PowerPoint-Präsentation - Aktive Bürger Bornheim

27.04.15
Flucht nach…
Standards für das Wohnen, die
Betreuung, das Geld, das Miteinander
Markus Schnapka
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Flucht und Asyl
Zunahme an Kriegen und Naturkatastrophen
Flucht – häufigster Grund für Migration
Flucht nach Mitteleuropa:
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Grenzübertritte restriktiv geregelt
teuer
unsicher
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Menschen, Zahlen
Bornheim:
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knapp 50.000 EinwohnerInnen aus 109 Nationen auf 84 km²,
etwa 4.400 Menschen mit Migrationshintergrund
- darunter 2.000 AusländerInnen, davon 1/3 EU
14 Dörfer, prosperierendes Gewerbe, gute Infrastruktur, geringe
Arbeitslosigkeit, geringe Kriminalität, ausgebaute Bildungslandschaft, prima Spargel, überschuldeter städtischer Haushalt
Flüchtlinge: 2011 38 Personen
2012
2013
31.07.2014
31.10.2014
2015
55 Personen
83 Personen
111 Personen
123 Personen aus 20 Herkunftsländern
160-200 Personen (geschätzt)
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Geld
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Zuweisungen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG)
2013
214.000 €
2014
294.000 €
Kosten für Hilfen zum Lebensunterhalt und Krankenhilfe nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
2013
521.000 €
2014
779.000 €
Aufwendungen für Übergangsheime:
2013 und 2014 jeweils 257.000 €
Fazit:
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Kosten für die Stadt:
2013: 564.000 €
2014: 742.000 €,
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Hinzu kommen Kosten ab 2015 für 2 neue Übergangsheime (167.000 €)
sowie Personalkosten für Verwaltung und Sozialarbeit (175.000 €)
jährlich
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Geld
Regelbedarfsstufen ab 1.1.2013
für das Asylbewerberleistungsgesetz
Leistungen
nach § 3
AsylbLG;
insgesamt
Alleinstehen-de
oder
alleinerziehende
Erwachsene
Ehe- bzw.
Lebenspartner
Haushaltsangehörige
Erwachsene
14–17
Jahre
6–13
Jahre
0–5 Jahre
354 €
318 €
283 €
274 €
242 €
210 €
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Geld
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Wer als AsylbewerberIn abgelehnt wird,
aber dennoch bleibt/bleiben muss, für den
bezahlt die Kommune i.d.R. allein.
Syrische
Flüchtlinge,
die
im
NRWKontingent
kommen,
werden
privat
aufgenommen. Ihre Kosten tragen die
aufnehmenden Familien.
Die Einschränkung des Asylrechts bewirkt
eine Kostenverschiebung zu Lasten der
Kommunen.
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Wohnen
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Wir unterscheiden in Bornheim zwischen
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Wohnheimen (langfristige Nutzung, max. 50 Plätze)
Übergangswohnheimen (mittelfristige Nutzung, mobile
Pavillons, jew. max 20 Plätze)
Wohnungen (i.d.R. angemietet, sowohl mittel- wie langfristig)
Kriterien bei Wohnheimen/Übergangswohnheimen
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Kleine, abgegrenzte, abschließbare Wohneinheiten mit
Kochgelegenheit und Nasszelle
Gemeinschaftsraum oder Großküche
Gute Infrastrukturanbindung
Max. 2 Personen pro Wohn- und Schlafraum, im
Familienverband auch bis 3 Personen (hier größere und
abgeschlossene Wohneinheit)
Außenbereich, Raum für Freizeitgestaltung
Mindeststandard 9 m² pro Person
Persönliche Gestaltung des Wohnraumes ist zu ermöglichen.
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Wohnen
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Bei der Zuweisung des Wohnraumes werden familiäre
Bindungen, Freundschaften, Herkunftsethnien,
kulturelle und religiöse
Überzeugungen/Weltanschauungen berücksichtigt.
Entwicklung neuer Standorte für Wohnheime und
Übergangswohnheime im Zusammenwirken mit
OrtsvorsteherInnen, Kirchen, Initiativen,
Integrationsrat. Wohnumfeld wird berücksichtigt.
Information (auch) über BürgerInnenversammlungen
vor Ort
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Miteinander
Beratung, Sozial-, Jugend-, Bildungs- und Freizeitarbeit für
Flüchtlinge werden im Zusammenwirken mit Initiative, Kirchen,
Wohlfahrtsverbänden und unter Beteiligung des Flüchtlingsrates
definiert. Dies umfasst neben den Kernaufgaben auch
 Gemeinwesenarbeit im Wohnumfeld
 Freizeitangebote in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt
 Sprachliche Bildung in Zusammenarbeit mit Schulen
 Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit der VHS
 Projekte (z.B. „Jede Jeck es anders“)
 Öffentlichkeitsarbeit
 Organisation der Spendeneingänge
 Akquirieren von Drittmitteln
Diese Aufgaben finden sich auch in der Arbeitsplatzbeschreibung der
Sozialarbeit (sowohl städtisch wie beim freien Träger).
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Miteinander
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Die Stadt beauftragt einen Wohlfahrtsverband mit der
Aufgabe der Flüchtlingssozialarbeit, die im Zusammenwirken
mit der Fachverwaltung ausgeführt wird.
Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Flüchtlingen
und für Flüchtlinge
Die Kindergärten und Schulen werden bei der Bildung von
Flüchtlingskindern unterstützt (Sprachpaten,
Unterrichtsmaterial)
Das städtische Gymnasium hat eine Integrationsklasse
eingerichtet, die zentral nicht-deutschsprachige
Kinder/Jugendliche aufnimmt.
Es werden kostenlose Sprachkurse für Flüchtlinge gefördert.
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Miteinander
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Der Integrationsrat stellt aus seinem Budget Mittel
zur Unterstützung, (Sprach-) Bildung sowie
Nachbar-schaftsentwicklung zur Verfügung.
Unabhängig vom Aufenthaltsstatus wird der Zugang
zum Gesundheitssystem unterstützt. Flüchtlinge
sollen
an
Gesundheits-Checkups,
präventiven
Maßnahmen
und
Vorsorgeuntersuchungen
teilnehmen.
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Politik
Prinzipien:
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Die Standorte sind das Ergebnis eines intensiven Diskurses mit
Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen, Kirchen und Verbänden.
Trotz knapper Kasse: Die Stadt steht zu menschenwürdiger
Unterbringung und stellt – wie in der Jugendhilfe – das Wohl
der Flüchtlinge als Pflichtaufgabe über
das Ziel der
Haushaltskonsolidierung.
Gleichwohl geschieht auch die Planung, Abwägung und die
Umsetzung der Leistungen nach den Richtlinien des HSK.
In Bornheim gilt: Kleine und dezentrale Wohneinheiten,
Vorrang von Wohnungen.
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Politik
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Im Vorfeld der Standortsuche für Übergangswohnheime:
 Protest und Zustimmung in den Ortschaften
 Alternative Standortvorschläge
 Intensive Presseberichterstattung
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Fremdenfeindliche Aktionen
 „Identitäre Bewegung“ und „Pro NRW“
 Neue Präsentation der Rechtsextremen, regionale Ausrichtung
mit Schwerpunkten in Großstädten und auf dem Lande,
Annäherung an bislang Unpolitische (Hooligens) und Etablierte
(AFD)
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Politik
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Die „Bornheimer Erklärung“
Einstimmigkeit der Beschlüsse im Rat, in den
Fachausschüssen
Große Bereitschaft für Spenden, ehrenamtliches
Engagement (Kollekten in Kirchen, Angebot vom
Schalstricken bis zur Stellung von Wohnraum)
Nachlassen und seit 2 Monaten sogar Ausbleiben der
fremdenfeindlichen Aktionen
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Unser Asyl zeigt, wer wir sind.
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