Powerpoint-Präsentation

Hochbegabtenförderung in
Kindertagesstätten
Küeter Botzeknööfe e.V.
Integrativer
Schwerpunktkindergarten
für Hochbegabtenförderung
Jordis Overödder, Erzieherin
Unsere Schwerpunkte:
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Früherkennung durch gezielte Beobachtung
Förderung und Integration
Elternberatung
Kontakt zur Schule
Beratung in Hinblick auf Testung und/oder
weitere Beratungsstellen und Organisationen
IHVO
Institut zur Förderung
hoch begabter Vorschulkinder
Kolumbusring 2, 53175 Bonn
Hanna Vock, Bonn
Barbara Teeke, Witten
Internet: www.ihvo.de
Inhalt der Präsentation
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Was ist Hochbegabung?
Beispiele aus unserer Arbeit in der Kita
Austausch über unsere Zusammenarbeit,
Thema Einschulung und Fördermöglichkeiten
(Inhalte der Präsentation z.T. entnommen aus dem Online-Handbuch des IHVO)
Um welche Kinder geht es?
Es geht um Kindergartenkinder, bei denen alle oder die meisten
der folgenden Eigenschaften und Fähigkeiten
weit überdurchschnittlich ausgeprägt sind:
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Freude an geistiger Tätigkeit und am Erkennen von Zusammenhängen
forschendes Verhalten und intellektuelle Neugier
gutes Beobachtungsvermögen
hohe Aufnahme- und Verarbeitungskapazität interessierender Informationen
logisches, komplexes, originelles und abstraktes Denken
Drang zu selbständigem kreativem Problemlösen
Interesse an Themen, die weit über die Interessen Gleichaltriger hinausgehen
große Ausdauer bei interessierenden Themen
Wissensdurst
frühe Fähigkeiten zum kritischen Denken
Begriffsbestimmung Hochbegabung
Was verstehen wir im Kindergarten unter Hochbegabung?
Hochbegabung =
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Außergewöhnlich ausgeprägte
Lernleichtigkeit
Außergewöhnlich ausgeprägte
Intrinsische Motivation
Außergewöhnlich ausgeprägte
Kreativität
Normalverteilung der Intelligenz
Normalverteilung der
Intelligenz
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Von intellektueller Hochbegabung
(oft mit Hochbegabung gleich gesetzt) wird gesprochen, wenn
der IQ 130 oder höher ist.
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Zwei von hundert Kindern eines Jahrgangs sind statistisch
gesehen hoch begabt,
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13,6 % weisen besondere Begabungen auf, sind weit
überdurchschnittlich begabt.
Bereiche hoher Begabung
Mögliche Bereiche für besondere Begabungen können sein:
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Sprachliche Intelligenz
Musikalische Intelligenz
logisch-mathematische Intelligenz
Praktische Intelligenz
körperlich-kinästhetische Intelligenz
Soziale Intelligenz
wissenschaftliche Intelligenz
(vgl. Howard Gardner, 1988)
Ansehen in der Gesellschaft
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Lange war das Phänomen Hochbegabung in Deutschland tabu,
und immer noch löst es bei vielen Menschen negative Gefühle
und Unbehagen aus: Skepsis, Neid und Ablehnung.
Es gibt im Alltag jede Menge negativer Etikettierungen von
hoch begabten Kindern.
Die Sprache ist zu prüfen: Welche Worte werden benutzt, um
intellektuell hoch begabte Kinder zu beschreiben: „vorlaut“,
„altklug“, „überschlau“, „vorwitzig“, „neugierig“, „verkopft“?
Man könnte auch sagen: „klug“, „intelligent“, „pfiffig“,
„wissensdurstig“, „ideenreich“, „denkfreudig“.
Den Begriff vorsichtig verwenden
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Wenn wir als Fachkräfte von einer festgestellten oder
vermuteten Hochbegabung erfahren, oder selbst eine solche
Vermutung haben, müssen wir uns überlegen, ob wir diesen
Fachausdruck vor dem Kind, vor den Eltern oder in der
Öffentlichkeit aussprechen.
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Manchmal ist es besser, ihn wertschätzend zu umschreiben.
So wird das Kind vor Bloßstellung und Etikettierung geschützt.
Gibt es Fragen?
Entfaltung von Hochbegabung
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Positiver Einfluss von Familie und vom weiteren sozialen
Umfeld
genügend kognitive Anreize, Förderung und Erfolgserlebnisse
Emotionale Zuwendung und Bestärkung
Freundschaften auf verschiedenen Ebenen
Das Erlernen, Auf- und Ausbauen von sozialer Kompetenz
Entwickeln von Lernstrategien, Ressourcennutzung,
methodischer und praktischer Fertigkeiten,
Leistungsbereitschaft und Ausdauer
(vgl. Bedingungsmodell von Barbara Teeke)
Dauer-Frustration
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Wird das hoch begabte Kind angenommen und gefördert, kann
es andere am Reichtum seiner Gedanken, seinen besonderen
Fähigkeiten, seinen zielgerichteten Interessen und seiner
Freude am Denken teilhaben lassen. Es kann eine
Bereicherung für die Gruppe sein.
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Erfährt es hingegen permanent Unverständnis und
Unterforderung, so führt das zu einer Dauer-Frustration.
Gefühle wie Verwirrung, Verstörung, Langeweile, innere Leere,
Enttäuschung, Traurigkeit, Wut, Ärger, Schuldgefühle können
damit einhergehen.
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Dauer-Frustration
Aggressive Verstimmtheit Depressive Verstimmtheit
Stören
Kaspern
Zerstören
Schlagen
Schreien
Toben
Zanken
Trotzen
Verweigern
Auto-Aggression
Rückzug
Still werden
Selbstisolation
Inaktivität
Somatisieren (Bauch-, Kopfschmerzen)
Trauern
Müdigkeit
Übertriebene Hilfsbereitschaft
Dauerfrustration verhindern
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Diese Dauerfrustration belastet das Kind in
allen Lebensbereichen und stört die
Entfaltung der Persönlichkeit und die
Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes.
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Das gilt es in jedem Fall zu verhindern.
Was kann man tun?
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Verständnis entwickeln:
Wie fühlt sich das Kind?
eine positive Grundhaltung einnehmen,
denn Erziehungsarbeit ist Beziehungsarbeit
dem Kind die nötige Unterstützung bieten,
ganzheitlich auf intellektueller und
emotionaler Ebene
Gibt es Fragen?
Beispiele aus der Praxis
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Integration
Clusterbildung
Fördern durch Fordern
Enrichment
Akzeleration
Lernen in Projekten
Integration
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Integration: Hochbegabte Kinder werden nicht auf Grund ihrer
Andersartigkeit ausgeschlossen und haben keine Außenseiteroder Sonderrolle.
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Für Hochbegabte gelten keine anderen Regeln. Es gibt
allerdings für alle einen Verhandlungsfreiraum für Ausnahmen
und besondere Situationen.
Das Kind nimmt z.B. mal nicht am Morgenkreis teil. Es
erarbeitet derweil etwas im Nebenraum, das es den anderen
später zeigen will.
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Clusterbildung
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Clusterbildung: Hochbegabte Kinder finden Kontakt zu
Kindern, die ähnlich denken wie sie selbst. Mit ihnen können
sie sich identifizieren und über ihre Gedanken austauschen.
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Durch gruppenübergreifendes Arbeiten und gezielte
Kleingruppenarbeit bringen wir Kinder mit gleichen
Lerninteressen und geistigem Niveau zusammen.
Das können Musik-Projekte sein, Forscher-Aufgaben zu der
Frage: „Warum sind Blätter im Sommer grün und im Herbst
nicht mehr?“ oder Arbeitsgruppen, die sich zusammentun, um
z.B. die Nachrichten des Tages an der Info-Wand zu gestalten.
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Fördern durch Fordern
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Kinder können nicht nur aus sich selbst schöpfen, sie brauchen
Impulse und Anregungen von uns Erwachsenen. Sie wollen
vor knifflige Aufgaben gestellt werden, die sie wirklich fordern.
Nur so erleben sie gemäß ihrer Leistungsfähigkeit wirkliche
Erfolgserlebnisse.
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Sie brauchen nicht noch mehr vom Gleichen, sondern
Aufgaben, die eine kognitive Stufe weiter führen.
Wir modifizieren die Inhalte und passen sie den
Anforderungen der hoch begabten Kinder an.
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Enrichment
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Enrichment bedeutet Anreicherung oder Bereicherung:
Kinder in unserer Einrichtung bekommen individuell auf ihre
Fähigkeiten abgestimmte Aufgaben.
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Das bezieht sich vor allem auf die kognitive Förderung.
Den Lernstoff, den man der Gruppe bietet, kann man durch
gute Fragen erweitern und so das Denken des hoch begabten
Kindes anregen und weiterführen. Es bekommt so seine
Herausforderung und langweilt sich nicht.
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Beispiele:
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Wir sprechen über Zahlen. Manche Kinder zählen bis 20,
einzelne schon bis 100.
Was kommt dann? Kann man immer weiter zählen?
Wir forschen im Internet, wie große Zahlen heißen:
Tredezilliarde, Quattuordezillion…
Das Kind hat sich schon mit Addition und Multiplikation
beschäftigt.
Tatsächlich kann man jeder noch so großen Zahl noch eins
hinzufügen. Oder sie multiplizieren!
Was ist alles unendlich? Die Sandkörner auf dem Spielplatz?
Nein! – Das Weltall? – Tja, das nimmt man an… - Wo sind die
Grenzen des Messbaren und unserer Vorstellungskraft?
Akzeleration
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Akzeleration meint Beschleunigung:
Wir geben Kindern die Möglichkeit, sich schon im frühen Alter
mit Themen zu beschäftigen, die sonst Vorschulkindern
vorbehalten sind.
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Ein knapp Vierjähriger bekam vor zwei Jahren das
Werkstattdiplom, weil er sich sehr verantwortungsbewusst
verhielt und großes Geschick und Interesse an der Arbeit dort
hatte. Heute ist er Meisterkind, führt andere Kinder in die Arbeit
ein und beaufsichtigt sie, führt die „Prüfung“ durch und bestellt
bei der Leiterin neue Nägel, Leim etc.
Die Themen und Inhalte der Vorschul-Gruppe stehen immer
auch den jüngeren Kindern offen.
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Projektarbeit
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Das Ausgangsthema geht immer von den Kindern aus.
Projektarbeit bietet die Gelegenheit, Interessensschwerpunkte
der Kinder zu bündeln und zu vertiefen.
Das Projekt geht auf die individuellen Lernbedürfnisse der
Kinder ein. Alle Kinder können neues Wissen und neue
Fertigkeiten erlernen.
Die Themen lassen sich für Hochbegabte in besonderer Weise
vertiefen, z.B. in Kleingruppen. Andere Kinder machen mit, so
weit ihre Interessen und Fähigkeiten reichen.
Die Entwicklungen und Ergebnisse werden dokumentiert
(Portfolioarbeit), so dass die Kinder eigene Fortschritte
bemerken.
Fotos
Gibt es Fragen?
Austausch über Zusammenarbeit
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Was war bisher gut?
Weitere Ideen und Anregungen
z.B. zum Einschulungszeitpunkt
Austausch vor der Einschulung
Hospitation
Ansprechpartner
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen…
Arbeitsmittel
Literatur: siehe Koffer
Online-Handbuch im Internet:
www.ihvo.de/handbuch
Vielen Dank!