Aufbau einer Motorsäge

Version 2.0/2005
Fortbildung für Führungskräfte 2
BFV Oberbayern
Motorsägen
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Fortbildung für Führungskräfte 2
Rechtsgrundlagen
Allgemein:
 UVV Feuerwehren
 UVV Forsten
 GUV-I Ausbildung – Arbeiten mit der Motorsäge
 FwDV 13/1
 Bedienungs- und Betriebsanleitungen
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Rechtsgrundlagen
Mit Motorsägen darf nur arbeiten, wer:
 durch einen Fachmann eingewiesen ist
 mindestens 18 Jahre alt ist
 ausgeruht und gesund, also in guter körperlicher Verfassung ist
 die vorgeschriebene Schutzkleidung trägt
Mit der Motorsäge sollte nur arbeiten, wer durch die berufliche Tätigkeit
im Umgang mit Motorsägen geschult und geübt ist (z. B. Zimmermann,
Landwirt mit Waldbewirtschaftung, Forstwirt).
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vibrationsgedämpfte Griffe
Handschutz und Auslösung Kettenbremse
Kettenbremse
Handschutz
Kettenfang
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Krallenanschlag
Gashebelsperre
Kurzschlussschalter
Auspuffabschirmung
Kettenschutz
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Arten der Sägen
 Entastungssäge
Sie ist leicht gebaut, handlich und wird zur Schwachholz-Aufarbeitung
oder im Handwerk verwendet. Der Zweitaktmotor leistet rund 2,5 kW.
 Universalsäge
Ihr Motor leistet etwa 4 kW und wiegt ca. 6 kg. Mit ihr werden beinahe
alle typischen Motorsägenarbeiten erledigt. Sie hat jedoch entschieden
mehr Leistung als die Entastungssäge.
 Fällsäge
Sie hat ein Gewicht von ca. 10 kg, eine Leistung von
6,5 kW und gilt selbst für den routinierten Holzfäller als
schwer. Sie dient zur extremen Starkholzernte.
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Arten der Sägeketten
1. Halbmeißelkette
Die weltweit verbreitete Halbmeißelkette kennzeichnet sich durch ein
abgerundetes Zahndach sowie eine bauchförmige Zahnbrust aus.
Sie lassen sich verhältnismäßig einfach warten und sind schnittstabil.
Als kurze Kette mit Flachprofil angeboten, haben sie deutlich kürzere
Zähne, sind rückschlagärmer und zählen zu den Sicherheitsketten.
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Arten der Sägeketten
2. Vollmeißelkette
Die Vollmeißelkette hat äußerst spitz gestellte Zähne und ist sehr
leistungsstark. Sie ist in der Lage, gefrorenes Hartholz zu zerspanen.
Schon die Verschmutzung des Holzes durch kleinste Partikel hat zur
Folge, daß die Vollmeißelzähne stumpf werden.
Für dringende Feuerwehrtätigkeiten ein unberechenbarer Faktor.
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Arten der Sägeketten
3. Carbichainkette
Die Carbichainkette ist eine Spezialkette; sie eignet sich für Schnitte in
sandige Holzoberflächen oder in unberechenbares Bauholz. Sie weist
zwar eine leidige Schnittleistung auf, legt jedoch eine erstaunliche
Lebensdauer (Standzeit) an den Tag.
Eine Carbichainkette empfiehlt sich als Ersatzkette.
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Wird Kraftstoff nachgefüllt, sind Zündquellen zu vermeiden
(Feuer, offenes Licht, laufender Motor)
 Sicherheitstanksysteme beseitigen die Gefahr der schlagartigen
Entzündung übergelaufenen Kraftstoffs
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
Zusätzliche Schutzkleidung anlegen !
 Augenschutz (Schutzbrille, Visier)
 Gehörschutz
 Schnittschutzhose
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Schwert muss frei stehen und darf keine Berührung mit anderen
Gegenständen haben
 Keine Personen im Arbeitsbereich
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
Handhabung:
Die Motorsäge kann auf zwei Arten angeworfen werden
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
Vor jedem Einsatz die Maschine und deren
Sicherheitseinrichtungen überprüfen!
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Kettenspannung prüfen und ggf. einstellen
 Maschine nur zweckmäßig einsetzen
 Maschine nicht bei laufendem Motor oder in der Nähe von offenem
Feuer betanken
 Säge mit beiden Händen fest und sicher halten
 Bei Transport der laufenden Säge Kettenbremse einlegen
 Nicht mit der Schienenspitze sägen, da die Säge unvermittelt
hochschlagen kann
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Beim Entasten Maschine möglichst am Stamm abstützen
 Nicht mit Schwertspitze sägen
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Vor Arbeitsbeginn und während des Fällens,
Ölschmierung der Sägekette prüfen.
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Vorbereitende Maßnahmen
Arbeitsausführung:
 Zum Fällen, Einschneiden und vergleichbarer Tätigkeit
Krallenanschlag verwenden.
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Windbruch
Achtung !!!
Bei Windbruch nur gut ausgebildete
und besonders erfahrene Sägeführer
einsetzen.
Nach Möglichkeit Waldfacharbeiter!
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Sicherer Arbeitsplatz
Richtige Vorbereitung des Arbeitsplatzes
erhöht die Sicherheit und dient dem schnellen
fachgerechten Arbeitsablauf
 Hindernisfreier Arbeitsplatz am Stamm
 sicherer Stand
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Sicherer Arbeitsplatz
Richtige Vorbereitung des Arbeitsplatzes
erhöht die Sicherheit und dient dem schnellen
fachgerechten Arbeitsablauf
 Hindernisfreie Rückzugswege
(Fluchtweg)
 Im Arbeitsbereich der Motorsäge,
dessen Durchmesser 2m beträgt,
steht nur der Sägeführer
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Sicherer Arbeitsplatz
Richtige Vorbereitung des Arbeitsplatzes
erhöht die Sicherheit und dient dem schnellen
fachgerechten Arbeitsablauf
 Im Fallbereich (Radius = doppelte
Baumlänge im Umkreis um den
Stammfuß), dürfen sich nur die
direkt Beschäftigten aufhalten.
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Unzulässiger Standplatz
Das Arbeiten mit der Motorsäge von
Ästen oder von Leitern aus ist verboten!
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Einschränkungen
Einschränkung bei Arbeiten vom Arbeitskorb aus
 Beim Arbeiten mit der Motorsäge in Arbeitskörben von Hubrettungsgeräten ist die
FwDV 1/2 zu beachten
 Es dürfen nur Motorsägen bis 6,5 kg
Gesamtgewicht und max. 40 cm
Schwertlänge in Arbeitskörben
verwendet werden
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Sicherheitsvorkehrungen
 In Sicht- oder Rufverbindung zu anderen Personen arbeiten
 Keine Eisen- oder Stahlkeile, nur Holz-, Leichtmetall- oder
Kunststoffkeile verwenden
 Zugseile oder Seilwinden richtig einsetzen
 Freischalten von Freileitungen im Fallbereich veranlassen
 Vorsicht beim Schneiden von gesplittertem Holz; es können
abgesägte Holzstücke mitgerissen werden
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Zug- und Druckzonen
Zug- und Druckzonen von Bäumen und Balken beachten!
Liegendes oder stehendes Holz, das unter Spannung steht, erst
auf der Druckseite einschneiden, danach Trennschnitt von der
Zugseite aus durchführen.
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Zug- und Druckzonen
Gefahr:
Der Baum schlägt nach unten
Gefahr:
Der Baum schlägt hoch
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Zug- und Druckzonen
Gefahr:
Der Baum kann mit gewaltiger
Kraft blitzartig ausschlagen
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Gefahr:
Der Baum schlägt zur Seite aus
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Achtung Flachwurzel!
Gefahr:
Beim Sägen fällt der
Wurzelteller nach
Innen und trifft
den Sägeführer.
Nadelbäume gehören zur Gruppe der Flachwurzler
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Zugseile und Seilwinden
Wird zur Sicherung der Fallrichtung
mit Zugseilen oder Seilwinden
gearbeitet, so sind die Seile am
Baum zu befestigen, bevor mit dem
Fällvorgang begonnen wird.
Wird das Seil unter Spannung
gesetzt, darf sich in der Nähe
des Seiles niemand aufhalten.
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Arbeitsablauf
 Fallrichtung bestimmen
 Baum von störenden Ästen und Sträuchern befreien
 Stammfuß säubern (Steine, Sand, andere Fremdkörper)
 Rinde an der Schnittstelle entfernen
 größere Wurzelanläufe vor dem Fällen ansägen
 Fällrichtung mittels Fallkerb festlegen
 Splintschnitte anbringen
 Warnruf des Sägeführers „Achtung Baum fällt“
 Fällschnitt durchführen
 Behang und Neigung des Baumes beachten
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Arbeitstechnik
 Beim Schneiden mit der Motorkettensäge
darf nur geringer oder kein Druck auf das
Sägewerk ausgeübt werden
 Dadurch verhindert man ein
Verkanten oder Verlaufen der
Säge im Führungsschnitt
(1)
 Es kann mit einlaufender Kette (1)
oder mit auslaufender Kette (2)
geschnitten werden. Die häufigste
Arbeitsmethode ist das Schneiden
mit einlaufender Kette
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Arbeitstechnik
 Bei der Schnittführung kann der frei
geführte Schnitt (1), hauptsächlich
beim Fällen, Einschneiden und
Entasten, ausgeführt werden
(1)
 Der Sägeführer hält dabei die Säge frei in
den Händen oder stützt sie am Körper ab.
Die Säge trennt das Holz, ohne daß ein
anderes Bauteil der Säge das Holz berührt
 Beim abgestützten Schnitt (2) dient die
Zackenleiste der Säge, auch Baumanschlag genannt, zum Fixieren am Holz
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Unfallverhütungsvorschriften beachten!
 Anforderungen an den Motorsägenführer und an die Gerätesicherheit
der Motorsäge sowie die beim Arbeiten mit der Motorsäge zu
benutzenden persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) sind im
Abschnitt C 16 der Arbeitshilfen zur Unfallverhütung "Sicherheit im
Feuerwehrdienst" (GUV-I 8651, alte Bezeichnung GUV 27.1)
zusammengefasst.
 Gegen das Tragen von Feuerwehr-Sicherheitsschuhwerk bestehen
keine Bedenken.
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Unfallverhütungsvorschriften beachten!
 Statt des Waldarbeiterhelmes kann auch der Feuerwehrhelm
getragen werden. Da aber am Feuerwehrhelm kein Gehörschutz
befestigt werden kann, sind bei Motorsägearbeiten mit Benutzung des
Feuerwehrhelmes Gehörschutzstöpsel zu verwenden.
 Als spezieller Körperschutz gegen Schnittverletzungen im Beinbereich
sind spezielle Schnittschutzhosen geeignet; aber auch Beinlinge, die
über der Hose des Feuerwehrschutzanzuges getragen werden, sind
zugelassen.
(siehe auch Abschnitt A 3 und C 16 der Arbeitshilfen GUV-I 8651)
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Unfallverhütungsvorschriften beachten!
 Bei Arbeiten mit der Motorsäge bzw. Fällung und Aufarbeitung von
Bäumen gelten auch für den Feuerwehrbereich die entsprechenden
Vorschriften (hier z.B. GUV-V C51, alte Bezeichnung GUV 1.13 und
GUV-I 8556, alte Bezeichnung GUV 50.0.7).
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Schlußwort
 Unfallverhütungsvorschriften beachten!
 Sicherer Arbeitsplatz!
 Fällkerbe bei Bäumen über 20 cm Brusthöhendurchmesser!
 Fallbereich freihalten!
 Bei Fällung auf Äste und Neigung achten!
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Literatur

Die Roten Hefte

GUVV

Betriebsanleitung der „Motorsägen“

eigene Erfahrung
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Die Informationen in dieser PowerPoint-Präsentation erfolgen ohne Gewährleistung der
Richtigkeit. Weder der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern e.V. noch die Autoren
können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder
eine Haftung übernehmen.
Der BFV Oberbayern bedankt sich für die kompetente Ausarbeitung bei Herrn
SBI Hans Meyrl, Stadt Rosenheim und Herrn KBI Josef Fellner, Landkreis Altötting.
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