Rund um das Fort Friedrichsburg

Rund um das Fort Friedrichsburg
Feste Friedrichsburg früher
Königsbergs großer Festungsgürtel, der der
Stadt ihr ganz besonderes Gepräge gab, entstand in den Jahren 1626 – 1634. Mit diesem
Gürtel wollte man erreichen, die Stadt vor
Feinden zu schützen. Denn 1626 landete Gustav
Adolf in Pillau und bedrohte Königsberg. Und
ähnlich wiederholte es sich, als die Schweden
1678 erneut in Ostpreußen einfielen und vor
Königsberg standen, ehe der Große Kurfürst
sie vertreiben konnte. Ergänzend zu dieser
Anlage ließ Friedrich Wilhelm im Jahre 1657
nach Plänen des Hofmathematikers Christian
Otter ein Fort errichten. Er dachte dabei nun
aber weniger an Feinde als an den Handel von
Königsberg, den er gerne kontrollieren wollte.
Ein- und ausfahrende Schiffe mussten am neuen Fort vorbei und mit dieser Anlage hatte der
Kurfürst ein Druckmittel gegen die sehr selbstbewussten Teilstädte Königsbergs, die keine
Lust hatten, an den fernen Machthaber in Berlin Steuern zu zahlen. Nach der Errichtung des
Forts gedachten sie sogar für kurze Zeit ihren
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Ostseehandel über den Hafen Memel zu organisieren. Aber auch das wusste der Kurfürst zu
verhindern.
Das alte Fort besaß im Innern ein Zeughaus
(Waffendepot) sowie eine kleine Kapelle für
die Gottesdienste der dort stationierten Soldaten. Als die Wallbefestigung von Königsberg
1843/1862 erneuert wurde, wurde das Fort in
die neuen Wallanlagen einbezogen und erhielt zur Stadtseite hin ein Tor (Entwurf: Geheimer Oberbaurat Friedrich August Stüler).
Das Gebäude mit vier gleichen Türmen wurde
in hervorragender Weise mit verschiedenfarbigen Ziegeln gemauert, wobei man sich in der
Gestaltung der Wände, Türme und des Zierrats
an die Gotik anlehnte. Allerdings wurde das
horizontale Nach- oben- Streben der früheren
Gotik nun mit allerlei vertikalen verlaufenden
Gesimsbändern und durch rechteckige Formen
„gebremst“.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden große Teile der Fortanlage eingeebnet, um so Platz für
die Gleisanlagen des neuen Güterbahnhofs zu schaffen. Große Teile
des Gebäudes wurden dann im 2.
Weltkrieg zerstört.
In russischer Zeit wurden immer
wieder Restaurierungsarbeiten angefangen, aber nie zu Ende geführt.
Zudem gab es ständig unterschiedliche Nutzungskonzepte. Meistens
diente es als Lagerschuppen. Holztore, 1996 angebracht, schließen das
Gebäude ab, an dem zurzeit wieder
Baumaßnahmen stattfinden.
Lorenz Grimoni
Feste Friedrichsburg heute
Über dem Torbogen ist immer noch
der Name „Friedrichsburg“ gut lesbar.
Die Feste wird zu einem Tochtermuseum des großen „Museums der
Weltmeere“ eingerichtet.
Foto: W. Richter-Reichhelm
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