Blitzmarathon zeigt Wirkung 21.04.2016 Mühlried (SZ) 21:20 Dass Uhrdie Polizei gestern bayernweit geblitzt hat, hatten die meisten Autofahrer wohl mitbekommen. Bei Geschwindigkeitskontrollen erwischte es nur wenige Raser. Einige traf es aber doch - wie gestern Mittag in der Altenfurter Straße in Mühlried. Raserjagd mit Laserpistole: Beim Blitzmarathon stand die Polizei gestern auch vor der Grundschule Mühlried in der Altenfurter Straße. Viel zu beanstanden hatten die beiden Beamten allerdings nicht. Nur ein einziger Autofahrer kassierte einen Strafzettel - weil er statt mit 30 mit 47 Stundenkilometern unterwegs gewesen war. - Foto: A. Schneider Das Cabrio schießt um die Ecke und steuert direkt auf das silberne Auto zu, das unauffällig an der Straßenseite parkt. Der flotte Flitzer nähert sich einem Zebrastreifen und bremst dann ab - zu spät. Hauptkommissar Rainer Fottner tritt vor dem Cabrio auf die Straße und hebt seine rote Kelle. "Grüß Gott", sagt er, während er sich auf der Fahrerseite zum offenen Fenster hinunterbeugt. "Sie haben doch bestimmt vom Blitzmarathon gehört" Mit 47 Kilometern pro Stunde war der Fahrer unterwegs, und das in einer 30er-Zone, direkt vor der Grundschule Mühlried. Er sei unterwegs ins Krankenhaus, murmelt der Mann zerknirscht, während er seinen Fahrzeugschein aus der Geldbörse kramt. "Das macht 35 Euro. Möchten Sie gleich in bar zahlen" Der Fahrer zückt einen Hunderter. Wenige Minuten später ist der Papierkram erledigt und er darf weiterfahren. Polizist Fottner steigt wieder in den Zivilwagen der Polizei, nimmt die Mütze ab. Neben ihm sitzt Oberkommissar Bernhard Koppold und richtet das Visier der Laserpistole auf die Fahrbahn. Ein Radfahrer schleicht vorbei. Dann rollt wieder ein Auto heran. Die Messpistole piepst leise, während Koppold das Nummernschild anvisiert. Eine rote 34 leuchtet auf der Digitalanzeige auf - alles im Limit. Kinder mit bunten Ranzen strömen aus der Schule und überqueren den Zebrastreifen. Die meisten Wagen, die die Stelle passieren, fahren langsam genug. Die beiden Polizisten sind damit nicht unzufrieden. "Die Idee ist ja, dass das Thema in den Kopf geht", sagt Koppold. "Das Schönste ist, wenn 50 Autos vorbeifahren, und es gibt nichts zu beanstanden", ergänzt sein Kollege. Die wirklich schlimmen Raser schnappen sie bei einer Kontrolle wie dieser sowieso nicht - da sind sich die Polizisten einig. Die würden oft sehr vorausschauend fahren und Geschwindigkeitskontrollen schon von Weitem sehen. Stattdessen erwischt die Polizei eher diejenigen, die abgelenkt sind. "Die sind gedanklich schon in der Arbeit", sagt Koppold. Ab 54 Stundenkilometern wird es besonders teuer. Dann gibt es zu dem Bußgeld noch einen Punkt in Flensburg. An dieser Messstelle ist heute aber niemand so schnell unterwegs. Das Cabrio bleibt in der einstündigen Kontrolle der einzige Temposünder. Die Sonne brennt auf das Polizeiauto, es ist ruhig geworden in der Straße. "Standortwechsel", fragt Koppold. Fottner nickt. Dass die Leute heute besonders vorsichtig fahren, haben auch schon ihre Kollegen von der Verkehrspolizei festgestellt. Die haben an der B 300 gemessen - und in über fünf Stunden nur sechs Verstöße festgestellt. Von Annika Schneider © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 1 von 2 © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 2 von 2
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