Organisationseinheit: Österreichische Ärztekammer Sachbearbeiter/in: E-Mail: Telefon: Fax: Geschäftszahl: Datum: Ihr Zeichen: BMG - III/4 (Übertragbare Erkrankungen, Krisenmanagement, Seuchenbekämpfung) Alina Virsa [email protected] +43 (1) 71100-4677 BMG-20812/0048-III/4/2015 02.09.2015 [email protected] Krisenmanagement Polio-Ausbruch in der Ukraine Sehr geehrte Damen und Herren! WHO und ECDC berichten am 1. September 2015 über einen Polio-Ausbruch in der Ukraine. Derzeit sind zwei Fälle von Poliomyelitis verursacht durch zirkulierendes Impfpoliovirus Typ 1 (cVDPV1) bekannt: ein vier-jähriges und ein 10 Monate altes Kind mit auftretender Lähmung am 30. Juni bzw. 7. Juli. Der Ort des Ausbruchs liegt im Gebiet von Zakarpatskaya, im Südwesten der Ukraine (angrenzend an Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Polen). Aufgrund einer absolut mangelhaften Durchimpfungsrate gegen Polio in der Ukraine besteht daher ein beträchtliches Risiko für eine weitere Ausbreitung innerhalb der Ukraine, der auch auf andere Gebiete übergreifen könnte. Laut WHO wurde das Risiko einer internationalen Ausbreitung als niedrig eingestuft. Da bei Polio nur jeder 200-400 Infizierte symptomatisch wird, ist damit zu rechnen, dass eine Ausbreitung innerhalb der Ukraine mit großer Wahrscheinlichkeit schon stattgefunden hat. Das Auftreten von cVDPV-Stämmen kann nur durch eine zufriedenstellende Durchimpfungsrate verhindert werden. Es wird daher empfohlen, dass alle Länder die AFP-Überwachung und andere Überwachungssysteme (wie z.B. Enterovirus-Surveillance) intensivieren, um zu gewährleisten, dass importierte Viren ehestmöglich identifiziert werden. Hohe Grundimmunisierungsrate auf Lokalebene sicherstellen, um die Folgen einer Einschleppung zu verringern. Radetzkystraße 2, 1031 Wien | http://www.bmg.gv.at | [email protected] | DVR: 2109254 | UID: ATU57161788 Allen Reisenden und deren Kontaktpersonen in die betroffenen Länder wird empfohlen, einen vollständigen Impfschutz gegen Polio sicherzustellen. Vor Reisen in Endemiegebiete sollten mindestens 3 Dosen IPV erfolgt sein, bei Säuglingen Schema 3+1. Reisende aus betroffenen Gebieten (sowie Besucher, die sich länger als 4 Wochen in einem Gebiet in dem Poliovirus zirkuliert, aufhalten) sollen eine zusätzliche IPV-Dosis innerhalb von 4 Wochen bis zu 12 Monaten erhalten. Polio kann effektiv durch die Impfung verhindert werden und es sollten intensive Maßnahmen zur Steigerung der Durchimpfungsrate (vollständige Grundimmunisierung) getroffen werden. Aus diesem Grund wird nochmals auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Polio-Immunisierung hingewiesen. Weitere Informationen sind dem folgenden Link zu entnehmen: http://www.who.int/csr/don/01-september-2015-polio/en/ Es wird ersucht, die Information an alle relevanten Stellen in Ihrem Zuständigkeitsbereich weiterzuleiten. Diese Nachricht ergeht an: LSDs Österreichische Ärztekammer Österreichische Apothekerkammer BMI BMEIA Für die Bundesministerin: Dr. Peter Kreidl Beilage/n: Seite 2 von 2 Signaturwert jYBBkzyZwdUgfk6GXNfHwgZxLAlsqfJRW9F0Jp04KzhzeWo2deygT2X0hcQoUnH5L JA8HnnXgBreejxtPlM3l3mPahEFlDrJxxizzsW4Zenzl9J7lb6ZYsQWRA82h8Y7Go 8yECCFtqWCzHjf8ztdjSj4Xy+chbxzA6xQsC3TRtE= serialNumber=756257306404,CN=Bundesministerium f. Unterzeichner Gesundheit,O=Bundesministerium f. Gesundheit, C=AT Datum/Zeit 2015-09-02T14:35:08+02:00 CN=a-sign-corporate-light-02,OU=a-sign-corporatelight-02,O=A-Trust Ges. f. Sicherheitssysteme im Aussteller-Zertifikat elektr. Datenverkehr GmbH,C=AT Serien-Nr. Parameter Hinweis Prüfinformation 540369 etsi-bka-moa-1.0 Dieses Dokument wurde amtssigniert. Informationen zur Prüfung der elektronischen Signatur finden Sie unter: http://www.signaturpruefung.gv.at
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