Klassifikation des Lehngutes Lehngut Wortentlehnung Lehnprägung Lehnbildung Lehnformung Fremdwort Lehnwort Lehnübersetzung Lehnübertragung Lehnschöpfung Lehnbedeutung (urspr. nach Werner Betz – König, W.: DTV-Atlas Deutsche Sprache, 12. Aufl., München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1998, S. 71-72) Wortentlehnung bzw. Fremdwort: Übernahme einer Bezeichnung aus einer anderen Sprache bzw. eine aus einer anderen Sprache übernommene Bezeichnung ohne Assimilation an die entlehnende Sprache, z. B. SMS im Russischen, autohaus im Polnischen Wortentlehnung bzw. Lehnwort: Übernahme einer Bezeichnung aus einer anderen Sprache bzw. eine aus einer anderen Sprache übernommene Bezeichnung mit Assimilation an die entlehnende Sprache, z. B. Autobahn → russ. автобан, ~a; engl. chat → russ. чат, ~a, mhdt. rinc → tschech. rynek (Platz), tschech. bouda → Baude, pieniądze (Plural) → Penunze, Pl.: ~n Lehnübersetzung: Teil-für-Teil-Übersetzung einer fremdsprachigen Bezeichnung bzw. die so in der entlehnenden Sprache gebildete Bezeichnung, z. B. Zeitschrift → poln. czasopismo, tschech. časopis, ukr. часо́пис; Bundesland → russ. федеральная земля; Weltanschauung → poln. swiatopoglad, Kronleuchter → tschech. korunni svicen Lehnübertragung: Wiedergabe einer fremdsprachigen Bezeichnung bzw. deren Bedeutung durch eine relativ freie Übersetzung, bei der nur teilweise auch „wörtlich“ übersetzt wird, bzw. das Produkt dieser Art von Übersetzung, z. B. Onlinebanking → russ. интерне̣т-ба́нкинг Lehnschöpfung: Bildung einer neuen Bezeichnung mit Mitteln der entlehnenden Sprache, angeregt durch eine fremdsprachige Bezeichnung, bzw. die so entstandene Bezeichnung, die also keine Übersetzung ist, z. B. Kronleuchter → tschech. korunik Lehnbedeutung: Erweiterung des Bedeutungsumfanges einer Bezeichnung der entlehnenden Sprache um eine Bedeutung einer analogen Bezeichnung einer anderen Sprache, z. B. Bundesland → russ. земля bzw. die so entstandene neue Lexikalisch-semantische Variante
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