Beratung

Beratung
Psychologische Gesprächsführung
und Intervention
Dr. Esther Biedert
09.11.2015
Nora Balsiger, Larissa Berchtold, Lena Hanke, Elena Pauli
Einführung
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Psychologische Beratung, was ist das?
Anwendungsfelder
6 Phasen
Video
Besprechung Video
Diskussion
– Abgrenzung zur Psychotherapie
– 3 Stufen der Gesprächsführung
– Nonverbale Kommunikation
Psychologische Beratung - was ist das?
•  Psychologische Maßnahme zur Aufarbeitung
und Überwindung von Problemen sowie
Konflikten
•  Zentrale Interventionstechnik im Bereich der
nichtheilkundlichen Psychologie
•  Hilfestellungen für psychisch gesunde
Menschen mit konkreten Lebensproblemen
Psychologische Beratung - was ist das? •  Unterscheidung zu Psychotherapie gesetzlich
geregelt
•  Vorwiegend sprachlicher Ausdrucksmittel
(Interaktion und Kooperation)
•  Zentrum: Psychologisches Gespräch
Ziele:
•  Verbesserung: subjektive Zufriedenheit und
Lebensqualität, Erlernen von
Präventionsmassnahmen
•  Die Beratung muss oft vollständig privat
bezahlt werden
Methodik:
•  Verhaltenstherapeutische,
tiefenpsychologische,
kommunikationspsychologische Techniken
•  Vorgehen kooperativ und auf Augenhöhe mit
dem Klienten
Anwendungsfelder
•  Beispiele: Lebensberatung, Berufs- und
Studienberatung, Ehe- und
Partnerschaftsberatung, Familienberatung,
Jugendberatung und Drogenberatung,
Personal- und Führungskräfteberatung,
Konfliktberatung, Beratung in Bezug auf
Möglichkeiten und Planung einer
Psychotherapie
Anwendungsfelder
•  Fragen zur Lebensänderung
•  Allgemeine, berufliche oder familiäre
Neuorientierung
•  Bildungsmöglichkeiten, Karriereplanung,
allgemeine berufliche Fragen, Probleme am
oder mit dem Arbeitsplatz,Verbesserung des
Arbeitens und Lernens
•  Verbesserung der Kommunikation und zur
Optimierung des Führungsverhaltens
Phase 1 - Erstkontakt
•  kann über Email, Telefon erfolgen
•  Ziel: angenehme Atmosphäre schaffen
•  positive Erwartungen induzieren und Klienten
aktivieren
•  Erstes Gespräch:
1.  Informieren über Probleme, Ziele und
Erwartungen
2.  Indikation klären
3. Klienten über das Vorgehen informieren
4. Wesentliche organisatorische Punkte besprechen
Phase 2 - Beziehungsaufbau
•  Erste Sitzung (face to face)
•  Auswahl der Bereiche und Probleme für eine
Veränderung
•  Kennenlernen und Aufbau einer guten
Beziehung
Was ist eine gute Beziehung?
Asymmetrisch, klare Rollenverteilung
Professionelle Distanz
Zeitlich begrenzt
Arbeitsorientierung
Echtheit, Empathie, keine persönlichen
Meinungen
•  Klient denkt mit, spricht offen über
persönliche Inhalte, geht auf Vorschläge ein,
hält sich an Abmachungen • 
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Phase 3 - Zielanalyse
•  Was soll durch Beratung erreicht werden?
•  Einigkeit des Klienten und des Beraters
•  Berater unterstützt mit Lösungsideen und bei
der Formulierung von Zielen
Phase 3 - Zielanalyse
•  Vorgehen in 4 Schritten
1. Änderungsbereiche auswählen
2. Ziele entwickeln
3. Ziele überprüfen und auswählen
4. den Beratungsauftrag festlegen
•  Ziele: attraktiv, konkret, erreichbar, positiv
formuliert, durch Klienten initiierbar?
Phase 4 - Problemanalyse
•  Genaue Definition Problem à Ableitung Ziele
•  Wie ist das Problem beschaffen?
•  Transformation Problem- in Zielzustand
– Strategien erlernen
•  Verständnis des Klienten für seine Probleme
•  Ziel: Zuversicht
Phase 5 - Lösungsentwicklung
Weitergabe von Informationen
Feingefühl Berater!
Missverständnisse verhindern
Die Umsetzung besprechen
Klienten bei der Entscheidungsfindung
unterstützen
•  Problematische Gefühle und Verhaltensweisen
verändern
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Phase 6 - Abschluss
•  Klient bewältigt Schwierigkeiten selber
•  Rückblick: Lösungsevaluation und Erfolge
sichern
•  Ausblick: Rückfälle vorbeugen
•  Zuversicht und genügend Vertrauen in die
eigenen Ressourcen und Kompetenzen
Besprechung Video
•  Phasen 1+2:
– Klient schildert Probleme: Stress, arbeitet zu
viel
– Berater nickt, zeigt Verständnis: „Ich kann mir
gut vorstellen, dass Sie sich bei so viel Arbeit
und Verantwortung so gestresst fühlen.“
à Rollenverteilung
– Klient erzählt viel, denkt aktiv mit: „Aber ich
kann doch meinen Mitarbeitern nicht
verbieten, mich etwas zu fragen!“
à Gute Beziehung
Besprechung Video
•  Phase 3:
– Auswahl Änderungsbereiche: Stress bei/nach
Arbeit
– Zielentwicklung:
à1.Abschalten nach Feierabend, 2. Mit
Stress während Arbeit umgehen
– Berater unterstützt bei Zielentwicklung:
à Macht Vorschlag für 2. Ziel
Besprechung Video
•  Phase 4:
– Beschaffenheit des Problems (Situation,
Gedanken/Gefühle, Konsequenzen)
– Zuversicht (keine Versagerin)
•  Phase 5:
– Entscheidungsfindung (kochen),
– Umsetzung besprechen (Freundinnen
anrufen)
Besprechung Video •  Phase 6:
– Längerer Abstände
– Rückblick Erfolge (kochen, Freundinnen)
–  Ausblick (bei Problemen melden)
– Zuversicht („ich weiss, dass Sie das
schaffen!“)
Besprechung Video
•  Optimierungspotential:
– Explizite Strategien
– Rückfälle vorbeugen
– Beziehungsgestaltung
Diskussion
Abgrenzung Beratung-Therapie
Psychotherapie
Beratung
Dauert länger
Eher kürzere Zeiträume
Setzt starke Motivation des Klienten
voraus
Muss oft ohne hinreichende Motivation
auskommen
Findet regelmässig statt
Findet oft nur „bei Bedarf“ statt
Arbeitet auch mit „unbewusstem“
Material
Verzichtet auf die gezielte Einbeziehung
des Unbewussten
Ist eher nicht-lenkend
Ist eher lenkend
Basiert auf freier Übereinkunft zwischen
Patient und Therapeut
Kann auch in institutionellem Auftrag
vorgenommen werden
Arbeitet mit enger Beziehung
Hält die Beziehung distanziert
Patient Lösungsstrategien erarbeiten
Berater schlägt Lösungsstrategien vor
Frage 1
•  Zum Video: Kamen spezifische Merkmale der
Beratung vor, welche sich von der
Psychotherapie unterscheiden? Gab es
eventuell sogar Merkmale der Psychotherapie,
die vorkamen?
Video: Beratung vs. Psychotherapie
•  Berater ist lenkend
– Berater bestimmt Richtung d. Gespräches
und er schlägt Lösungsstrategien vor
„Rufen Sie doch ihre Freundinnen an“
– Aber: Klient hat auch selbst
Lösungsstrategien/-ideen erarbeitet!
•  Berater hält die Beziehung distanziert – Keine
enge Beziehung wie bei Psychotherapie
•  Beratung: keine Einbeziehung des
Unbewussten wie bei Psychotherapie Stufen der Gesprächstherapie
•  Verständnisvolles Zuhören: Berater zeigt
Bereitschaft, dem Klienten zuzuhören und auf
ihn einzugehen
•  Paraphrasieren: Berater gibt Aussagen des
Klienten in eigenen Worten wieder
•  Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte:
Berater wiederholt Gefühle des Klienten wie
der Berater sie wahrgenommen hat
Frage 2
•  Sind die 3 Stufen im Video vorgekommen?
Habt ihr noch ein konkretes Beispiel im Kopf?
Video: 3 Stufen d. Gesprächsführung
•  „Sie haben gesagt, dass sie Probleme haben,
sich zu konzentrieren, weil sie ständig
unterbrochen werden…“ (Paraphrasieren)
– Da der Klient die Gefühle selbst verbalisiert
hat, hat sich der Berater aufs Paraphrasieren
konzentriert, also Gedanken und Gefühle d.
Klienten gespiegelt
•  Verständnisvolles Zuhören: Kopfnicken,
Blickkontakt, bestätigende Laute
Frage 3
•  Welche Elemente der nonverbalen
Kommunikation sind im Video vorgekommen?
– Berater
– Klient
Video: Nonverbale Kommunikation
Berater
•  Nicken – Zustimmung, Aufmerksamkeit,
Bestätigung
•  Blickkontakt – Aufmerksamkeit
•  Lächeln vs. ernster, verständnisvoller
Gesichtsausdruck
Video: Nonverbale Kommunikation
Klient:
•  Arme verschränkt – auf Distanz gehen
•  Stimmlage + Mimik verändern sich –
deprimiert/traurig vs. zuversichtlich
– Gegen Ende der Beratung: lächelt, motiviert
– Therapieerfolg
•  Blick nach unten – deprimiert, schämt sich
•  Greift sich an den Hals – Unsicherheit
•  Vierter Teil: Kleidung fröhlicher – spiegelt
ihren verbesserten Gemütszustand wider
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Gibt es noch Fragen?