PRESSEMAPPE Berlin 1945/46 Fotografien von Cecil F. S. Newman MÄRKISCHES MUSEUM | Stadtmuseum Berlin Adresse Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Laufzeit 17.07. bis 25.10.2015 Öffnungszeiten Di–So 10–18 Uhr Tag der Deutschen Einheit 03.10.2015 | 10–18 Uhr Eintritt 5,00 / erm. 3,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Sonderticket 8,00 / erm. 5,00 Euro | berechtigt zum Besuch der Häuser Ephraim-Palais und Märkisches Museum in der Zeit vom 30.06.2015–31.01.2016 Begleitprogramm www.stadtmuseum.de INHALT Seite Pressemitteilung 2 Berlin plant 5 Dankschreiben des Stadtrates für Bau- und Wohnungswesen, 5 Hans Scharoun an Newman Freundschaft, Päckchen, Briefe und fachlicher Austausch 6 Brief von E. Mischonat an Cecil Newman 1946 7 Chronik | Berlin 1945/46 8 Begleitprogramm 11 1 Leitung Pressestelle Anja Schulze Tel. (030) 24 002-153/-215 Fax (030) 24 002-189 Mail [email protected] Pressemitteilung www.stadtmuseum.de 16. Juni 2015 Berlin 1945/46 Fotografien von Cecil F. S. Newman Ausstellung im Märkischen Museum: 17.07. bis 25.10.2015 Die Ausstellung „Berlin 1945/46“ im Märkischen Museum präsentiert bisher unbekannte Berlin-Bilder des nordirischen Fotografen, Stadt- und Landschaftsplaners Cecil F. S. Newman (1914–1984). Zu sehen sind etwa 150 Neuprints nach den Negativen des Leica-Fotografen. Die Auswahl folgt den 1945/46 von Newman selbst zusammengestellten drei Berliner Alben, die als Leihgaben aus Familienbesitz ebenfalls erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ergänzt werden sie durch Vintage-Prints, persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke. Newmans fotografische Themen sind die Stadt und ihre Menschen. Seine ambitionierten Amateuraufnahmen zeigen die furchtbaren Folgen des von Deutschland ausgegangenen Krieges, von denen heute kaum noch Spuren erkennbar sind. Die Spannbreite reicht von dokumentarischen Aufnahmen über symbolisch überhöhte Bildfindungen bis hin zu lebendigen Schilderungen von Arbeits- und Alltagsszenen, die er in seinen Alben zu reportage- artigen Bildgruppen zusammengefasst hatte. In vielen Aufnahmen ist der Blick des Ingenieurs zu erkennen, der vor allem in der verheerenden Trümmerwüste eine gigantische Herausforderung sieht. Insbesondere seine stilistisch eindringlichen Portraits künden auch von der Zuversicht jener Generation, die den Grundstein für den Wiederaufbau Berlins legte. Er kam als Soldat und ging als Freund Im Juli 1945 kam der dreißigjährige Newman, Captain der britischen Pioniertruppen Royal Engineers, mit den westlichen Besatzungstruppen in das zerstörte Berlin. Seine Heimatstadt Belfast war 1941 durch deutsche Luftangriffe verwüstet worden. Dennoch hatte er sich freiwillig gemeldet, dem ehemaligen Feind beim Wiederaufbau zu helfen. Ein Jahr lang arbeitete er als Vertreter der Militärregierung zusammen mit Magistrat und Bauämtern an den dringlichsten Aufgaben zur Wiederherstellung der städtischen Infrastruktur. Zudem wirkte Newman als Bausachverständiger in dem von Stadtbaurat Hans Scharoun zusammengerufenen Internationalen Komitee für Bau- und Wohnungswesen an dem ersten Plan für das Neue Berlin mit. Seiner Arbeit brachte er hohes persönliches Engagement, den Einwohnern Berlins Offenheit, Anteilnahme und Freundschaft entgegen. Nach seiner Rückkehr nach Belfast wurde Newman 1947 in die Royal Photographic Society aufgenommen. Für sein stadt- und landschaftsplanerisches Werk in Nordirland erhielt er vielfache Ehrungen. 2 „I wanted to bring them home“ Mehr als 1.400 Aufnahmen hat Newman aus seiner Berliner Zeit hinterlassen. 2011 übergab die Tochter Pat Newman diesen Teil seines umfangreichen fotografischen Nachlasses an das Stadtmuseum Berlin. Anlässlich der Schenkung sagte sie: „I wanted to bring them home“. Mit dieser Ausstellung leistet das Stadtmuseum Berlin einen Beitrag zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren in Berlin. MÄRKISCHES MUSEUM | Stadtmuseum Berlin Adresse Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Pressevorbesichtigung Donnerstag | 16.07.2015 | 11 Uhr Eröffnung Donnerstag | 16.07.2015 | 19 Uhr Laufzeit 17.07. bis 25.10.2015 Öffnungszeiten Di–So 10–18 Uhr Tag der Deutschen Einheit 03.10.2015 | 10–18 Uhr Eintritt 5,00 / erm. 3,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Sonderticket 8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser Ephraim-Palais und Märkisches Museum in der Zeit vom 30.06.2015–31.01.2016 Begleitprogramm www.stadtmuseum.de Kuratorenführung 12.08. und 14.10.2015 | 16 Uhr Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Ines Hahn Eintritt 3,00 / erm. 2,00 Euro zzgl. Museumsbesuch Buchvorstellung 26.08.2015 | 18 Uhr „Als die Brücken im Wasser knieten“ – Zerstörung und Wiederaufbau Berliner Brücken Eintritt 3,00 / erm. 2,00 Euro Gespräch 17.09.2015 | 18 Uhr Zeitzeugen noch zeitgemäß? – Krieg und Kriegsende nach 70 Jahren Eintritt 3,00 / erm. 2,00 Euro Publikation Berlin 1945/46 Fotografien von Cecil F. S. Newman Hrsg.: Stiftung Stadtmuseum Berlin Nicolai Verlag Berlin [ISBN 978-3-89479-948-9] 16,95 Euro (128 Seiten, 100 z. T. farbige Abb., Klappbroschur) www.nicolai-verlag.de 3 Cecil F. S. Newman * 1914 Lisburn – † 1984 Belfast – aufgewachsen als Sohn eines Polizisten in Belfast – Mitglied der 10. Belfast Scout Group, 1931 „Scout of the Year“ – Abitur an der Royal Academical Institution – Angestellter der Stadtverwaltung von Belfast: Stadtvermessung- und Stadtplanung – Abendstudium Ingenieurswesen und Offiziersausbildung an der Queens University Belfast 1935 Beginn der fotografischen Tätigkeit, Teilnahme an internationalen Pfadfindertreffen: 1939 Einberufung zu den britischen Pioniertruppen Royal Engineers 1941 Einsatz im bombardierten Belfast: Munitionsentsorgung und Wiederaufbau 1942 Heirat mit Molly Baird 1943 Stationierung in Gibraltar: Tunnelbau/Flughafenausbau 1945 Ausbildung in Notfall-Wasserversorgung, dann Stationierung auf Schloss 1935 Schweden, 1936 und 1938 Tirol Moyland/Niederrhein: Straßen- und Unterkunftsbau Juli 1945 Versetzung nach Berlin: Tätigkeit in der Abteilung Public Works and Utilities der britischen Militärregierung, Mitglied des Internationalen Komitees für Bau- und Wohnungswesen August 1946 Rückkehr nach Belfast in die Stadtplanungsabteilung, Beförderung zum Major 1947 Aufnahme in die Royal Photographic Society 1949–1959 Geburt seiner Kinder Pat, John und Michael 1953 volle Mitgliedschaft im Royal Town Planning Institute nach Abschluss eines externen Studiums ab 1956 leitende Plaungstätigkeit für das Nordirische Entwicklungsministerium Mitarbeit am Matthew-Plan, dem Regionalplan für Belfast Autor der Gebietspläne für die Mourne Mountains und die Newry Area unter Einbeziehung eigener Landschaftsfotografien Ehrungen: 1972 „Order of the British Empire“ 1984 Verdienst-Auszeichnung durch das Royal Town Planning Institute Northern Ireland; 1987 Gedenkstein „Cecil Newman Friend of Mourne.“ durch die „Ulster Society for the Protection of the Countryside” Ausstellungen: 1944 Architektur-, Landschafts- und Porträtfotografie, Gibraltar 1984 „Reflections of C.F.S. Newman – a planner and his camera“, Belfast 2013 „Two men of Mourne. Photographs by Pat Hudson and Cecil Newman“, Down County Museum 4 Berlin plant Newman war Mitglied des Internationalen Komitees für Bau- und Wohnungswesen. Sachverständige der vier Alliierten unterstützten darin das Planungskollektiv des Magistrats bei der Arbeit am ersten Plan für das Neue Berlin. Von deutscher Seite nahmen Hans Scharoun, Karl Böttcher, Wils Ebert und Martin Mächler teil. Die Gruppe befasste sich mit der Entwicklung vorfabrizierter Typenhäuser aus Kunststoff. Sie schätzte einen weltweiten Bedarf von 100 Millionen Wohnungen und hoffte mit diesen Exportartikeln Impulse für die deutsche Wirtschaft zu geben. Das Planungskollektiv knüpfte an avantgardistische Ideen aus der Zeit vor 1933 an. Ziel war die organisch nach Funktionen gegliederte, von Verkehrsbändern durchzogene, aufgelockerte, durchgrünte Stadt. Die Ergebnisse wurden in der Ausstellung „Berlin plant“ ab 22. August 1946 im Weißen Saal der Schlossruine präsentiert. Dankschreiben des Stadtrates für Bau- und Wohnungswesen, Hans Scharoun an Newman „Magistrat der Stadt Berlin Abteilung für Bau- und Wohnungswesen Herr Newman Da Sie jetzt in Ihre Heimat zurückkehren, drängt es mich, Ihnen aufs Herzlichste für das grosse Verständnis zu danken, das Sie unserer Arbeit entgegenbrachten. Es war für mich und meine Mitarbeiter eine grosse Freude, immer wieder zu erfahren, dass wir in unserer so schwierigen Situation auch menschlich verstanden wurden. Ich darf mir daher erlauben, Ihnen als Erinnerung an Ihre Tätigkeit in Berlin eine Darstellung des Wahrzeichens unserer Stadt mit auf den Weg zu geben. Wir alle bedauern aufrichtig Ihre Abreise und wünschen Ihnen Erfolg in Ihrer Arbeit und uns, daß die geknüpften Verbindungen nicht abreißen mögen. Ihr ergebener Hans Scharoun“ 5 Freundschaft, Päckchen, Briefe und fachlicher Austausch Zusammen mit seiner Mutter schickte Newman von Belfast aus über das Schwedische Rote Kreuz mehr als 50 Päckchen mit Lebensmitteln, Schuhen, Bekleidung und Kerzen nach Berlin. Die erhaltenen Antwortbriefe sind Ausdruck aus intensiver gemeinsamer Arbeit gewachsener Vertrautheit. Sie geben gleichzeitig ein bedrückendes Bild der Lebensverhältnisse im Nachkriegs-Berlin. In diesen Zeiten teilen die Menschen das Nötigste, geben das Empfangene an Bedürftigere ab. Dass Newman seine Filme eigenhändig entwickelte, bezeugen Briefe von Erna Mischonat, Inhaberin des Photo-Spezialhauses am Rüdesheimer Platz, deren Dunkelkammer er nutzte. Der gegenseitige Austausch von Literatur gehörte zum fachlichen Dialog, den Newman mit seinen Kollegen von Belfast aus weiterführte. So ließ sich Newman regelmäßig die Zeitschrift „Der Bauhelfer“ zuschicken, die praktische Themen des Wiederaufbaus sowie theoretische Fragen des Städtebaus behandelte. Ebenso schickte er Briefmarken, damit ihm Kollegen die Neue Berliner Illustrierte senden konnten. Vermutlich war er besonders an den bildjournalistischen Fotostrecken interessiert, von denen in jeder Ausgabe zwei bis drei auf Doppelseiten zusammengestellt waren. Nicht zuletzt ließ er sich über die Ergebnisse der von ihm unterstützten Ausstellung „Berlin plant“ informieren, die kurz vor seiner Heimkehr nach Belfast im Berliner Schloss eröffnet wurde. Fast ein Jahr nach seiner Rückreise erhielt er ein handgemachtes Katalogbuch mit Fotografien und der Widmung „geistiger und materieller Hilfe gedenkt hierdurch in Dankbarkeit Ihr erg[ebener] Hans Scharoun, 26. 6. 47“. Verzeichnis der von Newman und seiner Mutter von Belfast nach Berlin gesendeten Päckchen und deren Inhalt, Blatt 1 von 3 Brief von Erna Mischonat an Newman 31.10.1946 6 E. Mischonat 31/10.46 Photo-Spezial-Haus Berlin-Wilmersdorf Rüdesheimer-Platz 7 Mein lieber Herr Cpt. Newman! Heute lasse ich die Arbeit beiseite, Ich muss schreiben. Am liebsten würde ich Sie in meinem Geschäft begrüssen und Ihnen persönlich für alles Gute danken. Ihre Freunde und Ich hoffen so sehr auf ein Wiedersehen. Also haben Sie vielen herzlichen Dank für all die guten Gaben. Ich habe ein Päckchen mit Brief durch einen Boten erhalten. Ausserdem 2 Pakete durch die Schweden. Die Zig. habe ich Frl. Ros. Kroll gegeben. Mit den anderen Sachen werde ich Weihnachten Freude bereiten. Durch Sie habe ich auch Freude. Denn ich darf geben. Zwei alte Mütterchen habe ich zum Geburtstag erfreut. Und die kleinen Schützlinge strahlen vor Freude. Vor meinem Geschäft beseitigen Frauen den großen Schutthaufen. Bei Regen mache ich Ihnen eine warme Suppe. Aber wie sollen wir Ihnen all das Gute vergelten? Sie können nicht so viel Geld für uns ausgeben. Sie haben schon in Berlin zuviel geholfen. Als Sie hier waren, konnte ich manches für Sie tun. Aber wie soll ich mich jetzt erkenntlich zeigen? Ich habe für Sie 2 Farbfilme. Soll ich die Filme durch die Schweden zu Ihnen schicken? Ihre Neg. habe ich damals dem großen Schweden mitgegeben. Ich dachte, er wird die Negative Ihnen zuschicken. Ach wie nett wäre es, wenn ich Sie recht bald in meinem Geschäft begrüßen könnte. Unsere Dunkelkammer ist am Abend und am Sonntag recht vereinsamt. Es war sehr schön Ihre guten Aufnahmen zu besichtigen und fachliche Gedanken mit Ihnen auszutauschen. Ihre Camera ist also gut gelandet. Ich habe Ihnen das von Herzen gewünscht. Ich habe viel Kunden von der Kontrollkommission. Es sind auch englische Familien nach Deutschland gekommen. Ich hoffe so sehr, dass auch Sie herkommen können. Ihre Sachen sind gut für Sie aufgehoben. Darf ich die Gummistiefel einem Flüchtling aus dem Osten schenken? Der Mann arbeitet auf dem Felde und hat alles verloren. Bitte mir diese Bitte nicht zu verübeln. Es schadet nichts, wenn ich die Stiefel nicht verschenken darf. Ich habe noch nichts dem Mann gesagt. Nun bitte ich um Entschuldigung weil ich mich so spät für alles bedanke. In den letzten Wochen hatte ich im Geschäft und Privat viel zu durchkämpfen. Krankheit und Tot unter unseren Schützlingen nahmen Zeit und alles Denken in Anspruch. Man verliert nur zu schwer liebe Menschen. Doch so ist das Leben, die guten Menschen gehen von uns. Vielmals dankend wünscht Ihnen alles Gute und grüßt sie herzlich Ihre E. Mischonat Ihre Zeilen in Deutsch waren sehr gut. Ich verstehe alles. 7 Chronik | Berlin 1945/46 April 1945 16. Beginn der Berlin-Offensive der Roten Armee 28. Generaloberst Nikolai E. Bersarin wird Stadtkommandant 21. letzter der insgesamt 310 britisch-amerikanischen Luftangriffe auf Berlin Mai 1945 2. Kapitulation der deutschen Truppen in Berlin: 56.000 zivile Opfer seit Kriegsbeginn. Die Stadt ist ohne Trinkwasser, Strom und Gas. Fast die Hälfte aller Wohnräume und der größeren Brücken sind zerstört, das Verkehrsnetz durch Kriegswirkung lahm gelegt. In den Straßen lagern 55-75 Mio. m³ Trümmer. 8. Bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands, Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa 13. Einführung von Lebensmittelkarten in 5 Kategorien Neubeginn des Musiklebens: Konzert des Berliner Kammerorchesters im Rathaus Schöneberg erste Sendung des Berliner Rundfunks nach dem Krieg 19. Amtseinführung eines neuen Magistrats von Groß-Berlin sowie des Oberbürgermeisters, Dr. Arthur Werner, durch die sowjetische Militäradministration (SMAD) 21. Gründung und Erstausgabe der „Berliner Zeitung“ 23. Aufforderung der Gesundheitsverwaltung zur Beseitigung von Leichen und 27. Neubeginn des Theaterlebens: erste Theatervorstellung im Renaissance-Theater 30. Wiederaufnahme der Stromversorgung in elf der einundzwanzig Stadtbezirke 31. Auflösung aller Beamtenverhältnisse auf Anweisung der SMAD Tierkadavern Juni 1945 1. Bildung der Deutschen Volkspolizei: in Berlin Einrichtung von 170 Revieren 5. „Berliner Deklaration“: Übernahme der obersten Regierungsgewalt in Deutschland durch die Alliierten, Aufteilung Deutschlands und Berlins in vier Besatzungszonen 8. Aufforderung der SMAD an den Magistrat, das Schulwesen zu entnazifizieren und eine 10. Erlaubnis der Bildung antifaschistisch-demokratischer Parteien und freier Einheitsschule aufzubauen Gewerkschaften durch die SMAD 30. Beginn der Entlassung aller ehemaligen NSDAP-Mitglieder aus dem öffentlichen Dienst 8 Juli 1945 1. Wiedereröffnung des Zoologischen Gartens mit 46 überlebenden Tieren 4. Eintreffen der amerikanischen und britischen Besatzungstruppen in ihren Sektoren (fünf Wochen später Einzug der französischen Truppen) Erste Großkundgebung der neu gegründeten Parteien KPD, SPD, CDU und LDP am Rathaus Tiergarten. Kundgebung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands im Haus 11. des Rundfunks erste Sitzung der Interalliierten Kommandantur für Berlin: Bestätigung aller bisherigen Anordnungen des sowjetischen Kommandanten 17. Beginn der Potsdamer Konferenz; gemeinsame Ziele der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens für Deutschland: Denazifizierung, Demokratisierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung und Demontage August 1945 6. Aufnahme des Briefverkehrs für den Orts- sowie den beschränkten Fernverkehr 7. Ergebnisse der Volks- und Arbeitsstättenzählung: 2,8 Mio. Einwohner (4,3 Mio. 1939), 42,4 % der Arbeitsstätten von 1939 8. Konstituierung des Alliierten Kontrollrates, oberstes Organ der Viermächteverwaltung 21. Mitteilung der Alliierten Kommandantur: Nichtversorgung der Bevölkerung mit Kohle, Deutschlands Bestimmung von Waldstücken zum privaten Holzeinschlag September 1945 1. Polizeipräsident fordert Bevölkerung zur Hilfe im Kampf gegen Felddiebstähle auf 4. Alliierter Befehl von Maßnahmen zur Überwachung von Typhus und Ruhr 7. Siegesparade der vier Besatzungsmächte auf der Charlottenburger Chaussee Magistrat richtet einen ersten Tauschmarkt in der Brunnenstraße ein An Berliner Schulen sind 234.224 Kinder und 5.331 Lehrer erfasst. 15. Beginn der Aussonderung faschistischer und militaristischer Literatur aus Bibliotheken 25. Aufhebung des Umgangsverbotes für britische Soldaten mit deutschen Familien 28. Verordnung des Magistrats gegen Preistreiberei 29. Sammelaufruf des Oberbürgermeisters: Textilien für Kriegsheimkehrer und Opfer des 20. Beförderung von täglich wieder mehr als einer Mio. Fahrgästen durch die BVG Faschismus Oktober 1945 10. Rationierung des Gasverbrauchs auf Befehl der Alliierten Kommandantur 11. Wiedereinführung des Arbeitsbuches, Ahndung von Arbeitsbummelei mit Entzug der Lebensmittelkarte 24. Beginn der Hilfsaktion „Rettet die Kinder“ und 26. „Aktion Storch“: Evakuierung von 5.000 unterernährten Kindern in die britische Zone Sammelaufruf des Oberbürgermeisters: Friedens-Weihnachten 1945 9 November 1945 1. Anordnung zur Einrichtung von 19 Volksgaststätten durch die Alliierte Kommandantur 12. Wiederaufnahme des Lehrbetriebes an der Berliner Universität (ab 1949 Humboldt- 7. Einweihung des sowjetischen Ehrenmals im Tiergarten Universität) 19. Baubilanz des Magistrats nach 6 Monaten: Reparatur von 35 Brücken, 400 km Straßen, 19.000 Wohnungen, Bergung von 26 Mio. Steinen, 11.000 t Profileisen und 4.000 t Eisenschrott aus Trümmern Dezember 1945 8. Bildung des „Blocks der antifaschistisch-demokratischen Parteien für Groß-Berlin“ 9. Eröffnung des ersten Weihnachtsmarktes nach dem Zweiten Weltkrieg im Lustgarten Januar 1946 29. Erlass alliierter Richtlinien zur Rationierung von Elektrizität 30. Eintreffen des ersten Hilfszuges des Internationalen Roten Kreuzes Februar 1946 15. Erscheinen des „Amtlichen Fernsprechbuchs für Berlin 1945“ für 15.000 Anschlüsse 15. Aufforderung des Oberbürgermeisters an die Bevölkerung, jedes Stück Boden für den (2% von 1940) Gemüseanbau zu nutzen 26. Erlass von Richtlinien zur Entnazifizierung durch die Alliierte Kommandantur März 1946 5. erstmalige Verwendung des Begriffs vom „Eisernen Vorhang“ durch den ehemaligen britischen Premier Winston Churchill 25. Prozess gegen Beteiligte an Massenmorden der Nazis vor dem Landgericht Berlin 28. Industrieplan des Alliierten Kontrollrates: Festlegung der Obergrenze für das Produktionsvolumen von 65 % gegenüber 1936 April 1946 9. Neueröffnung der Technischen Hochschule zu Berlin als „Technische Universität“ 21. Vereinigungsparteitag von KPD und SPD zur SED im Admiralspalast Mai 1946 25. Die britische Militärregierung genehmigt landwirtschaftliche Nutzung des Tiergartens Die Alliierte Kommandantur ordnet die Bildung einer „Magistratsflotte“ aus 26 Kähnen, vier Motorschiffen und fünf Schleppern an. Juni 1946 3. Alliierte Anordnung von Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung und zu den Bezirksverordnetenversammlungen zum 20. Oktober Juli 1946 10. Gesetz des Alliierten Kontrollrates über den Einsatz von Frauen bei der Trümmerbeseitigung (60.000 Trümmerfrauen in Berlin) August 1946 9. 14. Alliierte Kommandantur genehmigt Entwurf für die Verfassung von Groß-Berlin Ausgabe erster Hilfspakete der „Cooperative of American Remittances to Europe“ (CARE) 10 Begleitprogramm 12.08. und 14.10.2015 | 16 Uhr Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Ines Hahn Eintritt: 3,00 / erm. 2,00 Euro zzgl. Museumsbesuch 26.08.2015 | 18 Uhr Buchvorstellung „Als die Brücken im Wasser knieten“ – Zerstörung und Wiederaufbau Berliner Brücken Die Zerstörungen des Krieges waren verheerend vor allem für die Infrastruktur der Stadt. Das Überleben Berlins und der Berliner verlangte die möglichst schnelle provisorische Instandsetzung der Brücken und Wasserwege. Darüber und wie später in der geteilten Stadt der Wiederaufbau der Brücken realisiert wurde, berichten die Experten Eckhard Thiemann und Dieter Desczyk in ihrem Lichtbildervortrag. Eintritt: 3,00 / erm.2,00 Euro 17.09.2015 | 18 Uhr Gespräch Zeitzeugen noch zeitgemäß? – Krieg und Kriegsende nach 70 Jahren Wie lässt sich anhand von Erinnerungen Geschichte verstehen? Judith Steinkühler vom Anne Frank Zentrum berichtet, wie in der Begegnung von Kriegskindern und Jugendlichen das Stück „Goldland“ für das Theater an der Parkaue entstand. FRANEK verleiht ihrer Sicht von Kriegskindheit künstlerisch Ausdruck in dem Buch „Als die Soldaten Schäfer waren“. Ines Hahn berichtet, wie Erinnerungsstücke aus Belfast zum Auslöser einer Ausstellung über Berlin 1945/46 wurden. Moderation Dr. Nele Güntheroth Eintritt: 3,00 / erm. 2,00 Euro MÄRKISCHES MUSEUM | Stadtmuseum Berlin Adresse Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Laufzeit 17.07. bis 25.10.2015 Öffnungszeiten Di–So 10–18 Uhr Tag der Deutschen Einheit 03.10.2015 | 10–18 Uhr Eintritt 5,00 / erm. 3,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Sonderticket 8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser Ephraim-Palais und Märkisches Museum in der Zeit vom 30.06.2015–31.01.2016 Begleitprogramm www.stadtmuseum.de 11
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