Infobrief September 2015 - AELF Pfarrkirchen

Amt für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten Pfarrkirchen
Fachzentrum Rinderhaltung
Info-Brief
Rund um das Rind
Ausgabe September 2015
1. Maisreife – Häckselreife erreicht bzw. oft schon überschritten! ........................................... 2
2. Häckselhöhe – Was bringt’s? .............................................................................................. 3
3. Trotz frühem Häckseln – Kornzerkleinerung kontrollieren!! ................................................. 4
4. Was kann man der Maissilage noch Gutes tun? ................................................................. 5
5. Futterknappheit – Gelöst? ................................................................................................... 5
6. Terminhinweise – LKV Seminare ........................................................................................ 6
7. Terminhinweis - LfL-Jahrestagung ...................................................................................... 6
8. Druck vom Grünland nehmen – Bodendruckinfotag in Kringell ........................................... 7
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1. Maisreife – Häckselreife erreicht bzw. oft schon überschritten!
Mittlerweile sind doch schon einige Felder geerntet. Vielerorts sieht man dürre Bestände bei
denen – sollten es Silomaisbestände sein – der Termin eigentlich übersehen wurde. Falls
noch nicht geschehen, kontrollieren Sie Ihre Bestände! In vielen Fällen spritzt das Maiskorn oft
noch ein wenig und man möchte warten. So geschehen auch bei den vom FZ durchgeführten
TM – Messungen. Nach dem Trocknen der Proben kamen aber meist Werte von über 30 %
Trockenmasse z.T. schon über 36 % in der Gesamtpflanze heraus! Dann muss gehäckselt
werden, sonst wird ein Verdichten
Bild 1: Maispflanze und Kolben aus dem Lkr. Rottal Inn
im Silo sehr schwierig und die
Gefahr der Nacherwärmung steigt
dramatisch an.
Auch bei noch rel. grünen Pflanzen,
wie in Bild 1 zu sehen, hat die
gesamte Pflanze bereits knapp 30
% Trockenmasse! Die Körner der
doch gut ausgebildeten Kolben
„spritzen“ auch noch ein wenig.
Aber ein allzu langes zuwarten geht
da nicht mehr!
Es zeigt aber auch die generelle
Problematik der letzten Jahre: Noch
grüne
Pflanzen
aber
der
Gesamttrockenmassegehalt ist oft
schon zu hoch! Eine „intensive“
Kontrolle der Bestände wird
zunehmend wichtiger!
Natürlich stellt sich dann die Frage was ist drin in den Silos (nährstoffmäßig)? Aus
Niederbayern sind bisher noch keine Maisergebnisse von 2015 da. Aber im Rest von Bayern
wurde bereits was untersucht. Die Energiegehalte sind mit 6,1 MJ NEL / kg TM sehr gering.
Stärke enthalten diese auch kaum! Aber es sind erst wenige Proben da und es handelt sich
dabei um wirklich extrem trockenheitsgeschädigte Proben, also es kann besser werden!
Lassen Sie Ihren Mais unbedingt untersuchen! Man kann auch mal positiv überrascht werden!
Gerade bei stark trockenheitsgeschädigtem Mais sollte man auch an Nitrat denken.
Probeuntersuchungen an der LfL in Grub haben hier in einer Probe einen extrem hohen Wert
gefunden! Hierzu auch einmal die Untersuchungsergebnisse aus Niederbayern hinsichtlich
Nitrat aus den Jahren 2003 und 2014 (Abbildung 1). Generell werden leider nur sehr wenig
Proben auf Nitrat untersucht. Auffallend sind aber die doch deutlich höheren Gehalte im Jahre
2003! Erinnern wir uns, 2003 war ein ähnliches Trockenjahr wie heuer.
In der Gesamtration sollten max. 5.000 mg Nitrat / kg TM enthalten sein, dass verträgt die Kuh
noch. Aber Vorsicht, ist die Ration nicht wiederkäuergerecht, ist schon früher Schluss!
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Abbildung 1: Nitratgehalte im Silomais (Futterproben aus Niederbayern)
Wie Sie in Abbildung 1 auch sehen können, ist aber auch 2003 in den meisten Fällen Nitrat
kein Problem gewesen. Sicherheitshalber sollte man aber untersuchen lassen!
2. Häckselhöhe – Was bringt’s?
Im Rahmen der Trockenmassebestimmungen wurde auch gemessen, wie sich eine
unterschiedliche Häckselhöhe auf Ertrag und den Kolbenanteil an der Gesamtpflanze
auswirkt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu sehen.
Tabelle 1: Häckselhöhe – Einfluss auf Ertrag und den Kolbenanteil
Häckselhöhe
20 cm
40 cm
50 cm
60 cm
Ertrag (Relativ) 100,0% 95,5%
92,5%
90,4%
89,2%
53,7%
54,9%
55,6%
Kolbenanteil
0 cm
49,8%
52,2%
Häckselhöhe 0 cm ist etwas theoretisch, würde heißen, man schneidet direkt übern Boden ab.
Der Kolbenanteil interessiert v.a. daher, weil da bekanntlich mit der Maisstärke die Energie im
Mais steckt. Je höher der Kolbenanteil, desto höher wird der Energiegehalt sein. Betrachtet
man die Kolbenanteile, dann ist man vielleicht etwas überrascht, da hätte man u.U. mit
weniger gerechnet. Sicher für einen absoluten Spitzenmais muss der Anteil schon Richtung 60
% gehen, aber bedenkt man, dass die Körner eigentlich noch etwas gebraucht hätten und die
Witterung nicht so toll war, akzeptable Werte! Es dürfte auch 2015 gute Maissilagen geben!
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3. Trotz frühem Häckseln – Kornzerkleinerung kontrollieren!!
Jedes Jahr wird beim Maishäckseln leider eine Sache – oft der Hektik geschuldet – vergessen
bzw. zumindest vernachlässigt: Die Kontrolle der Kornzerkleinerung! Zu Beginn der Ernte
muss dies unbedingt erfolgen! Ein einfaches Anschlagen der Körner reicht nicht! Dafür sind
die Körner i.d.R. schon zu reif, auch heuer! Die Körner sollten mind. 1 x durchgeschlagen
(sprich max. ½ Korn sein) oder noch besser öfters durchgeschlagen sein! Das Ziel sollte dahin
gehen, dass man max. viertel Körner findet!
Also runter vom Bulldog kontrollieren und dann wichtig: Wenns nicht passt dem Häckslerfahrer
dies auch sagen (und dass er es ändern muss)!
Wie sollte nun kontrolliert werden?
Da gibt’s zum einen den sog. „Wassertest“. Dabei gibt man eine definierte Menge an
Maissilage (1 l) in 10 l Wasser. Dann lässt man die Kornpartikel absinken, gießt das Wasser
und die aufschwimmenden Fasern ab. (Siehe Bild 2 - Bild 4). Dies kann bei Bedarf wiederholt
werden. Weil einige Fasern sinken immer noch mit ab.
Bild 2: Mais ins Wasser rein
Bild 3: Mais ins Wasser „einpatschen“
Bild 4: Fasern abgießen, unten bleiben die Körner
Bild 5: Körner kontrollieren
Dann kontrolliert man die Körner! Es sollten gar keine ganzen Körner und max. 2 nur
angeschlagenen Körner gefunden werden!
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Eine weitere Möglichkeit ist einfach die Körner in einer definierten Menge (1 l) Maissilage zu
beurteilen. Es sollten auch hier max. 2 nicht ausreichend bearbeitete Körner zu finden sein.
Wobei ein nur angeschlagenes Korn als nicht gekrackt (zerkleinertes Korn) gilt!
Nehmen Sie sich dafür die Zeit, weil sonst ärgern Sie sich 365 Tage lang über den Mais! Wie
z.B. in Bild 6 und Bild 7!
Bild 6: Maiskörner im Kot
Bild 7: „Gelbe“ Flecken auf den Spalten – zertretene Maiskörner
Wobei in diesem Fall nicht nur das Problem zu schlecht gecrackte Körner sondern auch noch
die geringe Silierdauer schuld waren!
4. Was kann man der Maissilage noch Gutes tun?
Die doch deutlich kühleren Temperaturen erleichtern das Silieren doch erheblich. Zum einen
ist es für den Silierprozess von Vorteil und natürlich auch für das anschließende Abdecken.
Nichts desto trotz ist die Gefahr der Nacherwärmung nicht gebannt! Daher, beachten Sie bitte
unbedingt:
• V.a. trockenes Material kurz häckslen
• Einsatz von Siliermittel der DLG Wirkrichtung 2 (Verbesserung der aeroben Stabilität)
• Optimale Verdichtung sicherstellen
max. 4 km/h beim Walzen und max. Schichtdicke 30 cm
Ausreichend Zeit zum Walzen geben
• Sofortiges luftdichtes Abdecken nach dem Häckseln
• Mind. 6 – 8 Wochen das Silo geschlossen lassen! Wenns geht noch länger
5. Futterknappheit – Gelöst?
Die Niederschläge der letzten Tage haben die Trockenheit etwas abgemildert. Die doch
deutlich kühleren Temperaturen haben auch geholfen. Aber reichen die Niederschläge schon
aus um noch einen letzten ordentlichen Grassiloschnitt zu bekommen? Reicht‘s für die
Zwischenfrüchte? Für den Mais kam der Regen meist zu spät!
Kontrollieren Sie Ihre Grundfuttervorräte, damit es kein böses Erwachen gibt! Bedenken Sie:
Es ist erst Anfang September, bis ins Frühjahr (wenn‘s wieder Futter gibt) sind 8 – 9 Monate!
Es könnte auch mal ein spätes Frühjahr geben (in dem vielleicht auch nicht soviel wächst)!
Dann kann der Winter lang werden.
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6. Terminhinweise – LKV Seminare
Nähere Informationen zu diesen Seminaren erhalten Sie bei Ihrem LOP bzw. an der LKV
Verwaltungsstelle in Landshut. Eine Anmeldung zu den Seminaren ist unbedingt erforderlich
(Telefon: 0871 – 2765745).
• Natürlich wirtschaftlich – Option Kurzrasenweide für Jungvieh oder Milchkühe
Kurzrasenweide (KRW) – Was ist das? Wie funktioniert das? Was sind die Voraussetzungen?
Diese und weitere Fragen werden im Seminar am 22.10. 2015 in Langeneck behandelt.
Nutzen Sie die Gelegenheit sich umfassend zu informieren. Gerade in Zeiten niedriger
Milchpreise sollte man über dieses System mal nachdenken.
Neben der Theorie wird noch nachmittags ein Betrieb der dieses System bereits seit Jahren
anwendet besichtigt.
• Im Kuhstall Überblick mit einem Klick
Welche Möglichkeiten bietet MLP – Online / RDV-4M? Was kann man mit den Daten
anfangen? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen von 2 LKV Seminaren beantwortet.
Es werden 2 Termine angeboten. Für „Anfänger“ am 06.10. 2015 und für Fortgeschrittene am
08.10. 2015. Beide Termine finden im EDV Raum der LWS Pfarrkirchen statt. Seminardauer
9:30 – 13:00 Uhr.
7. Terminhinweis - LfL-Jahrestagung
Am 22. Oktober 2015 findet in Grub die LfL Jahrestagung mit dem Thema „Die bayerische
Milchwirtschaft im freien Wettbewerb“ statt.
Abbildung 2: Tagungsprogramm LfL Jahrestagung
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Die Tagungsgebühr (incl. Mittagessen) beträgt 40 €. Eine Anmeldung ist erforderlich. Fragen
zum Semianr können Sie unter 089/17800/337 bzw. per E-Mail ([email protected]) stellen.
8. Druck vom Grünland nehmen – Bodendruckinfotag in Kringell
Im heurigen Sommer konnte man öfters den Gedanken haben, Bodendruck sei kein Thema
(Trockenheit), aber es wird auch wieder andere Sommer geben und auf der ein oder anderen
Fläche, sah man, dass zumindest früher einmal mit zu hohem „Druck“ im Grünland (oder auch
Acker) gearbeitet wurde: Bodenverdichtungen führten zu noch stärkerem Trockenstress!
Man wird auch wieder mal zu „Unzeiten“ auf die Flächen fahren müssen! Wer weiß wie es
heuer im Herbst werden wird? Die Folgen sind oft lange sichtbar: Fahrspuren und
Bodenverdichtungen. Schlupf am Grünland führt zu weiteren Narbenschäden! Eine
schlechtere Futterqualität (Verschmutzung) und Ertragseinbußen sind die Konsequenzen. Das
Fachzentrum für Rinderhaltung Pfarrkirchen veranstaltet zu diesem Thema am LVFZ Kringell
unterstützt durch die Bayerische Eiweißinitiative am Montag, den 14.09. 2015 einen Infotag
(930 – 1530).
Neben Vorträgen zur mechanischen Bodenbelastung im Grünland und Möglichkeiten diese zu
reduzieren steht nachmittags die Praxis am Programm.
Bild 8: Hinten abgesenkter Druck - vorne nicht
Bild 9: Reifenabdruck bei unterschiedlichen
Reifendruck
Schwerpunkt wird dabei die richtige Bereifung und der Einsatz von Reifendruckregelanlagen
sein. Wie im linken Bild zu sehen wurde beim hinteren Reifen der Druck abgesenkt. Was
immer unterschätzt wird, sieht man am rechten Bild (Bild 9): Der Reifen wird „länger“. Dadurch
erhöht sich die Reifenaufstandsfläche (geringerer Bodendruck) und zudem greifen mehr
Stollen im Boden, also eine bessere Zugkraft!
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Das Programm ist folgendermaßen geplant:
Uhrzeit
Programm
30
45
9 –9
Begrüßung
Blöchinger, LVFZ
945 – 1000
Organisatorisches und Einführung
Scharf, FZ PAN
1000 – 1100
1100 – 1200
Mechanische
Bodenbelastung
im
Grünland Dr. Diepolder, LfL
– ein Problem?
Möglichkeiten zur Reduzierung des Bodendrucks
Dr. Demmel, LfL
1200 – 1300
Mittagessen
1300 – 1515
Praxisdemonstrationen zum Thema Bodendruck – Dr. Demmel
Reifendruck:
• Reifenaufstandsfläche
15
15
– 15
30
LVFZ Kringell
•
Reifendruck - - Selber „testen“
•
Reifendruckregelanlage
•
Praktischer Maschineneinsatz
Abschluss
Scharf, FZ PAN
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung unter 08561 – 3004 – 0 erforderlich. Sie
können Sich aber gerne auch per Email bei uns anmelden (Email an [email protected]).
Die Teilnahme ist kostenlos.
Ihr Fachzentrum Rinderhaltung in Pfarrkirchen
Angela Dunst, Johannes Mautner, Florian Scharf
Impressum:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen
Fachzentrum für Rinderhaltung
Lärchenweg 12, 84347 Pfarrkirchen
Tel.: 08561 3004-141 Fax.: 08561 3004-139
E-Mail: [email protected]
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