ganz schön ausgeschlafen vom highlight bis zum absturz

ZKZ 84291
01 | 2016
GANZ SCHÖN
AUSGESCHLAFEN
Matratzen für den Kuhstall
VOM HIGHLIGHT
BIS ZUM ABSTURZ
Der Einsatz genomischer Stiere
IN
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-
zu
Foto: Andreas Hummel
AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH – Porschestraße 2 – 87437 Kempten (Allgäu)
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt
IMPRESSUM
Impressum
HERAUSGEBER
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Landeskuratorium
Martina Wlotkowski
der Erzeugerringe für
Tel.: 0831 / 57 142 - 43
tierische Veredelung
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in Bayern e.V.
Landsberger Straße 282,
GESTALTUNG/LAYOUT
80687 München
Suny Mayer
Tel.: 089 / 54 43 48 –0
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Geschäftsführer:
Uwe Gottwald
KONZEPT/KREATION
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Bürogemeinschaft für Gestaltung
VERLAG
www.acht-ideen.de
AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH
Porschestraße 2
87437 Kempten
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Heisinger Str. 17, 87437 Kempten
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle
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VERLAGS- UND OBJEKTLEITUNG
Dr. Harald Ströhlein
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ERFÜLLUNGS- UND
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GERICHTSSTAND
Kempten/Allgäu
REDAKTION
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Tel.: 089 / 54 43 48 - 37
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2016
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2
LKV JOURNAL 1 | 2016
Editorial
Liebe Leser,
das neue Jahr ist noch jung. Das heißt, Sie können noch gute Vorsätze machen oder
sind Ihre Vorsätze bereits vergessen, gebrochen oder über den Haufen geworfen? Umfragen haben gezeigt, dass nur vier Prozent aller Silvestervorsätze tatsächlich umgesetzt werden. Der Wert steigt allerdings auf 44 Prozent, wenn die Vorsätze schriftlich
festgelegt wurden und vor allem, wenn sie ständig überprüft und neu in Erinnerung
gerufen werden. Auch ganz wichtig: Die Vorsätze und Ziele müssen messbar sein –
Uwe Gottwald
Geschäftsführer
LKV Bayern e. V.
sonst bleiben es nur leere Wünsche.
Die häufigsten Vorsätze lauten „mehr Sport machen“ – sogar Landwirte müssen sich
heute mehr bewegen – und abnehmen. Doch „mehr Sport machen“ ist kein Ziel, weil
es nicht messbar ist. Besser wäre es zu sagen: Ich nehme mir vor, dreimal pro Woche
eine halbe Stunde Joggen. Das ist messbar.
Interessant bei unseren Vorsätzen: Wir möchten immer das am meisten verändern,
was uns am meisten stört und das ist anscheinend unser Aussehen.....
Doch haben Sie sich schon einmal überlegt, was Sie in ihrem Betrieb am meisten stört
und was Sie da verändern möchten? Die übliche Antwort auf diese Frage heißt:
 mehr Geld verdienen
 weniger arbeiten
Doch auch das sind nur Wünsche und keine Ziele. Denn echte Ziele müssen messbar
sein. Wir wäre es damit: Ich nehme mir für 2016 vor,
 die Erzeugungskosten pro Liter Milch um drei Cent zu senken
 die Milchleistung um 400 Kilogramm zu steigern
 die täglichen Zunahmen um 50 Gramm zu erhöhen
 die Ferkelverluste um fünf Prozent zu senken
Oder noch ein paar andere Vorschläge für Ihre guten Vorsätze:
 jeden Tag um 18 Uhr Feierabend machen.
 dieses Jahr im Juli eine Woche mit der Familie in Urlaub fahren.
Das Ziel muss wirklich realistisch sein, es muss messbar sein und Sie müssen es aufschreiben. Ohne eine schriftlich festgelegte Zielsetzung bleiben alle noch so guten
Vorsätze nur Wünsche und damit nichts als warme Luft. Dann kommt allerdings
noch der schwierigste Teil, die Umsetzung. Probieren Sie es aus – ich habe das schon
gemacht und die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung steigt tatsächlich.
Viel Freude beim Ziele setzen und beim Lesen des neuen Journals
wünscht Ihnen
Ihr
LKV JOURNAL 1 | 2016
3
STELLENANZEIGEN
STELLENANZEIGEN
Das LKV Bayern
Bayern ––
ein attraktiver Arbeitsplatz
Arbeitsplatz
Fütterungsberater
in Vollzeit (40 Std/Woche)
Leistungsoberprüfer/in
in Vollzeit (40 Std/Woche)
für Mittelfranken
für das Dienstgebiet Passau
Rückfragen richten Sie bitte an:
Rückfragen richten Sie bitte an:
Josef Jungwirth, Tel.: 089 / 54 43 48-18
VwSt Landshut, Tel.: 0871 / 678 80
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
für wdas Dienstgebiet Wolfratshausen- München
Ringberater/in
Rückfragen richten Sie bitte an:
VwSt Miesbach, Tel.: 08025 / 74 87
für den Bezirk Oberfranken
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in Teilzeit (ca. 80 %), ab Juni 2016
Fütterungsberater/in
Rückfragen
richten Sie bitte an:
Leistungsoberprüfer/in
E-Mail: [email protected]
für das südliche Mittelfranken
für den Landkreis Ostallgäu
in Vollzeit
(40,1 Std./Woche)
VwSt
Bayreuth,
Tel.: 0921 / 59 12 41,
für den Landkreis Ostallgäu
für den Bezirk Mittelfranken
Rückfragen richten Sie bitte an
Anna
Embacher,
Tel.: 089
/ 54 43
48 –Std/Woche)
22
in
Teilzeit
(60 %) oder
Vollzeit
(40,1
E-Mail: [email protected]
Rückfragen
richten Sie bitte an:
in Vollzeit, (40,1 Std/Woche)
Anwendungsprogrammierer/in
für
Unterallgäu
fürden
dieLandkreis
Zentrale in
München
Rückfragen
richten
Sie
bitte
Rückfragen
richten
Sie
bitte
an:an:
Dr.VwSt
Jürgen
Duda, Tel.:
487,– 47,
die
Kempten,
Tel.:089
0831/54
/ 134380
E-Mail:
[email protected]
E-Mail:
[email protected]
VwSt Ansbach, Tel.: 0981 / 85 45 3,
E-Mail: [email protected]
Ringberater
für den Bezirk Mittel- und Nordschwaben
Anwendungsprogrammierer
Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte an:
in Vollzeit (40,1 Std/Woche)
LKV Bayern e. V., Personalabteilung
für den Bezirk Oberfranken
in Teilzeit (60 %) oder Vollzeit (40,1 Std/Woche)
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Str. 282,
München
für die Zentrale
in 80687
München
Rückfragen richten Sie bitte an:
(in Teilzeit, ca. 80%), ab Juni 2016
VwSt Wertingen, Tel.: 08272/ 987 37
Rückfragen richten Sie bitte an:
E-Mail: [email protected]
Die VwSt Bayreuth, Tel.: 0921 / 59 12 41,
Rückfragen richten Sie bitte an:
Dr. Jürgen Duda, Tel.: 089 / 54 43 48 – 47
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Ihre aussagekräftige Bewerbung richten
INFO
Informationen über Aufgaben und Leistungen der
Sie bitte an:
LKV Bayern e.V., Personalabteilung
Haydnstr. 11, 80336 München,
E-Mail: [email protected]
ausgeschriebenen Stellen finden Sie auf unserer
Homepage unter www.lkv.bayern.de, Menüpunkte
Informationen
Aufgaben und Leistungen der ausgeschriebenen Stellen finden Sie auf unserer Homepage
„LKV Bayern“, über
„Stellenangebote“
unter www.lkv.bayern.de, Menüpunkte „LKV Bayern“, „Stellenangebote“.
4
4
LKV JOURNAL 4 | 2015
LKV JOURNAL 1 | 2016
Inhalt
NEWS, STELLENANGEBOTE, SEMINARTERMINE
4
Stellenangebote
6
Aktuelles und Seminartermine
MILCH
13
Ganz schön ausgeschlafen - Matratzen für den Kuhstall
16
Weniger ist mehr – Energiesparen im Kuhstall
20
Vom Highlight bis zum Absturz – Genomische Selektion
23
Fit für Ihre Fragen – Pro Gesund-Schulung für LOPs
24
Nichts dem Zufall überlassen – Jetzt gibt es die Besamungsdaten im
LKV-Herdenmanager
26
Susi statt Liesl – die neuesten Trends bei den Kuhnamen
28
Wirtschaftlich melken mit dem Roboter
32
Mit Unternehmergeist und Leidenschaft – der Betrieb Hollfelder in Litzldorf
BERATUNG
36
Seminar Kurzrasenweide
38
Für Sie unterwegs – Das LKV-Beratungsteam in Schwaben
FLEISCH
40
Wenn der Platz nicht reicht – Ferkelerzeugung vor großen Herausforderungen
44
Unterstützung vor Ort – Die Ringberater in Mittelfranken
LKV LEBEN, MANAGEMENT
LKV JOURNAL 1 | 2016
2
Impressum
10
Bauen im Außenbereich – Worauf Sie achten sollten
46
Drunter statt Drüber –Beim Güllefahren lohnt sich der Blick über den Tellerrand
50
Firmennachrichten
5
AKTUELLES
Wir sind umgezogen
Jetzt ist es soweit: Wir sind in unserem neuen Haus angekommen. Anfang Dezember 2015 konnten alle Mitarbeiter der LKV-Zentrale in München ihren neuen Arbeitsplatz beziehen. Die einzelnen Abteilungen sind auf
die Stockwerke 3 bis 6 verteilt. Wir freuen uns, für Sie in
unserer neuen Zentrale da zu sein.
Ihr LKV Bayern
Die neue Adresse
Landsberger Str. 282,
80687 München
Tel.: 089 – 544-348-0
E-Mail: [email protected]
6
LKV JOURNAL 1 | 2016
AKTUELLES
Miteinander für mehr Betriebserfolg –
Milchvieharbeitskreis im Raum Augsburg!
Zusammen mit dem Landwirtschaftsamt Augsburg
starten wir Mitte Juli 2016 zwei Arbeitskreise für Milcherzeuger, einen im nördlichen und einen im südlichen Amtsgebiet.
Der Arbeitskreis bietet die Möglichkeit, sich mit Berufskollegen und Beratern intensiv auszutauschen. Gemeinsam werden aktuelle und brisante Themen diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet. Die Themen im
Arbeitskreis werden von der Gruppe selbst festgelegt.
Zunächst sollen produktionstechnische Fragen aufgegriffen werden, später können auch betriebswirtschaftliche Auswertungen in der Gruppe besprochen werden.
Euro, im halbjährigen Arbeitskreis bei 45 Euro. Nutzen
Ein fester Bestandteil des Arbeitskreises ist der Betriebs-
Sie diese Chance. Die Arbeitskreise bieten ein riesiges
besuch bei den einzelnen Teilnehmern. So bekommen
Potential beim Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Sie einen Einblick in die Betriebe der Berufskollegen.
 F. Heber
Das Programm wird vielseitig gestaltet, auch mit externen Referenten und mit Exkursionen.
INFO
Pro Gruppe kommen maximal 20 Teilnehmer zusam-
Informationen erhalten Sie bei der
VwSt Wertingen, Tel.: 08272 / 98 73 7
men. Sie treffen sich sechsmal pro Jahr oder dreimal
pro Halbjahr. Die Kosten pro Teilnehmer liegen bei 90
So riskieren Sie keine Prämienkürzung
Nach der Viehverkehrsverordnung (ViehVerkV) müssen
Zeitpunkt der Kontrolle Sanktionen, sondern für alle
Rinder spätestens nach sieben Tagen gekennzeichnet
verspäteten Meldungen im Kalenderjahr.
und an die HIT-Datenbank gemeldet sein. Bei Schaf- und
Ziegenhaltern gilt die Stichtagsmeldung. Das heißt, die
Sie können jetzt aber selbst kontrollieren, ob sie wirk-
am 1. Januar eines Jahres gehaltenen Schafe und Ziegen
lich alle Tiere rechtzeitig angemeldet haben. Dazu rufen
müssen, getrennt nach Altersgruppen, bis spätestens 15.
Sie auf der HIT-Datenbank unter den Menüpunkten „wei-
Januar gemeldet werden. Für Tiere, die in den eigenen
tere Abfragen und Funktionen“ und „Meldefristüber-
Bestand übernommen werden, gilt eine Meldefrist von
schreitung“ eine Meldestatistik über Ihren Betrieb ab. Mel-
maximal sieben Tagen.
dungen, die erst nach 7 Tagen gemacht wurden, sind rot
markiert. Zusätzlich erhält der Landwirt durch Prozent-
Wer diese Meldefristen nicht einhält, muss mit einer
angaben einen besseren Überblick über sein Meldever-
Kürzung der Prämien, im schlimmsten Fall sogar mit
halten. Wer ständig zu spät meldet, kann dies jetzt auf
der kompletten Streichung der Direktzahlungen rech-
einen Blick erkennen und natürlich ändern.
nen. Denn seit 2012 ist die Einhaltung der Meldefristen
Cross-Compliance-relevant. Die Einhaltung der Melde-
Vermeiden Sie Prämienkürzungen und achten Sie im-
fristen wird jährlich stichprobenartig kontrolliert. Da-
mer auf eine fristgerechte Meldung und Markierung Ih-
bei drohen nicht nur für die offenen Meldungen zum
rer Tiere! LKV JOURNAL 1 | 2016
 A. Dethlefsen
7
AKTUELLES
Ärger mit den Ohrmarken
Einflüsse, wie scharfe Kanten oder Leitplanken in der
Aufstallung, Kuhbürsten, Weidegang und vor allem die
falsche Position der Ohrmarke im Ohr – sie sollte immer mittig zwischen den beiden Ohrknorpeln eingezogen werden. In erster Linie aber, auch das haben die
Betriebsbesuche gebracht, ist die Ohrmarke selbst die
Ursache für die hohen Verlustraten. Die Probleme traten auf, seit mit der Ohrmarke laut VVD-Verordnung
Stanzproben aus dem Ohr entnommen werden müssen. Dazu wurde der Dorn der Ohrmarken verändert. Er
wurde starr und ist deshalb nicht mehr so flexibel. Das
aber hat zur Folge, dass der Dorn leichter bricht.
Probleme gelöst?
Die Ohrmarken haben in den letzten Monaten für viel
Das LKV Bayern hat die Ohrmarken der Firma Allflex
Unmut gesorgt. Denn viel zu viele Kühe haben ihre Ohr-
für die Versorgung der MLP-Betriebe ausgelistet. Das
marke verloren.
heißt, seit Januar 2015 werden für MLP-Betriebe keine Allflex-Ohrmarken mehr routinemäßig zugeteilt,
Was ist passiert?
sondern nur noch Ohrmarken der Firmen Caisley und
Das LKV Bayern hat auf Allflex-Ohrmarken gesetzt.
GePe. Betriebe, die nicht an der MLP teilnehmen, haben
Denn Allflex war und ist Weltmarktführer bei Ohr-
die Möglichkeit neben Allflex- auch Caisley- oder Ge-
marken und lieferte die besten Zahlen hinsichtlich der
Pe-Ohrmarken zu bestellen. Diese Umstellungsphase
Qualität. Doch dann gab es ab Mitte 2013 gerade mit die-
wurde 2015 abgeschlossen.
sen Ohrmarken zunehmend Probleme. Es kam zu extrem hohen Verlustraten. Die meisten Verluste treten
Das Fabrikat der Ersatzohrmarken richtet sich nach
etwa drei bis vier Jahre nach dem Einziehen der Ohr-
dem Fabrikat der aktuell verwendeten Ohrmarkenserie.
marken auf. Das LKV Bayern hat auf die Beschwerden
Bei einem Wechsel des Fabrikats werden ab der ersten
der Landwirte reagiert und sich mit dem Hersteller in
Geburtsmeldung aus dieser neuen Serie auch die Nach-
Verbindung gesetzt. Daraufhin hat der Hersteller zu-
prägungen bei dem entsprechenden Hersteller bestellt.
sammen mit LKV-Mitarbeitern viele betroffene Betrie-
Für Betriebe, die gerne weiterhin Allflex-Ohrmarken
be besucht, um die Ursachen für die hohen Verlustraten
benutzen wollen, gibt es seit Mitte 2015 die Möglichkeit,
herauszufinden.
eine völlig neue Allflex-Ohrmarke mit elastischem Dorn
zu bekommen.
Was war schuld an den hohen Verlusten?
Momentan sind natürlich noch viele alte Ohrmarken im
Das Ergebnis dieser Betriebsbesuche war eindeutig. Ein
Einsatz. Das heißt, die nächsten zwei bis drei Jahre kön-
Grund für die hohen Verlustraten sind betriebliche
nen noch erhöhte Verlustraten auftreten.  F. Nocker
INFO
Probleme mit dem LKV-Herdenmanager?
In den letzten Februar-Wochen sind im Internet Virusangriffe in ungewohnt massiver Form aufgetreten. Das
hat zu erheblichen Störungen auch bei der Nutzung des LKV-Herdenmanagers geführt. Trotzdem konnte die
Sicherheit Ihrer Daten zu jeder Zeit gewährleistet werden. Wir bedauern die für Sie entstandenen Unannehmlichkeiten. 8
 LKV-Bayern
LKV JOURNAL 1 | 2016
BERATUNG
LKV-Seminare
VWST TÖGING /OBERBAYERN NORD
LKV- AMS-Seminar
„Ist ein Melkroboter das Richtige
für meinen Betrieb?“
Teilnahmegebühr: 40 Euro
März, im Bereich der VwSt Pfaffenhofen
Nr. 201619055,
Referentin: Christiane Weil
LKV Grundfutter-Seminar
„Grünlandoptimierung –
Lassen Sie Ihr Geld nicht auf der Wiese liegen“
Teilnahmegebühr: 50 Euro
5. April, Pleiskirchen
Nr. 201615016,
Referenten: Alexander Körernik
Dr. Berhard Hübner
7. April, St. Wolfgang
Nr. 201615017,
Referenten: Alexander Körernik,
Dr. Berhard Hübner
VWST WÜRZBURG/UNTERFRANKEN
LKV-Fütterungsseminar
„Gutes Futter – fitte Kühe“
Teilnahmegebühr: 40 Euro
5. April, Karlstadt
Nr, 201603012, Referentin: Daniela Gundel
12. April, Burgwallbach
Nr. 201603013, Referent: Roland Wehner
14. April, Rubboden
Nr. 201603031, Referent: Roland Wehner
19. April, Eurerfeld
Nr. 201603033, Referent: Matthias Manger
Anmeldung: VwSt Würzburg,
Tel.: 0931 / 17998, Fax: 0931 / 7846058
Anmeldeschluss: jeweils eine Woche vorher
LKV-Fütterungsseminar
„Natürlich wirtschaftlich –
Milchviehhaltung mit Kurzrasenweide“
Teilnahmegebühr: 50 Euro
12. April, Tiefenstätt
Nr. 201615001,
Referenten: Thomas Folger, Siegfried Steinberger
LKV-Jungviehseminar
„Natürlich wirtschaftlich –
Jungviehaufzucht auf der Kurzrasenweide“
Teilnahmegebühr: 50 Euro
21. April, Gmund am Tegernsee
Nr. 201614051,
Referenten: Otto Kirmaier, Siegfried Steinberger
Anmeldung: VwSt Töging,
Tel.: 08631 / 14863, Fax: 08631 / 379554,
Anmeldeschluss: jeweils eine Woche vorher
VWST WERTINGEN/NORDSCHWABEN
LKV-AMS-Seminar
„Ist ein Melkroboter das Richtige
für meinen Betrieb?“
Teilnahmegebühr: 40 Euro
März 2016, im Bereich der VwSt Wertingen
Nr. 201619056,
Referntin: Christiane Weil
Anmeldung: VwSt Wertingen,
Tel.: 08272 / 98737, Fax: 08272 / 98738,
Anmeldeschluss: jeweils eine Woche vorher
LKV JOURNAL 1 | 2016
9
MANAGEMENT
Bauen im Außenbereich
Damit Sie nicht
im Nebel stehen
Der Stall auf der grünen Wiese, für viele Betriebe ist das die einzige Möglichkeit für
den nächsten Entwicklungsschritt, denn im Dorf hat ein moderner Stall heute kaum
noch irgendwo Platz. Doch wer mit seinen Tieren raus geht, baut im so genannten
Außenbereich und der ist in Deutschland besonders geschützt. Da ist eine gute Planung im Vorfeld oberstes Gebot.
Es ist wieder soweit. Josef Bösl,
es noch recht einfach, da waren noch nicht so viele Auf-
Milcherzeuger aus Döfering im
lagen zu erfüllen, nur die normalen Sachen, wie Ab-
Landkreis Cham hat ein neues
standsflächen und so. Da kam auch mehr vom Landrat-
Bauprojekt. Seit rund 20 Jahren
samt. Jetzt ist das alles Bringschuld. Du musst die Sachen
baut der engagierte Landwirt an
alle beibringen.“ Der Brandschutz zum Beispiel spielte
seinem Betrieb: Mitte der 1990er
beim alten Stall vor 20 Jahren noch kaum eine Rolle,
Jahre hat er mit einem Laufstall
heute musste der gesamte Stallplan deshalb umgeän-
auf den Feldern am Ortsrand be-
dert werden. Mitte der 90er Jahre genügte als Ausgleich
gonnen, dann folgten die Siloanlagen, das Wohnhaus
noch die Eingrünung der Anlage, heute muss Josef Bösl
und jetzt ist der neue Stall dran. Mittlerweile ist Josef
eine Ausgleichsfläche von rund 1.500 Quadratmetern
Bösl längst zum Bauprofi geworden. „Vor 20 Jahren war
zur Verfügung stellen.
10
LKV JOURNAL 1 | 2016
MANAGEMENT
Doch Josef Bösl wurde nicht überrascht von all den Auf-
Wer sicher gehen will, dass er alles richtig macht und so
lagen, er hat schon lange vor seinem Bauantrag vieles
Verzögerungen vermeidet, der sollte sich schon im Vor-
geklärt. Bereits im Herbst 2014 hat Bösl an einem mehr-
feld beraten lassen, vom Bauberater im Landwirtschaft-
tägigen Bauseminar am Fachzentrum für Rinderhal-
samt zum Beispiel im Rahmen einer Beratung zur Be-
tung in Cham teilgenommen. Dabei wurden neben rein
triebsentwicklung. Hilfe bietet auch der Baubetreuer.
fachlichen Fragen wie Wirtschaftlichkeit, Aufstallungs-
Er stellt alle wichtigen Unterlagen für den Bauherrn zu-
formen oder Melktechnik auch Fragen zur Baugeneh-
sammen. Wer Fördersummen über 300.000 Euro beim
migung und damit verbundenen Auflagen behandelt.
Stallbau in Anspruch nimmt, muss mit einem Baube-
Die zuständigen Sachbearbeiter der Fachbehörden und
treuer zusammenarbeiten.
des Landratsamtes standen dabei als Referenten zur
Verfügung. Und Bösl ist zu allererst auch einmal zum
Der Außenbereich ist in Deutschland besonders ge-
Landratsamt - zur Baubehörde - gefahren und hat dort
schützt. Wer im Außenbereich bauen darf, erhält damit
mit den Leuten geredet. Die Leute von der Baubehörde
ein besonderes Privileg. Maßgeblich ist dazu §201 Bau-
sind dann zu ihm auf den Betrieb gekommen und ha-
gesetzbuch. Er beschreibt, was unter Landwirtschaft im
ben sich den geplanten Standort erst einmal angese-
Sinne des Baugesetzbuches zu verstehen ist. Im § 35 des
hen. Auch das Landwirtschaftsamt empfiehlt einen sol-
Baugesetzbuches ist das „Bauen im Außenbereich” gere-
chen „Standorttermin“. In der Regel kommen dazu alle
gelt. Im Absatz 1 heißt es dazu unter anderem: „..Im Au-
wichtigen Behördenvertreter von der Baubehörde, der
ßenbereich – das ist außerhalb eines Bebauungsplanes
Wasserwirtschaft, vom Naturschutz und vom Landwirt-
– ist ein Vorhaben nur zulässig, wenn öffentliche Belan-
schaftsamt. Sie prüfen den Standort und mögliche Al-
ge nicht entgegenstehen, die ausreichende Erschließung
ternativen und sagen gleich, ob aus Ihrer Sicht Beden-
gesichert ist und ... wenn es einem land- oder forstwirt-
ken vorliegen. Wenn es nach dem Standorttermin heißt,
schaftlichen Betrieb dient.” Das ist die Privilegierung.
dem steht nichts im Wege, dann muss der Landwirt
Ob die Voraussetzungen aus fachlicher Sicht dazu gege-
kaum noch mit großen Problemen rechnen.
ben sind, wird vom zuständigen Landwirtschaftsamt im
Rahmen einer Stellungnahme geprüft. Entscheidend ist
Nach dem Besuch im Landratsamt hat Josef Bösl eine
dabei, ob es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb
Bauvoranfrage gestellt. Im Rahmen dieser Voranfra-
handelt, also kein Gewerbe und kein Hobby, der nach-
ge werden alle Auflagen geklärt, die den Bauherrn er-
haltig und zu Erwerbszwecken bewirtschaftet wird und
warten. Das heißt, beim eigentlichen Bauantrag geht
ob die geplante Baumaßnahme auch sinnvoll und für
es dann relativ einfach, weil Josef Bösl dann schon alle
die weitere Entwicklung des Betriebes notwendig und
Auflagen mit einplanen konnte.
angemessen ist.
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11
MANAGEMENT
Georg Mayer, Behördenleiter am Amt für Landwirtschaft in Cham, gibt zu bedenken, dass vor allem beim
Bau eines Wohnhauses im Außenbereich der Schuss
nach hinten losgehen kann. Gern wird da ein neues
Haus für die Austragler oder den Betriebsleiter geplant.
Doch schnell steht es dann für die weichenden Erben
parat, die nichts mehr mit der Landwirtschaft zu tun
haben. Für die Entwicklung des Betriebes kann das fatale Folgen bedeuten. Denn jedes neue Bauvorhaben
muss dann die Wohnbebauung berücksichtigen. Probleme sind programmiert.
Ist die rechtliche Situation geklärt, ist noch längst nicht
alles in trockenen Tüchern. Denn dann geht es um die
Familie Bösl hat einen neuen Kuhstall geplant, er soll mit drei Melkrobotern
ausgestattet werden.
menschliche Seite, um die Zustimmung der Nachbarn
und der Bevölkerung vor Ort. Josef Bösl brauchte für
seinen neuen Stall die Zustimmung von 20 Nachbarn,
denn unterhalb der Anlage ist eine neue kleine Siedlung entstanden. „Das ist natürlich heikel, wenn Du die
Zustimmung von so vielen Leuten brauchst. Ich dachte
zunächst sogar daran, eine Infoveranstaltung im Dorf
zu machen. Aber das war dann doch nicht nötig, denn
ich komme bestens mit meinen Nachbarn aus.“
Die Nachbarn wurden vom Landratsamt schon bei der
Bauvoranfrage informiert. Nach dem der Bauantrag
eingereicht wurde, hat sich Josef Bösl zu jedem seiner
Nachbarn selbst auf den Weg gemacht, mit einem dicken Bündel an Infos und dem Plan für den neuen
Stall. „Da wollte ich schon persönlich mit allen reden.
Der „alte“ Stall war das erste Projekt der Bösls im Außenbereich. Seitdem hat
sich der Betrieb stetig weiterentwickelt.
Es gab großen Informationsbedarf, vor allem wollten
die Nachbarn etwas über die Entwässerung wissen, aus
Furcht, dass Ihre Gärten eines Tages unter Wasser stehen.“ Josef Bösl ist das gute Verhältnis zu seinen Nach-
Beim Kuh- oder Schweinestall ist diese Abgrenzung ver-
barn wichtig, deshalb nimmt er auf ihre Bedürfnisse
hältnismäßig einfach. Schwieriger wird es beim Bau
Rücksicht. Der Aufwand hat sich gelohnt, alle haben
von Hallen, die ohne großen Aufwand schnell um-
ohne Einwand unterschrieben. Die Atmosphäre war
genutzt werden können und dann mit der Land-
entspannt und Josef Bösl war sogar zu einem Späßchen
wirtschaft nichts mehr zu tun haben. Problema-
aufgelegt: „Nach dem Unterschreiben habe ich dann
tisch können Bauvorhaben im Außenbereich vor
gesagt, ob sie auch das Kleingedruckte gelesen hätten.
allem
Wieso haben sie gefragt. Naja, jeder muss jetzt in der
bei
kleineren
Betrieben
werden.
Kritisch
ist es zum Beispiel, wenn der Betrieb die Milch-
Woche zwei Stunden bei der Stallarbeit helfen.“
kuhhaltung aufgibt und auf Mutterkuhhaltung umsteigt und dann noch ein paar Freizeitpferde hält. Da
Nach dem auch die menschliche Hürde gemeistert war,
ist die Gefahr groß, dass der Betrieb nur noch als Hobby
stand dem Bauherrn nichts mehr im Wege. Acht Mona-
eingestuft wird. Deshalb sollte der Bauherr immer die
te nach der Bauvoranfrage war die Genehmigung da.
Gewinnerzielungsabsicht nachweisen können und be-
Jetzt konnten die Bösls endlich loslegen und mit dem
legen, dass das Bauprojekt im Außenbereich in erster Li-
neuen Stall beginnen.
nie für den landwirtschaftlichen Betrieb notwendig ist.
12
 G. Helm
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Liegeboxenpflege
Ganz schön
ausgeschlafen Matratzen für
den Kuhstall
Die Haltungsbedingungen haben neben der Fütterung, dem Management und der Zucht eine enorme Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit
der Milchviehhaltung. Dem Liegebereich der Kuh kommt dabei ein
besonders hoher Stellenwert zu, schließlich soll eine Kuh zwölf bis 14
Stunden pro Tag liegen. Rinderberater Christian Schoibl von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich zeigt, worauf es dabei ankommt.
LKV JOURNAL 1 | 2016
13
MILCHERZEUGUNG
STROH-MIST-MATRATZE
Der saubere Betonboden der rund 25
Zentimeter tiefen Mulde wird mit
Wasser befeuchtet. Der Boden wird
dann mit etwa zwei Zentimeter frischem Rinderkot oder dickflüssiger Gülle bedeckt. Darauf kommt
eine mindestens 15 Zentimeter dicke Schicht mit gut strukturiertem
feuchten Rinder- oder. Pferdemist.
Vorsicht, es darf kein verrotteter
Mist sein. Diese Schicht muss dann
mechanisch
verdichtet
werden,
zum Beispiel mit einer handlichen
ABB.
aB abb 1_layout 1 20.01.16 08:21 seite
1 1:
Rüttelplatte oder einer Rüttelwalze. Auf den Mist wiederum geben
170
liegeflächenlänge
0,80 - 100
nackenriegel
Sie eine etwa fünf Zentimeter dicke
Schicht nicht zu kurz gehäckseltes
Gerstenstroh. Langes Stroh fördert
denschlitze verschließen und bei
Schieberentmistung
Querkanäle
verstopfen.
stroh-/ mistmatratze
0,20
streuschwelle
0,25
den Austrag und kann Spaltenbo-
kopfraum
Zum Schluss muss die festgetretene
obere Schicht noch befeuchtet werden. Denn bei zu trockenen Boxen,
lässt die Elastizität der Matratze
> 2,60 (wandständig)
> 2,40 (gegenständig)
Abb. 1: Die Maße der Aufstallung haben einen wesentlichen Einfluss
nach und die Kühe tragen mehr
Stroh in den Laufgang aus.
Abb.
1:Funktionalität
Die Maße derder
Aufstallung
auf die
Liegebox. haben einen wesentlichen Einfluss auf die Funktionalität
der Liegebox.
Foto: LK OÖ
KALK-STROH-MATRATZE
Die Kalk-Stroh-Matratze besteht aus
einer Ober- und einer Unterschicht.
Nicht jeder Milchviehhalter ist mit der Tiefbox im Kuh-
Mit dem Futtermischwagen werden Stroh, Kalk und
stall zufrieden. Immer wieder bekommen die Berater zu
Wasser mindestens zehn Minuten gemischt (Mi-
hören: “Unsere Matratze funktioniert nicht. Die Kühe
schungsverhältnisse s. Kasten). Bevor die Box mit der
sind nass und unsauber. Ständig liegt Kot in der Box.
unteren Schicht befüllt wird, sollte der Boden mit Was-
Die Euter sind verdreckt. Die Zellgehalte sind zu hoch.
ser befeuchtet werden. Zunächst werden rund 20 Zenti-
Die täglichen Arbeiten sind zu zeitintensiv.“ Es zeigt sich
meter der Mischung 1 in der Box ausgebracht und mit
doch, nur mit etwas Mist und dann Stroh drüber wird
der Rüttelplatte gut verdichtet. Anschließend werden
eine Matratze nicht stabil und fest. Der Aufbau einer
fünf bis zehn Zentimeter der Mischung 2 darauf ge-
stabilen Matratze aber ist die wichtigste Maßnahme,
streut und ebenfalls gut verdichtet.
um die Kühe sauber zu halten.
Damit die Matratzen auch gut halten und Kühe und
Zwei Systeme haben sich in der Praxis bewährt, nämlich
Landwirt mit den Tiefboxen zufrieden sind, ist die re-
die Stroh-Mist-Matratze und die Kalk-Stroh-Matratze.
gelmäßige Pflege notwendig. Mindestens einmal pro
14
LKV JOURNAL 2 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Woche sollten im Kopfkasten der Stroh-Mist-Matratzen
Tiefboxen funktionieren allerdings nur, wenn auch die
etwa drei Kilogramm Stroh nachgefüllt werden. Dann
Maße passen. Die Liegemulden sind oft zu lang, so dass
sollten Sie die Matratze erneut leicht befeuchten und
die Tiere in der Box abkoten. Falsch eingestellte Nacken-
nasse Stellen mit trockenem Stroh abdecken. Uneben-
riegel, zu breite oder zu schmale Liegeboxen fördern das
heiten im Liegebereich müssen mit Stroh ausgeglichen
Abkoten in der Box. Die wichtigsten Abmaße der Tief-
werden. Je nach Austrag und Bedarf werden die Boxen
box sollten kontrolliert und die Aufstallung und die
mit frischem Rindermist nachgefüllt und mit genügend
Bugschwellen nach Abbildung 1 montiert werden. Bei
Stroh festgetreten. Bei der Stroh-Kalk-Matratze sollten
der Einstellung dürfen auch keine Tierschutz-Richtlini-
Sie alle drei bis vier Wochen die Deckschicht nach-
en verletzt werden.  Ch. Schoibl
streuen. Bei trockener Witterung
und im Sommer müssen die Boxen
angefeuchtet werden. Ein Vorrat im
MISCHUNGSANLEITUNG FÜR EINE
KALK-STROH-MATRATZE NACH CHRISTIAN SCHOIBL,
LK OBERÖSTERREICH
Kopfkasten erleichtert die Arbeitsabläufe. Trocknet die Box aus, wird
sie hart und unbequem, die Folge:
Die Kühe tragen mehr Material aus
Mischung 1
Mischung 2
der Liegebox. Weil der Kalk das Eu-
Stroh
20 kg
20 kg
ter beansprucht, kann es zu spröden,
kohlensaurer Kalk
150 kg
100 kg
trockenen Zitzen kommen. Das ver-
Wasser
80 kg
25 kg
meiden Sie durch kurzes Stroh als
Mischzeit
Deckschicht oder ein Pflege-Dipp-
Faustprobe
10 Minuten
10 Minuten
deutliches Tropfen
kein Tropfen
mittel beim Melken.
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LKV JOURNAL 1 | 2016
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15
MILCHERZEUGUNG
Energiesparen im Kuhstall
Weniger ist mehr
Den Stromverbrauch senken und effizienter nutzen, in Zeiten niedriger Preise
ist das für jeden wichtig. Hilfe dabei geben die Fachzentren für Diversifizierung
und Strukturentwicklung an den Landwirtschaftsämtern. Sie bieten unter dem
Motto „LandSchafftEnergie“ einen Energiecheck für Ihren Betrieb an. Florian
Graf ist Energieberater von „LandSchafftEnergie“ in Regen, er zeigt auf, wie der
Check funktioniert und wie Sie auf Ihrem Betrieb Energie sparen können.
SO FUNKTIONIERT DER ENERGIECHECK
ähnlichen Betriebstypen in ähnlicher Größe gezogen.
Aus diesem Vergleich kann der Energieberater dann
Um eine grobe Einordung über den Strom-, Diesel- und
Unterschiede erkennen und die Gründe für Ihre Abwei-
Heizenergieverbrauch
chungen herausarbeiten.
Berater
zunächst
check.
Dazu
Das
Sie
einen
braucht
müssen
gewinnen,
so
er
macht
genannten
Ihre
nicht
nur
der
Schnell-
Betriebsdaten.
die
Zum Teil können die Schwankungen zwischen dem ei-
Strom-
genen Betrieb und den Vergleichsbetrieben recht groß
abrechnung bereitstellen, sondern auch allgemeine
sein. Das kann an der Art der Aufstallung liegen oder
Angaben zur Flächen- und Tierausstattung machen.
am Einsatz unterschiedlicher Technik. Ist der Unter-
Auf der Basis dieser Daten wird dann ein Vergleich zu
schied sehr groß, kann der Energieberater auch einen
16
heißt,
zu
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Intensivcheck durchführen. Dabei
werden auf einem Betriebsrundgang speziell die Stromverbraucher
unter die Lupe genommen und Lösungsansätze für eine Reduzierung
des Strombedarfs erarbeitet.
PAUSCHALE WERTE
GIBT ES NICHT
Eine allgemein gültige Aussage darüber, wie hoch der betriebliche
Stromverbrauch ist, gibt es nicht.
Sicher ist nur, mit zunehmenden
Bestandsgrößen sinken der Verbrauch und die Kosten pro Tier. Die
Milchviehbetriebe, die wir beraten,
verbrauchen durchschnittlich zwi-
Die Energieberater von LandSchafftEnergie aus Regen: Sepp Baier (i. Bild l.), Sepp Niedermeier
(2. v. l.), Stefan Mück (3. v. r.), Florian Graf (2. v. r.)
schen 400 und 500 Kilowattstunden pro Kuh und Jahr. Oft haben Betriebe mit niedrigen Verbrauchswerten im Vergleich zu anderen einen
WO LÄSST SICH AM MEISTEN SPAREN?
hohen spezifischen Strombedarf pro Kuh. Das ist zum
Beispiel der Fall, wenn Jungvieh ausgelagert wird oder
Um herauszufinden, wo solche Einsparungspotentiale
Verbraucher wie Hammermühle oder Güllerührwer-
liegen, muss die Verbrauchsstruktur eines Betriebes ge-
ke nicht mit Strom betrieben werden. Deshalb hat ein
nauer unter die Lupe genommen werden. Das größte
pauschaler Mittelwert nicht wirklich eine hohe Aus-
Potential für eine Stromeinsparung – so die landläufi-
sagekraft. Häufig ist für privat verbrauchten Strom
ge Meinung – ist die Beleuchtung. Der Grund für diese
oder andere Betriebszweige kein eigener Zähler instal-
Einschätzung liegt mit Sicherheit daran, dass das Licht
liert, so können dann lediglich Schätzungen getroffen
sichtbar ist und aktiv ein- und ausgeschaltet werden
werden. Pro Person im Haushalt werden rund 1.000
kann. Doch der Anteil der Beleuchtung am Gesamtver-
Kilowattsstunden angesetzt. Verbesserungspotenziale
brauch beträgt lediglich 15 Prozent (s. Grafik S. 18). Daher
sind auf jedem Betrieb zu finden, auch wenn die Ver-
sollte das Hauptaugenmerk eher auf die Milchgewin-
brauchswerte deutlich unter dem Durchschnitt liegen.
nung liegen.
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LKV JOURNAL 1 | 2016
17
MILCHERZEUGUNG
STROMBEDARF
Einsparpotenzial vorhanden. Die Vakuumpumpe ist auf
die maximal beanspruchte Leistung ausgelegt, doch die
wird nur zur Reinigung benötigt. Für den Melkvorgang
ist die Leistungsaufnahme in der Regel geringer. Durch
den Einsatz einer zweiten Vakuumpumpe oder den Einbau einer Frequenzsteuerung kann auch hier bis zu einem Drittel Strom gespart werden. Je länger die Melkzeiten sind, desto schneller amortisiert sich die Investition.
Für den Reinigungsvorgang stehen unterschiedliche Systeme zur Verfügung. Ausschlaggebend hier sind die Reinigungstemperatur und die Erzeugung des dafür benötigten Warmwassers. Temperaturen von 40 Grad Celsius
können mit einer Wärmerückgewinnung problemlos
erzeugt werden. Steigt die Temperatur jedoch auf 60
Grad, wird meistens ein Durchlauferhitzer eingesetzt,
Der Strombedarf für die einzelnen Bereiche der Milchgewinnung bei einem
Stromverbrauch von 400 Kilowattstunden pro Kuh und Jahr
der mit Strom heizt. Werden bei Kochendwasserreinigung Grundtemperaturen von 80 Grad nicht durch die
Heizungsanalage bereitgestellt, ist ein hoher Anteil elektrischer Energie zum Erhitzen des Wassers auf bis zu 100
DIE MILCHKÜHLUNG IM VISIER
Grad nötig. Aus energetischer Sicht ist es also sinnvoll,
sich das Reinigungssystem genauer anzuschauen.
Ein Viertel des Stromverbrauchs fließt in die Milchkühlung. Hier steckt auch das größte Potenzial der Einspa-
UND DIE BELEUCHTUNG?
rung. So kann zum Beispiel durch einen Vorkühler der
Bedarf um rund 50 Prozent – das ist die Hälfte! – gesenkt
Die Beleuchtung hängt vom Gebäudetyp ab. In der Ver-
werden. Allerdings muss dafür vorher geklärt werden,
gangenheit waren Leuchtstoffröhren Stand der Technik.
ob eine Wärmerückgewinnung verwendet wird und die
Für viele Einsatzbereiche haben diese auch weiterhin
kühlere Milch für die notwendige Warmwassermen-
ihre Berechtigung. Allerdings sollte beim Einbau dar-
ge ausreichend ist. Kühlen mit Wärmerückgewinnung
auf geachtet werden, dass elektronische Vorschaltgerä-
frisst rund 15 Prozent mehr Strom als eine alleinige Di-
te verwendet werden. Dadurch lassen sich 20 Prozent
rektkühlung, rechnet sich aber, wenn keine günstige
Strom einsparen. Auch der Wechsel von „T8-“ auf spar-
Alternative zur Warmwasserbereitung zur Verfügung
samere „T5-“ Röhren erhöht die Stromeffizienz. Derzeit
steht. In letzter Zeit werden Eiswasserkühlungen inter-
scheinen LED-Röhren als noch relativ teuer, sie werden
essant, da günstiger Strom aus der Photovoltaik-Anlage
sich aber in Zukunft stärker etablieren. Für niedrige Ge-
oder Nachtstrom genutzt werden kann. Allerdings ver-
bäude ist der Abstrahlwinkel der Leuchten wichtig. Im
braucht das Eiswasserverfahren durch Speicherverluste
Gegensatz zu hohen Gebäuden ist der Einsatz von Hoch-
20 Prozent mehr Strom als die Direktkühlung. Das muss
druck-Dampfdrucklampen hier nicht empfehlenswert,
durch die niedrigeren Stromkosten ausgeglichen wer-
da die Lichtausbeute pro Leuchte zu gering ist.
den. Wichtig ist auch, der Tank sollte in einem kühlen
Raum stehen, das Kühlaggregat, wenn möglich, außerhalb des Gebäudes, am besten auf der Nordseite. Dann
FÜTTERUNGSANLAGE NICHT VERGESSEN
wird der Wirkungsgrad des Wärmetauschers nicht
verschlechtert.
Auch die Fütterungsanlage gehört zu den Stromverbrauchern am Betrieb. Lange Förderleitungen, etwa für
Kraftfutter, machen oft mehrere Antriebsmotoren not-
AUCH DIE VAKUUMVERSORGUNG
FRISST VIEL STROM
wendig. Kann das Kraftfutter direkt oberhalb einer Station gelagert werden, entfallen neben den zusätzlichen
Stromkosten auch Anschaffung und Wartung der Tech-
Den nächsten wichtigen Block beim Stromverbrauch
nik. Bei automatischen Fütterungssystemen muss zwi-
stellt die Vakuumversorgung dar. Auch hier ist ein großes
schen Nutzen und Stromkosten abgewogen werden.
18
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
WAS HILFT KURZFRISTIG
BEIM SPAREN?
stark verschmutzen Lampen kann die Lichtausbeute erhöht oder bei gleichem Licht die Anzahl reduziert werden. Jeder Stromverbraucher sollte auf Notwendigkeit
Um einen spürbaren Einspareffekt zu erzielen, sollten
und Laufzeit überprüft werden. Auch kleine Abnehmer
Sie alle möglichen Einzelmaßnahmen in Angriff neh-
wie Ventilatoren können bei ganzjährigem Einsatz hohe
men. Kurzfristig hilft an erster Stelle die Wartung aller
Strommengen verbrauchen, wobei der Einsatz zumin-
Stromverbraucher. Das Reinigen des Wärmetauschers
dest im Winter überdacht werden muss. Bei Frostsiche-
und das Säubern der Kühlrippen von Elektromotoren
rungen, die hohe Anschlusswerte haben, sollte nur bei
gehört dabei zum festen Bestandteil eines jeden War-
Notwendigkeit Bedarf gemacht werden. Bei baulichen
tungsplans. Ventilatoren müssen saubere Rotorblätter
Veränderungen werden größere Investitionen getätigt,
haben und auch das Schutzgitter muss regelmäßig ge-
wie etwa das Versetzen des Kühlaggregates an einen
reinigt werden. Unter Umständen können Sie auf das
anderen Standort. Steht man vor Baumaßnahmen und
Schutzgitter ab einer Mindesthöhe auch ganz verzich-
Neuanschaffungen sollte der Energieverbrauch und der
ten. Dadurch verringert sich der Reibwiderstand der
Standort immer im Blick gehalten werden, da hier am
Luft. Ist das Kühlaggregat in einem Raum aufgestellt
leichtesten gehandelt werden kann.
 F. Graf
und nicht außen am Gebäude angebracht, soll zumindest ein möglichst
guter Luftaustausch gewährleistet
werden. Das heißt, Fenster kippen
STROMVERBRAUCH
oder aushängen und Türen öffnen.
Eine klare Arbeitseinteilung und
zügiges Melken ohne Zwischenarbeit kann die Laufzeit der Vakuumpumpe reduzieren. Der Tausch
von Elektromotoren in effizientere
EC-Motoren kann einen Stromspareffekt von bis zu 50 Prozent bewirken und sich beispielsweise bei einer Kuhbürste schon in fünf Jahren
amortisieren. Durch Reinigung von
Der Stromverbrauch im Kuhstall ist abhängig von der Bestandsgröße: Je mehr Kühe im Stall
gemolken werden, desto kleiner ist der Verbrauch pro Kuh.
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19
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MILCHERZEUGUNG
Der Einsatz genomischer Stiere in der Praxis
Vom Highlight
bis zum Absturz
ist alles drin
Genomischen Stiere wie Burino, Jurus und Odin sind auf dem Vormarsch. Die
genomische Selektion hat viele Vorteile, doch nicht alles ist Gold, was glänzt,
sagt Josef Berchtold, Redakteur bei „Rinderzucht Fleckvieh“ und „Rinderzucht
Braunvieh“. Er hat mit Züchtern gesprochen, welche Erfahrungen sie mit dem
Einsatz genomischer Stiere gemacht haben.
20
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Die genomische Selektion hat die Rinderzucht stark
verändert. Bis vor fünf Jahren besamten die Bauern
mehr als drei Viertel ihrer Kühe mit so genannten
töchtergeprüften Stieren, die je nach Zahl der Töch-
VON 25 BIS 95 PROZENT
WIE STARK SETZEN ZÜCHTER
AUF GENOMISCHE STIERE?
ter zwischen 80 und 99 Prozent Sicherheit boten. Für
den Rest kamen Prüfstiere zum Einsatz mit 35 Prozent
Genauigkeit.
Markus Ostenried Leinau,
130 Kühe Braunvieh
Dann aber kamen die genomischen Zuchtwerte, im
„Wir haben in Spitzenzeiten
August 2010 bei Holstein, im August 2011 bei Fleckvieh
über zwei Drittel genomische
und im Dezember 2011 bei Braunvieh. Durch den „Blick
Vererber eingesetzt und den
in die Gene“ kamen schon junge Stiere auf 65 Prozent
Anteil jetzt wieder auf rund ein
Sicherheit und überschritten damit den Mindestwert
Viertel reduziert. Das hat meh-
von 50 Prozent, der im Tierzuchtgesetz für Stiere im
rere Gründe: Zum einen gibt es
breiten Einsatz gefordert wird. Seitdem können bereits
beim Braunvieh international ein sehr gutes Angebot
einjährige Stiere ohne Einschränkungen eingesetzt
an töchtergeprüften Stieren, zum anderen sind wir
werden und die Bullen mit den höchsten Zahlen lassen
zuletzt mit einigen genomischen Stieren sozuagen et-
sich hervorragend vermarkten. Nicht zuletzt deshalb
was auf die Schnauze gefallen.
bezahlen die Besamungsstationen im Fleckviehbereich für Top-Genomikbullen Beträge bis in den sechs-
Bei der Auswahl der Jungstiere achten wir auf die
stelligen Bereich. Durch zehntausend Erstbesamun-
Kuhfamilie und hier vor allem auf die Langlebig-
gen – teilweise auch deutlich mehr – wird das wieder
keit. Auch streuen wir die eingesetzten Stiere stär-
eingespielt.
ker als früher, es gibt maximal noch zehn Trächtig-
STREUEN, STREUEN, STREUEN
keiten von einem Jungvererber. Wir setzen ihn erst
dann wieder stärker ein, wenn seine Töchter bei uns
im Betrieb abgekalbt haben, wir zufrieden sind und
Die Genetiker hingegen haben von Anfang an vor ei-
meinen, dass er gut auf unsere Herde passt.“
nem zu starken Einsatz einzelner genomischer Stiere gewarnt: Das System bringt zwar mehr Fortschritt,
aber es kann immer auch Abstürze geben. Deshalb fordern sie: streuen, streuen, streuen, nie stark auf einzel-
Fritz Lutzenberger, Jengen,
ne Stiere setzen, sondern auf eine breite Auswahl der
130 Kühe Holstein
besten genomischen Stiere.
„Wir besamen zu 90 bis 95 Pro-
WERDEN DIE TOP-BULLEN ÜBERSCHÄTZT?
zent mit genomischen Bullen,
streuen viel und verwenden
selten mehr als zehn Portionen von einem Bullen.
Seit ein, zwei Jahren kalben in großer Zahl Jungkühe
So verhindern wir, dass wir viele Töchter von einem
ab, deren Väter als genomische Jungvererber einge-
Stier haben, sollte er seine Werte nicht halten, wie
setzt wurden. Viele Stiere bestätigen sich, andere stür-
es zuletzt bei Maxim der Fall war. Wir setzen auf be-
zen ab. Bei allen drei Rassen erwischt es auch stark ein-
währte und bekannte Kuhfamilien und sind vorsich-
gesetzte Stiere und solche, die als Bullenväter gewählt
tig bei neuen Familien. Damit noch Luft nach unten
wurden. Stiere, deren Gene sich über Tausende von
ist, haben wir Mindestanforderungen von einem
Töchtern und Dutzende Söhne in der Population ver-
Plus von 1.000 Kilogramm Milch und einem Zucht-
ankert haben. Zwar stimmen die genomischen Wer-
wert von mindestens 120 in Fundament und Euter.
te mit den späteren töchtergeprüften Zuchtwerten im
Bei Rahmen, Körper und Milchtyp reichen auch Wer-
Mittel aller Stiere recht gut überein, allerdings führt
te um die 100. Ich will keine besonders großen oder
die aktuelle Methode bei Fleckvieh und Braunvieh zu
scharfen Kühe. Seit etwa zwei Jahren kalben fast nur
einer starken Streuung der Zuchtwerte mit niedriger
noch Färsen, deren Vater wir als genomischen Jung-
und mittlerer Sicherheit. Kurz: Die Top-Jungstiere und
vererber eingesetzt haben. Im Großen und Ganzen
Top-Kühe sind überschätzt, die unten rangierten Tiere
sind wir damit zufrieden, auch wenn es im Einzelfall
LKV JOURNAL 1 | 2016
21
MILCHERZEUGUNG
unterschätzt. Wenn das dann mit der April-Schätzung
korrigiert wird, werden die zuchtwertstärksten Jungvererber und Kühe mehrere Punkte in GesamtzuchtAndreas Böhm, Oppertshofen,
wert, im Milchwert, in der Fitness und in der Nut-
150 Kühe Fleckvieh
zungsdauer verlieren.
„Wir setzen rund 60 Prozent genomische und 40 Prozent töch-
Wie stark die genomischen Jungvererber und Prüfstie-
tergeprüfte
Der
re in Bayern eingesetzt werden, zeigt die Abbildung
Anteil der genomischen ist des-
unten. Beim Fleckvieh stieg der Einsatz im letzten Jahr
halb etwas höher, weil wir viel
von 35 auf über 40 Prozent, beim Braunvieh liegt er seit
mit Hornlosstieren arbeiten und hier das Angebot im
zwei Jahren bei rund 55 Prozent. Im Vergleich zu Ba-
Genomikbereich deutlich besser ist. Skeptisch bin ich
den-Württemberg ist das wenig, dort liegt man beim
mit dem Einsatz der dreijährigen genomischen Stie-
Fleckvieh bereits bei 75 Prozent und beim Braunvieh
re. Der Vorteil hier ist, dass sie bereits töchtergeprüft
bei fast 90 Prozent Jungvererbereinsatz.
Stiere
ein.
sind, wenn man den Sohn auf den Markt bringt. Es
DIE EUPHORIE IST VORBEI
ist aber für einen Züchter sehr ärgerlich, wenn man
einen Stier ein Jahr lang aufzieht und dessen Vater
dann eine Schätzung vor dem Markt „abschmiert“.
In der bayerischen Holsteinzucht werden aktuell 70
Mit den Jungkühen, die wir aus dem Einsatz der ge-
Prozent aller Besamungen mit genomischen Stieren
nomischen Stiere haben, sind wir zufrieden.“
gemacht. Mit einem Gesamtzuchtwert beim Fleckvieh
und Braunvieh von rund 130 liegen die eingesetzten
Jungvererber im Schnitt um fünf Punkte höher als
ihre töchtergeprüften Kollegen und sie erhöhen das
Josef Wagner, Antdorf
Bullenangebot deutlich. Allerdings bieten sie 20 bis
72 Kühe (45 Fleckvieh, 15 Braun-
30 Prozent weniger Sicherheit. Der jüngste Jahrgang
vieh, 12 Holstein)
der Prüfstierkandidaten ist im Zuchtwert noch höher,
„Ich bin nach wie vor auf der
stammt aber bereits zu rund 40 Prozent beim Fleckvieh
vorsichtigen Seite, für mich
und zu 70 Prozent beim Braunvieh selbst von genomi-
ist ein genomischer Stier wie
schen Jungvererbern ab. Die Schere geht immer weiter
ein Prüfstier. Wir besamen bei
auseinander. Der Landwirt muss selbst die Entschei-
Fleckvieh und Holstein etwa 50 Prozent, bei Braun-
dung zwischen „schnell“ oder „sicher geprüft“ treffen.
vieh etwa 70 Prozent mit töchtergeprüften Stieren.
GEFAHR FÜR DIE BÄUERLICHE ZUCHT?
Für die Zucht von Besamungsstieren wären Kälber
aus genomischen Stieren gefragt. Bei Holstein ist dieser Zug fast schon abgefahren, denn immer mehr Sta-
Derzeit schwappt bei Holstein eine für die bäuerliche
tionen auch in Europa produzieren ihre Prüfstiere
Zucht ungute Entwicklung aus Nordamerika nach Eu-
selber. Ich setze deshalb bei Holstein und bei Braun-
ropa herüber: In den USA halten sich die großen Be-
vieh mehr auf gesextes Sperma von töchtergeprüften
samungsstationen eigene Jungrinderherden mit den
Stieren. Wenn ich genomische Stiere einsetze, dann
genomisch höchsten Tieren, machen intensiv Em-
müssen sie aus einer super Kuhlinie kommen. Mit
bryotransfer und produzieren ihre Prüfstiere selbst.
den Jungkühen, deren Vater ich als genomischen
Bei Sexing Technologies sollen es jährlich 7.000 Spülun-
Stier eingesetzt hatte, bin ich teils zufrieden, teils
gen mit den genomisch höchsten Tieren sein. In diesen
nicht, das ist nicht viel anders als früher. Als Vorteil
US-STationen ist kaum noch Platz für Besamungsstie-
sehe ich, dass wir durch die genomischen Stiere im
re aus bäuerlichen Betrieben. Bei Braunvieh, Fleckvieh
Hornlosbereich weiterkommen.
und den heimischen Holsteinstationen sieht es anders
Ich bin der Meinung, dass der normale Melkbetrieb,
aus, dort ist die Zucht noch in Bauernhand.
der sich nicht für die Zucht von Besamungsstieren in-
J.Berchtold,
teressiert, mit töchtergeprüften Stieren besser fährt.
 Interviews: J. Berchtold
22
LKV JOURNAL 1 | 2016
Schulung zu Pro Gesund
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Gesunde Tiere durch
gesunde Weiden!
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Pro Gesund ist ein Schlüsselprojekt zur Verbesserung des Tierwohls in der
bayerischen Rinderhaltung. Ansprechpartner für Sie sind unsere Leistungsoberprüfer (LOPs). Sie wurden Im Frühjahr 2015 deshalb intensiv geschult, mit Erfolg: Die Zahl der Teilnehmer stieg auf über 1.500 Betriebe.
Das heißt, es konnten 800 neue Betriebe gewonnen werden. Im vergangenen Herbst startete nun eine zweite Schulungsrunde mit elf Seminarterminen. Dabei ging es vor allem um den intensiven Austausch zwischen
den LOPs und dem Projektteam von Pro Gesund. Dabei standen die Erarbeitung eines tieferen und besseren Fachwissens und mehr Sicherheit im
Umgang mit der Webanwendung auf dem Programm.
„Meine Empfehlung:
Düngen Sie die Weiden im Frühjahr
mit 300 bis 400 kg/ha PERLKA. Das
fördert die wertvollen Untergräser,
drängt unerwünschte Arten zurück
und sorgt für mineralstoffreiches
Futter.
Willkommener Zusatzeffekt: Bessere
Weidehygiene durch Dezimierung
der Parasitenlarven!“
Der Tagesablauf begann mit einem allgemeinen Überblick über die Projektentwicklung und einem Blick auf Baden-Württemberg und Österreich.
Denn dort gibt es ebenfalls ein Gesundheitsmonitoring. Den nächsten
Schwerpunkt bildete eine intensive Schulung, rund um die Erfassung von
Die Wirkung macht
den Unterschied!
Diagnosen und Beobachtungen im Programm. Dabei hatten die LOPs die
Möglichkeit, das Ganze mit Hilfe der App „RDV-mobil” zu trainieren. Mit
dieser App können Landwirte seit Herbst 2015 schnell und unproblematisch
Beobachtungen zur Tiergesundheit mit ihrem Smartphone erfassen.
Die LOPs erhielten einen ausführlichen Einblick in die Webanwendung
vom LKV-Herdenmanager. Sie wissen nun, welche umfangreichen Informationen diese Web-Anwendung in den Bereichen Eutergesundheit,
Fruchtbarkeit und Stoffwechsel bietet und wie sie diese Informationen
am besten nutzen können, um „ihre“ Landwirte bei Pro Gesund zu unterstützen. Zur Vertiefung und Verfestigung der neu erworbenen Kenntnisse
durften die LOP im Rahmen eines „Pro Gesund Quiz“ ihre Wissen im Umgang mit dem Modul Pro Gesund im LKV Herdenmanager selbst ausprobieren und das frisch Gelernte gleich einmal praktisch anwenden. Wenn
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Sie bei Pro Gesund einsteigen wollen, fragen Sie also Ihren LOP.
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LKV JOURNAL 1 | 2016
 E. Vogl, P.Bechter
23
MILCHERZEUGUNG
LKV Herdenmanager
Nichts dem
Zufall überlassen
Wer keine Brunst übersehen will, muss
sehr genau buchführen. Es geht aber
auch einfach, mit den Aktionslisten des
LKV-Herdenmanager. Dr. Dorette Sprengel stellt dieses neue Angebot vor.
Was nützt Ihnen das Besamungsdatum, wenn es erst nach
vielen Tagen an die Datenbank gemeldet wird? Dann
laufen Sie Gefahr, den nächsten Brunsttermin zu übersehen und stellen erst 21 Tage später oder durch eine
Trächtigkeitsuntersuchung fest, dass die Kuh nicht aufgenommen hat. Jede übersehene Brunst aber bedeutet
einen finanziellen Verlust. Daher sollten Sie die Trächtigkeitsuntersuchung so früh wie möglich veranlassen, nur
so können Sie kurze Zwischenkalbezeiten erzielen.
24
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
„Ich bin ehrlich begeistert.
Schon einen Tag nach der
Besamung finde ich jetzt
die Tiere in der Aktionsliste vom LKV-Herdenmanager. So erkenne ich auf
einen Blick, was los ist und
habe meine Brunstbeobachtung im Griff.“
Josef Bauer, Vorsitzender LKV Bayern
Die Aktionslisten im LKV-Herdenmanager zeigen sofort den Termin
für die nächste Brunstkontrolle oder Trächtigkeitsuntersuchung an.
Das gilt übrigens auch für die Kalbinnen. Um ein frühes
haben einige Stationen das Lieferintervall verkürzt. In
Erstkalbealter zu erreichen, muss auch bei den Jung-
einem gemeinsamen EDV-Projekt vom LKV Bayern und
kühen nach einer Besamung gezielt darauf geach-
dem Besamungsverein Neustadt/Aisch werden die Da-
tet werden, ob wieder Brunstsymptome auftreten.
ten jetzt sogar täglich übermittelt.
Das verringert die Aufzuchtkosten und erhöht die
Lebenstagsleistung.
So funktioniert‘s in der Praxis: Seit November 2015 werden die Besamungsdaten unmittelbar nach der Besa-
Entscheidend ist daher, dass das jeweilige Besamungs-
mung am Betrieb vom Besamungstechniker auf einem
datum so schnell wie möglich in der Datenbank gespei-
Tablet erfasst und über das Internet an die Datenbank
chert wird. Das war bisher nicht immer gewährleistet.
des LKV Bayern übermittelt. Dank der schnellen Daten-
Lange Zeit wurden die Besamungsdaten meistens nur
verarbeitung im LKV erscheint das Datum innerhalb ei-
monatlich an das LKV weitergeleitet. In der Zwischenzeit
nes Tages im LKV-Herdenmanager.
Wenn Sie dann die Aktionslisten aufrufen, zeigt das
Programm sofort den Termin für die nächste Brunstkontrolle und die Trächtigkeitsuntersuchung. Über die
Aktionslisten können Sie sich jederzeit alle Tiere anzeigen und ausdrucken lassen, auf die Sie in den nächsten
Tagen besonders achten müssen. So werden keine wichtigen Termine verpasst und der wirtschaftliche Erfolg
des Betriebes steigt.
 D. Sprengel
DER LKV HERDENMANAGER –
EIN UNVERZICHTBARES WERKZEUG
Der LKV-Herdenmanager wird laufend weiterentwickelt. Er bietet Ihnen alle wichtigen Daten
zur Milchleistung, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit Ihrer Kühe auf einen Blick. Die Informationen sind übersichtlich aufbereitet und in anschaulichen Grafiken dargestellt. Vor allem die
Aktionslisten erfreuen sich großer Beliebtheit,
weil sie zuverlässig an alle wichtigen Termine
der kommenden Tage erinnern.
LKV JOURNAL 1 | 2016
25
MILCHVIEH
Kuhnamen
Susi statt Liesl
Die meisten der bayerischen Kühe in der Milchleistungsprüfung haben einen Namen. Bei der Auswahl dieser Namen
herrscht große Beständigkeit, das zeigt eine Auswertung der
LKV-Datenbank.
26
LKV JOURNAL 2 | 2016
MILCHVIEH
Wie heißen ihre Kühe? Susi, Alma,
Berta oder doch Heidi? Dann liegen
Sie voll im Trend, denn diese vier
Namen sind seit 1980 die beliebtesten Kuhnamen in Bayern. Interessanterweise haben die österreichischen Milchviehhalter einen ganz
ähnlichen Geschmack. Dort sind
die beliebtesten Namen Susi, Bella,
Alma, Sissi, Heidi und Lilli, wie die
Tiroler Tageszeitung berichtet.
Während sich „Susi“. Schritt für
Schritt nach oben gearbeitet hat und
seit 1980 „Alma“. vom Spitzenplatz
vertrieben hat, geht es mit „Lore“
und „Lotte“ bergab. Auch Namen wie
„Olga“, „Liesl“ oder „Dora“ sind inzwischen weit abgeschlagen. Neu im
Rennen sind „Bella“ und „Paula“. Der
Sie wollen wissen wie diese Kuh heißt? Sie finden ihren Namen unter www.lkv.bayern.de,
Menüpunkte „LKV Bayern“, „Kuhnamen“.
Name Paula scheint also nicht nur
als Mädchennamen beliebt zu sein.
Suchen Sie nach einem neuen Namen für Ihr Jungvieh
oder haben Sie einfach nur Lust die Kuhnamen Bayerns zu durchstöbern? Dann besuchen Sie doch unsere
Homepage www.lkv.bayern.de, Menüpunkte „LKV-Bayern“ „Kuhnamen“. Dort haben wir für Sie alle Namen der
bayerischen MLP-Kühe zusammengestellt, die seit 1950
FOTOWETTBEWERB:
WIR SUCHEN
EIN FOTO VON
IHRER KUH
verwendet wurden. Die Angaben zur Häufigkeit ihrer
Verwendung zeigen, dass etwa 100.000 Almas und Susis
in unseren Mitgliedsbetrieben stehen oder standen.
Jetzt wollen wir natürlich auch wissen, wie die
Susis, Almas und Bertas ausschauen. Schicken
 V. Weber
Sie uns deshalb doch ein Foto Ihrer Lieblingskuh. Die schönsten Bilder stellen wir dann zu der
DIE BELIEBTESTEN KUHNAMEN SEIT 1950:
Namensliste ins Internet. Bitte geben Sie dazu
1901-1960
1961-1980
1981-2000
2001-2015
Wohnort mit Landkreis. Übrigens freuen wir
ALMA
ALMA
SUSI
SUSI
LOTTE
SUSI
ALMA
ALMA
BERTA
LOTTE
BERTA
BERTA
LORE
BERTA
HEIDI
HEIDI
SUSI
LORE
LOTTE
BELLA
OLGA
DORA
GABI
GABI
DORA
OLGA
LAURA
LAURA
FRIEDA
LAURA
DORA
RITA
LAURA
HEIDI
LORE
PAULA
LIESL
GERDA
RITA
LISA
LKV JOURNAL 1 | 2016
den Namen der Kuh an, Ihren Namen und Ihren
uns auch über Fotos von schönen Eutern mit und
ohne Melkzeug für unsere Veröffentlichungen.
Wir setzen voraus, dass die Einsender der Bilder mit
der Veröffentlichung der Fotos auf unserer Homepage und in unseren Veröffentlichungen ohne Angabe des Fotografen einverstanden sind.
27
MILCHERZEUGUNG
LKV-Herdenmanager
Foto: T. Bloch, Bloch Werbemedien
Wirtschaftlich
melken mit
dem Roboter
Bayernweit melken mittlerweile über 1.500 Betriebe mit einem
automatischen Melksystem (AMS), Tendenz steigend. Damit Sie eine
möglichst effiziente Auslastung des Roboters erreichen, müssen Sie
vieles beachten. Der LKV- Herdenmanager hilft Ihnen dabei.
28
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Das Ziel aller Roboter-Betriebe ist es, dass möglichst vie-
Frühes Melken mit wenig Milch im Euter bewirkt, dass
le Tiere der Herde freiwillig die Melkbox aufsu-
auch nur wenig so genannte Zisternenmilch vorhan-
chen und möglichst wenig Kühe nachgetrieben wer-
den ist. Mit dieser Zisternenmilch aber kann die Zeit bis
den müssen. Denn genau diese Kühe kosten Zeit und
zum Einschießen der Milch überbrückt werden. Wenn
damit Geld. Um das zu erreichen, muss der Melk-
sie fehlt, wird das Melken mit leeren Zitzen begonnen,
roboter optimal eingestellt werden. Das aber ist von Be-
weil es bei geringen Gemelksmengen besonders lange
trieb zu Betrieb verschieden.
dauert, bis die Milch einschießt. Das aber führt – auf
Grund des fehlenden Milchdrucks in der Zitze – zu einer
Eine entscheidende Rolle für die effektive Nutzung des
schlechten Melkzeughaftung. Die Folge: das Vakuum
AMS spielt die Zwischenmelkzeit der Kühe, also die Zahl
am Zitzengummikopf steigt an, die Melkzeuge klettern.
der Stunden, die zwischen den einzelnen Melkungen
Das Zitzengewebe wird stark belastet und zusätzlich
liegt. Häufig lassen Landwirte am Roboter eine kürze-
wird auch die Melkgeschwindigkeit und der Ausmelk-
re Zwischenmelkzeit zu, als eigentlich notwendig wäre.
grad beeinträchtigt.
Das bedeutet, dass viele Kühe zu früh und mit zu niedriger Gemelksmenge gemolken werden.
AUSLASTUNG IM ROBOTER OPTIMIEREN
ZU FRÜHES MELKEN SCHADET
Wenn die Eutervorbereitung im Vergleich zur tatsächlichen Melkzeit lange dauert, wird das AMS nicht effek-
Zu frühes Melken mit zu niedriger Gemelksmenge
tiv genutzt. Denn die Milchmenge pro Melkung be-
schadet der Eutergesundheit, erzeugt Kosten durch un-
stimmt den wirtschaftlichen Erfolg. Schließlich kostet
nötige Melkungen und blockiert den Roboter für rang-
ein vergleichsweise niedriger Milchertrag pro Melkung
niedere oder hochleistende Tiere.
ähnlich viel Zeit und Verbrauchsmittel wie eine hoher
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LKV JOURNAL 1 | 2016
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29
...denn es geht um mehr, als nur um die Milch.
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MILCHERZEUGUNG
In der Einzeltieransicht wird jede Kuh separat ausgewertet. Bei manchen Kühen sind die Zwischenmelkzeiten in über 90 Prozent der Melkungen
deutlich zu niedrig. Dadurch wird die Eutergesundheit strapaziert und der Melkroboter nicht optimal ausgelastet. Eine Änderung der Einstellungen
am AMS ist dringend notwendig.
Milchertrag pro Melkung. Außerdem sind die Rüstzei-
AMS-Betriebe jetzt ihre Zwischenmelkzeit mit allen Da-
ten bei jedem Roboterbesuch gleich lang, unabhängig
ten aus der Milchleistungsprüfung kombinieren.
davon wie hoch der Milchertrag ist.
Voraussetzung für die Nutzung der Auswertung der
Durch die Kontrolle der Zwischenmelkzeiten lässt sich
Zwischenmelkzeiten sind die so genannten ADIS-Daten,
wertvolle Zeit einsparen. Dadurch wird die Auslastung
die im Rahmen der Milchleistungsprüfung an das LKV
des AMS optimiert, es können mehr Kühe pro Anlage
Bayern übermittelt werden. Bei den ADIS-Daten werden
gemolken werden. Der Aufwand für das Nachtreiben
monatlich alle Gemelke einer Kuh im zurückliegenden
wird verringert und rangniedere Tiere kommen wieder
Zeitraum von vier Wochen aufgezeichnet und dann per
von selbst zum Melken.
E- Mail an das LKV Bayern gesandt.
 E. Vogl
SO UNTERSTÜTZT SIE DER
LKV-HERDENMANAGER
Der LKV-Herdenmanager unterstützt Sie nun bei der
LIEFERN SIE SCHON ADIS-DATEN?
Kontrolle der Zwischenmelkzeiten. Bei den üblichen
Profitieren auch Sie von den Vorteilen, die alle
Management-Programmen ist dieser Zusammenhang
AMS-Betriebe haben, die ADIS-Daten an das LKV
zwischen der Gemelksmenge und der Zwischenmelk-
Bayern liefern.
zeit kaum zu erkennen, weil diese Kühe in der Regel
 Um zehn Cent niedrigere Gebühren für die
nicht in den Standardauswertungen aufgeführt wer-
MLP je Kuh und Prüfung
den. Jetzt aber bietet der LKV Herdenmanager Auswer-
 AMS- Betriebsvergleich
tungen und anschauliche Grafiken, mit deren Hilfe der
 AMS-Zwischenmelkzeitenauswertungen
Landwirt auf einen Blick erkennen kann, wo Schwach-
Nutzen auch Sie als Roboterbetrieb die Vorteile ,
stellen liegen.
die Ihnen das LKV Bayern kostenfrei zur Verfügung stellt
Liegt die Zwischenmelkzeit einer Kuh unter sieben
Stunden, wird die Kuh im Herdenmanager blau gekennzeichnet, ist die Zwischenmelkzeit höher als 16 Stunden
werden die betroffenen Kühe rot abgebildet. Durch diese
INFO
farblichen Einteilungen erkennt der Landwirt sofort, ob
Interessiert? Fragen Sie Ihren LOP oder wenden Sie
die Zwischenmelkzeit seiner Kühe bedenklich ist. Ent-
sich an unser LKV-Team AMS. Die Berater helfen
wickelt wurden die Auswertungen und Grafiken am In-
Ihnen gerne bei der richtigen Interpretation der
stitut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen
Grafiken und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie sie
Landesanstalt für Landwirtschaft. Sie wurden nun im
die Einstellungen am Roboter ändern sollten.
LKV-Herdenmanager übernommen. Damit können die
30
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Betrieb Hollfelder, Litzendorf, Lkr. Bamberg
Mit Unternemergeist
und Leidenschaft
Georg Hollfelder,
Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Rinderzüchter
32
Im Herbst 2015 wurde Georg Hollfelder vom Rinderzuchtverband Oberfranken zum Vorsitzenden des Landesverbandes
Bayerischer Rinderzüchter gewählt. Mit ihm steht wieder ein
Profi an der Spitze, er weiß, wovon er spricht. Familie Hollfelder bewirtschaftet im Landkreis Bamberg einen Milchviehbetrieb, der heute von Sohn Stefan gemanaged wird. Wir haben den Hof in Litzendorf am Fuße der Fränkischen Schweiz
besucht.
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Stefan Hollfelder arbeitet mit einem Melkkarrusell.
Im Kuhstall gibt es kein Fressgitter und keine Kraftfutterstation.
Malerisch liegt er da, der Hof von Georg und Stefan Holl-
besser war ohne Kraftfutterstation und vom Verbrauch
felder im oberfränkischen Litzendorf. Nach und nach ist
her war es auch nicht schlechter.“ Stefan Hollfelder füt-
oberhalb der kleinen Gemeinde vor den Toren Bambergs
tert TMR und das in drei verschiedenen Leistungsgrup-
ein Betrieb der Extraklasse entstanden. Ursprünglich lag
pen. „Die Frischgekalbten werden die ersten 14 Tage der
der Hof mit 46 Kühen im Anbindestall mitten im alten
Laktation separat gehalten in einer kleinen Gruppe mit
Ortskern, „umzingelt“ von sieben Nachbarn. Als klar
12 Plätzen. So haben die Tiere mehr Ruhe beim Start in
war, dass Sohn Stefan in die Landwirtschaft einsteigt,
die Laktation und wir können die einzelnen Tiere besser
wurde 2004 ein neuer Stall auf die grüne Wiese gebaut.
beobachten.“ Während dieser ersten 14 Tage wird eine
Nach und nach folgte der ganze Betrieb, eine Biogasanla-
Umsteller-Ration, gestreckt mit Stroh, gefüttert. Nach 14
ge, Wirtschaftsgebäude, das Wohnhaus und schließlich
Tagen kommen die Kühe in die so genannte Frischmel-
noch der Kälberstall. Heute stehen 140 Milchkühe und
ker-Gruppe. Dort gibt es die normale TMR, die über den
etwa noch einmal so viel Jungvieh im Stall.
Fütterungsbutler mit einem bis eineinhalb Kilo Energiefutter pro Tag aufgewertet wird. So können die Tiere ihre
DIE KRAFTFUTTERSTATION
WURDE AUSGEBAUT
Leistung voll ausnutzen. Nach rund 60 Tagen kommen
sie dann in die große Gruppe, in der Regel sind sie dann
auch alle besamt.
Die Hollfelders haben einen Couchetten-Stall gebaut,
einfach, hell und luftig, im Melkhaus arbeitet ein Melk-
Das größte Augenmerk legt der Milcherzeuger auf die
karussell. Es gibt keine Selbstfanggitter und keine Kraft-
Eutergesundheit. Er versucht, dass seine Kühe immer
futterstation – Stefan Hollfelder hat sie letztes Jahr
unter 100.000 Zellen liegen. Außerdem arbeitet der jun-
ausgebaut. „Weil ich in meiner Meisterprüfung heraus-
ge Betriebsleiter mit einem Brunsterkennungssystem,
gefunden habe, dass es für uns von der Leistung her etwas
das auch die Wiederkautätigkeit erfasst. Seit er dieses
LKV JOURNAL 1 | 2016
33
MILCHERZEUGUNG
Luxuswohnen im Kälberstall.
System nutzt, konnte er die Zwischenkalbezeit um 30
Tage reduzieren.
Hollfelder
„Ich frage die Leute im-
WAS GEHT, LÄUFT AUTOMATISCH
mer, was ist denn Massentierhaltung? Für mich
Ein automatisches Fütterungssystem räumt alle zwei
ist entscheidend, wie geht
Stunden Futter nach und streut pro Kuh und Tag etwa
es dem Einzeltier? Wenn
200 bis 300 Gramm Lockfutter obendrauf. Der Aufwand
das einzelne Tier genug
lohnt sich. Die durchschnittliche Leistung im Stall liegt
Platz hat, gesund ist und
bei 9.300 Kilogramm Milch. Dabei ist Stefan Hollfelder
keine Probleme hat, dann
derzeit nicht ganz zufrieden. Die Grundfutterleistung
ist es für mich keine Frage, ob da 10, 100 oder 1.000
ist ihm zu niedrig. Der Grund: Überbelegung im Stall.
Kühe stehen. Dem einzelnen Tier muss es gut ge-
Deshalb will er die Jungviehaufzucht etwas zurückfah-
hen. Früher, als drei Kühe im Anbindestall gegen
ren und mit 25 Prozent Bestandsergänzung auskommen.
die Wand geschaut haben, Fütterung von hinten
Auf der Jungviehseite sollen so neue Kuhplätze geschaf-
und nie richtig Tageslicht, war das besser als eine
fen werden.
moderne Tierhaltung?“
Die Pflege der Tiefboxen ist auch ein wichtiger Faktor
für den jungen Betriebsleiter. Zweimal pro Woche wird
frisch eingestreut, damit die Euter sauber bleiben und
der Betrieb im Melkkarussell nicht aufgehalten wird.
34
LKV JOURNAL 1 | 2016
MILCHERZEUGUNG
Familie Hollfelder hat für 140 Milchkühe einen Couchettenstall gebaut.
Für den Tränkeautomat hat Stefan Hollfelder alte Telefonhäuschen umgearbeitet und neu lakiert.
Neben dem Kuhstall gibt es noch weitere Betriebs-
mehr und sie wachsen wie die Weltmeister. Waren sie
schwerpunkte. Vater Georg Hollfelder ist Geschäftsfüh-
früher mit sechs bis acht Wochen rund 80 Kilo schwer,
rer bei zwei großen Biogasanlagen, eine davon betreut
gehen sie heute nach vier bis sechs Wochen mit 100 Kilo
Sohn Stefan technisch. Dann gibt es eine eigene kleine-
vom Hof. So werden die Iglus eher frei und können län-
re Biogasanlage am Hof und natürlich noch viel Büro-
ger unbelegt bleiben. Das wieder fördert die Hygiene.
arbeit. Im Stall ist Stefan Hollfelder vor allem für das
Und die wird groß geschrieben im Kälberstall. Der Eimer
Herdenmanagement und die Fruchtbarkeit zuständig,
bleibt beim Tier von der Geburt bis zum Umzug in die
daneben noch für die Anbauplanung in der Außenwirt-
Gruppenbox und der Tränkenuckel wird beim Verlassen
schaft. Das Melken übernehmen die Mutter und der
des Iglus weggeworfen.
Lehrling, alles Technische der Bruder – er ist auch am
Betrieb angestellt. Für Betriebsleiter Stefan Hollfelder ist
URLAUB AM LIEBSTEN DAHEIM
der Computer der wichtigste Arbeitsplatz. Dort hat er alles im Blick.
Stefan Hollfelder ist begeistert von der Arbeit mit den
Kühen und das spürt jeder, der den Stall besucht. Da-
DIE KÄLBER SIND CHEFSACHE
bei hat er als Schüler zunächst sogar mit einem Job im
Landratsamt geliebäugelt. Nach einem Praktikum je-
Ein besonderes Steckenpferd des Milcherzeugers ist die
doch war es schnell klar, sein Herz schlägt für den Stall.
Kälberhaltung. Der funkelnagelneue Kälberstall bietet
Deshalb ist er in seiner Freizeit eigentlich am liebsten
alles, was sich ein Kalb so wünscht. Viel weiche, dicke
daheim auf dem Betrieb. Obwohl er es für absolut not-
Einstreu und Sauermilchtränke ad libitum. Schon die
wendig hält, dass auch der Milchbauer mit seiner Fami-
Kleinen bekommen Tränke, so viel sie wollen. Und der
lie in den Urlaub fährt. „Im Grunde“, betont Stefan Holl-
Aufwand lohnt sich. Die Kälber haben keinen Durchfall
felder, „ist mein Beruf mein liebstes Hobby.“ LKV JOURNAL 1 | 2016
 G. Helm
35
BERATUNG
LKV-Seminar Kurzrasenweide
„Das Gras
wächst
der Kuh
ins Maul“
Richard Siegelreitmeier
„Ich möchte in die Fresseraufzucht auf Kurzrasenweide einsteigen. Das Seminar
hat mich bestätigt und mir
viel gebracht. Vor allem gab
es Antworten auf meine
Fragen zum Thema Parasitendruck. Wir haben heute gelernt, dass es wichtig ist, vorbeugend etwas zu unternehmen. „
Benno Baumann
Wir haben auf ökologischen Landbau umgestellt,
jetzt muss ich mit einer
Gruppe Jungvieh auf die
Weide, weil ich keinen
Auslauf bereitstellen kann.
Das LKV Bayern bietet für Sie eine Vielzahl von
Ich habe schon mal so ein
Fachseminaren an. Einen Tag lang dreht sich dabei
Seminar gemacht und das hat mich damals schon
alles um wichtige Themen im Betriebsablauf, von
fasziniert und nicht mehr los gelassen. Auf alle
der Kälberhaltung bis zur Melkhygiene, von der
Fälle hat es sich gelohnt, man nimmt ja immer
Grundfuttergewinnung bis zur optimalen Nutzung
so viel mit, das wird einem erst zuhause wieder
des LKV-Herdenmanagers. In kleinen Gruppen mit
bewusst.“
maximal 15 Teilnehmern können Sie Ihre Fragen
mit Berufskollegen und unseren geschulten Bera-
Peter Thaler
tern diskutieren, einmal einen anderen Blickwin-
„Für mich ist es einfach in-
kel wagen und sich viele Tipps und Tricks mit nach
teressant, dass ich mal
Hause nehmen.
etwas anderes sehe als da-
Diesmal stellen wir Ihnen das Kurzrasenseminar
heim. Das war ein spannen-
vor, Landwirte aus dem südlichen Oberbayern sind
des Thema. Der Tag hat mir
dafür nach Föching bei Holzkirchen im Landkreis
viel gebracht. Man sieht
Miesbach gekommen.
was anders, man kommt
aus dem heimischen Takt raus, gerade das man
mit der Kurzrasenweide einen dichten Bestand
zusammenbringt, das war sehr interessant, diese
kurze Grasnarbe, das Mähen und Abweiden.“
36
LKV JOURNAL 1 | 2016
t
h
c
E rk!
sta
Die Weidezaun-Experten
Solarmodul 40 W
Die Seminarteilnehmer treffen sich in der Gastwirtschaft. Am Vormittag steht zunächst die
Theorie auf dem Programm. Thema ist die Kurzrasenweide für Jungvieh, um Aufzuchtkosten zu
senken.
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mit Sicherheitsbox und Erdstab
Diebstahlschutz durch Elektroschock,
da Solarmodul und Box unter Strom stehen.
Der zweite Referent (l.), Siegfried Steinberger
von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, stimmt die Teilnehmer dann auf
den praktischen Teil des Seminars, auf den
Betriebsbesuch ein.
LKV-Fütterungsberater Otto Kirmaier leitet das
Seminar. Er hat selbst viel Erfahrung mit der
Kurzrasenweide und weiß, was man tun muss,
damit die Kurzrasenweide funktioniert.
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Stall- und Weidetechnik
Die Rinder düngen ihre Weide selbst. Verrottet
der Kot gut, riecht er wie wertvoller Kompost.
So entstehen keine Geilstellen, die von den
Kühen gemieden werden.
Die optimale Kurzrasenweide hat eine dichte
Grasnarbe. Alles wird gefressen, es wachsen
keine Unkräuter durch. Mit viel Fingerspitzengefühl muss der Landwirt Aufwuchs und
Weidedruck in Balance halten.
Die Teilnehmer schauen sich den Weidebetrieb genau an und stellen dem jungen Betriebsleiter
viele Fragen. Im Austausch mit den Berufskollegen kann jeder seine Erfahrung einbringen.
LKV JOURNAL 1 | 2016
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BERATUNG
LKV-Berater in Schwaben
Unsere Spezialisten
vor Ort
Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass es im Betrieb „rund“ läuft. Unsere LKV-Beratung kann viel zum erfolgreichen Betriebsmanagement beitragen.
Beratung bietet Ihnen den Blick von außen, die konstruktive Diskussion zu einem
Thema, neue Gedanken, umfangreiches Fachwissen, optimiertes Wirtschaften und
vielleicht auch einmal einen ganz speziellen Tipp.
Die Berater vom LKV Bayern greifen auf einem riesigen Fundus an Wissen und
Erfahrung zurück, den Sie sich zu Nutze machen können.
Nach einem durchwachsenen Futterbaujahr 2015 haben
Ihrer Entscheidung für das künftige Melksystem. Egal ob
unsere Fütterungsberater all Hände voll zu tun, um
Braunvieh, Fleckvieh oder Holsteins – in der Region sind
die Rationen optimal zu gestalten. Im Norden unse-
für alle Rassen erfahrene, praxisorientierte Anpaarungs-
rer Region hat die Trockenheit hohe Ausfälle bei den
berater unterwegs. Viele erfolgreiche Züchter wissen die
Grassilagen nach sich gezogen. Im Süden lieferten die
Dienste des LKVs zu schätzen. Schließlich sollte in kei-
Grassilagen witterungsbedingt nur zweitklassige Roh-
nem Betrieb der jährliche Check der Melktechnik und
proteinqualitäten und eingeschränkte Verdaulichkeit.
der Eutergesundheit fehlen, damit Fehlerquellen, die es
auf jedem Betrieb geben kann, nicht unentdeckt bleiben
Tierwohl ist nicht nur für unsere Verbraucher wichtig,
und langwierige Folgen auslösen.
vor allem unsere Kühe profitieren davon und danken es
uns mit guten Leistungen. Unsere Haltungsberater wis-
Zusätzlich zur Einzelberatung bieten wir für ganz Schwa-
sen wie es geht. Tierwohl und effiziente Abläufe sind auch
ben ein großes Angebot an Arbeitskreisen und eintägigen
entscheidende Faktoren für den Erfolg in den Betrieben
Seminaren. Nutzen Sie die Chance zum offenen und kon-
mit Melkroboter – unsere AMS-Orientierungsberatung
struktiven Austausch unter Berufskollegen.
durchleuchtet auch diese Themen und unterstützt Sie bei
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Berater Milchvieh
38
 F. Heber
ANPAARUNGSBERATER/INNEN
Heidi Meyer
Gebiet nördl. der A8, Lkr.
Aichach-Friedberg, Dillingen
und Donau-Ries
Ernst Rödel
Gebiet südl. der A8, Lkr. NeuUlm, Günzburg und Augsburg
Peter Kotz,
Lkr. Lindau, Oberallgäu,
Ostallgäu, Unterallgäu und
Memmingen
LKV JOURNAL 1 | 2016
BERATUNG
FÜTTERUNGSBERATER/INNEN VON NORD NACH SÜD
Christiane Inhofer
Schwaben Nord,
Lkr. Augsburg
Magdalena Mordstein
Lkr. Donau-Ries,
Lkr. Dillingen Nord
Michael Heigemeir
Lkr. Aichach-Friedberg, Augsburg Nord
und Dillingen Ost
Manuel Spaun
Lkr. Neu-Ulm, Günzburg und Dillingen
Süd
AMSORIENTIERUNGSBERATUNG
Christiane Inhofer
Schwaben Nord,
Lkr. Augsburg
Manfred Riedle
Oberbayern West,
Schwaben Süd
MELK- UND
HALTUNGSBERATUNG
Gebhard Waldmann
Lkr. Unterallgäu-West
und Memmingen
Paul Moser
Lkr. Unterallgäu Ost
Benedikt Ohneberg
Lkr. Ostallgäu West
Katharina Loibl
Lkr. Ostallgäu Ost
Christoph Naser
Mittelfranken,
Lkr. Donau-Ries
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Lkr. Ostallgäu Süd
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FLEISCHERZEUGUNG
Ferkelerzeugung
Was tun, wenn der
Platz nicht reicht?
In der Ferkelaufzucht gelten ab 4. August 2016 die neuen EU-Platzvorgaben. Dann müssen jedem Tier mindestens 0,35 Quadratmeter Platz
zur Verfügung stehen. Das erfordert in der Praxis ein völlig neues
Betriebskonzept. Wir stellen Ihnen Möglichkeiten vor, für Ihre Ferkel
mehr Platz zu schaffen.
40
LKV JOURNAL 1 | 2016
FLEISCHERZEUGUNG
Die neuen EU-Platzvorgaben waren Thema in einem Fortbildungsseminar, zu dem das LKV Bayern und Top Agrar/Süd Plus eingeladen haben.
Jetzt wird es ernst. Die neuen Platzvorgaben in der Fer-
Betrieb wichtig, die Ursachen für den Platzmangel ge-
kelaufzucht sind für viele Betriebe eine große Heraus-
nau zu prüfen und zu bewerten.
forderung. In einem Fortbildungsseminar, zu dem das
LKV Bayern und Top Agrar/süd Plus eingeladen haben,
Eines aber ist sicher: Mehr Platz kommt auch in der Ferke-
zeigten Berater und Praktiker Wege auf, den gesetz-
laufzucht der Tiergesundheit, der Leistung und damit der
lichen Vorchriten zu genügen. Im Grunde, so das Er-
Produktionsstabilität zugute, sagt Bernhard Feller von der
gebnis der Tagung, gibt es nur drei Möglichkeiten, die
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Er rät den
neuen Vorgaben zu erfüllen: Der Sauenbestand wird ab-
Landwirten bei künftigen Bauvorhaben von vornherein
gestockt, die Produktionsstrategie wird geändert oder es
ausreichend Platzreserven einzuplanen. So seien sie für
wird mehr Platz geschaffen.
Leistungssteigerungen und neue gesetzliche Vorgaben gut
gerüstet. Doch die Lösung für alle wird es nicht geben. Je-
Den Sauenbestand abzubauen ist mit Sicherheit die un-
der Betrieb muss seinen eigenen maßgeschneiderten Weg
wirtschaftlichste Lösung. Deshalb ist es für jeden
zu mehr Platz im Stall finden.  G. Helm
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FLEISCHERZEUGUNG
Ferkelerzeugung
Schwerpunktberatung nutzen
Fachberater Friedrich Steinacker ist unterwegs in Strüth
bei Ansbach. Ziel ist der Betrieb von Fritz und Michael
Gehret. Vater und Sohn Gehret gehören zu den Spitzenbetrieben der Region und sie machen mit bei der Initiative
Tierwohl. Auf dem Betrieb stehen 170 Zuchtsauen. Michael Gehret fährt einen doppelten drei-Wochen-Rhythmus
mit 14 Gruppen. In einer Gruppe sind zwölf Tiere. Die
Ferkel bleiben vier Wochen lang an der Sau.
Viel Platz, gute Luft und ruhige, gelassene Tiere, das ist
Ferkelerzeuger Fritz Gehret und Fachberater
Friedrich Steinacker im Gespräch
Die bayerischen Ferkelerzeuger werden
mit Ihren Problemen nicht allein gelassen. Landwirtschaftsminister Helmut
Brunner hat für sie ein spezielles Beratungspaket aufgelegt, die „Schwerpunktberatung Ferkelerzeugung“, um die Ferkelerzeugung in Bayern zu halten.
42
der erste Eindruck im Stall. Der neue Deck- und Wartestall gleicht einem Luxushotel für Schweine. Tierwohl
wird groß geschrieben bei den Gehrets und das sieht
man auf den ersten Blick. Berater Friedrich Steinacker
vom Fachzentrum in Ansbach ist heute allerdings wegen des Aufzuchtsstalls da. Denn auch Familie Gehret
muss seine Aufzuchtplätze ausbauen. Bisher stehen
fünf Abteilungen mit rund 600 Aufzuchtplätzen á 0,3
Quadratmeter je Tier zur Verfügung.
Die Verkleinerung des Sauenbestands kommt für Familie Gehret nicht in Frage. Eine andere Möglichkeit wäre
LKV JOURNAL 1 | 2016
FLEISCHERZEUGUNG
aussiedeln und ganz neu bauen. Doch auch das steht
derzeit nicht zur Debatte. Denn Familie Gehret genießt
es, Ihre Tiere noch alle auf der Hofstelle rund um das
Wohnhaus zu haben. So sind die Wege kurz und die
ausgiebige Tierkontrolle leicht zu managen. Außerdem
kostet eine Aussiedlung hohe Erschließungskosten, die
Die fünf alten Aufzuchteinheiten bieten nur 0,3 Quadratmeter pro Tier
will man sich sparen.
Berater Steinacker geht mit Vater und Sohn Gehret alle
Möglichkeiten durch. Im Anschluss an den Aufzuchtstall ist noch Platz, also entscheiden sich die Gehrets für einen An- und Umbau. Drei der fünf alten Aufzuchteinheiten werden belassen. Die restlichen zwei
Einheiten und ein Anbau werden zu drei neuen, größere Aufzuchtställen umgebaut. Eine Lösung, mit der alle
leben können, vor allem die Ferkel, denn die bekommen
jetzt richtige Luxusabteile. „Für unseren Geldbeutel
Jetzt wird ein Teil der alten Ställe belassen und ein Teil plus Anbau zu
größeren Einheiten umbebaut.
bringen die neuen Platzvorgaben natürlich nichts, aber
fürs Tier können wir viel machen und das ist gut so“,
sagt Junior Michael Gehret.
Die Schwerpunktberatung steht grundsätzlich allen Ferkelerzeugern offen, die ihren Betrieb weiter entwickeln
und verbessern wollen. Die Fachzentren bieten dabei
Hilfestellung, um Lösungen zu finden. In der produktionstechnischen Beratung arbeiten sie dabei eng mit den
LKV-Ringberatern zusammen. Als Anreiz zum Umstieg
auf mehr Tierwohl im Stall gibt es auch staatliche Fördermittel zur Unterstützung.
Die Zukunft ist jetzt!
NEU!
 G. Helm
Impfstoffe von MSD Tiergesundheit zur
intradermalen Impfung gegen:
F
Ein Aufzuchtstall vom Feinsten, mit der Dunkelstrahler schafft Michael
Gehret eine Wohlfühlzone für die Kleinen.
T
ÜR
ME HR
HL
IERWO
PCV ID
*
PCV
PRRS
M. hyopneumoniae
Nadellos intradermal
impfen
Impfen mit IDAL verschafft
Ihren Betrieben zählbare
Produktionsvorteile durch
einfachere, rationellere, sicherere
Arbeitsabläufe und ist ein Beitrag
zum Tierwohl.
* Göller M., Fels M., Gerdts W., Knöppel H.-P., Fiebig K., Kemper N.: Evaluation of welfare aspects in suckling piglets after intradermal
vaccine application
with the IDAL
injector, Abstract, ESPHM, Nantes
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| 2016
© 2016 Intervet International B.V., also known as MSD Animal Health. All rights reserved.
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FLEISCHERZEUGUNG
Unser Beratungsteam in Mittelfranken
Unterwegs
für mehr
Betriebserfolg
Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten ist es besonders wichtig,
seinen Betrieb zu optimieren und noch vorhandene Gewinnreserven auszuschöpfen. Die wichtigsten Ansatzpunkte dafür sind gute
biologische Leistungen und die Senkung der Kosten. Für die Weiterentwicklung und Optimierung des Betriebes bieten wir Unterstützung durch unsere Ringberater.
RINGBERATER FERKELERZEUGER
RINGBERATER
BULLENMAST
Friedrich
Emmert
Mittelfranken,
gesamt
Friedrich Steinacker, AELF Ansbach; Helmut Reuter Ansbach, Weißenburg; Peter Kraus Tierwohlberater, Uffenheimer Gau ; Rudolf Kühnlein Mittelfranken, gesamt ; Friedrich Bayer Rothenburger Landwehr; Bernd Probst Tierwohlberater, Lüftungsberater Mittelfranken, gesamt
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Andreas Metzger
Ansbach und
Neustadt/Aisch
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FLEISCHERZEUGUNG
RINGBERATER SCHWEINEMAST
Harald Willer Teamleiter FLP, Ultraschalltest, Jungsauenselektion, Mittelfranken, gesamt; Hans
Naß Weißenburg, Roth, Nürnberger Land; Hans Ell Neustadt/Aisch, Rothenburg; Bernd Gehringer Ansbach und Neustadt/Aisch; Hermann Lawrenz Uffenheimer Gau; Johannes Döppert
Mittelfranken, gesamt
In Mittelfranken gibt es eine recht intensive Betreuung
verkauftsfertiger Tiere. Die Ringberater zeichnen hier
der landwirtschaftlichen Betriebe. Bei Ferkelerzeugern
die Schweine nach Gewicht und Typ mit hoher Genau-
kommen unsere Berater alle drei Wochen auf den Hof.
igkeit aus und somit können höhere Vermarktungserlö-
So können Probleme regelmäßig und zeitnah bespro-
se erzielt werden.
chen werden. Durch die große Erfahrung des Ringberaters werden auch meist schnelle Lösungen gefunden.
Der Kostendruck in allen Bereichen hat sich in den letz-
Das erhöht die Wirtschaftlichkeit des Betriebes.
ten Jahren deutlich verschärft. Die hoch qualifizierte
Besonders typisch für Mittelfranken ist auch der Direkt-
Beratung von außen ist deshalb ein wichtiger Produkti-
bezug zwischen Mäster und Ferkelerzeuger. Vorteil die-
onsfaktor für zukunftsorientierte, landwirtschaftliche
ser Direktbeziehung ist der gleiche Gesundheitsstatus
Betriebe.
 P. Jokic
der Tiere und die geringen Transportwege. Das bedeutet
auch weniger Stress für die Tiere. So lassen sich optimale Leistungen erzielen.
INFO
In der Schweinemast besuchen unsere Ringberater ihre
Ansprechpartner für Sie ist die
Buchstabendreher: Betriebe etwa alle sechs bis acht Wo-
VwSt Ansbach, Kaltengreutherstr. 1, 91522 Ansbach
chen. Über die normale Beratung hinaus wird hier noch
Tel.: 0981/ 854 53, Fax: 0981/ 854 41
eine Zusatzleistung angeboten, das Herauszeichnen
E-Mail: [email protected]
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AUSSENWIRTSCHAFT
Gülleausbringung
Drunter
statt drüber!
Auch beim Güllefahren lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Der
technische Fortschritt bietet mittlerweile interessante Lösungen, die
Umwelt und Geldbeutel schonen und außerdem die organische Düngung mit Gärresten und Gülle effizienter machen.
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LKV JOURNAL 2 | 2016
AUSSENWIRTSCHAFT
Siegfried Mantel, Landwirt und Geschäftsführer einer
– wie etwa der oberflächigen Breitablage – in wenigen
eigenen Landtechnikfirma aus dem fränkischen Don-
Stunden bis zu 100 Prozent des Ammoniumstickstoffs
nersdorf ist überzeugt, dass Gülle in den Boden hinein
verloren gehen können.
gehört und nicht breitflächig darauf verteilt werden soll:
„Gülle ist ein enorm wertvoller Wirtschaftsdünger. Er
Auch im Bereich der Phosphat-Düngung gibt es mittler-
kann seine Kraft aber nur entfalten, wenn wir ihn ge-
weile neue wissenschaftliche Erkenntnisse. So haben
zielt und richtig einsetzen.“
Versuche gezeigt, dass die Phosphatverfügbarkeit durch
eine wurzelnahe, konzentrierte Einbringung deutlich
Vor allem bei der Stickstoff- und Phosphatversorgung
verbessert werden kann. Wird Phosphat zusammen mit
der Böden gibt es für den fränkischen Unternehmer noch
Stickstoff in Ammoniumform unterfuß im Band abge-
viele Verbesserungsmöglichkeiten, etwa beim Ammoni-
legt, verbessert sich die Phosphat-Aufnahme der Pflan-
umstickstoff (NH4). Er ist besonders flüchtig, sein Anteil
zen dank der positiven Wechselwirkung zwischen Am-
am Gesamtstickstoff der Gülle beträgt immerhin 50 Pro-
monium und Phosphat.
zent. Versuche haben gezeigt, dass unter schlechten Witterungsbedingungen wie Trockenheit und Hitze in Ver-
Siegfried Mantel orientiert sich dabei in erster Linie am
bindung mit nicht geeigneten Ausbringungsverfahren
so genannten CULTAN-Verfahren, das vor allem in den
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AUSSENWIRTSCAHFT
KOSTENVERGLEICH
GÜLLEAUSBRINGUNG
BEISPIELBETRIEB MIT:
80 Milchkühen (1GV = 20 cbm) 10 Kälbern (je 1 cbm)
1.600 m³
10 m³
40 Jungrindern (9,3 cbm) 372 m³
produziert pro Jahr
1.982 m³ Gülle
Betriebsfläche 40,8 ha Fläche
Variante 1:
Eigenmechanisierung mit dem
eigenen Güllefass mit Schlitzgerät.
In den Niederlanden wird Gülle seit langem auch in Gründlandbestände eingeschlitzt.
Fassungsvermögen randvoll Schlepper 18 m³
220 PS, fährt selbst
Fuhren111
Zeitaufwand 55,5 Stunden
Kosten der Ausbringung
mit Einschlitzung bei
Eigenmechanisierung pro m³
Festkosten Güllefass 4,53 €
Variable Kosten (KTBL) pro m³
1,66 €
Gesamtkosten der
Ausbringung pro Kubikmeter
6,19 €
Variante 2:
Güllekette absätziges
Die Königsklasse: Die Maisreiheninjektion kurz vor dem Schließen der Reihen
Verfahren überbetrieblich
Selbstfahrer mit Schlitztechnik
2 Zubringer , 1 Pumpe
Festkosten pro m³ bei 76.800 m³
Kampagneleistung
0,68 €
Variable Kosten pro m³
(Strom, Diesel, Arbeitslohn) 4,51 €
Gesamtkosten
pro Kubikmeter Gülle 5,19 €
Quelle: Dr. H.-G. Unteutsch,
Agrarbildungszentrum Landsberg a. Lech
Güllefahren mit dem so genannten Hund
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Foto: Agrarfoto
AUSSENWIRTSCHAFT
USA für die Stickstoff und Phosphat-Düngung ange-
Was für Mais und Getreide gilt, verfehlt seine Wirkung
wandt wird. Durch die hohe NH4-Konzentration im
auch im Grünland nicht. Für Siegfried Mantel gehört
unterfuß abgelegten Gülleband bleibt ein großer Teil
das Vorurteil, dass eingeschlitzte Gülle die Verunkrau-
des Phosphats vorerst in leicht löslicher Form erhalten
tung der Bestände fördert, ins Reich der Märchen. „In
und damit für die Pflanzen länger verfügbar. Für Man-
den Niederlanden wird Gülle seit über zehn Jahren flä-
tel ist dies besonders unter schlechten Witterungsbe-
chendeckend auch in Grünlandbestände eingeschlitzt,
dingungen im Frühjahr entscheidend. “Gerade im letz-
mit besten Erfahrungen. Entscheidend ist die richtige
ten Frühjahr hatten wir es bis Juni mit extrem widrigen
Schlitztechnik. Die Tellerscheiben müssen nicht nur
Bedingungen zu tun. Während die normal gedüng-
schneiden, sondern gleichzeitig auch nach unten ge-
ten Maisbestände sich gelb verfärbten, hielten sich die
drückt werden.“ A
G
mit injizierter Gülle grün und starteten schnell wieder
durch.“
Die Königsklasse der Gülleinjektionstechnik ist für Siegfried Mantel die Maisreiheninjektion nach dem so genannten Sidedress-Verfahren. Dabei wird die Gülle kurz
vor dem Schließen der Reihen noch einmal direkt neben
den Pflanzen in den Boden gedrückt. So wird ein zusätzliches Depot angelegt. Positiver Nebeneffekt: Nach den
oft regenstarken Frühjahrsmonaten wird die Krume
nochmals aufgelockert und damit das Wasserhaltevermögen des Bodens verbessert. Viele Hersteller arbeiten
hier bereits an praxistauglichen Lösungen.
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