GESCHÄFTSMODELLINNOVATIONEN IN DER ELEKTROMOBILITÄT Setting the Scene Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Lüneburg, 22.09.2015 © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie PROGRAMM DER SESSION Drei Vorträge: Dr. Nizar Abdelkafi: Geschäftsmodellinnovationen in der Elektromobilität – Setting the Scene Nicolai Woyczechowski: Das Hubject Geschäftsmodell Schnittstellenharmonisierung für die Elektromobilität Stephan Melchert: Elektromobilität als systemische Innovation – Chancen und Herausforderungen Workshop – Gruppenarbeit © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie PROGRAMM DER SESSION Drei Vorträge: Dr. Nizar Abdelkafi: Geschäftsmodellinnovationen in der Elektromobilität – Setting the Scene Nicolai Woyczechowski: Das Hubject Geschäftsmodell Schnittstellenharmonisierung für die Elektromobilität Stephan Melchert: Elektromobilität als systemische Innovation – Chancen und Herausforderungen Workshop – Gruppenarbeit © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie AGENDA DES VORTRAGS 1. Was sind Geschäftsmodelle? 2. Herausforderungen der Elektromobilität 3. Chancen der Elektromobilität 4. Geschäftsmodellinnovationen als Herausforderung und Chance 5. Lösungsansätze zur Entwicklung von Geschäftsmodellen 6. Fazit © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Warum sind Geschäftsmodelle wichtig? „Noch nie war das Interesse an Geschäftsmodellen so groß wie heute, 7 von 10 Unternehmen versuchen innovative Geschäftsmodelle zu schaffen und 98% ändern ihre bestehenden Geschäftsmodelle nach neuesten Untersuchungen.“ (Casedesus-Masanell & Ricart, 2011) Lockheed Martin P-791 (http://planetagadget.com/wp-content/uploads/2009/05/lockheed-martin-p-791-4.jpg) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Geschäftsmodelldefinitionen Was ist ein Geschäftsmodell? „Das Geschäftsmodell ist eine dominante Logik, die technisches Potential (Input) mit der Realisierung von ökonomischem Wert (Output) verknüpft.“ „Das Geschäftsmodell beschreibt die Grundlogik, wie eine Organisation Werte schafft. “ (Bieger & Reinhold, 2011) (Chesbrough, 2010) „Ein Geschäftsmodell bezieht sich, im weiteren Sinn, auf die Art und Weise, wie Unternehmen Geld verdienen. Im engeren Sinn beschreibt ein Geschäftsmodell die Mechanismen der Kommunikation, Erzeugung, Lieferung und Einnahme des Wertes eines Wertangebotes.“ (Abdelkafi, 2012) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Geschäftsmodell-Framework Abdelkafi et al. (2013) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Für 2020 prognostizierte Flottengrößen von Elektrofahrzeugen in Deutschland Quelle: Götze/Rehme 2011 © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Das automobile Wertschöpfungssystem – heute Quelle: Götze/Rehme 2011 © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Das Wertschöpfungssystem in der Elektromobilität Quelle: Götze/Rehme 2011 © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Wertschöpfungskette der Elektromobilität – Abstrakte Darstellung © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Delphi Studie im Rahmen eines Forschungsprojekts – Wertschöpfungskette und Geschäftsmodelle in 2025 Ja, wahrscheinlich 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 Es wird mehr als 1,6 Millionen Plug-In-HybridFahrzeuge geben. Sonstige Dienstleister Ladeinfrastr. Strom Automobil Insgesamt Sonstige Dienstleister Ladeinfrastr. Strom Automobil Insgesamt Sonstige Dienstleister Ladeinfrastr. Insgesamt Sonstige Dienstleister Ladeinfrastr. Strom Automobil Insgesamt Behauptung Es wird mehr als 1 Million Elektrofahrzeuge (reine BEV und BEV mit Range Extender) geben. Strom Nein, unwahrscheinlich -80 Automobil Anteil der Antworten in % 100 Mehr als die Hälfte der Es wird mehr als zugelassenen BEVs werden 150.000 öffentliche einen Range Extender Ladesäulen geben (ca. haben. 2.200 in 2012). Perspektive anhand der WSK-Zugehörigkeit Automobil- und Energiewirtschaft sind hinsichtlich der Aktivitäten des jeweils Anderen optimistischer als bei den eigenen Aktivitäten. Bei den Fahrzeugzahlen sind die meisten Befragten optimistisch, dass die politischen Ziele erreicht werden. Insgesamt haben ca. 130 Experten an der Studie teilgenommen. © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Herausforderungen - Widersprüchlichkeiten Das Elektroauto hat einen höheren Preis als das konventionelle Auto, obwohl der Mehrwert für den Kunden unklar ist. Die Reichweite des Elektroautos ist gering; die Ladezeiten sind allerdings lang. Reduktion von CO2-Emissionen am Nutzungsort (z. B. einer Stadt) jedoch schwer abschätzbare Umweltschäden durch Batterieentsorgung. … Geschäftsmodellinnovationen könnten Unternehmen dabei helfen, diese Widersprüchlichkeiten zu lösen. © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Chancen durch Elektromobilität Kein CO2-Ausstoß und deshalb Vorteile für die Umwelt Keine Lärmbelastung Neue Fahrzeugkonzepte Robuste E-Fahrzeuge Tanken zu Hause Öffnung neuer Möglichkeiten für Geschäftsmodelle …. © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Identifikation von GM-Mustern – Etablierte und neuartige GM-Muster in der Automobilindustrie Bricks & Clicks Subscription Crowdsourcing Etablierte GMMuster Standard -ization ProducttoService Leasing Long Tail … Own the Undesirable Freemium Neuartige Fractionalization GMMuster Leverage new Influencers (Reverse) Razors & Blades (un-) bundling Unique Partnerships … Über 200 GM-Muster konnten identifiziert werden. Abdelkafi et al. (2013) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Geschäftsmodellmuster – Übertragung in den Kontext der Elektromobilität Razor & Blades Reverse Razor & Blades Own the Undesirable • Produkt besteht aus zwei Komponenten mit unterschiedlichen Margen. - Das Elektrofahrzeug (Razor) wird mit einer Batterie (Blade) verkauft, die eine kurze Lebensdauer vorweist. - Batterie verfügt über eine hohe Leistung aber geringe Lebensdauer. - Batterie wird nach einer bestimmten Distanz ausgewechselt. • Produkt besteht aus zwei Komponenten mit unterschiedlichen Margen. - Der Kunde kauft eine Batterie (Razor) und least ein passendes Fahrzeug (Blade). - Es ist möglich, schnell das Fahrzeug(-design) zu wechseln ohne dabei Einbußen bei der Qualität der Batterie hinzunehmen. - Das GM-Muster geht davon aus, dass hohe Qualitätsunterschiede bei Batterien existieren. • Bearbeitung von scheinbar unrentablen Marktsegmenten durch Angebot „abgespeckter“ Produkte. - Elektrofahrzeuge mit geringer Reichweite (20 - 50 km). - Häufiges Laden notwendig. - Niedriges Fahrzeuggewicht und Preis. - Verzicht auf Komfort. Abdelkafi et al. (2013) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Kombination der GM-Muster am Beispiel von EDAG Own the Undesirable „Baut mir ein Fahrzeug, das keiner will.“ Jörg Ohlsen, CEO, EDAG GmbH & Co. KGaA Standardization X ProducttoService Bundling Bricks and Clicks … Electronic Bourse … Bild: www.edag.de © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Geschäftsmodellinnovationen bei den Anwendern der Elektromobilität Bisher standen im Fokus der Geschäftsmodellentwicklung meistens die OEMS (Automobilhersteller), Dienstleister wie CarSharing Unternehmen oder Anbieter von Ladeinfrastrukturen sowie die Energieversorgungsunternehmen. Allerdings gibt es eine neue Kategorie von Geschäftsmodellen, welche die Anwender der Elektromobilität betrifft. Diese Perspektive wurde bisher nie betrachtet. © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Beispiel: Erweiterung um ein eigenständiges elektromobilitätsbasiertes Geschäftsmodell + Es wird ein neues Elektromobilitätsbasiertes Geschäftsmodell entwickelt. Das entwickelte Leistungsangebot weist keine Verbindung zum ursprünglichen Kerngeschäft auf. Beispiele Kerngeschäft, z.B. Bäckerei + Elektromobilität, z. B. Ladestationen zum Tanken von Strom gegen Entgelt Bäckerei © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Betreiber eines Ladeparks Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Darstellung einer Methode zur Entwicklung von Geschäftsmodellen Beispiel: Geschäftsmodell für den Betrieb von Ladeinfrastrukturen bei Energieversorgungsunternehmen. © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Essenz der Methode zur Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen 1 2 3 GeschäftsmodellAusprägungen in der jeweiligen Industrie Geschäftsmodell-Muster aus anderen Branchen/ Bereichen Kreativität NEW-TO-THE-FIRM NEW-TO-THE-MARKET NEW-TO-THE-WORLD “Geschäftsmodell-Muster sind Gestaltungsformen von Geschäftsmodellen, welche branchenübergreifend immer wieder vorkommen” Abdelkafi (2014) © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Schritt 1: Erfassung der (möglichen) Geschäftsmodelle in der Branche Was sind die wichtigsten Aspekte für ein mögliches Geschäftsmodell für EVUs? Unterstreichen Sie diese ! Leistungsangebot • Produkt-basiert – Angebot kompletter Ladeinfrastruktur-Einheiten – Angebot von Pedelecs – Angebot von Ökostrom – Angebot von Mobilität • Dienstleistungs-basiert • Objektbezogen - intangibel – Softwareentwicklung für Ladeinfrastruktur – Softwareentwicklung für Energie- & Lastmanagementdienstleistungen – Abrechnungsdienstleistungen – Energie- und Lastmanagementdienstleistungen – Gebäudemanagement © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie • Objektbezogen - tangibel – Installation Ladeinfrastruktur – Bereitstellung von Ladeinfrastruktur – Wartung für Ladeinfrastruktur • Personenbezogen - intagibel – Beratung im EM Kontext – Schulung im EM Kontext • Personenbezogen - tangibel • Weitere Optionen – Angebot von Parkraum – CO2 neutraler Transport – Batteriewechsel Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Schritt 2: Übertragung von Branchenfremden Geschäftsmodellmustern © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Schritt 3: Zusammenstellung der Ergebnisse in das Geschäftsmodell-Framework © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie PROGRAMM DER SESSION Drei Vorträge: Dr. Nizar Abdelkafi: Geschäftsmodellinnovationen in der Elektromobilität – Setting the Scene Nicolai Woyczechowski: Das Hubject Geschäftsmodell Schnittstellenharmonisierung für die Elektromobilität Stephan Melchert: Elektromobilität als systemische Innovation – Chancen und Herausforderungen Workshop – Gruppenarbeit © Fraunhofer MOEZ | Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie
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