Programm Veranstaltung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus „Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre…“ Eine Szenenfolge mit Schülerinnen und Schülern des Marie-Therese-Gymnasiums Prolog Begrüßung Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister 1. Szenisches Bild Grußwort Reane Strübing, Leiterin des Marie-Therese-Gymnasiums Erlangen 2. Szenisches Bild Grußwort Dr. Hans-Markus Horst, Vorsitzender des Freundeskreises der jüdischen Gemeinde Erlangen 3. Szenisches Bild Grußwort Ester Klaus, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Erlangen 4. Szenisches Bild Epilog am Mittwoch, 27. Januar 2016, 19:00 Uhr im Redoutensaal „Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre...“ eine assoziative Szenenfolge zur Komposition „Verloren in Auschwitz, vier Stücke für Kammerensemble op. 133“ von U. Strübing Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz und beendete damit unvorstellbares Leid. Auf den Tag genau 71 Jahre später stehen zum Gedenken an dieses Ereignis und an die vorausgegangenen Gräueltaten des Holocaust 15 Schülerinnen und Schüler auf der Bühne und geben der Erinnerung Gestalt. Doch selbst ihre Großeltern waren zur Zeit des Holocaust noch Kinder. Was also gibt es für junge Menschen von heute über Auschwitz zu erzählen? Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre, denke ich an... Gas Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre, denke ich an... Verbrennung Hölle Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre, denke ich an.... kaputten Beton zu kleine Betten Grab Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre, denke ich an... Tränen und an Leichenberge. Wenn ich ‚Auschwitz‘ höre, fehlen mir die Worte. In der Szenenfolge „Wenn ich ‚Auschwitz’ höre...“ geben die von OStRin Katharina Gänßbauer und Theaterpädagogin Sonja Hilpert angeleiteten Schülerinnen und Schülern der Oberstufe ihren Assoziationen eine Form, machen sie sichtund fühlbar. Der Komponist Uwe Strübing nahm sich die von den Schülerinnen und Schülern assoziierten Begriffe als Motiv für seine Komposition „Verloren in Auschwitz“, die er für die Szenenfolge schrieb und die vom Schulorchester unter Leitung von Herrn Raab-Brust aufgeführt wird. „Wenn ich ‚Auschwitz’ höre“, so der Komponist, „fehlen mir die Worte. Allerdings riefen die von den Schülerinnen und Schülern assoziierten Begriffe Bilder hervor, die musikalisch Gestalt annehmen konnten. Und so stieg gleichzeitig mit der Musik vor dem ‚inneren Auge‘ eine Art Rahmenhandlung auf: Ein Kind irrt im Lager umher auf der Suche nach seiner Mama. So entstand als allen vier Stücken gemeinsames Motiv der ‚Mama‘-Ruf, der im vierten Stück sogar – ohne Text – einer Frauenstimme anvertraut wird. Dadurch bleiben mit diesem übergeordneten Bild auch die übrigen, durch die Begriffe hervorgerufenen musikalischen Bilder im Gedächtnis: Wir sollen uns erinnern, wir dürfen nicht vergessen!“ Die Theatergruppe webt im Takt dieser Tonsprache einen stummen Flickenteppich aus angespielten Szenenbildern: Zitierte Filmsequenzen, überlieferte Situationen, Fakten und innere Bilder, die vielleicht mehr der eigenen Vorstellungskraft als einem realen Auschwitz entspringen. Und dann geben die jungen Schauspielerinnen den Überlebenden, den jungen Leuten von damals, das letzte Wort, bevor die Musik verstummt. Auch Schülerinnen und Schüler aus dem Fachbereich bildende Kunst verleihen unter Anleitung von OStRin Petra von Stromberg, StRin Sabine Schuster und dem Bildhauer Herrn Matthias Schlitt dem Gedenken durch die Gestaltung des Bühnenbildes sowie durch die künstlerisch-produktive Auseinandersetzung mit dem Grauen Ausdruck: abgerissene Gliedmaßen als Gipsabdrücke im Sandbett, Rauchzeichen als Fumage, Mapping, Abstrakte Malerei und Schattenspiel unterstreichen das Unsagbare. Das Marie-Therese-Gymnasium will dem Gedenktag einen Rahmen geben, der über das ästhetischen Empfinden einen Zugang zu dem Unbegreiflichen verschafft. Beiträge der Fachschaft Kunst und am Projekt teilnehmende Schülerinnen und Schüler Gipsabdrücke im Sandbett Mehrere Klassen der Stufe 5 bis 9 haben mit ihrem Kunstlehrer Matthias Schlitt Gipsabdrücke im Sandbett hergestellt. Dazu drückten die Schüler ihre Hände, Füße oder auch ihr Gesicht in den nassen Sand und füllten die Negativform mit flüssigem Gips. Die so entstandenen plastischen Positivformen vermitteln eine eigene Zeichensprache. Einen besonderen Reiz hat die Sandkörnung an der Außenhaut. One-Minute-Sculpture Schatten der Schüler bilden Buchstaben, die sich zu Worten zusammenfügen lassen. (ebenfalls M. Schlitt) Mapping & Abstrakte Malerei Der gemeinsame Besuch des Dokumentationszentrums in Nürnberg mit der Kunstlehrerin Sabine Schuster und der private Besuch mehrerer historischer Stätten in der Metropolregion regte die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse zu eigenen Bildgestaltungen an. Hierbei entstand einerseits eine gemeinsam gestaltete Wand, die einen Überblick über historische Stätten in der Region bieten soll, andererseits große abstrakte Malereien, welche die bei der Recherche empfundenen Emotionen mit Farbe und Form ausdrücken. „Rauchzeichen“ (Fumage) Die Schüler/innen des P-Seminars Q 11 (unter Leitung der Kunstlehrerin Petra von Stromberg) stellen die sechs 5 Meter langen Fahnen am Bühnenbereich. Mit Hilfe von Fackeln brachten sie „Rauchzeichen“ auf Nesselstoff. Die experimentelle Technik wurde im Surrealismus erfunden, da die entstehenden Rauchspuren sehr assoziativ sind. Obwohl der Zufall eine große Rolle spielt, sind durchaus individuelle Ergebnisse sichtbar. Die Schrifttafeln für die Theatergruppe entstanden im Kalligrafiekurs Q11. Orchestermitglieder unter Leitung von Steffen Raab-Brust Helena Zeltner 10b Katharina Kreilein 10c Christina Kreilein Q12 Anna Franke 7b Isabella Langner 8b Johanna Einhaus 10a Lara Seeberger 10a Clara Köbernick 7e Kira Segnitz von Schmalfelden Q12 Joanna Strobel 8a Katharina Fischer 8c Charlie Wurmthaler 7c Juliane Gerling Q12 Sophie Achenbach 9c Antonia Stehr Q12 Alicia Ries 7e Sophie Jupe 7c Anne Kortekaas 9c Laila Schwabe Q12 Annika Kern Q12 Leonhard Lüdke 6b Ella Papp Q12 Antonia Korth Q11 Marie Schuderer Q11 Paul Wehrmann 7e Alina Wein Q11 Lucius Shi, 8b Technik unter Leitung von Dr. Gerhard Morgenroth Nico Eisner, Q12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Profilfachs Theater unter Leitung von OStRin Katharina Gänßbauer und der freien Theaterpädagogin Sonja Hilpert Mathilda Beuermann, Q11 Lilly Bongartz, Q11 Hanna Ehret, Q11 Julian Faik, Q11 Brit Gillmann, Q12 Linda Kalaycioglu, Q11 Alexander Lempp, Q11 Alexander Ludwig, Q11 Sophie Mc Cuen-Koytek, Q11 Lena Poppinger, Q11 Julia Spauke, Q11 Samira Ulm, Q11 Annika von Issendorff, Q11 Johannes Voß, Q11 Hanna Wichtel, Q11 Die Mitwirkenden danken dem Komponisten Uwe Strübing für große Offenheit dem Projekt gegenüber, der Stadt Erlangen und insbesondere den Ansprechpartnern im Bürgermeister- und Presseamt, den Instrumentallehrkräften der Fachschaft Musik am MTG und der Schulleitung sowie der gesamten Schulfamilie für die Unterstützung. Impressum : Bürgermeister- und Presseamt, Rathausplatz 1, 91052 Erlangen, Tel. 09131/86-2813 Text und Bild: Marie-Therese-Gymnasium Layout: Bürgermeisteramt
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