Das Mädchen mit den magischen Händen

GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 24. September 2015
Nr. 39
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Das Mädchen mit den magischen Händen
Auf 364 Seiten beschreibt
Line Cottier in «Zwischen
den Schatten» die fantastische Welt von Thakôn. Das
Besondere: Die Autorin ist
erst 14 Jahre alt und besucht die Kanti Enge.
wieder versucht. Mit Erfolg: Mit ihren
Kurzgeschichten hat sie bei Jugendliteraturwettbewerben bereits gute Platzierungen, etwa den 3. Platz, erreicht.
Ihr Sprachgefühl schult Line ganz nebenbei, etwa wenn sie liest: «Wenn ich
beim Lesen ein schönes Wort entdecke, schreibe ich mir das auf.»
Philippa Schmidt
Mit zehn Jahren hat Line Cottier begonnen, «Thakôn – Zwischen den
Schatten» zu schreiben. «Ich wollte
unbedingt als Kind noch ein Buch
schreiben», erklärt sie. Irgendwann
habe sie aber gemerkt, dass der Text
zwar gut, aber nicht so gut gewesen
sei, wie sie ihn gerne gehabt hätte, erinnert sich das Mädchen mit den wachen braunen Augen. Doch nachdem
ein neuer Anfang gefunden war, liess
Line sich nicht mehr stoppen. «Eigentlich wollte ich viel mehr schreiben,
doch irgendwann war es zu lang», erzählt sie mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Wenn ein Buch
zu lang sei, sei es schwierig, einen roten Faden beizubehalten.
Was rät sie Neu-Schriftstellern, die
mit dem bereits Geschriebenen unzufrieden sind? «Man muss immer dranbleiben und an sich selbst glauben»,
sagt Line. Manchmal reiche es, wenn
man nur einige kleine Formulierungen
ändere, macht sie Mut. Sie selbst hat
übrigens auch einen roten Faden geknüpft, der sich stringent durch die gesamte Handlung zieht: die Reise zu
Aceylas Schloss.
Eine grosse Rolle spielen dabei die
Drachen, die September und Vera begleiten, beschützen und auf ihren Rücken neuen Zielen und Herausforderungen entgegentragen. «Ich habe
mich geärgert, dass Drachen immer
als böse dargestellt werden», verrät Line. Bei ihr gibt es übrigens nicht nur
Drachen, sondern auch Drachinnen.
So werden die Drachenberg-Drachen
denn auch von einer Artgenossin angeführt.
Fortsetzung Seite 7
«Immer dran bleiben»
Wie viel von Line Cottier steckt im
Mädchen September, der Protagonistin
von «Thakôn – Zwischen den Schatten»? «Vom Charakter her steckt schon
eine ganze Menge von mir in September», gibt Line schmunzelnd zu. Während September ihre Abenteuer in der
fantastischen Welt von Thakôn erlebt,
hat Line Cottier dank ihren Eltern
schon viel gesehen: Gemeinsam war
die Familie bereits ein Jahr auf Weltreise, und zu fünft haben die Cottiers
die arktische Nordwestpassage durchsegelt.
Liebe, Freundschaft und Tod
Wie sehr unter anderem auch diese
Reisen Lines Fantasie angeregt haben,
merkt der Leser, sobald er sich in den
Roman vertieft. Mithilfe eines magischen Buchs ihrer Grossmutter Miljen
gelangen die 14-jährige September
und ihre kleine Schwester Vera nach
Thakôn. Zwar leben dort unzählige Sagengestalten mit magischen Kräften,
doch mit der Unbeschwertheit ist es in
der Parallelwelt vorbei: Seit die Hexe
Aceyla die Macht ergriffen hat, sind
düstere Wolken über Thakôn heraufgezogen.
Die Hexe tyrannisiert die Bewohner: Wer sich nicht unterwerfen will,
wird entführt und im schlimmsten Fall
umgebracht. September und Vera werden von der Drachenkönigin Kija und
ihrer Herde mit offenen Armen bzw.
Flügeln empfangen, denn gemäss einer
Prophezeiung soll ein Menschenmädchen namens September Thakôn aus
Line Cottier mit ihrem Buch «Thakôn – Zwischen den Schatten».
den Fängen der Hexe und ihrer Schergen, den Hexenmonstern, befreien.
Auf einer turbulenten Reise, auf
der sie und ihre Freunde gegen gruselige Irrlichter und fleischfressende
Pflanzen kämpfen, macht sich September auf die Suche nach dem Schlüssel
zu Aceylas Schloss. Dabei erfährt der
Teenager den Wert von Freundschaft,
erlebt die erste Liebe und muss sich
auch mit dem Tod auseinandersetzen.
Dass eine solch junge Autorin ein tiefschürfendes Thema wie Sterben und
Tod in ihrem ersten Buch verarbeitet,
überrascht. «Eigentlich wollte ich die
Figur gar nicht sterben lassen, aber es
passt in die Geschichte», erläutert Line
das Dilemma, auf der einen Seite Sympathie für die eigenen Figuren zu empfinden, sich aber auf der anderen Seite
einer spannenden Handlung verpflich-
Foto: phs.
tet zu fühlen. Doch dies ist nicht der
einzige Grund. «Was ich auf unseren
Reisen in Afrika, beispielsweise in den
Slums von Nairobi, gesehen habe, hat
mich schockiert. Das ist sicher auch in
die Handlung eingeflossen», sagt die
Gymnasiastin nachdenklich. Durch das
Schreiben spiegle sie ihr Inneres wider.
Wie man Texte spannend gestaltet
und dramaturgisch geschickt aufbaut,
hat Line unter anderem in der Jugend-Literatur-Werkstatt Graz gelernt.
Vor kurzem war sie erneut in einem
Schreiblager für 14- bis 18-Jährige.
Auf die Frage, was für Bücher denn
die anderen Nachwuchs-Schriftsteller
schreiben, fällt Lines Antwort kurz und
knapp aus: «Bücher schreibt niemand.» Im Lager würden vielmehr
Kurzgeschichten geschrieben. Eine
Textform, an der auch Line sich immer
Heute
mit Wahlbeilage
Wer soll den Kanton Zürich im
Ständerat vertreten, wer soll in
den Nationalrat gewählt werden?
In der heutigen Wahlbeilage im
zweiten Zeitungsbund erklären
acht Kandidatinnen und Kandidaten, weshalb sie mit Wahldatum
18. Oktober 2015 in den Ständerat wollen, wo sie politische
Knacknüsse orten, wie sie zur
Flüchtlingsproblematik
stehen
und welches ihr Lieblingspartner
im «Stöckli» wäre.
Bezüglich Nationalratswahlen
erfahren die Leserinnen und
Leser Wissenswertes über die
Listenverbindungen: Wer spannt
mit wem zusammen – und aus
welchem Grund?
Weitere Beiträge beleuchten
die Seniorenorganisationen sowie
die Situation der Jungparteien,
die gern unabhängig von ihren
Mutterparteien agieren.
Zudem berichten wir von einer Podiumsdiskussion zum Thema «Partei und Presse – passt das
zusammen?»
Die Redaktion wünscht allen
Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre. (z2.)
Nicht nur für Design-Fans
Nicht nur für englische Landlords
Nicht nur für Historiker
Wohin mit den Gästen? Eine Alternative zur Hotel-Unterkunft
gibt es seit kurzem in der Wollishofer Siedlung Neubühl. Inbegriffen ist eine Zeitreise in die legendäre Zeit des Neuen
Bauens. Die Reportage auf
Seite 5
Das idyllisch-ruhig gelegene private Altersheim der Johann
Heinrich Ernst Stiftung in Wollishofen hat kürzlich einen attraktiven Anbau erhalten. Am Donnerstag, 1. Oktober, kann
man ihn am Nachmittag besichtigen.
Seite 7
Auf dem fünften historischen Stadtrundgang des Geschichtsvereins Adliswil werden am kommenden Samstag ab 14 Uhr
Adliswils Brücken über die Sihl genauer unter die Lupe genommen. Die schön bebilderte Vorschau auf
Seite 9
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Zürich 2
AKTUELL
Nr. 39
24. September 2015
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Bombach
Der Annexbau auf dem Areal des
Pflegezentrums
Bombach
in
Höngg soll durch einen Neubau
ersetzt werden, der auf die Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen ausgerichtet ist.
Damit sollen 46 neue Betreuungsplätze geschaffen werden.
Über den Objektkredit von
23,575 Millionen Franken entscheidet das Stimmvolk voraussichtlich im Juni 2016.
Elke Baumann
Abstimmungen
Der Stadtrat hat in Anlehnung an
die eidgenössischen und kantonalen Urnengänge die Abstimmungs- und Wahltermine 2016
angeordnet. Er hat folgende
Blankotermine für kommunale
Abstimmungen festgelegt: 28. Februar, 5. Juni, 25. September und
27. November. Am 28. Februar
finden zusätzlich zu möglichen
Sachvorlagen in allen evangelisch-reformierten Kirchgemeinden des Kantons Zürich Pfarrwahlen an der Urne statt.
Ferienprogramm
Mit Mikroskop und Lupe die Natur erforschen, ein Theaterstück
aufführen, als Detektive mysteriösen Dingen auf die Spur kommen, einen Drachenkopf töpfern
– das und vieles mehr können
Kinder und Jugendliche in den
Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren und weiterer Einrichtungen in der Stadt Zürich
während der Herbstferien (5. bis
16. Oktober) unternehmen. Eine
Übersicht über die Angebote findet man auf www.stadt-zuerich.
ch/kinderbetreuung.
Dauerleihgabe
Goldene Zeiten für das Kunsthaus
Zürich: Die 50 Gemälde der niederländischen Malerei des 17.
Jahrhunderts, die aktuell in «Ein
Goldenes Zeitalter» zu sehen
sind, kommen als Dauerleihgabe
auf Jahrzehnte ans Kunsthaus.
Die Ausstellung wird bis zum 10.
Januar verlängert.
Wahlfinanzen
AL Zürich legt ihre Wahlfinanzen
offen: Sie hat ein Wahlkampfbudget von 110 000 Franken. 78 Prozent der budgetierten Gesamteinnahmen stammen aus Spenden
von Privatpersonen, 14 Prozent
aus dem ordentlichen Budget der
AL Zürich, 6 Prozent kommen
über Events und das Benefizessen herein, und 2 Prozent sind
Zusagen von Organisationen, die
einzelne Kandidatinnen und Kandidaten unterstützen.
Steht im Zentrum des Festivals: Das Theaterstück «À tout jamais / Auf ewig».
Foto: zvg.
Schwarz und Weiss ergibt Farbe
Afrika in Zürich, Zürich
in Afrika – kein Problem!
Am zweiten afroschweizerischen Festival «Pas de Problème!», das heuer über die
Bretter des «Kulturmarkts»
geht. Und wieder bleibt kein
Vorurteil auf dem andern.
Mitorganisatorin ist die
Wollishoferin Genny Russo.
Seit gestern Mittwoch und bis zum 3.
Oktober steigt an der Ämtlerstrasse
23 ein Fest für Gross und Klein. Der
Ort ist auch vom Kreis 2 her mit dem
72er-Bus schnell erreichbar (Haltestelle Zwinglihaus). Im Zentrum des
Fests steht mit der Theaterproduktion «À tout jamais / Auf ewig» ein
Stück Jenseits. Ein Männerstück über
Leben und Tod, Religionen, Generationen und Revolutionen, alles in
Schwarz und Weiss. Wer den anderen nicht versteht, hat keine Ahnung
von sich selbst. Ein Stück politisches
Volkstheater im besten Sinne. Wie
denken und leben afrikanische Menschen? Was pflegen sie für Traditionen? Dem Trennenden, Verbindenden und dem Gemeinsamen gehen
die Theatermacher Roger Nydegger
und Brigitta Javurek seit bald 15 Jahren in ihren Arbeiten in Ouagadougou, Burkina Faso, und in der
Schweiz nach. 2013 hoben sie, gemeinsam mit Genny Russo, in Zürich-Schwamendingen die Erstausgabe der Festivals «Pas de Problème!»
aus der Taufe. Nun folgt also die
zweite Ausgabe, noch umfassender,
noch breitgefächerter (alle Infos un-
ter www.pasdeprobleme.org). Genny
Russo, Präsidentin des Kulturvereins
Pas de Problème, wohnt mit ihrer Familie in Wollishofen und arbeitet als
selbstständige Fotografin, Publizistin
und Ausstellungsmacherin. Ihre Arbeit befasst sich häufig mit Ausländern in der Schweiz und steht vor
dem Hintergrund der eigenen Erfahrung des Dazugehörens und des Dazwischenseins. Russo war von 2002
bis 2004 Mitbegründerin der Secondas-Bewegung und der IG Secondas
schweizweit. (pd./ls.)
«Pas de Problème!», afroschweizerisches
Kulturfestival bis zum 3. Oktober im Wiediker Kulturmarkt. www.pasdeprobleme.
org. «À tout jamais / Auf ewig» ist ein
Stück von Brigitta Javurek und Roger Nydegger, mit Christoph Rath, Eric Rohner,
Achille Gwem, Maxime S. Charles Sawagodo und Souleymane Ladji Kone. Vorverkauf auf www.starticket.ch.
Schüler sammeln für Afrika-Schule
Das Quartier Enge sammelt
seit etwa einem Jahr Geld
für eine Schule in Ouazzang
im Norden Kameruns. An
der Aktion beteiligt ist auch
die Schule Lavater.
Oliver Linow
Ein einzelner Verkaufstisch steht vergangenen Mittwoch ein bisschen einsam auf dem Tessinerplatz. «Händ
Sie schnell Zit? Mir sammled für ä
Schuel in Afrika.» Mit diesen Worten
sprechen die sechs Verkäuferinnen,
bei denen es sich um Schülerinnen
der 3. Sek. B des Schulhauses Lavater handelt, Passanten an. Die Mädchen verkaufen Kuchen und Sandwiches, die sie zuvor selber zubereitet haben. Es sei schwierig, weil einige Passanten sehr abweisend reagierten, erläutert Yasmin (14).
«Aber trotzdem haben wir schon 200
Franken eingenommen», erzählt Ari-
Bis 1. Januar 2019 müssen sich
die aktuell 34 Kirchgemeinden in
der Stadt Zürich zu einer grossen
Gemeinde zusammenschliessen.
Für die Umsetzung sind verschiedene Projektverantwortliche zuständig. Aktuell zur Debatte steht
die Festlegung der Anzahl Kirchkreise für die neue Kirche Zürich.
Man lehne sich dabei an die Organisation analog zur Anzahl Schulkreise in der Stadt an, heisst es.
Stadtrat Raphael Golta und Patrick
Frey als Moderator sind mit von
der Partie, wenn das Projekt «Enge
macht Schule» am Sonntag, 27.
September, seinen erfolgreichen
Abschluss feiert. Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der grossen
Kirche Enge um 10.30 geht es in
Richtung Kanti Enge, wo ein leckeres Mittagessen vorbereitet ist.
Auch ein grosses Dessertbuffet ist
geplant. Um 13 Uhr beginnen der
Sponsorenlauf (auf der Finnen-
Federleicht ins Alter
werden immer kürzer! Bei Grün
heisst es «Nichts wie los!». Bevor
man aber die andere Seite erreicht
hat, stehen die Ampeln bereits
wieder auf Rot.
Dann noch etwas: Die Treppenstufen sind höher als früher,
und eines Morgens fällt einem auf,
dass für den Druck der Zeitschriften kleinere Buchstaben verwendet werden. Vermutlich, um doppelt so viele Werbetexte unterbringen zu können. Sogar bei den
Spalten und Zeilen der Agenden
wird gespart. Sie werden immer
kleiner und schmaler.
Ein ganz leidiges Thema ist die
Garderobe. Die Kleider werden
um die Taille und Hüften herum
so eng genäht, dass man sich
beim Tragen eingeengt fühlt, zudem sprechen die Verkäuferinnen
zu leise. Man versteht sie kaum.
Wenn eine attraktive Blondine
im Bus einem ergrauten Herrn ihren Sitzplatz anbietet, muss dieser
konsterniert feststellen, dass seine
besten Jahre am Schwinden sind.
Die Krimikönigin Agatha Christie
hingegen fand für ihr Älterwerden
eine grossartige Erklärung: «Je älter ich werde, desto interessanter
werde ich für meinen Mann.» –
Ihr Mann war Archäologe.
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Die Schülerinnen und Schüler verkauften auf dem Tessinerplatz Sandwiches und Kuchen zugunsten von «Enge macht Schule». Ganz rechts der
Betreuer Mario Senn.
Foto: Oliver Linow
anna (14) stolz. Das Geld fliesst in
das Projekt «Enge macht Schule»,
das seit etwa einem Jahr läuft und
bereits mehr als 80 000 Franken eingebracht hat. Damit wird die Schule
in Ouazzang im Norden Kameruns
saniert und ausgebaut. Ausserdem
sollen neue Bücher und Möbel gekauft und die Lehrer weitergebildet
werden. «Das ist eine tolle Sache»,
freut sich Veronica (16), die zusammen mit ihren Mitschülerinnen und
Mitschülern bei einer Projektwoche
Kamerun und «Enge macht Schule»
näher kennen gelernt hat.
Informationen zum ganzen Projekt: www.
enge-macht-schule.ch.
«Enge macht Schule»: Grosses Abschlussfest am Sonntag
Kirchgemeinde
«Altern ist eine Zumutung» behauptet Loriot, und «Das Alter ist
nichts für Feiglinge» doppelt Blacky Fuchsberger nach. Aber wo
und wann fängt das Alter an?
Dank gesunder Ernährung, Fitnesstraining und mehrheitlich finanzieller Absicherung lassen sich
seine Schrecken zwar noch eine
Zeit lang in die Schranken weisen,
aber das nützt nicht viel. In der
Zwischenzeit haben sie sich nämlich unbemerkt durch die Hintertür hereingeschlichen!!! Eines Tages bemerkt man, dass der Weg
zur Tramhaltestelle zweimal länger ist als vorher, zudem ist einem
die Steigung bis dahin noch nie
aufgefallen. Und überhaupt, die
Intervalle der Verkehrsampeln
bahn) und ein kleiner Flohmarkt, der
von Leuten aus der Kanti betrieben
wird. Ab 14 Uhr können Kinder Masken basteln oder sich schminken und
fotografieren lassen. In der Aula beginnt dann das eigentliche Festprogramm, moderiert von Patrick Frey,
mit «afropercussion». An einer afroamerikanischen Versteigerung werden verschiedene gestiftete Kunstwerke verkauft in der Hoffnung, dass
sich dadurch die Summe auf dem
Check von momentan über 80 000
Franken noch um ein Erkleckliches
erhöht. Um 15.30 Uhr folgt der offizielle Teil des Programms mit der
Scheckübergabe durch den Sozialvorsteher Raphael Golta und mit
Projektinformationen durch Pietro
Tomasini von International Project
Aid. In der Turnhalle tanzen derweil «Café au lait» und «Roundabout», und die Combo Dreikönigen spielt zum Ausklang bei schönem Wetter draussen, sonst in der
Mensa. (z2.)
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Stadt Zürich
Nr. 39
24. September 2015
AKTUELL
Stadt Zürich präsentiert fast ausgeglichenes Budget
Der Zürcher Stadtrat
budgetiert für 2016 ein
Defizit von 12,7 Millionen
Franken. Das Eigenkapital
per Ende 2016 beträgt
524,7 Millionen Franken.
Der Handlungsbedarf für
die Folgejahre bleibt.
die anhaltend hohe Attraktivität Zürichs als Wohnstadt bestätigen unsere Politik», betonte Leupi.
Weiterhin Handlungsbedarf
Pia Meier
Bei einem Ertrag von 8,676 Milliarden Franken und einem Aufwand
von 8,689 Milliarden Franken weist
das Budget 2016 der Stadt Zürich ein
Defizit von 12,7 Millionen Franken
aus. Damit wird die Stadt Zürich per
Ende 2016 über ein Eigenkapital von
524,7 Millionen Franken verfügen.
Ein Grund für die höheren Ausgaben ist die wachsende Stadt und damit verbunden ein zusätzlicher Bedarf an Infrastruktur wie Schulhäuser
und Krippenplätze. Der Brutto-Personalaufwand beläuft sich für 2016 auf
2,818 Milliarden Franken. Neue Stellen werden vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinderbetreuung und bei den Verkehrsbetrieben benötigt. Neben dem höheren
Personalaufwand werden auch der
Sachaufwand, die Abschreibungen
aufgrund getätigter Investitionen insbesondere beim Spital Triemli sowie
«Die Lage bleibt für 2016 bis 2019 angespannt», so Daniel Leupi. Foto: pm.
bei EWZ und ERZ und zudem der
Ressourcenausgleichsbeitrag an den
Kanton höher budgetiert als 2015.
Hohe Steuereinnahmen
Auf der Ertragsseite sind bei einem
unveränderten Steuerfuss von 119
Prozent Steuereinnahmen von 2,820
Milliarden Franken budgetiert, 165
Millionen Franken mehr als im Budget 2015. Eine markante Zunahme
darf bei den Steuererträgen von juristischen Personen (976 Millionen
Franken, plus 190 Millionen Franken
gegenüber Budget 2015) und bei den
Grundstückgewinnsteuern (210 Millionen Franken, plus 10 Millionen
Franken) erwartet werden, wie Stadt-
rat Daniel Leupi anlässlich einer Medienkonferenz erläuterte.
Im Budget 2016 sind Nettoinvestitionen von 1,078 Milliarden Franken
eingestellt. Damit liegen sie um 73,5
Millionen Franken höher als im Vorjahresbudget. Der Selbstfinanzierungsgrad ist bei 57,8 Prozent. «Mit
den geplanten Investitionen erhalten
und erweitern wir die Infrastruktursubstanz. Eine hochwertige Infrastruktur und eine gute Lebensqualität
sind wichtige Standortfaktoren, die
der Stadtrat durch kontinuierliche Investitionen gestärkt hat und in einer
wachsenden Stadt erhalten will. «Der
markante Anstieg der Steuereinnahmen von juristischen Personen und
Das Ensemble Tonhalle/Kongresshaus ist Teil einer attraktiven Stadt,
hielt Stadtpräsidentin Corine Mauch
anlässlich einer Medienkonferenz
fest. Es besteht aber dringender
Handlungsbedarf. Tonhalle und Kongresshaus sind in schlechtem Zustand. Seit 30 Jahren wurden keine
grösseren
Instandhaltungsarbeiten
mehr gemacht, wie Stadtrat André
Odermatt ausführte. Für die Lüftung
fehlen zum Beispiel Ersatzteile;
Fluchtwege, Erdbebensicherheit und
Brandschutz sind nicht mehr zeitgemäss. Zudem braucht es eine verbesserte Funktionalität.
Nachdem 2008 das Neubauprojekt an der Urne scheiterte, entschied
die Stadt, das heutige Kongresshaus
zu sanieren. 165 Millionen sollen diese Arbeiten kosten, so der Stadtrat.
Mit dem Umbau soll der aneinander-
Die FDP Stadt Zürich hält fest, das
die Einnahmen das grosse Defizit
besser aussehen lassen. «Steuerzahlende und Nutzerinnen und Nutzer
von Dienstleistungen decken das
Der Regierungsrat des Kantons Zürich sieht für 2016
ein ausgeglichenes Budget
vor. Der Steuerfuss soll bei
100 Prozent bleiben.
Visualisierung: zvg.
Zukunft für Tonhalle und Kongresshaus
Pia Meier
Aussichten beschäftigen
Budget 2016: Kanton weist
schwarze Null aus
Der sanierte Gebäudekomplex ist moderner und luftiger. Er soll 2020 bezogen werden.
Bis Herbst 2020 sollen
Tonhalle und Kongresshaus
umfassend saniert werden.
Die gesamten Kosten für
Umbau und Entschuldung
der Trägerschaft belaufen
sich auf 239,45 Millionen
Franken. Die Stimmbevölkerung soll im Juni 2016
darüber abstimmen.
«Mit dem Budget 2016 haben wir ein
Zwischenziel erreicht, auch dank
dem grossen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über
2017 hinaus bleibt aber noch einiges
zu tun», bilanzierte der Vorsteher des
Finanzdepartements. Die Finanzlage
bleibe für die Jahre 2016 bis 2019
trotz steigenden Steuereinnahmen
aufgrund des Wegfalls von Sondereffekten und höheren Beiträgen an
den Finanzausgleich weiterhin angespannt, so Leupi. Dazu kommen wirtschaftliche, soziale und finanzpolitische Rahmenbedingungen und Unsicherheiten, wie etwa die vom Bund
initiierte Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III, die Masseneinwanderungsinitiative sowie die Frankenstärke. «Der Stadtrat wird seine
Massnahmen zur Ergebnisverbesserung weiterführen. Wir wollen eine
ausgeglichene Rechnung erreichen
und Sorge zum Eigenkapital tragen.»
Loch in der Stadtkasse.» Die Partei
will Kürzungsanträge stellen. Die SVP
bemängelt, dass es der Stadtrat trotz
Rekordsteuereinnahmen fertigbringt,
ein Defizit von 12 Millionen Franken
zu veranschlagen. Dass das Budget
2016 nicht schlechter ausfalle, sei
dem Finanzplatz zu verdanken. Die
Aufwandvermehrung hält die Partei
langfristig betrachtet für verantwortungslos.
Die GLP teilt die Auffassung des
Stadtrats, dass der Handlungsbedarf
für die Folgejahre unvermindert hoch
bleibt. Auch wenn das budgetierte
Defizit, isoliert betrachtet, erträglich
sei und beim Stadtrat oder zumindest
beim Finanzvorstand ein gewisser
Wille zur Verbesserung der finanziellen Situation erkennbar sei, bedeutet
dieses Resultat nicht, dass Zeit zum
Luftholen besteht. Die Grünen nehmen mit Befriedigung zur Kenntnis,
dass trotz wachsender Stadt ein ausgeglichenes Budget präsentiert werden kann. Die Partei ist aber ebenfalls besorgt über die längerfristigen
Aussichten. Auch die AL sieht finanzpolitische Zurückhaltung als angebracht und bei den Ausgaben eine
Konzentration auf das Wesentliche.
Die SP findet, dass die Lage noch
nicht komfortabel ist, aber dass «der
Pleitegeier nun definitiv zu den ausgestorbenen Zürcher Vogelarten gehört».
gebaute Gebäudekomplex luftiger
und moderner werden. Der Panoramasaal im ersten Stock soll abgebrochen und an seiner Stelle ein Restaurant mit Terrasse Richtung See gebaut werden. Künftig sollen im Kongresshaus dank neuen Sälen drei
grosse Anlässe gleichzeitig stattfinden können, was mehr Einnahmen
bringt.
Entschuldung durch die Stadt
Doch nicht nur baulich sollen Kongresshaus und Tonhalle saniert werden. Auch die Trägerschaft braucht
Neuerungen: Die Kongresshaus-Stiftung, die die beiden Gebäude besitzt,
ist seit Jahren verschuldet. Momentan
sind es etwa 72 Millionen. Die Stiftung ist jetzt ohne finanzielle Unterstützung der Stadt nicht handlungsfähig, wie Stadtrat Daniel Leupi ausführte. Die Stadt ist bereit, diese
Schulden zu tilgen und jährlich bis zu
2,9 Millionen einzuschiessen. Die Trägerschaft soll aber in eine öffentlichrechtliche Stiftung umgewandelt werden. Die Aufsicht hätte der Gemeinderat. Damit soll Transparenz in Bezug
auf die Finanzierung geschaffen und
diese langfristig sichergestellt werden. Im Gegenzug für die Schuldentilgung und den jährlichen Beitrag soll
die Stadt den teuren Boden erhalten,
auf dem der Gebäudekomplex steht.
Auch für das Tonhalle-Orchester soll
es Änderungen geben: Von ihm erwartet die Stadt künftig eine jährliche
Miete von 1,7 Millionen Franken und
zusätzlich einen umsatzabhängigen
variablen Mietanteil. Gleichzeitig will
die Stadt die Subventionen erhöhen.
Die Verantwortlichen nehmen an,
dass die neue Organisation für den
Steuerzahler langfristig günstiger ist
als die alte. «Wir mussten in den vergangenen 40 Jahren immer wieder
Geld in Kongresshaus und Tonhalle
stecken», sagte Mauch. Insgesamt
seien es 276 Millionen Franken gewesen.
Provisorium
Das Tonhalle-Orchester musiziert
während des Umbaus in einem Provisorium in der Maag-Halle. Zahlreiche Vorinvestitionen seien bereits gemacht worden, so Martin Vollenwyder, Präsident Tonhalle-Gesellschaft.
Die Stadt ist bereit, dafür 1,56 Millionen zu bezahlen. Keine Zwischenlösung gibt es für den KongresshausBetrieb. Drei Jahre seien zu lang für
einen improvisierten Standort, wie
Jean-Marc Hensch, Verwaltungsratspräsident Betriebsgesellschaft Kongresshaus, ausführte. Die 73 Festangestellten des Kongresshauses müssen sich auf den Baubeginn im 2017
einen neuen Job suchen.
Sagt das Volk im Juni 2016 Ja zu
diesem komplexen Grossprojekt,
kann die Stadt Mitte 2017 mit den
Bauarbeiten beginnen. Im Jahr 2020
sollen Tonhalle und Kongresshaus
wieder bezugsbereit sein.
Der Regierungsrat legt dem Kantonsrat den Budgetentwurf für 2016 vor:
Geplant ist ein Ertragsüberschuss
von 10 Millionen Franken. Trotz herausfordernden Rahmenbedingungen
beantragt der Regierungsrat dem
Kantonsrat, den Staatssteuerfuss für
die nächsten zwei Jahre bei 100 Prozent zu belassen. Für die weiteren
Planungsjahre bis 2019 hat er eine
Leistungsüberprüfung
angeordnet,
um hohe Defizite abzuwenden.
Unbeeinflussbare Faktoren
Bei der Budgeterarbeitung galt es,
verschiedene unbeeinflussbare Verschlechterungen zu egalisieren, so
der Regierungsrat. So führt die erstmalige Einlage in den nationalen
Bahninfrastrukturfonds (Fabi) zu einer Belastung von 116 Millionen
Franken, die durch eine um 53 Millionen Franken geringere Einlage in
den Verkehrsfonds nur teilweise
kompensiert werden kann. In der
Spitalversorgung entsteht ein Mehraufwand von rund 42 Millionen Franken, weil der Kantonsanteil an die
Kosten der Behandlung von Zürcherinnen und Zürchern von 51 auf 53
Prozent steigt. Um 25 Millionen Franken steigt ausserdem die Zahlung in
den interkantonalen Finanzausgleich.
Für die Steuererträge, die in den
Jahren 2011 bis 2014 stagniert haben, rechnet der Regierungsrat gegenüber dem eher optimistischen
Budgetwert 2015 mit einer Zunahme
von knapp 2,5 Prozent. Insgesamt
steigt der Ertrag in der Erfolgsrechnung um rund 3,3 Prozent auf 15,2
Milliarden Franken, während der
Aufwand um 3,4 Prozent zunimmt.
Am stärksten wächst auf der Aufwandseite der Transferaufwand (257
Millionen Franken); die grössten Pos-
ten sind dabei neben den Abgaben in
den Fabi-Fonds und dem NFA das
Sozialamt und die Krankenkassenprämienverbilligung.
Die Investitionsrechnung sieht gemäss Budgetentwurf 2016 wiederum
Ausgaben von mehr als einer Milliarde Franken vor, nämlich 1076 beziehungsweise netto 960 Millionen
Franken. Insgesamt hat der Regierungsrat die von den Direktionen im
Finanzplan eingestellten Nettoinvestitionen wie in den Vorjahren zentral
gekürzt, weil nie alle Projekte realisiert werden; für 2016 und die folgenden drei Jahre beläuft sich die
Reduktion auf durchschnittlich 27
Prozent. Trotz dem ausgeglichenen
Budgetentwurf für 2016 wird der gesetzlich geforderte mittelfristige Ausgleich der Erfolgsrechnung in den
Jahren 2012 bis 2019 um rund 1,8
Milliarden Franken verfehlt. Dies ist
darauf zurückzuführen, dass der für
2011 berechnete Ertragsüberschuss
von fast 900 Millionen Franken nicht
mehr in die massgebende Periode
fällt und sich die Erwartungen für die
Planjahre 2017–2019 verschlechtert
haben, teilt der Regierungsrat mit.
Hinzu kommt, dass jener Teil der
BVK-Einmaleinlage und der BVK-Sanierung, der nicht von der Berechnung ausgenommen worden ist, den
mittelfristigen Ausgleich belastet.
Reaktionen der Parteien
Die SVP fordert eine Ausgabenplafonierung auf dem Stand Budget 2015.
Die FDP sieht überall Potenzial für
Einsparungen. Für die SP kommt ein
Leistungsabbau nicht infrage. EVP
und CVP sind über die Finanzsituation beunruhigt und verlangen, dass
die Ausgaben in gewissen Bereichen
gebremst werden. Die Grünen finden:
«Eine schwarze Null für 2016 sei keine Antworten für die düsteren Aussichten danach.» Die GLP verlangt
weitere Massnahmen und die AL
Korrekturen auf der Einnahmeseite.
Der Gewerkschaftsbund des Kantons
Zürich will, dass der Regierungsrat
den Steuerfuss anhebt. (pd./pm.)
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 39
24. September 2015
5
Eine Wohnung nicht nur für Design-Fans
Wohin mit den Gästen?
Eine Alternative zur HotelUnterkunft gibt es seit kurzem in der Siedlung Neubühl. Inbegriffen ist eine
Zeitreise in die legendäre
Zeit des Neuen Bauens.
Jeannette Gerber
Unerwartet kündigt sich ein Besuch,
Freunde oder Verwandte, aus dem
In- oder Ausland an, mit der eventuell versteckten oder offenen Bitte um
Unterkunft. Vielleicht ist ja genügend
Platz zur Unterbringung vorhanden,
doch wenn nicht, kann man die Gäste in einem günstigen Hotel platzieren. Was allerdings in Zürich ein Problem darstellt.
Nach dem Konzert am Sonntag in der vollen Kirche gab’s noch eine CDFoto. zh2.
Taufe. «Zürich 2» verlost nun fünf der CDs.
Hier befindet sich die Wohnung, die man mieten kann.
Fotos: J. Gerber
Das Konzert der Zürcher
Sängerknaben fand am
Sonntag vor 550 begeisterten Zuhörern statt.
«Zürich 2» verlost nun
5 CDs der ebenfalls am
Sonntag erfolgten CD-Taufe.
Dahinter steht der Werkbund
Seit kurzem gibt es dafür eine relativ
günstige Lösung. Der 1914 gegründete Schweizerische Werkbund (SWB),
Ortsgruppe Zürich, vermietet dafür
eine Gästewohnung in der PionierSiedlung Neubühl am Stadtrand, und
dies zu moderaten Preisen. Die Wohnung im ersten Stock in dem zweistöckigen, 1930 erbauten Haus, direkt
an der Endstation Neubühl gelegen,
wurde sanft im ursprünglichen Stil
der frühen Moderne renoviert. In Zürich entstanden Anfang der 30er-Jahre einige Meisterwerke des Neuen
Bauens, der klassischen Moderne.
Diese geniessen bis heute in Fachkreisen eine hohe Wertschätzung.
Dazu entwarfen Architekten auch
neuartige Möbel, die nicht im Original, aber als Reproduktion das puristische und spartanische Interieur dieser Wohnung ausmachen. Ganz im
Sinn von Max Bill, der damals mit
der Werbung für die Pionier-Genossenschaftssiedlung Neubühl betraut
war. Der Klassiker, das ChromstahlBett des ETH-Professors Emil Roth in
zweifacher Ausführung, ziert das Interieur genauso wie die WernerMoser-Stühle und Originallampen aus
der Zeit. Wandkästen, die damals an
der Tagesordnung waren und heute
in den neuen Wohnungen leider etwas in Vergessenheit geraten sind
(wahrscheinlich aus Spargründen),
sind im Original vorhanden. Küche
und Bad sind simpel und mit den ursprünglichen weissen Keramikplättli
und Chromstahlarmaturen ausgestat-
Zuständig ist die versierte Kennerin Yvonne Höfliger.
tet. Man hat allerdings neu einen Geschirrspüler eingebaut. Die Wohnung
lässt dem Individuum viel Raum.
Kein unnützer Firlefanz, «reduced
to the max», weniger ist mehr. Somit
bietet die SWB-Gästewohnung Neubühl die einmalige Gelegenheit, ein
international bekanntes Baudenkmal
des Neuen Bauens temporär zu bewohnen.
Attraktiv in allen Belangen
Die Kunsthistorikerin Yvonne Höfliger ist als Gastgeberin für die Gästewohnung zuständig. Sie führt auch
die in der Stadt beliebte Kaffeerundgänge sowie regelmässig die historischen Rundgänge «Von Turicum bis
Zürich» durch («Zürich 2» berichtete). Die Wohnung ist geeignet für
zwei Personen: Grösse: 42 Quadratmeter, 1 Wohn- und Schlafzimmer,
Badezimmer, Küche und Balkon, Heizung, Breitbandanschluss Internet,
Bettwäsche, Hand- und Badetücher
sind inbegriffen, die Waschmaschine
ANZEIGEN
diesjährigen Knabenschiessen. Sie
blieb damit nur einen Punkt unter
dem Maximum der Schützenkönigin.
Als bester Engemer schoss Leander
Das Konzert der Zürcher Sängerknaben in der Kirche Auf der Egg war
ein Grosserfolg. 550 Zuhörer sorgten
für eine volle Kirche.
Anschliessend ans Konzert fand
noch die CD-Taufe der neusten Produktion der Zürcher Sängerknaben
statt: Eingespielt wurden Ave Maria,
Rejoice und Hallelujah. Eigentliche
Ohrwürmer der klassischen Musik.
Mit dem Solisten Jonah Schenkel
Es wirken mit: die Zürcher Sängerknaben, der gefeierte Solist Jonah
Schenkel sowie das Zürcher Kammerorchester. «Zürich 2» verlost fünf
dieser gelungenen CDs. Bitte senden
Sie eine Postkarte an «Zürich 2»,
Stichwort «CD», Buckhauserstrasse
11, 8048 Zürich. Oder schicken Sie
ein E-Mail an zuerich2(at)lokalinfo.ch
– Einsendeschluss ist der 5. Oktober.
Bitte den Absender nicht vergessen.
Es gibt keine Korrespondenz über die
Verlosung und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (ls.)
«Zürich liest’15» ist online
Die Gästewohnung besticht durch
viele Designdetails.
im Haus kann benützt werden. Preise
für die Wohnung: 1 Tag 80 Franken,
1 Woche 500 Franken und 1 Monat
1800 Franken. Reinigungs- und Wäschepauschale von 50 Franken pro
Aufenthalt wird fix verrechnet.
Reservationen und Informationen: Yvonne
Höfliger, Tel. 044 942 44 26, E-Mail [email protected].
Wollishoferin Paula Winteler mit 34 Punkten
Zusammen mit Florentin Nikqi aus
Wipkingen erzielte die Wollishoferin
Paula Winteler mit 34 Punkten das
beste Stadtzürcher Resultat beim
«Full-House» in der Kirche
Auf der Egg in Wollishofen
Zwahlen 33 Punkte, Céline Guntersweiler schwang für Leimbach obenauf. Sie kam auf immer noch respektable 32 Punkte. (ls.)
Vom 22. bis zum 25. Oktober geht
zum fünften Mal das Buch- und Literaturfestival «Zürich liest» über die
Bühnen und durch die Buchhandlungen von Zürich, Winterthur und Umgebung. 130 Autorinnen und Autoren
bestreiten rund 180 Lesungen und literarischen Veranstaltungen. Eröffnet
wird «Zürich liest» am Mittwoch, 21.
Oktober, im Festsaal des Kaufleuten.
Das Buch- und Literaturfestival
bietet neben klassischen Lesungen in
Buchhandlungen, im Literaturhaus,
in Theatern, wiederum zahlreiche literarische Spaziergänge und spezielle
Leseformate in Wohnzimmern, in
Bars sowie auf literarischen Schiffund Tramfahrten. Und auch für die
kleinen Bücherwürmer wird wieder
einiges geboten. Live zu erleben sind
Autorinnen und Autoren wie Ralph
Dutli, Dana Grigorcea, Thomas Hürlimann, Pedro Lenz, Arno Camenisch,
Ingrid Noll u.v.a.m. «Zürich liest’15»
wird unterstützt von der Präsidialabteilung der Stadt Zürich, dem Kanton
Zürich, der Stadt Winterthur und
weiteren Partnern. In den Festivalzentren in Zürich (Torgasse) und
Winterthur (Casinotheater) werden
Literaturinteressierte während des
Festivals mit aktuellen Informationen
versorgt. (pd.)
Das vollständige Programm ist online unter www.zuerich-liest.ch.
«Cup-Sieg» gegen Wipkingen
In der Regionalausscheidung zum
Schweizer Cup besiegte der FC Wollishofen den unterklassigen SC Wipkingen mit 2:1. Auf dem Hardhof ge-
lang dem FCW der Sieg nur dank viel
Können des Keepers Thierry Huber
und dank den Toren von Matteo
Loosli und Cedric Lampl. (zh2.)
6
Stadt Zürich
Nr. 39
24. September 2015
AKTUELL
Grosses Befremden über Bundesrat Neue Skos-Massnahmen
Die Sicherheitsdirektion des Kantons
Zürich hat mit Befriedigung vom Beschluss der Konferenz der Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK) zur
Revision der Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe
Der Entscheid des Bundesrats, doch eine Verlängerung der Pisten 28
und 32 zu ermöglichen,
stösst auf Unverständnis.
VERSICHERUNGSTIPP
Daniel Jaggi
Undemokratisch, diktatorisch, staatspolitisch fragwürdig: Mit diesen
scharfen Worten kommentieren die
Fluglärm-Schutzverbände den bundesrätlichen Entscheid. Dieser hat
letzte Woche den vom Kanton zur Genehmigung vorgelegten Richtplan eigenhändig abgeändert und damit eine Raumsicherung für eine künftige
Verlängerung der Pisten 28 (über die
Glatt Richtung Rümlang) und 32 (von
Norden) vorgenommen. Der Bundesrat als entscheidendes Gremium über
die Luftfahrt in der Schweiz hat damit von seinen umfassenden Kompetenzen Gebrauch gemacht und eine
Differenz zum Sachplan Infrastruktur
Luftfahrt beseitigt. Der nicht anfechtbare Entscheid steht im Widerspruch
zum Entscheid des Kantonsrats. Dieser hatte im März mit 93 zu 76 Stimmen einen Ausbau des Pistensystems
in Kloten aus dem Richtplan gestrichen. Das Parlament stiess damit den
Entscheid des Regierungsrats um,
der eine Pistenverlängerung eintragen wollte.
Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (sbfz)
spricht von einem eigenmächtigen
Vorgehen des Bundesrats. Die Bevölkerung um den Flughafen Zürich sei
mehr als beunruhigt über die Tendenz des Bundes, die Einflussmöglichkeiten des Kantons auf diese
ANZEIGEN
(Skos) Kenntnis genommen. Griffigere
Sanktionsmöglichkeiten für unkooperative Sozialhilfebeziehende und Kürzungen bei jungen Erwachsenen und
Grossfamilien ab sechs Personen sind
die wesentlichen Massnahmen. (pd.)
Publireportage
Irritiert sind die Fluglärm-Gruppen über den Bundesratsentscheid.
wichtige Infrastruktur zu beschneiden. Auch die Anpassung des Belärmungsgebiets erfolge ohne Konsultation der Betroffenen, obschon auch in
diesem Punkt keine Einigkeit bestehe, schreibt der sbfz.
Ähnlich tönt es von der IG-Nord.
IG-Präsident und Bülacher Stadtrat
Pistenverlängerung
Bei den vom Bundesrat vorgenommenen
Raumsicherungsmassnahmen wird die Option geschaffen, die Piste 28 Richtung
Westen (Rümlang) und die Piste
32 im Norden Richtung Höri zu
verlängern. Dadurch soll der Verkehr entflochten werden. Mit diesen Pistenverlängerungen könnten auch schwere Maschinen aus
Osten (über Kloten) landen und
auf der Piste 32 Richtung Norden
(Höri) starten. Ein Ausbauprojekt
gibt es nicht, es wird für ein stabiles Flugregime aber als wichtig
erachtet,
besonders
wenn
Deutschland weitere Anflugbeschränkungen erlässt.
F: Minor
Hanspeter Lienhart: Anstatt gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden
und Bevölkerungsteilen eine tragfähige Lösung zu suchen, missachte der
Bundesrat deren Anliegen und stelle
sie vor vollendete Tatsachen.
Priska Seiler Graf, Präsidentin des
Dachverbands Fluglärmschutz und
Stadträtin in Kloten: «Das gesetzlich
vorgeschriebene Bereinigungsverfahren zwischen Kanton und Bund wird
so umgangen, der Richtplaneintrag
direkt vom Bund abgeändert. Diese
diktatorisch anmutende Vorgehensweise irritiert sehr.» Der Entscheid
des Bundesrats sei aber auch inhaltlich nicht nachzuvollziehen. Zurzeit
gebe es nämlich kein konkretes Projekt für Pistenverlängerungen. Auch
sei die Rolle des Flughafens Zürich
innerhalb des Lufthansa-Konzerns
noch nicht klar.
Für die Vereinigung Pro Flughafen ist es ein «wichtiges Zeichen aus
Bern». Damit der Kantonsrat in Flughafenfragen nicht weiter über die
Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheide, sei jetzt aber ein Ja zu ihrer
Volksinitiative «Pistenveränderungen
vors Volk» notwendig.
Die berufliche Vorsorge
in die richtigen Hände legen
Die Ansprüche an Pensionskassen
sind gestiegen: Neben Sicherheit, gutem Service und niedrigen Kosten
sind verstärkt Transparenz und die
volle Beteiligung am Anlageerfolg gefragt.
Viele Erwerbstätige wissen nur
wenig über ihre Pensionskasse. Dabei macht das Pensionskassenvermögen für viele den grössten Anteil am
Privatvermögen aus. Daher haben
Unternehmer allen Grund, hohe Anforderungen an ihre Pensionskasse
zu stellen, wenn es um Sicherheit,
Anlagestrategie und Transparenz
geht. Aber welche Pensionskassenlösung ist die Richtige? Firmen, die
keine eigene Pensionskasse gründen
wollen, schliessen sich meist einer
Sammelstiftung an. Bei dieser Lösung
hat jede Firma ihren eigenen Vorsorgeplan (Reglement) und einen eigenen Kassenvorstand. Teilautonome
Sammelstiftungen erfüllen höchste
Anforderungen an Transparenz und
Beteiligung am Anlagegewinn, weil
sie zwischen dem Schutz vor Risiken
und dem Anlagegeschäft trennen: Die
Versicherten sind zu 100 Prozent am
Anlageerfolg beteiligt.
Den
Schwankungen
an
den
Finanzmärkten
müssen
sich auch
PenWalter Meile, Marktresionskas- gionen-Leiter Deutschsen stel- schweiz.
Foto: zvg.
len. Hier
sind jene im Vorteil, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen können. Wie zum Beispiel die Sammelstiftung Vita, die grösste teilautonome
Sammelstiftung in der Schweiz. Über
17 000 Firmen mit weit über 100 000
Versicherten haben ihr die berufliche
Vorsorge anvertraut. Sie trägt dabei
das Anlagerisiko; den Versicherungsschutz bei Invalidität und Tod und
die Ausrichtung der Altersrenten hat
die Vita an Zurich ausgelagert.
Vorsorgeexperten in der Region finden Interessierte unter www.zurich.ch/experten.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 39
24. September 2015
7
Tag der offenen Tür beim Altersheim Frohalp
Das idyllisch-ruhig gelegene
private Altersheim der
Johann Heinrich Ernst
Stiftung in Wollishofen
hat kürzlich einen attraktiven Anbau erhalten.
Am Donnerstagnachmittag,
1. Oktober, kann man
ihn besichtigen.
Das kleine und feine private Altersheim der Johann Heinrich Ernst Stiftung nimmt eine besondere Stellung
in Wollishofen ein, ja in ganz Zürich.
Denn es ist die einzige Institution, die
allein Männern offensteht. Das hat
historische Gründe und geht auf ein
Vermächtnis zurück.
Der Reihe nach: Johann Heinrich
Ernst (1840–1899) war ein erfolgreicher Kaufmann und ein überzeugter
Junggeselle. Er entstammte der weitverzweigten Winterthurer Familie
Ernst. Sein Vater war Besitzer der
Tuchfärberei «Zur Schleife». Im Auftrag eines grossen Handelshauses
wanderte Johann nach Indonesien
aus, wo er zehn Jahre beruflich tätig
war. Mit viel Fleiss und Sparsamkeit
brachte er es zu einem ansehnlichen
Vermögen von 150 000 Schweizer
Franken, wie einem älteren Artikel
des «Zürcher Oberländers» zu entnehmen ist.
Als vermögender, aber auch gesundheitlich angeschlagener Mann
kehrte er in die Schweiz zurück. Sein
beruflicher Einsatz war reduziert. Er
beschränkte sich darauf, seine Gesundheit zu pflegen und sein Vermögen zu verwalten, vorerst in Clarens
bei Montreux und später in Meran,
im milden Klima des Südtirols.
Johann Heinrich Ernst war es ein
Anliegen, alleinstehenden Männern
aus dem Mittelstand den Eintritt in
die damals wenig attraktiven Bürgerheime zu ersparen. Deshalb legte er
in seinem Testament fest, dass ein
«Greisenasyl» mit seinem Namen als
Stifter zu gründen sei, erzählt Hansruedi Lienhard, der aktuelle Stiftungsratspräsident und der «Zürich
2»-Leserschaft als langjähriger Friedensrichter bekannt.
300 000 Franken hinterlassen
Irena Daszczyk, seit 18 Jahren hochgeschätzte und beliebte Betriebsleiterin an der Morgentalstrasse 90, ergänzt: «Als Ernst 1899 in Meran
starb, ergaben die zwei Drittel seiner
Hinterlassenschaft, die er für diesen
Zweck bestimmt hatte, einen Beitrag
von etwas mehr als 300 000 Franken.
Nach Verdoppelung des zinstragend
angelegten Stiftungsvermögens wur-
Fortsetzung von Seite 1
«Es macht für mich keinen Sinn,
dass es nur männliche Drachen
gibt», sagt Line selbstbewusst und
verrät augenzwinkernd: «Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit ‹Drachin› einen Namen für die weiblichen
Drachen gefunden habe.»
Und warum hat sie für ihr erstes
Buch das Fantasy-Genre gewählt?
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Neuer Aufenthaltsraum
Vor wenigen Monaten konnte ein
langjähriger Wunsch realisiert werden, wie Hansruedi Lienhard ausführt. In einem neu erstellten Anbau
entstand ein heller Aufenthaltsraum
mit Cheminée, Bibliothek und grossem Flachbildschirm. Hier laufen wöchentlich Kinofilme für das Publikum,
sprich für die 23 Pensionäre. Ihnen
stehen kleinere Einheiten ab 16 Quadratmeter Wohnraum, aber auch
grosszügige Zwei-Zimmer-Appartements zur Verfügung. Alle Wohneinheiten sind mit WC, Lavabo und rollstuhlgängiger Dusche oder Bad ausgestattet. Die Altersspanne der heutigen Pensionäre reicht von 62 bis 97
Jahre. 15 Angestellte bemühen sich
um das Wohl der Gäste, damit diese
ihren Lebensabend verschönern und
leichter gestalten können. Der vom
Wollishofer Architekten Martin Gottini gestaltete neue Anbau ist auch eine Referenz an den Stifter Johann
Heinrich Ernst. Gottini war von der
Geschichte der Stiftung fasziniert und
hat diese in einer künstlerisch gestalteten Wand wieder aufleben lassen.
Alfred Hess.
Jürgen Zumbrunnen (Kunstmaler).
Das Altersheim gilt auch als «Gentlemen’s-Club».
15 bis 18.30 Uhr offen für alle
Wer sich überzeugen möchte, wie
schön der Umbau geworden ist und
wie sich das Wohnen im Alter gestalten lässt, kann dies am Donnerstag,
1. Oktober, tun. Dann gibt es einen
speziellen Tag der offenen Tür, von
15 bis 18.30 Uhr. (ls.)
Irena Daszczyk (Betriebsleiterin) und Hansruedi Lienhard (Stiftungspräsident). Sie tragen beide den charakteristischen Hut, der seit neustem
auch als Haus-Logo fungiert.
Fotos: ls./zvg.
Das Mädchen
mit den magischen
Händen
de 1922 das erste Heim zwischen Rämi- und Steinwiesstrasse in Betrieb
genommen.» Nachdem dieser Standort und ein weiterer an der Bolleystrasse wegen kantonaler Bauvorgaben aufgegeben werden mussten,
kam das «Heim für ältere Herren»
1969 nach Zürich-Wollishofen – ganz
oben an der Morgentalstrasse, an einem für Zürich bemerkenswert ruhigen und naturnahen Ort.
«In einer Fantasy-Welt bist Du als
Autorin viel freier: Du kannst alles
erfinden», so Line. Eine Option, die
sich die Nachwuchs-Schriftstellerin
zu Herzen nimmt. Nebst traditionellen Sagengestalten hat Line noch allerlei neue Wesen kreiert: Plexiplossen, Sandmännchen und Bronzegeister bevölkern Thakôn.
Journalismus als Berufswunsch
Wer nun denkt, dass Line vor allem
aufgrund eines professionellen Lektorats einen spannenden und wortgewandten Roman schreiben konnte, der
Tag der offenen Tür: Donnerstag, 1. Oktober, 15 bis 18.30 Uhr. Internet: www.
ernststiftung.ch.
irrt. Lektoriert haben nämlich ihre
deutsche Grossmutter und ihr Vater:
Die Handlung und die Formulierungen
stammen also wirklich aus Lines Feder. «Es hat mir fast ein wenig die Lust
geraubt», erinnert sich Line an die
Veröffentlichung des Buchs.
Schon am nächsten Buch
Nach einigen erfolglosen Anfragen bei
Verlagen entschied sie sich, das Buch
über «CreateSpace by Amazon» zu
veröffentlichen. Über 80 Bücher habe
sie innert kürzester Zeit schon verkauft, betont sie stolz. Die Freude am
Wohl bald ein Lieblingsplatz für kühlere Tage.
Schreiben liess sich Line durch das Organisatorische nicht verderben. «Ich
bin schon an meinem nächsten Buch»,
verrät sie. Erstaunen würde es nicht,
wenn man auch künftig von einer
schreibenden Line Cottier hören würde, denn auch ihre Zukunftspläne weisen in diese Richtung. «Ich will als
Journalistin über Politik schreiben»,
stellt sie klar. Sie wolle die Leute zum
Nachdenken anregen. Auch um dieses
Ziel zu erreichen, hat sie nach zwei
Jahren an der Kanti Küsnacht an die
Kantonsschule Enge gewechselt. Dort
hat sie den Schwerpunkt Wirtschaft
und Recht gewählt. Während bei September magische Kräfte im Kampf gegen Bösewichte aus den Fingern fliessen, scheint dies bei Line beim Schreiben der Fall zu sein: Magische Hände
sind also sowohl in der Fiktion als
auch in der Realität am Werk.
Line Cottier: Thakôn – Zwischen den
Schatten. Ein Buch für Jugendliche von 8
bis 16 und junggebliebene Erwachsene.
ISBN 978-1508684237. Erhältlich über
Amazon oder auch als E-Book über Line
Cottiers Homepage: www.linecottier.com.
8
Stadt Zürich
Nr. 39
24. September 2015
AKTUELL
Zwischen Panik- und Erotikattacken
Nochmals: «All inklusive»
Nach dem Publikumserfolg
«Heisse Zeiten» geht es
noch besser, noch lustiger
weiter mit «Höchste Zeit».
Am 7. Oktober ist Premiere
in der Maag-Halle.
Das Duo Sutter & Pfändler
verlängert wegen grosser
Nachfrage sein ComedyProgramm «All inklusive».
Mehr als 250 000 Zuschauer(innen) in
der Schweiz und Deutschland haben
die Wechseljahre-Revue «Heisse Zeiten» gesehen. Nun wird es «Höchste
Zeit», zu erfahren, wie das Leben dieser vier Damen, die längst zu Publikumslieblingen wurden, weitergeht.
So viel sei verraten: Eine der vier
Ladys, die sich in «Heisse Zeiten» am
Flughafen kennenlernten, heiratet.
Dass dabei nicht alles glattgeht, versteht sich von selbst! Denn zwischen
Freudentränen und Panikattacken
sorgen eine erotische Begegnung im
Hotellift, ein verschwundener Bräutigam und jede Menge Champagner für
viel Aufregung und Situationskomik.
Mit von der Partie sind erneut die
Schauspielerinnen und Sängerinnen
aus «Heisse Zeiten»: Anna Bolk/Kira
Pimke («die Junge»), Jutta Habicht/
Susanne Hayo («die Karrierefrau»),
Ines Martinez/Laura Leyh («die Vornehme») und Sabine Urig/Iris Schumacher («die Hausfrau»).
Vier Heldinnen im Hochzeitsrausch: Szene aus «Höchste Zeit».
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für «Höchste Zeit» in der
Maag-Halle, Datum der Vorstellung
nach Wahl. Wer mitlachen möchte,
sendet bis 28. September eine Mail
mit Betreffzeile «Höchste Zeit» und
Und wieder begleitet eine vierköpfige Live-Band die vier Chaos-Ladys
mit bösartig-witzig umgetexteten Hits
der Pop-und Rockmusik. (pd./mai.)
vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Höchste Zeit»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
7. bis 25. Oktober, Maag-Halle, Harstrasse
219, 8005 Zürich. Vorstellungen: Di bis Sa
jeweils um 19.30 Uhr, So jeweils um 17
Uhr. Ticket über www.starticket.ch oder
www.ticketcorner.ch.
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Mit dem Comedy-Programm «All inklusive» feierten Sutter & Pfändler,
auch bekannt als «TV-Kultbauern
Hösli & Sturzenegger», Premiere am
Arosa-Humorfestival. Nach einer
Schweizer Tournee mit rund 50 Auftritten vor begeistertem Publikum
mussten aufgrund der grossen Nachfrage bereits zahlreiche Zusatzvorstellungen angesagt werden.
Das abendfüllende Bühnenprogramm «All inklusive» beinhaltet alles, was die beiden mehrfach mit
Preisen ausgezeichneten Komiker
draufhaben. Parodien, Musik, aktuelle Themen und Stand-up-Einlagen.
Sutter & Pfändler zählen seit Jahren
zur Topliga der Schweizer Comedyszene.
Übrigens: Bei «All inklusive» ist
wirklich alles inklusive – auch Überraschungen. Sutter & Pfändler haben
immer ein paar Trümpfe in der
Hand, um ihr Publikum zum Staunen
und Lachen zu bringen. Eines allerdings bleibt sich auch in der neusten
Show gleich – es wird wieder sehr
viel Spass machen. (pd./mai.)
Die beiden Schweizer Comedy-Stars
Sutter & Pfändler.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
den Auftritt von Sutter&Pfändler
am 30. September. Wer mit dabei
sein will, ruft am Freitag, 25.
September, von genau 13.30 bis
13.40 Uhr an:
Telefon 044 913 53 96
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Dienstag, 30. September, 20 Uhr, Comedybühne Weisser Wind, Oberdorfstrasse 20,
8001 Zürich. www.sutter-pfändler.ch.
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
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Strompreise steigen – sind Sie auf Draht?
«Händ er wider
Wiehnachte?
Liecht ablösche!»
So brachten die
Eltern ihre Kinder vor einigen
Jahrzehnten zum
Stromsparen.
Strom war nämlich früher recht teuer.
Dann sanken die Preise – und der Verbrauch stieg steil an. Aktuell brauchen
wir gut dreimal mehr Strom als in den
Fünfzigerjahren. Dies relativ bedenkenlos, viele wissen gar nicht, was wie
viel Strom verbraucht. Als Faustregel
gilt: Geräte, die Wärme abstrahlen,
fressen Strom. Klassische Stromfresser
sind das Bügeleisen und der Toaster,
aber auch der Staubsauger heizt.
Wir leben zurzeit in einer 6500Watt-Gesellschaft. Pro Stunde ist das
ein Verbrauch von über 6 Kilowattstunden (kWh) pro Person. Für Essen,
Konsum, Wohnen und Mobilität verbrauchen wir – selbst im Schlaf – so
viel wie sechs Staubsauger im Dauerbetrieb. Politisch angestrebt wird die
2000-Watt-Gesellschaft, bisher mit wenig Erfolg. Nun hat das EWZ für das
Jahr 2016 eine Preiserhöhung angekündigt. Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen soll künftig 50
Franken pro Jahr mehr zahlen. Bei
Geschäftskundinnen und -kunden beträgt der Aufschlag etwa 7 Prozent. Im
Vergleich zu Deutschland sind unsere
Preise immer noch paradiesisch. Pro
Kilowatt zahlen wir knapp 22 Rappen,
unsere Nachbarn 29 Cents.
Gewerbe zusätzlich belastet
trotz Kostendruck
Im Unterschied zu den Privathaushalten zahlen jedoch Industrie und Gewerbe schon jetzt leicht höhere Preise
als ihre Konkurrenten in Deutschland.
Wenn ein Schreiner heute 20 000
Franken im Jahr bezahlt, so sind es
nächstes Jahr immerhin 1400 Franken
mehr – angesichts des enormen Kostendrucks im Gewerbe kein Pappenstiel. Zudem ist das Sparpotenzial begrenzt. Dienstleister kommen mit einem Computer aus, aber der Schreiner
braucht neben grossen Maschinen
noch eine Lüftung, eine Absauganlage,
Druckluft und so weiter. Der Gewerbeverband kritisiert deshalb diese Preiserhöhung – wegen der Frankenstärke
erfolgt sie für das produzierende Gewerbe in einem schlechten Moment.
Grüne und rote Lämpchen löschen
Der Bund rechnet damit, dass sich die
Strompreise sowohl insgesamt in Europa als auch zwischen der Schweiz
und der EU angleichen werden. Dies
liegt einerseits an der stärkeren Vernetzung der Strommärkte und andererseits am steigenden Importbedarf
der Schweiz. Stromsparen wird sich
voraussichtlich also immer mehr lohnen, sowohl in der Industrie wie auch
bei den Privathaushalten. Zum Anfang
können Sie mal alle grünen und roten
Standby-Lämpchen löschen – und
wenn Sie ein neues Gerät kaufen, ruhig mal einen Blick auf den Stromverbrauch werfen.
Nicole Barandun-Gross, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich
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MuKEn» – ein teures
Erziehungsprogramm für alle
Die «Mustervorschriften der Kantone
im Energiebereich 2014» (MuKEn)
sind verabschiedet. Die Hauseigentümer und Mieter bezahlen hierfür einen hohen Preis. Heutige Einrichtungen werden schlicht verboten.
Die schweizerischen Vorschriften
für Neubauten gehören zu den
strengsten. Nun haben die Energiedirektoren auch bestehende Gebäude
auf dem Radar. Dabei setzen sie nicht
mehr durchwegs auf Freiwilligkeit,
sondern teilweise auch auf Sanierungszwang.
Ein Beispiel: Mit den MuKEn
2008 kam das Verbot von neuen
Elektrodirektheizungen. Neu sollen
innert 15 Jahren Elektroheizungen
ganz verboten werden, auch bestehende. Man kann von solchen Anlagen halten, was man will. Fakt ist jedoch, dass diese einst öffentlich als
saubere Alternative zur fossilen Wärmegewinnung angepriesen und gefördert wurden.
Hans Egloff, Präsident HEV Kanton
Zürich.
Foto: zvg.
Die neuen Vorschriften werden einen Kostenschub bewirken. Zurück
zur Vernunft und zum Prinzip der
Verhältnismässigkeit sind die Forderungen an die Politik.
HEV Kanton Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 18 00, www.hev-zh.ch.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 39
24. September 2015
9
Ein wahrlich grosser Aufwand für drei kleine Tafeln
Die von Corine Mauch enthüllten «Infotafeln zur
schwul-lesbischen Geschichte in Zürich» entpuppen
sich als verschämt, ja fast
prüde gestaltete Belege,
wie das offizielle Zürich viele Jahre schäbig mit den
Rechten von Schwulen und
Lesben umgegangen ist.
Lorenz Steinmann
An der Brunngasse 15 hat Stadtpräsidentin Corine Mauch vergangene
Woche drei Infotafeln zur schwul-lesbischen Geschichte in Zürich enthüllt.
Zu den weit über hundert geladenen
Gästen sprachen auch der Zeitzeuge
Ernst Ostertag und die Lesbenforscherin Dr. Madeleine Marti.
Vor allem Ernst Ostertag und sein
Ehemann Röbi Rapp, die eigentlichen
Initianten der Tafeln, sind dem breiten Publikum seit dem ergreifenden
Spielfilm «Der Kreis» (2014) ein Begriff. Jener Film thematisiert die steinige Geschichte der Schwulenbewegung treffend und schaffte es gar
Zu diskret? Corine Mauch weihte die drei Tafeln zur schwul-lesbischen
Geschichte Zürichs ein. Dabei hätten die Initianten Ernst Ostertag (sitzend, 2. Person) und sein Ehemann Röbi Rapp (sitzend, 1. Person) eigentlich originellere öffentliche Hinweise verdient. F: Lorenz Steinmann/zvg.
zum offiziellen Oscar-Kandidaten der
Schweiz.
«Aspekt sichtbar machen»
Corine Mauch erläuterte, dass Zürich
seit den 1930er-Jahren eine internationale Ausstrahlung für Lesben,
Schwule, Bisexuelle und Transmenschen habe. Die Infotafeln würden
KAMILS KOLUMNE
24-Std.-Werbeshow oder:
Warum wir wieder unsere
alte Pfanne benutzen
Kamil Krejci
Immer wieder frage ich mich, wie
diese unsäglichen 24-Stunden-Werbeshow-Sender überleben können.
Wer schaut das? Wer kauft all den
Quatsch, den man dort erstehen
kann? Nun, jetzt weiss ichs: ich.
Zwar schau ich nicht so oft, aaaber
manchmal kauf ich da etwas. Die angepriesenen Dinge sind ja auch zu
verlockend. Zum Beispiel die Bratpfanne, in der nie etwas haften bleibt
und in der man mit dem Elektrobohrer rumkratzen kann. Es erschliesst
sich mir zwar nicht vollständig, warum man dies tun sollte, aaaber gereizt hat es mich eben doch, so ein
Wunderwerk der … eh Zauberkunst
zu erstehen. Bis anhin bin ich noch
nicht dazu gekommen, die Sache mit
der Bohrmaschine auszutesten. In
der Pfanne kleben so viel Speisereste,
dass ich dem Bohrer diese beschwerliche Arbeit ersparen möchte. Ich
muss zugeben, ich war noch nie Besitzer einer Pfanne, in der ausnahmslos alles «anhockt». Womöglich hat
das damit zu tun, dass es nicht das
genau gleiche Küchenutensil wie jenes im TV ist. Das angepriesene sah
wirklich aus wie eine Bratpfanne.
Meines kam in drei Teilen: Pfanne,
Stiel und eine
Schraube.
Die
Schraube ist mit
Bestimmtheit zu
gebrauchen, nur
nicht als Verbindungsmittel für
Pfanne und Stiel.
Sie ist etwas zu
gross. Oder die
Bohrung in der
Pfanne zu klein.
Kamil Krejci. zvg. Sollte man hier
nachhelfen müssen? So würde sich natürlich die
Bohrmaschine erklären lassen. Wie
dem auch sei: Zum Kochen oder Braten ist das Ding nicht sonderlich geeignet, aaaber es hat unserer Familie
dennoch viel Freude bereitet. Bei den
ersten Garversuchen standen stets alle in der Küche und wetteten, wann
sich Pfanne vom Stiel lösen und ob
die angepappten Speisen beim Aufprall auf dem Boden absplittern würden. Wir benutzen inzwischen wieder
unsere alten Pfannen. Ebenfalls fachgerecht entsorgen werde ich demnächst die nie stumpf werdenden
Messer, die diversen Gartenschläuche
und Sportgeräte, Reinigungsapparaturen und viele weitere Helfer des
Alltags.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
Tagung «Wohnen im Alter»
Welche Wohnformen gibt es im Alter? Welche passt für mich am besten? Am Samstag, 26. September, findet zum Thema «Wohnen im Alter»
eine Veranstaltung in der Kulturschachtle statt. Ausgewiesene Fachleute informieren in Referaten und
stehen für Fragen zur Verfügung.
Ausserdem werden die Ergebnisse
einer Umfrage bei älteren Adliswilerinnen und Adliswilern präsentiert.
Wohnen im Alter ist ein sehr aktuelles Thema. An besagter Tagung
werden ausgewiesene Fachpersonen
mit drei spannenden Vorträgen auf
die
Themen
Wohnbedürfnisse,
Wohnformen und Massnahmen zur
Verbesserung der Wohnumgebung im
Alter eingehen. Zudem werden am
Anlass die Ergebnisse einer Umfrage
zum Thema Wohnen im Alter präsentiert. Diese wurde im letzten Sommer von der Beratungsstelle für das
Alter mit Unterstützung der Pro Senectute Kanton Zürich bei der älteren
Bevölkerung von Adliswil durchgeführt.
Programm Tagung «Wohnen im
Alter»: Ort: Kulturschachtle, Schulhausstrasse 5, Adliswil; Beginn:
10.15 Uhr mit Begrüssung durch
Stadtrat Renato Günthardt; Dauer:
bis 15.00 Uhr (inkl. Mittagspause und
kleiner Zwischenverpflegung). (e.)
Programm: www.adliswil.ch.
diesen Aspekt aus Zürichs Geschichte
sichtbar machen. Sie sollten an eine
Zeit erinnern, die von Aufbruchstimmung, aber auch Repression geprägt
war. «Wir liessen uns von den Polizeirazzien nicht einschüchtern», sagte Ernst Ostertag und sprach damit
auch die lange Zeit unrühmliche Rolle der Stadt Zürich an. «Der ‹Barfüs-
ser› blieb bis in die späten 90er-Jahre als älteste ‹Homo-Bar› Zürichs bestehen – und noch zum 50-Jahr-Jubiläum gab es 2006 ein letztes Treffen
mit internationalem Publikum.» Das
Restaurant Barfüsser war lange Zeit
einer der wenigen Treffpunkte, wo
Schwule, Lesben, Bisexuelle und
Transmenschen sich frei begegnen
konnten. Das Haus an der Brunngasse 15 ist im Besitz der Stadt Zürich.
40 Prozent der Kosten von insgesamt rund 16 000 Franken für die Erarbeitung, Produktion und Einweihung der Infotafeln übernahmen die
Bürgerinitiative «Es war Liebe» und
gegen hundert private Spenderinnen
und Spender, erklärte Corine Mauch.
Mit einer Mischung aus Ironie und
Loyalität zählte sie sodann die vielen
Amtsstellen auf, die mitredeten, bis
die Tafeln endlich zustande kommen
konnten. Eigentlich eine penible Sache. Denn ist es nicht schade, dass
die in der Idee guten und wichtigen
Tafeln – typisch Zürich – so diskret
herausgekommen sind? Und warum
nur sollen diese simplen Tafeln, die
übrigens lediglich mit Klebebuchstaben beschriftet wurden, 16 000 Franken gekostet haben? Ein bisschen
viel Geld für so viel Zurückhaltung.
Historischer Stadtrundgang am Wasser
Auf dem fünften historischen Stadtrundgang des
Geschichtsvereins Adliswil
werden am kommenden
Samstag Adliswils Brücken
über die Sihl genauer unter
die Lupe genommen.
Nicht weniger als acht Brücken führen in Adliswil über die Sihl. Täglich
werden sie hundertfach überquert,
zu Fuss, mit dem Velo, mit dem Auto.
Auf dem historischen Stadtrundgang
vom kommenden Samstag stellt der
Geschichtsverein Adliswil vier davon
näher vor.
Die alte Mühle stand bis 1965
Der Rundgang beginnt beim Sihlausteg, der ältesten noch erhaltenen
Brücke Adliswils. Der Pionierbau aus
Stahlbeton stammt aus dem Jahr
1907. Von dort führt der Spaziergang
weiter zur Mühlebrücke. Hier stand
bis 1965 die alte Mühle von Adliswil.
Nach der Mühlebrücke steht die breiteste Brücke, die 1973 eingeweihte
Wachtbrücke, auf dem Programm.
Sie trägt nicht den ursprünglich vorgesehenen Namen «Brücke Süd», da
ihr Gegenstück, die «Brücke Nord»
im Werd, nicht gebaut wurde. Das
geplante überdimensionierte Strassenviereck um das Zentrum von Adliswil wurde nie realisiert. Zwischen
dem Kronenstrassenquartier und der
Albisstrasse führt der Stadtrundgang
am ältesten, längst vergessenen Brückenstandort von Adliswil vorbei.
Hier stand seit dem Mittelalter eine
gedeckte Holzbrücke, die kein leichtes Schicksal hatte. Vom 16. bis ins
19. Jahrhundert wurde sie mindestens dreimal durch Überschwemmungen der Sihl zerstört. Als vierte
und letzte Station gibt der historische
Stadtrundgang einen Einblick in die
Geschichte der Bahnhofbrücke. Sie
wurde 1927 mit einem grossen Dorffest eingeweiht, nachdem Adliswil
wehmütig von der alten Holzbrücke
Abschied genommen hatte.
Auf dem zweistündigen Stadtrundgang bietet der Geschichtsverein
Adliswil allen Interessierten die Gelegenheit, die Geschichte der täglich
überquerten Brücken von Adliswil
Nach mehrfacher Zerstörung durch Hochwasser wurde die alte gedeckte
Holzbrücke 1926 abgebrochen (hier ein Foto von zirka 1920).
Adliswil feiert im Oktober 1927 die Einweihung der neuen Bahnhofbrücke. Beim Festumzug darf Helvetia natürlich nicht fehlen.
Fotos: zvg.
kennenzulernen. Im Anschluss können die Teilnehmenden den historischen Nachmittag bei einem Apéro
im Haus Brugg ausklingen lassen.
(pd./nsi)
Historischer Stadtrundgang «Adliswils
Brücken über die Sihl»: Samstag, 26. September. Besammlung um 14 Uhr bei der
Rudolf-Steiner-Schule Sihlau, Sihlstrasse
23 in Adliswil. Kostenlos und ohne Anmeldung.
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Zürich 2
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Ladensterben
im Hürlimann-Areal
Die Vision der Stadt Zürich und der
zuständigen Immobilienfirma, aus
dem Hürlimann-Areal eine belebte
Flaniermeile mit verschiedenen Geschäften zu machen, ist elf Jahre
nach der Eröffnung gescheitert. Dies
jedenfalls berichtete Radio Energy
Zürich. Die Ladenpassage im EngeQuartier gleiche immer mehr einer
Geisterstadt. Alleine seit Anfang Jahr
sind drei Lokale geschlossen worden,
zuletzt Ende August das Restaurant
Juan Costa («Zürich 2» berichtete).
Zwei Firmen in Liquidation
Das Fitnessstudio «Active Body Center» und der Innenausstatter Fox Interiors befinden sich in Liquidation.
Bereits 2014 war das Inneneinrichtungsgeschäft «Colombo La Famiglia» weggezogen. Verantwortlich dafür machen die Mieter den MietzinsAufschlag und die fehlende Laufkundschaft. Die PSP Swiss Property
als Eigentümerin spricht von einer
unglücklichen Häufung von Ladenschliessungen. Es liege nicht unbedingt an der Höhe der Mieten, sondern eher an fehlender Kundschaft.
Google soll übernehmen
Jetzt bekundet laut Energy der Internetgigant Google, der neben der Ladenpassage auf dem Hürlimann-Areal seinen Schweizer Hauptsitz hat,
Interesse, die leerstehenden Räume
zu mieten. (eing./zh2.)
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AKTUELL
Vegane Dramödie «Los Veganeros»
Falscher Vorname
Im Rahmen von «Zürich
isst» wird heute Abend der
deutsche Film «Los Veganeros» in der Roten Fabrik
gezeigt. Der Film regt zum
Umdenken an.
Der Regenwald wird für Viehweiden
und Futteranbauflächen abgeholzt,
der Fleischkonsum der Deutschen
steigt weiter an, und in der Region
Hannover sollen neue Schweinemastanlagen gebaut werden. Die meisten
Menschen scheinen damit nicht wirklich ein Problem zu haben. Alma
schon. Alma ist 94 Jahre alt und passionierte Umweltaktivistin. Durch
Annoncen in der Lokalpresse versucht sie Kontakt zu Gleichgesinnten
aufzunehmen. So lernt sie auch die
28-jährige Kindergärtnerin Vicky
kennen. Vicky lebt vegan. Überzeugt
von ihrem Tatendrang stellt Alma ihr
ein paar Freunde vor, die sich regelmässig im Restaurant Los Veganeros
treffen, um Aktionen zu planen. Vicky
findet in Alma und ihren Freunden
sofort Verbündete.
Mit dem geplanten Bau einer neuen Schweinemastanlage konfrontiert,
können die Aktivisten nicht länger tatenlos zusehen. Vickys Vorschlag, den
örtlichen Schweinemäster Heinz Granitzka für eine Nacht zu entführen,
um auf die Missstände in seinem Betrieb aufmerksam zu machen, stellt
«ZÜRICH 2» KORREKT
Beim
Artikel
«Grundsteinlegung mit viel lokaler
Prominenz» über die
Überbauung
Greencity-Manegg hat sich ein Walter statt Pekleiner
Fehler ter Nievergelt.
eingeschlichen:
Der erwähnte treue «Zürich 2»-Leser
Nievergelt (87) heisst Walter zum
Vornamen und nicht Peter, wie irrtümlich geschrieben. Dafür bittet die
Redaktion um Entschuldigung. (ls.)
Der Film- und Diskussionsabend «Los Veganeros» in der Roten Fabrik ist
Foto: zvg.
Teil des Erlebnismonats «Zürich isst».
die Gruppe vor eine schwierige Entscheidung. Eine Entscheidung mit fatalen Folgen.
«Los Veganeros» ist ein fesselnder
Spagat zwischen informativen Fakten
und unterhaltsamer Spielfilmkomödie. Eine vegane Dramödie, die zum
Umdenken anregt.
Teil von «Zürich isst»
Im Erlebnismonat September bietet
das Projekt «Zürich isst» ein vielseitiges Programm rund um Ernährung,
Umwelt und Genuss. Die Organisatoren bieten damit eine Plattform, um
sich bei vielfältigen Veranstaltungen
mit unterschiedlichsten Fragen der
nachhaltigen Ernährung auseinan-
derzusetzen. Wie können wir die stetig wachsende Weltbevölkerung ernähren? Wie kann jede und jeder
Einzelne einen Beitrag zur 2000Watt-Gesellschaft leisten? «Zürich
isst» sucht Antworten auf diese und
viele weitere Fragen.
Der Film- und Diskussionsabend
«Los Veganeros» ist Teil dieses Erlebnismonats. Im Anschluss an den Film
findet eine Diskussionsrunde mit veganen Aktivisten statt. (pd./nsi.)
«Los Veganeros»: Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr, Rote Fabrik, Seestrasse
395, 8038 Zürich. Eintritt frei, Kollekte.
Danach Diskussionsrunde mit veganen
Aktivisten.
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Stadt Zürich
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«Es geht mir gut, ich bin bloss nicht glücklich»
«Es geht mir gut, ich bin bloss nicht glücklich.»
Depression ist weit verbreitet
und trotzdem noch immer ein
Tabuthema. Aus Angst vor Diskriminierung schweigen viele
Betroffene ihre Krankheit tot.
Auf Twitter, unter dem Hashtag
«#NotJustSad», berichten zahlreiche Betroffene, wie sich
Depression anfühlt. Ein Schritt
zur Enttabuisierung.
Sprechen über das innere Loch hilft
Lisa Maire
Gemäss neueren Studien ist Depression weit
verbreitet: Jeder Fünfte in der Schweiz leidet
einmal im Leben unter dieser psychischen
Störung, die sich auch bei milderen Formen
belastend auf Betroffene und ihr Umfeld auswirkt. Stigmatisierungen tragen zur Belastung bei. Wer depressiv ist, gilt als weniger
stressresistent – als weniger leistungsfähig.
Also reden Betroffene nicht darüber, erst
recht nicht in Zeiten, in denen die Angst um
den Arbeitsplatz Hochkonjunktur hat.
Umfeld genervt bis aggressiv
«Wenn ihr selber keine Depression habt,
dann dürft ihr auch nicht mitreden und uns
sagen, wie es uns zu gehen hat und was wir
tun sollen»: Mit diesen Zeilen eröffnete die
Wie sich Depression anfühlt, können Aussenstehende oft kaum nachvollziehen.
Berlinerin «Jana Seelig» vor einem halben
Jahr auf Twitter die Diskussion über Depression. Wie sie machen seither viele Betroffene
unter dem Stichwort «#NotJustSad» öffentlich, mit welchen Ängsten und Stigmatisierungen sie zu kämpfen haben. Denn häufig
reagiert das Umfeld überfordert, genervt,
verständnislos. Depressive werden in ihrem
Leiden nicht ernstgenommen: «Reiss dich
doch mal zusammen!», bekommen sie zu
Foto: mai.
hören. Oder: «Wie, du bist in Therapie? Stell
dich doch nicht so an!»
Eine Twitter-Nutzerin kontert solches Unverständnis mit: «Würdest du einem Diabetiker auch sagen, dass er sich mal zusammenreissen muss? Wenn er wirklich wollte,
könnte er auch ohne Insulin?» Eine andere
erklärt: «Nur weil ich alles habe, was ich
brauche, muss es mir nicht gut gehen.» Ein
weiterer bringt sein Leiden auf den Punkt:
Depressive Menschen stehen in einer Welt,
in der Traurigkeit und Verzweiflung als Zeichen von Versagen gewertet werden, unter
besonderem Druck. «Auf Bildern glücklich
lächeln, doch traurig schauen», beschreibt
eine Betroffene ihr Dilemma auf Twitter. Angesichts des erfahrenen Unverständnisses
ziehen sich Betroffene immer mehr zurück
in einen Teufelskreis aus Scham und Isolation. «Kannst Du Dich daran erinnern, wer Du
warst, ehe die Depression Dir erklärt hat,
dass Du Dreck bist?», lautet ein Tweed.
Oder: «Er hasste Schwäche – und nichts so
sehr wie seine eigene.»
Dass schon der Austausch untereinander,
das Sprechen über das eigene innere
«schwarze Loch», helfen kann, bezeugt einer
der Slogans der Twitter-Familie: «Zusammen
sind wir stärker als die Traurigkeit.» Doch
sowohl Betroffene als auch Interessensverbände sind überzeugt: Leid kann nur dann
wirklich gelindert werden, wenn sowohl in
der Gesundheitspolitik als auch in der Familie und am Arbeitsplatz eine vermehrte Sensibilisierung stattfindet. Ruhe, Geduld, Verständnis, Empathie – und genügend Therapieplätze, heissen die Wünsche Betroffener.
twitter.com/hashtag/notjustsad. Weitere Infos: www.
selofoundation.ch, www.promentesana.ch.
Wunden und Inkontinenz
beschäftigen die Spitex
Die private Spitex-Hausbetreuungsdienst für
Stadt und Land in Zürich bietet zwei neue
Dienstleistungen an: erstens professionelles
Wundmanagement und zweitens Inkontinenz-Beratung. Beides benötigt Einfühlungsvermögen und Fachverstand. Damit alles reibungslos abläuft, wird der Hausbetreuungsdienst zusätzlich durch das Spezialistenteam
von Sanello unterstützt.
RÜCKENSCHMERZEN?
Praxis für japanische Akupunktur
Regina Studer
Toblerstr. 68, 8044 Zürich
Tel. 043 268 47 17
www.akupunktur-studer.ch
Neue Wundmanagerin im Einsatz
Seit zwei Monaten hat der Hausbetreuungsdienst eine eigene Wundmanagerin. Sie hat
sich nach ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau in der Wundversorgung weitergebildet.
So besitzt sie neben ihren Praxiskenntnissen
einen anerkannten Abschluss als Wundexpertin. Das ist entscheidend, denn die Versorgung chronischer Wunden braucht Geduld und nimmt oft eine längere Behandlungszeit in Anspruch. Es kann vorkommen,
dass unterschiedliche Leistungserbringer wie
Zwei neue Dienstleistungen beim Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land. Foto: zvg.
Publireporta
Hausärzte, Spitäler oder die Spitex an der
Wundheilung beteiligt sind. Werden Patienten von einem zum anderen weitergegeben,
können wichtige Informationen der Wundheilung verloren gehen. Dies kann den Heilungserfolg beeinträchtigen. Die neue Wundexpertin bei der privaten Spitex stellt sicher,
dass keine wertvollen Informationen verloren gehen. Sie ist bei sämtlichen Behandlungsstationen dabei und begleitet die Patienten während des gesamten Heilungsprozesses.
Individuelle Inkontinenz-Beratung
Laut Schätzungen leiden über 400 000 Menschen in der Schweiz an Inkontinenz, das
heisst meistens an einer Blasenschwäche.
Mit zunehmendem Alter sind Frauen fast
doppelt so häufig davon betroffen wie Männer. Obwohl viele darunter leiden, gehört Inkontinenz in unserer Gesellschaft immer
noch zu den Tabuthemen. Betroffene fühlen
sich oft mit ihren Sorgen allein gelassen.
Mit speziell ausgebildeten Pflegefachleuten bietet der Hausbetreuungsdienst eine
persönliche, einfühlsame und fachlich kompetente Beratung. Das gibt den Betroffenen
die Möglichkeit, das Thema vertraulich zu
besprechen. So findet man gute, individuelle
Lösungen. Und die Zusammenarbeit mit Sanello garantiert nach der Beratung eine bequeme, unabhängige Versorgung mit den
richtigen und qualitativ hochwertigen Inkontinenzprodukten. (pd.)
Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land AG, Telefon 044 342 20 20, www.homecare.ch.
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Stadt Zürich
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AU TO M O B I L
Die Messe in Frankfurt ist gigantisch: Die Ausstellungsfläche zieht sich über 230 000 Quadratmeter. Entsprechend viel gibt es zu entdecken.
Fotos: Dave Schneider
Autofans blicken zur IAA nach Frankfurt
Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in
Frankfurt ist in erster Linie
das Schaulaufen der deutschen Hersteller. Die Messe
bietet aber auch Spannendes aus anderen Ländern.
Dave Schneider
VW Tiguan: Besser denn je.
Schön: Mercedes C Coupé.
Sportlich: Alfa Romeo Giulia.
Toyota Prius: Noch effizienter.
Es ist schon so: Die ganz grossen
Highlights fehlen an der diesjährigen
IAA. Zumindest aus Besuchersicht.
Nur wenige spannende Studien, keine spektakulären Neuheiten im Bereich der Supersportwagen und auch
sonst kaum Überraschendes. Aus
Sicht der rund 1100 Aussteller aus
40 Ländern, aber auch aus Sicht des
Fachpublikums ist dies freilich anders. Natürlich hauen die gezeigten
Neuheiten keinen mehr aus den Latschen, weil im Zeitalter von Social
Media längst alles im Voraus entdeckt
werden kann. Dennoch ist eine grosse Zahl wichtiger Serienmodelle in
Frankfurt zum ersten Mal zu bestau-
nen. Vor allem die deutschen Hersteller zeigen bei ihrem alle zwei Jahre
stattfindenden Heimspiel, was sie
draufhaben: BMW, Mercedes und Audi füllen jeweils alleine eine mehrstöckige Halle, der restliche VW-Konzern beansprucht ebenfalls ein ganzes Gebäude für sich. Allein diese
Marken zu erkunden, braucht Zeit
und gute Füsse.
keit. Der neue 7er-BMW, der punkto
Ausstattungs-Features das Automobil
auf eine neue Stufe führt. Der elegante Rolls-Royce Dawn, die offene Variante des Wraith. Das sündhaft schöne C-Klasse-Coupé von MercedesBenz, das mit anderen Neuheiten mit
Stern um die Wette strahlt. Und nicht
zuletzt kann an der IAA die nächste
Generation des Audi A4 bestaunt
werden; wir sind den Neuen bereits
gefahren.
Doch auch die Nichtdeutschen
zeigen Spannendes. Jaguar stellt mit
dem F-Pace das erste SUV vor, Renault zeigt die neue Generation des
Mégane sowie die Kombiversion des
neuen Talisman. Kia präsentiert den
neuen Sportage, Peugeot den 308
GTi, Ford bringt das SUV Edge nach
Europa, Suzuki feiert die Weltpremiere des Baleno, Toyota zeigt erstmals
die neue Version des Hybridpioniers
Prius.
mit dem E-tron Quattro Concept seinen Beitrag zur batterieelektrischen
Mobilität. Es ist ein erster Ausblick
auf ein rein elektrisch angetriebenes
SUV, das gemäss Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg für Anfang
2018 angekündigt wurde und wohl
den Namen Q6 e-tron tragen wird.
Strahlen um die Wette: Die Messe
in Frankfurt ist gigantisch gross, die
Ausstellungsfläche zieht sich über
230 000 Quadratmeter. Entsprechend
viel gibt es zu entdecken.
Diverse Weltpremieren
Doch die Strapazen lohnen sich. Diverse Weltpremieren sind zu entdecken. Etwa der neue VW Tiguan . Die
zweite Generation des Bestsellers ist
für die Marke von enormer Wichtig-
Schon zu haben: Der Jaguar F-Pace ist ein sportliches SUV.
Foto: ds.
Jaguars erstes SUV kommt
Mit einem spektakulären Weltrekord
haben die Briten den F-Pace präsentiert. Welch Spektakel: Am Vorabend
des ersten Pressetags jagt das neue
Jaguar-SUV durch einen über 19 Meter hohen Looping – Weltrekord. Mit
dieser atemberaubenden Fahrt haben die Briten den F-Pace gleich ins
rechte Licht gerückt: Das SUV soll so
sportlich sein, wie es aussieht.
Der F-Pace wird in sechs Versionen angeboten, das Motorenangebot
reicht vom 180 PS starken 2-LiterVierzylinderdiesel mit manuellem Ge-
triebe und Heckantrieb über den 300
PS leistenden 3-Liter-V6-Selbstzünder bis zu den aus dem F-Type bekannten V6-Benzinern mit Kompressoraufladung und 340 oder 380 PS.
Abgesehen vom Einstiegsmodell sind
alle Versionen mit Allradantrieb und
Achtstufenautomatik
ausgestattet.
Und wer noch mehr Power will: Noch
ist nichts offiziell, aber in der langen
Motorhaube ist durchaus Platz für
den Fünf-Liter-V8. Die Preisspanne
reicht von 48 600 bis 93 400 Franken. (ds.)
Spannende Studien
Auch spannende Studien fehlen
nicht, auch wenn sie in diesem Jahr
etwas dünner gestreut sind. Viel Aufsehen erregt der Porsche Mission E
ein fantastisch aussehendes, viertüriges Sportwagenkonzept mit rein elektrischem Antrieb. Mit einem ganz
ähnlichen Antriebskonzept zeigt Audi
600 PS, 500 Kilometer Reichweite verspricht der Porsche Mission E.
F: zvg.
Forscher Porsche: Mission E
Nur wenige Concept Cars sorgen an
der IAA für Begeisterung. So die Porsche-Studie Mission E. Der batterieelektrische, viertürige Flitzer trumpft
mit einer Leistung von 600 PS, einer
Reichweite bis 500 Kilometer und einer Ladezeit von 15 Minuten auf.
Möglich machen soll dies eine
Schnellladestation mit 800 Volt, mit
der die Batterieeinheit in einer Viertelstunde auf 80 Prozent Kapazität
lädt. Die Fahrleistungen elektrisieren:
In 3,5 Sekunden spurtet der Porsche
auf Tempo 100, in weniger als 12 Se-
kunden sollen 200 Stundenkilometer
erreicht sein. Eine Serienversion ist
durchaus realistisch. Die gleiche
Reichweite soll die Audi-Studie e-tron
quattro schaffen; dieses Modell nimmt
das Design einer neuen Baureihe vorweg, die wohl Q6 heissen wird. Ebenfalls für Aufsehen sorgt das BugattiKonzept Vision Gran Turismo. Einen
spannenden Ausblick liefert auch die
Nissan-Studie Gripz. Sie baut auf der
neuen BSegment-Plattform auf und
dürfte zeigen, in welche Richtung das
Design des nächsten Juke geht. (ds.)
Die 66. IAA findet noch bis 27. September
auf dem Frankfurter Messegelände statt.
Alle Infos zur Ausstellung auf www.iaa.de.
7er: Imposantes Innenleben.
F: zvg.
BMW zeigt 7er
Die Bayern zeigen die neue Generation des 7ers. Die Luxuslimousine
bringt viele technische Neuheiten.
Verblüffend ist, was der 7er alles
kann. Einige Neuheiten: Massagefunktion, Sitzverstellung, Klimatisierung, Beleuchtung, Sonnenschutz und
natürlich sämtliche EntertainmentSysteme. Der neue Autoschlüssel des
7ers ist mit einem Display-Schlüssel
ausgestattet, auf dem Informationen
wie Füllstand des Tanks, Reichweite
und vieles mehr angezeigt wird. (ds.)
N AT I O N A L - U N D S T Ä N D E R ATS WA H L
Stadt Zürich
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S T Ä N D E R ATS WA H L
24. September 2015
Acht Kandidierende
für den Ständerat
stehen Red & Antwort
Der Wahlgang für die zwei
Zürcher Sitze im Ständerat
verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs
Männer aus acht Parteien
kämpfen um die Gunst der
Wählerschaft. Wer vertritt
den Stand Zürich am besten
in Bern? Machen Sie sich
selbst ein Bild.
Daniel Jositsch, SP.
Maya Ingold, EVP.
Bastien Girod, Grüne.
David Herzog, Piratenpartei.
1. Persönliche Motivation:
Warum möchten Sie den Stand Zürich in Bern vertreten? Was möchten
Sie bewirken? Was verhindern?
Ich möchte, dass Zürich der beste Arbeits- und Lebensmittelpunkt bleibt.
Das heisst, dass wir optimale Bedingungen für die Wirtschaft zum Wohl
von Unternehmen und Angestellten
brauchen. Und ausserdem müssen
gute Lebensbedingungen für alle gewährleistet sein, so zum Beispiel Sicherheit und Bildung.
Nach fünf Jahren Erfahrung im Nationalrat und einer ganzen Liste von
parlamentarischen Vorstössen im
Lauf dieser Legislatur möchte ich
nun in der kleinen Kammer, im Ständerat, meinen Beitrag leisten zu griffigen Gesetzgebungen, die Kantone
und Gemeinden anwenden können
zum Wohl der Bevölkerung.
Mir geht es um eine nachhaltige Entwicklung für Zürich und die ganze
Schweiz. Umwelt, Gerechtigkeit und
Arbeitsplätze dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ich möchte im Ständerat Lösungen einbringen
und verteidigen, die diese Anliegen
verbinden.
Ich möchte mich für humanistische,
liberale und progressive Weichenstellungen einsetzen. Der Angriff auf unsere Grundrechte muss abgewehrt
werden. Ich kämpfe gegen den Überwachungswahn und den Urheberrechtsirrsinn und gegen Verbote, mit
denen in unsere Lebensgestaltung
eingegriffen wird.
2. Lieblingspartner:
Der Kanton Zürich ist mit zwei Mandaten im Ständerat vertreten. Welches «Gspänli» wünschten Sie sich
als Partner resp. Partnerin? Und warum genau diese Person?
Mit allen Kandidierenden arbeite ich
seit Jahren politisch oder beruflich
sehr gut zusammen, und es verbindet
mich mit allen persönliche Freundschaft, weshalb ich mit allen sehr gut
zusammenarbeiten könnte.
Als Mitte-Politikerin ist mir der Weg
zu den Parteikollegen links oder
rechts gleich kurz, ich kann mit allen
zusammenarbeiten, die den gemeinsamen Einsatz für die Interessen des
Kantons Zürich nicht torpedieren.
Ich könnte mit allen Kandidaten gut
zusammenarbeiten. Politisch ist mir
Daniel Jositsch am nächsten. Wir
würden uns auch bezüglich Kompetenzen gut ergänzen.
Martin Bäumle. Er steht für eine liberale Gesellschaftspolitik und für eine
freie Wirtschaft innerhalb von klaren
Schranken. Und er hat deutlich Stellung bezogen gegen die ausufernde
Überwachung.
3. Bilaterale Verträge:
Stehen Sie hinter den Bilateralen Verträgen mit der Europäischen Union?
Ich betrachte die Bilateralen Verträge
als für unsere Wirtschaft und unser
Land sehr bedeutend. Die Europäische Union ist unser grösster Handelspartner. Wir brauchen daher
möglichst gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Bilateralen
Verträge müssen daher unbedingt erhalten bleiben.
Europapolitisches Ziel der Schweiz
ist, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre Beziehungen zur EU
zu schaffen, um Wohlstand, Unabhängigkeit und Sicherheit zu steigern. Die Bilateralen Verträge sind
der geeignete massgeschneiderte
Rahmen, der kontinuierlich weiterentwickelt wurde und werden muss.
Ja, sie sind für die Schweiz sehr
wichtig, weil sie die Zusammenarbeit
mit unseren Nachbarn regeln. Sie reduzieren beispielsweise die Bürokratie für KMU, die in die EU exportieren, und ermöglichen unseren Hochschulen, an den EU-Forschungsprojekten zu partizipieren.
Ja. Die Bilateralen Verträge bringen
Wohlstand und Freiheit und sind damit eine wichtige Errungenschaft. Sie
infrage zu stellen, ist ein Spiel mit
dem Feuer, die unsere Wirtschaft bereits jetzt verunsichert und den Wirtschaftsstandort Schweiz schwächt.
4. Freier Personenverkehr:
Wie wichtig ist der mit der Europäischen Union in den Bilateralen Verträgen vereinbarte freie Personenverkehr Ihrer Meinung nach für die
Schweizer Wirtschaft?
Die Wirtschaft ist stark gewachsen.
Sie braucht Arbeitskräfte aus dem
Ausland, die im Inland nicht zur Verfügung stehen, z.B. bei den Fachkräften. Der freie Personenverkehr ermöglicht dies, bringt aber Probleme,
die wir angehen müssen. So braucht
es Schutz für inländische Arbeitskräfte vor Lohndumping.
Der Bundesrat will die Zuwanderung
in die Schweiz besser kontrollieren
und selbstständig steuern gemäss
Volksentscheid. Aber er muss sie
weitestgehend mit der Personenfreizügigkeit in Einklang bringen, weil
das Arbeitskräftereservoir der EU für
die Wirtschaft ein essenzieller Erfolgsfaktor ist.
Immer wieder kommt es in gewissen
Bereichen der Wirtschaft zu Fachkräfte-Mangel. In solchen Situationen
wäre es gerade für kleine Unternehmen, die keine eigene Personalabteilung haben, ohne Personenfreizügigkeit viel schwieriger und aufwendiger, geeignetes Personal zu finden.
Sehr wichtig. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern für alle, die einen gewissen Bewegungsradius haben. Ohne Personenfreizügigkeit kehrt Bürokratie und Willkür zurück. Zum
Nachteil des Wirtschafts- und Bildungsstandorts – zum Nachteil von
uns allen.
5. Flüchtlingsproblematik:
Krieg in Syrien und Irak, Bürgerkrieg
in Jemen, Unsicherheit und Unruhen
im Maghreb, in Mali, Eritrea und Somalia. Sollten wir angesichts dieses
Elends und dieser Gewalt gegen Zivilisten mehr Menschen in der Schweiz
aufnehmen? Oder tun wir schon genug?
Hier spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab. Es ist klar, dass wir unseren Beitrag leisten. Es handelt sich
um eine gesamteuropäische Aufgabe.
Die europäischen Staaten sind dabei,
Kontingente abzusprechen und die
Verantwortung aufzuteilen. In diesem
Rahmen sollten wir uns beteiligen.
In dieser humanitären Krise hat unser wohlhabendes Land eine besondere Verpflichtung, neben anständigen Asylunterkünften und fairen Verfahren Kontingente an Flüchtlingen
aufzunehmen und vor allem mit
nachhaltiger Unterstützung in den
Konfliktstaaten zu helfen, was der
Bundesrat noch verstärken könnte.
Auch das Flüchtlingsdrama zeigt die
Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit mit der EU. Gemeinsam
muss dafür gesorgt werden, dass erstens vor Ort besser geholfen wird,
zweitens keine mörderischen Überfahrten notwendig sind und drittens
gefährdeten Menschen effizient und
rasch geholfen wird.
Wir sollten viel mehr tun: Besonders
gefährdete
Kontingentsflüchtlinge
aufnehmen und das Botschaftsasyl
wieder einführen (am besten gleich
einen Online-Asylantrag), damit die
Katastrophe im Mittelmeer und auf
der Balkanroute beendet werden
kann.
6. Dichtestress:
Zwischen 40 000 und 80 000 Menschen wanderten im letzten Jahrzehnt netto pro Jahr in die Schweiz
ein. Volle Züge, überlastete Strassen,
Stress bei der Wohnungssuche: Wann
ist genug genug?
Die Menschen sind im Rahmen der
Personenfreizügigkeit
gekommen,
weil die Wirtschaft Arbeitskräfte
braucht. Das ist eine Herausforderung. Wir müssen das inländische
Arbeitskräftepotenzial stärken (Chancen für Generation 50+ und Teilzeitarbeitende) und den Fachkräftemangel durch Weiterbildung angehen.
Wer das als Stress empfindet, sollte
sich vielleicht seine eigenen Mobilitätswünsche überlegen oder sich in
einer der Megastädte Asiens oder Lateinamerikas umsehen. Wann ist genug genug? Wir haben es in der
Hand. Wenn weniger mehr ist!
Es braucht eine Stabilisierung der
Bevölkerungsgrösse, um ein Gleichgewicht zwischen Siedlung und Natur
zu wahren. Zuwanderungskontingente oder Diskriminierung sind aber
der falsche Ansatz. Vielmehr braucht
es einen Bauland-Einzonungsstopp
und gezieltere Standortförderung.
Ohne die jungen Zuwanderer würde
unsere Gesellschaft
hoffnungslos
überaltern. Die AHV würde unbezahlbar und die Pflegebedürftigen
müssten sich im Ausland pflegen lassen. In der Schweiz hat es Platz sowohl für die ältere wie die jüngere
Generation, und dabei soll es bleiben,
auch dank der Zuwanderung.
7. Politische Knacknüsse:
Welches sind Ihrer Meinung nach die
zentralen Fragen, die in den kommenden Jahren in der Schweiz politisch gelöst werden müssen? Nennen
Sie mindestens drei Kernthemen.
1. Altersvorsorge (AHV und 2. Säule)
muss auf finanziell gesunde Beine gestellt werden
2. Erhaltung des bilateralen Wegs mit
der EU
3. Optimale Bedingungen für die
Wirtschaft, um wettbewerbsfähig zu
bleiben
4. Energiewende gesellschafts- und
wirtschaftsverträglich umsetzen.
Die «Energiewende» muss die Versorgungssicherheit
gewährleisten
und den CO2-Ausstoss weiter mindern. Die Reform Altersvorsorge darf
die jungen Generationen nicht um ihre Renten bringen. Das Gesetz über
die Bewirtschaftung von Bauzonen
wird darüber entscheiden, ob wir in
der Schweiz noch Natur finden.
Atomausstieg und grüne Wirtschaft
retten. Klimapolitik 2030 richtig aufgleisen. Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch
gute Zusammenarbeit mit der EU
und Förderung von Forschung, Bildung und Zukunftstechnologien stärken. Rentenreform ohne Zunahme
der Altersarmut umsetzen.
1. Das freie Internet und damit die
Grundrechte auf Informationsfreiheit
und Privatsphäre müssen verteidigt
werden
2. Die Schweiz braucht Konzepte für
die Zukunft: Was, wenn fast alle Arbeit von Computern erledigt wird?
3. Die Schulen müssen sich auf Herausforderungen der Zukunft ausrichten.
Hinweis:
Die Reihenfolge der Kandidierenden
auf dieser Seite wurde gemäss dem
Eingang ihres Antwortmails vollzogen. Wer ganz links auf dieser Doppelseite steht, hat zuerst geantwortet.
Die Redaktion
S T Ä N D E R ATS WA H L
Stadt Zürich
Nr. 39
24. September 2015
17
Acht Kandidierende
für den Ständerat
stehen Red & Antwort
Der Wahlgang für die zwei
Zürcher Sitze im Ständerat
verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs
Männer aus acht Parteien
kämpfen um die Gunst der
Wählerschaft. Wer vertritt
den Stand Zürich am besten
in Bern? Machen Sie sich
selbst ein Bild.
Barbara Schmid-Federer, CVP.
Ruedi Noser, FDP.
Martin Bäumle, GLP.
Hans-Ueli Vogt, SVP.
Weil ich als erfahrene Mitte-Politikerin weiss, wie man die besten Lösungen jenseits der Pol-Egoismen findet.
Ich stehe für sichere Sozialwerke und
ein würdiges Leben für alle. Ich stehe
für einen selbstbewussten Kanton
Zürich in der Schweiz. Ich stehe für
eine selbstbewusste Schweiz in der
Welt.
Ich bin ein typischer Zürcher: Ich bin
als junger Schulversager für die Lehre aus dem Glarnerland nach Winterthur gekommen und verdanke Zürich
und seiner Offenheit viel. Nun möchte ich dem Kanton etwas zurückgeben und mich im Ständerat für das
Zürcher Erfolgsmodell einsetzen.
Ich möchte meine Erfahrung auf allen Ebenen der Politik der letzten 30
Jahre neu in den Ständerat einbringen. Zusätzlich möchte ich mich für
eine weitere Stärkung des Wirtschaftsstandorts Zürich und für gesunde Staatsfinanzen einsetzen. Für
die Energiewende mit einem schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie
und Klimaschutz.
Der Kanton Zürich ist der Wirtschaftsmotor der Schweiz. Darum
muss sich ein Ständerat konsequent
für eine freiheitliche Wirtschaftsordnung einsetzen. Und er muss verhindern, dass wir unsere Unabhängigkeit und die direkte Demokratie aufgeben. Denn sie sind die Säulen unseres Wohlstands.
1. Persönliche Motivation:
Warum möchten Sie den Stand Zürich in Bern vertreten? Was möchten
Sie bewirken? Was verhindern?
Als liberal-soziale Politikerin der Mitte bin ich es mir gewohnt, in der Politik Brücken zu schlagen zwischen
den Polparteien. So gesehen, kann
ich zur Lösungsfindung mit allen zusammenarbeiten, die an Lösungen
interessiert sind.
Ich trete nicht gegen andere Kandidatinnen und Kandidaten an, sondern für den Kanton Zürich. Als
«Gspänli» wünsche ich mir eine Person, die auch einen Teil des liberalen
Zürichs vertreten würde.
Aus Sicht der Umweltpolitik wäre
Bastien Girod der beste Partner, aus
Sicht der starken Wirtschaft Ruedi
Noser – und bei beiden ist zumindest
eine Offenheit für das jeweilig andere
Kernthema da.
Wichtig ist eine bürgerliche Grundhaltung. Am nächsten stehen mir darum Martin Bäumle und Ruedi Noser.
Bei beiden vermisse ich aber ein klares Bekenntnis zu einer unabhängigen, demokratischen Schweiz.
2. Lieblingspartner:
Der Kanton Zürich ist mit zwei Mandaten im Ständerat vertreten. Welches «Gspänli» wünschten Sie sich
als Partner resp. Partnerin? Und
warum genau diese Person?
Ja. Die Bilateralen Verträge sind für
das Gedeihen der Schweiz zentral.
Wir können und dürfen uns nicht abschotten, weil das verheerende Folgen für unseren gesellschaftlichen
Wohlstand hätte.
Die FDP hat sich als einzige Partei
immer ohne Wenn und Aber für den
bilateralen Weg engagiert. Dessen
Vorteile überwiegen die Nachteile bei
weitem. Dank den Bilateralen hat die
Schweizer Wirtschaft 600 000 Stellen
geschaffen.
Ja. Unsere Wirtschaft ist auf die Bilateralen Verträge mit der EU angewiesen. Der freie Zugang zum europäischen Markt erlaubt es unseren Unternehmen, in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen und international an der Spitze
zu bleiben.
Wir brauchen gute Vertragsbeziehungen mit der EU. Aber es kommt darauf an, was in den Verträgen drinsteht! Man kann nicht blind zu allen
Bilateralen Verträgen Ja sagen. Vor
allem ist eine automatische Übernahme von EU-Recht, wie dies bei der
Verteilung von Flüchtlingen geplant
ist, entschieden abzulehnen.
3. Bilaterale Verträge:
Stehen Sie hinter den Bilateralen Verträgen mit der Europäischen Union?
Wir sind auf den Zuzug ausländischer Fachkräfte angewiesen – von
der Forschung bis zur Pflege. Aber es
braucht flankierende Massnahmen,
um mögliche negative Folgen der
Personenfreizügigkeit
aufzufangen.
Dazu gehört insbesondere die Förderung und Befähigung inländischer
Fachkräfte.
Die Personenfreizügigkeit ist für den
Erfolg der Schweizer Wirtschaft
wichtig: Dank ihr haben wir die
Einwanderung, die die Wirtschaft
braucht. Kontingente bedeuten, dass
Frau Bundesrätin Sommaruga über
die Einwanderung bestimmt. Mir ist
es lieber, wenn die Wirtschaft steuert
als der Bund.
Der freie Austausch von Ideen und
Personen zwischen der Schweiz und
der EU stellt eine gegenseitige Bereicherung dar. Ohne Arbeitskräfte aus
der EU würde sich der Fachkräftemangel in der Schweiz akut verschärfen. Deshalb muss die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative pragmatisch erfolgen.
Wichtig ist, dass die Unternehmen
rasch und einfach Mitarbeiter aus
dem Ausland anstellen können, wenn
sie diese benötigen. Die Masseneinwanderungsinitiative kann und muss
in diesem Sinn wirtschaftsfreundlich
umgesetzt und die Personenfreizügigkeit entsprechend angepasst werden.
4. Freier Personenverkehr:
Wie wichtig ist der mit der Europäischen Union in den Bilateralen Verträgen vereinbarte freie Personenverkehr Ihrer Meinung nach für die
Schweizer Wirtschaft?
Was es braucht: Hilfe in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge. Die
Wiedereinführung des Botschaftsasyls. Eine europaweite Zusammenarbeit bei der Aufnahme und Integration von Verfolgten. Was es nicht
braucht: Hetze gegen Schutz suchende Menschen. Das Boot ist nicht voll,
und wir haben kein «Asylchaos».
Die Schweiz muss sich an der gesamteuropäischen Flüchtlingspolitik
beteiligen. Wir dürfen stolz sein auf
unsere humanitäre Tradition, aber
wir werden die internationale Flüchtlingsproblematik nicht im Alleingang
lösen können. Der Schlüssel zum Erfolg ist internationale Koordination.
Ich stehe klar zur humanitären Tradition der Schweiz. Unser Land soll
auch in Zukunft verfolgten Menschen
Sicherheit bieten. Damit dies so
bleibt, müssen die Asylverfahren
aber rasch durchgeführt und Missbräuche konsequent bekämpft werden.
Wir gewähren verfolgten Menschen
Asyl. Und Kriegsvertriebenen bieten
wir Schutz. Menschen aber, die ihr
Land verlassen, um bei uns ein besseres Leben zu führen, können und
dürfen wir nicht unbesehen alle aufnehmen. Das können wir wirtschaftlich und gesellschaftlich (Integration!)
nicht verkraften.
5. Flüchtlingsproblematik:
Krieg in Syrien und Irak, Bürgerkrieg
in Jemen, Unsicherheit und Unruhen
im Maghreb, in Mali, Eritrea und Somalia. Sollten wir angesichts dieses
Elends und dieser Gewalt gegen Zivilisten mehr Menschen in der Schweiz
aufnehmen? Oder tun wir schon genug?
Die Frage muss sein: Was brauchen
wir an Zuwanderung, um unseren
gesellschaftlichen Wohlstand zu erhalten. Die Infrastrukturfrage stelle
sich vor allem dort, wo es in der Vergangenheit versäumt wurde, zielgerichtete Lösungen umzusetzen. Das
betrifft neben der Verkehrspolitik vor
allem den Wohnungsbau.
Dichtestress ist relativ, ich setze da
ein Fragezeichen: In der Stadt Zürich
wohnen heute immer noch 50 000
Personen weniger als vor 50 Jahren,
und das, obwohl wir praktisch das
ganze Industriegebiet zu Wohnungen
umgezont haben und anders als damals über eine leistungsfähige SBahn verfügen.
Viel entscheidender als die Anzahl
Personen ist ihr ökologischer Fussabdruck. Um den Bedarf an Mobilität
nachhaltig zu senken, müssen wir
mit richtigen Anreizen Wohnen, Freizeit, Konsum und Arbeit möglichst
nahe zusammenbringen. Dadurch
steigt auch die Lebensqualität von
uns allen.
Es können auf die Dauer nicht
80 000, dieses Jahr gar 100 000 Menschen in die Schweiz kommen. Das
führt dazu, dass unsere Kinder, wenn
sie alt sind, in einer Schweiz mit 12
Millionen Menschen leben. Die
Schweiz ist auf eine gewisse Zuwanderung angewiesen, aber eine solche
Entwicklung lehne ich ab.
6. Dichtestress:
Zwischen 40 000 und 80 000 Menschen wanderten im letzten Jahrzehnt netto pro Jahr in die Schweiz
ein. Volle Züge, überlastete Strassen,
Stress bei der Wohnungssuche: Wann
ist genug?
Eine fortschrittliche Familienpolitik.
Ein gutes Gesundheitswesen, besonders auch in der Pflege. Sicherung
der Sozialwerke. Niemand soll in der
Schweiz Angst vor dem Älterwerden
haben müssen. Wir müssen unser
Verhältnis mit der EU klären – und
zwar selbstbewusst, nicht durch
ängstliche Abschottung.
Die zahlreichen extremen Volksinitiativen und die Frankenstärke schaden
der Wirtschaft. Wir brauchen eine
berechenbare Politik. Kernthemen
sind die Unternehmenssteuerreform
III, Regulierungsbeschränkungen, offene Märkte (Verhältnis zu Europa,
Freihandel) sowie Innovation und
Bildung.
Wir müssen die Umwelt schützen, indem wir die Energiewende umsetzen
und die Zersiedelung stoppen. Wir
wollen die Wirtschaft stärken, dafür
braucht es gesunde Finanzen und eine liberale Wirtschaftspolitik. Und
wir brauchen gesellschaftspolitische
Reformen, wie die Ehe für alle.
Die Sicherung unseres Wohlstands.
Dafür braucht es weniger Gesetze
und tiefe Steuern. Unser Verhältnis
zur EU muss rasch geklärt werden,
aber wir dürfen unsere Unabhängigkeit nicht aufgeben. Und wir brauchen eine selbstständige Steuerung
der Zuwanderung und die Durchsetzung unserer Asylgesetze.
7. Politische Knacknüsse:
Welches sind Ihrer Meinung nach die
zentralen Fragen, die in den kommenden Jahren in der Schweiz politisch gelöst werden müssen? Nennen
Sie mindestens drei Kernthemen.
Hinweis:
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Die Redaktion
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Stadt Zürich
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N AT I O N A L R ATS WA H L E N
«Wir wollen Senioren Gehör verschaffen»
Im Kanton Zürich gibt es
keine Seniorenparteien.
Dennoch sorgen Seniorenvereine und -organe dafür,
dass die Anliegen der Älteren im kantonalen Wahlprogramm geäussert werden.
Eine Bestandesaufnahme.
sie die Möglichkeit, trotz ihrem Alter
eine neue politische Heimat zu finden. So können wir Senioren ermuntern, in der Partei zu bleiben. Ausserdem können ältere Politiker die Bedürfnisse der älteren Wähler besser
verstehen und umsetzen», so De
Mestral.
Seniorenvereine im Wahlkampf
Jennifer Furer
Im Gegensatz zu Jungparteien gibt es
Seniorenparteien zwar auf nationaler
Ebene, nicht aber im Kanton Zürich.
Hier setzen sich unter anderem die
SP mit ihrer Arbeitsgemeinschaft Alter, der Verein für aktive Senioren,
Avivo und Pro Senectute für die Anliegen der Senioren und Seniorinnen
ein. Laut Marianne De Mestral, CoPräsidentin der Arbeitsgemeinschaft
Alter der SP, hat dies einen Grund:
«Auf kantonaler Ebene will man die
Anliegen der Senioren in der Gesamtpartei verankert wissen. Deshalb gibt
es keine Seniorensektionen oder eigenständige Seniorenparteien.» Die
Arbeitsgemeinschaft Alter, die Teil
von SP60+ ist, gibt es seit 20 Jahren.
Die Arbeitsgemeinschaft ist in den
Statuten der Gesamtpartei verankert
und besteht aus rund 250 Mitgliedern. Neben diesem eigenständigen
Organ der SP Zürich engagiert sich
auch der Verein für aktive Senioren
politisch für die Bedürfnisse der Senioren. Mitglieder sind in erster Linie
SVP-Politiker, aber auch FDP-Senioren sind vertreten.
Die Altersorganisation Verein für
aktive Senioren ist in die Stiftung Pro
ANZEIGEN
Wer hört hin, wenn es um Anliegen der älteren Generation geht?
Senectute eingebunden. Diese Stiftung
setzt sich seit über 100 Jahren für die
Anliegen der älteren Menschen ein.
Eine weitere Organisation, die sich im
Kanton Zürich für die Bedürfnisse der
Senioren einsetzt, ist Avivo (Vereinigung zur Verteidigung der Rentnerinnen und Rentner). Unter der Dachorganisation Vasos (Vereinigung aktiver
Senioren- und Selbsthilfeorganisationen der Schweiz) engagiert sich Avivo
unter anderem für die materielle Sicherheit älterer Menschen.
Politische Heimat für Senioren
Für Hans-Ueli Vogt, Ständeratskandidat der SVP und Co-Präsident des
Vereins für aktive Senioren, ist es
F: zvg.
wichtig, dass Senioren die Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen: «Senioren haben aufgrund ihrer
Lebenserfahrung einen ganz anderen
Blick auf politische Themen. Ausserdem sind viele ältere Menschen über
die gesellschaftliche Entwicklung besorgt. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Anliegen zu kommunizieren und Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung zu nehmen.»
Auch Marianne De Mestral findet
es wichtig, dass Senioren die Möglichkeit bekommen, sich politisch zu
engagieren: «Viele ältere Politiker,
wie auch ich selber, waren jahrelang
in politische Tätigkeiten eingebunden. Durch Seniorenvereine haben
In Hinblick auf die Wahlen engagieren sich die genannten Organisationen unterschiedlich. Die Senioren der
AG Alter wollen in erster Linie ihre
Anliegen in die Gesamtpartei einbringen. Zudem beraten sie Senioren
beim Wählen. De Mestral: «Wir erarbeiten Kriterien, die aufzeigen, auf
was man bei der Wahl eines Kandidaten schauen soll. Ausserdem zeigen wir mit diesen Kriterien auf, für
welche altersspezifischen Anliegen
sich der Kandidat, die Kandidatin
einsetzt.» Ausserdem veröffentliche
die AG Alter Mitgliederbroschüren
und organisiere diverse Veranstaltungen und Diskussionsrunden.
Der Verein für aktive Senioren
setze auf den Kontakt mit den Wäh-
lern. CO-Präsident Hans-Ueli Vogt:
«Wir organisieren Anlässe, wie etwa
eine Schifffahrt, um in Kontakt mit
den Wählerinnen und Wählern zu
treten.»
Senioren im Wahlkampf
Die Avivo werde im Vorfeld der Wahlen Empfehlungen veröffentlichen.
Marco Medici, Präsident der Avivo:
«Durch Publikationen beraten wir Senioren und Seniorinnen vor den
Wahlen. Ausserdem veranstalten wir
ein Podiumsgespräch, bei dem Vertreter von den Grünen, der SP, der
AL und der PdA anwesend sein werden.»
Die Pro Senectute werde sich in
Hinblick auf die Wahlen nur für gewisse Themen engagieren, nimmt dabei aber eine politisch neutrale Position ein. Rolf Krebser von der Abteilung Kommunikation fasst das Engagement der Stiftung wie folgt zusammen: «Als politisch und konfessionell
unabhängige gemeinnützige Stiftung
ist Pro Senectute Kanton Zürich primär dem Wohl der älteren Menschen
im Kanton verpflichtet.»
Die politischen Themen der Senioren:
Verein für aktive Senioren
• Massvolle Steuerpolitik
• Eine tiefere Staatsquote
• Eine konsequent auf Sparen ausgerichtete Finanzpolitik
• AHV
• Zuwanderung
Pro Senectute
• Altersreform 2020
• Fachgerechte individuelle Unter-
stützung und Betreuung von älteren
Menschen mit Demenz
AG Alter
• Armut im Alter
• Politische Partizipation im Alter
• Das Alter wird bunter
Avivo
• AHV
• Altersreform 2020
• Diskriminierung von Alten
Stadt Zürich
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Jungparteien: Von Jungen für Junge
Jungparteien sind in ihre
Mutterpartei eingebunden,
agieren aber unabhängig.
Warum braucht es Jungparteien? Wie unterscheiden sie sich von ihrer Mutterpartei, und welchen Einfluss nehmen sie auf den
Wahlkampf?
Jennifer Furer
Das Problem ist in der politischen
Landschaft omnipräsent: Junge beteiligen sich im Vergleich zu anderen
Altersgruppen nur wenig am politischen Entscheidungsprozess. Diesem
Trend wollen Jungparteien entgegenwirken. Pascal Theiler, Präsident der
JSVP: «Bei den letzten Kantonsratswahlen war die Beteiligung der 18
bis 30-Jährigen gering. Unser Auftrag als Jungpartei ist es, Junge zu
mobilisieren und ihnen aufzuzeigen,
warum sie abstimmen und wählen
sollen.» Auch Meret Schneider von
den Jungen Grünen ist der Meinung,
dass sich Junge am politischen Entscheidungsprozess beteiligen sollen:
«Der Nachwuchs muss nachkommen.
Junge Leute sollen ihre Anliegen in
den Gesetzgebungsprozess einbringen.» Tobias Deininger, Präsident der
Jungen EDU, stimmt dem zu: «Wir
stimmen heute für die Zukunft ab.
Diese Entscheidungen betreffen vor
allem die Jungen. Deshalb müssen
wir die jungen Bürger und Bürgerinnen auffordern, abstimmen und wählen zu gehen.»
Jungparteien agieren unabhängig
Jungparteien sind politische Verbände, in denen sich Junge mit gleicher
Gesinnung zusammenschliessen. Sie
sprechen Themen an, die den jungen
Bürgern und Bürgerinnen wichtig
sind. Sie sind an ihre Mutterpartei als
Jugendorganisation angeschlossen,
agieren aber als unabhängiges Gremium. Juso-Präsident Oliver Heimgartner: «Wir haben ähnliche Positionen wie unsere Mutterpartei. Dennoch setzten wir auf andere Themenschwerpunkte, die in erster Linie die
jüngere
Bevölkerung
betreffen.»
Auch Pascal Theiler, Präsident der
Jungen SVP, sieht die Aufgabe einer
Jungpartei innerhalb der Mutterpartei als ergänzend: «Unsere Themen
komplettieren sich.» Auch bei der
EDU nimmt die Jungpartei eine eigenständige Rolle ein. Tobias Deininger, Präsident der Jungen EDU:
«Die JEDU ist eine unabhängige Par-
ANZEIGEN
Mitdiskutieren und mitgestalten: Junge sollen am politischen Prozess aktiv teilnehmen. Wie beispielsweise
hier im Jungparlament. Hier erhalten junge Politikerinnen und Politiker eine Plattform.
Foto: zvg.
tei. Natürlich haben wir gewisse Synergien zu unserer Mutterpartei.
Trotzdem agieren wir eigenständig,
auch im Wahlkampf.»
Jungparteien im Wahlkampf
Im Wahlkampf spielen die Jungparteien eine wichtige Rolle. Sie tragen
Themen in die politische Diskussion
und kommunizieren die Bedürfnisse
der Jungen in ihrer Mutterpartei. Felix Huber, Co-Präsident der Jungen
Grünliberalen: «Als Jungpartei kann
man die Mutterpartei auf Themen
aufmerksam machen, die den Jungen
am Herzen liegen.» Besonders beim
Thema Überwachung sei der Genrationenkonflikt zu sehen, so Huber.
«Wir sind eine andere Generation
und sehen das Thema aus einem anderen Blickwinkel.» Auch Renato
Pfeffer, Koordinator der JEVP Zürich,
sieht eine Funktion der Jungparteien
im regen Austausch zwischen verschiedenen Generationen: «Als Jungpartei können wir Themen, die die
Jungen beschäftigen, an die Mutterpartei kommunizieren. So bringen
wir eine andere Perspektive in die
Partei.» Nicht nur das: Laut Silberschmidt beleben die Jungen unter
anderem die politische Diskussion:
«Weil wir noch unbefleckter sind,
können wir frecher an ein Thema herangehen und so das politische Geschäft beleben.» Auch Oliver Heim-
gartner von der Juso ist dieser Ansicht: «Wir probieren neue Dinge
aus. Das gibt uns die Möglichkeit mutiger Themen und Wahlkämpfe anzugehen.» Renato Pfeffer von der Jungen EVP sieht die Aufgabe einer
Jungpartei als Korrektivfunktion:
«Wenn Junge mit den Älteren politisieren, sieht die Gesetzgebung ganz
anders aus. Die Politik geht mit dem
gesellschaftlichen Wandel. Auch Jun-
ge müssen sich Gehör verschaffen.»
Dennoch wollen sich die Jungparteien nicht von ihrer Mutterpartei abgrenzen. Pascal Theiler (JSVP): «Unser Ziel ist es, nicht rebellisch gegenüber unserer Mutterpartei aufzutreten.» Auch Meret Schneider von den
Jungen Grünen sieht das so: «Ich halte nichts von Grabenkämpfen innerhalb der Partei. Klar gibt es Kontroversen zwischen den Generationen.
Politische Themen der Jungen
Allen gemeinsam:
• Kampf gegen den Überwachungsstaat
Juso (SP)
• Nachtnetz ausbauen, Nachtzuschlag abschaffen
• Steuergerechtigkeit
• gegen die Privatisierung des Service public
JSVP
• Zuwanderung
• Asylpolitik
• EU-Thematik
• Billag
Junge EDU
• Familienpolitik
• EU-Thematik
• Versorgungssicherheit
Jungfreisinnige (FDP)
• Wettbewerb Schweiz stärken
• Start-ups nicht mit Regulierungen
behindern
• AHV retten
• kompetitiver Arbeitsmarkt
• Rentensicherung
Junge EVP
• Berufslehren fördern
• Menschenhandel bekämpfern
• Studentenaustausch fördern
Junge Grüne
• Zusiedelungsinitiative
• nachhaltige Wohnformen
• nachhaltige Ernährung
Junge Grünliberale
• offene Gesellschaft
• gesunde Wirtschaft
• Umweltpolitik
Junge CVP
• effizientes Verkehrssystem
• Investition in Bildungssystem
• Familienpolitik
Diese sollten aber politisch ausdiskutiert werden.» Oliver Heimgartner
von der Juso ist ebenfalls dieser Meinung. Dennoch müsse eine Jungpartei auch einmal Zähne zeigen: «Es
gibt Leute in der Partei, die Sachen
machen, bei denen die Juso nicht dahinterstehen kann. In solchen Fällen
ist es die Aufgabe einer Jungpartei,
mutig aufzutreten.»
In Hinblick auf die Wahlen agieren die Jungparteien unterschiedlich.
Die Juso, bei den letzten Wahlen die
stärkste Jungpartei im Kanton Zürich, sorgte schon vor einigen Wochen für Aufmerksamkeit. In der
Kampagne gegen den Überwachungsstaat hat sich Präsident Oliver
Heimgartner nackt abblitzen lassen.
Heimgartner: «Grundsätzlich bekamen wir positives Feedback. Die
Nacktheit soll ja auch eine Botschaft
überbringen und macht in diesem
Kontext Sinn. Natürlich haben andere Jungparteien andere Strategien,
um ihre Anliegen zu kommunizieren.» Andri Silberschmidt von den
Jungfreisinnigen würde solche Bilder
nicht in Erwägung ziehen: «Wir wollen durch gutes Politisieren auffallen.
Wir gehen auf die Strasse und sprechen dort die Leute an. Es kann
durchaus sein, dass die anderen Parteien bessere Publicity machen als
wir. Dennoch bleiben wir unserer Linie treu.» Die anderen Jungparteien
setzen ebenfalls auf Strassenaktionen
und politische Veranstaltungen.
Chancen für die Wahlen
Bei den Wahlen wollen die Jungen
mitmischen. Mit eigenen Listen streben sie einen Erfolg an. Die Jungen
Grünliberalen wollen beim Erfolg der
letzten Wahlen anknüpfen. Felix Huber: «Damals waren wir die zweitstärkste junge Liste. Bei diesen Wahlen wollen wir den vierten Sitz unsere
Mutterpartei verteidigen.» Auch die
Junge EDU habe sich zum Ziel gesetzt, ihrer Mutterpartei zu helfen.
Für einen eigenen Sitz werde es vermutlich nicht reichen, so Tobias Deininger. Die JEVP und die JSVP sehen
ihre Aufgabe darin, ihre Mutterpartei
zu unterstützen. Pascal Theiler
(JSVP): «Unser Ziel ist es aber schon,
einen Sitz zu ergattern.» Auch die Juso strebe einen Sitz im Kanton Zürich
an, so Heimgartner. Die Jungen Grünen setzten sich zum Ziel, den Wähleranteil im Vergleich zu den letzten
Jahren zu erhöhen. Auch die Jungfreisinnigen wollen ihren Wähleranteil erhöhen: «Bei den letzten Wahlen
hatten wir einen Wähleranteil von
0,29 Prozent. Ziel ist es, diesen Prozentsatz zu verdreifachen.»
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Listenverbindungen: Wer geht mit wem?
Mit Listenverbindungen
kann eine Partei Sitze gewinnen, fehlende Listenverbindungen können zu Verlusten von Mandaten führen. Während die einen Parteien mathematische Gründe anführen, sprechen andere von ideologischen
Verknüpfungen.
Jennifer Furer
Am 18. Oktober wählt die Schweiz
200 Nationalräte. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein gutes Wahlergebnis
sind Listenverbindungen. Parteien tun
gut daran, ihre Partner sorgfältig auszusuchen: Bei den letzten Wahlen
konnte die GLP sechs von zwölf Sitzen
durch ihre Listenverbindung und etwas Proporzglück sichern. Auch im
Vorfeld der diesjährigen Wahlen rechneten und verhandelten die Parteien,
um möglichst ertragreiche Listenverbindungspartner zu ermitteln.
Die diesjährigen Listenverbindungen lassen sich in drei grosse Blöcke
zusammenfassen: Bei den Linken haben sich SP, Grüne, PdA, AL, Zentrumspartei und Künstlerliste zusammengeschlossen. In der Mitte gehen
GLP, CVP, BDP, EVP, Ecopop, Piratenpartei und Tierpartei zusammen.
Rechts bilden SVP und EDU eine Allianz mit der Autoliste. Die FDP setzt
im Kanton Zürich auf einen Alleingang und verbindet sich nur mit ihrer
Jungpartei.
Mitte-Allianz sorgt für rote Köpfe
Schon früh war bekannt, dass sich in
der Mitte eine grosse Allianz formt.
Laut Thomas Maier (GLP) stehen hinter der Mitte-Allianz vor allem mathematische Überlegungen: «Die Verbindung lohnt sich mathematisch. Die
Chance, an Restmandate zu kommen
und weitere Sitze zu gewinnen, ist
durch diese Listenverbindung grösser.» Auch die EVP ging die Listenverbindung primär aufgrund rechnerischer Überlegungen ein. Peter Reinhard: «Zwischen den Parteien aus der
Listenverbindung gibt es keine ideologische Verknüpfung. Die Verbindung
ist mathematisch opportun.» Auch die
BDP ist diese Verbindung wegen mathematischer Überlegungen eingegangen. Marcel Lenggenhager: «Die Verbindung hat keinen politischen Hintergrund. Die BDP geht weiter ihren
eigenen politischen Weg. Wir wollen
mit oder ohne Restmandate unseren
zweiten Sitz in Zürich absichern.
Wenn die Reststimmen nicht an uns
gehen, sollen sie zumindest die Mitte
stärken und nicht ans linke oder
rechte Lager gehen.» Nicole Barandun von der CVP stimmt dieser Argumentation zu: «Da kleine Parteien
auch in einer Listenverbindung wenig
Chancen auf Mandate haben, wollen
sie in der Regel, dass ihre Stimmen
an eine andere Mitte-Partei gehen.»
Die CVP wolle aus eigener Kraft einen
guten Wahlkampf hinlegen und sich
einen dritten Sitz in Zürich ergattern,
so Barandun.
In dieser Listenverbindung ist
ebenfalls die Piratenpartei. Während
die meisten Mitte-Parteien die Allianz
aufgrund mathematischer Überlegungen rechtfertigen, geht die Piratenpartei die Verbindung aufgrund thematischer Überschneidungen ein.
Marc Wäckerlin: «Grundsätzlich hätten wir auch mit den Grünen und der
AL eine Verbindung eingehen können. Wir haben uns aber entschieden,
mit den Grünliberalen eine Allianz zu
bilden, weil wir sie stärken wollen.
Unser Ziel ist es, den Sitz von Thomas
Maier zu retten.»
Für Ecopop erfolgte der Beitritt in
die Allianz auch aufgrund thematischer Überlegungen. Benno Büehler:
«Wir sind grundsätzlich offen, Verbindungen mit verschiedenen Parteien
einzugehen. Diese Mitte-Verbindung
sind wir eingegangen, weil wir erstens Themenüberschneidungen mit
den anderen Parteien haben und
zweitens diverse Politiker aus unterschiedlichen Parteien im Vorstand
von Ecopop vertreten sind.»
Dass die GLP mit Ecopop eine Verbindung eingeht, sorgt bei anderen
Parteien für rote Köpfe. Für die Linken war von Anfang an klar, dass sie
Verbindungen aufgrund inhaltlicher
Übereinstimmungen und nicht nur
wegen mathematischer Überlegungen
eingehen würden. Dayana Mordasini
(AL): «Hinter einer Listenverbindung
Listenverbindungen im Kanton Zürich
Beim Wahlgang vom 18. Oktober
werden folgende Listenverbindung
eingegangen:
• SP, JUSO, Grüne Partei, Partei der
Arbeit (PdA), Alternative Liste (AL),
Zentrumspartei, Künstlerliste
ANZEIGEN
• BDP, CVP, Ecopop, EVP, GLP, Piratenpartei, Tierpartei
• FDP geht keine Verbindung ein,
arbeitet mit Jungpartei zusammen.
• SVP, Eidgenössische demokratische Union (EDU) und Autoliste.
sollten politische Inhalte eine Rolle
spielen.» Für die Linken war klar,
dass sie der starken Mitte-Verbindung
ein Gegengewicht entgegensetzen
müssten. Daniel Frei (SP): «Aufgrund
der Allianz in der Mitte war es umso
wichtiger, dass sich die Linke zusammentut. Wir wollen damit ein politisches Zeichen setzen. Die Wähler haben dadurch die Gewähr, dass linke
Stimmen auch linken Parteien zugutekommen.» Auch Marionna SchlatterSchmid von den Grünen erachtet es
als wichtig, dass Listenverbindungen
aufgrund der inhaltlichen Übereinstimmung zustande kommen: «Wir
haben uns entschieden, unter anderem mit der SP eine Verbindung einzugehen, weil sie uns inhaltlich am
nächsten steht.»
FDP will nicht mit SVP gehen
Die FDP setzt im Kanton Zürich auf
einen Alleingang. Hinter dieser Entscheidung stecken zwei Gründe. Urs
Egger: «Mathematisch würde uns eine Verbindung mit den anderen Parteien nichts nützen. Zudem bin ich
der Ansicht, dass Parteien Listenverbindungen mit ähnlich gesinnten Parteien eingehen sollten.» Infrage gekommen wäre eine Verbindung mit
den Mitte-Parteien und eine Verbindung mit der SVP. Die FDP hat sich
gegen die Mitte-Allianz entschieden,
weil man gegen die Verbindung mit
Ecopop sei. Mit der SVP habe man
sich nicht zusammengeschlossen,
weil sich das mathematisch nicht lohnen würde. So setzt die FDP auf einen
Alleingang. Die SVP wäre bereit gewesen für eine Verbindung mit der
FDP. Reinhard Wegelin: «Da wir mit
der FDP vor allem in wirtschaftspolitischen Themen Überschneidungen haben, wäre eine Listenverbindung mit
ihr denkbar und wünschenswert gewesen.» Die SVP geht nun eine Allianz mit der EDU und der Autoliste
ein. Wegelin: «Wir wollen uns nicht
auf arithmetische Spielereien einlassen. Die SVP Zürich schliesst sich mit
diesen Parteien zusammen, weil thematische Überschneidungen vorhanden sind.»
Kritik an Listenverbindungen
Parteien und Politikbeobachter sind
sich einig: Listenverbindungen erfüllen ihren Zweck kaum mehr. Marionna Schlatter (Grüne): «Das System ist
ungerecht, weil grosse Parteien bevorzugt werden.» Auch Daniel Frei
(SP) sieht das Wahlsystem als veraltet
an: «Das System mit den Listenverbindungen ist überholt. Es sollte ein
Wahlsystem eingeführt werden, bei
dem der Wählerwillen besser dargestellt wird.» Urs Egger (FDP) sieht das
Politische Begriffe einmal einfach
• Nationalratswahlen:
Alle vier
Jahre werden 200 Mitglieder der
Volksvertretung in der Bundesversammlung durch das Volk gewählt.
Die Wahl findet immer am vorletzten Sonntag im Oktober statt.
• Ständeratswahlen: Der Ständerat
mit seinen 46 Vertretern und Vertreterinnen der Schweizer Kantone
wird gleichzeitig wie der Nationalrat gewählt. Das Wahlverfahren
richtet sich nach kantonalem Recht.
• Proporzwahl: Eine Proporzwahl,
auch Verhältniswahl genannt, ist eine Wahl, in der der Wahlvorschläger (Partei) Kandidaten in einer geordneten Wahlliste aufstellt. Die Sitze werden möglichst genau im selben Verhältnis zugeteilt, wie abgestimmt wurde. Die Nationalratswahlen erfolgen seit 1919 nach dem
Proporzprinzip. Eine Ausnahme
sind die Kantone, die aufgrund ihrer Einwohnerzahl nur ein Mitglied
in den Nationalrat delegieren dürfen. Diese sind: Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Glarus,
Nidwalden, Obwalden und Uri.
Auch der Bundesrat, die Bundesrichter und die meisten Kantonsund Gemeindebehörden werden in
Majorzwahlen gewählt.
• Listen: Listen sind Wahlvorschläge, die vom Kanton und der Bundeskanzlei (allgemeine Stabstelle
des Bundesrats) geprüft sind. Damit
die Listen unterschieden werden
können, werden sie nummeriert
und mit einer Bezeichnung versehen. Der Kanton veröffentlicht die
Listen mit dem Hinweis auf Listenverbindungen so früh wie möglich
im kantonalen Amtsblatt.
• Listenverbindung: Um einen Nationalratssitz zu gewinnen, brauchen die Parteien eine gewisse Anzahl Stimmen. Es kann aber sein,
dass dabei gewisse Reststimmen
übrig bleiben. Soll heissen: Die übrigen Stimmen reichen nicht für ei-
Problem ebenfalls in der Verzerrung
des Wählerwillens: «Allenfalls geht
der Sitz an jemanden, den der Wähler
gar nicht will.» Eine faire Alternative
sehen diverse Parteien im Doppelten
Pukelsheim. In Zürich wird diese Methode des Mathematikers Friedrich
Pukelsheim seit zehn Jahren erfolgreich umgesetzt.
Thomas Maier (GLP): «Wir hätten
dann auf nationaler Ebene ein faireres Wahlsystem, bei dem grosse Parteien nicht bevorzugt und der Wählerwille nicht verzerrt werden. Zudem
würden weniger Listen eingereicht,
nen weiteren Sitz. Parteien können
in diesem Fall von Listenverbindungen profitieren. Diverse Parteien
schliessen sich daher zu einer
Zweckgemeinschaft zusammen. Die
jeweiligen Reststimmen aller Parteien können so für einen oder mehrere weitere Sitze reichen. Die Parteien, die die meisten Reststimmen haben, erhalten die Restmandate der
übrigen Parteien. Das heisst: Vor allem grössere Parteien profitieren
von einer Listenverbindung.
• Unterlistenverbindung: Listenverbindung zweiter Stufe, durch die
sich einzelne Partner innerhalb der
Listenverbindung
zusammenschliessen. Durch die Unterlistenverbindungen können sie ihre Stimmen zusammenzulegen und damit
ihre Aussichten bei der Verteilung
der Mandate gegenüber anderen
Listenverbindungspartnern verbessern.
• Mandat: Unter einem Mandat versteht man in einer repräsentativen
Demokratie den politischen Vertretungsauftrag. Das Wahlvolk entscheidet durch Wahlen, wer Mitglied eines legislativen Gremiums
wird. Mandatsverteilung heisst somit, dass die Nationalratssitze verteilt werden.
• Sitzverteilung: Die 200 Sitze im
Nationalrat werden nach der Bevölkerungszahl auf die 26 Kantone
verteilt. Jeder Kanton hat mindestens einen Sitz. Dem Kanton Zürich
stehen 35 Sitze zur Verfügung.
• Mehrfachkandidatur: Eine Mehrfachkandidatur ist in der Schweiz
nicht erlaubt. Wenn der Name eines
Kandidaten mehr als einmal auf einem Wahlvorschlag eines Wahlkreises steht, wird er vom Kanton gestrichen.
• Wahlkreis: Die Nationalratswahl
ist eine gesamteidgenössische Wahl.
Die einzelnen Kantone bilden die
Wahlkreise.
was eine gewisse Konsolidierung zur
Folge hätte.» Peter Reinhard (EVP)
würde es bevorzugen, wenn der Doppelte Pukelsheim ohne eine Sperrklausel eingeführt würde oder wenn
im geltenden Proporz jeweils diejenige Partei mit dem grössten Rest-Mandatsanteil diese Stimmen zugesprochen erhält: «Weil so keine Stimmen
verloren gehen.» Einzig die SVP als
grösste Partei ist gegen den Pukelsheim auf nationaler Ebene. Wegelin:
«Beide Systeme haben Vor- und auch
Nachteile. Der Pukelsheim wird vom
Bürger zudem oft nicht verstanden.»
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 39
24. September 2015
21
Unterhaltsam und kontrovers: die Podiumsdiskussion mit Roger Köppel (Verleger und Chefredaktor «Weltwoche»), Sarah Bütikofer (Politologin), Olivia Kühni (selbstständige Journalistin,
Gesprächsleitung), Min Li Marti (Verlegerin «P.S.») und Andreas Honegger (ehemals NZZ-Redaktor und Kantonsrat, v.r.) im gut gefüllten Zentrum Karl der Grosse.
Foto: Lorenz Steinmann
«Weniger problematisch als die vielen Lobbyisten»
Politisierende Journalisten
sind das kleinere Übel als
lobbyierende PR-Profis. Und
objektiven Journalismus
gibt es nicht. Dies das Fazit
eines unterhaltsamen Diskussionsabends.
Lorenz Steinmann
Roger Köppel, Min Li Marti, Andreas
Honegger und Sarah Bütikofer kreuzten im Zentrum Karl der Grosse unter der Leitung von Olivia Kühni die
Klingen. Das Thema lautete «Partei
und Presse – passt das zusammen?».
Keine Interna nach draussen
Als Vertreter der Doppelrolle «Politiker und Journalist/Verleger» wussten
Min Li Marti (SP) und Roger Köppel
(SVP) einiges aus ihrem Alltag zu berichten. Zudem war mit dem ehemaligen «NZZ»-Redaktor und FDP-Lokalpolitiker Andreas Honegger eine Person dabei, die das «Doppelmandat»
viele Jahre genüsslich und ohne
Rücksicht auf Verluste vertrat. Sein
Kanonendonner gegen die frühere
SP-Stadträtin Ursula Koch beispielsweise ist unvergessen. Honegger, der
als Rentner aktuell eine Gartenkolumne bei der «NZZ» beackert, betonte
aber, dass er nie Interna oder Kommissionsunterlagen in seine Redaktorenarbeit einfliessen liess. «Ich hielt
doppelte Loyalität, obwohl ich den einen oder anderen Riesenknüller hätte
lancieren können», betonte Honegger.
Min Li Marti, Gemeinderätin und
Fraktionspräsidentin der Sozialdemokraten, sieht sich selbst weniger als
Journalistin denn vielmehr als Verlegerin des «P.S.» – obwohl sie vor Jahren durchaus mit spitzer Feder Kolumnen
im
«Zürcher
Student»
schrieb. «P.S.», das ist eine Art Vereinsblatt für Linke, das aus dem ehemaligen «Volksrecht» entstanden ist,
eine Auflage von etwa 7000 Exemplaren hat und nach offizieller Aussage
unabhängig ist und von der SP nicht
unterstützt wird. Min Li Marti berichtet laut eigenen Angaben nie über den
Stadtzürcher Gemeinderat, und sie
komme so in keinen Clinch zwischen
Presse und Politik, wie sie findet. Immerhin: Für die politisch voraussehbare Linie sorgen die bienenfleissigen
Redaktoren Koni Löpfe (ehemals SPPräsident) und Nicole Soland. Min Li
Marti figuriert auf dem durchaus aussichtsreichen 8. Listenplatz der SP.
Für sie sind die fehlenden Recherchemittel im Journalismus das viel grössere Problem als ein Roger Köppel in
Bern.
Quereinsteiger überschätzen sich
Im Gegensatz zur eher spröde argumentierenden Min Li Marti lief die
aufgeweckte, im Lauf des Abends immer frecher werdende Politologin Sarah Bütikofer vom Institut für Politikwissenschaften an der Uni Zürich zur
Höchstform auf. Sie wusste dem einige Minuten verspätet eintrudelnden
Roger Köppel bestens Paroli zu bieten. Köppel hatte zu seiner Verspätung keine valable Ausrede parat.
lobbywatch.ch
Wie transparent sind unsere Parlamentarier in Bern? Was ein
Hauptthema am Podium im Zentrum Karl der Grosse war, ist
auch Kern des Vereins lobbywatch.ch. Die Plattform Lobbywatch thematisiert Interessenbindungen von National- und Ständeräten zu Firmen, Vereinigungen und Institutionen. Gleichzeitig wird der Einfluss dieser Verbände, Organisationen und Firmen analysiert. lobbywatch.ch ist
noch unvollständig, weil a) nicht
alle Politiker zu Transparenz bereit sind und b) der Rechercheaufwand für den ehrenamtlich
betriebenen Nonprofitverein sehr
gross ist. (ls.)
Denn bekanntlich hat ihn Roger
Schawinski aus der die letzten Jahre
jeweils am Montag um 18 Uhr laufenden Livesendung «Roger gegen
Roger»
rausspediert.
Offizieller
Grund: Köppel ist Nationalratskandidat der SVP. Dabei blieb für den 50Jährigen lediglich Platz 17 der SVPNationalratsliste. In der laufenden
Legislatur ist die SVP des Kantons
Zürich mit elf Nationalräten in Bern
vertreten. Der Verleger und Chefredaktor der 1933 gegründeten «Weltwoche» müsste also einige Kollegen
vor ihm überholen, um gewählt zu
werden. Er ist ein Quereinsteiger, wie
Gottlieb Duttweiler, Monika Weber,
Filippo Leutenegger und Matthias
Aebischer. Und sogleich zitierte Büttikofer mit einem breiten Grinsen Untersuchungen, wonach die Performance von Quereinsteigern meist
kleiner bleibe als in der Eigenwahrnehmung. Honegger hingegen konterte, dass Journalisten den Profivorteil hätten, was Politikkollegen eher
verärgern würde. Und ergänzte, dass
es vor 50 und 100 Jahren mehr als
normal war, dass Redaktoren in der
Politik tätig waren. Der Grund: Sie
waren die bestorientierten Menschen
und hatten einen Wissensvorsprung.
Zudem herrschte damals eine Meinungspresse vor, die erst später von
Forumszeitungen abgelöst wurde.
Köppel wurde früher gemobbt
Ein Stichwort, das Roger Köppel
ziemlich enervierte. Für ihn sind Forumszeitungen «eine Lebenslüge, eine strukturelle Heuchelei, deren Redaktionen sind am untolerantesten»,
sprach Köppel seine eigenen Erfahrungen beim «Tages-Anzeiger» an (er
war einige Jahre Chefredaktor des
«Magazins», das damals laut Köppel
eine Beilage des Stellenanzeigers
war). Er sei damals – Achtung
Schlagzeile – sogar gemobbt worden
beim «Tagi».
Versuchte Einflussnahme
Ein weiteres Thema war die Einflussnahme der Bundespolitiker durch
Lobbyisten, PR-Büros und Verbände.
Köppel stört sich daran, dass viele
National- und Ständeräte Verwaltungsratsämter sammeln und so zu
unglaubwürdigen, bezahlten Parla-
ANZEIGEN
mentariern werden. Min Li Marti findet, dass Gesundheitslobbyisten viel
gefährlicher seien als eben Roger
Köppel als Volksvertreter.
Jositsch ist nicht fassbar
Andreas Honegger ging noch einen
Schritt weiter: Für ihn gibt es keine
transparentere Kandidatur als jene
Köppels. «Da weiss man, was man
hat, und wählt nicht die Katze im
Sack.» Hier musste sogar Köppel
schmunzeln und griff sogleich Politiker wie Ständeratskandidat Daniel
Jositsch an, der sich allen Wahlschichten anbiedere und nicht fassbar sei, im Gegensatz zu ihm, Köppel, selbst. Dabei sei Objektivität nie
möglich, betonte Honegger und erntete Zustimmung auf dem Podium.
Für ihn ist die Selbstdeklaration der
Journalisten wichtig. Etwas, das er
beim Schweizer Fernsehen vermisst.
«Die SRG ist völlig intransparent», ist
Honegger (67) überzeugt. Min Li
Marti offenbarte, alle seien so nett
zueinander und man bekomme
Beisshemmungen. Alle würde an einem zerren, und man müsse sich oft
fragen, wie man sich abgrenze. Etwas, das für Köppel kein Problem ist.
Er führte zur Objektivität und Unabhängigkeit den erfolgreichen Kampf
der «Weltwoche» gegen die Bundesratskandidatur von Bruno Zuppiger
ins Feld. Etwas, das ja nun wirklich
nicht auf der Parteilinie der SVP gewesen sei.
Wem es in den Nationalrat gereicht hat, weiss man am Sonntag,
18. Oktober.
ANZEIGEN
Afrikanische Lieder als Generationenprojekt
Musik im Festgottesdienst
von St. Franziskus: Am
Sonntag, 27. September,
um 10 Uhr in der Kirche
St. Franziskus, Wollishofen.
In der Pfarrei St. Franziskus werden
immer wieder innovative Musik- und
Chorprojekte initiiert. Die beiden
Chorleiterinnen
Moana
Labbate
(Franziskus Chor) und Manuela Crola
(Kinder-/Jugendchöre) spannen für
einmal zusammen und haben mit ihren Chören für den kommenden St.-
Franziskus-Festgottesdienst energieund klangvolle afrikanische Lieder
erarbeitet. Zusammen mit einer Perkussionsgruppe (mit Markus Maggiori) und Band werden die Kinder und
die Erwachsenen gemeinsam den
Gottesdienst schwungvoll bereichern.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die gerne in einem Chor singen
möchten, finden im laufenden Jahr
spannende Angebote unter fachkundiger Leitung. Hier eine Auswahl der
nächsten Auftritte: Sonntag, 1. November, 19 Uhr, Kirche St. Franziskus: Abendrot – Ausklang mit Wort,
Musik und Licht, eine Veranstaltung
von 40plus (Kleinformation des Franziskus Chors mit Cello-Solist Ivan
Turkalj). Sonntag, 6. Dezember/Freitag, 25. Dezember, je 10 Uhr, Kirche
St. Franziskus, Festgottesdienste: Joseph Haydn, Nikolai-Messe für Chor,
Solisten und Orchester, Franziskus
Chor mit Ensemble Francesco. Sonntag, 24. Januar, 10 Uhr, Alte Kirche,
ökumenischer Gottesdienst: stimmungsvolle Gesänge von John Rutter,
Gabriel Fauré, afrikanische Lieder
u.a., ein Mitsingprojekt des Franziskus Chors mit dem ref. Kirchenchor
Wollishofen (Leitung Moana Labbate
und Jutta Freiwald). (e.)
22
Stadt Zürich
Nr. 39
M A R K T P L AT Z / WA H L E N
24. September 2015
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Das Gesundheitswesen ist im Fokus von Politik
und Medien. Leider wird hier fast
ausschliesslich
über die Kosten
diskutiert. Kranke
Menschen
und Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten, werden dabei oft nur
als kostenverursachende Übeltäter/
innen wahrgenommen. Dabei geht
vergessen, dass wir ein gutes Gesundheitssystem haben. Und dieses
hat seinen Preis. Als Hausarzt und
Politiker setze ich mich für die Menschen hinter den Zahlen ein. Wer nur
noch von Kosten und Sparmassnahmen spricht, vergisst dabei die
menschliche Seite der Medaille und
steuert in Richtung Zweiklassenmedizin. Je mehr durch die öffentliche
Hand gespart wird, desto mehr wird
Gesundheit zum Luxusgut für diejenigen, die es sich finanziell leisten können. Dafür werde ich mich in Bern
besonders einsetzen:
– Krankenkassenprämien dürfen
höchstens 10 Prozent des Haushalteinkommens ausmachen.
– Mehr Ausbildungsplätze für Ärzte/-innen und andere Gesundheitsberufe. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen schadet uns allen.
– Chancengleichheit für alle Mitglieder unserer Gesellschaft, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und
Lebensweise.
Mit der Erfahrung als Hausarzt
und Kantonsrat werde ich mich im
Nationalrat für Ihre Gesundheit einsetzen.
Angelo Barrile,
Hausarzt, SP Zürich
Rüegg
verfügt
über einen Leistungsausweis
und eine Sachkompetenz, wie
sie bei Neukandidierenden
nur
selten anzutreffen sind. Sie ist eine profilierte und
erfahrene Politikerin, die auf 20 Jahre
erfolgreiche Tätigkeit im Zürcher
Kantonsrat zurückblicken kann. Beruflich ist sie als Regionenleiterin Zürich und Ostschweiz der Mediengewerkschaft syndicom tätig und mit
der nationalen Politik bestens vertraut. Ihr ist es zu verdanken, dass
der Kanton Zürich einen Berufsbildungsfonds hat. Sie hat erreicht, dass
alle Eltern im Kanton Zürich Anspruch auf einen familienergänzenden Kinderbetreuungs- oder Tagesschulplatz für ihr Kind haben.
Als Präsidentin der SP-Frauen der
Schweiz kämpfte sie jahrelang an vorderster Front für die Lohngleichheit
von Frauen in der Arbeitswelt. Als
Präsidentin des Gewerkschaftsbunds
des Kantons Zürich hat sie es zusammen mit Stadtrat Leupi geschafft,
dass der 1. Mai nach langen Jahren
der Krawalle wieder zur friedlichen
Demonstration geworden ist.
Wichtige Anliegen stehen auf der
politischen Agenda der nächsten Jahre. So das Verhältnis zur EU, das die
Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt entscheidend prägt. So die
Rentenreform 2020, die für die soziale Sicherheit in der Schweiz von zentraler Bedeutung ist. Die Wahl einer
bewährten Vertreterin der Arbeitnehmenden ins nationale Parlament ist
deshalb wichtig.
Julia Gerber Rüegg, SP
Angelo Barrile – Stimme Hohe Sachkompetenz
Julia
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für Ihre Gesundheit
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Sichere Arbeitsplätze,
fortschrittliche Infrastruktur und hohe Lebensqualität, das ist für
mich
die
Schweiz, unsere
Heimat.
Für diese unabhängige, erfolgreiche Schweiz setze ich mich gerne ein,
sei es seit zwölf Jahren als Gemeinderat, als Vorstand im Quartierverein
oder als Major im Militär.
Eine starke Schweiz ist international konkurrenzfähig, investiert in zuverlässige Mobilität, Bildung und Forschung, sorgt für Rechtssicherheit
und schafft Rahmenbedingungen, die
es der Schweiz erlauben, sich weiterzuentwickeln, um gerüstet für die Zukunft zu sein. Die Schweiz ist auch in
einem widrigen Umfeld erfolgreich.
Doch gerade die Frankenstärke zeigt:
Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Doch heute wird gerade in Bern zu häufig nur von den Problemen des Erfolgs gesprochen statt
von den Chancen. Oder es werden die
Gewinne der Vergangenheit verteilt.
Dabei müssen wir nun die Chancen
nutzen und damit die Grundlage für
den künftigen Erfolg setzen. Nötig
sind dafür Innovation und Entwicklung. Nur freiheitliche Lösungen können dabei erfolgreich sein, nicht Regulierungen und Vorschriften.
Als Unternehmer will ich nicht
Formulare ausfüllen, sondern Arbeit
schaffen. Kreativität statt Bürokratie.
Mein Ziel ist, dass die nächste grosse
Technologie-Firma aus Zürich statt
aus dem Silicon Valley kommt. Dafür
setze ich mich ein, weil mir die
Schweiz wichtig ist.
Michael Baumer, FDP
AKTUELL
Zürich 2
Nr. 39
Bauarbeiten bis Ende 2017
im Gebiet Dreikönigstrasse
Die Orgel in der Tonhalle steht für einmal im Mittelpunkt.
Foto: zvg.
In den kommenden 27 Monaten wird
das Gebiet rund um die Dreikönigstrasse Schritt für Schritt saniert. Die
Arbeiten beginnen am 5. Oktober
und dauern voraussichtlich bis Ende
2017. Die Verkehrsumstellungen erfolgen ab dem 19. Oktober. Das Bauprojekt umfasst die folgenden Strassen: Dreikönigstrasse, Gotthardstrasse, Genferstrasse, Tödistrasse, Stockerstrasse, Beethovenstrasse, Claridenstrasse, Splügenstrasse und Jenatschstrasse. Die Fahrbahnen und
Trottoirs in den meisten dieser Strassen sind in einem schlechten Zustand. Die Kanalisation hat das Ende
ihrer Betriebsdauer erreicht. Die alten, teilweise zu klein dimensionierten und zunehmend bruchgefährdeten Wasserleitungen müssen fast
überall ersetzt werden. Im Rahmen
dieser Sanierungsmassnahmen wird
der Strassenraum laut einer städtischen Mitteilung aufgewertet und
teilweise neu gestaltet. Die Gesamt-
zahl Parkplätze bleibt gleich, zum
Teil werden die Parkplätze aber
leicht verschoben. Zudem werden
nur noch sechs statt acht Behindertenparkplätze markiert. Auch fallen
ein Güterumschlagsplatz und ein Taxistandplatz weg. Dadurch und durch
die Parkplatzverschiebungen können
61 zusätzliche Velo- und Mofaparkplätze geschaffen werden. Die Alleebäume in der Genferstrasse werden
aufgrund ihres schlechten Zustands
ersetzt und in Abstimmung auf die
Parkfelder neu angeordnet. Zudem
pflanzt die Stadt elf zusätzliche Bäume in der Dreikönig-, Gotthard- und
Claridenstrasse. Mit Ausnahme der
Stocker- und der Dreikönigstrasse
wird im ganzen «Gebiet Dreikönigstrasse » Tempo 30 eingeführt. Der
Gesamtkredit für dieses Projekt beträgt 33,04 Mio. Franken. News und
der Baufortschritt sind zu finden im
Internet auf www.stadt-zuerich.ch/
dreikoenigstrasse (pd.)
Spektakulär sieht sie aus – und spektakulär klingt sie auch, die grosse
Konzertorgel in der Zürcher Tonhalle. Das «Zürcher Orgel Spiel» möchte
dieses international renommierte Instrument ins Rampenlicht rücken
und konzertant zum Klingen bringen.
Sechs Zürcher Organisten und eine
Saxofonistin sind am 1. Oktober zu
hören – in einem Programm mit
Schwerpunkt auf der französischen
Das «Cargo-Tram»
kommt nach Leimbach
«Die SP entrümpelt die Politik – und
ihren Keller», schreiben die Sozialdemokraten in einer Mitteilung. Mit anderen Worten: Man habe organisiert,
dass das Cargo-Tram nach Leimbach
komme ... Das ist zwar mehr im
übertragenen Sinn gemeint, da nicht
einmal in den kühnsten VBZ-Träumen von einer Tramverbindung nach
Leimbach die Rede ist. Seis drum:
Denn es kommen als CargotramDienstleistung immerhin Transportbusse zum Einsatz, und zwar am
Montag, 28. September, zwischen 7
und 9 Uhr auf dem Platz vor dem
Restaurant Hüsli.
Folgende Gegenstände können an
dem Tag abgegeben werden:
•Glas, Flachglas: Bilderglas, Fensterglas, Sicherheitsglas, Spiegel
•Metall, Grossmetall: Backform,
Felge, Metallgestell/-schrank, Metallwerkzeug ohne Motor, Pfanne, Skistock, Velo
•Kleinmetall: Alufolie, Draht, Getränkedose, Konservendose, Kaffeekapsel, Tube aus Aluminium
•PET
•Sperrgut: brennbaren Abfall wie
Koffer, Korbwaren, Matratze, Möbel,
Ski, Styropor (Grossmengen), Teppich
•Steingut: Geschirr, Gips, Hydrokugeln, Keramik, Steine, Tonwaren,
Trinkglas.
Gratis, aber ohne Auto, bitte
Achtung: Es gelten die Regeln des
Cargo-Trams: Anlieferung ohne Auto!
Der Platz im ERZ-Lastwagen ist beschränkt und die Menge pro Haushalt
begrenzt. Es soll für alle reichen,
steht in der Mitteilung. (e.)
Romantik, ergänzt mit einem zeitgenössischen Kammermusikwerk. Am
Schluss wird eine Gattung zelebriert,
für die die Orgel besonders prädestiniert ist: die Improvisation – wo Musik aus dem Moment heraus entsteht.
(eing.)
6 Organisten und 1 Saxofonistin. Orgel:
Els Biesemans, Zrinka Durut, Christian
Gautschi, Mayu Okishio, Christian Scheifele und Tobias Willi; Saxofon: Valeriya Bernikova. Patronat: alt Stadtpräsident Thomas Wagner. Unterstützt durch: Secure
Data Innovations, Migros-Kulturprozent.
Eintritt und Sitzwahl frei, Kollekte. Donnerstag, 1. Oktober, 19.30 bis 22 Uhr, Tonhalle Zürich, grosser Saal.
Das Bauprojekt umfasst die folgenden Strassen: Dreikönigstrasse, Gotthardstrasse, Genferstrasse, Tödistrasse, Stockerstrasse, Beethovenstrasse, Claridenstrasse, Splügenstrasse und Jenatschstrasse.
Vis.: zvg
GASTKOMMENTAR
Wie die Technik Einkaufen vereinfacht
storniert.» Mir bleibe nur, die neu
eingetippten Waren ohne den Vergünstigungs-Coupons zu zahlen. «Bei
den digitalen Coupons können wir
hier gar nichts machen.» Sie drückt
mir eine Karte mit Internetadresse
und Telefon des Grossverteilers in die
Hand. Pro Minute würde ein Anruf 8
Rappen kosten.
Auf dem Weg nach draussen
kommt mir ein Verdacht. Ich hol die
Quittung für die Blumen aus dem
Portemonnaie. Für die 8.90 Franken
hat es 5-fach und 2-fach Punkte gegeben.
Thomas Hoffmann *
Einkaufen ist eigentlich ganz einfach.
Und die Technik macht es immer einfacher. Nun ja, ein paar Tücken gibt
es schon. Als ich bei meinem Grossverteiler zum ersten Mal die digitalen
Coupons auf dem Handy aktivieren
will, muss ich feststellen, dass es hier
keinen Handyempfang gibt.
Aktion inkl.
Beim zweiten Mal bin ich schlauer,
aktiviere die Coupons zu Hause:
jenen für 5-fache Punkte, jenen für
2-fache Punkte und jenen für vergünstigte Bananen. Heute erhalte ich
also siebenmal so viele Punkte, wie
mein Einkauf wert ist. Zuerst hol ich
einen Blumenstrauss – nicht nur für
meine Frau, auch für mich –, dann
kann es losgehen. Samstags kauf ich
zwar nicht gerne ein, wegen der
langen Schlangen an den Kassen.
Aber die Technik meines Grossverteilers machts erträglich: Ich kann
das Vollkornbrot, das Naturejoghurt
und die Quarktorte mit Aprikose
selber scannen. Salat, Muscheln, und
dazu passen – ja, Ofen-Pommesfrites. 50% Aktion sind sie auch noch.
Alles nochmals eintippen
Vorbei gehts an den Warteschlangen
zum Zahl-Automaten. Das Scanngerät in die Halterung, die Kundenkarte
gezückt und – hä? Der BananenCoupon wurde zwar aktiviert, aber
den 5-fachen und den 2-fachen zeigt
es nicht an. Eine freundliche Dame
nimmt mein Handy, wischt auf der
23
APROPOS . . .
Philippa Schmidt
«Ich mach mir die Welt, widewide
wie sie mir gefällt», singt Pippi
Langstrumpf. In der derzeitigen
Flüchtlingskrise beschleicht einem
das Gefühl, dass sich einige Politiker von Pippis Motto haben anstecken lassen – der Wahlkampf lässt
grüssen. Mit Ruhm bekleckern sich
indes auch Journalisten nicht, die
zwischen Mitleidsschiene und reisserischen Schlagzeilen hin- und
herlavieren – hier lässt die Auflage
grüssen. Manche Ideologien lassen
sich nicht mit der bitteren Realität
in Einklang bringen. Während
ganz links der Ruf erschallt, die
Grenzen für alle zu öffnen, wollen
rechte Kreise die Schweiz am
liebsten komplett dichtmachen für
Flüchtlinge. Wie das praktisch
«Ich mach die Welt,
wie sie mir gefällt»
Sechs Organisten und eine
Saxofonistin in der Tonhalle
Am Donnerstag, 1. Oktober,
steht die mächtige Orgel in
der Tonhalle ganz im Zentrum eines Konzerts.
24. September 2015
«Da können wir …»
«Sie wischt auf der App
meines Grossverteilers
ein bisschen hin und her»
App meines Grossverteilers ein bisschen hin und her, nützen tut es
nichts. Sie storniert den Zahlvorgang,
ich blicke leicht besorgt auf meine
tiefgefrorenen
Ofen-Pommes-frites.
Ihr Rat: Ich soll vors Einkaufscenter
und die Coupons erneut aktivieren,
sie tippe an der Kasse nochmals alles
ein.
Ich gehorche – kann aber auf dem
Handy weder den 5-fachen noch den
2-fachen Coupon finden. Zurück zur
Dame. «Ah, dann hat es die Coupons
zwar aktiviert, aber auf dem ZahlAutomaten nicht angezeigt.» Ich atme auf. Doch die nette Dame muss
mich enttäuschen: «Die erste Rechnung mit den 103.40 Franken ist
Nun gehts zum Kundendienst, mitsamt den 2 Kilo nicht mehr ganz tiefgefrorenen Pommes. Es funktioniert
ganz einfach: die 7-fachen Punkte bei
den Blumen rückgängig machen und
beim Wochenendeinkauf verbuchen.
So stell ich es mir vor, doch auch diese Dame belehrt mich: «Da können
wir gar nichts machen.» Wenn die
Coupons aktiviert seien, genüge es,
im Restaurant einen Café zu trinken.
Na ja, kauf ich halt beim anderen
Grossverteiler ein. Wenn ich dort an
der Kasse zahle, erhalte ich – wie
früher im Tante-Emma-Laden – hübsche runde Märkli. Die kann ich in
ein Heft kleben, und wenn ein Feld
voll ist, erhalte ich ein Vielfaches
meiner Punkte.
* Thomas Hoffmann ist verantwortlicher
Redaktor beim «Zürich West» und wirkt
gelegentlich auch für das Schwesterblatt
«Zürich 2».
funktionieren soll, erklären die betreffenden Politiker nicht, denn die
Flüchtlinge kommen, ob wir unsere Grenze schliessen oder nicht.
Menschen auf der Flucht entwickeln eine immense Kreativität
beim Überwinden von Zäunen und
Mauern – wie die Geschichte beweist.
Wer einen Blick auf die globale
Konfliktlage wirft, dem wird
schnell bewusst, dass es eben
nicht nur Pull-, sondern vor allem
auch starke Push-Faktoren gibt.
Im Klartext: In vielen Ländern und
ganzen Regionen gärt es. So ist es
erstaunlich, dass nicht noch mehr
Flüchtlinge den Weg nach Europa
antreten: aus dem Sudan, aus Libyen oder Somalia etwa. Zu behaupten, dass es sich bei Flüchtlingen aus Syrien um Wirtschaftsflüchtlinge handelt, ist zudem angesichts der Gräuel des IS, aber
auch von Assads Schergen an
menschenverachtendem Zynismus
kaum zu überbieten. Klar ist allerdings auch, dass die Flüchtlingsströme, die sich derzeit nach Europa bewegen, dieses vor gewaltige
Herausforderungen stellen. Ein gerechter Verteilschlüssel unter den
Schengenstaaten scheint die einzige Lösung zu sein, denn das Dublin-Abkommen funktioniert de facto nicht mehr.
Dass gewisse Staaten, die bereits massiv von der EU profitiert
haben, sich nun gegen die Aufnahme von Flüchtlingen stemmen und
eine Lösung beim EU-Krisengipfel
verhindert haben, hinterlässt einen
bitteren
Nachgeschmack.
Auch die Schweiz ist keine Insel:
Nur gemeinsame Lösungen sind
überhaupt realistisch. Doch nur an
den Symptomen herumzudoktern
bringt nichts. So rächt es sich jetzt
beispielsweise, dass die internationale Gemeinschaft in Syrien jahrelang die Hände in den Schoss gelegt hat. Auch wer zugunsten von
Wirtschaftsbeziehungen bei Menschenrechtsverletzungen
öfters
wegguckt, bekommt nun die Quittung vorgelegt.
Leider können wir die Welt
nicht so machen, wie sie uns gefällt, sondern müssen mit den heutigen Realitäten zurechtkommen.
Aber bei allen Problemen dürfen
wir nie vergessen, dass es sich bei
den Flüchtlingen um Menschen
handelt – und zwar in vielen Fällen
um Menschen, die wirklich an Leib
und Leben bedroht sind.
24
Zürich 2
Nr. 39
S PO R T / WE R B U N G
24. September 2015
Badminton: Gelungener Saisonstart
Vergangenes Wochenende starteten
die Elite-Badmintonspieler in die
neue Saison. Erstmals taten sie dies
nicht mit einem Meisterschaftsspiel,
sondern mit einem Individualturnier
im Sihlsports. Dieser erste Ernstkampf gelang den einheimischen
Badmintonspielern
hervorragend,
und man darf sich nun auf das Wochenende vom 10./11. Oktober freuen, an dem man gegen den Vizemeister und den Meister in die neue Saison startet.
Eine hartnäckige Verletzung hielt
die Adliswilerin Delia Biedermann
die letzten eineinhalb Jahre davon
ab, Turniere zu bestreiten, und hinderte sie oft auch am regelmässigen
Training. Dieses Wochenende startete
sie im Mixeddoppel mit dem neu in
Adliswil wohnhaften Titon Gustaman.
Sowohl die indonesische Paarung
Yuswandari/Kusuma als auch Stocker/Hogianto und zum Abschluss
Ruhanda/Ruhanda fanden gegen die
exzellente Verteidigungsarbeit der
zwei Spieler keine Mittel, und so
durften die zwei am Ende zur Überraschung aller jubeln.
Hogianto in allen Disziplinen top
Der Adliswiler Yohanes Hogianto
Wirz stand bei seinem Lieblingsturnier dreimal auf dem Podest. Nach
einer durchzogenen letzten Saison
zeigte er Badminton vom Allerfeinsten und bewies, dass er noch lange
nicht zum alten Eisen gehört. Am
Samstag im Mixed musste er sich seinen Klubkollegen im Halbfinal beugen. Am Sonntag dann verlor er den
Einzelfinal äusserst knapp (21:19,
21:19) gegen den Bulgaren Stilyan
Makarski. Doch in einem hochklassigen Final zum Abschluss des Turniers konnte er doch noch einen Sieg
feiern. An der Seite seines Jugendfreundes Gustaman bezwang er den
ewigen Widersacher Ruhanda, der
mit dem jungen Bütikofer antrat, in
zwei engen Sätzen.
Yuswandari überzeugte
Erst seit wenigen Tagen ist die Neuverpflichtung der BV St. Gallen-Appenzell, Aprilia Yuswandari, in der
Schweiz. Bis dahin trainierte und
spielte sie vor allem in der Badmintonhochburg Indonesien und war in
der Weltrangliste immerhin auf Position 21. Somit war sie die grosse Favoritin. Und dieser Rolle wurde sie
absolut gerecht, und ihre Siege waren weder im Dameneinzel (im Final
gegen die Slowenin Tina Kodric)
noch im Doppel (mit Klubkollegin Inauen) gefährdet.
Erstmals wurde beim Shuttlecup
auch eine zweite Stärkekategorie
durchgeführt. Diese wurde ebenfalls
von einem Adliswiler dominiert. Joshua Panier gewann alle drei Disziplinen und zeigte den Adliswiler Verantwortlichen, dass er nach einer
durchzogenen Saison 14/15 für die
kommende Spielzeit bereit ist. Auch
der jüngste Teilnehmer, U15-Meister
Müller, brillierte und gewann die dritte Stärkeklasse und erreichte im Doppel in Klasse zwei das Podest.
Nun ist die Vorfreude auf den Saisonstart in drei Wochen noch grösser.
Vor allem auch, weil der finnische
Neo-Adliswiler Kaisti in Polen den
Mixed-Halbfinal erreichte, und es
scheint, als sei auch er bereit. (pd.)
Das Fifa-Fussballmuseum am
Tessinerplatz bald in der 90. Minute
Die Bauarbeiten am Tessinerplatz beim Bahnhof
Enge schreiten termingemäss voran. Nach rund 20monatiger Bauzeit hat der
Innenausbau des Museums
begonnen. An der Eröffnung im ersten Quartal
2016 kann festgehalten
werden, teilt die Fifa mit.
Seit März 2014 sind im Haus zur Enge am Tessinerplatz in Zürich massive Bauarbeiten im Gang. Die Fifa
Museum AG errichtet im Herzen von
Zürich das Fifa World Football Museum. Im September konnte mit dem
Innenausbau begonnen werden. Auf
allen drei Ausstellungsebenen werden derzeit die Inneneinrichtungen
mit ihrer aufwendigen Hintergrundtechnik für die über 1000 exklusiven
Exponate installiert. Es wird eine interaktive Erlebniswelt geschaffen, für
die im gesamten Museum nicht weniger als 60 Bildschirme verbaut werden. Besonders aufwendig ist der
Aufbau der exklusiv für das Museum
konstruierten
«Pinball-Maschine».
«Ich freue mich auf das Fifa World
Football Museum. Damit schaffen wir
eine Begegnungsstätte der besonderen Art. Denn das Fifa World Football
Museum weckt gemeinsame Erinnerungen und Emotionen und verbindet damit die gesamte weltweite
Besonders aufwendig ist der Aufbau der exklusiv für das Museum konstruierten «Pinball-Maschine».
Foto: zvg.
Fussballfamilie», wird Fifa-Präsident
Sepp Blatter in einer Mitteilung zitiert.
Mit dem Beginn des Innenausbaus geht das Fifa World Football
Museum in die entscheidende Phase.
«Es ist toll, dass nun endlich die Gestaltung des Innenbereichs begonnen
hat», freut sich Stefan Jost, Geschäftsführer der Fifa Museum AG.
«Alles, was wir bis anhin nur aus den
Plänen kannten, beginnt nun Form
anzunehmen.» Besonders gefordert
ist derzeit auch Creative Director David Ausseil: «Es bleibt noch viel zu
tun. Neben der aufwendigen Technik
müssen auch der gesamte Inhalt auf
Fehler geprüft, die Übersetzungen
gegengelesen und das umfangreiche
Videomaterial finalisiert werden.»
Der gesamte Innenausbau wird Ende
Oktober beendet sein. Dann beginnt
eine intensive Testphase sämtlicher
Museumsbereiche. Stefan Jost ist zuversichtlich: «Am geplanten Eröffnungstermin im ersten Quartal können wir festhalten.»
Das Fifa World Football Museum
wird nach Fertigstellung auf drei
Ebenen eine Ausstellungsfläche von
3000 Quadratmetern umfassen und
will sämtliche Facetten der Fussballwelt abbilden.
In einer interaktiven, multimedialen Erlebniswelt erfahren die geschätzten jährlich rund 300 000 Besucherinnen und Besucher, wie der
Fussball tagtäglich weltweit Emotionen weckt und die Menschen begeistert und beeinflusst. (pd./ls.)
Stadt Zürich
Nr. 39
24. September 2015
25
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Vorstand Kispex: Sandra Vassalli
mit Gatte Sergio, Ursula Gross Leemann und Eduardo Leemann (von
links).
Verstehen sich prima: Miss Schweiz Laetitia Guarino, die Medizin studiert und Kinderärztin werden will, und der lungentransplantierte Boris
Matosevic aus Bülach, Kispi-Botschafter.
Stadtpräsidentin Corine Mauch,
Stadtrat André Odermatt, Stiftungsrat Kispi.
Boris aus Bülach bewegte viele
VIPs zum Spenden für das Kispi
Es hat Tradition, dass der Kispi-Ball
im «Baur au Lac» die Ballsaison eröffnet – heuer bereits zum elften Mal.
Die Reichen und Schönen spendeten
reichlich. Die Ballkarte für 750 Franken sowie der Erlös aus Versteigerung und Tombola erbrachten den
stolzen Betrag von mehr als einer
halben Million Franken.
Der Erlös ist zur Erforschung
chronischer Atemwegs- und Lungenerkrankungen am Kinderspital bestimmt. Als Botschafter fungierte der
bald 16-jährige Boris Matosevic. Er
wurde von Moderator Sven Epiney
befragt. Der junge Bülacher, der eine
Lungentransplantation hinter sich
hat, will später Apotheker werden:
«Weil ich alle Nebenwirkungen von
Medikamenten kenne.» Täglich bis
zu 30 Tabletten müsse er nämlich
schlucken. Boris liebt die Berge, und
sein erklärter Lieblingsberg sei die
Jungfrau. Dann bleibe ihm also nur
noch der Mönch, scherzte Kispi-Direktor Felix Sennhauser. Im Gespräch mit Miss Schweiz Laetitia
Guarino zeigte sich der jugendliche
Boris als Charmeur erster Klasse:
«Sie ist in natura noch viel hübscher,
als ich sie von Bildern her kenne.»
Laetitia, deren Amtsjahr im November zu Ende geht, hat ihr Studium
bereits wieder aufgenommen. Sie will
Kinderärztin werden. Beim ausgelassenen Tanz mit Unternehmer Guido
Flury zog sie in ihrem Kleid aus
schwarzer Spitze alle Augen auf sich.
Auch Olivia, die schöne Frau von
Kipsi-Ball-Mitbegründer Oliver Wolfensberger zog bewundernde Blicke
auf sich. Mit ihrem sehr tiefen Décolleté und der gertenschlanken Figur wirkte die junge Mutter in ihrer
weissen Robe mit langer Schleppe
wie eine Fee aus dem Märchenland.
Welchen Stellenwert der Kispi-Ball
für die Zürcher Gesellschaft hat, zeigten wiederum die rege Teilnahme
und Spendenfreudigkeit der vielen
Gäste. Seit der Einführung des Benefizanlasses 2005 wurden unter der
Schirmherrschaft von Michel Rey,
dem ehemaligen Direktor des «Baur
au Lac», Wilhelm Luxem, dem jetzigen General Manager, und Professor
Felix Sennhauser insgesamt über 5
Millionen Franken gesammelt.
Spendet viel und gerne: Unternehmer Samih Sawiris mit Gattin Goya.
Immobilien-Unternehmer Oliver Wolfensberger mit seiner Frau Olivia.
Die Juristen Katharina S. und Ri- Vera Dillier mit Ball-Begleiter Dachard J. Wuermli von Tax Expert.
niele Mezzi, CVP-Politiker (AG).
Martin Vollenwyder, Präsident Eleonorenstiftung, Susanne Bernasconi, Claudia und Martin Meuli, Chirurgiedirektor Kispi (v. l.).
ANZEIGEN
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
www.lokalinfo.ch
Hatten ihren Spass am Kispi-Ball: Unternehmensberater Thomas Borer mit Gattin Denise und Herzchirurgin
Samira Hübler (r.).
26
Zürich 2
Nr. 39
24. September 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Jeden Montag und Mittwoch
Sonntag, 27. September
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11 Uhr im
ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
10.00 Lauf gegen Rassismus: Bäckeranlage.
10.30 Quartierfest: Programm: 10:30 Uhr ökumenischer Gottesdienst in der reformierten Kirche
Enge, die Junge Kantorei Zürich singt Vivaldis
«Gloria». Ab 12 Uhr Fest in der Kantonsschule
Enge. 13 Uhr Beginn Sponsorenlauf, Kinderprogramm: Masken basteln, Schminken. Ab 14 Uhr
Afro-Percussion, «afroamerikanische›› Versteigerung, Checkübergabe «Café au Lait», Tanz und
Workshop, Combo Dreikönigen spielt auf. Ab
17.30 Uhr ausklingen lassen. Ref. Kirche Enge,
Grütlistrasse 18.
13.00–16.00 Kinder-Wiesn: Mit Clown Billy, Hüpfburg, Rössli-Vierspänner sowie Gratis-Zuckerwatte und -Karussell. Mehr Infos auf www.zueriwiesn.ch. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
Die Pestalozzi-Bibliothek Zürich
(www.pbz.ch) empfiehlt:
Spiel der Zeit
England,
um
1930:
Maisie
Clifton lebt mit
ihrem
Sohn
Harry im Arbeiterviertel
von
Bristol. Harry
geht nur selten
zur Schule. Die
Hafendocks der Reederfamilie Barrington ziehen ihn magisch an.
Hier hat sein Vater Arthur gearbeitet, der angeblich im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Doch Harry ahnt,
dass dies nicht die Wahrheit ist.
Das Leben der Cliftons nimmt eine
jähe Wendung, als Harry dank seiner wundervollen Stimme ein Stipendium für eine Eliteschule erhält. Für den Aussenseiter öffnet
sich die Welt der Reichen und
Mächtigen, wo er sich schnell mit
Giles anfreundet, Sprössling des
Barrington-Clans. Harry verliebt
sich
in
Giles’
faszinierende
Schwester Emma, ohne zu ahnen,
dass die Schicksale ihrer Familien
auf tragische Weise miteinander
verknüpft sind …
Jeffrey Archer, geboren 1940 in
London, studierte in Oxford und
schlug bis 2003 eine bewegte Politikerkarriere ein. Berühmt wurde
er jedoch als Schriftsteller. Sein Familienepos
«Die
Clifton-Saga»
stürmte die englischen und amerikanischen Bestsellerlisten.
Jeffrey Archer. Spiel der Zeit. Heyne. 2015
Morgen kommt
ein neuer Himmel
Als Brett 14
Jahre alt war,
hatte sie noch
grosse Pläne für
ihr Leben, festgehalten auf einer Liste mit
Lebenszielen.
Heute, mit 34,
ist die Liste vergessen und Brett
mit dem zufrieden, was sie hat:
Freund, Job, schicke Wohnung.
Doch als ihre Mutter Elizabeth
stirbt, taucht die Liste wieder auf:
Ihre Mutter hat sie aufgehoben und
deren Erfüllung zur Bedingung gemacht, damit Brett ihr Erbe erhält.
Aber Brett ist nicht mehr das
Mädchen von damals. Um sie bei
der Erfüllung ihrer Ziele zu unterstützen, hat ihre Mutter Brett mehrere Briefe hinterlassen. Wütend,
enttäuscht und verletzt liest Brett
den ersten Brief und ist überwältigt
von der liebevollen und fürsorglichen Nachricht ihrer Mutter, die
gespürt hat, dass Brett in ihrem
Leben nicht glücklich ist. Die Briefe
rufen Brett dazu auf, ihre Träume
nicht aufzugeben und ihr Leben in
die Hand zu nehmen , denn nur sie
selbst kann es ändern. Kann Elizabeth ihrer Tochter dabei helfen,
sich selbst wiederzufinden?
Das Erstlingswerk unter dem
Originaltitel «The Life List» von Tori Nelson Spielman, geb. 1961, war
auf Anhieb ein Erfolg und wurde in
16 Sprachen übersetzt.
Tori Nelson Spielman. Morgen kommt ein
neuer Himmel. Fischer Krüger. 2014
Freitag, 25. September
17.00–19.30 Anschreiben Kinderkleider Herbstbörse:
Während des Verkaufs am 26. September,
9.30–11.30 Uhr, gibt es einen kostenlosen Kinderhütedienst. Ref. Kirchgemeindehaus Adliswil,
Kirchstrasse 2 in Adliswil.
Samstag, 26. September
9.00–16.00 Wollishofer-Märt: Viele tolle Stände; mit
dabei mit eigenen Stand auch das Pflegezentrum
Entlisberg, Paradiesstr. 45.
9.30–11.30 Kinderkleider-Herbstbörse: Während
des Verkaufs gibt es einen kostenlosen Kinderhütedienst. 14–14.30 Uhr Rückzahlung. Ref.
Kirchgemeindehaus Adliswil, Kirchstrasse 2.
10.00–12.00 «Auf den Spuren der Suchtprävention»:
Stadtrundgang zu Zürichs Drogengeschichte.
«Von der Riviera zum Letten». Org.: Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Er ist unentgeltlich und findet
bei jeder Witterung statt. Haltestelle Helmhaus.
10.00 Fest im Garten: Gemüseverkauf und freie
Besichtigung des Gemeinschaftsgartens (Führung
um 16 Uhr). Barbetrieb, Suppe in der Gartenküche (17.30 Uhr) und Benefizveranstaltung: Giuseppe Spina und Silvana Petrelli erzählen das
Märchen «Der Ländlerkönig» (19 Uhr. Garten am
Grenzsteig, Kilchbergstrasse 193.
14.00 Historischer Stadtrundgang: Die Veranstaltung ist (inkl. Apéro) kostenlos und steht auch
Nicht-Mitgliedern des Geschichtsvereins Adliswil
offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Sihlausteg. Adliswil.
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Fräulein,
zahlen bitte!». 100 Jahre Zürcher Beizengeschichte.
www.frauenstadtrundgangzuerich.ch.
Treffpunkt: Beatenplatz.
19.15 Konzert: Auftakt der Leimbacher Konzerte
2015/2016 mit «Südamerikanisches Flair». Ref.
Kirche Leimbach, Wegackerstrasse 42.
ANZEIGEN
Montag, 28. September
7.00–9.00 Entrümpelungsaktion: Die SP 1+2 organisiert in Zusammenarbeit mit dem ERZ eine Entrümpelungsaktion. Zwar kommt nicht das Cargo-Tram selbst, aber die Dienstleistung des Cargo-Trams kommt: Glas, Flachglas: Bilderglas,
Fensterglas, Sicherheitsglas, Spiegel, Metall,
Grossmetall: Backform, Felge, Metallgestell/schrank, Metallwerkzeug ohne Motor, Pfanne,
Skistock, Velo. Kleinmetall: Alufolie, Draht, Getränkedose, Konservendosen etc. Sperrgut:
brennbarer Abfall wie Koffer, Korbwaren, Matratze, Möbel, Ski. Anlieferung ohne Auto. Beim Restaurant Hüsli.
18.00 Podium: 18 Uhr: Bar und Grill; 19.30 Uhr:
Ezgi Akyol berichtet aus dem Flüchtlingslager der
HDP in Kurdistan. 20 Uhr: Koni Loepfe (SP), Markus Kunz (Grüne) und Niggi Scherr (AL) diskutieren über die EWZ-Ausgliederung und den Privatisierungswahn. 21 Uhr, live: Heinz de Specht spielen ein alternatives, 30-minütiges Set. Helsinki
Club, Geroldstrasse 35. Kreis 5.
19.00–20.30 Vortrag «Das Gehirn hat keinen Chef»:
Mit Prof. Dr. John-Dylan Haynes. Eintritt für Mitglieder kostenlos. Anmeldung: kfmv-zürich.ch
oder [email protected]. Kaufleuten.
18.30 Uhr. Weinauslese AG, Alte Landstrasse 4.
Donnerstag, 1. Oktober
14.30–15.30 Dia-Vortrag: Mit Walter Müller: «Norwegen – Land der Fjorde und der Mitternachtssonne». Alterszentrum Selnau, Selnaustrasse 18.
15.00–18.30 Besichtigung: Besichtigung des neuen
Aufenthaltraums mit Zvieri, Musik und Hausbesichtigung. Johann Heinrich Ernst Stiftung, Morgentalstrasse 90, (siehe auch Artikel Seite 7).
Freitag, 2. Oktober
Alabama Jazzband: Reservationen bitte unter 044
482 11 45. Im Restaurant Muggenbühl.
Samstag, 3. Oktober
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Die Mobilisierung der Frauen 1914–1918». Von Krieg,
Brot und Klassenkampf. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Haupteingang Opernhaus, Theaterplatz.
Sonntag, 4. Oktober
11.00 Wiesn-Stadl: Mit den Schlagerstars Francine
Jordi, Leonard und Newcomerin Stefanie Jodl.
Mehr Infos auf www.zueri-wiesn.ch. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
Dienstag, 6. Oktober
10.00–16.00 Kleiderverkauf Hebst & Winter: Firma
Valko, Winterthur. Pflegezentrum Entlisberg
(Saal), Paradiesstrasse 45.
15.00–16.00 Musikalischer Nachmittag: Das Duo
Etienne spielt auf. Alterszentrum Mittelleimbach,
Leimbachstrasse 210.
Donnerstag, 8. Oktober
14.30–15.30 Musik und Tanz: Die Plauschörgeler
Bachtobel laden zu Unterhaltung und Tanz ein.
Alterszentrum Kalchbühl, Kalchbühlstrasse 118.
Dienstag, 29. September
Dienstag, 13. Oktober
19.30 Lesung Ferdinand von Schirach: Aus dem Erzählband «Verbrechen». Reservation unter info@
weinauslese.ch oder 043 377 33 88. Apéro ab
14.30–15.30 Zither-Konzert: Das Zither-Quartett
des Zither Vereins Zürich spielt volkstümliche
Melodien. Alterszentrum Selnau, Selnaustr. 18.
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Leimbach
Rebenweg 6, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
Knirpsatelier: Fr, 25. Sept. und 2. Okt.,
10 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab ca. 3.
Jahre in Begleitung einer erwachsenen Person.
Offenes Atelier: Fr, 25. Sept. und 2.
Okt., 14 bis 17.30 Uhr, Kinder ab
Schulalter oder in Begleitung.
Holzatelier: Sa, 26. Sept., 10 bis 12.30
und 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab
Schulalter oder in Begleitung.
Textile Wundertüten: Mi, 30. Sept., 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung.
WerkSpielBrache: Mi und Fr 14 bis 17
Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in
Begleitung.
Grosseltern-Enkel-Atelier: Do, 1. Okt.,
10 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab ca. 3
Jahre, mit Omi oder/und Grosspapi.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See. Bachstr 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Brunch: So, 27. Sept., 10 bis 12 Uhr.
Das GZ am Wollimärt: Sa, 26. Sept., 9
bis 15 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Kleinkinder kreativ: Fr, 25. Sept. und
2. Okt., 15 bis 17 Uhr.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr.
ELDIS: Eltern lernen Deutsch in der
Schule. Anmeldung: P. Alonso, Tel.
079 300 68 93. Jeweils Mo und Mi
8.25 bis 10 Uhr (mit Kinderbetreuung!).
Themenabend: Entwicklungsförderndes Spielmaterial. Do, 5. Nov., 19.30
bis 21 Uhr, für Eltern mit Kindern
zwischen 9 Monaten und 2 Jahren.
Anmeldung Sekretariat Entlisberg.
ANZEIGEN
Sind auch dabei am Wollimärt am
Samstag, 26. September: Die Harmonie Wollishofen mit Präsidentin
Barbara Bischof mit einem Konzert
um 10.30 Uhr und der Quartierverein Wollishofen als Organisator,
hier der Präsident Martin Bürki. ls.
Tanzgruppe für Kinder: Jeden Do 16.15
bis 17.15 Uhr. Anmeldung: Tel. 078
769 11 05.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Grosses Quartierfest «Enge macht
Schule – in Kamerun», So, 27. September, 12 Uhr. 10.30 Uhr: ökumenischer Familiengottesdienst in der
grossen Kirche Enge. Anschliessend
Mittagessen und Programm auf dem
Areal der Kantonsschule Enge. 15.30
Uhr: offizieller Teil in der Aula mit
Moderator Patrick Frey. Checkübergabe durch Stadtrat Raphael Golta.
Sukkot: Mo, 28. Sept. 18 Uhr, 1 Woche Laubhütte auf dem Treffareal.
Letzter Grillabend der Saison: Do, 1.
Okt., 18 Uhr.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Öffnungszeiten:
sonntags von 14 bis 16 Uhr.
Leimbacher Konzerte
Saison 2015/2016
Eislauf-Kurse
Bald ist es wieder so weit, die
Eislauf-Saison beginnt!
Auch dieses Jahr bietet der
Eislauf-Club Kloten tolle Kurse für
alle Stufen an.
Herbstferienkurse
5. 10. 2015 – 16. 10. 2015
Saisonkurse für Kinder und
Erwachsene, Anfänger und
Fortgeschrittene
ab 19. Oktober 2015
– Kinderkurse
– Erwachsenenkurse
– MuKi-/VaKi-Kurse
– Powerskating-Kurse
für Hockeyaner
Sportferienkurse
22. 2. 2016 – 4. 3. 2016
Möchtet ihr einen Winter voller
Spass und Bewegung?
Dann: Auf die Kufen, fertig, los und
anmelden unter: www.eckloten.ch.
Wir freuen uns auf euch!
Südamerikanisches Flair
‹Misa Criolla› von Ariel Ramirez
(die weltberühmte kreolische Messe)
sowie ‹Nada te turbe›,
‹La Paz del Senior› und ‹Gracias a la vida›
Samstag, 26.09.2015, 19.15 Uhr
Ref. Kirche Zürich-Leimbach, Wegackerstr. 42
Infos: www.leimbacherkonzerte.ch
Projektchöre der Kantoreien Kilchberg und Leimbach
Leitung: Oscar M. Echeverry
Solist: Tino Brütsch, Tenor
Instrumentalisten:
Duo Ramos-Schneider, paraguayische Harfe, Gitarre, Charango und Bandoneon
Christine Kessler, Saxofon, Querflöte
Dominik Lendi, Kontrabass, Anna Heusler, Cello
Jean-Pierre Maillard, Perkussion
sowie Stücke von V. Ramos, V. Parra, H. Pascoal,
J. Pernambuco, A. P. Piazolla,
A. Portillo und J. Valdés
Eintritt frei, Kollekte
Künstlerapéro nach dem Konzert
Eine Veranstaltung der Leimbacher Konzerte
Sie erreichen uns mit der S4 oder Bus 70 bis Bahnhof Leimbach
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Nr. 39
24. September 2015
27
28
Zürich 2
Nr. 39
AKTUELL
24. September 2015
Neuer Name für den
Verein «Wollishofer
Heime für Betagte»
Der gemeinnützige Verein «Wollishofer Heime für Betagte» stellt älteren
Menschen in Wollishofen Pensionszimmer in seinen zwei Alterswohnheimen Studacker und Tannenrauch
sowie bezahlbaren Wohnraum in seinen Liegenschaften mit Alterswohnungen zur Verfügung. Seinen Namen erhielt der Verein bei seiner
Gründung am 1. Juni 1962. An der
Vereinsversammlung wurde – 53
Jahren nach der Gründung – die Einführung eines neuen Namens beschlossen: Der Verein heisst neu «Altersgerechtes Wohnen Wollishofen».
Wie kam es dazu? Insbesondere in
Kreisen der Bewohner der Alterswohnungen entbrannte eine Diskussion über das Wort «Betagte». Ab
welchem Alter ist ein Mensch betagt?
Ist ein älterer Mensch älter als ein
Betagter? Gibt es überhaupt eine feste Grenze, ab welchem Alter ein
Mensch betagt ist? Auch der Begriff
«Heime» schien für viele nicht mehr
zeitgemäss zu sein. Die heutige Generation älterer Menschen sieht sich
nicht in einem Heim untergebracht.
Viel eher spricht man von Wohnraum, Alterswohnungen oder altersgerechtem Wohnen. Der nun gewählte Name «Altersgerechtes Wohnen
Wollishofen» trägt dieser Entwicklung und den Wünschen der Bewohner Rechnung. Der Verlauf der Diskussionen zeigte, dass auch heute,
über 50 Jahre nach der Vereinsgründung, ein reger und erfolgreicher Gedankenaustausch zwischen Vereinsmitgliedern, Bewohnern, den Heimleitungen und dem Vorstand besteht,
was auch in Zukunft sehr begrüssenswert ist. (e.)
Erstes erfolgreiches
Treffen von «mEin
Wollishofer Laden»
Kürzlich versammelten sich
viele Betroffene und Interessierte im GZ am See zur
Diskussion und Abstimmung
über die eingereichten
Ideen von «mEin Wollishofer Laden». Unter den
Ideen figurierten nicht nur
Flyer und Prospekte, sondern auch ein Wollishofer
Weihnachtsmarkt oder ein
Einkaufspass.
Die Bäckeranlage wird am Sonntag ab 10 Uhr zur Laufstrecke für einen guten Zweck.
Foto: Dante Simonetto
Politische Prominenz und viel Volk
beim Lauf gegen Rassismus
Seit 1997 organisieren die Zürcher
Gewerkschaften mit dem Lauf gegen
Rassismus jährlich einen Benefizlauf
für die Migrantinnen und Migranten
in der Schweiz. In diesem Jahr findet
das Sportfest rund um die Bäckeranlage Zürich zum 14. Mal statt. Der
Startschuss fällt am Sonntag, 27.
September, um 10 Uhr. Es haben sich
bereits Politiker linker wie bürgerlicher Parteien angemeldet. So werden
nicht nur SP-Ständeratskandidat Da-
niel Jositsch, der grüne Nationalrat
Balthasar Glättli und AL-Nationalratskandidat Markus Bischoff, sondern auch CVP-Stadtrat Gerold
Lauber, GLP-Kantonsrat Andreas
Hauri und weitere Kantonsräte beim
Benefizlauf ihre Sportschuhe schnüren. «Die breite Unterstützung ist uns
äusserst wichtig. Schliesslich ist der
Lauf gegen Rassismus auch eine politische Kundgebung», sagt Björn Resener vom Organisationskomitee. Re-
sener weiter: «Wir wollen, dass Kanton und Gemeinden deutlich mehr
Geflüchtete als bisher aufnehmen.
Dafür braucht es parlamentarische
Mehrheiten.»
Kurzentschlossene können sich
noch am Tag selber für eine Laufstrecke anmelden. Eine Runde entspricht
400 Metern. (pd.)
GBKZ – Lauf gegen Rassismus, Telefon
044 241 97 92. Internetadresse für Infos:
www.laufgegenrassismus.ch.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Samstag, 26. September
ab 9.00 Uhr Wollimärt,Vorplatz Alte
Kirche
Sonntag, 27. September
10.00 Uhr Familiengottesdienst
Erntedank mit Pfarrer Sönke
Claussen, den Katechetinnen
Simone Bähler und Hanni Dündar,
den Kindern der Minichile sowie
Benjamin Blatter. Kollekte: Espoir
Hoffnung für Kinder-Zentrum
Hauriweg, anschliessend Apéro
18.00 Uhr Vorstellungsgottesdienst
mit Pfarrer Jürg Baumgartner
Alte Kirche. Es steht ein Fahrdienst
(hin/zurück) zur Verfügung. Anmelden bei Claire Philippi, Telefon 044
482 40 76
Montag, 28. September
14.30 Uhr Probe Wollichörli
ANZEIGEN
Kirchgemeindehaus Kilchbergstr.
19.00 Uhr Probe Kirchenchor Kirchgemeindehaus Kilchbergstr.
Dienstag 29. September
20.00 Uhr Probe Gospel-Singers
Kirchgemeindehaus Kilchbergstr.
Mittwoch, 30. September
19.15 Uhr Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
www.kirchewollishofen.ch
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 26. September
10.15 Eucharistiefeier
PZ Entlisberg
Ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 27. September
Franziskusfest
10.00 Eucharistiefeier; Afrikanische
Gesänge mit dem Franziskus- Chor,
Kinderchor, Trommelgruppe und
Band.
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Sonntag, 27. September
10.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zur Schöpfungszeit in der Kirche Enge. Judith Dylla, Rossella Dinkelmann, Olivia Burri, Andy
Pearson, Kinder und Jugendliche
1.–6. Klasse beider Gemeinden.
Musikalische Leitung: Barbara
Meldau, Antonio Vivaldi «Gloria»;
Junge Kantorei Zürich, Capriccio Barockorchester. Kollekte: ökumenische
Kollekte. Anschliessend Abschlussfest: «Enge macht Schule» in der
Kantonschule Enge
Dienstag, 29. September
12.00 bis 13.30 Uhr Mittagstisch
mit biblischen Geschichten für
PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Uhr Kinderchor (1.
bis 3. Klasse) im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Uhr Jugendchor
(4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Uhr Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau: 044 781 25 25
Donnerstag, 1. Oktober
Ökumenische Wandergruppe. Von
Wasterkingen nach Hüntwangen
Treffpunkt: 12.55 Uhr Treffpunkt HB
Wanderstöcke sind von Vorteil.
9-Uhr-Pass lösen
Der Saal war gut gefüllt am Dienstag,
8. September. Viele Ladenbesitzerinnen und Ladenbesitzer aus Wollishofen fanden sich um 20 Uhr ein, und
auch Vertreter des Quartiervereins
und der Politik waren dabei.
Franz Brügger vom BRS Reparaturservice eröffnete die Veranstaltung
und leitete durch den Abend. «Immer
mehr Geschäfte schliessen, wir müssen wieder vermehrt an einem Strick
ziehen.» Wollishofen sei kein anonymes Quartier, sondern eines mit Dorfcharakter. Man kenne sich untereinander, und dieses Miteinander soll
gestärkt werden, sagte er.
Animation wichtig
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde
der Anwesenden wurden die gesammelten Ideen präsentiert. Während
der anschliessenden Pause konnte jeder seinen Favoriten küren und mit
Klebepunkten versehen. Ideen, die
Interaktionen mit der Wollishofer Bevölkerung als Kernpunkt hatten, waren klare Sieger. So zeigte sich, dass
bessere Erkennungsmerkmale die
Bevölkerung aufmerksam machen
und zum Einkaufen im eigenen Quartier animieren sollen. Ausserdem
wird ein Verein gegründet, der sich
für die Anliegen und Interessen der
Ladenbesitzerinnen und Ladenbesitzer einsetzt und die Zusammenarbeit
untereinander stärkt. Statt «jeder für
sich» wird es in Zukunft «lokal und
gemeinsam» heissen. Davon sollen
auch die Bewohner profitieren.
Gründung am 20. Oktober
Nach einer weiteren Diskussionsrunde, wobei auch der Quartierverein zu
Wort kam, wurde das weitere Vorgehen besprochen. Man einigte sich
darauf, dass die Gründungsversammlung beim zweiten Treffen von «mEin
Wollishofer Laden» am 20. Oktober
um 20 Uhr stattfinden soll. Danach
geht es an die Umsetzung der Ideen.
Manuela Pfister