Jahresprogramm 2016

Universität zum Anfassen
Experiencing Science
Audi
Kolloquium
2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, anschaulich
und kompakt erklärt: Dafür steht seit vielen Jahren unser Audi
Kolloquium, das eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bildet!
„Vorsprung durch Technik“ wird mehr denn je im globalen und
digitalen Kontext gestaltet. Der damit einhergehende Wandel steht
daher im Zentrum des Audi Kolloquiums 2016: Wie verändert die
digitale Welt Medien und Journalismus? Wie sieht die Mobilität von
Morgen aus? Welchen logistischen Herausforderungen werden wir
begegnen? Und welche Kompetenzen lernen junge Menschen in der
Schule, die zu Erfolg im Beruf führen?
Um sich in der Globalisierung zurecht zu finden, sind der Austausch
und das Verstehen anderer Kulturen fundamental. Für 2016 wurde
daher mit China erstmals ein Länderschwerpunkt gesetzt, mit
Vorträgen zur chinesischen Kultur, Wirtschaft, Politik und Sprache.
Dafür wurden renommierte Chinawissenschaftler aus ganz Deutschland gewonnen.
Im Rahmen der „International Audi Guest Lecture“ laden wir Audi
Gastprofessoren der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
ein. Prof. Barankay von der University of Pennsylvania wird über
Gesundheit am Arbeitsplatz referieren, Prof. Kohler vom Boston
College vergleicht arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen zwischen
Deutschland und den USA.
Mit dem Audi Kolloquium machen wir die universitäre Forschung
der Öffentlichkeit zugänglich und freuen uns, damit einen Beitrag
zur Bildung in der Region zu leisten.
Inspirierende Vorträge mit vielen neuen Impulsen
wünscht Ihnen
Ihr Thomas Sigi
Prof. h.c. Thomas Sigi
Personalvorstand und Arbeitsdirektor der AUDI AG
Jahresprogramm 2016
Vorträge in Ingolstadt
29. Januar 2016 .........................................................................................
Journalismus im radikalen Wandel –
der Einfluss der Digitalisierung
Prof. Dr. Klaus Meier
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
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16. Februar 2016 .......................................................................................
Mehr Markt oder mehr Mao?
Chinas Sozialistische Marktwirtschaft im Umbruch
Prof. Dr. Jörn-Carsten Gottwald
Ruhr-Universität Bochum
7
22. März 2016 ............................................................................................. 8
Mobilität von Morgen – Wie Mobilität und Verkehr
in der Zukunft aussehen könnten
Prof. Dr.-Ing. Markus Friedrich
Universität Stuttgart
19. April 2016 ............................................................................................
Mehrsprachigkeit in „Greater China“:
Zwischen Diversität und Planung
Prof. Dr. Henning Klöter
Humboldt-Universität zu Berlin
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17. Mai 2016 .............................................................................................
Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas:
Ursachen, Probleme, Perspektiven
Prof. Dr. Klaus Mühlhahn
Freie Universität Berlin
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21. Juni 2016 ............................................................................................
Schulische Kompetenzen und Berufserfolg
Prof. Dr. Olaf Köller
IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften und Mathematik
11
19. Juli 2016 International Audi Guest Lecture (Vortrag auf Deutsch)............
Finanzielle Anreize und Feedback zur Verbesserung der
Arbeitsplatz-Wellness und der Gesundheit
Prof. Iwan Barankay
University of Pennsylvania
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20. September 2016 ..............................................................................
Logistik in der digitalen Welt
Prof. Dr.-Ing. Boris Otto
Technische Universität Dortmund
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Jahresprogramm 2016
18. Oktober 2016 ....................................................................................
Strukturwandel in urbanen und ländlichen Räumen
Prof. Dr. Martin Faulstich
Technische Universität Clausthal
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22. November 2016 ...............................................................................
Konfliktpotenziale und zukünftige Erscheinungsformen
gewaltsam ausgetragener Konflikte
Prof. Dr. Jürgen Schnell
Universität der Bundeswehr München
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13. Dezember 2016 International Audi Guest Lecture (Vortrag auf Deutsch).16
Vergleichendes Arbeitsrecht zwischen den USA und
Deutschland im Kontext der Automobilindustrie
Prof. Dr. Thomas C. Kohler
Boston College Law School
Vorträge in Neckarsulm
31. März 2016 ..........................................................................................
Kompetenzmessung und erreichte Kompetenzniveaus von
Elektronikern für Automatisierungstechnik und
Kfz-Mechatronikern
Prof. Dr. Reinhold Nickolaus
Universität Stuttgart
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30. Juni 2016 ............................................................................................
Der „Flop“ als Forschungsgegenstand: Zu Inhalt und Ertrag
einer Geschichte des innovatorischen Scheiterns
Prof. Dr. Reinhold Bauer
Universität Stuttgart
18
29. September 2016 ..............................................................................
Kommunikation mit China:
Besonderheiten und Herausforderungen
Prof. Dr. Peter Jandok
Hochschule München
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24. November 2016 ...............................................................................
Erfolgsfaktoren im Management von Prozessinnovationen
Prof. Dr. Gerd J. Hahn
German Graduate School of Management and Law (Heilbronn)
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Das Audi Kolloquium erweitert das akademische Angebot der Audi Standorte
Ingolstadt und Neckarsulm und gibt Einblicke in aktuelle gesellschaftliche und
wissenschaftliche Themen.
Alle Vorträge beginnen um 18:00 Uhr und die Teilnahme ist kostenfrei.
Sie können sich auf der Seite www.audi.de/wissenschaftskooperationen unter
dem Reiter „Audi Kolloquium“ für die Vorträge anmelden.
29. Januar 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Journalismus im
radikalen Wandel –
der Einfluss der
Digitalisierung
Prof. Dr. Klaus Meier
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Lehrstuhl für Journalistik I
Der Journalismus ist Chronist des Tagesgeschehens und Seismograf der Gesellschaft. Er fokussiert Aufmerksamkeit auf aktuelle
Themen, moderiert den öffentlichen Diskurs und wird als „lifeblood of a democracy“ bezeichnet. Doch er befindet sich in einer
Phase des radikalen Umbruchs: Digitalisierung und Internet, der
Wandel der Publikumsbedürfnisse und ein zunehmender ökonomischer und sozialer Druck sorgen für viele Fragezeichen – aber
auch für neue Chancen und Innovationen.
Der Vortrag erläutert, wie sich Journalismus und Medienlandschaft
zurzeit verändern. Der Bedarf nach einem vertrauenswürdigen
Journalismus, der Orientierung in der Informationsflut stiftet, ist
ungebrochen – gerade in der digitalen Medienwelt mit Google,
Facebook, mobilen Apps und vielen anderen neuen Formen von
Öffentlichkeit. Auch die PR- und Propaganda-Aktivitäten von
Regierungen, Unternehmen und NGOs nehmen rasant zu – und
immer mehr Nutzerinnen und Nutzer wollen sich selbst an der
digitalen Öffentlichkeit beteiligen, Informationen teilen und
kommentieren. Unterhaltung und Zerstreuung mischen sich mit
Information, Fiktionen mit Fakten, Privatheit mit Öffentlichkeit.
Die Realität erscheint nicht mehr eindeutig, sondern vielschichtig
und widersprüchlich. Die Unsicherheit ist groß und das Vertrauen
in die Medien ist gesunken.
Forschungsergebnisse zeigen, welche neuen Formen und Formate
des Journalismus entstehen und wie Journalisten und Redaktionen
Vertrauen durch Unabhängigkeit, Qualität und Transparenz (zurück-)gewinnen können.
6
16. Februar 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Mehr Markt oder mehr
Mao? Chinas Sozialistische Marktwirtschaft
im Umbruch
Prof. Dr. Jörn-Carsten Gottwald
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für Politik Ostasiens
Seit Beginn der Reformpolitik in den 1970er Jahren bemüht sich
die Volksrepublik China um die Quadratur eines ordnungspolitischen Kreises, nämlich die Einführung marktwirtschaftlicher
Strukturen unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas
(KPC). Die Erfolge dieser Politik sind nicht zu übersehen: China ist
heute politisch wie wirtschaftlich eine globale Großmacht. Zudem
sehen viele Beobachter in Chinas Politik ein Modell für andere
Entwicklungsländer.
Die chinesische Staatsführung jedoch sieht erhebliche Probleme
beim Umbau der chinesischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Deshalb hat sie 2013 erneut ein umfangreiches Reformprogramm beschlossen – und gleichzeitig verschiedene Kampagnen
zur Stärkung der Partei und zur ideologischen Erneuerung der
Gesellschaft eingeleitet.
Was bedeutet dies für den Machterhalt der KPC? Wie reagiert die
chinesische Gesellschaft? Und welche Konsequenzen ergeben sich
für die deutsche und europäische Chinapolitik?
Ohne umfangreiche politische Reformen werden sich die Spannungen, die sich aus dem Versuch ergeben, das Erbe Maos mit einer
marktwirtschaftlichen Ordnung zu versöhnen, kaum bewältigen
lassen.
7
22. März 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Mobilität von Morgen –
Wie Mobilität und
Verkehr in der Zukunft
aussehen könnten
Prof. Dr.-Ing. Markus Friedrich
Universität Stuttgart
Lehrstuhl Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik
Wie sehen Mobilität und Verkehr in 20, 30 oder 40 Jahren aus?
Welche Verkehrsmittel werden wir nutzen? Welche Reiseweiten
werden wir zurücklegen? Wie viel Energie werden wir für den
Verkehr verbrauchen? Werden die Netze und der Straßenraum
anders aussehen? In welchem Umfang tragen neue Technologien
durch zuverlässige Informationen und durch bessere Steuerungsund Regelungsverfahren zu einem effizienteren Verkehrsablauf
bei? Der Beitrag gibt einen Überblick über vergangene, aktuelle
und mögliche zukünftige Entwicklungen in Deutschland.
8
19. April 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Mehrsprachigkeit in
„Greater China“:
Zwischen Diversität
und Planung
Prof. Dr. Henning Klöter
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
Die als „Greater China“ (VR China, Hongkong, Macao, Taiwan,
Singapur) bekannte Region ist Heimat von zahlreichen Sprachen
und Dialekten. In der VR China ist das Moderne Hochchinesisch
(putonghua) Standardsprache; seit der Gründung der VR China im
Jahr 1949 erreichte es u. a. aufgrund der Verwendung in Medien
und Schulen eine weite Verbreitung. Auch die chinesischsprachigen Länder und Regionen außerhalb der Grenzen der Volksrepublik China sind von sprachlicher Diversität geprägt. Während in
Hongkong die Regionalsprache Kantonesisch dominiert, setzen die
Regierungen Taiwans und Singapurs ebenfalls auf die Verbreitung
des Modernen Hochchinesisch.
Der Vortrag soll zunächst einen allgemeinen Einblick in die Sprachsituationen der als „Greater China“ bekannten Region geben. Im
Anschluss soll mehreren Fragen nachgegangen werden: Inwiefern
ist die Verwendung von Sprachen im Alltag das Ergebnis von
Sprachplanung? Was sind die Ziele von Sprachplanung? Welche
Maßnahmen wurden zum Erreichen dieser Ziele ergriffen? Wie
wirkt sich die Verbreitung einer Standardsprache auf sprachliche
Diversität aus?
9
17. Mai 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Der wirtschaftliche
Aufstieg Chinas:
Ursachen, Probleme,
Perspektiven
Prof. Dr. Klaus Mühlhahn
Freie Universität Berlin
Ostasiatisches Seminar, Sinologie – Chinastudien
Vizepräsident der Freien Universität Berlin
Mit einem jährlichen Wachstum von fast 10 % seit 1978 gelang
China der Aufstieg zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Kein anderes Land, mit Ausnahme der (süd-)ostasiatischen Tigerstaaten, kann seit dem Zweiten Weltkrieg eine ähnlich rasante
wirtschaftliche Entwicklung vorweisen. Was diesen Aufstieg
bemerkenswert macht, sind die Herausforderungen für ein so
großes Land wie China: seine gigantische Bevölkerungszahl sowie
massive regionale Unterschiede in Bezug auf Geographie, Ressourcen und Humankapital. Trotz dieser Herausforderungen schaffte
es China große Teile seiner Bevölkerung aus der Armut zu heben
und in seinen Küstenregionen den Lebensstandard vieler entwickelter Nationen zu erreichen.
In den 1980er und frühen 1990er Jahren orientierten sich viele
Länder, vor allem in Osteuropa und Lateinamerika, an den Grundsätzen liberaler marktwirtschaftlicher Politik. Als die erhofften
bahnbrechenden Erfolge dort ausblieben, wich der Enthusiasmus
der Enttäuschung, während zeitgleich in China die Wirtschaft trotz
autoritärem Regime und einer starken Steuerung und Kontrolle
wirtschaftlicher Aktivitäten erblühte. Heute sprechen wir von dem
chinesischen Weg zur Erreichung wirtschaftlicher Erfolge als das
„chinesische Modell“ oder den „Peking Konsensus“.
Der Vortrag wird diskutieren, was den Aufstieg Chinas begünstigte
und die inhärenten Probleme des chinesischen Entwicklungsmodells aufzeigen, welche in den letzten beiden Jahren zu einer
merklichen Verlangsamung des chinesischen Wachstums beitrugen. Der Vortrag schließt mit Überlegungen zu den künftigen
Perspektiven der chinesischen Wirtschaft.
10
21. Juni 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Schulische Kompetenzen
und Berufserfolg
Prof. Dr. Olaf Köller
IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften und Mathematik
Große internationale Schulleistungsstudien wie PISA oder nationale Studien wie der Bundesländervergleich in Deutschland werden nicht zuletzt deshalb durchgeführt, weil hinreichende
schulische Kompetenzen als zentrale Voraussetzungen für den
späteren beruflichen Erfolg erachtet werden und sich die Bildungspolitik vergewissern möchte, welche Leistungsstände
Jugendliche unmittelbar vor dem Übertritt in die berufliche Ausbildung erreichen. In einem großen Forschungsprojekt des IPN
mit über 2.000 Auszubildenden wird daher für kaufmännische und
gewerblich-technische Ausbildungsgänge systematisch erforscht,
welche Rolle schulisch erworbene mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen für den Ausbildungserfolg der jungen
Menschen spielen. Die bisherigen Auswertungen machen deutlich,
dass in der Tat Defizite in den schulischen Kompetenzen sehr gut
vorhersagen können, ob die Ausbildung in den ersten 18 Monaten
abgebrochen wird. Die Befunde werden vor dem Hintergrund der
Legitimation großer Schulleistungsvergleichsstudien und der
erheblichen Leistungsunterschiede zwischen Bundesländern
diskutiert.
11
19. Juli 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Finanzielle Anreize
und Feedback zur Verbesserung der Arbeitsplatz-Wellness und der
Gesundheit
Prof. Iwan Barankay
University of Pennsylvania
Business Economics & Public Policy at The Wharton School
Aktuelle, repräsentative Umfragen in den USA zeigen, dass ⅔ der
dortigen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern im Rahmen von Gesundheits- und Wellness-Programmen finanzielle Anreize anbieten.
Diese Anreize reichen von subventionierten Wellness-Programmen
über finanzielle Anreize für den Besuch des Fitnessraumes bis hin
zu Boni für eine Verbesserung der Schrittzahl, die Beachtung von
Medikamentenrezepten oder die erfolgreiche Raucherentwöhnung.
Firmen bieten diese Gesundheitspläne vor allem als Zusatzleistung
an. Dies hilft ihnen einerseits, talentierte Arbeitnehmer zu gewinnen und im Unternehmen zu halten, andererseits aber auch in
einem begrenzten Rahmen, die Produktivität am Arbeitsplatz zu
verbessern und Fehlzeiten zu verringern.
Dieser Trend wird gefördert durch eine wachsende Anzahl an fundierten Feldversuchen innerhalb von Unternehmen – oft in Zusammenarbeit mit Verhaltensökonomen – um die Wirksamkeit dieser
Programme wissenschaftlich zu überprüfen. Hierbei wird nach dem
Zufallsprinzip entschieden, welchen Mitarbeitern eine Partizipation
an Gesundheitsprogrammen angeboten wird und welchen nicht.
Die eindeutige Unterscheidung in Kontroll- und Behandlungsgruppen ermöglicht es, den kausalen Zusammenhang und somit die
Effektivität dieser Pläne auf die Gesundheit, Produktivität und
Arbeitszufriedenheit verlässlich zu überprüfen.
Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Wirkung dieser Gesundheitsanreize und deren Aussagekraft bezüglich der zugrundeliegenden Motive von Mitarbeitern, die ihre Gesundheit nicht
aufrechterhalten. Im Weiteren bespreche ich, wie man diese Gesundheitsanreize innerhalb von Unternehmen in einer kostengünstigen Weise einführt.
12
20. September 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Logistik in der
digitalen Welt
Prof. Dr.-Ing. Boris Otto
Technische Universität Dortmund
Audi Stiftungsprofessur Supply Net Order Management
Die Digitalisierung ist ein gesellschaftlicher Leittrend, der alle
Lebens- und Arbeitsbereiche betrifft. Für Unternehmen ergeben
sich neue Chancen, weil digitale Dienste das herkömmliche Leistungsangebot erweitern und somit Vorteile im Wettbewerb bieten. Ein Beispiel ist die Firma adidas, die kürzlich die Übernahme
des Gesundheits- und Fitness-Dienstes „runtastic“ bekannt gab,
um in Zukunft das Trainingserlebnis ihrer Kunden vollständiger
unterstützen zu können. Infolgedessen werden viele Leistungsangebote zunehmend „hybrid“ – bilden also Leistungsbündel aus
physischen Produkten, „klassischen“ Dienstleistungen und digitalen Mehrwertdiensten.
In diesem Zusammenhang kommt der Logistik eine besondere
Bedeutung zu. Denn in der digitalen Welt der hybriden Produkte
müssen sowohl Güter-, Informations- und zunehmend auch Werteflüsse immer enger verzahnt werden. Wertschöpfungsnetzwerke wachsen immer stärker zusammen, damit das immer komplexere, weil individualisierte, Leistungsversprechen gegenüber
dem Kunden gewahrt werden kann und gleichzeitig die Produktions- und Logistikprozesse effizient gesteuert werden können.
Der Vortrag illustriert die Digitalisierung der Logistik anhand
ausgewählter Praxisbeispiele, diskutiert die Bedeutung der Industrie 4.0 auf logistische Netzwerke und gibt einen Ausblick auf
zukünftige Forschungsschwerpunkte.
13
18. Oktober 2016
Audi Forum, Gebäude "Markt und Kunde" (A51)
Raum Auto Union
Strukturwandel in
urbanen und ländlichen
Räumen
Prof. Dr. Martin Faulstich
Technische Universität Clausthal
Lehrstuhl für Umwelt- und Energietechnik
Immer mehr Menschen wohnen in Städten, 2050 vermutlich über
70 Prozent der Weltbevölkerung. Das stellt urbane und ländliche
Räume vor neue Herausforderungen, eröffnet aber auch Chancen.
Traditionell waren Wohnen, Arbeiten und Leben in den Städten
stets eng verbunden. Die industrielle Produktion ist dann aus
Umweltschutzgründen dort verbannt worden. Mit innovativer
Lärm- und Emissionsminderung sowie der Digitalisierung wird
eine effiziente und dezentrale industrielle Produktion in Städten
wieder möglich.
Die meisten Produkte werden auch in Städten genutzt und fallen
dort als Abfall an. Eine verstärkte Kopplung von Produktion,
Nutzung, Reparatur, Sammlung, Demontage und Recycling sowie
eine enge Verzahnung der Stoffströme sind also gerade hier möglich. Diese Re-Industrialisierung eröffnet neue Perspektiven und
wird der vielzitierten Stadt der kurzen Wege neue Impulse geben.
Zudem wird sich die Energieversorgung in den nächsten Jahrzehnten von den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas verabschieden und weitestgehend auf regenerativen Strom umgestellt.
Strom, Wärme, Verkehr und Industrie werden unmittelbar elektrisch oder über chemische Prozesse mit regenerativen Gasen und
Treibstoffen versorgt. Die zukünftige Gesellschaft wird also eine
Stromgesellschaft sein. Die regenerativen Energien Wind und
Sonne werden jedoch größtenteils auf dem Land gewonnen.
Wirtschaftlicher und demographischer Wandel ergeben somit ein
neues Spannungsfeld zwischen urbanen und ländlichen Räumen.
Es gilt den notwendigen Strukturwandel aktiv zu gestalten, um
Städten und Regionen eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft
zu ermöglichen.
14
22. November 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Konfliktpotenziale
und zukünftige Erscheinungsformen gewaltsam ausgetragener
Konflikte
Prof. Dr. Jürgen Schnell
Universität der Bundeswehr München
Sicherheits- und Militärökonomie, Streitkräftemanagement
Der Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende der bipolaren
Weltordnung nährten zunächst die Hoffnung auf eine friedlichere
Welt. Diese Hoffnung war trügerisch. Seit den neunziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts sind zahlreiche gewaltsame Konflikte
und Kriege ausgebrochen, die auch für die aktuelle Lage im internationalen System kennzeichnend sind.
Mit dieser Entwicklung ist ein verstärktes Interesse an theoretischen Konzepten verbunden, deren Fokus sich auf Konfliktursachen, Konfliktpotenziale und Erscheinungsformen gewaltsamer
Konflikte und Kriege richtet.
Der Vortag behandelt einige dieser Konzepte und Vermutungen
über zukünftige Erscheinungsformen gewaltsamer Konflikte und
Kriege, die in einem engen Zusammenhang mit demografischen,
ökonomischen und technologischen Trends stehen. Diskutiert
werden dabei auch Perspektiven der Konfliktverhütung und des
Konfliktmanagements.
15
13. Dezember 2016
Audi Konferenz Center Ingolstadt
Vergleichendes Arbeitsrecht zwischen den USA
und Deutschland im
Kontext der Automobilindustrie
Prof. Dr. Thomas C. Kohler
Boston College Law School
Concurrent Professor of Law and Philosophy
Wenige Vorfälle haben so viel Interesse ausgelöst und so viele
Fragen (arbeitsrechtliche sowie andere) aufgeworfen, wie der
Versuch der United Auto Workers, einen Betriebsrat im VW Werk
Chattanooga zu gründen. Dieser Fall zeigt exemplarisch die riesigen Unterschiede zwischen amerikanischem und deutschem Arbeitsrecht, aber auch hinsichtlich der Denkweise und Kultur beider
Länder. In diesem Vortrag werde ich u. a. über Folgendes sprechen:
• Die Grundprinzipien des amerikanischen Arbeitsrechts und
die amerikanische Art von Arbeitnehmervertretung,
• Arbeitgeber- und Arbeitnehmerrechte,
• Rechte, die Manager (inkl. „Leitende Angestellte“) nach
amerikanischem Recht haben,
• die rechtliche Bedeutung der Arbeitnehmervertretung im
amerikanischen Recht,
• die Grenzen rechtmäßiger Zusammenarbeit mit „unorganisierten“ Arbeitnehmern und die Möglichkeiten für sogenannte
„Minderheits-Verhandlungen“ (minority bargaining),
• amerikanische Vorstellungen von Betriebsräten,
• Gründe, warum Amerikaner anders denken als Deutsche.
16
31. März 2016
Audi Forum Neckarsulm
Kompetenzmessung und
erreichte Kompetenzniveaus von Elektronikern
für Automatisierungstechnik und Kfz-Mechatronikern
Prof. Dr. Reinhold Nickolaus
Universität Stuttgart
Institut für Erziehungswissenschaft
Abteilung für Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik
Vorgestellt werden ausgewählte Forschungsergebnisse zur
Messung und den erreichten Niveaus berufsfachlicher Kompetenzen von Elektronikern für Automatisierungstechnik und von
Kfz-Mechatronikern. Grundlage sind zwei Studien, die im Rahmen
eines Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF) durchgeführt wurden und in die auch die
Standorte Ingolstadt und Neckarsulm von Audi einbezogen waren.
Für die Erfassung der berufsfachlichen Kompetenzen wurden u. a.
authentische Simulationen (Kfz, steuerungstechnische Anlage)
entwickelt, für die gezeigt werden konnte, dass damit die berufsfachlichen Kompetenzen genauso gut gemessen werden können
wie mit Arbeitsaufträgen, die an den realen technischen Systemen
zu bewältigen waren. Das eröffnet auch Optionen, die Simulationen auf Hybridantriebe zu erweitern und sie auch für didaktische
Zwecke zu nutzen. Bei den Elektronikern für Automatisierungstechnik erweisen sich die konstruktive (erfasst über Programmierfähigkeit) und die analytische Problemlösekompetenz (erfasst
über die Fehlerdiagnosefähigkeit) als zwei eigene Kompetenzen,
die zwar zusammenhängen, jedoch eigene Fähigkeiten darstellen.
Die gezeigten Leistungen fallen im Bereich der konstruktiven
Problemlösekompetenz besser aus als bei der analytischen. Bei
den Kfz-Mechatronikern zeigen sich bezogen auf die Gesamtgruppe (Auszubildende von Handwerk und Industrie) vor allem bei der
Fehlerdiagnosekompetenz noch deutliche Entwicklungsbedarfe.
17
30. Juni 2016
Audi Forum Neckarsulm (Filmsaal)
Der „Flop“ als Forschungsgegenstand: Zu
Inhalt und Ertrag einer
Geschichte des innovatorischen Scheiterns
Prof. Dr. Reinhold Bauer
Universität Stuttgart
Historisches Institut, Abteilung Wirkungsgeschichte der Technik
Innovatorisches Scheitern – nicht Erfolg – ist der Regelfall!
Dessen ungeachtet avancierte der Prozess des Scheiterns bis
heute nur selten zum Gegenstand historischer Untersuchungen.
Das ist umso bedauerlicher, als eine Analyse des Misserfolgs nicht
nur zu einem besseren Verständnis des Scheiterns selbst führen
kann, sondern auch zu einem umfassenderen und realitätsnäheren
Bild des technischen Wandels insgesamt.
Im angekündigten Vortrag wird es darum gehen, anhand einiger
Fallbeispiele für gescheiterte Innovationen Einblicke in die
„Anatomie des Scheiterns“ zu vermitteln und darüber hinaus
deutlich zu machen, was die „Fehlschlagforschung“ zum Verständnis technischer Entwicklung bzw. technologischen Wandels beizutragen vermag.
18
29. September 2016
Audi Forum Neckarsulm
Kommunikation mit
China: Besonderheiten
und Herausforderungen
Prof. Dr. Peter Jandok
Hochschule München
Fakultät 13 Studium Generale, Leitung des Studiengangs
„Internationales Projektmanagement“
Der chinesische Kommunikationsstil unterscheidet sich in erheblichem Maße von dem, der in Deutschland allgemein gepflegt wird.
So spielt z. B. Small-talk eine wichtige Rolle, um im Vorfeld einer
Verhandlung eine positive Atmosphäre zu schaffen. Auch nehmen
Unterbrechungen und längere Pausen während eines Gesprächs
eine wichtige Funktion ein. Diese und weitere Phänomene führen
in Gesprächen zwischen deutschen und chinesischen Muttersprachlern – auch, wenn auf Englisch interagiert wird – zum Teil zu
Irritationen. Wie diese vorausgesehen werden können, bzw. wie
man sie im „Konfliktfall“ bearbeitet, soll in dem Vortrag herausgearbeitet und im Anschluss diskutiert werden.
19
24. November 2016
Audi Forum Neckarsulm
Erfolgsfaktoren im
Management von
Prozessinnovationen
Prof. Dr. Gerd J. Hahn
German Graduate School of Management and Law (Heilbronn)
Professur für Operations Management und Prozessinnovation
Die Fähigkeit zur Innovation entscheidet zunehmend über den
Erfolg von Unternehmen am Markt. Dieser Innovationswettbewerb wird zukünftig aufgrund der fortschreitenden vierten industriellen Revolution („Industrie 4.0“) noch intensiver geführt werden. Industrie 4.0 steht dabei für die durchgängige Digitalisierung
der industriellen Wertschöpfung. In diesem Zusammenhang wird
auch häufig von der vernetzten Fabrik gesprochen, die ihre Prozesse vollständig autonom und dezentral steuert. Auf dem Weg zur
„Smart Factory“ spielen Prozessinnovationen daher eine herausgehobene Rolle.
Dieser Vortrag befasst sich mit den Erfolgsfaktoren im Management von Prozessinnovationen und somit der Frage, wie sich
zielgerichtet Prozessinnovationen generieren und effektiv umsetzen lassen. Im Fokus steht daher ein durchgängiges Vorgehensmodell zur prozessualen und methodischen Unterstützung der
Innovationstätigkeit, das im Rahmen eines kooperativen Forschungsprojekts entwickelt wurde.
20
Anfahrt
Standort Ingolstadt
Audi Konferenz Center (A60)
Ettinger Straße, 85057 Ingolstadt
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Standort Neckarsulm
Audi Forum Neckarsulm
NSU-Straße 1, 74172 Neckarsulm
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AUDI AG
Audi Wissenschaftskooperationen
[email protected]
www.audi.de/wissenschaftskooperationen