Ziele und Leitbilder

Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Verwaltungsstrukturreformen
im kommunalen Bereich
Beitrag zur Regionalkonferenz
„Verwaltungs-, Funktional- und Gebietsreform in Thüringen“
Ministerium für Inneres und Kommunales
Meiningen, 16. November 2015
Professor Dr. Dr. h.c. Joachim Jens Hesse
Internationales Institut für Staats- und Europawissenschaften (ISE), Berlin
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Folie 1
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Inhalt
(1) Die materielle Ausgangssituation: demographische,
haushalterische und rechtliche Rahmenbedingungen
(2) Ziele und Leitbilder kommunaler Funktional- und Gebietsreformen
(3) Reformansätze in den Flächenländern: Ansätze, Modelle,
Verfahren
(4) Handlungsoptionen: Status quo-Orientierung, Interkommunale
Zusammenarbeit (IKZ), Fusionen
(5) Konsequenzen
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Folie 2
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Veränderte Rahmenbedingungen kommunaler
Selbstverwaltung I: demographischer Wandel
• Reduktion
Abnehmende Geburtenzahlen, Alterungsprozesse, veränderte Familienstrukturen;
asymmetrische Auslastung von Infrastrukturen (Remanenzkosten); differenzierter
Raumbedarf; große regionale und lokale Unterschiede
• Differenzierung
Bedarfsunterschiede zwischen Ost und West, Stadt und Umland, verstädterten und
peripheren Räumen; zunehmende Vielfalt kultureller Ausprägungen und Lebensformen;
veränderte Erwerbs-/Familienbiographien
• Selektives Wachstum
Zunahme älterer Bevölkerungsgruppen und von Mitbürgern mit Migrationshintergrund;
steigender Betreuungs- und Integrationsbedarf; entsprechend zu erweiternde Bildungsund Qualifikationspolitiken
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Folie 3
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Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Veränderte Rahmenbedingungen kommunaler
Selbstverwaltung II: haushalterische Ausgangssituation
•
Nach 2011 Rückbau der überwiegend negativen Finanzierungssalden aufgrund
wachsender Steuereinnahmen, deutlicher Entlastungen durch den Bund und günstiger
Finanzierungsbedingungen; verbleibende Konjunkturabhängigkeit.
•
Gleichzeitig zunehmende Spreizung zwischen finanzstarken und finanzschwachen
Kommunen. In einzelnen Städten, Kreisen und Gemeinden extreme Kassenkredite
(2014: knapp 50 Mrd. EUR), dauerhafte Bedarfszuweisungen, damit einhergehender
Verlust kommunaler Gestaltungsfähigkeit
•
Beträchtlicher Anstieg der kommunalen Sozialausgaben
(in einigen Städten Bindung von mehr als der Hälfte des Haushalts)
•
Gleichwohl wachsende Sachinvestitionen der Gemeinden/GV (seit 2006, nach
substanzgefährdenden Rückgängen; heute [2014): 5,3%)
•
2019: Auslaufende Förderlinien (Solidarpkt, II), Neuordnung des Finanzausgleichs,
Umsetzung der Schuldenbremsen, Anpassung der Förderverfahren (EU, B, L)
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Folie 4
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Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Veränderte Rahmenbedingungen kommunaler
Selbstverwaltung III: erweitertes Anforderungsprofil
•
Neue/erweiterte Aufgaben infolge der demographischen Entwicklung und von
Verhaltensänderungen (Integrationsangebote und -anforderungen; Bildung und
Qualifizierung als „lebenslanges Lernen“; Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz)
•
Aufgabenwahrnehmung nach dem SGB II („Hartz IV“), von Inklusionspolitiken und
weiteren sozialen Dienstleistungen
•
Funktion des einheitlichen Ansprechpartners nach der Europäischen
Dienstleistungsrichtlinie
•
Erweitertes Verständnis von Daseinsvorsorge, wachsender grenzüberschreitender
Wettbewerb, interregionale Ausdifferenzierungen, Digitalisierungsdruck
•
Kommunalisierung von Aufgaben nach Funktional- und Strukturreformen auf
Landesebene in einigen Flächenländern
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Folie 5
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Veränderte Rahmenbedingungen kommunaler
Selbstverwaltung IV: Fortentwicklung der Rechtsprechung
•
Neugliederungsmaßnahmen weiterhin nur aus Gründen des öffentlichen
Wohls und nach Anhörung der betroffenen Gebietskörperschaften
zulässig, aber wachsende gerichtliche Berücksichtigung der sich
verändernden Rahmenbedingungen
•
Grundlegendes Urteil des Landesverfassungsgerichts MecklenburgVorpommern (21/10 u. 23/10 v. 18.08.2011):
–
Abweisung kommunaler Verfassungsbeschwerden gegen die Kreisgebietsreform
(2011) des Landes
–
Gefordert: Wahrung der Kreiseigenschaft, Überschaubarkeit, Bürgernähe und
des Ehrenamtes auch bei ungewöhnlichen Flächengrößen (etwa bei
beschleunigter demographischen Entwicklung und sinkender Einwohnerdichte)
–
Fazit: Eine durchaus belastbare Basis für die Vergrößerung kommunaler
Gebietsstrukturen und die Einkreisung vormals kreisfreier Städte
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Folie 6
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Ziele und Leitbilder der frühen Gebietsreformen (BRD)
•
Bundesweite Kreisgebietsreformen in den 1970er Jahren
•
Prägend das Leitbild im Rahmen der sog. Weber-Kommission (März 1969),
Leitbildinhalte (gem. nachfolgenden Landesgesetzen und
Landtagsentschließungen):
–
Gemeinden und Samtgemeinden: mind. 7.000 Einwohner (in dünn besiedelten
Räumen mind. 5.000 Einwohner) und raumstrukturelle Bildung eines
Versorgungsnahbereiches, Entfernung Wohnsitz – Verwaltungssitz max. 7 bis 8
km
Samtgemeinden: i.d.R. nicht mehr als zehn Mitgliedsgemeinden
Mitgliedsgemeinden: mind. 400 Einwohner
–
Landkreise: mind. 150.000 Einwohner, zwischen 8 und 20 Gemeinden, mind.
doppelte Einwohnerzahl in Relation zur größten kreisangehörigen Gemeinde
–
Im politischen Prozess weitgehende Orientierung an diesem Leitbild, allerdings
erhebliche Unterschreitung der Mindesteinwohnerzahl im Rahmen der
Kreisgebietsreform
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Folie 7
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Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Ziele und Leitbilder jüngerer Gebietsreformen (D)
•
Nach der Wiedervereinigung zweite und dritte „Welle“ von kommunalen
Gebietsreformen, insbesondere in den neuen Bundesländern
•
Leitbilder der Kreisgebietsreformen (Auswahl):
•
–
Sachsen-Anhalt (2007): Mindesteinwohnerzahl von 150.000 im Jahr 2015 (ausnahmsweise
Abweichung um 5%), Mindesteinwohnerdichte von 70 EW/km², Flächenhöchstgrenze von
2.500 km²
–
Mecklenburg-Vorpommern (2011): Mindestbevölkerungszahl von 175.000 im Jahr 2020,
maximale Gebietsgröße von 4.000 km² (ähnlich Brandenburg, Fläche: 5000 km²)
–
Sachsen (2008): Mindesteinwohnerzahl von 200.000 im Jahr 2020 (ausnahmsweise
170.000), Flächenobergrenze von 3.000 km²
Leitbilder der Gemeindegebietsreformen (Auswahl):
–
Sachsen-Anhalt (2010/11): Mindesteinwohnerzahl der Einheitsgemeinden von 10.000
(ausnahmsweise 8.000)
–
Rheinland-Pfalz (Gesetzentwurf): Mindesteinwohnerzahl von 12.000 für
Verbandsgemeinden sowie von 10.000 für verbandsfreie Gemeinden
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Folie 8
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Nutzen von Leitbildern und Ertrag von Gebietsreformen
•
Begrenzte Eignung von Leitbildern aufgrund meist ausgeprägter regionaler
Disparitäten, Einzelfallprüfungen und Berücksichtigung der jeweiligen
Ausgangssituation vor Ort unabdingbar
•
Durch Vergrößerung von Kommunalstrukturen (bis zu gewissen
Höchstgrenzen) mögliche Erzielung von Kooperations- und
Fusionsrenditen (empirisch belegte Größen- und Verbundvorteile; Korridor:
3-20 %); notwendige Berücksichtigung von gegebenen
Verflechtungsbeziehungen und räumlichen Ausgleichserfordernissen;
methodische Schwierigkeiten bei der Bestimmung „optimaler Betriebsgrößen“
von Gemeinden und Gemeindeverbänden
•
Häufig unzureichende Berücksichtigung demokratiepolitischer
Voraussetzungen (Transparenz, Dialog, systematische Öffentlichkeitsarbeit)
 Erfordernis einer ausdifferenzierten, also auch kleinräumigen Erfassung und
Vermittlung der kommunalen Ausgangssituation
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Folie 9
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
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Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Indikatoren zur Abbildung der Ausgangssituation (I)
1. Bevölkerungsbesatz und Raumkapazität
•
•
Flächengröße der Landkreise
Einwohnerzahl
2. Sozioökonomische Verflechtung
•
•
•
•
•
Arbeitsplatzeigenversorgung
Abdeckung von Arbeitsmarktregionen
Pendlerverflechtungen
Abdeckung von Naturräumen
Korrespondenz mit grenzüberschreitenden Bezügen
3. Entwicklungsfähigkeit
3.1
•
•
•
Sozioökonomische Entwicklungsfähigkeit
Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner
Arbeitslosenquote
Veränderung der Zahl der Beschäftigten gem. vorliegenden Beschäftigungsprognosen
3.2 Demographische Entwicklungsfähigkeit
•
Ausdifferenzierungen: etwa Veränderung des Bevölkerungsanteils der unter 18-Jährigen und über 75Jährigen gem. vorliegender Bevölkerungsprognosen
•
Endogen und exogen erwartbare Entwicklungen
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Folie 10
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Indikatorensatz zur Abbildung der Ausgangssituation (II)
3.3 Haushalterische Entwicklungsfähigkeit
•
Deckungsquote
•
Zinsquote
4. Sozioökonomische und fiskalische Ausgleichsfähigkeit
•
•
•
Zentralörtliches Versorgungsniveau
SGB II-Quote
Kommunale Steuereinnahmen pro Einwohner
5. Ortsnähe, Teilhabe und Identität
5.1 Teilhabe
•
Zahl der Bewerber um ein Mandat in den Vertretungskörperschaften der Kreisstufe
•
Durchschnittliche Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen
5.2 Ortsnähe
•
Flächengröße der Landkreise und damit verbundene Distanzen
5.3 Gegebene Identitäten im Zeitablauf
•
Mittelwert der Flächenanteile einer Kommune an ausgewählten Identitätsräumen
•
Historische Prägungen und Konstanten
 Eine unabweisbare empirische Basis
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Folie 11
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Verwaltungsreformen auf Landesebene: drei
grundsätzliche Reformmodelle
Konzentrierte
Dreistufigkeit
Konsequente
Zweistufigkeit
Regionalisierung
Landesregierung
Landesregierung
Landesregierung
Mittelinstanzen
Weitestgehende
Kommunalisierung
(regionale Bündelung)
Regionalverband
Kommunale Kreisstufe
Kommunale Kreisstufe
Kommunale Kreisstufe
Kreisangehöriger Raum
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Kreisangehöriger Raum
Kreisangehöriger Raum
Folie 12
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Reformpolitische Strategien und Verfahren
Politik der
kleinen Schritte





Bayern (bis 2005)
Brandenburg
Hessen
Sachsen (bis 2005/06)
Schleswig-Holstein (bis
2005/06)
 Thüringen
Pragmatische
Modernisierung
Reform aus
einem Guss







Bayern (ab 2005/06)
NRW (ab 2000/01)
Rheinland-Pfalz
Saarland (ab 2005)
Sachsen (ab 2006)
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein (ab
2005/06)




NRW (1998/99)
Baden-Württemberg
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
+
Geringes Blockaderisiko,
Anpassungsmöglichkeit
+
Begrenzte Widerstände,
Kontinuität
+
Umfassende Wirkung, Überraschungseffekt, Zeitvorteil
–
Langwieriger Prozess, begrenzte/verzögerte Effekte
–
Logische Brüche, suboptimale
Ergebnisse
–
z. T. erhebliche Widerstände,
systemische Mängel
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Folie 13
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Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Strukturanpassungen der kommunalen
Gebietsorganisation
Maßnahmen
Länder
Optimierung des
Status quo
 Förderung von IKZ, punktuelle Anpassungen
 Begrenzte kapazitätsabhängige Funktionalreform
BW, Bay, Bbg, He, NRW,
Saar, RlP
Selektive
Gebietsreform
 Strukturwirksame Kooperation (auch i. R. v. IKZ)
 Unterstützung freiwilliger Fusionen (Kreisstufe u.
Gemeindeebene), einzelne Fusionen/Einkreisgen.
SH, Nds, Thü
Gebietsreform
mittlerer Reichweite
 Gesetzliche verfügte
Zusammenschlüsse auf der
Kreisstufe
LSA, Sachs
Bildung von
Großkreisen
 Bildung regionaler Kreiseinheiten
 Umfassende Funktionalreform
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 Ggf. Anpassung
im kreisangeh.
Raum
(fin. Förderung)
MV
Folie 14
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Ausgangssituation
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Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Handlungsoptionen (I)
1. Optimierung des Status quo
•
Voraussetzung: Geringer demographischer und haushalterischer Problembesatz sowie eine
gleichgewichtige Landesentwicklung
2. Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ)
•
Ziele: Effizienz- und Rationalitätssteigerung
•
Differenzierung nach Kooperationstypen:
–
Rechtlich-organisatorische Gestalt: hart/formell vs. weich/informell, öffentlich vs. privatrechtlich
–
Räumlich-institutionelle Verfasstheit: Zahl u. Identität der Beteiligten, räumlicher Umfang,
horizontale u. vertikale Struktur, „Machtverhältnis“ und Interessenskonstellation
–
Strategische Ausrichtung und Durchsetzung: inkremental/aufgabenspezifisch vs.
holistisch/bereichsübergreifend, zielorientiert/abschließend vs. prozesshaft/offen
–
Materielle Politikorientierungen und –ergebnisse: entwicklungs- vs. verwaltungspolitisch
•
Vorteile: Geringe politisch-administrative Reformkosten
•
Nachteile: Materiell wie funktional begrenzter Handlungsansatz (Ausklammerung wichtigerer
Aufgaben, Kooperationsaufwand und –kosten, Unverbindlichkeit; fehlende Nachhaltigkeit)
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Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
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Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Handlungsoptionen (II)
3. Freiwillige Fusionen und Einkreisungen
•
Gestaltung und Steuerung durch die kommunale Ebene; flankierende Anreizpolitiken des Landes
•
Vorteile: langfristig wirksame Maßnahme, Rationalitätssteigerung, selbstverwaltungsfreundliche Lösungen
•
Nachteile: Patchwork-Lösungen, Zeitverzug
•
Hohes Vetopotential der Akteure, daher: verbindliche Zielvereinbarungen, klare Terminbierungen
4. Gebietsreform „von oben“
•
Struktureingriffe durch den Gesetzgeber nach Beendigung der Freiwilligkeitsphase zur Durchsetzung einer
kohärenten, zukunftsorientierten und wettbewerbsfähigen Verwaltungsstruktur bei hohem Stabilisierungs- und
Handlungsbedarf
•
Vorteile: Durchsetzung des politischen Gestaltungsanspruchs; hohes Rationalisierungspotential, erhebliche
Fusionsrenditen; Stärkung des Verwaltungsvollzugs
•
Nachteile: potentielle Konflikte, erwartbare rechtliche Auseinandersetzungen, etwaige Lähmung der
Verwaltungspolitik des Landes
•
Ablehnung von Regionalkreisen (u.a. angesichts der bestehenden kreislichen Leistungskraft sowie
verfassungsrechtlicher und demokratiepolitischer Bedenken)
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Folie 16
Strukturreformen im kommunalen Bereich
Ausgangssituation
Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Erwartbare Ergebnisse von Strukturreformen
•
Handlungs- und zukunftsfähige Kommunalstrukturen
•
Neudefinition von Stadt-Umland-Räumen (Zentrenstärkung, Auslösung von
Regionaleffekten, Bildung von Kooperationsräumen)
•
Angleichung von Raumstrukturen (unter Berücksichtigung spezifischen räumlicher
„Begabungen“)
•
Schrittweise Auflösung infrastruktureller Defizite
•
Komplementarität von Landes-, Kreis- und Gemeindereformen
•
Stärkung der Selbstverwaltung, Erhalt des Ehrenamts
•
Kohärente Landesentwicklung, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
 Kommunale Selbstverwaltung als ein in jeder Hinsicht (aber nicht um jeden Preis)
schützenswertes Gut
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Folie 17
Strukturreformen im kommunalen Bereich
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Ziele und Leitbilder
Reformansätze
Handlungsoptionen
Beispiele
Konsequenzen für Thüringen
•
•
•
•
•
•
•
Thüringen hat kein Erkenntnis-, sondern ein Handlungsdefizit, zumal das
Land verwaltungsstrukturell derzeit das „Schlusslicht“ unter den
Flächenländern bildet
Die Überprüfung der Verwaltungsstrukturen (als der Basis des öffentlichen
Handelns) ist eine Aufgabe aller politischen Parteien
Sie ist aufgrund der haushalterischen und demographischen
Rahmenbedingungen sowie der Entwicklungsprognosen unausweichlich
Das Leitbild (1. Entwurf) weist im Ländervergleich moderate „Korridore“ aus
Das Ziel: Umfassende Sicherung der Selbstverwaltung (unter
Berücksichtigung von Freiwilligkeit, Sozialverträglichkeit und Konnexität)
Die geplante Reform steht daher nicht mehr unter der Frage eines „ob“,
sondern des „wie“
Dazu das Angebot, die Aufforderung zur Diskussion
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