Die magischen 3 E des PM Mag. Karl Schwaiger

Die magischen 3 „E“:
Pflegemanagement und Pflegepersonalplanung
im Spannungsfeld von
Effizienz, Effektivität und Ethik
Mag. Karl Schwaiger
11. Mai 2015, Arbeiterkammer Linz
Zur Person
Mag. Karl Schwaiger
Beruflich:
Pflegedirektor des a. ö. Krankenhauses Hallein
Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger der allgemeinen und
psychiatrischen Pflege
Lehrer für Gesundheits- und Krankenpflege
Pflegewissenschaftler und akad. KH Manager
Ehrenamtlich:
2. Vizepräsident ÖGKV
Vorsitzender der Vereinigung der PflegedirektorInnen Österreichs ( ANDA)
Inhaltliche Struktur:

Power des Pflegemanagements (PM) und der Pflegeberufe

Aufgaben des PM

Werte- und Ethikkodex der ANDA

Magische 3 „E“ des PM und Gesundheitsqualitätsgesetz

Personalbedarf und Personaleinsatz

Gemeinsame Strategien von PM und Pflegenden
Power des Pflegemanagements (PM)
Das PM ist Mitglied der kollegialen Führungen (KOFÜ) also der
hierarchisch höchsten Entscheidungsebene im Krankenhaus.
Fakten:
• Personalführung und -entwicklung von ca. 66.000
Pflegepersonen
• Organisation und Qualitätssicherung des Pflegeprozesses
• Budgetverantwortung für Personal-und Sachmittelbudget
„Pflege“
• Praktische Ausbildung von ca. 13.000 Auszubildenden
Ca. 3 Mio Patientinnen und Patienten werden pro Jahr in den
Krankenanstalten behandelt.
Power der Pflegeberufe:
Größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen
Inklusive der freiberuflich Tätigen
und den Mitarbeiterinnen in
Einrichtungen der
Behindertenbetreuung gehen wir
von insgesamt rund 130.000
Pflegekräften aus, die beruflich
in Österreich tätig sind.
Power der Pflegeberufe
Wir sind der einzige Berufsstand, der 24 Stunden an 365 Tagen
im Jahr in allen Settings, von der Geburt bis zum Tod direkt bei
und mit den Patientinnen und Patienten, sowie deren
Angehörigen tätig ist!
Power der Pflegeberufe
Das ist unser Alleinstellungsmerkmal und unterscheidet uns
positiv von allen anderen Berufen im Gesundheitswesen!
Das ist unsere gemeinsame Kraft die wir für unsere berechtigten
Anliegen nutzen müssen!
Power der Pflegeberufe:
Hohes Vertrauen der Bevölkerung
Power des Pflegemanagements (PM)
Wovon ist das PM in seinen Entscheidungen abhängig?
Politische Entscheidungen:
•
•
•
Gesetze und Verordnungen,
Finanzmittel/Budgets, Löhne/Gehälter,
Angebote und Leistungssteuerung, Ausbildungsangebote,
Strategische Entscheidungen der Eigentümer/Holdings
Zusammenarbeit und Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der
KOFÜ
Power des Pflegemanagements (PM)
Kritisch betrachtet:
Ist das PM in den Ebenen der politischen
Entscheidungsträger und der strategischen
Entscheidungsträger ausreichend verankert??
Power des Pflegemanagements (PM)
Aufgaben des Pflegemanagements
Power des Pflegemanagements (PM)
Kritisch betrachtet:
Ist das PM in den Ebenen der politischen
Entscheidungsträger und der strategischen
Entscheidungsträger ausreichend verankert??
Antwort:
Bei Betrachtung der konkreten Einflussmöglichkeiten von
Pflegekräften in den relevanten Umwelten von
Gesundheitseinrichtungen und in der Gesundheitspolitik
gibt es HANDLUNGSBEDARF!
Power des Pflegemanagements (PM)
Kritisch betrachtet:
Wozu ist entsprechender Einfluss und Mitwirkung durch
Pflegende bei den relevanten politischen und strategischen
Entscheidungen und bei der praktischen Umsetzung im
Gesundheitswesen unabdingbar erforderlich?
Antwort:
Damit die Verteilung der knappen Ressourcen auf Grundlage
transparenter Berechnungen des Pflegemanagements
gerecht und korrekt erfolgt.
Das ist die Grundlage, dass Pflegeleistungen in der nötigen
Qualität, nach den Kriterien der Effizienz und Effektivität und
auf Basis des Ethik-Kodex erbracht werden können!
Aufgaben des Pflegemanagements
Die magischen 3 „E“ des Pflegemanagements
Ethik
Pat.
Effizienz
Pfl.
Effektivität
Aufgaben des Pflegemanagements
„Ethik“: Die ANDA hat 2014 erstmals einen Ethik- und
Verhaltenskodex des österreichischen Pflegemanagements
veröffentlicht in dem die grundlegenden Werte und ethischen
Prinzipien des professionellen Handelns als Ausdruck des
Selbstverständnisses der Führungskräfte in der Pflege festgelegt
wurden!
Aufgaben des Pflegemanagements
“Effektivität”: Zielerreichungsgrad zwischen einem gesetzten
Ziel und dessen Realisierung, wobei das in der
Gesundheitsversorgung gesetzte Ziel idealerweise die Erhaltung
bzw. Wiederherstellung der Gesundheit der Bürgerinnen und
Bürger sowie Patientinnen und Patienten ist.
“Effizienz”: Verhältnis zwischen dem Einsatz und dem Ergebnis
einer Leistung nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip unter
Berücksichtigung der Kostendämpfung.
Bundesgesetz zur Qualität von Gesundheitsleistungen (Gesundheitsqualitätsgesetz – GQG) BGBl. I Nr.
179/2004
Aufgaben des Pflegemanagements
Effektivität ist die Orientierung an der tatsächlichen Erreichung
eines gewünschten Ergebnisses.
Effizienz ist die Orientierung am optimalen Mitteleinsatz für die
Erzielung eines bestimmten Ergebnisses:
Entweder mit geringstmöglichem Einsatz das bestmögliche
Ergebnis zu erzielen, oder mit den vorhandenen Ressourcen das
wirtschaftlich beste Ergebnis zu erzielen.
Aufgaben des Pflegemanagements
Effizient zu sein bedeutet die Dinge richtig zu tun,
z. B. Wechsel eines Wundverbandes zeiteffizient und sparsam in
Bezug auf den Einsatz von Personal und Sachmitteln.
Effektiv zu sein bedeutet die richtigen Dinge zu tun,
z. B. Wechsel eines Wundverbandes unter entsprechenden
hygienischen Bedingungen um eine Wundinfektion zu verhindern
und die Gesundheit möglichst rasch und ohne Komplikationen
wieder zu gewinnen.
„Wer effizient und effektiv arbeiten will muss bereit sein für
Veränderungen. Das gilt für Arbeitnehmer wie auch für deren
Vorgesetzte.“ (Salzburger Nachrichten, 09. 05. 2015)
Aufgaben des Pflegemanagements
Die magischen 3 „E“ des Pflegemanagements
Ethik
Pat.
Effizienz
Pfl.
Effektivität
Aufgaben des Pflegemanagements
Die magischen 3 „E“ Ethik, Effizienz und Effektivität sind bei der
Erbringung von Pflege- und Gesundheitsleistungen unter den
Prämissen der Patientenorientierung und Transparenz, sowie der
Bereitstellung der nötigen quantitativen und qualitativen personellen
Ressourcen keine Gegensätze, sondern bedingen einander für die
Erreichung der geforderten Qualität entsprechend dem GQG (2004)!
Aufgaben des Pflegemanagements
Im Sinne der Verbesserung der Qualität und der Finanzierbarkeit der
Gesundheitsversorgung sind die Ebenen der Struktur-, Prozess- und
Ergebnisqualität,
sowie
die
Patientensicherheit
und
Patientenorientierung zu beachten (vgl. GQG 2004).
Diese Bereiche betreffen die in Bezug auf die Struktur- und
Prozessqualität
die
Personalbedarfsplanung,
die
Personaleinsatzplanung, sowie die Analyse und Modellierung der
Arbeitsprozesse.
Aufgaben des Pflegemanagements
“Strukturqualität”: Summe sachlicher und personeller Ausstattung
in quantitativer und qualitativer Hinsicht.
“Prozessqualität”: Arbeitsabläufe und Verfahrensweisen, die nach
nachvollziehbaren und nachprüfbaren Regeln systematisiert erfolgen
und dem Stand des professionellen Wissens entsprechen,
regelmäßig evaluiert und kontinuierlich verbessert werden.
“Ergebnisqualität”: Messbare Veränderungen des professionell
eingeschätzten Gesundheitszustandes, der Lebensqualität und der
Zufriedenheit einer Patientin / eines Patienten bzw. einer
Bevölkerungsgruppe als Ergebnis bestimmter Rahmenbedingungen
und Maßnahmen.
Aufgaben des Pflegemanagements
Aufgaben des Pflegemanagements
Grundlage für die Personalplanung ist gesetzlich für alle
Berufsgruppen in Krankenanstalten festgeschrieben:
© GÖG/BIQG 2010, Handbuch für Personalplanung
Aufgaben des Pflegemanagements
Aufgaben des Pflegemanagements
Aufgaben des Pflegemanagements
Prozess der Personalbedarfsberechnung
Aufgaben des Pflegemanagements
Prozess der Personalbedarfsberechnung
Gemeinsame Strategien
von PM und Pflegenden
Gegenseitiges Vertrauen und Verständnis für Realitäten fördern,
aber nicht aufhören für Veränderung und Verbesserung zu
arbeiten und auch zu kämpfen!
Fokus auf gemeinsame Ziele legen:
Ressourcen für Pflege entsprechend Notwendigkeit
maximieren!
Politische Diskussion auf unterschiedlichen Ebenen mit
gleicher Argumentation – abgestimmt führen und nicht
auseinanderdividieren lassen!
Engagement auf gesellschaftspolitischer und berufspolitischer
Ebene gemeinsam verstärken und Forderungen öffentlich
kommunizieren!
Pflegemanagement stärken, vor allem zwischen Pflegeteams
und mittlerem Management! Stations- und Bereichsleitungen
sind die Dreh- und Angelpunkte
Gemeinsame Strategien
von PM und Pflegenden
Fokus auf gemeinsame Ziele legen:
•
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•
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•
Volle Kraft einsetzen, um die Ressourcen für die Pflege zur
Erreichung der definierten Pflegequalität zu maximieren!
Politische Diskussion auf unterschiedlichen Ebenen mit gleicher
Argumentation abgestimmt führen und nicht auseinander
dividieren lassen!
Engagement auf gesellschaftspolitischer und berufspolitischer
Ebene gemeinsam verstärken und Forderungen öffentlich
kommunizieren!
Pflegemanagement stärken! Vor allem das gute Verhältnis
zwischen Pflegeteams und mittlerem Management, den Stationsund Bereichsleitungen ist erfolgsrelevant!
Gegenseitiges Vertrauen und Verständnis für Realitäten fördern,
aber nicht aufhören für Veränderung und Verbesserung zu
arbeiten und auch zu kämpfen!
Gemeinsame Strategien
von PM und Pflegenden
Fokus auf gemeinsame Ziele legen:
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Entwicklung der Pflegekräfte fördern, Kompetenzen stärken!
Pflegekräfte in Ausbildung in der Praxis optimal unterstützen und
berufspolitisches Engagement im Berufsverband fördern
Transparenz durch intensive Kommunikation und Information
fördern
Bereitschaft zur Veränderung und Verantwortungsübernahme
Gegenseitiges Vertrauen und Verständnis für Realitäten fördern,
aber nicht aufhören für Veränderung und Verbesserung zu
arbeiten und auch zu kämpfen!
Kompetenz – Nachhaltigkeit - Wertschätzung – Vertrauen
Wir sind stolz Pflegende zu sein!