PDF - Kindergarten und Schule in Südtirol

2015
Sept./Oktober
05 Start ins neue
Bildungsjahr
12
Leben und Lernen
gehören zusammen
16
Führungskräfte
gehen in Pension
24
Sport trifft Kultur
36
Lernmaterialien
im Koffer
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit,
etwas Neues zu beginnen und dem
Zauber des Anfangs zu vertrauen.
Meister Eckhart
1260–1327, deutscher Mystiker und Provinzial der Dominikaner, starb unter der Anklage der Ketzerei
4
Im Überblick
Editorial
5
kurz notiert
6
Der Landesrat zum Schulbeginn
10
Eröffnungskonferenz des Kindergartenund Schuljahres
12
Hubert Kainz in Obersten
Schulrat gewählt
14
Stellenwahlen 2015/2016
15
Führungskräfte gehen in Pension
16
Personelle Veränderungen im Schulamt
20
Das „New Manager Assimilation Program“ 21
2
September/Oktober 2015
32
22
Lernwelten
Service
Sommerakademie Sapientia ludens 2015 23
Koordinationsstelle für Bildungsplanung
und -entwicklung
33
5. Internationales Sportforum Mals
24
Gelungene Leseaktion
zum Welttag des Buches
25
Zehn Jahre Wahlpflichtfächer
Das Wahlpflichtfach
aus der Sicht der Eltern
Neue Fachrichtung Agrotourismus
in Frankenberg
34
26
Weiterbildungsbroschüren
2015/2016 erschienen
35
27
Medienpakete für Kindergarten
und Schule
36
Aus der Pädagogischen Fachbibliothek
40
Informationsbroschüren
für Kindergarten und Schule
41
Deutsches Bildungsressort Rundschreiben und Mitteilungen
42
Südtiroler Beteiligung an
österreichischen Bundeswettbewerben
28
Österreichische Chemieolympiade
in Bruneck
29
Projektwoche mit der youngCaritas
in Caorle
30
IMST – Innovationen Machen Schulen Top 31
Südtiroler Landesregierung: Beschlüsse 43
September/Oktober 2015
3
Im Überblick
4
September/Oktober 2015
Editorial
Faszination Bildung
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
wenn ich diese Zeilen schreibe, es ist Ende
August, scheint die Sonne unbarmherzig vom
Himmel. Genieße den vorletzten Sommertag,
heißt es. Dann beginnt der Herbst.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir bereits
wieder mitten im Kindergarten- und Schuljahr. Mit etwas Glück werden wir wieder von
Sonnenstrahlen begleitet, vielleicht etwas
gnädiger als noch vor wenigen Wochen.
Der Herbst steht aber dem Sommer in nichts
nach. Er hat sehr viel von einer Aufbruchstimmung. Er macht Lust auf Neues, schärft
die Sinne. Selbst ausgeglichene und unaufgeregte Gemüter fühlen: Es tut sich etwas, es
wird wieder konkreter, es eröffnen sich neue
Bildungswege und Horizonte.
Stichwort Horizont. Beim Schmökern unterm
Sonnenschirm fiel mir ein Zitat des deutschen Philosophen Hans Blumenberg in die
Hände: „Bildung ist kein Arsenal, sondern ein
Horizont“, meinte er. Bildung ein Waffenlager? Hoffentlich nicht. Ein Horizont schon viel
eher. Der Gedanke gefiel mir schließlich so
gut, dass ich ihn in meiner Rede bei der Eröffnungskonferenz zum neuen Kindergartenund Schuljahr verwendete. Bildung ist ein
großes Versprechen, nichts Festgeschriebenes, nichts Endgültiges. Für viele Menschen
ist Bildung ein Wunder. Sie schaffen es, sich
mithilfe von Bildung aus den Verstrickungen
des Lebens zu lösen, ihrem Leben eine Wendung zu geben, neue Horizonte anzupeilen.
Doch das Wunder Bildung geschieht nicht
von allein. Viele Menschen sind daran beteiligt. In unserem Bildungssystem in Südtirol
ist es das Gros an Menschen, das Bildung
vermittelt: Lehrerinnen und Lehrer, pädagogische Fachkräfte, Führungskräfte, Eltern,
die Lernenden selbst. Es kann der Nachbar
sein, der einem zeigt, wie man Sonnenblumen pflanzt, die Bäuerin, die einem das Melken beibringt. Oder der begabte Hobbykünstler, der aus einem Stück Holz eine kleine
Weltkugel drechselt. Es sind die von Bildung
Begeisterten, die gemeinsam das Wunder
bewirken.
Bildung ist ein Horizont. Mit dieser Vorstellung sollten wir ins neue Kindergarten- und
Schuljahr starten. Ich wünsche Ihnen dazu
alles Gute.
Peter Höllrigl, Schulamtsleiter und Ressortdirektor
September/Oktober 2015
5
kurz notiert
Köpfe der Pädagogik
LANDESSCHULRAT
Edith Ploner neue Vorsitzende
Célestin Freinet
(1896–1966)
Célestin Freinet wurde 1896 in Gars in der
Provence geboren. Er machte die Lehrerbildung und begann 1920 seinen Schuldienst.
Im Ersten Weltkrieg erlitt er einen Lungenschuss, was sich auf seine Stimme auswirkte.
Er suchte daher nach Wegen, wie er Unterricht ohne Belehrung durchführen konnte.
Nach heftigen Konflikten mit den Behörden
wegen seiner neuen Art zu unterrichten,
gründete er in Vence (Südfrankreich) eine
Privatschule, die es heute noch gibt und die
unter dem Schutz der UNESCO steht.
Freinet ist ins Bewusstsein der Schule gelangt aufgrund der Druckerei, die er erworben hatte, und mit der seine Schülerinnen
und Schüler ihre Texte veröffentlichten. Er
hat sich aber vor allem einen Namen mit seinem Konzept der demokratischen Erziehung
erworben. Kennzeichnend für die Pädagogik Freinets waren mehrere Elemente: Die
Kinder sollten das Wort „zurückerhalten“,
sie sind in diesem Sinne die Protagonisten
des Unterrichts. Außerdem forderte Freinet,
dass die Realität des Lebens nicht aus der
Schule ausgeschlossen werden dürfe. Die
Themen der Kinder waren von grundlegender
Bedeutung.
Freinet war es immer wichtig, den Blick über
den Tellerrand zu werfen. Er holte sich Ideen
von vielen Pädagoginnen und Pädagogen wie
Petersen, Decroly, Montessori, Parkhurst,
um nur einige zu nennen. Sein visionäres
Vorgehen zeigt sich darin, dass er bereits in
den 1960er-Jahren Computer im Unterricht
erprobte.
Um seine Ideen umzusetzen, war für ihn eine
Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen
grundlegend. Er gründete die Kooperative I.C.E.M (Institut Coopératif de l’École
Moderne), die noch heute aktiv ist und alle
zwei Jahre einen internationalen Kongress
in jeweils einem anderen Erdteil durchführt.
Freinet starb 1966 in Vence.
(Christian Laner)
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September/Oktober 2015
Seit 1. September 2015 ist Edith Ploner die
neue Vorsitzende des Landesschulrates. Sie
übernimmt die Leitung der Plenarsitzungen
des schulischen Beratungsorgans und koordiniert das aus allen drei Sprachgruppen zusammengesetzte Gremium in seinen letzten
zwölf Amtsmonaten. Edith Ploner ist Inspektorin der ladinischen Kindergärten und übernimmt die Funktion vom italienischen Vorsitzenden Bruno Iob. Zuvor stand Franz Tutzer
als Vertreter der deutschen Schule dem Landesschulrat für eineinhalb Jahren vor. Der
Landesschulrat berät die Landesregierung in
Schul- und Bildungsfragen. Er setzt sich aus
63 Mitgliedern zusammen: 40 davon vertreten
die deutschsprachige, 15 Mitglieder die italienischsprachige und acht die ladinische Schu-
le. Sachgebiete, die allen Schulen in Südtirol
gemeinsam sind, werden vom Landesschulrat in Plenarsitzungen behandelt, etwa Landesgesetzentwürfe, Verordnungen oder Beschlussentwürfe zum Schulkalender.
Die Führungsspitze des Landesschulrates
mit der neuen Vorsitzenden Edith Ploner
„DaZUgeHÖREN“
Ein Lehrbuch zum Südtiroler Dialekt
„Es seids bis
jetz die
erschtn, mit
de i geredet
hon“, bemerkt
Gresa, Oberschülerin aus
Meran mit
Wurzeln in
Albanien, erleichtert. Sie
improvisiert
mit einigen Mitschülerinnen ein Gespräch
am ersten Schultag in der neuen Klasse.
Miteinander im Alltag Dialekt zu sprechen,
ist für unsere Schüler und Schülerinnen
selbstverständlich. Weshalb sollte es nicht
selbstverständlich sein, in Südtirol auch
Dialekt lernen zu können?
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zum Miteinander einzuladen, ist Ziel
eines Deutschbuchs, das im Herbst 2015
im Eigenverlag des Bildungsressorts der
Autonomen Provinz Bozen erscheint. Wie
der Titel „DaZUgeHÖREN“ verrät, richtet
sich der didaktische Fokus dabei auf die
grundlegendste aller Fertigkeiten im Spracherwerb, auf das Hörverstehen. Die am
GERS (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren,
beurteilen) angelehnten, kompetenzorientierten Arbeitsblätter bieten Anfängern und
Fortgeschrittenen eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten, um im Dialekt
auch gehört zu werden. In Zeiten einer medialen „digitalen Mündlichkeit“ gehört geschriebener Dialekt (in SMS usw.) zum Alltag. „DaZUgeHÖREN“ trägt dem ebenso
Rechnung wie dem Variantenreichtum, in
der uns Dialekt in Südtirol als Umgangssprache begegnet. Auch Dialektsprechern
ohne Migrationshintergrund erschließt sich
dabei Neues über ihren Dialekt. Hinweise
zu Wortschatz, Grammatik und Verwendung
(nicht nur im Kontrast zur Standardsprache) rücken das Bild einer hochdeutschen
Varietät südbayrischer Prägung ins rechte
Licht.
MIT DER HAND SCHREIBEN
Internationales Symposium in Rechtenthal
Schnell und lesbar mit der Hand zu schreiben
will gelernt sein. Darüber hinaus soll es Spaß
machen und nicht zu schnell ermüden. Besonders Kinder sollen das richtige Schreiben
mit der Hand erlernen – es ist dies eine wich-
tige Grundlage für ihren späteren Lernerfolg.
Am 9. Oktober 2015 findet dazu in der Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal in Tramin ein internationales Symposium statt: das
1. International Symposium on Handwriting
Skills. Organisiert wird das Symposium vom
Schreibmotorik Institut e. V. aus
Heroldsburg (D) gemeinsam mit dem
Bereich Innovation und Beratung des Deutschen Bildungsressorts. International renommierte Referentinnen und Referenten
werden aktuellste Forschungsergebnisse
und Entwicklungen im Bereich des Schreibenlernens vorstellen. Bei den Teilnehmenden am Symposium handelt es sich um einen geschlossenen Personenkreis. Informationen zum Symposium gibt es unter
www.schreibmotorik-institut.com/de/
international-symposium.
Aus meiner Schulzeit ...
„Herrliche Zeiten“
Ich habe keine glorreichen, aber auch keine
traumatischen Erinnerungen an meine
Schulzeit. Auf vieles hat sich wohl ein sanfter
Schleier des Vergessens gelegt. Vielleicht ist
es einfach zu lange her. Tempi passati! Ein
Charakteristikum meiner Schulzeit könnte
ich jedoch nicht beiseite drängen. Es ist die
wohl dokumentierte Tatsache, dass ich von
meiner Einschulung im Herbst 1961 bis zur
Matura im Sommer 1974 ausschließlich mit
Buben „fürs Leben“ gelernt habe. Ko-Edukation war also für mich und meine Schulfreunde ein Fremdwort. Nie auch nur ein einziger
Mädchenzopf in meiner Klasse! Nie auch nur
ein Rock. Ausgenommen der unserer ersten
Lehrerin, Maria Trockner. Sie wusste Autorität mit Freundlichkeit und Geduld zu verknüpfen. Deshalb gelang es ihr auch scheinbar mühelos, 32 Buben im Zaum zu halten.
Sie blieb jedoch Ausnahme und Vorbild.
Auch das Fach Religion war noch Priester-,
also Männersache. Die ersten Brocken Latein
(„introibo ad altare die“) lernte ich schon als
Ministrant. Wieder eine rein männliche Welt.
Und an der Franziskaner-Mittelschule, dann
am Gymnasium und am Lyzeum trugen die
Patres zwar keine Tonsur mehr, wie auf älteren Fotos, aber sie stellten noch die Mehrzahl
unserer Professoren. Sie zeichneten sich mehr
durch Gelehrsamkeit denn durch Empathie
aus. Pater Ludwig, Adalbert, Albert, Ambros,
Hubert usw. Nur das Wahlfach Englisch wurde
uns von einer Professorin nähergebracht. Eine
Exotin war sie – Verena Jordan – schon allein
deswegen. Meine Schulzeit war also männlich Transformationsgrammatik“ drehte sich das
geprägt. Ob ich das bedauert habe? Eigentlich Geschlechterverhältnis dann um.
nicht. Ich kannte es nicht anders. Später habe
ich Germanistik studiert. Erst in den Vorlesun- Otwin Nothdurfter
Journalist im Aktuellen Dienst der RAI Südtirol
gen zu „Minnelyrik“ oder „generative
September/Oktober 2015
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kurz notiert
AUFGELESEN
Immer mehr Italienerinnen und
Italiener ziehen ins Ausland
Ein E-Book der Reihe „I Quaderni della
Fondazione Feltrinelli“ gibt die Zahlen
der Italienerinnen und Italiener wieder,
die aus Arbeitsgründen ihren Wohnsitz
ins Ausland verlegen: In den Jahren von
2007 bis 2013 sind pro Jahr bis zu
125.000 Italienerinnen und Italiener ins
Ausland gezogen, um dort Arbeit zu finden. Das ist mehr als das Doppelte im
Vergleich zu 15 Jahren vorher. Zwei Drittel der Auswanderinnen und Auswander
kommen aus dem Süden. In London leben mittlerweile 221.000 Italienerinnen
und Italiener, in Paris 130.000, in Brüssel
93.000. Shanghai wird als Ziel immer beliebter, gleich wie Dubai.
• Corriere della Sera, 19.07.2015, S. 19
Anregungen für den Unterricht in
heterogenen Klassen
Tipps zum Umgang mit sogenannten heterogenen Klassen gibt der bundesdeutsche Bildungsexperte Günther Hoppe in
einer Pressemeldung der SchilFAkademie. Das Bildungsniveau verschlechtere
sich nicht, sagt Hoppe, es ändere sich
nur. Es sei nötig, den unterschiedlichen
Bedürfnissen der Schülerinnen und
Schüler gerecht zu werden. Mit relativ
geringem Aufwand seien Veränderungen
im Unterricht möglich, die nachhaltiges
Lernen bewirken, meint Hoppe.
• http://bildungsklick.de/pm/94457/expertentipps-fuer-den-unterricht-inheterogenen-klassen/
Forum Alpbach: Immer weniger
Kinder aus ärmeren Familien
beenden ein Studium
Im Zeitraum von 1998 bis 2011 ist in Österreich der Anteil von Studierenden aus
niedrigen sozialen Schichten an Fachhochschulen und Universitäten von 26 auf
18 Prozent gesunken. Das ergab die
„Studierenden-Sozialerhebung 2011“, die
Ende August im Rahmen des Forum Alpbach vorgestellt wurde. Stark zugenommen hat der Anteil der höheren Schichten: Er stieg von 28 auf 34 Prozent. Das
Südtiroler Bildungssystem schafft hingegen mehr Ausgleich: Die soziale Herkunft
fällt bei den Bildungschancen hierzulande weit weniger ins Gewicht.
• http://derstandard.at/2000021238280/
Weniger-Kinder-aus-aermeren-Familien-an-Unis
8
September/Oktober 2015
Bezirksfortbildung
2015/2016
Schritt für Schritt gemeinsam gehen – Vielfalt in Lernen und Verhalten
Alle Bezirke
Bezirk Burggrafenamt
■ Sehbehinderung und Unterricht
Referenten: SpezialisiertesFachpersonaldes
Blindenzentrums»St.Raphael«
Ort:
Bozen,Blindenzentrum»St.Raphael«
Termin:
Di29.09.2015von09.00bis16.00Uhr
■ Der Schüler/die Schülerin mit Diabetes mellitus
Referenten: E
xpertinnenundExpertendes
KrankenhausesBozen
Ort:
Bozen,Krankenhaus
Termin:
Di22.09.2015von14.30bis17.30Uhr
Bezirk Bozen
■ Kinder, Schülerinnen und Schüler mit
besonderen Bildungsbedürfnissen
Referentin: MariaLuiseReckla
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mo28.09.2015von15.30bis18.30Uhr
■ Praxisbegleitung Unterstützte Kommunikation
Referentin: MargotPohl
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
montags,05.10.2015,09.11.2015,07.03.2016
und02.05.2016von15.30bis18.30Uhr
■ Spektrum Autismus
Referentin: ChristineGröber
Ort:
ozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
B
Termin:
Mo12.10.2015,Mi18.11.2015,Mo11.01.2016,
Mi24.02.2016undMo,14.03.2016von15.30
bis18.00Uhr
■ Den Anforderungen im inklusiven
Bildungsprozess gerecht werden
Referentinnen:ChristineGasserundMariaLuiseReckla
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mi14.10.2015,Mo30.11.2015,Mo18.01.2016
undMo29.02.2016von15.30bis18.30Uhr
■ Lesen und schreiben lernen – Früherkennung von
Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Risiko
Referentinnen:ChristineDamianundMariaLuiseReckla
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mo19.10.2015von15.30bis18.30Uhr
■ Selektiver Mutismus im Kindesalter
Referentin: SabinaMontesel
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mi,02.12.2015von15.30bis18.30Uhr
■ Elterngespräche konstruktiv führen
Referentin: AlexandraSchreinerHirsch
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mi09.12.2015von15.30bis18.30Uhr
■ Dyskalkulie bei Kindern und Jugendlichen
Referentin: PetraKüspert
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Do18.02.2016von15.30bis18.30Uhr
■ Spannung und Entspannung für Körper und
Geist, Stressprävention
Referentin: BrigitteRegele
Ort:
Bozen,Grundschule»J.W.v.Goethe«
Termin:
Mo22.02.2016undMi02.03.2016von14.30
bis16.30Uhr
Bezirk Überetsch/Unterland
■ Dyskalkulie bei Kindern und Jugendlichen
Referentin: PetraKüspert
Ort:
GrundschuleAuer
Termin:
Mi17.02.2016von15.00bis18.00Uhr
■ Sprachstörungen – was tun?
Referentin: KarinHofer
Ort:
MittelschuleTramin
Termin:
Fr25.09.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Lese-Rechtschreib-Schwäche frühzeitig erkennen
Referent:
Ort:
Termin:
AloisPallua
GrundschuleAuer
Mo12.10.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Das inklusive Bildungssystem in Südtirol –
Gesetzliche Grundlagen, Entwicklungen,
Chancen und Möglichkeiten
Referent:
Ort:
Termin:
FranzLemayr
Meran,Sozialwissenschaftliches,Klassisches,
Sprachen-undKunstgymnasium
Mo14.09.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Lernstörung – Leistungsvermeidung –
Leistungsverweigerung – Verhaltensstörung:
Kann die Spirale durchbrochen werden?
Referentin: ElisabethHickmann
Ort:
Meran,Berufsschule»LuisZuegg«
Termin:
Mo05.10.2015von15.00bis18.00Uhr
■ ADHS in der Schule – »Teacher Training«
Referentinnen:SigridDorferundAlexandraMeister
Ort:
KrankenhausMeran
Termin:
montags,12.10.2015,09.11.2015,14.12.2015,
11.01.2016von15.00bis16.30Uhr;Evaluation:
Mo07.03.2016von15.00bis16.30Uhr
■ Umgang mit schwierigen Situationen –
Fallbesprechungen aus der Praxis
Referentinnen:ChristineGasserundRosemarieSchenk
Ort:
Meran,Grundschule»KarlErckert«
Termin:
Mo19.10.2015von16.15bis18.15Uhrund
viermonatlicheFolgetreffen
■ Rechenschwäche kompakt –
Grundlageninformationen und Anregungen
für den Unterricht sowie den Umgang mit
rechenschwachen Kindern
Referent:
Ort:
Termin:
AlexanderGrüneis
Meran,Grundschule»O.v.Wolkenstein«
Mo26.10.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Elterngespräche erfolgreich und
konstruktiv führen
Referentin: ElisabethHickmann
Ort:
Meran,Berufsschule»LuisZuegg«
Termin:
Mo26.10.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Treffen der Koordinatorinnen und Koordinatoren
für Integration sowie interessierter Lehrpersonen
und pädagogischer Fachkräfte für Integration
Referentinnen:RosemarieSchenk,HeikeTorggleru.a.
Ort:
Meran,PalaisEsplanade
Termin:
montagsmitBeginnam16.11.2015von15.00
bis18.00Uhr,Folgeterminewerdenvereinbart
■ Von der Schule in die Arbeitswelt
Referentinnen:SigridWallyundRosemarieSchenk
Ort:
Meran,PalaisEsplanade
Termin:
Mo23.11.2015von14.30bis17.30Uhr
■ Lese-Rechtschreib-Schwäche frühzeitig erkennen
Referentinnen:CarmenStollundAnkeJörgelingMittich–
LehrpersonenderGrundschuleund
MitgliederderArbeitsgruppeFrühförderung
imSchulverbundPustertal
Ort:
Meran,MittelschuleMeran/Stadt
Termin:
Mo23.11.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Einfluss von Wahrnehmung und
Wahrnehmungsstörungen auf die kindliche
Entwicklung
Referentin: UlrikeGaller
Ort:
eran,MittelschuleMeran/Stadt
M
Termin:
Mo30.11.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Einfluss von Wahrnehmung und
Wahrnehmungsstörungen auf die kindliche
Entwicklung
Referentin: UlrikeGaller
Ort:
eran,Urania-Haus
M
Termin:
Mo30.11.2015von20.00bis22.00Uhr
■ Schülerinnen und Schüler mit Lernstörungen –
gesetzliche Grundlagen und
Fördermöglichkeiten
Referentinnen:ValentinaKiesswetterundRosemarie
Schenk
Ort:
Meran,SprachengymnasiumMeran
Termin:
Mo18.01.2016von15.00bis18.00Uhr
Bezirk Eisacktal
■ Treffen der Koordinatorinnen und Koordinatoren
für Inklusion
Referentin: RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,PädagogischesBeratungszentrum
Termin:
Mi30.09.2015(zweibisdreiFolgetermine)
von15.00bis16.30Uhr
■ Feinfühlig und interessiert – Elterngespräche
kompetent führen
Referentin: ElkeAlbertini
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Di06.10.2015undMi14.10.2015von15.00
bis18.30Uhr
■ Praktische Hinweise für den Unterricht mit
Kindern mit Lese-Rechtschreib-Störung (LRS)
im Grundschulalter
Referentin: ValentinaKiesswetter
Ort:
Brixen,Grundschule»V.Goller«
Termin:
Mi21.10.2015von15.00bis18.30Uhr
■ Praktische Hinweise für den Unterricht mit
Kindern mit Lese-Rechtschreib-Störung (LRS)
in Mittelschule und Oberschule
Referentin: ValentinaKiesswetter
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Do29.10.2015von15.00bis18.30Uhr
■ Beobachtung von Schülerinnen und Schülern –
Analyse, Diagnose und Intervention
Referenten: W
alterPlattner,PetraSchlechtleitner,
RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Mo09.11.2015von15.00bis17.30Uhr
■ Spektrum Autismus – Autistische
Verhaltensweisen verstehen
Referentin: ChristineGröber
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Do19.11.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Baukastensystem LESIKUS – Effektive,
individuelle Leseförderung am Computer
Referentin: ClaudiaScherling
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Do26.11.2015von15.00bis18.30Uhr
■ Inklusion in der Oberstufe – Index und
gesetzliche Grundlagen
Referentin: RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,FakultätfürBildungswissenschaften
derFreienUniversitätBozen
Termin:
Do26.11.2015von15.00bis18.30Uhr
■ Treffen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für Integration
Referentin: RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,PädagogischesBeratungszentrum
Termin:
mittwochs,09.12.2015und20.04.2016
von16.00bis18.00Uhr
■ Früherkennung von Lernstörungen in der
Grundschule – Austauschtreffen im Bezirk
Referentin: RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,PädagogischesBeratungszentrum
Termin:
Do10.12.2015von14.30bis16.00Uhr
(Folgeterminewerdenvereinbart)
■ ADHS-Teachertraining
Referentin: RenateHeisslDeporta
Ort:
Brixen,FakultätfürBildungswissenschaften
derFreienUniversitätBozen
Termin:
Mi16.12.2015von15.00bis17.00Uhr
(zweiFolgeterminewerdenvereinbart)
■ Vom Kritzeln, Malen und Zeichnen zur
Grafomotorik
Referentin: UlrikeGaller
Ort:
rixen,Grundschule»V.Goller«
B
Termin:
mittwochs,16.12.2015und13.01.2016
von15.00bis18.30Uhr
Bezirk Vinschgau
■ Auf dem Weg zu einem effektiven
Rechtschreibunterricht – Grundlagen
Referentin: UteSteinleitner
Ort:
Schlanders,Mittelschule
Termin:
Fr13.11.2015von09.00bis17.00Uhr
■ Auf dem Weg zu einem effektiven
Rechtschreibunterricht II – Strategien erwerben
und anwenden
Referentin: UteSteinleitner
Ort:
Schlanders,Mittelschule
Termin:
Fr18.03.2016von09.00bis17.00Uhr
Bezirk Pustertal
■ Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten
Referent: verschiedene
Ort:
Bruneck,MittelschuleUrsulinen
Termin:
montags,28.09.2015,16.11.2015,15.02.2016,
04.04.2016und23.05.2016von14.45bis
17.45Uhr
■ Sprachkompetenzen für einen gelingenden
Schuleintritt
Referentin: RuthVolgger
Ort:
Bruneck,Mikado
Termin:
donnerstags,08.10.2015und22.10.2015
von15.30bis18.30Uhr
■ Treffen der Koordinatorinnen und Koordinatoren
für Integration
Referenten: verschiedene
Ort:
Bruneck,Mittelschule»Dr.JosefRöd«
Termin:
montags,05.10.2015,23.11.2015,01.02.2016,
21.03.2016und09.05.2016von14.45bis
17.45Uhr
■ Treffen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für Integration für Kinder und Jugendliche mit
Beeinträchtigung in Kindergarten und Schule
Referenten: verschiedene
Ort:
Bruneck,MittelschuleUrsulinen
Termin:
montags,12.10.2015,30.11.2015,22.02.2016und
02.05.2016von14.45bis17.45Uhr
■ Lernentwicklung beobachten, individualisiertes
Lernen ermöglichen und Begeisterung wecken
Referentin: HeikeTorggler
Ort:
Bruneck,Mikado
Termin:
mittwochs,30.09.2015und28.10.2015
von14.45bis17.45Uhr
■ Vom zählenden Rechnen zum Rechnen
in der Vorstellung
Referentin: UlrikeGaller
Ort:
runeck,Mikado
B
Termin:
donnerstags,10.03.2016und17.03.2016
von15.00bis18.00Uhr
■ Mathematische Basiskompetenzen an der
Schnittstelle zwischen Kindergartenabschluss
und Anfangsunterricht
Referentin: UlrikeGaller
Ort:
Bruneck,Mikado
Termin:
donnerstags,24.09.2015und15.10.2015
von15.30bis18.30Uhr
■ Unterstützte Kommunikation
Referentin: MargotPohl
Ort:
Bruneck,Mikado
Termin:
Fr26.02.2016von09.00bis17.30Uhr
■ Einsatz mobiler Medien für die Differenzierung
im Unterricht
Referent:
Ort:
Termin:
ChrisVeltman
andinTaufers,Oberschulzentrum
S
Do29.10.2015von15.00bis18.00Uhr
■ Dyskalkulie in der Mittel- und Oberstufe
Referentin: PetraKüspert
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Mo15.02.2016von15.00bis18.30Uhr
■ ADHS bei Kindern und Jugendlichen
Referentin: PetraKüspert
Ort:
Brixen,FachoberschulefürWirtschaft,
GrafikundKommunikation»Juliusund
GilbertDurst«
Termin:
Di16.02.2016von15.00bis18.30Uhr
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Fortbildungsveranstaltungen entnehmen Sie bitte der Broschüre »Schritt für
Schritt gemeinsam gehen. Vielfalt in Lernen und Verhalten
2015/2016«, die Sie auf der Homepage des Deutschen
Schulamtes unter www.provinz.bz.it/schulamt abrufen
und ausdrucken können.
Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung, Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen, Tel. 0471 417660/61, www.provinz.bz.it/schulamt
INTEGRATION: BEZIRKSFORTBILDUNG 2015/2016
Schritt für Schritt gemeinsam gehen
An die fünfzig Fortbildungsangebote zur Integration sind in der diesjährigen Ausgabe der
Broschüre „Schritt für Schritt gemeinsam gehen“ zu finden. Wer alle Veranstaltungen auf
einen Blick erfassen möchte, sei auf das Plakat verwiesen, das in Kurzform die Angebote
zusammenfasst und Anfang September an
die Kindergärten und Schulen des Landes
verteilt wurde. Die ausführliche Broschüre ist
auf der Homepage des Schulamtes unter
www.provinz.bz.it/schulamt zu finden. Informationen erteilt die Fachstelle für Inklusion
und Gesundheitsförderung, Tel. 0471 417664,
[email protected]
10 GUTE GRÜNDE FÜR DEN
RELIGIONSUNTERRICHT
Neues Informationsfaltblatt
Brauchen wir überhaupt Religionsunterricht?
Und wenn ja, wozu? Das Deutsche Schulamt hat
gemeinsam mit dem Amt für Katechese und
Religionsunterricht der Diözese Bozen-Brixen ein
neues Informationsfaltblatt zum Religionsunterricht
erarbeitet. Zehn kompakt und prägnant formulierte
Gründe beschreiben, warum Religionsunterricht zum
schulischen Bildungsangebot ganz einfach
dazugehört. Das Faltblatt ist im Deutschen Schulamt,
Tel. 0471 417631, [email protected]
oder im Amt für Katechese und Religionsunterricht,
Tel. 0471 306205, [email protected]
erhältlich.
WORLDSKILLS 2015 – BERUFSOLYMPIADE IN SÃO PAULO
Ausgezeichnetes Südtirol: Fünf Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille sowie sechs Exzellenzdiplome
Auch bei den Worldskills 2015, die vom
12. bis 15. August in São Paulo (Brasilien)
stattfanden, war das Team Südtirol wieder
sehr erfolgreich: Fünf Gold-, eine Silber- und
eine Bronzemedaille sowie sechs Exzellenzdiplome konnten die 19 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus Südtirol erringen. Gold gab
es für Florian Hochgruber aus Rodeneck
(Maurer), Franziska Matzneller aus Aldein
(Mediendesignerin), Matthias Hofer aus
Brixen und David Gögele aus St. Leonhard
in Passeier (Landschaftsgärtner), Stefanie
Peskoller aus Kiens (Floristin) und Daniel
Rabensteiner aus Sarnthein (Tischler).
Über eine Silbermedaille freute sich Marion
Huber aus Vintl (Sozialbetreuerin), über
Bronze David Rottensteiner vom Ritten
(Zimmerer). „Wir können einfach nur stolz
auf das Team Südtirol sein, das sich in São
Paulo von seiner besten Seite gezeigt hat“,
betonte Landesrat Achammer, der die Berufsolympiaden live in São Paulo mitverfolgt
hatte. „Unsere jungen Teilnehmerinnen und
Teilnehmer haben Begeisterung und Leidenschaft für ihren Beruf bewiesen und unglaublichen Ehrgeiz und mentale Stärke im Wettbewerb gezeigt“. Landeshauptmann Arno
Kompatscher gratulierte ebenfalls den Teilnehmenden und hob in diesem Zusammenhang vor allem den Stellenwert und die Qualität der Berufsbildung in Südtirol hervor:
„Wenn die Südtiroler Handwerksbetriebe so
gut dastehen, ist dies auch der guten Ausbildung der Mitarbeiter zu verdanken. Die Erfolge bei den Worldskills zeigen, dass das Südtiroler Modell der dualen Berufsbildung nicht
nur italienweit einzigartig ist und als Vorbild
dient, sondern sich auch im internationalen
Vergleich sehen lassen kann.“
September/Oktober 2015
9
Im Überblick
Der Landesrat zum Schulbeginn
Eine Schule des Vertrauens
Von der Berufsweltmeisterschaft in Brasilien über die staatliche Bildungsreform „la buona scuola“ bis hin zu Maßnahmen
gegen Schulabbruch und für Mehrsprachigkeit – das ist der thematische Bogen, den Bildungslandesrat Philipp Achammer
zu Beginn des Kindergarten- und Schuljahres spannt. Lesen Sie dazu folgenden Beitrag des Landesrates.
Sehr geehrte Lehrpersonen und Führungskräfte, pädagogische Fachkräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Kindergärten
und Schulen,
ich hoffe, Sie konnten die vergangenen Wochen zur Ruhe und Entspannung nutzen, um
sich wiederum mit Engagement und Hingabe
den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen des neuen Kindergarten- und Schul-
jahres widmen zu können.
Ich habe Mitte August die politische Ruhepause dafür genutzt, um 19 Südtiroler Teilnehmer zur Berufsweltmeisterschaft nach
São Paulo in Brasilien zu begleiten und bei
ihren Wettkämpfen mitzufiebern. Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Ehrgeiz,
mit welcher Begeisterung und Leidenschaft
diese jungen Menschen ihr Können unter Beweis gestellt haben. Der großartige Erfolg
dieser jungen Menschen hat mit Sicherheit
viele Gründe – maßgeblich, so viel ist sicher,
trägt dazu unser gut aufgestelltes Bildungssystem und in besonderer Weise die Berufsbildung bei. Wir tun deshalb gut daran, gerade der praktischen Ausbildung wieder einen
neuen Stellenwert einzuräumen, indem wir
Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit dieses
Bildungsweges gewährleisten. Gleichzeitig
muss die Anzahl der dualen Ausbildungsverhältnisse nicht nur gehalten, sondern möglichst erhöht werden – dazu soll maßgeblich
ein „Lehrlingspakt“ beitragen, den ich im
Juni mit den Vertreterinnen und Vertretern
aller Sozialpartner geschnürt habe.
Schule FÜR Kinder und
Jugendliche
Bildungslandesrat Philipp Achammer:
„Eine ‚gute Schule‘ entsteht nur im Vertrauen innerhalb der Schulgemeinschaft
wie auch in der Zusammenarbeit mit Eltern
und außerschulischen Partnern.“
10
September/Oktober 2015
„Was wird denn neu oder besonders werden
im nun beginnenden Schuljahr?“, so die
Standardfrage, die alle Jahre wieder gestellt
wird. Muss Schule sich denn ständig neu erfinden, um eine „buona scuola“, so wie es die
staatliche Bildungsreform definiert, zu werden oder zu bleiben? Im Gegenteil. Vielmehr
sollten wir uns die Frage stellen, welche Voraussetzungen Schule heute braucht, um in
Ruhe arbeiten zu können. Nicht die x-te Bildungsreform, nicht die von wem auch immer
verordneten Maßnahmen sind dafür ausschlaggebend. Entscheidend sind MENSCHEN
und VERTRAUEN: Lehrpersonen, die ihre
Aufgabe als Berufung und mit Herz und Idealismus wahrnehmen, Schulführungskräfte,
die ihre Kompetenzen nutzen und ihre Schulgemeinschaft leiten und begleiten sowie Kinder und Jugendliche, die in ihren ganz individuellen Talenten und Fähigkeiten gestärkt
und bestärkt werden. Alle gemeinsam bilden
das größte Kapital der Schule – eine „gute
Schule“ jedoch entsteht nur im Vertrauen,
innerhalb der Schulgemeinschaft wie auch in
der Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Partnern.
Schule im gesellschaftlichen Fokus
Unsere Gesellschaft ist im Wandel: Feste
Sicherheiten geraten ins Wanken, gewohnte
Bindungen nehmen ab, Strukturen und Rahmenbedingungen ändern sich. Immer mehr
unangenehme Fragen tauchen auf, die – anstatt sie offen zu diskutieren – „mit einer Unterrichtseinheit mehr“ bewältigt werden sollen. Muss Schule wirklich alles aufsaugen,
was an sie delegiert wird? Was kann, was soll
Schule leisten? Bildungspolitik ist ganz wesentlich Gesellschaftspolitik. Deshalb soll, ja
muss Schule aktiv aufzeigen und aufwerfen,
wo Handlungsbedarf besteht, aber auch wo die
Grenzen ihrer eigenen Aufgaben liegen. Denn
die sich verändernden Rahmenbedingungen
fordern heraus: Unsere Bildungseinrichtungen
sind mit der Frage zunehmender Heterogenität konfrontiert, kulturell, sozial oder familiär.
Individuelle Förderung hingegen verlangt,
dass Schule differenziert und vielfältig wahrnimmt, im Sinne einer Befähigung zur selbstverantwortlichen Gestaltung der eigenen Zukunft. Denn auch ein über Jahrzehnte gewachsenes und genormtes System verlangt
zunehmend neue Modelle. Das sind die Fragen, die Sie gewiss auch im beginnenden
Schuljahr täglich herausfordern werden ...
Schwerpunkte der Bildungspolitik Maßnahmen gegen Schulabbruch
im kommenden Jahr
und für Mehrsprachigkeit
Gemeinsam werden wir auch bildungspolitisch im neuen Schuljahr Antworten geben
müssen: Die Grundsätze der staatlichen
Bildungsreform „la buona scuola“ müssen
innerhalb von sechs Monaten auch in Südtirol durch ein eigenes Landesgesetz umgesetzt werden, wobei wir dadurch verstärkt
auf unsere besondere lokale Situation
Rücksicht nehmen können. Darüber hinaus
sind durch dieselbe Reform wesentliche
Kompetenzen an Südtirol übertragen worden, womit wir dem wichtigsten Ziel dieser
Amtszeit – der Bildungshoheit – wieder ein
Stück weit näher gekommen sind: Das Land
Südtirol kann erstmals eigenständig die pädagogische und fachdidaktische Ausbildung
der Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen
aller Schulstufen im Einvernehmen mit der
Freien Universität Bozen regeln – eine erfreuliche, sehr weitreichende Möglichkeit,
die wir auch entsprechend nützen sollten!
Mithilfe eines Landesgesetzes können ab
sofort die staatlichen Bestimmungen zu
den Abschlussprüfungen ergänzt werden,
damit kulturelle und sprachliche Aspekte
verstärkt berücksichtigt werden. Schlussendlich hat der Staat dem Land auch die
Befugnis übertragen, die in einem anderen
EU-Land erworbenen Lehrbefähigungen
für jene Fächer anzuerkennen, die an den
deutschen oder ladinischen Schulen unterrichtet werden. Zur Umsetzung dieser neuen Kompetenzen sowie zur Erarbeitung der
entsprechenden Bestimmungen möchte ich
auch im neuen Schuljahr den Dialog mit den
Schulgemeinschaften und verschiedenen
Interessengruppen fortsetzen.
Auch in Südtirol hat in den vergangenen
Jahren das Phänomen des Schulabbruchs
zugenommen. Wenn sich Schüler etwa aufgrund emotionaler oder sozialer Umstände
im System Schule nicht mehr zurechtfinden,
dann werden gezielte unterstützende Maßnahmen notwendig, von der Prävention über
die Intervention bis hin zu Time-out-Modellen. Das entsprechende Rahmenkonzept
dazu steht und wird in den kommenden Monaten mit Ihrer Hilfe schrittweise auf den
Weg gebracht werden. Des Weiteren wollen
wir die Chancen der Mehrsprachigkeit im
unserem Land verstärkt nutzen, weshalb
wir ein ambitioniertes Maßnahmenpaket zur
Förderung der Sprachkompetenzen planen.
Dabei möchten wir auf mehreren Ebenen
ansetzen, um die Qualität des Zweit- und
Fremdsprachenunterrichtes zu sichern, mit
verschiedenen Ansätzen und Projekten in
sämtlichen Bildungsstufen, aber auch mit
Initiativen, die im außerschulischen Bereich
ein wohlwollendes Umfeld für das Sprachenlernen schaffen sollen.
Ich danke Ihnen allen für Ihren Einsatz, für
Ihre Leidenschaft und Ihren Idealismus, die
Sie in der tagtäglichen, so prägenden Arbeit
mit unseren Kindern und Jugendlichen einbringen, und wünsche Ihnen für das anstehende Kindergarten- und Schuljahr alles
Beste.
Meine Unterstützung ist Ihnen auch im
Schuljahr 2015/2016 gewiss!
Philipp Achammer, Landesrat
Deutsches Bildungsressort
Das Kindergartenund Schuljahr 2015/2016
an den deutschsprachigen
Kindergärten und Schulen im Lande
Kindergärten
Kindergartensprengel
Kindergärten
Abteilungen
Kinder
Kindergärtnerinnen und pädagogische
Mitarbeiterinnen
Schulstellen an Schulen staatlicher Art
Grundschule
- davon mit weniger als 5 Klassen
Mittelschule
Oberschule
Klassen an Schulen staatlicher Art
Grundschule
Mittelschule
Oberschule
insgesamt
8
266
559
12.200
1.305
267
137
57
27
1.367
591
669
2.627
Schülerinnen und Schüler/Lehrlinge
an Schulen staatlicher Art und in der Berufsbildung
Grundschule
20.042
Mittelschule
11.390
Oberschule
13.206
Berufsschule
8.197
Fachschulen
994
insgesamt
53.829
Den Schulen aufgrund des Landesplansolls
zugewiesene Lehrstellen
Grundschule
2.546,90
Mittelschule
1.434,03
Oberschule
1.557,51
Berufsschule
842,33
Fachschulen
225,25
insgesamt
6.380,77
Schülerinnen und Schüler an den deutschen
und ladinischen Musikschulen
16.264
September/Oktober 2015
11
Im Überblick
Eröffnungskonferenz des Kindergarten- und Schuljahres
„Leben und Lernen
gehören zusammen“
„Bildung ist kein Arsenal, sondern ein Horizont“ – das Zitat des deutschen Philosophen Hans Blumenberg zog sich wie ein
roter Faden durch die diesjährige Eröffnungskonferenz des neuen Kindergarten- und Schuljahres. Schulamtsleiter und
Ressortdirektor Peter Höllrigl, Bildungslandesrat Philipp Achammer und der Schweizer Tagesreferent Dieter Ruettimann
beschrieben auf je ihre Weise Bildung als Idee und Vision für gutes und erfolgreiches Lernen.
Inspiriert vom Schweizer Erziehungswissenschaftler Roland Reichenbach, der Institutionen wie Kindergarten und Schule als „gewöhnliche“ Institutionen bezeichnet, stellte
Schulamtsleiter Peter Höllrigl an die versammelten Führungskräfte die Frage, ob auch die
Bildungsinstitutionen in Südtirol „gewöhnlich“ seien – im Sinne von gewohnt und vertraut, üblich und herkömmlich. Alle gewöhnlichen Institutionen hätten Stärken und
Schwächen und veränderten sich mit ihren
Gesellschaften. Sie seien nie einwandfrei,
eher widersprüchlich und bar einfacher Lösungen. „Ich denke, das müssen wir so nehmen, ich denke, das können wir auch so aus-
halten, und ich denke: Gerade deshalb sind
Kindergärten und Schulen gute Institutionen“,
brachte es Höllrigl auf den Punkt. An der
Qualität von Bildung sei ständig zu arbeiten,
nichts sei in dieser Hinsicht festgeschrieben
und endgültig, und erst die Diskussion um die
Weiterentwicklung und Verbesserungswürdigkeit der Bildungsinstitutionen machten
diese auch zu guten Institutionen. Dass dabei
mitunter auch gestritten werde, sei normal
und in demokratischen Gesellschaften ein
Qualitätsmerkmal der Meinungsbildung, so
Höllrigl.
An dieser Stelle hakte der Schulamtsleiter
mit der gegenwärtigen Polemik rund um das
Tragen der Tirol-Shirts ein. Er bezeichnete
die Schule als Ort der Vielfalt und der Toleranz. „Jede und jeder in der Schule hat das
Recht, seine Meinung kundzutun. Die Grenze
des Erlaubten ist aber dann erreicht, wenn
beispielsweise mit Aufschriften auf Kleidungsstücken Stimmung gegen andere gemacht wird, wenn sich Schülerinnen und
Schüler zusammentun und provokativ gegen
andere vorgehen“, stellte der Schulamtsleiter
klar und sprach der betreffenden Mittelschule in Lana seine Solidarität aus.
Kindergarten und Schule könnten sich vor
guten Ratschlägen kaum retten, fuhr Höllrigl
in seiner Rede fort. Sehr oft kämen diese
aber von Experten, die nur einen einzelnen
Aspekt von Schule und Kindergarten wahrnähmen, ohne ein Gesamtbild zu entwerfen.
Sie könnten durchaus als „Hobbydidaktiker“
bezeichnet werden, „ganz gleich ob es Philosophen, Mediziner, Psychologen, Anthropologen oder andere sind“, so Höllrigl. Erst die
Gesamtheit der pädagogischen Betrachtungen führe zum vollständigen Mosaik und berechtige zu einer seriösen Analyse des IstZustandes. Dabei bildeten Lernen und Leben
keinen Gegensatz: „Das Leben in der modernen Gesellschaft und der Kindergarten sowie
die Schule sind eng miteinander verwoben –
und sie gehören auch eng miteinander verbunden“, bekräftigte Höllrigl.
Wichtigstes Kapital im
Bildungswesen: die Menschen
Konnten den Ausführungen von Dieter Ruettimann viel abgewinnen: die Führungsriege
des Deutschen Bildungsressorts: (v. l.) Hartwig Gerstgrasser (Bereichsdirektor Berufsbildung), Irene Vieider (Landesmusikschuldirektorin), Paul Mair (Abteilungsdirektor der
Land-, Forst- und Hauswirtschaftlichen Berufsbildung), Rudolf Meraner (Bereichsdirektor Innovation und Beratung) und Peter Höllrigl (Schulamtsleiter und Ressortdirektor)
12
September/Oktober 2015
Nach der Eingangsrede des Schulamtsleiters
zeichnete Bildungslandesrat Philipp Achammer einen Ausblick auf die Vorhaben im kommenden Jahr. „Ständig werde ich gefragt, was
sich im neuen Schuljahr ändern wird“, sagte
Achammer und erinnerte an seine Rede vor
einem Jahr, als er ankündigt hatte, mehr
Ruhe in die pädagogische Arbeit an den
Schulen bringen zu wollen. „Unsere Aufgabe
ist es, Rahmenbedingungen zu gewährleisten, damit Schule in Ruhe arbeiten kann“, so
Achammer, der zugleich darauf verwies, dass
ruhiges Arbeiten nicht mit Stillstand gleichzusetzen sei. Dennoch bleibe die Schule nicht
vor weiteren Reformen verschont. Es gelte,
die Bestimmungen der staatlichen Reform „la
buona scuola“, also der guten Schule, umzusetzen, wenngleich vieles davon in Südtirol
bereits verwirklicht sei. „Ich werde Sie diesbezüglich auf dem neuesten Stand der Entwicklungen halten“, kündigte Achammer an.
Das wichtigste Kapital im Bildungswesen seien die Menschen: „Die Führungskräfte brauchen ein Umfeld, das vieles ermöglicht und
wenig verhindert, um ihre Kompetenzen auch
ausschöpfen zu können“, so der Landesrat.
Die Lehrpersonen benötigten vor allem ein
Klima des Vertrauens, der Sicherheit und der
gesellschaftlichen Anerkennung. „Und die
Schülerinnen und Schüler müssen in ihren
Begabungen gestärkt und bestärkt werden
und in der Schule Bezugspersonen finden, die
sie prägen“, betonte Achammer.
Die kommenden Monate stünden also im Zeichen des neuen Bildungsgesetzes und der
Anpassung der in Südtirol bestehenden Bestimmungen an die Grundsätze der staatlichen Gesetzgebung. „Darüber hinaus wird die
duale Ausbildung weiter gestärkt, um praktisch orientierten Jugendlichen mehr Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung zu bieten“, so Achammer. Der Kindergarten als
erste Bildungsstufe sei weiter zu stärken,
ebenso die Mehrsprachigkeit, die einen
Reichtum über die Schule hinaus darstelle.
„Schließlich sind geeignete Maßnahmen zu
treffen, die das Phänomen des Schulabbruchs weiter eindämmen“, ließ Achammer
in seine Agenda blicken.
„Zentrale Figur
ist die Lehrperson“
Mit dem Thema „Leistungserwartung als
kommunikative Herausforderung in der Führung in Schule und Kindergarten“ wartete der
Schweizer Erziehungswissenschaftler Dieter
Ruettimann auf. Er hob zunächst positiv hervor, dass Südtirol im Unterschied zu Deutschland und der Schweiz über ein nicht selektives Bildungssystem verfüge, in dem alle
Schülerinnen und Schüler bis zum Ende des
achten Schuljahres gemeinsam die Schule
besuchten. Dies führe zu bedeutend mehr
Chancengleichheit im Bildungswesen und unterscheide Südtirol von der Schweiz, wo soziale Herkunft und Geschlecht noch immer
maßgeblich für die Bewertung schulischer
Leistungen und den schulischen wie beruflichen Werdegang der Lernenden seien. „Eine
inklusive Einstellung führt zu einer positiven
Erwartungshaltung“, erklärte Ruettimann
den Kreislauf, „die Erwartung der Lehrpersonen wirkt sich auf die Leistung der Schülerinnen und Schüler aus, die wiederum die Erwartung der Lehrperson beeinflusst.“
Wie unterschiedlich Lehrpersonen auf unvorhergesehene Entwicklungen im Unterricht
reagieren, zeigte Ruettimann anhand nachgestellter Unterrichtssituationen im Video.
Ebenso zeigte er in einer Video-Einspielung,
wie wichtig Empathie im Verhältnis der Lehrerinnen und Lehrer untereinander ist, etwa
wenn eine Lehrperson eine Krisensituation zu
bewältigen hat und dabei auf die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen angewiesen ist. „Die zentrale Figur in der Schule
sind der Lehrer und die Lehrerin, das hat
die ,Hattie-Studie‛ eindrücklich belegt, so
Ruettimann.
Zum Abschluss der Konferenz bedankte sich
Schulamtsleiter und Ressortdirektor Peter
Höllrigl bei den Führungskräften für ihren
Einsatz für einen guten Kindergarten und
eine gute Schule. Einen besonderen Dank
richtete er an die Direktorinnen und Direktoren, die mit 31. August 2015 in den Ruhestand
getreten sind (siehe Seite 16). Die neuen Führungskräfte hieß er herzlich willkommen.
Thomas Summerer, INFO Redaktion
Auftakt ins neue
Kindergarten- und Schuljahr
Die Eröffnungskonferenz des neuen
Kindergarten- und Schuljahres fand
am 26. August 2015 im Klassischen,
Sprachen- und Kunstgymnasium „Walther
von der Vogelweide“ in Bozen statt.
Die Führungskräfte der Kindergärten,
Grund-, Mittel- und Oberschulen, der
Berufsschulen und der Fachschulen der
Land-, forst- und hauswirtschaftlichen
Berufsbildung, der Musikschulen sowie des
Bildungsressorts nahmen daran teil. Für
die musikalische Note sorgte das Ensemble
„Das Experiment“ der Musikschule
Unterland. Die Konferenz läutet jährlich den
offiziellen Beginn des neuen Kindergartenund Schuljahres ein und geht den
Eröffnungskonferenzen an den einzelnen
Kindergarten- und Schuldirektionen voraus.
September/Oktober 2015
13
Im Überblick
Hubert Kainz in Obersten Schulrat gewählt
„Eigenständigkeit
Südtirols vermitteln“
Hubert Kainz wird den deutschsprachigen Schulen im wichtigsten schulischen Beratungsorgan auf Staatsebene
eine Stimme verleihen. Gewählt wurde er im Mai 2015 bei den auf gesamtstaatlicher Ebene durchgeführten Wahlen
zur Neubestellung des Obersten Schulrates.
Im Mai 2015 haben staatsweit die Wahlen des
Obersten Schulrates (Consiglio Superiore
della Pubblica Istruzione) stattgefunden. Der
Oberste Schulrat wird für die Dauer von fünf
Jahren gewählt und übt auf gesamtstaatlicher Ebene für das Unterrichtsministerium
und die Staatsregierung beratende Funktionen in Bildungsfragen aus. Auch an den
deutschsprachigen Schulen Südtirols wurde
gewählt. Schulführungskräfte, Lehrpersonen
sowie das nicht unterrichtende Personal
konnten an der jeweiligen Schule ihre Stimme abgeben. Einer der 36 Sitze im Obersten
Schulrat ist nämlich den deutschsprachigen
Schulen in Südtirol vorbehalten. Hubert
Kainz, Grundschullehrer und stellvertretender Landessekretär der Lehrergewerkschaft
SGB/CISL SchuleScuola, hat bei den Wahlen
die meisten Stimmen erhalten und vertritt die
deutschsprachigen Schulen Südtirols in den
nächsten fünf Jahren im wichtigsten schulischen Beratungsorgan auf Staatsebene.
Hubert Kainz
14
September/Oktober 2015
Herr Kainz, Sie vertreten in den nächsten
fünf Jahren die deutschsprachige Schule
Südtirols im Obersten Schulrat Italiens.
Was kommt da auf Sie zu?
Hubert Kainz: Das wird sich zeigen. Einige
Ein- und Ausblicke haben mir meine Vorgänger bereits gegeben. In erster Linie wird es
darum gehen, die Besonderheiten und die daraus resultierende Eigenständigkeit unseres
Landes zu vermitteln. Dazu müssen von gesamtstaatlichen Bestimmungen abweichende
Vorhaben erklärt sowie Sensibilisierungsund Überzeugungsarbeit im Sinne unserer
Schule geleistet werden. Kein einfaches Unterfangen, trotzdem werde ich versuchen, die
mit dieser Rolle verbundenen Aufgaben bestmöglich wahrzunehmen.
sicherung sein, auch im Hinblick auf die bei
uns noch umzusetzende Reform „la buona
scuola“. Ständig wechselnde, mit großen
Ungewissheiten behaftete Bestimmungen
wie jene zu Ausbildung und Aufnahme des
Personals in den letzten Jahren beispielsweise darf es nicht mehr geben. Die rechtliche Absicherung der eigenen bildungspolitischen Vorhaben zu erreichen – eingebettet
in den gesamtstaatlichen Kontext – wird
also die große Herausforderung der nächsten Jahre sein. Darüber hinaus wird unsere
Schule auch weiterhin versuchen, den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht zu
werden. Was das anbelangt, sind wir sehr
gut aufgestellt und können zuversichtlich in
die Zukunft schauen.
Welchen Spielraum hat der Vertreter
Herbert Taschler
INFO Redaktion
Südtirols im wichtigsten schulischen
Beratungsorgan Italiens?
Hubert Kainz: Beratende Gremien sind immer
davon bedingt, wie sehr deren Beratung gewünscht wird. Mein Einfluss wird wesentlich
Das Wahlergebnis
davon abhängen, wie aufgeschlossen das
• Wahlberechtigte: 8.493
Gremium und die jeweilige Regierung ande• davon haben gewählt: 2.743
ren Realitäten und Situationen gegenüber
• (Wahlbeteiligung: 32,3%)
sein werden. Autonomiefreundlichkeit würde
• Gültige Stimmzettel: 2.677
das Schaffen von Spielräumen natürlich er• Weiße Stimmzettel: 35
• Ungültige Stimmzettel: 31
leichtern. Ich werde auf jeden Fall versuchen,
• Listenstimmen für die Liste
meine Möglichkeiten zu nutzen.
Was sind für Sie die großen Herausforderungen für Südtirols Schulwelt in den
nächsten Jahren?
Hubert Kainz: Vorrangig wird die rechtliche
Klärung der Zuständigkeiten und deren Ab-
„Für mehr MitbestimmungDemocrazia e Partecipazione“: 2.677
• Vorzugsstimmen Hubert Kainz: 1.603
• Vorzugsstimmen Marta Veronika
Kofler: 1.065
Stellenwahlen 2015/2016
Arbeitgeberin Schule
Juli und August sind für den Südtiroler Arbeitsmarkt wichtige Monate: Die Stellen, unbefristete wie befristete, für das
pädagogische Personal an den Kindergärten und Schulen des Landes werden in dieser Zeit vergeben. Auch heuer lief die
Stellenvergabe einwandfrei ab. Alle damit zusammenhängenden Arbeiten konnten termingerecht abgeschlossen werden.
Für die Verwaltung am Deutschen Bildungsressort bedeutet die Vorbereitung der Stellenvergabe alljährlich eine Herkulesaufgabe,
die einige Monate in Anspruch nimmt. So
müssen Ranglisten und Stellenpläne ausgearbeitet werden, Versetzungen und provisorische Zuweisungen der unbefristet beschäftigten Lehrpersonen vorgenommen und nicht
zuletzt auch die Dienstauszüge für die Pensionierungen vorbereitet werden.
Die Stellenvergabe geht dann in wenigen Tagen über die Bühne. Sie ist der sichtbare Abschluss der Vorbereitungen für die Besetzung
der Lehrerstellen.
Grund-, Mittel- und Oberschule:
Wahl in Etappen
Die Stellenvergabe an den deutschsprachigen Grund-, Mittel- und Oberschulen lief
auch heuer wieder über mehrere Etappen:
Bereits Anfang August erhielten insgesamt
426 Lehrpersonen einen unbefristeten Arbeitsvertrag (Stammrolle) mit Wirkung ab
1. September 2015. Davon erhielten 227
Lehrpersonen einen unbefristeten Arbeitsvertrag für den Unterricht an Grundschulen,
97 Lehrpersonen an Mittelschulen und 102
Lehrpersonen an Oberschulen. Die Zahl der
Lehrpersonen, die unbefristet aufgenommen wurden, ist damit so hoch wie schon
lange nicht mehr. Im Vorjahr waren es 260
unbefristete Aufnahmen, vor zwei Jahren 97.
Im Rahmen der Maßnahmen zur Stärkung
der didaktischen Kontinuität erhielten 57
Lehrpersonen eine Verlängerung ihres befristeten Arbeitsvertrages an derselben
Schule.
An allen drei Schulstufen standen insgesamt
1.803 Stellen für die befristete Aufnahme zur
Verfügung. Das sind circa 75 Aufträge weniger als im Vorjahr. Diese Zahl umfasst Verträge für die gesamte Dauer eines Schuljahres wie auch solche mit einer Laufzeit von
wenigen Wochen, Verträge mit einem vollen
Lehrauftrag ebenso wie für nur einige Wochenstunden. 397 Grund-, 344 Mittel- und
360 Oberschullehrerinnen und -lehrer, also
insgesamt 1.101 Lehrpersonen haben bei der
Stellenwahl einen Arbeitsvertrag angenommen. Damit sind 61 Prozent der verfügbaren
Stellen vergeben worden.
Die Ergebnisse der Stellenwahlen sind in
den einzelnen Schulstufen recht unterschiedlich ausgefallen. Mit 56 Prozent wurden am wenigsten Stellen in der Grundschule vergeben. In der Mittelschule wurden 61
Prozent der Stellen vergeben, in der Ober-
schule sind es 68 Prozent. Die Stellen, die
nicht vergeben werden konnten, sind direkt
von den Schuldirektionen besetzt worden.
Berufs- und Fachschulen:
320 Lehraufträge vergeben
Auch für die Berufs- und Fachschulen sind
Juli und August Schlüsselmonate bei der
Stellenvergabe: Am 29. Juli wurden 68 unbefristete Stellen an den Schulen der Berufsbildung und 13 Stellen an den Schulen der
Land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung (Fachschulen) vergeben. Vom
4. bis 7. August wählten 180 Personen eine
befristete Stelle an den Schulen der Berufsbildung und 48 Personen eine befristete Stelle an den Fachschulen. Insgesamt standen
301 freie Stellen an den Schulen der Berufsbildung und 81 an den Fachschulen zur Verfügung. Bis Schulbeginn wurden noch 121 beziehungsweise 33 freie Stellen von den Schuldirektionen direkt vergeben.
Musikschulen:
59 von 86 Lehrerstellen besetzt
Bei den Musikschulen standen insgesamt
86 Stellen zur Verfügung, 81 davon an den
deutschen und fünf an den ladinischen Musikschulen. Es waren die Fächer Blockflöte,
elementare Musikpädagogik, Gitarre und
Klavier, in denen die meisten Stellen zur Auswahl standen. Im Rahmen der zentralen Stellenwahl konnten 59 der Lehraufträge vergeben werden. Die noch freien Lehrstellen wurden von den Musikschulen in Direktberufung
besetzt.
Zusammengestellt von Thomas Summerer
INFO Redaktion
September/Oktober 2015
15
Im Überblick
Führungskräfte gehen in Pension
„War eine erfüllte Zeit“
Nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Südtiroler Bildungswesen gehen dieses Jahr insgesamt vier Kindergartenund acht Schulführungskräfte in Pension. Neun von ihnen sind der Einladung von INFO gefolgt und lassen die
vergangenen Jahre Revue passieren.
„Durch Teamarbeit und grundsätzliches Vertrauen erfolgreich“
als Führungskraft nicht mit Verordnungen
erfolgreich ist, sondern durch Teamarbeit
1978 trat ich meinen ersten Dienst als Lehund durch ein grundsätzliches Vertrauen in
rer an der Grundschule in Signat am Ritten
die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen
an und wechselte ein Jahr später an die
und Schüler, der Lehrpersonen sowie der
Schulstelle St. Sigmund. Von 1991 bis 2004
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Verleitete ich als Schuldirektor den Grundwaltungsebene.
schulsprengel Kiens und wechselte dann in
Bei dieser Gelegenheit ist es mir ein Anlieden Schulsprengel Bruneck 1. Es war mir
gen auch die Arbeit meiner Vorgänger entalso vergönnt, die Schule aus mehreren
sprechend ins Licht zu rücken, denn nur
Blickwinkeln zu betrachten und junge MenKontinuität ermöglicht langfristig zukunftsschen beim Lernen zu begleiten. Als Lehrer weisende Entwicklungen in der Führungsarwar es mir ein besonderes Anliegen, allen
beit und sichert letztendlich für alle am
Kindern die gleichen Lernchancen zu eröffSchulleben Beteiligten den Erfolg. So blicke
nen und das selbstverantwortete und eigen- ich gern auf meine Zeit als Lehrer und
ständige Lernen zu fördern. Ich habe meinen Schuldirektor zurück und wünsche meinem
Beruf mit Leidenschaft, Überzeugung und
Nachfolger und der gesamten SchulgemeinEinsatz ausgeübt. Und so fiel mir der Rollen- schaft weiterhin gutes Gelingen.
wechsel vom Lehrer zur Schulführungskraft Markus Falkensteiner, Schulsprengel Bruneck I
„Der Lehrerberuf
verlangt Respekt“
Schule ist ein wichtiger Teil gesellschaftlicher Realität, hat sich aber dennoch von den
allgemeinen Wirrnissen und Verstricktheiten unserer Zeit recht gut fern halten können. Tatsächlich ist für viele Kinder und Jugendliche Schule heute oft der einzige Ort,
wo sie Sicherheit, Verankerung und Wert-
Markus Falkensteiner
anfänglich auch nicht leicht, doch ich merkte
bald, dass ich auch auf dieser Ebene wichtige Weichen stellen konnte für ein nachhaltiges und erfolgreiches Lernen. Mit Begeisterung griff ich die verschiedensten Aspekte
der Bildungsreformen auf und versuchte sie
– in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit meinem Lehrerkollegium – umzusetzen. Schnell wurde mir klar, dass man
16
September/Oktober 2015
Ulrike Hohr
schätzung erfahren, wo nicht Individualismus, sondern Gemeinschaftssinn, wo nicht
Ellbogentaktik, sondern Teamkompetenz
gefragt sind.
Recht untypisch bin ich nach verschiedensten beruflichen Erfahrungen erst spät in den
Schuldienst gekommen. Als großes Privileg
und beglückend habe ich diese berufliche
Herausforderung erlebt, war es doch wie
kaum in einem anderen Beruf möglich, Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu
begleiten, Anstöße zu geben, Hindernisse
aus dem Weg zu räumen und jeden Tag neuen unbekannten Herausforderungen zu begegnen. So gehört der Lehrberuf meines Erachtens zu den schönsten und interessantesten, allerdings auch anstrengendsten
Berufen. In den Jahren, in denen ich als
Schulführungskraft im Schulsprengel Ahrntal arbeiten durfte, habe ich bei vielen Lehrpersonen großes Engagement, Kreativität
und hohen professionellen Einsatz erleben
können. Das verlangt Respekt.
Ulrike Hohr, Schulsprengel Ahrntal
„Die Veränderungen
waren bemerkenswert“
Meinen Schuldienst begann ich am 1. Oktober 1974 als Lehrer an der Grundschule
Stuls in Passeier. Prägend und eine Herausforderung, die ich überzeugt und engagiert
anpackte, waren für mich die Einführung der
Mitbestimmungsgremien an den Schulen in
diesem Jahr und die Integration aller Schülerinnen und Schüler im Jahr 1977. Eine interessante Aufgabe war die Ausbildung und
Begleitung der Lehrpersonen im Bereich der
Lese-Rechtschreib-Störungen.
Ich durfte gar einige Entwicklungen unserer
Schule erleben und als Mitglied von Arbeitsgruppen mitgestalten; so den Aufbau des
Pädagogischen Instituts, die universitäre
Ausbildung der Lehrkräfte im Land, die Erarbeitung der Lehrpläne.
Nach meiner Tätigkeit im Staatsinstitut für
Schulpädagogik und Bildungsforschung in
München übernahm ich 1985 einen Auftrag
als Schuldirektor in Bozen.
Die nächste Herausforderung war die
Autonomie der Schule im Schuljahr
2000/2001. Autonomie kann nur sinnvoll
genutzt werden, wenn die Beteiligten
verantwortlich Initiativen ergreifen und
wenn den Schulen, den Lehrpersonen und
nicht zuletzt den Schülerinnen und Schülern mehr zugetraut wird.
In all diesen Jahren lernte ich unsere Schule
aus unterschiedlichen Perspektiven kennen
„Ein wertvoller Aspekt
der Schulreform war der
inklusive Gedanke“
Meine erste Lehrerstelle trat ich am 1. Oktober 1979 in der Grundschuldirektion Brixen I
mit Dienstsitz Brixen-Stadt an. In den Folgejahren durfte ich Unterrichtserfahrungen an
verschiedenen niederorganisierten Grundschulen [Grundschulen mit jahrgangsübergreifenden Klassen, Anm. d. Red.] im Eisacktal sammeln, um anschließend wieder
für 18 Jahre an die Grundschule „Vinzenz
Goller“ in Brixen zurückzukehren.
Da es mir immer ein Bedürfnis war, unterschiedliche und vielfältige berufliche Erfahrungen zu sammeln, übernahm ich Ende der
terstufe, deren Umsetzung in die sechsjährige Amtszeit in Klausen fiel, stand in den
Jahren an der Handelsoberschule in Brixen
die Umsetzung der Reform der Oberstufe an.
Als für mich wesentlichen und sehr wertvollen Aspekt der Schulreform möchte ich den
inklusiven Gedanken hervorheben und, zum
Abschluss meiner beruflichen Tätigkeit, damit den Wunsch verbinden, dass die Schule
immer mehr zu einem Lern- und Lebensraum für alle Schülerinnen und Schüler
werde, unabhängig von den Begabungen und
Lernvoraussetzungen, die sie mitbringen.
Markus Liensberger
Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation Brixen „Julius und Gilbert Durst“
„Legte großen Wert auf eine
praxisorientierte Umsetzung
der Reformansätze“
Reinhard Ladurner
und schätzen: den Unterricht in einem
Bergort, den Unterricht in Stadtschulen
und die Leitung von Schulen in Stadt- und
Landgemeinden. Die Veränderungen der
Rahmenbedingungen mit großer Auswirkung auf den Unterricht waren bemerkenswert: vom Plumpsklo und Kerosinofen bis
zur interaktiven digitalen Tafel und kontrollierten Lüftung; von Kindern aus einem
bäuerlichem Umfeld zu Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern und Jugendlichen, deren Alltag stark von neuen Medien
bestimmt wird.
Mir war es immer ein Anliegen, den Menschen mit Wohlwollen und Wertschätzung zu
begegnen, ihre Sorgen ernst zu nehmen,
Freuden mit ihnen zu teilen und Zuversicht
zu vermitteln.
Reinhard Ladurner, Schulsprengel Lana
Markus Liensberger
1980er-Jahre für zwei Schuljahre eine Stelle
als Lehrperson für unterrichtsergänzende
Tätigkeiten nach dem Gesetz 820/71, den
Vorläufern der heutigen Wahlangebote. 2001
erhielt ich für zwei Jahre eine Unterrichtsfreistellung, um Schulen in Schulentwicklungsprozessen zu beraten und zu begleiten.
2003 begann ich meine Tätigkeit als Schuldirektor am Grundschulsprengel Klausen II.
Im Jahre 2009 übernahm ich die ehemalige
Handelsoberschule mit angeschlossener
Oberschule für Soziales und Werbegrafik in
Brixen, für mich, aus der Unterstufe kommend, wieder eine neue und sehr spannende
Herausforderung.
Meine Tätigkeit als Schuldirektor fiel in eine
sehr bewegte Zeit. Nach der Reform der Un-
Mein beruflicher Werdegang als Lehrer begann im Jahre 1974 in Bruneck an der neu
errichteten Lehrerbildungsanstalt. Nach
dem Abschluss dieser vierjährigen Oberschule führte mich der erste Lehrauftrag an
die Grundschule Dietenheim, wo ich wichtige
Erfahrungen als Pädagoge sammeln konnte.
Nach zehn Jahren Unterrichtstätigkeit an
verschiedenen Grundschulen im Pustertal
stellte ich mich einer neuen Herausforderung und begann ein berufsbegleitendes
Studium an der Universität Innsbruck. Das
war die Voraussetzung für meine spätere
Laufbahn als Direktor.
Ab dem Jahre 1996 leitete ich zunächst die
Grundschuldirektionen Terlan und Ahrntal,
dann den Schulsprengel im Ahrntal, in
Mühlbach, die Oberschule in Sand in Taufers
und schlussendlich den Schulsprengel
Bruneck II.
Dabei bot sich mir die Möglichkeit, die pädagogisch-didaktischen Besonderheiten jeder einzelnen Schulstufe kennenzulernen und den altersspezifischen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen.
Im Rückblick halte ich fest, dass mir als
Lehrer vor allem ein anschaulicher Unterricht und das Lerngespräch mit den Schülerinnen und Schülern besonders am Herzen
September/Oktober 2015
17
Im Überblick
Manfred Niederbacher
lagen. Als Schulführungskraft legte ich später großen Wert auf eine praxisorientierte
Umsetzung verschiedener Reformansätze
und auf persönliche Gespräche mit den Jugendlichen, denn ihre Erwartungen und
Wünsche in Bezug auf eine gediegene Ausbildung sind der Kernauftrag aller an Schule
Beteiligten.
Manfred Niederbacher, Schulsprengel Bruneck II
Werner Altstätter
für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen oder mit unterschiedlicher
Herkunft zu vertiefen. Diese Verschiedenheit
stellt an den Unterricht und die Lehrpersonen große Anforderungen. Es braucht dazu
viel Kraft und Einsatz; befreien wir die Lehrpersonen von allzu viel Bürokratismus und
Dokumentationspflicht, damit sie sich ganz
der Grundaufgabe, dem Unterrichten und
dem begleiteten Lernen, widmen können.
„Es braucht viel Kraft
Abschließend darf ich aus Erfahrung sagen,
und Einsatz“
dass unsere Schulen und unser SchulsysRückblickend auf meine Zeit im Schuldienst tem weit über die Grenzen hinaus ein hohes
seit dem Jahre 1972 kann ich sagen, dass es Ansehen genießen. Wichtig ist, dass den
für mich sowohl als Lehrer als auch als Di- Lehrpersonen diese Anerkennung auch von
rektor eine erfüllte Zeit war. Ich habe gerne der Gesellschaft in Südtirol zuteil wird.
als Lehrer gearbeitet, aber auch die TätigWerner Altstätter, Schulsprengel Latsch
keit als Schulführungskraft hat mir Freude
„Persönliche Krisen und Konflikte
bereitet.
konstruktiv bewältigen“
Die Gesellschaft und die Schulwelt haben
sich in dieser Zeit stark verändert. Die Schu- Die Frage lautete für mich von Anfang an:
Wie können die Bedürfnisse der Mädchen
le hat viele Zusatzaufgaben übertragen erund Jungen in einer gewandelten Gesellhalten, die sie vor allem im erzieherischen
Bereich aufgrund der Fülle wohl nur mit der schaft angemessen berücksichtigt werden?
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Bilaktiven Hilfe der Eltern bewältigen kann.
dungsbiografie und die Erkenntnisse der
Das Mitwirken der Eltern als Partner und
Unterstützer bereichert das Schulleben. Da- Kindheitsforschung bereiteten das Fundament für den Innovationsprozess der frühen
bei kann eine Vertrauensbasis geschaffen
Bildung im Kindergartensprengel Neuund ein gegenseitiges Verständnis erreicht
markt, mit 26 Kindergärten, durchschnittwerden.
lich 1.400 Kindern und bis zu 300 pädagogiWeiters sind Inklusion und die Chancenschen Fachkräften.
gleichheit aller Schülerinnen und Schüler
Nach 30 Jahren Einsatz als Kindergartendieine Herausforderung. Viele Lehrpersonen
haben dafür ein offenes Herz und Ohr. Es gilt rektorin und 14 Jahren vorausgehender Beaber noch, das Verständnis der Gesellschaft rufstätigkeit in Kindergarten und Grund18
September/Oktober 2015
Beatrix Aigner
schule kann ich heute mit großer Genugtuung auf einen nachhaltigen Wandel unserer
Bildungsinstitutionen zurückblicken. Die
Achtsamkeit für die individuellen Entwicklungspotenziale der Mädchen und Jungen
fand über die selbstkritische Auseinandersetzung der pädagogischen Fachkräfte mit
den eigenen Haltungen den Weg zur kindlichen Kreativität. Tiefgreifende Veränderungen durchbrechen die Oberfl äche verwaltungstechnischer Akte, sie greifen in die Organisation der Psyche ein und führen
unweigerlich zur Irritation der gewohnten
Handlungspraxis. Sie stellen geltende Bewusstseinsmuster in Frage, sie berühren die
ganze Person. Die Öffnung der Institution für
den Prozess des Neuen erzeugt systembedingte Widersprüche. Denn kindliche Lernneugier und institutionelle Ordnungstradition klaffen weit auseinander. Eine langjährige Erfahrung hat mich gelehrt, dass der
Prozess des Wandels persönliche Krisen
und Konflikte heraufbeschwört und professionelle Führung darin besteht, diese konstruktiv zu bewältigen.
Beatrix Aigner, Kindergartensprengel Neumarkt
„Die Kinder sollen im Zentrum
allen pädagogischen Handelns
und Planens stehen“
Obwohl ich selber den Kindergarten nicht
besucht habe, ist die Entscheidung, Kindergärtnerin zu werden, eindeutig gefallen.
Nach dem Besuch der Kindergärtnerinnenschule in Bozen habe ich im Oktober 1973
mein Berufsleben als Kindergärtnerin begonnen. Ich konnte Erfahrungen sammeln
als gruppenführende Kindergärtnerin und
Leiterin in „ein- und mehrgruppigen“ Kindergärten sowie als freigestellte Leiterin,
bis ich im September 1998 zuerst als Koordinatorin und Projektleiterin und dann als
Vizedirektorin für die Kindergartendirektion
Brixen freigestellt wurde. In den letzten Jahren wurde ich als geschäftsführende Direktorin beauftragt.
Die intensive Auseinandersetzung mit den
Rahmenrichtlinien ist in unserem Sprengel
in Form von Werkkreisen erfolgt. Gemein-
konstruktive Zusammenarbeit und wünsche
viel Freude und Begeisterung bei der Arbeit
mit den Kindern und Beteiligten.
Martha Schatzer, Kindergartensprengel Brixen
„Die rege Zusammenarbeit mit
Grund- und Mittelschule war eine
Bereicherung“
Auf Drängen der Gemeinde Sterzing und des
Verbandes der Musikkapellen wurde aus der
Brixner Zweigstelle im Herbst 1978 in Sterzing eine eigenständige Musikschuldirektion
eingerichtet.
Ich wurde mit dem Aufbau dieser Schule be-
Kindern und Jugendlichen allgemein zu einem zentralen Anliegen in der Gesellschaft
wurde. Die Anzahl der Schülerinnen und
Schüler, der Unterrichtsfächer und Fachlehrerinnen und Fachlehrer verdoppelte
sich in den folgenden Jahren. Eine rege Zusammenarbeit mit der Grundschule und
später auch mit der Mittelschule in expertengestütztem Unterricht war für alle
Beteiligten eine große Bereicherung.
Mein größtes Anliegen, neben der Instrumentalschulung, war vor allem in den Bereichen Singen und allgemeine Musiktheorie den Schülerinnen und Schülern eine solide Grundausbildung zu ermöglichen. Nun
stehen den fünf Gemeinden des Wipptales
und den 800 Schülerinnen und Schülern
hervorragende Infrastukturen, ein kompetentes, motiviertes und eingespieltes
Lehrerteam, ein reiches Instrumentarium,
beste räumliche Voraussetzungen und Ausstattungen für eine erfolgreiche Weiterarbeit zur Verfügung.
Heinrich Pramsohler, Musikschuldirektion Sterzing
Zusammengestellt von: Verena Hilber
INFO Redaktion
Martha Schatzer
Heinrich Pramsohler
sam konnten wir gewinnbringende Ergebnisse erzielen und dem gesamten Kollegium
präsentieren. Es galt in den vergangenen
Jahren an der Weiterentwicklung der Bildungsarbeit dranzubleiben, Bewährtes zu
bewahren, Neues zuzulassen und die Bildungsqualität zu sichern. Dies gelang dank
der guten Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen und mit qualifizierten Referentinnen
und Referenten. Die Größe des Kindergartensprengels war für mich als Führungskraft eine Herausforderung. Der Kontakt zu
den 31 Kindergärten war mir ein großes Anliegen. Meine großen Ziele waren immer die
Kommunikation und die Kooperation mit den
Mitarbeiterinnen. Für die Zukunft erscheint
es mir nach wie vor wichtig, dass die Kinder
im Zentrum allen pädagogischen Handelns
und Planens stehen.
Ich bedanke mich bei allen für die gute und
traut, konnte ich doch bereits als 25-Jähriger auf verschiedenste Erfahrungen als Musiker aufbauen. Einige Jahre Musikerziehung an Mittelschulen in Klausen und
Brixen, Musikassistent an der RAI, eine Klarinettisten-Stelle im Haydn-Orchester, meine Ausbildung in Musikdidaktik und als Sänger an der „S. Cäcilia“ in Rom waren sehr
hilfreich.
In Ermangelung an Lehrkräften musste ich
in den ersten Jahren neben der Schulleitung zahlreiche Fächer selbst unterrichten.
Jeder Herbst war geprägt von intensiver
Fachlehrersuche für die schrittweise Einführung von neuen Instrumentalfächern.
1990 wurde die Musikschule von den Schulen im Stadtzentrum in das renovierungsbedürftige Deutschhaus an den südlichen
Stadtrand verlegt. Es war die Zeit, in der
Musikunterricht für die Entwicklung von
Besetzung der
Schuldirektionen 2015/2016
Die personellen Veränderungen bei
der Besetzung der Schuldirektionen im
Vergleich zum Schuljahr 2014/2015 sind in
der Mitteilung des Schulamtsleiters vom
8. Juni 2015, www.provinz.bz.it/schulamt/
service/mitteilungen.asp, nachzulesen.
• Martha Eberhart Schrott,
bisher Direktorin im Kindergartensprengel Meran,
• Bernhard Steinhauser
vom Kindergartensprengel Brixen
und
• Josef A. Haspinger,
bisher Direktor der Landesberufsschule
für Handwerk und Industrie in Bozen
haben darauf verzichtet, einen Rückblick
zu verfassen.
September/Oktober 2015
19
Im Überblick
Personelle Veränderungen am Schulamt
Auf zu neuen Ufern
Einstieg, Ausstieg, Übergänge: Das gehört zur Schule – und auch zum Schulamt dazu. Gleich drei Mitarbeiter haben mit
31. August 2015 ihren Arbeitsplatz verlassen. Es sind dies Inspektor Marco Mariani, Inspektor Ferdinand Patscheider und
Amtsdirektor Albrecht Matzneller.
Marco Mariani,
Inspektor für die Zweite Sprache
Er wird von vielen als „gentiluomo“ bezeichnet, als Mann der alten Schule mit Hang zu
den schönen Künsten. Marco Mariani studierte „lingue e letterature straniere“ in Florenz und Bologna und begann seine Lauf-
Marco Mariani
bahn als Lehrer im Schuljahr 1973/1974 an
den Mittelschulen Olang und Welsberg. Weitere Stationen am Klassischen und Realgymnasium Bruneck und an der Geometerschule Bozen folgten, bevor er 1977 in die
Landesverwaltung eintrat, als Amtsdirektor
für Weiterbildung und Zweisprachigkeit im
italienischen Assessorat für Schule und Kultur. Verwaltung und Pädagogik gehörten für
Mariani stets zusammen: „Ich war immer
schon daran interessiert, hinter die Kulissen
zu schauen und zu erfahren, wie Schule und
Lernen aus Sicht der Verwaltung organisiert
werden“, sagte er anlässlich seiner Abschiedsfeier. Nach sieben Jahren im Landesdienst kehrte Marco Mariani 1984 wieder
in die Schule zurück und unterrichtete viele
20
September/Oktober 2015
Jahre an der Handelsoberschule „Kunter“ in
Bozen. Als Direktor arbeitete er ab 1998 mit
Unterbrechungen an den italienischsprachigen Schulsprengeln Bruneck und Eppan und
am Klassischen Lyzeum „Carducci“. Im Jahre 2009 wurde er als Inspektor für die Zweite
Sprache an das Deutsche Schulamt berufen.
In sechs arbeitsreichen Jahren erreichte
Mariani mit großem Verhandlungsgeschick
und der notwendigen Portion Zähigkeit vieles von dem, was er sich vorgenommen hatte. So gelang es ihm, im Schuljahr 2013/2014
einen Wettbewerb für Zweitsprachlehrpersonen an der Grundschule durchzuführen.
Mit seinem Kollegen Inspektor Patscheider
leistete er Pionierarbeit und brachte CLIL
(Content and Language Integrated Learning)
an die Schulen Südtirols. Er ordnete die Abschlussprüfung der Mittelschule im Fach
Italienisch neu und schaffte die Voraussetzungen, dass auch die staatliche Abschlussprüfung der Oberschule (Matura) im Fach
Italienisch künftig mit Landesgesetz geregelt werden kann. Die Liste ließe sich noch
weiter fortsetzen. Erwähnt sei noch die
Italienischolympiade, die sich unter seiner
Ägide zum meistbesuchten Wettbewerb in
Südtirol entwickelt hat. Marco Mariani ist
mit 1. September 2015 in den Ruhestand getreten. Seine Nachfolge hat Laura Cocciardi
angetreten, die zuletzt den Schulsprengel
Europa II leitete.
Ferdinand Patscheider,
Inspektor für den sprachlichexpressiven Bereich
„Auf zu neuen Ufern“ – dieses geflügelte
Wort hat Inspektor Ferdinand Patscheider
wörtlich genommen und ist nach Frankfurt
am Main aufgebrochen, wo er seit 1. September die Europäische Schule leitet. Viele
Jahre unterrichtete er Englisch an verschiedenen Oberschulen Südtirols. Als Schulentwicklungsberater war er vier Jahre am Pädagogischen Institut in Bozen tätig, bevor er
für zwei Jahre an das Kompetenzzentrum
für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wechselte und dort die Koordination übernahm. Drei Jahre stand Patscheider als Direktor der Wirtschaftsfachoberschule „Franz Kafka“ in Meran vor und
arbeitete ab 2012 als Inspektor am Schulamt. Ehrgeizig und zielorientiert setzte er in
den vergangenen drei Jahren seine Vorhaben um: Er begleitete Schulen auf ihrem
Weg zu einem Mehrsprachencurriculum,
führte CLIL ein und gestaltete die Englischprüfung bei der staatlichen Abschlussprüfung der Mittelschule neu.
Albrecht Matzneller,
Direktor des Amtes für Verwaltung des Lehrpersonals
Ging es um Gewerkschaftsverhandlungen,
Dienstrecht, Schülerbewertung oder
Rechtsangelegenheiten, war Albrecht Matzneller zur Stelle. Mit seiner sonoren Stimme
schaffte er es, erhitzte Gemüter zu beruhigen, mit seiner Fachkenntnis räumte er
rechtliche Zweifel aus. Matzneller arbeitete
seit 2004 am Deutschen Schulamt, zuvor
war er im Amt für Gesundheitspersonal und
in der Personalabteilung tätig. Seit 1. September widmet er sich als Direktor den
Agenden in der Landesabteilung Europa.
Allen drei Mitarbeitern danke ich für Ihre
kompetente Arbeit und ihren Einsatz aufs
Herzlichste und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.
Peter Höllrigl, Schulamtsleiter
Das „New Manager Assimilation Program“
Erste Schritte
mit dem neuen Team
Damit Führungskräfte, die ein Team neu übernehmen, möglichst schnell effektiv mit diesem zusammenarbeiten und ihre
Leitungsfunktion wahrnehmen können, wird in der Wirtschaft das „New Manager Assimilation Program“ (NMAP) eingesetzt.
Direktorin Verena Rinner hat im Herbst 2014 die Leitung des Oberschulzentrums in Schlanders übernommen. Dabei konnte
sie erste Erfahrungen mit NMAP sammeln. INFO hat sie zu ihren Erfahrungen damit befragt.
legiums sich durchaus mit meinen deckten.
So konnte ich als neue Führungskraft da ansetzen, wo die Schule ebenfalls die Schwerpunkte gesehen hat.
Welche Auswirkungen hatte NMA auf die
Zusammenarbeit?
Verena Rinner: Wir sind ein Oberschulzentrum. Dieses Gefühl konnte gestärkt werden.
Und wir haben auch neue Formen der Zusammenarbeit entwickelt.
Verena Rinner
Das NMA-Programm ist ein Instrument, mit
welchem die neue Führungskraft und das
Team schneller in Kontakt kommen und die
Zusammenarbeit leichterfällt. Wie haben
Sie den Prozess an Ihrer Schule erlebt?
Verena Rinner: NMA ist gut angekommen.
Der Leitfaden war für die Planung und Arbeit während des Schuljahres hilfreich. Das
ganze Team war eingebunden. Ich habe den
Arbeitsplan in den Konferenzen verwendet,
um unsere Vorhaben zu vergegenwärtigen
und daran anzuknüpfen.
Wie viel von dem Arbeitsplan konnte
umgesetzt werden?
Verena Rinner: Etwa 75 Prozent der Vorhaben konnten bisher umgesetzt werden. Das
Kollegium hat sehr hohe Ansprüche an sich
selbst gestellt. Für mich war es höchst erfreulich, dass die Vorstellungen meines Kol-
Ein Kernelement des NMA-Prozesses
ist das Kennenlernen. Wie haben Sie
das erlebt?
Verena Rinner: Für mich war es wichtig, auf
die Fragen des Kollegiums einzugehen. Ich
konnte Wichtiges klären und einige Unsicherheiten auffangen. Durch den offenen Dialog
ist erstes Vertrauen geschaffen worden.
Können Sie den NMA-Prozess weiterempfehlen?
Verena Rinner: Ja, ich würde das „New Manager Assimilation Program“ allen Schulführungskräften weiterempfehlen, insbesondere dann, wenn sie eine neue Direktion
übernehmen. Günstig wäre es, dies standardmäßig einzuplanen.
Sie haben einen ganzen Tag für den Workshop verwendet. Kann man sagen, diese
Zeit holt man wieder ein?
Verena Rinner: Die dafür aufgewendete Zeit
lohnt sich auf jeden Fall. Ich bin überzeugt,
dass sich damit von vornherein kleinere
Reibereien, aber auch Konfl ikte vermeiden
lassen, weil von Beginn an Fragen geklärt
werden und ein gutes Arbeitsbündnis entstehen kann.
Dass die Direktorin oder der Direktor den
Prozess ein wenig steuert, ist klar. Das wissen und akzeptieren die Lehrpersonen auch.
Die Methode hat dazu beigetragen, dass die
Richtung, in die wir als Schule gehen wollen,
in gemeinsamer Arbeit festgelegt worden ist
und die gemeinsam getroffenen Entscheidungen grundlegend mitgetragen werden.
Interview: Irene Rechenmacher
Pädagogisches Beratungszentrum Schlanders
„New Manager
Assimilation Program“
Beim „New Manager Assimilation
Program“ (NMA) handelt es sich um
eine Maßnahme zur Einführung und
Begleitung neuer Führungskräfte. Ziel des
eintägigen Workshops ist es, die künftige
Zusammenarbeit zu optimieren und im
Team ein gemeinsames Verständnis für die
anstehenden Aufgaben zu entwickeln.
Auf dieser Grundlage können die Beteiligten
einen konkreten Maßnahmenplan für
die nächsten sechs bis zwölf Monate
erarbeiten. Der Prozess wird von einer
neutralen Fachkraft moderiert.
September/Oktober 2015
21
Lernwelten
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sommerakademie-Workshop „Heroes and us“
in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Salern
22
September/Oktober 2015
Sommerakademie Sapientia ludens 2015
Antike Leckerbissen
Eine Reise zurück in die Römerzeit – wer hatte diesen Wunsch nicht schon einmal? Die Referenten des Workshops „Erlebte
Antike“ der Sommerakademie Sapientia ludens 2015 tauchten zusammen mit den Schülerinnen und Schülern für eine Woche
in die Vergangenheit ab, besichtigten die Ausgrabungsstätte Ganglegg und kosteten antike Spezialitäten.
Etwa 20 Funde, hauptsächlich aus der Römerzeit, standen den Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern der Sommerakademie Sapientia ludens 2015 zur Verfügung. Damit hatten sie die Möglichkeit, sich
fünf Tage lang in die Epoche der Antike hineinzuversetzen. Der Workshop „Erlebte Antike“ war einer der sieben Themenbereiche
für die 80 teilnehmenden Mittelschülerinnen
und Mittelschüler der Sommerakademie
vom 13. bis 17. Juli auf Schloss Rechtenthal
in Tramin.
Exkursion auf das Ganglegg
gen Peter Gamper und Hubert Steiner und
fünf Förster gearbeitet. Sie arbeiteten nur
im Sommer auf dem Ganglegg, von 7 Uhr in
der Früh bis 17 Uhr abends. Jeden Tag
mussten sie den Weg auf sich nehmen, den
auch wir genommen haben. Im Winter hingegen haben sie die Funde des Sommers
aufgearbeitet und ausgewertet. Dieses Forschungsprojekt startete 1997 und endete
2001“, kann man in einem Blog-Eintrag von
Schülerin Verena detailliert nachlesen.
schungen. Der letzte Blog-Eintrag der Gruppe stammt von Schülerin Nadja und schließt
den Sommerakademie-Aufenthalt mit einem
erfreulichen Resümee: „Heute, am Freitag,
waren wir aufgeregt, als die Eltern kamen!
Wir Kinder vom Workshop ‚Erlebte Antike’
haben unsere Funde, die wir bearbeitet haben, unseren Eltern vorgestellt. Ich habe gemerkt, dass ich diese Sachen am Anfang alle
nicht kannte, doch heute konnte ich sie alle
erklären!!!!“
Altrömische Küche
Verena Hilber, INFO Redaktion
Nach dem aufschlussreichen Aufenthalt auf
Die Schülerinnen und Schüler durchliefen im dem Ganglegg besuchten die Schülerinnen
Rahmen des Workshops alle Prozesse, mit
und Schüler das „Vintschger Museum“. Die
denen sich ein professioneller Archäologe
Dauerausstellung brachte den Besucherinoder eine Archäologin befassen, darunter
nen und Besuchern sämtliche Bereiche des
Funde zeichnen, bestimmen und datieren
Lebens der Vorgeschichte vom Ganglegg
und vieles mehr. Eine Exkursion zur Ausgra- nahe: Siedlungsgeschichte, Brandopferbungsstätte auf dem Ganglegg bei Schluplatz, Getreideverarbeitung, Geweih-Knoderns vertiefte die Kenntnisse der Teilnehchenschnitzereien, Keramikproduktion, Memerinnen und Teilnehmer. Peter Gamper –
tallverarbeitung, Schmuck, Handel und
zusammen mit Heidi Oberhofer –, einer der
Schrift. Anhand dieser Informationen konnReferenten des Workshops, war Leiter der
ten die Schülerinnen und Schüler – nach ihAusgrabungen von Ganglegg und konnte
rer Rückkehr nach Tramin – ihre Arbeit mit
tiefe Einblicke in die archäologischen
den Funden vertiefen.
Hintergründe der Ausgrabungsstätte
Aber nicht nur wissenschaftlich fühlten sich
gewähren. Die Schülerinnen und Schüler
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim
erfuhren, dass das Ganglegg im gesamten
Workshop in die Antike zurückversetzt: Auch
Alpenraum die am besten erforschte befes- das Essen auf Schloss Rechtenthal war der
tigte Höhensiedlung der Bronze-, Eisenaltrömischen Küche angepasst: Gebratenes
und Römerzeit ist.
Halsstück vom Schwein mit Gemüsepüree
Auf dem Blog des Bildungsservers „blikk“
oder gestürzte Patina als Süßspeise standen
(www.blikk.it) kann man nachlesen, wie gut auf dem Menüplan.
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wähAm letzten Tag der Woche präsentierten die
rend dieses Rundgangs die Ohren spitzten
Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehund die Informationen verinnerlichten: „Bei
mer ihren Familien und allen Geladenen
den Ausgrabungen haben die zwei Archäolo- eine Zusammenschau ihrer Antike-For-
Die Sommerakademie
Die Sommerakademie „Sapientia ludens“
ist eine Initiative zur Begabtenförderung
des Deutschen Schulamtes. Koordiniert
wird die Veranstaltung von Siglinde
Doblander von der Fachstelle für Inklusion
und Gesundheitsförderung. Besonders
begabte, motivierte und interessierte
Schülerinnen und Schüler der Grund-,
Mittel- und Oberschule können im Sommer
jeweils eine Woche unter dem Motto „Knack
die Nuss“ an den Workshops der Akademie
teilnehmen.
Im Rahmen einer Kooperation haben
im Sommer 2015 zum vierten Mal
auch Schülerinnen und Schüler des
Deutschhaus-Gymnasiums aus Würzburg
an der „Sapientia ludens“ teilgenommen.
Diese Zusammenarbeit wurde durch
europafels – einem europäischen Netzwerk
für länderübergreifende Initiativen zur
Entwicklung von Schule – in die Wege
geleitet. Infos zur nächsten Ausgabe der
Sommerakademie erhalten die Schulen im
Frühjahr 2016.
September/Oktober 2015
23
Lernwelten
5. Internationales Sportforum Mals
Sport trifft Kultur
Die Zahlen sind beachtlich: Über 300 Sportlehrpersonen aus 25 verschiedenen Nationen nahmen an der fünften Ausgabe des
Südtiroler Sportforums Mals teil. Neben kulturellem Austausch ging es beim internationalen Lehrgang um neue Impulse und
um den Erwerb neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse für einen modernen Sportunterricht.
Die Erwartungen der Veranstalter sowie der
Besucherinnen und Besucher wurden bei der
diesjährigen Auflage 2015 des Südtiroler
Sportforums Mals weit übertroffen. Edi von
Grebmer, Koordinator für den Schulsport am
Deutschen Schulamt, zeigte sich beeindruckt
von der Anzahl der Teilnehmenden – über 300
Sportlehrer und Sportlehrerinnen hatten den
Weg nach Mals gefunden – und von der Qualität des Angebots: „Ich habe viele der Lerneinheiten besucht und sie waren allesamt auf
höchstem Niveau,“ so von Grebmer. Einhelliger Tenor der Referentinnen und Referenten
war der Aufruf zu mehr Bewegung und körperlicher Aktivität im Alltag. Eine hauptsächlich sitzende Gesellschaft müsse wieder das
Gefühl für den eigenen Körper bekommen.
Das fange natürlich bereits im Kindesalter
an, zeigten sie sich überzeugt.
Nachholbedarf an den
Grundschulen
Dem aufmerksamen Beobachter des Sportforums dürfte nicht entgangen sein, dass die
nord- und mitteleuropäischen Länder ihren
mediterranen Nachbarn in Sachen Schulsport um einiges voraus sind. So werden beispielsweise in Island bereits Kinder im Vorschulalter von Sportlehrpersonen betreut. In
anderen europäischen Ländern widmen sich
ausgebildete Sportpädagoginnen und Sportpädagogen ganz selbstverständlich bereits
Grundschulkindern und sorgen dafür, dass
diese ihre psychomotorischen Fähigkeiten
und ihr sportliches Talent entfalten können.
Herrscht also Nachholbedarf in Südtirol?
„Ja“, meint Edi von Grebmer, der sich seit
Jahren dafür einsetzt, dass schon in der
Grundschule ausgebildete Lehrkräfte zum
Einsatz kommen. „Sport und Bewegung sind
keine Frage des Alters. Und was für viele andere Bereiche gilt, gilt für den Sport umso
mehr: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans
nimmermehr.“ Viele Kinder würden später zu
Sportmuffeln und widmeten ihre Zeit vor allem modernen „Errungenschaften“ wie
Smartphone und Computerspielen. „Als Erwachsene haben sie dann mit den bekannten
Auswirkungen wie Übergewicht und Haltungsschäden zu kämpfen“, erklärt von Greb-
mer. Dieser Entwicklung sei vorzubeugen.
Dies gelinge am besten durch einen möglichst frühen Zugang zu sportlicher Betätigung, ist der Sportpädagoge überzeugt.
Über 200 Einheiten, 52 Referenten
War das erste Sportforum im Jahre 2007
noch mit 100 teilnehmenden Lehrpersonen
gestartet, so waren es dieses Jahr über 300.
In über zweihundert Einheiten gaben 52 Referentinnen und Referenten ihr Bestes, Praxis
traf auf Theorie, Einzel- auf Mannschaftssportart. Auch in unseren Breitengraden etwas seltener anzutreffende Sportarten wie Qi Gong,
Flagfootball, Faustball und Life Kinetik konnte
man bestaunen, neben bekannteren wie Badminton, Rugby und Baseball. Workshops,
Referate und Arbeitskreise gaben Einblick in
sportpädagogische Themen, auch Tanz und
Bewegung durften nicht fehlen. Sehr gewinnbringend, so äußerten sich viele Teilnehmende,
war der Meinungsaustausch auf fachlicher und
kultureller Ebene und das reichhaltige Rahmenprogramm, das unter anderem Kanuund Bootsfahrten, Führungen zu Schauplätzen
des Ersten Weltkriegs, Wandertouren, Live-Musik und die Besichtigung einer Whisky-Brennerei vorsah.
Thomas Summerer, INFO Redaktion
Südtiroler Sportforum Mals
Das Forum ging vom 18. bis 24. Juli
2015 in Mals über die Bühne und gilt
inzwischen international als exzellente
Fortbildungsveranstaltung. Das Forum
wird vom Bereich Innovation und Beratung
am Deutschen Bildungsressort, der
Dienststelle für Schulsport am Deutschen
Schulamt und der Sportoberschule Mals
organisiert. www.sportforum-mals.it
Für eine Woche standen Mals und Umgebung ganz im Zeichen des Sports.
24
September/Oktober 2015
Gelungene Leseaktion zum Welttag des Buches
Gib mir Bücher
Der 23. April wurde von der UNESCO zum „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ erklärt.
Dies und der Leitsatz „Lesefreude wecken, Lesefreude fördern“ veranlassten die Arbeitsgruppe der Bibliothek
der Grundschulen „Msgr. J. Tschurtschenthaler“ und „Maria Montessori“ in Brixen, eine Lesewoche rund um die
gemeinsame Bibliothek zu organisieren.
Lesen ist in der heutigen Mediengesellschaft
die zentrale Kulturtechnik. Lesen soll natürlich auch Spaß machen und der Entspannung und Unterhaltung dienen. Aus diesem
Grund wurde der Leseort Bibliothek an unseren Grundschulen „Msgr. J. Tschurtschenthaler“ und „Maria Montessori“ in
Brixen neu gestaltet. Die Bibliothek sollte
zum Lesen verlocken. So vermittelte etwa
ein Lesethron den Besucherinnen und Besuchern Ruhe, Konzentration und Zeit für eigene Gedanken zum gelesenen Buch. Für die
Forscherinnen und Forscher, die sich in
Sachbücher und Lexika vertieften, waren
Zelte aufgestellt. Immer wieder konnte man
Kinder auf den Matten in den Zelten sehen,
die über die Informationen in den Büchern
diskutierten und sich austauschten. Im Garten vor der Bibliothek luden Liegestühle zum
Entspannen und Schmökern ein.
gesetzten Preis verkaufen durften.
Als letzte Aktion wurden die Eltern zum Vortrag „Gib mir Bücher – gib mir Flügel“ in die
Bibliothek eingeladen. In treffenden Worten
zeigte die Referentin Elisabeth Nitz vom
JUKIBUZ, dem JUgendKInderBUchZentrum
im Südtiroler Kulturinstitut, auf, wie es gelingen kann, Kinder ins Leseabenteuer zu
führen. Mit wertvollen Impulsen und Beispielen aktueller Kinderliteratur betonte sie
die Wichtigkeit des gemeinsamen Lesens.
Die Aktionen der Lesewoche stießen bei
Schülerinnen und Schülern, Eltern und
Lehrpersonen auf große Begeisterung.
Renate Ralser, Lehrerin an der Grundschule
„Msgr. J. Tschurtschenthaler“ in Brixen
Zeit zum Schmökern und Entspannen im Lesezelt
Monsterlesezeichen und Buchkino
Kurze Aktionen während der Pause am Vormittag sollten die Lesewoche in den Mittelpunkt stellen. Jeweils vier verschiedene Angebote standen zur Auswahl, die Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler und die
Bibliothekarin gestaltet hatten: Vom Vorlesen und Basteln von Monsterlesezeichen
über das Buchkino bis zur Schatzsuche im
Buch gab es für alle Altersgruppen das
Richtige.
Das Highlight:
der Bücherflohmarkt
Ein besonderes Ereignis war der Bücherflohmarkt im Schulhof zum Abschluss der
Lesewoche. Die Kinder beider Grundschulen
belegten den Pausenhof mit Decken, auf denen sie ihre eigenen Bücher zu einem fest-
Kam sehr gut an: der Bücherflohmarkt im Pausenhof
September/Oktober 2015
25
Lernwelten
Zehn Jahre Wahlpflichtfächer
Lernen in Vielfalt
Vor zehn Jahren wurden an Südtirols Schulen im Zuge der Schulreform die Wahlpflichtfächer eingeführt. Die Wahlpflicht- und
Wahlangebote wurden als Bildungsangebote Teil des Schulprogramms. Die Inhalte der Angebote sind nach einem Jahrzehnt
sehr vielfältig: Es gibt Angebote zu den einzelnen Unterrichtsfächern, aber auch viele Tätigkeiten, die fächerübergreifend sind.
INFO hat einige Stimmen zu den Erfahrungen vor Ort gesammelt.
Kreativer Spielraum
Im Schuljahr 2005/2006 unterrichtete ich
erstmals im Wahlpflichtbereich. Damals
hatte ich den Eindruck, dass der Unterricht im Wahlpflichtbereich „nichts bringt“.
Ich musste mich erst damit abfinden, dass
man nicht alles messen und bewerten
kann und erkannte zugleich, dass man
auch im Kernbereich nicht immer sagen
kann, was Wirkung hat, was bleibt und was
nicht. Nachdem diese Erkenntnis in mir
verankert war, konnte ich lockerer mit
dem Wahlpflichtunterricht umgehen. Ich
ging dazu über, kreative Kurse anzubieten.
Die kreativen Kurse erlauben mehr Spielraum für Spaß, Aktion, Spiel und Außergewöhnliches. Nun sind meine Schülerinnen
und Schüler und ich dort angelangt, wo es
uns größtenteils gefällt.
Edith Tammerle Lochmann, Lehrperson
für literarische Fächer an der Mittelschule Lana
Schwerpunkte selber wählen
Seit zwei Jahren können die Schülerinnen
und Schüler der ersten Klassen der Mittelschule Lana einen der fünf Schwerpunkte
(Kommunikation/Sprache, Mathematik/Naturkunde, praktisch/kreativer Bereich, Bewegung und Sport, Musik) wählen und werden dann für die ganze Mittelschulzeit in
diesen Bereich eingegliedert. Zu den positiven Aspekten der Wahlpflichtkurse gehört
das eigenständige Wählen des Schwerpunk26
September/Oktober 2015
tes. Man hat verschiedene Möglichkeiten, Interessen nachzugehen, man kann Zeit mit
Freunden verbringen und viele neue Sachen
lernen und kennenlernen.
Patrick Cova, Klasse 3D der Mittelschule Lana
Gerne mit dabei
Ich belege ein Wahlpfl ichtfach im praktisch-kreativen Bereich – insgesamt sind
wir zwölf Schülerinnen und Schüler. Da machen wir Holzschnitte, was im Kunstunterricht bei 20 bis 22 Schülern nicht möglich
wäre. Allgemein besuche ich die Wahlpfl ichtkurse ganz gerne und finde, dass sie
weiter in unserem Schulsystem bestehen
bleiben sollten.
Silvia Morat, Klasse 3 D der Mittelschule Lana
Kleine Gruppen –
neue Freundschaften
Als Wahlpflichtfach besuche ich „Kommunikation und Sprache“. Dort wiederholen wir
den schon behandelten Stoff. Manche denken sich bestimmt, dass „der Stoff“ langweilig wird, doch unsere Lehrpersonen besitzen
die Kunst, den Unterricht spannend zu gestalten. Interessant ist auch, dass man in
kleinen Gruppen und im Austausch mit
Schülerinnen und Schülern aus anderen
Klassen ist, so entwickeln sich unter anderem neue Freundschaften.
Nadja Höller, Klasse 3B der Mittelschule Lana
Schule in Bewegung
Mit Beschluss der Landesregierung
vom 21. Februar 2005 wurden im
Schuljahr 2005/2006 in allen Klassen
der deutschsprachigen Grundschulen
und in den ersten und zweiten Klassen
der deutschsprachigen Mittelschulen
folgende Bereiche der Schulreform zur
systematischen Erprobung eingeführt:
• Gliederung der Unterrichtszeit in einen
Kernbereich, einen Wahlpflichtbereich
und in fakultative Angebote (Wahlbereich),
• individuelle Lernberatung der Schülerinnen und Schüler und
• Bewertung durch Portfolio.
• Die Unterrichtszeit der Schülerinnen
und Schüler gliedert sich seitdem in einen Kernbereich, einen Wahlpflichtbereich und fakultative Angebote (Wahlbereich):
• Durch den Kernbereich, der das Erreichen der allgemeinen Bildungsziele garantiert, erwerben die Schülerinnen und
Schüler grundlegende Kompetenzen.
• Mit dem Wahlpflichtbereich kommt insbesondere die Profilbildung der Schule
zum Ausdruck. Zudem dient er der Vertiefung des curricularen Unterrichts,
der Durchführung besonderer Projekte,
der Verwirklichung von Lernkreisen,
dem Aufholen von Lernrückständen sowie der Begabungsförderung.
• Die fakultativen Angebote entsprechen
den Interessen der Schülerinnen und
Schüler und erweitern das Bildungsangebot der Schule.
Das Wahlpflichtfach aus der Sicht der Eltern
Vorlieben und Talente stärken
Der Wahlpflichtbereich bietet eine Möglichkeit, Eltern, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler zusammen zu bringen.
Ein Elternpaar berichtet über seine Erfahrungen mit dem Wahlpflichtunterricht an der Mittelschule Lana.
Zu Semesterbeginn erwarten die Schülerinnen und Schüler meist voller Spannung das
aktuelle Angebot an Wahlpflichtfächern und
wählen größtenteils gerne. Die Tragweite ihrer
Wahl ist ihnen wohl bewusst, denn der Besuch
des gewählten Wahlpflichtfaches ist verpflichtend und die Wahl verbindlich. Deshalb informieren sich Schülerinnen und Schüler bei Mitschülerinnen und -schülern oder älteren Geschwistern über ein Fach. Eltern werden auch
manchmal zu Rate gezogen, wenn es darum
geht, durch den Besuch des Wahlpflichtfaches
Lernrückstände aufzuholen. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Gewissenhaftigkeit die
Auswahl getroffen wird und wie sorgfältig sich
die Kinder mit den einzelnen Wahlmöglichkeiten beschäftigen.
Wahlmöglichkeit als Bereicherung
des Schulunterrichts
Einen Teil der verpflichtenden Unterrichtzeit
frei zu wählen, erleben wir Eltern als Bereicherung und positive Entwicklung der Schule. Zum einen erhalten Kinder ein Mitspracherecht und werden so aktiv in Schulentscheidungen eingebunden. Zum anderen
steigert allein die Tatsache, dass Lernfächer
frei gewählt werden, die Freude und Motivation für den Besuch derselben.
Wahlpflichtfächer bieten Kindern die Möglichkeit, auch außerhalb ihrer gewohnten
Klasse Unterricht zu erleben. Sie lernen
neue Freunde und Freundinnen kennen,
werden offener und lernen auf andere zuzugehen. Sie müssen sich neuen Situationen
stellen und neue Herausforderungen bewältigen. Erfahrungen mit neuen Lehrpersonen
und Lehrmethoden können bereichernd
sein. Obwohl Wahlpflichtfächer positiv absolviert werden müssen, tritt hier der Leistungsdruck meist in den Hintergrund. Es
werden keine Tests geschrieben und Hausaufgaben gibt es auch meist wenige bis gar
keine, was natürlich bei Schülerinnen und
Schülern gut ankommt.
Das frühzeitige Erkennen der eigenen Stär-
ken und Fähigkeiten und die Möglichkeit,
diese durch gezielte Schulangebote weiterentwickeln zu können, sind in unseren Augen wesentlich.
Außerschulische Angebote mit
Wahlpflichtfächern verknüpfen
dern sie entscheiden sich in der ersten Klasse für einen von fünf Schwerpunkten
(Kommunikation/Sprache, Mathematik/Naturkunde, praktisch/kreativer Bereich, Bewegung und Sport, Musik) für die kommenden zwei Jahre. Sie werden dann den jeweiligen Lernangeboten zugewiesen. Man kann
davon ausgehen, dass jedes Kind sich seinen
Vorlieben, Neigungen oder Talenten entsprechend für seinen Schwerpunkt entscheidet. Zu hoffen ist, dass man den Wünschen nachkommen kann und die Einteilung
zur Zufriedenheit aller erfolgt.
In der Zusammenarbeit zwischen Eltern,
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen bei der Entscheidung des Fachschwerpunktes gibt es noch Luft nach oben.
Dabei könnten Eltern einen noch besseren
Einblick in Lerninhalte und -ziele erhalten.
Schülerinnen, Schüler und Eltern müssen
seit der Einführung der Fünf-Tage-Woche
genau auf Zeitplanung und Organisation von
außerschulischen Aktivitäten achten. Das
Angebot der Schule, sich den Besuch der
Musikschule für eine Stunde Wahlpflichtfach
anerkennen zu lassen, ermöglicht es Schülerinnen und Schülern neben dem Erlernen
eines Instrumentes auch den Schulunterricht unter einen Hut zu bringen.
Seit einigen Jahren wird an unserer Mittelschule eine neue Auswahlmethodik der
Wahlpflichtfächer angewandt. Die Schülerinnen und Schüler wählen nicht jedes SeGerlinde und Walter Mader
mester ein oder zwei Fächer direkt aus, son- Schülereltern, Lana
Wahlpflichtfächer bieten Kindern die Möglichkeit, auch außerhalb ihrer gewohnten
Klasse Unterricht zu erleben.
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Lernwelten
Südtiroler Beteiligung an österreichischen Bundeswettbewerben
Auf dem Stockerl
Ausgezeichnete Redetalente, Sprachgenies und großartige junge Naturwissenschaftler: Südtirols Schülerinnen
und Schüler konnten sich im vergangenen Schuljahr bei verschiedenen österreichischen Bundeswettbewerben
erfolgreich behaupten. Ein kleiner Überblick.
Bundesjugendredewettbewerb
in Wien: Peter Tirler gewinnt bei
Spontanrede
Peter Tirler vom Realgymnasium Meran ist
der Gewinner der Kategorie Spontanrede
beim Bundesjugendredewettbewerb
Sabine Thaler, beste Gesamttirolerin im
Englisch-Bundesfremdsprachenwettbewerb „Sprachmania“ in Wien
Die Gesamttiroler „Klassiker-Delegation“:
(v. l.) Philipp Seyr (Vinzentinum), Florian
Klebelsberg (Akademisches Gymnasium
Innsbruck), Stefan Meloni und Lukas Gatterer (Vinzentinum Brixen), Dominik Schwienbacher (Realgymnasium Meran) und Evi
Tscholl (Lehrperson)
28
September/Oktober 2015
So wie bereits zuvor in Bozen überraschte
Peter Tirler auch beim österreichischen
Bundesjugendredewettbewerb in Wien mit
seiner Spontanrede und sicherte sich den
ersten Platz in seiner Kategorie.
Beim Bundesjugendredewettbewerb 2015
nahmen die Siegerinnen und Sieger aller
österreichischen Bundesländer und auch
die Bestplatzierten des Südtiroler Jugendredewettbewerbs teil. Für Südtirol waren
Nadja Stecher aus Bruneck, Manuel Kremer und Hannes Ebner von der Landeshotelfachschule Kaiserhof und Peter Tirler
vom Realgymnasium Meran in Wien mit dabei. Tirler konnte in der Urania in Wien aus
den Händen von Bundesjugendministerin
Sophie Karmasin den Preis für seinen Stockerlplatz entgegennehmen.
Fremdsprachenwettbewerb in
Wien: Sabine Thaler punktet in
Englisch
Zur „Sprachmania“, dem österreichischen
Fremdsprachenwettbewerb, trafen sich die
besten Sprachschülerinnen und Sprachschüler aus allen österreichischen Bundesländern in Wien. Südtirol war als Teil des
Tiroler Teams stark vertreten. Sabine Thaler, die in der Gesamttiroler Landesausscheidung 2015 den Englischbewerb für
sich entschieden hatte, belegte in Wien den
ausgezeichneten vierten Gesamtplatz. Die
Schülerin musste sich in der Diskussionsrunde mit dem Thema „Vorbilder“ auseinandersetzen und konnte die Jury mit
Sprachtalent und guten Argumenten überzeugen.
Alexa Castlunger reiste als Siegerin in Russisch an, während Lisa Veronese die beste
„Spanierin“ Süd-, Nord- und Osttirols war.
In diesen Wettbewerbsklassen wurden nur
die drei Erstplatzierten bekannt gegeben.
Alexa Castlunger vom Sprachen- und Realgymnasium Bruneck musste sich mit Schülerinnen und Schülern messen, die deutlich
mehr Russischunterricht hatten, konnte
sich aber gut behaupten.
Lisa Veronese vom Gymnasium „Walther
von der Vogelweide“ in Bozen schließlich
hatte das Thema „Erneuerbare Energien“
auf Spanisch zu bewältigen und konnte sich
mit ihrem Sprachkönnen gut in die Diskussion einbringen.
Revival für klassische Sprachen:
Südtiroler bei Bundesolympiade
erfolgreich
Die klassischen Sprachen Griechisch und
Latein erleben ein Revival: Die 46 besten
Latein- und Griechisch-Schülerinnen und
-Schüler aus allen Landesteilen Österreichs nahmen in Kremsmünster in Oberösterreich an der 27. österreichischen Bundesolympiade der klassischen Sprachen
teil. Auch vier Schüler aus Südtirol waren
gemeinsam mit der Gesamttiroler Delegation mit in Kremsmünster.
Die Sieger der einzelnen Landeswettbewerbe stellten in dem mehrere Tage dauernden
Wettbewerb ihre Sprachfähigkeiten unter
Beweis und legten Zeugnis für das neu aufkommende große Interesse an den klassischen Fremdsprachen Latein und Griechisch ab.
Mit ihren guten altsprachlichen Kenntnissen überzeugten insbesondere die Teilnehmer des Klassischen Gymnasiums „Vinzentinum“ in Brixen: Stefan Meloni wurde hervorragender Zweiter in Latein, Philipp Seyr
erreichte den vierten und Lukas Gatterer
den sechsten Platz in Griechisch.
Zusammengestellt von Herbert Taschler
INFO Redaktion
Österreichische Chemieolympiade in Bruneck
Erfolg im Forscherkittel
Südtirols Schulwelt feierte dieses Jahr eine Premiere: Vom 16. bis 30. Mai 2015 ging an der Technologischen Fachoberschule
in Bruneck die Österreichische Chemieolympiade über die Bühne und sorgte für naturwissenschaftliche Glanzleistungen.
Dominik Kiem aus Meran konnte den Bewerb für sich entscheiden und fuhr gemeinsam mit drei österreichischen Kollegen
nach Aserbaidschan zur internationalen Ausscheidung.
Die Aufregung war groß, das Medienecho
ebenso: Erstmals fand der Bundeswettbewerb der Österreichischen Chemieolympiade in Südtirol statt. Die gut ausgestattete
Technologische Fachoberschule wurde zum
Schauplatz spannender Bewerbe, bei denen
die Schülerinnen und Schüler ihr theoretisches und praktisches Können eindrucksvoll
unter Beweis stellten. Insgesamt 24 Jugendliche nahmen an der Olympiade teil, betreut
von Landeskoordinatorin Roswitha Maurer
und einem Bundesbetreuerteam bestehend
aus Manfred Kerschbaumer, Lisbeth Berner,
Georg Schellander und Matthias Scherl.
Der Veranstalter und Träger der Chemieolympiade, das Österreichische Bundesministerium für Bildung und Frauen, wird finanziell
wesentlich vom Fachverband der Chemischen
Industrie Österreichs unterstützt. Auch das
Deutsche Schulamt in Bozen, die Stadtgemeinde Bruneck und die Raiffeisenkasse
leisteten ihren Beitrag.
tive Analyse einer Kältesalzmischung, eine
photometrische Untersuchung einer Komplexverbindung sowie die Synthese einer
organischen Verbindung durch.
Eng mit der Olympiade verbunden:
Ina Schenk und Lisbeth Berner
In ihrem Festvortrag anlässlich der Prämierungsfeier hoben Roswitha Maurer und
Manfred Kerschbaumer die besonderen Verdienste der Chemieprofessorinnen Ina
Schenk und Lisbeth Berner hervor. Der heute 90-jährigen Chemielehrerin Ina Schenk
aus Meran ist es gelungen, die Teilnahme
Südtiroler Schülerinnen und Schüler an der
Österreichischen Chemieolympiade zu sichern. Darüber hinaus wird in Südtirol seit
15 Jahren ein eigenständiger Landeswettbewerb organisiert, der die Qualifikation für
den Bundeswettbewerb der Österreichischen Chemieolympiade ermöglicht. Lisbeth
Berner aus Wien ist schon seit 30 Jahren an
der Chemieolympiade beteiligt und seit 15
Jahren Mitglied des Bundesbetreuerteams.
In dieser Zeit hat sie auch die österreichische Delegation, in der sehr oft Südtiroler
Schülerinnen und Schüler vertreten waren,
in viele Länder der Welt zur Internationalen
Chemieolympiade begleitet. Heuer verabschiedet sie sich von dieser Tätigkeit mit der
Teilnahme an der Internationalen Chemieolympiade in Baku.
Thomas Summerer, INFO Redaktion
Anspruchsvolle Prüfungen
mit Lokalbezug
Die jungen Chemieolympioniken mussten
sich einer theoretischen und praktischen
Prüfung stellen. Im Theorieteil fassten die
Schülerinnen und Schüler verschiedene
Vorgänge, die in einer Kläranlage ablaufen, in chemische Formeln. Auch die Kupfergewinnung im Bergwerk Prettau sowie
eine Arsenanalyse der Haare Ötzis waren
Themen, die theoretisch aufbereitet wurden. Daneben wurden auch Probleme aus
der organischen Chemie und Biochemie
behandelt. Im praktischen Teil arbeiteten
die Chemieolympioniken und -olympionikinnen im Labor. Sie führten eine quantita-
Vorhang auf für die Meister-Chemiker: Schulamtsleiter Peter Höllrigl (1. v. l.), Schulinspektorin Marta Herbst (2. v. l.) und Landeskoordinatorin Roswitha Maurer (1. v. r.)
gratulieren den Gewinnern Dominik Kiem (1. Platz, 3. v. r.), Julian Stropp
(2. Platz, 2. v. r.), Martin Peev (3. Platz, 4. v. l.) und Tobias Wolflehner (4. Platz, 3. v. l.).
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Lernwelten
Projektwoche mit der youngCaritas in Caorle
Schule am Meer
Anregende Lernumgebungen fördern das ganzheitliche Lernen. Vor allem,
wenn junge Menschen Sprache, Wissen und Kompetenzen handlungsorientiert
und selbstgesteuert erwerben, wenn sie anderen Kindern und Jugendlichen
begegnen und sich intensiv mit ihnen austauschen, erleben sie Freiräume für ihr
eigenes und für gemeinsames Wachsen. Anregende Lernumgebungen bieten die
Schulprojektwochen am Meer der youngCaritas.
Im Herbst 2014 meldeten wir die vierte Klasse der Grundschule Eggen in Absprache mit
den Eltern für die Schulprojektwoche der
youngCaritas in Caorle an. Vom 26. bis 30.
Mai 2015 verlagerten wir dann den Unterricht ans Meer.
Die letzten Wochen bis zur Abreise waren
geprägt von Aufregung und Vorfreude. Endlich war der Tag der Abreise da! Pünktlich
standen alle mit vollgepackten Koffern auf
dem Dorfplatz und verabschiedeten sich von
den Eltern. Auf halber Strecke stieg unsere
Partnerklasse aus Vermiglio im Trentino zu.
Sofort entwickelten die Schülerinnen und
Schüler einen intensiven Austausch in beiden Sprachen.
30
September/Oktober 2015
Projektwochen
in Caorle
Viel Sonne und ein neues Umfeld
In Caorle angekommen, erwartete uns
strahlender Sonnenschein und wir konnten
es kaum erwarten, an den Strand zu gehen
und das Meer zu erblicken. Die nächsten
Tage boten die Gelegenheit, viel Zeit mit der
Partnerklasse und anderen Kindern zu verbringen, einander kennenzulernen, ein neues Umfeld zu erkunden und die sprachlichen
Kompetenzen zu verbessern. Auch die Scheu
vor der Anwendung der Zweitsprache wurde
leichter überwunden. Die Woche in Caorle
förderte viele Gemeinschaftserlebnisse und
den Zusammenhalt der Gruppe.
Viel zu schnell verflogen die Tage
Die Woche am Meer bietet Zeit, einander
kennenzulernen, ein neues Umfeld zu erkunden und die sprachlichen Kompetenzen
zu verbessern.
Schule
am Meer
In einem schon im Vorfeld ausgewählten
Workshop, der von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der youngCaritas gestaltet wurde,
lernten die Schüler und Schülerinnen gegenseitige Unterstützung, Anerkennung und Toleranz. Es wurden ihnen auch Werte wie Respekt, Gemeinschaftssinn, Gerechtigkeit und
Verantwortung vermittelt.
Im Rahmen der Projektwoche bekamen wir
auch vielfältige Sportmöglichkeiten geboten:
Fußball, Beachvolleyball, Tischtennis, Aktivitäten am Strand und im Schwimmbad. Langweilig wurde uns nie! Im Gegenteil: Viel zu
schnell verflogen die Tage und wir mussten
uns vom hoch motivierten Betreuerteam verabschieden. Wir hätten unseren Aufenthalt
gerne noch verlängert! Zu Hause erwarteten
uns aber schon gespannt die Eltern.
Patrizia und Miriam Scotton
Lehrerinnen an der Grundschule Eggen
Schulprojektwochen am Meer
Die Schulprojektwochen der youngCaritas
in Caorle finden in den Monaten Mai
und Juni statt. Das Angebot können
alle Grund-, Mittel-, Berufs- und
Oberschulklassen nutzen. Das Feriendorf
„Josef Ferrari“ der Caritas ist mit
verschiedenen Gemeinschaftsräumen,
weiten Grünfl ächen und angeschlossenen
Plätzen und Sportanlagen ausgestattet,
die für erlebnisorientiertes
Lernen mit vielen verschiedenen
Themenschwerpunkten sorgen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der youngCaritas sowie Fachleute der
verschiedenen Caritasdienste bieten
Workshops zu sozialen und aktuellen
Themen an. Dadurch sollen die sozialen
Kompetenzen der Jugendlichen gefördert
und Werte der Nächstenliebe vermittelt
werden. In den kulturhistorischen
Stätten rund um Caorle können die
Schülerinnen und Schüler Geschichte
erleben, das Tier- und Pfl anzenreich
zu Fuß, mit dem Rad oder mit Booten
erkunden und an sportlichen Angeboten
teilnehmen. Partnerschaftsprojekte
mit anderen Schulklassen zielen vor
allem auf sprachlichen Austausch ab.
Informationen und Anmeldungen zu
den Schulprojektwochen nimmt die
youngCaritas in der Sparkassenstraße 1 in
Bozen, Tel. 0471 304337, projektwochen@
youngcaritas.bz.it entgegen.
IMST – Innovationen Machen Schulen Top
Wie glaubwürdig
sind Statistiken?
Innovationen im MINDT-Unterricht (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Deutsch, Technik) sind das
Ziel einer Initiative des österreichischen Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Klasse 5BP der
Wirtschaftsfachoberschule (WFO) „Franz Kafka“ in Meran setzte sich im Rahmen des Projektes „IMST – Innovationen
Machen Schulen Top“ fächerübergreifend mit dem Thema „Wie glaubwürdig sind Statistiken?“ auseinander.
Im Rahmen der Initiative zur Weiterentwicklung und Unterstützung des Schulunterrichts werden vom Bundesministerium sowohl Themenprogramme als auch regionale
Netzwerke gefördert. Die WFO Meran wurde
über den Bereich für Innovation und Beratung im Mai 2014 auf diese Initiative aufmerksam. Ein motiviertes Lehrerinnenteam
und der Direktor der Schule reichten die
Projektidee „Wie glaubwürdig sind Statistiken?“ ein. Da sich Statistiken über denselben Sachverhalt oft widersprechen, sollte
dieses Thema genauer untersucht werden.
Im Herbst 2014 wurde der Antrag angenommen und zu Beginn des Schuljahres
2014/2015 konnte das Projekt der Klasse 5
BP vorgestellt werden.
Hinterfragen und neue Erkenntnisse gewinnen
Die Maturaklasse beschäftigte sich – in einer übergreifenden Zusammenarbeit der
Fächer Mathematik, Informatik und Deutsch
– mit bereits ausgearbeiteten Statistiken aus
ihren Interessenbereichen sowie mit der
Auswertung von Untersuchungen, die sie
selbst angestellt hatte. Dabei ging es darum,
den Blick auf die Hintergründe der Veröffentlichungen zu schulen und die Methoden
unterschiedlicher Datenerfassungen und Interpretationen kennenzulernen.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in
Gruppen an selbst gewählten Themen:
Imagefaktor des DFB-Trainingslagers im
Passeiertal – Alkoholkonsum von Südtirols
Jugend – Erhebung der Verkehrsunfälle
durch das ASTAT – Situation der Ausländerinnen und Ausländer in Südtirol – Entwicklung der Arbeitswelt in Deutschland von
1919 bis 2010 mit besonderem Augenmerk
auf die Genderproblematik. Sie hinterfragten, wer die Statistiken erstellt und in Auftrag gegeben hatte, wer befragt und was erhoben wurde, wie die verwendeten Begriffe
definiert wurden und welche mathematischen Berechnungen den Auswertungen
zugrunde lagen.
Im Laufe der Projektarbeit konnten die
Schülerinnen und Schüler auch vor Ort neue
Erkenntnisse gewinnen: bei Lehrausflügen
ins Frauenmuseum und ins Amt für Statistik,
bei einer Videokonferenz mit einem IT-Spezialisten aus Wien und bei Treffen mit Expertinnen und Experten.
schere Haltung den Statistiken gegenüber
einnimmt.
Am Tag der offenen Tür wurde das Projekt
der Schulgemeinschaft und den Besucherinnen und Besuchern vorgestellt. Gleichzeitig
wurde auch der selbst erarbeitete Fragebogen präsentiert, aus dem anschließend interessante Zusammenhänge gesucht und gefunden wurden.
Franz Hilpold, Direktor der Wirtschaftsfachoberschule „Franz Kafka“ in Meran
Hildegard Frei, Barbara Pircher und
Elisabeth Siller, Lehrerinnenteam
Kooperativ und zielorientiert
Die Schülerinnen und Schüler wurden immer wieder dazu angeleitet, in ihrem Lerntagebuch nicht nur den Arbeitsablauf festzuhalten, sondern auch über erworbene
Kenntnisse und Kompetenzen zu reflektieren. Die Lehrpersonen beobachteten, wie
kooperativ sie sich in Prozesse einbrachten
und wie zielorientiert sie arbeiteten und
setzten auch bei komplexen Sachverhalten
noch stärker auf eigenständiges Arbeiten.
So konnte festgestellt werden, wo die Lücken und Verständnisschwierigkeiten lagen,
und was schon gefestigt und abrufbar war.
Die Evaluation am Ende des Projekts ergab,
Im Zentrum der Südtiroler Statistik:
dass der Großteil der Schülerinnen und
Klassenbesuch beim Landesinstitut ASTAT
Schüler aufgrund des Projekts eine kritiSeptember/Oktober 2015
31
Service
32
September/Oktober 2015
Die Mitarbeiter der Koordinationsstelle
für Bildungsplanung und -entwicklung:
Markus Costabiei (unten links und weiter
im Uhrzeigersinn), Elmar Plangger,
Stefan Kontschieder, Helga Huber,
Simonetta Cola und Regina Spiess
Koordinationsstelle für Bildungsplanung und -entwicklung
Bildung am Puls der Zeit
Spätestens die Studie des neuseeländischen Pädagogen John Hattie hat belegt, welch entscheidende Rolle Lehrpersonen in
Bildungsprozessen spielen. Die Koordinationsstelle für Bildungsplanung und -entwicklung widmet sich in diesem Sinne der
Professionalisierung des Lehrpersonals an den Berufsschulen Südtirols und führt darüber hinaus ganz unterschiedliche
Tätigkeiten aus, wie Koordinator Markus Costabiei in folgendem Beitrag zusammenfasst.
Die Arbeit an unserer Koordinationsstelle
für Bildungsplanung und -entwicklung ist
vielfältig und gekennzeichnet durch sehr unterschiedliche Aufgabenbereiche, die aber
synergetisch zusammenwirken und zum Ziel
haben, eine bestmögliche Ausbildung für
junge Menschen anzubieten.
Professionelle Lehrerinnen
und Lehrer
In Zusammenarbeit mit Hochschulen und
Studienseminaren im In- und Ausland bemühen wir uns um ein aktuelles Konzept und
Ausbildungsdesign für das neue Lehrpersonal, welches den aktuellen wissenschaftlichen Forderungen gerecht wird. Wir konzipieren und führen die Lehrerausbildung für
die Lehrpersonen der Landesberufsschulen
und der Fachschulen der Land-, forst- und
hauswirtschaftlichen Berufsbildung durch.
Dabei sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv eingebunden. Im Rahmen der
Ausbildung des Lehrpersonals spielt vor allem auch die Weiterentwicklung der Persönlichkeit eine wichtige Rolle.
Im Bereich der Fortbildung bemühen wir uns
um innovative und nachhaltige Fortbildungskonzepte. Dementsprechend ist auch das Angebot unterschiedlich und differenziert. Inhaltliche Schwerpunkte bilden berufsbildungsspezifische didaktische, pädagogische
und technologische Themen. Neben der Konzeption, Organisation, Durchführung und Evaluation der Fortbildungen kümmern wir uns
auch um die gesamte verwaltungstechnische
Abwicklung nicht nur der eigenen, sondern
auch der schulinternen Seminare.
Eine Schule für alle
Entwicklungen und Projekte
Die Berufsschule ist eine Schule für alle
Schülerinnen und Schüler. Sie muss diesem
Grundsatz Rechnung tragen und differenzierte Bildungsangebote anbieten. Wir unterstützen und beraten die Landesberufsschulen bei der Gestaltung und Umsetzung
inklusiver Konzepte auch im Sinne der Begabungsförderung und der Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Eine
wichtige Rolle in diesem Zusammenhang
spielt auch die Gesundheitsförderung und
die Begleitung von Jugendlichen in Krisensituationen. Die Koordinationsstelle entwickelt dabei gemeinsam mit den Schulen Angebote zur Prävention, zur Begleitung und
Intervention. Die physische und psychische
Gesundheit der Jugendlichen ist uns ein großes Anliegen.
Der stete und schnelle Wandel in Arbeitswelt und Gesellschaft bedingt, dass dementsprechend auch neue und angepasste Ausbildungs- und Qualifizierungswege entwickelt werden, um neue Chancen und
Möglichkeiten für die Jugendlichen zu eröffnen. So arbeitet die Koordinationsstelle wesentlich bei der Umsetzung der Berufsmatura und der Gestaltung neuer Qualifizierungswege mit.
Viele der Herausforderungen gehen wir in
Projektform an. Dabei ist die Spannbreite
weit: Es geht von verwaltungstechnischen
bis hin zu pädagogischen Projekten und jenen der Qualitätssicherung. Die derzeit wohl
bekanntesten Projekte sind die Umsetzung
der Arbeitssicherheitskurse für die Schülerinnen und Schüler und die Aufrechterhaltung des Lernportals Copernicus für die verschiedenen Ämter und Abteilungen im Lande, welche diese auch aktiv nutzen. Dabei
unterstützen wir auch andere Organisationseinheiten durch Fortbildung und Projektbegleitung.
Rahmenrichtlinien
Die Wirtschaft braucht handlungsfähige
und gut ausgebildete junge Menschen. Dabei stellt gerade die rasche technologische
Entwicklung in einigen Berufssektoren eine
große Herausforderung dar. Grundlage für
eine handlungsorientierte Ausbildung bilden aktuelle technische, didaktische und
persönlichkeitsfördernde Lehrpläne. In Zusammenarbeit mit Experten, Verbänden
und den Schulen und auf der Grundlage
staatlicher Richtlinien im Bereich der Berufsbildung entwickeln wir aktuelle Lehrpläne und begleiten deren Umsetzung. Mit
den Lehrplänen werden auch die entsprechenden Prüfungsordnungen und Zertifikate entwickelt.
Koordinationsstelle für
Bildungsplanung und
-entwicklung
Bereich Deutsche Berufsbildung
Dantestraße 3, Bozen
Tel. 0471 416924, Fax 0471 416929
www.provinz.bz.it/berufsbildung/
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Service
Neue Fachrichtung Agrotourismus in Frankenberg
Erlebnisorientiert und vielfältig
Tourismus und Landwirtschaft prägen Südtirol – was gibt es da Naheliegenderes, als beide zu verbinden. Heraus kommt
dabei der Agrotourismus. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg bietet als erste Schule im Land
die Ausbildung zur Fachkraft für Agrotourismus an.
Der Tourismus sucht eine gute Gastronomie,
traditionsbezogene Veranstaltungen, eine
intakte Landschaft mit erlebnisreichen Angeboten – im Betrieb, in der Umgebung und
im Land. Ein Agrotourismusbetrieb kann
dem Rechnung tragen, das Konzept der
Nachhaltigkeit verfolgen und sich damit dem
sanften Tourismus verschreiben. Ein sanfter
Tourismus sucht eine unberührte oder wenig
veränderte Naturlandschaft, die möglichst
nah, intensiv und ursprünglich erlebbar ist,
aber auch die Einbeziehung von Kultur und
Brauchtum.
Traditionelle und alternative
Inhalte innovativ kombiniert
In der neuen Ausbildung zur Fachkraft für
Agrotourismus werden Bereiche und Fächer unterrichtet, die die Absolventinnen
und Absolventen benötigen, um einen Betrieb zu führen, Aufenthalte mit Erlebnis-
charakter anzubieten und ein gutes Angebot für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln. Um für die berufl ichen und
persönlichen Anforderungen gerüstet zu
sein, beschäftigen sich die Schülerinnen
und Schüler im Unterricht mit Themen und
Projekten, die auf das Arbeitsfeld zugeschnitten sind. Die Wertschöpfungsketten
zu regionalen und hofeigenen Produkten
„vom Produkt – in die Pfanne – und zum
Konsumenten“ sind Basis für den Nebenoder Zuerwerb. Allein das Wissen über traditionsgebundene Nahrungsmittelherstellung und Zubereitung reicht nicht mehr aus,
um sich hervorzuheben. Vermarktungsstrategien, die Präsentation von Speisen,
betriebswirtschaftliche Kalkulationen, das
erlebnisorientierte Angebot und vieles
mehr sind genauso notwendig, um einen
Betrieb effizient zu führen und ein erlebnisreiches Angebot zu gestalten.
Frankenberger Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse Frankenberg mit
Lehrpersonen
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September/Oktober 2015
Beständigkeit – Entschlossenheit
– Engagement
Die Schule schafft die Basis für jene Kompetenzen, die für Gästebeherbergung, Kinderanimation, Zubereitung regionaler Gerichte,
Präsentation von Speisen und Gestaltung
von erlebnisorientierten Urlaubs- und Freizeitangeboten benötigt werden. Der Einbezug der ländlichen Kultur ist ebenso ein zentrales Thema der Ausbildung. Zu den Aufgabenbereichen gehören neben der Betreuung
und Bewirtung des Gastes auch das Dekorieren und Gestalten der Räume sowie die
Verwaltung der Anfragen und Buchungen.
Auch über Werbung und Marketing muss die
Fachkraft Bescheid wissen. Durch die Einbindung der Schulpartner können sich die
Schülerinnen und Schüler im Cateringservice üben und die Planung und Organisation
realistisch durchspielen. Auch das Absolvieren des Praktikums in Hotels und gastwirtschaftlichen Betrieben ist durch die gute Zusammenarbeit gewährleistet.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Agrotourismus soll zur Entwicklung des ländlichen
Raumes beitragen und den Jugendlichen Arbeitsfelder und aktuelle Entwicklungen im
regionalen Tourismus in Verbindung mit der
Landwirtschaft aufzeigen. Sie fördert den
Kompetenzerwerb im Umgang mit dem
Gast, in der Gestaltung der Lebensräume, in
der Zubereitung und Verarbeitung regionaler Produkte und in der erlebnisorientierten
Angebotsgestaltung. Durch die Einführung
des vierten Schuljahres erwerben die Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Qualifikation, die die Betriebsführung in sozialen,
pädagogischen und gastgewerblichen
Einrichtungen unterstützt und neue Dienstleistungsangebote im ländlichen Raum
entwickelt.
Mechthild von Spinn, Direktorin der Fachschule für
Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg
Weiterbildungsbroschüren 2015/2016 erschienen
Berufliche
Weiterbildung
In insgesamt zehn Fachbereichsbroschüren ist das neue Weiterbildungsprogramm
2015/2016 der Deutschen Berufsbildung ersichtlich. Sie beinhalten detaillierte
Informationen über Kurse und Lehrgänge der einzelnen Berufsschulen, welche seit
Jahren ihre Ausstattung und das fachliche Know-how des Lehrpersonals nicht nur
für die Grundausbildung, sondern auch für die berufliche Weiterbildung nutzen.
Die berufl iche Weiterbildung der Landesberufsschulen erfreut sich großer Nachfrage.
Nahezu 9.000 Berufstätige und Arbeitssuchende haben im vergangenen Schuljahr
2014/2015 die über 700 Weiterbildungskurse und Lehrgänge der Deutschen Berufsbildung besucht. „Dies zeigt, dass Unternehmen und Beschäftigte überzeugt sind, dass
Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit sowie die Arbeitsplatzsicherung ohne kontinuierliche Teilnahme an berufl icher Weiterbildung nicht zu gewährleisten sind“, erklärt der Direktor der Deutschen
Berufsbildung Hartwig Gerstgrasser. „Die
Broschüren sollen den Interessierten als
Hilfestellung und Wegweiser dienen“, so
Gerstgrasser. Die neuen Broschüren beinhalten die detaillierten Informationen über
Kurse und Lehrgänge der einzelnen Landesberufsschulen.
Die neuen Fachbereichsbroschüren
2015/2016 können direkt bei der Deutschen
Berufsbildung bestellt oder im Internet unter www.provinz.bz.it/berufsbildung heruntergeladen werden. Außerdem liegen sie in
allen Landesberufsschulen, Arbeitsservicestellen und in vielen anderen öffentlichen
Einrichtungen des Landes auf. Weitere Informationen erteilt die Koordinationsstelle
der beruflichen Weiterbildung in der Landesabteilung Deutsche Berufsbildung in der
Dantestraße 3 in Bozen (Inge Clementi,
[email protected], Tel. 0471 416919).
Zehn Fachbereiche zur Auswahl
Jede Broschüre steht für einen eigenen
Fachbereich und listet die beruflichen
Weiterbildungsmaßnahmen in folgenden
Bereichen auf:
• Metall, KFZ, Elektrotechnik und Elektronik
• Installation, Bau und Holz
• EDV und IT
• Hotel, Gastgewerbe und Ernährung
• Bekleidung, Körperpflege und Wellness
• Handel und Verwaltung
• Betreuung, Pflege und Erziehung
• Grafik, Medien und Kunsthandwerk
• EDV, Kommunikation und Förderung
der Arbeitsfähigkeit
• Arbeitssicherheit
Zehn neue Fachbereichsbroschüren mit
dem Weiterbildungsprogramm 2015/2016
der Deutschen Berufsbildung
Weiterbildungskurse
2015/2016
Ganz Südtirol auf einen Blick!
Die vom Amt für Weiterbildung des Landes
herausgegebene Broschüre „Zeit für
Weiterbildung“ erscheint zweimal jährlich
und enthält umfassende Informationen über
das Kursangebot in Südtirol: Sprachen,
Gesundheit, Kreativität, berufliche
Qualifikation, Persönlichkeitsentfaltung,
kulturelle sowie soziale Bildung und
vieles mehr. In der Broschüre sammelt
das Amt für Weiterbildung des Landes
Kurse der Weiterbildungsanbieter in
Südtirol – von privaten Organisatoren bis
zu den Berufsschulen. Die Broschüre
ist in den diversen Landesämtern,
Bibliotheken, Raiffeisenkassen und
Bildungseinrichtungen erhältlich. Sie
kann aber auch telefonisch sowie unter
www.provinz.bz.it/weiterbildung unter
„Publikationen“ bestellt werden.
Kurse und Infos zur Weiterbildung in
Südtirol sind auch im Bürgernetz unter
www.provinz.bz.it/weiterbildung zu finden.
Beratung zur Weiterbildung erhalten
Interessierte auch telefonisch oder
persönlich im Amt für Weiterbildung bei
Anika Michelon oder Christine Spögler
([email protected],
Tel. 0471 413390).
September/Oktober 2015
35
Service
Medienpakete für Kindergarten und Schule
Wir packen einen Koffer mit …
Medienpakete sind ein nützliches Werkzeug in einem offenen Unterricht. Sie regen zu lustvollem Lesen an, zum Hören und
Schauen, Spielen, zu selbstständigem Experimentieren und aktivem Handeln. Durch die Vielfalt der Medien und Themen
können Schwerpunkte gesetzt werden, die ganz individuell auf die Interessen von Kindern und Jugendlichen abgestimmt sind.
Die Medienpakete des Bereichs Innovation und Beratung sind eine hilfreiche Ergänzung für die Unterrichtsvorbereitung und Gestaltung
der Bildungsarbeit in allen Bildungsstufen. Ein Überblick, zusammengestellt von Monica Zanella, Bereich Innovation und Beratung, und
Mathilde Aspmair, Pädagogische Fachbibliothek.
Die Medienpakete können über die Pädagogische Fachbibliothek am Deutschen Bildungsressort, [email protected],
Tel. 0471 417228, vorgemerkt und ausgeliehen werden. Sollte eine Lehrperson kein geeignetes Medienpaket im Angebot finden, kann die
Pädagogische Fachbibliothek auch gezielt Medienpakete für den speziellen Bedarf vor Ort zusammenstellen. Ausgeliefert werden die Pakete
durch das Amt für Film und Medien.
BEREICH SPRACHEN
Lesen und Entdecken
Zielgruppe
Kindergarten und Grundschule (4. oder 5. Klasse)
Inhalt
23 Bilderbücher mit verschiedenen inhaltlichen Arbeitsaufträgen
Ziel
Kontakt und Begegnung zwischen Kindergarten und Grundschule
Bei diesem Angebot sollen sich Schul- und Kindergartenkinder begegnen. Jedes Schulkind wählt
ein Bilderbuch aus und liest einem Kindergartenkind daraus vor. Anschließend arbeiten sie gemeinsam an einer inhaltlichen Aufgabe zum Bilderbuch.
Dauer der Ausleihe
6 Wochen
Information
[email protected]
Deutschkisten
Zielgruppe
Inhalt
- Grundschule 1.–2. Klasse: Dem Frühling auf der Spur
- Grundschule 2.–3. Klasse: Welt entdecken mit Sachbüchern
- Grundschule 4.–5. Klasse: Bücherreise
- Grundschule 4.–5. Klasse: Wachsen
Bausteine mit Materialien für den Deutschunterricht zu den Bereichen Sprechen, Hören,
Schreiben und Grammatik und eine „Fundgrube“ mit Methodenkartei
Dauer der Ausleihe
Je nach Kiste unterschiedlich lang (4–6 Wochen)
Information
[email protected]
Bücherwerkstatt
Zielgruppe
3.–4. Klasse Grundschule
Inhalt
Lesebücher mit Arbeitsaufträgen zu den einzelnen Büchern, Lesetagebuch, Begleitmappe mit den
Benutzerhinweisen zur Bücherwerkstatt
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Jeux Dramatiques
36
Zielgruppe
Kindergarten, Grund- und Mittelschule
Inhalt
Tücher, Instrumente, verschiedene Requisiten wie Hüte, Girlanden, Masken, Schwerter …
Dauer der Ausleihe
6 Wochen
Information
[email protected]
September/Oktober 2015
Schatzkiste der Sprachen
Zielgruppe
Kindergarten
Inhalt
Bilderbücher, Bildwörterbücher, Sachbücher, CDs, Lieder- und Märchenbücher, Spiele, Handpuppen, Buchstabenstempel, Begleitmappe (Bücher in den verschiedenen Erstsprachen der Kinder:
Deutsch, Italienisch, Ladinisch, Albanisch, Arabisch, Urdu, Bosnisch-Kroatisch, Serbisch, Englisch, Spanisch, Französisch ...)
Dauer der Ausleihe
2 Monate
Information
[email protected]
Ausleihe über die
Sprachenzentren
- [email protected], Neumarkt, Tel. 0471 824166
- [email protected], Meran, Tel. 0473 252207
- [email protected], Brixen, Tel. 0472 278221
- [email protected], Schlanders, Tel. 0473 730848
- [email protected], Bruneck, Tel. 0474 582190
und in Bozen über die Pädagogische Fachbibliothek, [email protected],
Tel. 0471 417228
KIBI : Kinder – Bilderbücher – Interkulturelle Bildung (NEU)
Zielgruppe
Kindergarten
Inhalt
6 Lerneinheiten, 2 Schreibwerkstätten (arabisch und chinesisch) und zusätzliche ergänzende
Materialien zum interkulturellen und sozialen Lernen
Information
Information und Vormerkung: [email protected], 0471 417643
Voraussetzung für die Ausleihe der Materialien ist der Besuch der entsprechenden Fortbildung.
Das kleine Ich bin Ich (Puppentheaterkoffer)
Zielgruppe
Kindergarten
Inhalt
Mappe mit Spieltexten und Regieanweisungen, bespielbares Bühnenbild und zwölf Spielfiguren
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Reading Box
Zielgruppe
Grundschule
Inhalt
33 Bilderbücher, eine Bücherliste mit Kurzbeschreibungen, einige Unterrichtsideen und Links
zur Vertiefung und Aufbereitung
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Vormerkungen
und Ausleihe
im Bezirk Bozen/Unterland: [email protected], Tel. 0471 417228;
im Bezirk Vinschgau: Mittelpunktbibliothek Schlanders, Tel. 0473 730616;
in den übrigen Bezirken in den Pädagogischen Beratungszentren (siehe www.bildung.suedtirol.it)
Storysacks
Zielgruppe
Grundschule
Inhalt pro Storysack
1 Bilderbuch, einige Requisiten und Stofftiere der Hauptfiguren in der Geschichte, eine Minikulisse für eventuelle Roleplays, eine Audio-CD, eine CD-Rom mit Stundenbildern, Materialien und
Unterrichtsideen
Es gibt sieben Storysacks: Animal Boogie, Did you see them too, If only, Itchy Bear, No room for a
baby roo, The journey home from grandpa’s, Winnie Wagtail
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
September/Oktober 2015
37
Service
Reading Rocks (NEU)
Zielgruppe
Mittelschule
Inhalt
Die Fachbibliothek bietet graded readers (Niveau A1-B1), darunter erzählende Werke, graphic
novels und Sachbücher. Die meisten readers werden durch Audio-CDs oder CD-ROMs ergänzt.
Die Pakete werden fallweise zusammengestellt.
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
BEREICH MATHEMATIK-NATURWISSENSCHAFTEN
Geo-Reise (2 Koffer): Geologie (Koffer 1) und Plattentektonik (Koffer 2)
Zielgruppe
Grundschule
Inhalt
Koffer 1: Didaktisches Material zu „Georeise in den Alpen“: „Schwarzes Band“, Leitfossilien,
Plastiktiere, Sachbücher und digitale Medien
Koffer 2: Didaktische Materialien zu „Georeise in den Alpen“ (mit Schwerpunkt Tektonik) beinhaltet
Tektonikpuzzle (2x3 m), Alpenquartett, Handstücke relevanter Gesteine Südtirols, Faltspiel, Sachbücher
und digitale Medien
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Technik-Koffer
Zielgruppe
4.–5. Klasse Grundschule
Inhalt
Didaktische Materialien und Geräte zu den Themen Handy, GPS-Gerät, Infrarot-Thermometer,
digitale Fotokamera, elektrische Zahnbürste, Datenträger, Sachbücher und digitale Medien
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Landschaft aus dem Koffer – Ku.La.Wi / Kultur.Land.(Wirt)schaft
Zielgruppe
Oberschule
Inhalt
Unterrichtsmaterialien zu folgenden Modulen: „www@Landschaft – wer, wie, warum entwickelt
sich die Landschaft?“ – „A g’mahndte Wiesn“ – „Herzlich willkommen“ – „Landschaft morgen“
Ganz im Sinne eines erlebnisorientierten und themenzentrierten Lernens sollen sich Schülerinnen und Schüler auf eine Reise durch die Landschaft und ihren Wandel im Laufe der Zeit machen. Sie sollen (Kultur-)Landschaft nicht nur als Hintergrundbild erfahren, sondern als den Ort,
an dem sie leben und wirken – und den sie mitgestalten.
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Reise ins Weltall
38
Zielgruppe
Kindergarten und Grundschule
Inhalt
Bilderbücher, Sachbücher, CDs, DVDs, Lexika, Fachliteratur für Erwachsene, Geschichten- und
Märchenbücher, Spiele, Begleitmappe mit didaktischen Anregungen
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
September/Oktober 2015
Fachkisten Naturwissenschaften: Kraft – Bewegung / Energie / Kraft / Bewegung
Zielgruppe
Kindergarten und Anfangsunterricht
Inhalt
Bilderbücher, Bildwörterbücher, Sachbücher, CDs, Lieder- und Märchenbücher, Spiele, Handpuppen, verschiedene Experimentiermaterialien (z. B. Raketen, Elektrobaukästen …), Experimentieranleitungen, Kopier- und Begleitmappen mit didaktischen Anregungen
Dauer der Ausleihe
6 Wochen
Information
[email protected]
Astronomiekoffer: Protosterne / Roter Riese
Zielgruppe
Grundschule, Mittel- und Oberschule (Biennium)
Inhalt
Bilderbücher, Sachbücher, CDs, DVDs, Lexika, Geschichten-, Jugend-, und Märchenbücher,
Spiele, Begleitmappe mit didaktischen Anregungen, Zimmerplanetarium, Fernglas, Sky-Scout für
die Identifizierung von Himmelsobjekten
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Der Honigkoffer
Zielgruppe
Inhalt
Dauer der Ausleihe
Information
Vormerkung und
Ausleihe
4. und 5. Klassen der Grundschule sowie Mittelschule
Begleitmappe mit Unterrichtsmaterialien, Verbrauchsmaterial (Honig zur Verkostung, Wachsplatten, Kerzendocht), Anschauungsmaterial (Honigwabe, Modell „Salbeiblüte“, Modell „Tanzsprache
der Bienen“, Mikroskopierpräparate), Medien (Bücher, Videofilm, DVDs) und Spiele
4 Wochen; der Honigkoffer wird an vier Orten (Bozen, St. Lorenzen, Laimburg und Schlanders)
betreut und verliehen
[email protected], Tel. 0471 599141
[email protected], Tel. 0471 417228
[email protected], Tel. 0471 417228
[email protected] (Bruneck, MS „Karl Meusburger“, Direktionsbibliothek)
Tel. 0474 474694
[email protected] (Laimburg), Tel. 0471 599109 (vormittags)
[email protected], Tel. 0473 730616
Mathematik-Wanderkisten
Zielgruppe
Grundschule
Inhalt
Sammlung von 16 Lernumgebungen zu den Bereichen Zahl, Ebene und Raum, Daten und Vorhersagen
für Mathematik in der Grundschule. Es werden Materialien (Holzwürfel, Geobretter, Holzdreiecke,
Somawürfel ...) für die gesamte Klasse sowie passende Aufgabenstellungen zur Verfügung gestellt.
Dauer der Ausleihe
4 Wochen
Information
[email protected]
Details und didaktische Anregungen unter
www.bildung.suedtirol.it/unterricht/mathematik/initiativen/mathematik-wanderkisten/
Vormerkungen und Ausleihe in Bozen (Pädagogische Fachbibliothek), Brixen, Sterzing, Bruneck,
Welsberg, Lana, Naturns und Mals
BEREICH GESCHICHTE UND POLITISCHE BILDUNG
Ich war im Krieg
Zielgruppe
Oberschule
Inhalt
Diese Wanderausstellung zeigt auf mehreren Paneelen die Erinnerungen an den Russlandfeldzug des
gebürtigen Schnalstalers Luis Raffeiner. Didaktische Anregungen für die Arbeit mit einer Schulklasse
finden sich auf der Homepage des Bereiches Innovation und Beratung: www.bildung.suedtirol.it/pi
Dauer der Ausleihe
1 Woche
Information
Information: Amt für Weiterbildung www.provinz.bz.it/politische-bildung/577.asp
Vormerkung
[email protected], Tel. 0471 413397
September/Oktober 2015
39
Service
Aus der Pädagogischen Fachbibliothek
Start ins neue Schuljahr
Freude an der Sprache fördern, soziales Lernen im Anfangsunterricht, auflockernde und abwechslungsreiche Schulstunden
sowie eine kritische Hinterfragung der Entwicklungen und Trends in der Bildungspolitik – das sind die Themen, mit denen uns
Mathilde Aspmair von der Pädagogischen Fachbibliothek ins neue Schuljahr begleitet.
TOM SCHAMP
Das tollste ABC der Welt. Hanser 2014, 64 S.
Immer wieder erscheinen ABC-Bücher für Kinder im
Kindergarten- und
Grundschulalter.
Den Autoren geht
es darum, die
Freude an der
Sprache und das
Spielen mit der
Sprache zu fördern. Das Buch des belgischen Illustrators Tom Schamp ist anregend
und abwechslungsreich gestaltet. Jede Doppelseite ist einem Buchstaben gewidmet, jeder Buchstabe wird in Groß- und Kleinschreibung eingeübt, die Buchstaben werden nicht nur als Anlaute verwendet,
sondern man findet sie auch innerhalb der
Wörter und an deren Ende. Geeignet für Kinder der Grundschule.
ILONA K. WEISSENFELS
Soziales Lernen im Anfangsunterricht.
Kohlhammer 2015, 175 S.
Die Vermittlung
von sozialen Kompetenzen wird in
der Schule zunehmend wichtiger. Im
Anfangsunterricht
sollen Kinder nicht
nur Lesen, Schreiben und Rechnen
lernen. Auch das
soziale Lernen muss eine zentrale Rolle
spielen. Im ersten Kapitel dieses Buches
wird erklärt, was unter sozialem Lernen zu
verstehen ist, dann folgt die Beschreibung
didaktischer Grundprinzipien des sozialen
Lernens. Dabei geht es wesentlich um handlungsorientiertes Lernen. Den Hauptteil des
40
September/Oktober 2015
Buches bilden detailliert ausgearbeitete
Lerneinheiten, die jeweils von einer Geschichte ausgehen, dann die Planung der
Lerneinheit beschreiben und Lernziele und
Lernkriterien aus der Perspektive der Kinder setzen. Die Materialien zu den einzelnen
Lerneinheiten sind auch als Download verfügbar.
findet er, dass sich
die Bildungspolitiker und Bildungsexperten immer
wieder an Tests
wie dem PISA-Test
orientieren, da diese fehleranfällig
seien und schon
JULIA BECKER, ANIKA HOFFMANN,
deshalb nicht als
FAY REINHARDT
Grundlage für die Bildungspolitik dienen
10-Minuten-Rätsel und -Spiele; Zeit &
könnten. In seiner Streitschrift formuliert er
Geschichte, Klasse 1–4. Auer 2015, 48 S.
sehr pointiert seine Bedenken rund um die
Im Sachunterricht kompetenzorientierte Ausrichtung in den
ist Abwechslung
Lehrplänen im deutschsprachigen Raum.
immer wieder geZur Diskussion regen auch seine Überlegunfragt. Das vorliegen über die Förderung der Lesekompetenz
gende Heft bietet
an. Literatur sollte in diesem Bereich wieder
viele Arbeitsblätter eine wichtige Rolle spielen. Ohne Inhalte keizu wichtigen Thene Kompetenz! Man kann mit seinen Aussamen aus den Begen und Kritiken einverstanden sein oder
reichen Geschichte nicht, sie sind auf jeden Fall wichtige Anstöund Zeit: Rätsel,
ße für all jene, denen Bildung am Herzen
Puzzles und Dominospiele für Einzel-, Part- liegt.
ner- oder Gruppenarbeit. Die Arbeitsblätter
werden als Kopiervorlagen angeboten und
Mathilde Aspmair
Pädagogische Fachbibliothek
können somit direkt im Unterricht eingesetzt werden. Besonders geeignet sind die
Materialien für Wiederholungen, Auflockerungen und zur Festigung des Stoffes. Vor
PÄDAGOGISCHE
allem wenn es darum geht, dem unterFACHBIBLIOTHEK
schiedlichen Lerntempo der Schülerinnen
und Schüler gerecht zu werden, kann man
Deutsches Bildungsressort
zu diesen Materialien greifen. In der Reihe
Amba-Alagi-Straße 10
39100 Bozen
gibt es auch Rätsel zu den Themen „Körper
Öffnungszeiten
& Gesundheit“ und „Tiere & Pfl anzen“.
KONRAD PAUL LIESSMANN
Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung.
Eine Streitschrift. Zsolnay 2014, 192 S.
Konrad Paul Liessmann gehört zu den kritischen Beobachtern der Entwicklungen und
Trends in der Bildungspolitik. Bedenklich
Vormittag: 9.00 bis 12.30 Uhr
Nachmittag: 14.00 bis 17.00 Uhr
Donnerstag: bis 17.30 Uhr
Tel. 0471 417228/417638
www.schule.suedtirol.it
[email protected]
Informationsbroschüren für Kindergarten und Schule
Überall lernen
Fünf handliche Broschüren sind es wieder, die auch im Schuljahr 2015/2016 wertvolle Impulse für den Unterricht liefern.
Der Bereich Innovation und Beratung am Deutschen Bildungsressort hat die Lernangebote gesammelt, die teils auch von
außerschulischen Institutionen stammen. Pädagogische Fachkräfte und Lehrpersonen erhalten dadurch bereits zu Beginn
des neuen Schuljahres einen Überblick über die vielen Angebote und können damit ihre Vorhaben besser planen und
abstimmen.
Sprachen, Kunst und Musik
Schuljahr 2015/2016
Sprachen, Kunst und Musik
Kunst
Sprachen
Musik
Kunst
Angebote für alle Schulstufen
und andere Veranstaltungen sind in der
Broschüre anschaulich aufgelistet.
MINT (Mathematik, Informatik,
Naturkunde, Technik) und
Umweltbildung
Schuljahr 2015/2016
Sprachen
Musik
Die verschiedenen Angebote dieser umfangreichen Broschüre sind auch in diesem Jahr
den Sprachen (Deutsch, Italienisch, Fremdsprachen) zugeordnet, oft in Verbindung mit
Theater und Kunst. Interessante Veranstaltungen aus dem musikalischen Bereich, besondere Initiativen in den Sommerferien und
Schulangebote der Europäischen Akademie
runden das Repertoire ab.
Geschichte und Politische Bildung
Schuljahr 2015/2016
Geschichte und
Politische Bildung
Angebote für alle Schulstufen
Das vielfältige Angebot an Initiativen und
Projekten für Schülerinnen und Schüler
soll die Freude und das Interesse an
Geschichte und an Politischer Bildung
steigern. Führungen, Exkursionen,
spannende Zeitreisen, Ausstellungen,
Begegnungen mit der Geschichte des
20. Jahrhunderts, Schülerwettbewerbe
essante Filme in deutscher und italienischer
Sprache ausgewählt. Die in der Broschüre
angebotenen Seminare, Arbeitsunterlagen
und Internetseiten erleichtern das Vor- und
Nachbereiten und bringen den Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und Schülern
das Medium Film in seiner Sprache und Ausdruckskraft näher.
Wirf einen blikk drauf!
MINT und
Umweltbildung
Angebote für Kindergarten und alle Schulstufen
Die Broschüre bietet im ersten Teil eine detaillierte Beschreibung der Angebote des
Deutschen Bildungsressorts und im zweiten
Teil die wichtigsten Informationen über Projekte und Initiativen außerschulischer Einrichtungen. Das Lernen außerhalb der Schule und mit neuen Materialien soll den Unterricht ergänzen und Kinder und Jugendliche
mit den MINT-Fächern vertraut machen.
Kino und Schule/Cinema e scuola
AUTONOME PROVINZ
BOZEN – SÜDTIROL
Deutsches
Bildungsressort
Bereich Innovation und Beratung
PROVINCIA AUTONOMA
DI BOLZANO – ALTO ADIGE
Dipartimento formazione
e istruzione tedesca
Area innovazione e consulenza
Schuljahr
Schuljahr 2014/2015
2015/2016
Anno scolastico
Anno scolastico
Kino und Schule
Medienprojekt für alle Schulstufen
Cinema e Scuola
Progetti per le scuole di ogni ordine e grado
Gemeinsam mit dem Bozner Filmclub, dem
Amt für Film und Medien und dem Italienischen Bildungsressort wurden wieder inter-
Die Broschüre informiert über die verschiedenen Arbeitsumgebungen, die Werkzeuge
und Unterstützungsangebote, die der Bildungsserver blikk schon seit Jahren den
Schulen bietet und über Möglichkeiten zur
Kooperation und Kommunikation im Netz.
Die Broschüre wurde 2013 herausgegeben
und an die Schulen verteilt. Bei Bedarf können jederzeit weitere Exemplare angefordert werden.
Alle Broschüren wurden pünktlich zu Schulbeginn an die Kindergärten und Schulen verteilt und können auch auf der Website
www.bildung.suedtirol.it heruntergeladen
werden.
Gabi Pichler
Bereich Innovation und Beratung
September/Oktober 2015
41
Die Skalierung nach unten ist
begrenzt, die Skalierung nach
oben frei.
Service
8
9
DEUTSCHES
BILDUNGSRESSORT
0
RUNDSCHREIBEN
DEUTSCHES BILDUNGSRESSORT
MITTEILUNGEN
10
• Nr. 23 vom 1.7.2015
Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen für den Unterricht an Grund-,
8
Mittel- und Oberschulen
– Schuljahr 2015/2016 — Stellenverzeichnis und
Stellenwahl
• Nr. 24 vom 1.7.2015
Abschluss von unbefristeten Arbeitsverträgen für den Unterricht an
Grund-, Mittel- und Oberschulen („Aufnahme in die Stammrolle“) – Schuljahr 2015/2016
• Nr. 25 vom 29.7.2015
Beglaubigte Kopien von Diplomen, Schulzeugnissen, Studienbestätigungen
und ähnlichen Dokumenten – Hinweise
• Nr. 26 vom 12.8.2015
Stellenvorbehalt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Programm
„Lehren und Lernen in Südtirol“
• Nr. 27 vom 14.8.2015
Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen für den Unterricht an Grund-,
Mittel- und Oberschulen – Schuljahr 2015/2016 – Hinweise zur Stellenwahl
für die Wettbewerbsklasse 31/A
• Nr. 28 vom 17.08.2015
Bezahlter Bildungsurlaub im Schuljahr 2015/2016
• Nr. 29 vom 25.8.2015
Hinweise zum Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen an den Grund-,
Mittel- und Oberschulen
42
September/Oktober 2015
1.6.2015
• „Warm-up-Modul“ an der Freien Universität Bozen – Studienjahr 2015/2016
3.6.2015
• Tatsächliches Plansoll des Lehrpersonals der deutschsprachigen
Grundschulen für das Schuljahr 2015/16
• Schülerzeitschriften in deutscher, italienischer und englischer Sprache für
das Schuljahr 2015/2016
8.6.2015
• Begleitung bei Führungswechsel
11.6.2015
• Initiativen und Projekte im sprachlichen Bereich – Erhebung Schuljahr
2014/2015
23.6.2015
• Anerkennung außerschulischer Bildungsangebote
24.6.2015
• Besetzung der Schuldirektionen im Schuljahr 2015/2016
14.7.2015
• Konferenz zur Eröffnung des Bildungsjahres 2015/2016
30.7.2015
• Lehrpersonal in Pension und Teilzeit im Schuljahr 2015/2016
30.7.2015
• Veröffentlichung der definitiven Landesranglisten für das Schuljahr
2015/2016
• Veröffentlichung der endgültigen Schulranglisten für das Schuljahr
2015/2016
3.8.2015
• Erhebung zur Überprüfung des Aufholens der Lernrückstände
• Unbefristete Aufnahme des Lehrpersonals der Grund-, Mittel- und Oberschule für das Schuljahr 2015/2016
8.8.2015
• Abschluss von unbefristeten Arbeitsverträgen für den Unterricht an
Grund-, Mittel- und Oberschulen
10.8.2015
• Landesbeiräte der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler
12.8.2015
• Verlängerung der Arbeitsverträge mit Supplentinnen und Supplenten –
Schuljahr 2015/2016
14.8.2015
• Veröffentlichung der endgültigen Landes- und Schulranglisten für das
Schuljahr 2015/2016
• Zuteilung der Kontingente für die Vergütung der Verwaltungstätigkeiten
sowie der Überstunden des Lehrpersonals im Schuljahr 2015/2016
17.8.2015
• Europa und seine Grenzen: Ein intergenerationelles Gespräch zum Thema
Grenzen in Europa am Beispiel EUREGIO
• Seminarreihe 14.01 „Der Berufseinstieg in Mittel- und Oberschule“
20.8.2015
• 12.01 Qualifizierung von Tutorinnen und Tutoren – 4. Auflage
• 14.bp Kursfolge „Berufseingangsphase – 5. Auflage“ für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger der Grundschule
21.8.2015
• Initiative zur Technikförderung – Projekt „Flotte Flitzer“
• Initiativen zur Umsetzung der Rahmenrichtlinien Mathematik Mittelund Oberschule
• Seminarreihe 21.27 „Mehrsprachigkeit in heterogenen Klassen“ für
Lehrpersonen der Grundschule
• Freistellung vom Dienst für die Ausübung des lokalen politischen Mandates
- NEUERUNGEN
dies gilt für die farbige ebenso wie
für die Schwarzweiß-Anwendung.
Die Skalierung nach unten ist
begrenzt, die Skalierung nach
oben frei.
5
6
7
8
24.8.2015
• 66.08 Netzwerktagung für Gesundheitsfördernde Schulen und für
Koordinatorinnen und Koordinatoren für Gesundheitsförderung
• Förderung von vernetztem Denken
• Aktion „Kreativitätsförderung in Schule und Kindergarten“ –
Schuljahr 2015/2016
• Faltblatt „Wir Eltern in der Schule“
25.8.2015
• 33.na Kursfolge Naturwissenschaften
• Projekt „Wertvolle Lebensmittel in der Bäuerinnen Brotzeit:
gsund und guat“
• Fortbildung K10.02 „Blick über den Gartenzaun: Netzwerk Nord-,
Ost- und Südtirol“
26.8.2015
• Anmeldungen zum Schülerwettbewerb Politische Bildung – Schuljahr
2015/2016
• Neue Lehrmaterialien für Rechts- und Wirtschaftsfächer – Schuljahr
2015/2016
• Anmeldungen zum Schülerwettbewerb „Erinnerungszeichen 2015/2016“
• Projekt „Modul Warm-up“ an der Freien Universität Bozen – Schuljahr
2015/2016
27.8.2015
• Informationsbroschüren des Bereiches Innovation und Beratung – 2015/2016
• Projekt „Preventiva-Mente“
• 11.sl Spezifische Lernstörungen – online-Kursfolge
• Verkehrserziehung - Aktion „Hallo Auto“ 2015/2016
• Verpflichtende Fortbildung für Integrationslehrpersonen ohne
Spezialisierung 2015/2016
28.8.2015
• Ergänzung zum Landesplan der Fortbildung 2015/2016
• Projekt „Lego – WeDo für Mädchen und Jungen“ – Erweiterung des
Forscherlabors um die Bereiche Technik und KIT mit Lego WeDo
• Deutschkurse für Lehrpersonen der zweiten Sprache (L2) im Schuljahr
2015/2016 – Fortsetzung Deutschkurse Einschreibungen
• TalenteTage 2015 – 2. bis 5. Klasse der Oberschulen und der
Landesberufsschulen
31.8.2015
• Stellenplan der Lehrpersonen für Katholische Religion 2015/2016
• Initiative zur Förderung der Zweiten Sprache – Theatervorstellungen
2015/2016
• Ermächtigung des vorzeitigen Mutterschaftsurlaubes bei schweren
Komplikationen in der Schwangerschaft (Artikel 17, Absatz 2. Buchstab a)
des gesetzesvertretenden Dekretes Nr. 151/2001)
1.9.2015
• Leitlinien zur Förderung des Bildungsrechts der Adoptivkinder
1.9.2015
• Sprachzertifikatsprüfungen: Informationen und Prüfungstermine
2015/2016
2.9.2015
• Englisch-Angebote für Supplentinnen und Supplenten lt. Art. 18, Abs. 5
des Beschlusses der Landesregierung Nr. 661 vom 9.6.2015
• Bestätigung des unbefristeten Arbeitsverhältnisses und Anerkennung
des außerplanmäßig geleisteten Dienstes für die Laufbahn –
Neue Gesuchsvorlagen
• Digitale Version des „Mathematikbuchs für Südtiroler Mittelschulen“
• Projekt „Schülerlabor in Rechtenthal für die Mittelschule“
3.9.2015
• Angebot zur Unterstützung von Lehrpersonen bei der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen ohne Lautsprache
4.9.2015
• Neue Arbeitsmaterialien zum Südtiroler Dialekt: DaZUgeHÖREN –
Südtiroler Dialekt von Jugendlichen für Jugendliche
• Übungsfirma: Schwerpunkte für das Schuljahr 2015/2016
9
SÜDTIROLER LANDESREGIERUNG
BESCHLÜSSE
0
5.5.2015
10
• Nr. 515: Schuljahr
2014/2015 – Staatliche Abschlussprüfung an Mittelund Oberschulen – Vergütungen und Aufwandsentschädigungen
• Nr. 522: Abänderung des Verteilungsplans der deutschsprachigen Schulen
8
19.5.2015
• Nr. 584: Stellenpläne des Landespersonals: Genehmigung der
Stellenkontingente – Stand: April 2015
26.5.2015
• Nr. 617: Errichtung von akademischen Studiengängen für die Ausbildung
der Lehrpersonen für den Unterricht in der Wettbewerbsklasse A077 –
Instrumentalunterricht
• Nr. 633: Deutschsprachige Kindergärten – Errichtung von Kindergärten,
Errichtung und Schließung von Abteilungen – Kindergartenjahr 2015/2016 –
Plansoll
9.6.2015
• Nr. 661: Aufnahme des Lehrpersonals der Grund-, Mittel- und Oberschulen
• Nr. 662: Genehmigung des Landeskollektivvertrags betreffend die
Vergütung von Aufholmaßnahmen – Sommer 2015 und Sommer 2016
16.6.2015
• Nr. 721: Richtlinien für die Anerkennung außerschulischer Bildungsangebote durch die deutschsprachigen Schulen
• Nr. 723: Tätigkeitsplan zur Schulfürsorge für das Haushaltsjahr 2015 –
Schuljahr 2015/2016
23.6.2015
• Nr. 743: Abordnung und anderweitiger Einsatz des Lehr-, Direktionsund Inspektionspersonals der Grund-, Mittel- und Oberschulen –
Voraussetzungen und Modalitäten
14.7.2015
• Nr. 829: Studienbeihilfen zugunsten von Schülern und Schülerinnen der
Pflichtschulen – Wettbewerbsausschreibung für das Schuljahr 2015/2016
28.7.2015
• Nr. 864: Kontingente für die Vergütung von Überstunden und Zusatzvergütungen an das Lehrpersonal der Grund-, Mittel- und Oberschulen
im Schuljahr 2015/2016
11.8.2015
• Nr. 936: Zuteilung des Fonds für die Vergütung der Referententätigkeit
und didaktische Maßnahmen für den Bereich Bildung für das Schuljahr
2015/2016
25.08.2015
• Nr. 967: Vereinheitlichung der Einschreibetermine in der Ober- und
Berufsschule
• Nr. 972: Verlängerung um zwei Jahre bis zum 24. Mai 2017 des CONSIPVertrages mit der Telecom Italia für die Datenlinien für die Didaktik der
deutschsprachigen Schulen der Provinz Bozen
• Nr. 978: Vergabe eines Unfallversicherungsvertrages zugunsten der Kinder
der Kindergärten und der Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen und
Grade in der Provinz Bozen mittels einer öffentlichen Ausschreibung
September/Oktober 2015
43
Für viele Menschen ist Bildung ein Wunder. Sie schaffen es,
sich mithilfe von Bildung aus den Verstrickungen des Lebens zu lösen,
ihrem Leben eine Wendung zu geben, neue Horizonte anzupeilen.
Peter Höllrigl
Schulamtsleiter und Ressortdirektor
Informationsschrift für Kindergarten und Schule in Südtirol
September/Oktober 2015
Herausgeber: Deutsches Bildungsressort
Verantwortlicher Direktor: Peter Höllrigl
Redaktion: Verena Hilber (VH), Elisabeth
Mairhofer (EM), Walter Pichler (WP),
Thomas Summerer (TS), Herbert Taschler (ht)
Korrektorat: Michaela von Wohlgemuth
Anschrift und Sitz der Redaktion:
Deutsches Bildungsressort,
Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen,
Tel. 0471 417511, Fax 0471 417519,
[email protected]
www.provinz.bz.it/schulamt
Grafik und Druck: Südtirol Druck, Tscherms
Fotos: Archiv Deutsches Bildungsressort,
Landespresseamt, Fachschule für Hauswirtschaft
und Ernährung Frankenberg (S. 34), Grundschule
„Msgr. J. Tschurtschenthaler“ Brixen (S. 25/44),
Koordinationsstelle für Bildungsplanung und
-entwicklung (S. 32), Leonard Angerer (S. 10),
Martin Ebert (S. 12), youngCaritas (S. 30),
Michele Cattani (S. 22), Hildegard Frei (S. 31/44),
Jörg Niedermair (S. 24), Herbert Taschler (S. 14)
Eingetragen beim Landesgericht Bozen
unter Nr. 18 vom 26.09.2002.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem,
pH-neutralem Papier, 100% recycelbar.
Verwendung und Nachdruck von Texten sind
nur nach Rücksprache mit der Redaktion
gestattet.
Cover: Manuela Tessaro & Alberto Franceschi,
Digital Photo Image
INFO online lesen – als Pdf zum Downloaden:
www.schule.suedtirol.it/Lasis/r2.htm
Themenschwerpunkt der nächsten INFO-Spezial-Ausgabe:
Schuljahr 2015/2016: Bildung im Überblick