Investitionen folgen dem Wachstum – Auswirkungen auf den Automobilstandort Deutschland Eine Kurzstudie des Chemnitz Automotive Institute (CATI) von Prof. Dr. Werner Olle Juni 2015 Investitionen folgen dem Wachstum In einer globalisierten Welt kennen Investitionen – freier Kapitalverkehr vorausgesetzt – nur eine Richtung: sie fließen in die Regionen mit den nachhaltig aussichtsreichsten Wachstumspotentialen. Während wir im Inland mittlerweile kontrovers über Investitionszurückhaltung, ja‚ Investitionslücken‘ sprechen(1), vermeldet die Deutsche Bundesbank bei den deutschen Direktinvestitionen im Ausland Jahr für Jahr erhebliche Zuwächse. So auch in der jüngsten Bestandserhebung vom April 2015. Es ist lange her, dass in Deutschland über mögliche negative Auswirkungen steigender Direktinvestitionen im Ausland auf den inländischen Arbeitsmarkt im Sinne eines ‚job export‘ gesprochen wurde. Zu eindeutig waren und sind die analytischen und empirischen Befunde(2). Die Internationalisierung deutscher Unternehmen hat in den meisten Branchen vielmehr die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen gestützt und inländisches Wachstum befördert. Heute stellt sich für die deutsche Wirtschaft mit ihrem erreichten Internationalisierungsgrad vielmehr die Frage nach den Grenzen dieses weltmarktinduzierten Wachstumsmodells. Dies gilt in besonderer Weise für die deutsche Automobilindustrie, die in Summe ihrer Inlands- und Auslandsproduktion zu 90% für ausländische Märkte produziert. 1. Merkmale der Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie 1.1 Direktinvestitionen Nach der jüngsten Bestandserhebung deutscher Direktinvestitionen im Ausland für das Jahr 2013 entfallen gut 25% der Direktinvestitionen der verarbeitenden Industrie im Ausland auf den Automobilbereich. Das Wachstum dieser Investments ist exorbitant: im Zeitraum 2010 – 2013 verzeichnen wir einen Zuwachs um ca. 20 Mrd. € oder 30%; dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 9,5%(3). Für das Jahr 2014 können wir nach den veröffentlichten Transaktionswerten, die im Rahmen der Zahlungsbilanzstatistik vorliegen, erneut von einem Zuwachs in einer Größenordnung von ca. 10% ausgehen(4). In der regionalen Gliederung fällt die überragende Bedeutung europäischer Zielländer auf, die allerdings im Zeitablauf deutlichen Veränderungen unterworfen ist. Abb. 1 Regionale Gliederung des Bestandes deutscher Auslandsinvestitionen in der Automobilindustrie (2013) Im Folgenden • • analysieren wir wesentliche Merkmale der erreichten Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie, thematisieren damit verbundene Grenzen und Risiken und zeigen zusätzliche Internationalisierungspotentiale auf. © Chemnitz Automotive Institute Quelle: Deutsche Bundesbank 2 Investitionen folgen dem Wachstum Betrachtet man für den Zeitraum 2010 – 2013 ausschließlich die Bestandszuwächse, scheint Europa – neben Asien nach wie vor die beliebteste Zielregion für deutsche Direktinvestitionen zu sein. Doch dieser Schein trügt: allein in dem sonst atypischen Zielland Schweden sind in dem genannten Zeitraum die Bestandswerte um über 9 Mrd. € angewachsen. Dies ist allein dem Umstand der sukzessiven Aufstockung der Kapitalbeteiligung und schließlich der Übernahme von Scania durch den Volkswagen-Konzern geschuldet; und damit eines Unternehmens, das selbst global tätig ist (mit 2/3 seiner Beschäftigten im Ausland)(5). Bleibt dieser Sondereffekt unberücksichtigt, ist festzustellen, dass deutsche Investments in der Automobilindustrie im Ausland an europäischen Standorten in den letzten Jahren stagnieren, während insbesondere Asien, aber auch Amerika zum Teil enorme Zuwächse aufweisen. Innerhalb der Zielregion Asien dominieren mit weitem Abstand Direktinvestitionen in China, während Indien nur eine nachrangige Bedeutung hat und die südostasiatischen Länder nahezu unberücksichtigt bleiben. In der Zielregion Amerika nehmen aufgrund der eingetretenen Markterholung die Investments in den USA weiter zu. Mexiko wird – nicht zuletzt wegen seines Potentials als Export-Hub – zum TOPStandort der gesamten Region. Im Kontrast dazu reagieren Investoren auf die anhaltende Wachstumsschwäche und Absatzkrise in Brasilien. Abb. 2 Regionale Zuwächse des Bestandes deutscher Auslandsinvestitionen in der Automobilindustrie (2010 - 2013) Quelle: Deutsche Bundesbank © Chemnitz Automotive Institute 3 Investitionen folgen dem Wachstum In der stagnierenden Zielregion Europa verlieren westeuropäische Standorte weiter an Bedeutung (insb. Spanien) und verharren die osteuropäischen Länder (Ungarn, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Rumänien), auf die ca. 40% aller deutschen Direktinvestitionen in Europa entfallen, auf diesem relativ hohen Niveau(6). Die regionale Struktur der deutschen Direktinvestitionen in der Automobilindustrie im Ausland unterstreicht, dass diese überwiegend der Markterschließung und -sicherung dienen und nur zu einem geringen Anteil (ca. 10 – 15%) durch geringere Standortkosten im Ausland induziert sind. Letzteres gilt allerdings in hohem Maße für die osteuropäischen Standorte, von denen aus deutsche Hersteller und Zulieferer den gesamten westeuropäischen Markt beliefern(7). 1.2 Auslandsproduktion und Export Da Direktinvestitionsdaten durch finanzielle Bewertungen und Erfassungsabgrenzungen methodisch bedingte Restriktionen beinhalten, ist es ratsam, weitere Indikatoren zur Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie heranzuziehen. Hierzu bieten Daten zur Lokalisierung und Verwendung der Automobilproduktion eine geeignete Basis(8). Standorten übertraf - eine nochmalige Steigerung um 50%. Auch hier ergeben sich also jährliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Dramatisch, aber nicht überraschend fällt der Vergleich zur Automobilproduktion im Inland aus: gegenüber 2010 hat sich die Inlandsproduktion – dank den Zuwächsen von 3% in 2014 – um 50 000 Einheiten auf 5,60 Mio. PKWs erhöht. Seit 2005 bewegen sich die Daten auf einem Niveau zwischen 5,2 und jetzt 5,6 Mio. PKWs. Der weit überwiegende Teil der im Inland produzierten Fahrzeuge wird exportiert: 2014 sind dies – wie schon 2007 – wieder 4,3 Mio., dies entspricht einer Exportquote von 77%(9). Exportierte und mit deutschem Markenlogo im Ausland produzierte Fahrzeuge addieren sich somit 2014 auf insgesamt 13,6 Mio. Fzg. oder 91% der gesamten Fahrzeugproduktion deutscher Hersteller. Beleg für die überragende internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche auf der einen Seite, eine immense – auch die inländischen Standorte betreffende – Abhängigkeit auf der anderen Seite. 2014 produzierten deutsche Hersteller knapp 15 Mio. PKWs weltweit, davon 9,3 Mio. oder 62% an ausländischen Standorten. Gegenüber 2005 stellt dieser Wert der Auslandsproduktion eine Verdopplung dar; gegenüber 2010 - dem Jahr, in dem die Auslandsproduktion erstmals die Produktion an inländischen © Chemnitz Automotive Institute 4 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 3 Produktion und Absatz deutscher Automobilhersteller 2014 Quelle: CATI-Berechnungen auf Basis von Statistiken des VDA und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) Inlands- und Auslandsproduktion driften immer mehr auseinander – dies ist die eine Erkenntnis. Die andere Erkenntnis leitet sich aus der Stagnation des erreichten hohen Exportniveaus und einer um die 75% verharrenden Exportquote ab. © Chemnitz Automotive Institute Zwischen 2007 und 2014 sind die Absatzzuwächse der deutschen Automobilindustrie im Ausland ausschließlich durch die steigende Auslandsproduktion erzielt worden, während sich die Exporte in diesem Zeitraum auch in absoluten Zahlen nicht weiter erhöht haben. Dies ist ein deutliches Signal für künftige Entwicklungen. 5 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 4 Inlands-/ Auslandsproduktion und Exporte deutscher Hersteller (PKW) von 2005 2014 Quelle: VDA-Statistiken zur Weltautomobilproduktion deutscher Hersteller 1.3 Internationalisierung nach Fahrzeugklassen Weitere wichtige Merkmale zur Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie, hier: der Automobilhersteller, liefern die durch den VDA veröffentlichten Daten der Weltautomobilproduktion deutscher Hersteller nach Fahrzeugklassen. Wie zu erwarten ist, steht der Anteil der Auslands- an der Gesamtproduktion in direktem Zusammenhang mit der Wertigkeit der jeweiligen Fahrzeugklasse. Kleinst- und Kleinwagen werden zu 80 90% an ausländischen Standorten gebaut; Fahrzeuge der Oberklasse und Sportwagen hingegen zu 90% an inländischen Standorten. © Chemnitz Automotive Institute Sehr hohe Auslandsproduktionsanteile um die 70% haben auch die Kompaktklasse, die sog. Utilities (Caddy) und Geländewagen/ SUV. Von daher ist es auch keine Überraschung, dass der Anteil der Auslandsproduktion bei Volumenherstellern höher ist als bei Herstellern im PremiumSegment. Wir kommen später noch darauf zurück. 6 Investitionen folgen dem Wachstum Quantitativ dominieren in der Auslandsproduktion deutscher Hersteller Fahrzeuge der Kompaktklasse mit einem Anteil von 40%. Bemerkenswert ist, dass seit 2010 die Auslandsproduktion von Kleinwagen nahezu stagniert, während diese im Durchschnitt aller Fahrzeugklassen um über 50% zunimmt (mit außerordentlich hohen Zuwächsen bei Geländewagen/ SUV und bei Fahrzeugen der oberen Mittelklasse). Abb. 5 Internationalisierungsgrad der deutschen Automobilhersteller nach Fahrzeugklassen 2014 (Auslandsproduktion in % der Gesamtproduktion) Quelle: VDA-Statistiken Tab. 1 Auslandsproduktion deutscher Hersteller nach Fahrzeugklassen Quelle: VDA-Statistiken © Chemnitz Automotive Institute 7 Investitionen folgen dem Wachstum 1.4 Auslands-/ Inlandsbeschäftigte Nach den bisherigen Darlegungen ist zu erwarten, dass auch die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen der deutschen Automobilindustrie im In- und Ausland in wachsendem Maße auseinanderdriftet. Wertvolle Hinweise zur Auslandsbeschäftigtenzahl der deutschen Automobilindustrie liefert die Deutsche Bundesbank, die im Rahmen ihrer Erhebungen nach dem Außenwirtschaftsgesetz auch Strukturdaten der im Ausland investierenden deutschen Unternehmen erfasst. Nach diesen Erhebungen sind deutsche Investoren Ende 2013 insgesamt an 1.475 Unternehmen in der Automobilindustrie im Ausland unmittelbar oder mittelbar beteiligt. Diese weisen eine Gesamtbeschäftigtenzahl von 1.122 Mio. Mitarbeitern aus und verfügen über einen Jahresumsatz von 356 Mrd. €(10). In den letzten 5 Jahren verzeichnen wir konstante Wachstumsraten von etwa 8% p.a. Zwischen 2008 und 2013 ist die Zahl der Beschäftigten deutscher Automobilunternehmen (Hersteller und Zulieferer) im Ausland um über 360.000 angewachsen, seit 2010 um über 230.000. Dieser Zuwachs der Auslandsbeschäftigten der deutschen Automobilindustrie ist allerdings nicht identisch mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Tab. 2 Auslandsbeschäftigte der deutschen Automobilindustrie (2008 – 2013) Direktinvestitionen im Ausland (Mrd. €) Anzahl Unternehmen Jahresumsatz (Mrd. €) Beschäftigte (in 1.000) 2008 2010 2013 57,4 1.342 216,5 759 62,9 1.351 266,0 888 82,5 1.475 356,1 1.122 Quelle: Deutsche Bundesbank © Chemnitz Automotive Institute 8 Investitionen folgen dem Wachstum Tab. 3 Inlandsbeschäftigte der Automobilindustrie (2008 – 2014) Beschäftigte Inland davon: - Hersteller - Lieferanten 2008 2010 2012 2013 2014 749.420 701.585 742.199 755.983 774.891 415.500 298.835 398.191 274.623 419.551 291.751 433.599 290.936 447.151 295.426 Quelle: Statistisches Bundesamt Ein nicht unerheblicher Teil (Richtwert 40%) resultiert aus Übernahmen bestehender Unternehmen im Ausland. Lediglich mit Greenfield-Investments (Richtwert 60%) ist ein Zugewinn von neuen Arbeitsplätzen verbunden(11). tiefen, wenn auch vorübergehenden Absatzkrise in der Automobilindustrie, die bezüglich der Inlandsnachfrage allerdings durch wirtschaftspolitische Sondermaßnahmen (‚Abwrackprämie‘) abgefedert werden konnte. Gleichwohl stehen die Daten zur Entwicklung der Auslandsbeschäftigung der deutschen Automobilindustrie in einem signifikanten Kontrast zur Entwicklung der Beschäftigung an den inländischen Standorten. Auf der Hersteller-Seite werden die inländischen Beschäftigtenzahlen von 2008 bereits Ende 2012 wieder erreicht, während in der Zulieferindustrie selbst Ende 2014 das Ausgangsniveau von 2008 noch nicht wiederhergestellt werden konnte. Hierin spiegeln sich auch die abweichenden Internationalisierungsprofile von Herstellern und Zulieferunternehmen unterschiedlicher Größenstruktur wider. Mangelnde Internationalisierung wird zur Beschäftigungsbremse in der Zulieferindustrie. Betrachtet man dabei zunächst lediglich den Zeitraum 2010 – 2013, zeigen auch die Beschäftigtenzahlen an den inländischen Standorten der Automobilindustrie mit einem Zuwachs von 50.000 (= 2,5% p.a.) einen positiven Trend, der sich in 2014 weiter fortsetzen konnte(12). So erfreulich dieser Zuwachs auch ist, so wird mit dem Stand 2013 lediglich das Ausgangsniveau von 2008 erreicht; dem Beginn einer ab IV. Quartal einsetzenden © Chemnitz Automotive Institute 9 Investitionen folgen dem Wachstum Zwischenergebnis Die aufgezeigte Entwicklung zur Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie zeigt anhand verschiedener Indikatoren übereinstimmend, dass Investitionen, Produktion und Beschäftigung an ausländischen Standorten konstant und mit hohen jährlichen Wachstumsraten zulegen. Dagegen steht eine weitgehende Stagnation von Produktion, Umsatz und Beschäftigung im Inland. Im Ergebnis hat die deutsche Automobilindustrie im Ausland schon seit einigen Jahren quantitativ die heimischen Standorte hinter sich gelassen. Und diese Schere wird sich noch weiter öffnen, bei Produktion und Beschäftigung. Hieraus einen Abgesang auf die heimische Automobilindustrie abzuleiten(13) ist zwar medienwirksam, aber in der Sache unangemessen. Das Risiko für die inländischen Standorte besteht nicht darin, dass Hersteller und Zulieferer zunehmend im Ausland produzieren, sondern vielmehr darin, dass sich diese erfolgreiche Internationalisierungsstrategie aus Auslandsproduktion und Export möglicherweise eintrübt und nicht ungebrochen fortsetzen lässt. Um diesem realistischen Risiko zu entgehen, empfehlen wir den deutschen Automobilherstellern und –zulieferern dringend, neben dem Fokus auf Produkt- und Prozessinnovationen, die ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit begründen, sich zusätzliche Internationalisierungspotentiale zu erschließen. Da diese erst mittelfristig ihre Wirkungen entfalten können, ist durchaus Eile geboten. Gleichwohl ist das Zukunftsszenario für den Automobilstandort Deutschland evident: die automobile Inlandsnachfrage stagniert; die Exportquote aus inländischer Fahrzeugproduktion hat ihre Grenzen erreicht; also bleibt – neben dem produktbedingten qualitativen Wachstum - nur die wachsende Produktion im Ausland, um am globalen Wachstum der Automobilbranche teilzuhaben – eines Wachstums, das eben nicht mehr in Deutschland stattfindet. Diese Internationalisierung hat in den letzten zwei Jahrzehnten den heimischen Automobilstandorten in Summe nicht geschadet, sondern diese durch komplementäre Zulieferungen, neue Exportchancen, aber auch die Fähigkeit zur Mischkalkulation nachhaltig gestützt(14). © Chemnitz Automotive Institute 10 Investitionen folgen dem Wachstum 2. Internationalisierungspotentiale der deutschen Automobilindustrie Um zusätzliche Internationalisierungspotentiale der deutschen Automobilindustrie zu identifizieren, werden nachfolgend markt-, produkt- und unternehmensbezogene Indikatoren thematisiert und bewertet. 2.1 Regionale Wachstumsmärkte der Weltautomobilindustrie Wie in den Ausführungen zu den deutschen Direktinvestitionen im Ausland und der Auslandsproduktion deutscher Automobilhersteller dargelegt, konzentriert sich das Engagement deutscher Unternehmen traditionell zwar sehr stark auf Europa, in den letzten Jahren sind aber insb. China und der NAFTA-Raum (USA/ Kanada/ Mexico) zu Wachstumsregionen deutscher Engagements geworden. Diese Umorientierung wird unterstützt durch die regionale Verschiebung der globalen Automobilproduktion und –nachfrage. Auch in regional spezifizierten Wachstumsprognosen der Weltautomobilproduktion bis 2020 setzt sich diese Umorientierung unvermindert fort. Von dem prognostizierten Zuwachs um über 23 Mio. Fzg. 2015 - 2020 entfallen gut 50% allein auf China (8,5 Mio.) und die NAFTAStaaten USA und Mexico (3,5 Mio.). Abb. 6 Entwicklung der PKW-Produktion und –nachfrage nach Regionen (2007 – 2014) Quelle: OICA, Production/ Sales Statistics © Chemnitz Automotive Institute 11 Investitionen folgen dem Wachstum Erwartet wird zudem, dass sich in Europa - der Kernregion der deutschen Automobilindustrie – die begonnene Erholung fortsetzt, nicht zuletzt wegen des inzwischen hohen Durchschnittsalters des Fahrzeugbestandes(15). Auch diese Prognose bestätigt, dass die deutsche Automobilindustrie auf die richtigen Märkte gesetzt hat. Zu empfehlen ist allerdings, sich intensiver als bisher zwei weiteren asiatischen Märkten zu widmen: Indien und den ASEANStaaten. Letztere stellen durch die Dominanz der japanischen Hersteller vor Ort allerdings eine besondere Herausforderung dar. Werden abschließend auch länderbezogene Indikatoren zur Automobilnachfrage in den letzten Jahren (2007 – 2014) geprüft, weisen neben den ASEAN-Staaten Indonesien, Thailand, Malaysia auch folgende Märkte interessante Zuwächse auf: in Südosteuropa/ Vorderasien die Türkei und in Südamerika Chile (mit Abstrichen auch Peru)(16). Diese Länder verfügen zudem im Doing Business Ranking 2015 der Weltbank über Positionierungen, die ein Investment unterstützen(17). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass für die deutsche Automobilindustrie gute Chancen zur weiteren regionalen Diversifikation ihrer Auslandsengagements bestehen, die zügig genutzt werden sollten. Abb. 7 Zuwachs der Weltautomobilproduktion nach Regionen (2015 – 2020) in Mio. Fzg. Quelle: OICA, Production Statistics (Passenger Cars/ Light Commercial Vehicles) – PwC AUTOFACTS – eigene Berechnungen © Chemnitz Automotive Institute 12 Investitionen folgen dem Wachstum 2.2 Wachstumschancen zeugklassen nach Fahr- In der Analyse der Auslandsproduktion der deutschen Automobilindustrie nach Fahrzeugklassen hatten wir als besondere Merkmale herausgestellt, dass mit Stand Ende 2014 quantitativ die Kompaktklasse dominiert, in den Zuwachsraten seit 2010 jedoch die Auslandsproduktion von Geländewagen/ SUV und von Fahrzeugen der oberen Mittelklasse überproportional steigen. Bei zugleich relativ geringen Auslandsproduktionen im Bereich Kleinst-/ Kleinwagen manifestiert sich hierin sehr deutlich die deutsche Automobilindustrie als bis heute sehr erfolgreicher PremiumAnbieter. Es stellt sich allerdings die Frage, ob mit diesen Produktsegmenten der Erfolg auch mittel- und langfristig gesichert werden kann, da sich das automobile Wachstum nachhaltig in die Emerging Markets verschiebt und damit in Märkte, die sich hinsichtlich Bevölkerungs-/ Einkommensentwicklung erheblich von den ‚alten‘ Industrieländern unterscheiden. In diversen Prognosen zur Nachfragestruktur in diesen Märkten wurde vielfach betont, dass in diesen Ländern eine Nachfrage nach Ultra-Low-Cost-Cars (ULCC) heranwächst und sich zu einem Mega-Markt von ca. 16 Mio. Einheiten pro Jahr (2020) entwickeln wird. Für ein solches neues Segment mit Fahrzeugen in der Preisspanne von 2.500 - 5.000 $ ist die deutsche Automobilindustrie – und hier käme nur Volkswagen als Volumenhersteller ernsthaft in Betracht - in keinerlei Hinsicht aufgestellt. © Chemnitz Automotive Institute Werden dadurch die Chancen in den Zukunftsmärkten künftig begrenzt? Wird dieses Segment der Kleinstwagen zur „Achillesferse“ der deutschen Hersteller?(18). Eindeutig nein. In den entsprechenden Studien(19) wurde das Marktpotential für ULCC insbesondere sehr stark auf Indien und die südostasiatischen Länder eingegrenzt, mit einem erwarteten Anteil von über 50% des Gesamtvolumens. In anderen wichtigen Märkten (wie z.B. China) wurden die Potentiale – im Vergleich zu den Wachstumssegmenten Kompakt- und Mittelklasse – von vornherein als eher gering eingeschätzt. Neben dieser regionalen Eingrenzung wurde zudem das Nachfrageverhalten der unteren Einkommensschicht, die sich zwar theoretisch ein ULCC leisten könnte, deutlich überbewertet. Inzwischen wissen wir, dass sich ein Tata Nano trotz eines Kaufpreises von 2.500 $ in Indien, dem weltweit größten Zweiradmarkt, nicht durchsetzen konnte. Aus dem erhofften „Ford Modell T der Entwicklungsländer im 21. Jahrhundert“ ist mittlerweile eher ein Flop geworden(20). 13 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 8 Entwicklung der Einkommensklassen in Indien (2005 vs. 2020) Quelle: A.T. Kearney (2008) Die prognostizierte Einkommensentwicklung a.B. Indien zeigt allerdings ein anderes Phänomen oberhalb der potentiellen ULCC-Kunden, das für alle Entwicklungsländer und Emerging Markets gilt und auch quantitativ von immenser Bedeutung ist: das Entstehen einer neuen Mittelklasse. Um welche Marktpotentiale es sich hierbei handelt, mag man aus Prognosen der OECD ersehen, nach denen 2020 bereits mehr als die Hälfte der weltweiten Mittelschicht im asiatischpazifischen Raum leben wird(21). Auf dieses dynamisch wachsende Zielkunden-Potential hat sich die deutsche Automobilindustrie einzustellen. © Chemnitz Automotive Institute Dabei ist allerdings zu bedenken, dass auch dieses Marktsegment aufgrund der Pro-Kopf-Einkommen in diesen Ländern und Regionen äußerst preissensitiv ist. Diesem Wettbewerb können sich auch die deutschen Hersteller nicht entziehen(22). Auch der dokumentierte Zuwachs der deutschen Auslandsproduktion im Bereich Geländewagen/ SUV korreliert mit dem Nachfrageverhalten auf den internationalen Automobilmärkten. So verzeichnet dieses Segment z.B. bei den Neuzulassungen in Deutschland 2014 einen überproportionalen Zuwachs von 20% (KBA); für den europäischen Markt insgesamt wird bis 2018 ein Wachstum im Bereich 14 Investitionen folgen dem Wachstum Geländewagen/ SUV um 37% prognostiziert (PwC Autofacts). Und dieses ‚highspeed-growth‘ gilt auch für die neuen Märkte wie China. Wie die Chinese Association of Automobile Manufacturers (CAAM) Anfang März 2015 mitteilte, sind Produktion und Verkauf im SUV-Bereich gegenüber Vorjahr um 45% angewachsen(23). Dabei ist allerdings der verstärkte Wettbewerb lokaler Anbieter (wie z.B. Great Wall Motors) in den unteren Preissegmenten von erheblicher Bedeutung. Im Bereich der Geländewagen/ SUV stellt der US-amerikanische Markt nicht nur produktbezogen einen Sonderfall dar, sondern auch quantitativ. Im Mai 2014 wurden erstmals mehr SUV und Geländewagen (Cross-Over-Modelle) verkauft als klassische Limousinen. Mit ihrem Modellangebot und ihrer Fertigung vor Ort sind die deutschen Hersteller sehr gut positioniert; lediglich die Marke Volkswagen fährt auf diesem Markt dem Trend noch hinterher. Insgesamt ist die deutsche Automobilindustrie bezogen auf das Produktangebot sehr gut aufgestellt. Sie muss sich als Premiumanbieter in allen Fahrzeugklassen nach unserer Analyse nicht mit dem Segment der Ultra-Low-Cost-Cars beschäftigen, wohl aber mit dem Wettbewerbsdruck in den unteren Preissegmenten der Kompakt- und Mittelklasse wie auch bei den Geländewagen/ SUV. In diesen Segmenten wird auch das weitere Wachstum der Auslandsproduktion der deutschen Automobilindustrie künftig stattfinden. Wir empfehlen zusätzlich, dabei stärker als bisher auch Potentiale zur Produktentwicklung vor Ort mit lokalen Partnern zu nutzen. Dies könnte nicht nur beim Preiswettbewerb in den Emerging © Chemnitz Automotive Institute Markets hilfreich sein, sondern auch bei der Produktfindung auf dem US-Markt. Diese Vorgehensweise könnte überdies bei dem Thema Elektromobilität helfen, speziell auf dem chinesischen Markt, der trotz bislang eher enttäuschender Zahlen – dennoch mit Abstand über das weltweit größte Potential verfügt. Wenn der ‚Leitmarkt für Elektromobilität‘ Realität werden sollte – dann in China. Kollabierende Infrastrukturen in den urbanen Zentren auf der einen Seite, ein weit gefächertes Arsenal staatlicher Steuerungsinstrumente auf der anderen Seite werden diesen Markt beflügeln. Die aktuellen Zahlen aus dem I. Quartal 2015, die eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr beinhalten, sind ein erstes deutliches Signal in diese Richtung(24). Dies eröffnet auch den deutschen Herstellern immense Chancen, die nicht nur aus der vorhandenen Produktpalette schöpfen können (Volkswagen), sondern gezielt mit einem lokalen Partner auch neue Wege gehen (wie Daimler mit dem Partner BYD beim Projekt ‚Denza‘ und BMW mit dem Projekt ‚Zinoro‘). 2.3 Internationalisierung der Hersteller und der Zulieferindustrie 2.3.1 Automobilhersteller Wie oben dargestellt beträgt der Anteil der Auslands- an der Gesamtproduktion deutscher Automobilhersteller im Durchschnitt über 60%, wobei der Internationalisierungsgrad mit der Wertigkeit der jeweiligen Fahrzeugklasse korreliert. Dies bestätigt sich auch in den Relationen Auslands-/ Gesamtproduktion der verschiedenen deutschen Hersteller. 15 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 9 Anteil der Auslands- an der PKW-Gesamtproduktion deutscher Automobilhersteller (2014) Quelle: Berechnungen auf Basis der Geschäftsberichte 2014 der Daimler AG (Zahlen für Mercedes Benz Cars), der BMW AG (Zahlen für Marke BMW und BMW Group), der AUDI AG (Zahlen ohne Lamborghini) und der Volkswagen AG (Zahlen für Marke Volkswagen PKW) Die Anteile der Auslandsproduktion im Premium-Segment variieren zwischen 36% (Marke BMW) und 53% (Marke Audi). Die Marke BMW liegt leicht unter dem Daimler-Wert; die BMW Group (inkl. der Produktion des Mini in Großbritannien sowie bei Steyr und Nedcar) knapp unter dem Audi-Wert. Audi kann den Verbundvorteil des Konzerns nutzen und auch an Standorten anderer Konzernmarken produzieren (bei SEAT in Martorell; bei VW in Bratislava, Curitiba, Changchun und Foshan), sodass insgesamt ein höherer Internationalisierungsgrad erreicht wird. © Chemnitz Automotive Institute Als Volumenhersteller hat die Marke Volkswagen PKW demgegenüber bereits einen Auslandsanteil von fast 80% erreicht. Von diesem Volumen von knapp 4,9 Mio. Fahrzeugen werden bereits 55% in 7 Fahrzeugwerken in China gefertigt. Bei allen deutschen Herstellern hat sich der Anteil der Auslandsproduktion in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht(25). Weitere Erkenntnisse liefern die regionalen Internationalisierungsprofile der deutschen Hersteller BMW, Daimler und Audi. 16 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 10 Regionale Internationalisierungsprofile deutscher Automobilhersteller (2014) Quelle: Geschäftsberichte 2014 Mercedes Benz Cars verfügt über das ausgewogenste regionale Internationalisierungsprofil, mit Nachholbedarf in Südamerika. Hintergrund für das gegenwärtig in Bau befindliche Werk in Iracémapolis in Brasilien. Die Marke BMW setzt in ihrer Auslandsproduktionsstrategie zu 80% auf die Wachstumsmärkte NAFTA (hier: USA) und China. Auch BMW ergänzt die regionale Struktur gegenwärtig durch ein neues Werk in Araquari/ Brasilien und erweitert die Aktivitäten im NAFTA-Bereich (Ausbau Spartanburg, neuer Standort in Mexico). © Chemnitz Automotive Institute Auffallend ist, dass im Unterschied zu den beiden Wettbewerbern kein osteuropäischer Standort existiert; hier hatte man im Standortwettbewerb Leipzig den Vorzug gegeben. Zu erwähnen ist ferner, dass zusätzlich zu den angezeigten Standorten kleinere Montageaktivitäten bestehen (Indien, ASEAN-Region, Kaliningrad). Die Marke AUDI konzentriert sich bislang ausschließlich auf Standorte in China und Europa, unter Nutzung von VerbundSynergien im Konzern. Gegenwärtig wird ein neues Werk im NAFTA-Raum (hier: Mexiko) errichtet und in der Region Süd- 17 Investitionen folgen dem Wachstum amerika die Produktion im VW-Werk in Curitiba/ Brasilien vorbereitet. Auch Audi verfügt über eine CKD Montage in Indien (am Skoda-Standort in Aurangabad). Für die Marke Volkswagen PKW, die Ende 2014 in 20 Fahrzeugwerken im Ausland fertigte (4 in Europa, 2 im NAFTARaum, 4 in Südamerika, 2 in Indien, 7 in China und 1 in Südafrika), wird diese durchgängige regionale Gliederung nicht veröffentlicht. Trotz des überragenden Anteils der Auslandsproduktion in China wird dieser bis 2018 nochmals erhöht und ist ein Standort im ASEAN-Raum in Prüfung. Der Internationalisierungsgrad der deutschen Automobilhersteller ist im Premium- und Volumensegment gut ausgeprägt; das regionale Profil hat allerdings noch Schwächen. Dieses wird von allen Herstellern gegenwärtig mit Fokus auf China, den NAFTA-Raum und Südamerika weiter ausgebaut und diversifiziert. Weitere Chancen zur Diversifizierung könnten zusätzlich dadurch genutzt werden, dass in stärkerem Maße weitere hochflexible Mini-Fabriken geplant und realisiert werden, in denen - wie heute bereits Standard - mehrere Modelle gefertigt werden können (im Falle des VWKonzerns auch Modelle verschiedener Marken). Im Zeitstrahl bis 2020 erwarten wir einen weiteren Zuwachs der Auslandsproduktion deutscher Hersteller um 2,5 – 3,0 Mio. Fahrzeuge, die dann – bei relativ stagnierender Inlandsproduktion - einen Anteil von 70% an der Gesamtproduktion behaupten werden. Im Premium-Segment wird der Anteil der Auslandsproduktion auf Werte um ca. 50% der Gesamtproduktion ansteigen und sich © Chemnitz Automotive Institute auch im Volumen-Segment nochmals um weitere 5 Prozentpunkte erhöhen. Auch Hersteller im Premium-Segment, die heute noch über keine Auslandsfertigung kompletter Fahrzeuge verfügen (wie z.B. Porsche) werden dann im Ausland fertigen (Entscheidungsstand: künftige CayenneFertigung erfolgt in Bratislava)(26). Wir empfehlen zusätzlich, selbst eine Fertigung im Hauptmarkt und zugleich SUVLeitmarkt USA zu prüfen. Dieser Prozess zur fortschreitenden Internationalisierung muss und wird auch organisatorische Auswirkungen bei den OEM nach sich ziehen. Unternehmen, die in so kurzer Zeit auch in der Produktion (nicht nur im Absatz) zu ‚global playern‘ geworden sind, haben zwangsläufig organisatorischen Nachholbedarf. Sie müssen nunmehr auch zu ‚global companies‘ werden und das Verhältnis von zentraler Steuerung und dezentraler Entscheidungskompetenz neu definieren. Dies gilt weniger für die ‚Fliehkräfte‘ einzelner Marken in einem Konzernverbund, als vielmehr für die künftige (auch markenübergreifende) Rolle und Verantwortlichkeit regionaler Gesellschaften und Strukturen, von der Produktentwicklung bis zur Distribution. Wir empfehlen außerdem, im VolumenSegment über heutige Markteintrittsstrategien neu nachzudenken und diese anzupassen. Die Aufnahme von Produktionstätigkeiten in den neuen Märkten erfolgt vielfach über CKD-Abwicklungen, die aus Deutschland erfolgen. Zumindest in Asien könnte man sich künftig regional zentrierte CKD-Abwicklungen vorstellen, ausgehend von den Standorten in China. Dies würde zwar bestehende Exporte ex Deutschland reduzieren, zugleich aber neue Marktchancen durch größere Marktnähe und geringere Kosten eröffnen. 18 Investitionen folgen dem Wachstum 2.3.2 Zulieferindustrie Innerhalb der Zulieferindustrie hat sich im Zeitablauf der Differenzierungsprozess immer weiter intensiviert. Begünstigt durch die Strategien der Automobilhersteller (Reduzierung der Fertigungstiefe, Modularisierung, Outsourcing) ist eine Zulieferpyramide weiter ausgeformt worden, an deren Spitze 1st TierLieferanten stehen, die in bestimmten Produktbereichen durch Innovationsführerschaft hohe Weltmarktanteile behaupten und in Größe und Positionierung selbst internationale Konzerne sind. Diese Unternehmen stehen hinsichtlich ihrer Auslandsproduktion und ihrer weltweiten Präsenz den Automobilherstellern nicht nach, ganz im Gegenteil – sie sind die Akteure, die international am besten aufgestellt sind. Die aufgeführten Unternehmen haben einen Automotive-Umsatz von mindestens 2,5 Mrd. bis über 30 Mrd. € und gehören insgesamt zur Gruppe der 15 umsatzstärksten Automobilzulieferer in Deutschland 2014. Tab. 4 Internationalisierungsgrad deutscher TOP-Automobilzulieferer (2014) Unternehmen weltweite Präsenz Beschäftigte Ausland in % Gesamtbesch. Continental F+E-Standorte in 27 Ländern 72 Bosch 94 Entwicklungsstandorte weltweit 64 ZF Friedrichshafen 113 Produktionsstandorte weltweit 58 Mahle Ca. 100 Produktionsstandorte (ohne D) 79 Schaeffler 74 Werke der Schaeffler-Gruppe weltweit 63 Hella Produktionsstandorte in 14 Ländern 68 Brose 33 Produktionsstandorte (ohne D) 65 Eberspächer ca. 50 Standorte (ohne Handelsvertretungen) außerhalb Deutschland) 49 Dräxlmaier mehr als 50 Standorte (ohne D) 90 Webasto mehr als 25 Produktionsstandorte (ohne D) 65 Quelle: Statista 2015, Geschäftsberichte der Unternehmen (Reihenfolge entspr. Umsatz 2014) © Chemnitz Automotive Institute 19 Investitionen folgen dem Wachstum Alle diese 1st Tier-Lieferanten sind weltweit mit Produktions- und Entwicklungsstandorten präsent und planen einen weiteren Aus- und Aufbau ihrer Standorte im Ausland. Verwenden wir als Maßstab des Internationalisierungsgrades den Anteil der Auslands- an den Gesamtbeschäftigten, so liegt dieser Indikator bei den ausgewählten Unternehmen heute schon im Mittel bei 65%. In der Spitze erreicht dieser in arbeitsintensiven Produktionsprozessen (Fertigung von Bordnetzen und InterieurKomponenten) sogar 90%. Dieser Internationalisierungsgrad der 1st Tier-Lieferanten liegt damit erheblich über dem der deutschen Automobilhersteller, die 2014 Anteile zwischen 28% (Mercedes Benz Cars) und 54% (Volkswagen Konzern) aufwiesen. Ursachen hierfür liegen insbesondere darin begründet, dass die deutschen 1st Tier-Lieferanten für mehrere Automobilhersteller verschiedener Länder tätig sind, deren regionales Profil je nach Herkunftsland Abweichungen aufweist, sodass sich allein hieraus eine breiter gefächerte globale Präsenz ergibt. Gleichzeitig sind die einzelnen Produktionsstandorte der 1st Tier-Lieferanten trotz ihrer anspruchsvollen Produkte in der Regel deutlich geringer dimensioniert als Standorte der Automobilhersteller. Die Fertigung von einzelnen Komponenten (von der Achse bis zum Cockpit oder Frontend) beinhaltet jeweils Teilbereiche aus der Produktion kompletter Fahrzeuge. Dies reduziert Investitionen und Risiken je Einzelvorhaben und erleichtert im Ergebnis die regionale Diversifikation. Eine ganz andere Welt findet sich am unteren Ende der Zulieferpyramide, bei den Einzelteil-Lieferanten (n-tier Lieferanten) © Chemnitz Automotive Institute und damit des Zulieferbereiches, in dem sich insbesondere die mittelständischen Betriebe befinden. Dies zeigt sich bereits in den statistisch ausgewiesenen Exportquoten. Während die deutsche Automobilindustrie 2014 insgesamt über eine Exportquote von 64% verfügt, liegt diese bei den Herstellern bei 72% und bei den Zulieferern – trotz in den letzten Jahren gestiegener Ausfuhren – lediglich bei 37%. Von diesen Exporten der Zulieferer gehen ca. 50% in Länder der Eurozone, während dieser Anteil bei den Herstellern lediglich ca. 25% beträgt(27). Allein diese Zahlen zeigen, dass die mittelständische Automobilzulieferindustrie hinsichtlich ihrer globalen Ausrichtung ein doppeltes Defizit hat: ein weit unterdurchschnittlicher Erfolg auf Auslandsmärkten bei gleichzeitig weit überdurchschnittlicher Begrenzung des Auslandsumsatzes auf den Euro-Raum. Bei Zulieferunternehmen in den neuen Bundesländern fallen diese Defizite noch gravierender aus: hier beträgt die Exportquote sogar nur 29% und der Anteil der Ausfuhren in Länder des Euro-Raums weit überdurchschnittliche 61%. Die Zulieferunternehmen partizipieren zwar indirekt an der globalen Ausrichtung ihrer Kunden (drei Viertel der im Inland produzierten Fahrzeuge ihrer Kunden gehen in den Export), ihr eigenes internationales Engagement ist jedoch äußerst begrenzt und lässt eine Ausrichtung auf die Automobilmärkte der Zukunft weitgehend vermissen. Dies zu korrigieren, ist ohne zunehmende eigene Auslandsengagements der mittelständischen Zulieferindustrie nicht machbar. 20 Investitionen folgen dem Wachstum Abb. 11 Internationalisierungsgrad im Mittelstand Die Problematik des Mittelstandes verdeutlicht eine Befragung der KfW bei über 3.000 mittelständischen Unternehmen aller Sektoren und Branchen aus dem Jahre 2012 sehr anschaulich. Danach hatten 80% der Unternehmen keinerlei Auslandsaktivitäten, die Exportorientierung war auch zu diesem Zeitpunkt überwiegend auf den europäischen Raum ausgerichtet und hinsichtlich eigener Auslandsengagements (Direktinvestitionen) war die Beteiligung mittelständischer Unternehmen noch deutlich geringer ausgeprägt. Nur 30% der exportaktiven mittelständischen Unternehmen verfügten auch über Direktinvestitionen im Ausland. Die Schwierigkeit, diese Hürde Direktinvestition zu überspringen, ist für den Mittelstand aufgrund des höheren Aufwandes, fehlender Kenntnisse und Kapazitäten sowie höherer Risiken also deutlich größer als beim Export. © Chemnitz Automotive Institute Es überrascht nicht, dass sich dabei innerhalb des Mittelstandes eine deutlich positive Abhängigkeit zur jeweiligen Unternehmensgröße zeigt, die bei Direktinvestitionen noch eklatanter ausfällt als beim Export(28). Diese Differenzierung besteht – trotz aller positiven Trends - unverändert fort, wie die jüngste Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bei über 2.500 Unternehmen aller Branchen aus dem Frühjahr 2015 zeigt(29). Für den Automobilsektor liegen nach Unternehmensgrößen spezifizierte Daten zur Auslandsproduktion der Zulieferindustrie nicht vor(30). Wir gehen davon aus, dass der Umfang der Auslandsproduktion in der mittelständischen Automobilzulieferindustrie etwas umfänglicher ausfällt, da die Automobilhersteller – um Auflagen des ‚local content‘ der jeweiligen Zielländer ihrer 21 Investitionen folgen dem Wachstum Investition zu erfüllen - inzwischen auch mittlere Unternehmen drängen, ins Ausland zu folgen. Aber selbst dieser ‚follow the customer‘- Effekt hat noch nicht ausgereicht, den Internationalisierungsgrad in der mittelständischen Automobilzulieferindustrie signifikant zu erhöhen und regional zu diversifizieren. Auf den Nachholbedarf der mittelständischen Automobilzulieferindustrie ist immer wieder hingewiesen worden. Dieses Defizit hat sich in den letzten 3 - 4 Jahren allerdings nochmals verschärft, da jetzt auch die Exporte an erkennbare Grenzen stoßen. Damit wird die unterentwickelte Globalisierung des Mittelstandes zur Beschäftigungsbremse im Inland. Aus unserer Sicht sollten selbst mittlere Unternehmen mit 200 – 500 Beschäftigten über 2 Auslandsstandorte in den Regionen EU, NAFTA, China verfügen, um Bestand und weiteres Wachstum ihrer Geschäftstätigkeit zu sichern. Dies ist aus unserer Sicht die aktuell drängendste Herausforderung. © Chemnitz Automotive Institute 22 Investitionen folgen dem Wachstum Fazit: Auswirkungen auf den Automobilstandort Deutschland Die Automobilindustrie ist weltweit nach wie vor eine Wachstumsbranche, deren jährliche Produktion bis Ende des Jahrzehnts bis auf ca. 110 Mio. Fahrzeuge anwachsen wird. Um an dieser Wachstumsstory zu partizipieren, reicht der Export in diese Märkte jedoch nicht mehr aus. Für die deutsche Automobilindustrie erwartet die Studie, dass diese durch ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit ihre Produktion bis 2020 auf insgesamt ca. 18 Mio. Fahrzeugen ausweiten kann, davon 70% aus lokaler Fertigung im Ausland. Dieser Zuwachs der jährlichen Ausbringung um über 3 Mio. Einheiten im Zeitraum 2015 – 2020 lässt sich nur dann realisieren, wenn zusätzliche Internationalisierungspotentiale erschlossen werden, und zwar durch • • • stärkere regionale Diversifikation der heutigen Auslandsproduktion unter Einschluss bislang wenig beachteter Märkte (wie z.B. Indien, die ASEAN-Staaten, Türkei, Chile); den Aufbau von hochflexiblen Mini-Fabriken im Volumen-Segment, um diese regionale Diversifikation zu unterstützen; produktseitige Entwicklung gemeinsam mit lokalen Partnern, um auch auf den preissensitiven Märkten mit Zielkunde ‚neue Mittelklasse weltweit‘ punkten zu können (Volumensegment); © Chemnitz Automotive Institute • • weiterer Ausbau von Auslandsproduktionen im Segment SUV/ Geländewagen, der weltweit am stärksten wachsenden Fahrzeugklasse (bis hin zu einer Auslandsfertigung im Premium-Bereich dieses Segmentes durch Porsche); nicht nachlassende Ausrichtung der Elektromobilitätsstrategie auf den ‚Leitmarkt‘ China unter Einbindung lokaler Partner. Im Zuge dieser fortschreitenden Internationalisierung der Produktion bei den Automobilherstellern wird diese auch organisatorische Anpassungen zur Folge haben müssen. Die Studie empfiehlt, auf dem Wege zu ‚global companies‘ das Verhältnis von zentraler Steuerung und dezentraler Entscheidungskompetenz neu zu definieren und dabei die Rolle und Verantwortlichkeit regionaler Gesellschaften und Strukturen zu stärken. Die Automobilzulieferindustrie ist durch eine sehr ausgeprägte Differenzierung nach Unternehmensgrößen und internationaler Positionierung charakterisiert. Die Systemlieferanten (1st-tier supplier), die in ihren Produktbereichen vielfach Innovationsführer sind und für mehrere OEM verschiedener Länder fertigen, sind international bestens aufgestellt. Sie sind mit Anteilen der Auslands- an der Gesamtbeschäftigung von durchschnittlich 65% zu ‚global champions‘ geworden und in ihrem Internationalisierungsgrad und -profil sogar den Automobilherstellern überlegen. Die erkennbaren Defizite liegen vielmehr in dem unteren Bereich der Zulieferpyramide, bei den überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen. Deren internationales Engagement ist äußerst 23 Investitionen folgen dem Wachstum begrenzt und lässt eine Ausrichtung auf die Automobilmärkte der Zukunft weitgehend vermissen. Dies ist bei den Automobilzulieferern in den neuen Bundesländern noch deutlicher ausgeprägt. In einem Szenario, das heute schon Realität ist – nämlich Stagnation der inländischen Automobilnachfrage und Begrenzung des Exportes auf hohem Niveau – wird die unterentwickelte Globalisierung des Mittelstandes zur Wachstums- und Beschäftigungsbremse der heimischen Automobilindustrie. Im Zeitstrahl bis 2020 werden noch keine gravierenden Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation in der heimischen Automobilindustrie erwartet. Bleiben die aufgezeigten zusätzlichen Internationalisierungspotentiale bei den Herstellern sowie deutliche Fortschritte bei der Globalisierung des Mittelstandes jedoch aus, sind Risiken für die inländischen Standorte und Arbeitsplätze unumgänglich. Dieses Gefährdungspotential ist für die mittelständischen Zulieferbetriebe in den neuen Bundesländern besonders hoch. © Chemnitz Automotive Institute 24 Investitionen folgen dem Wachstum ANMERKUNGEN 1) Bernhard Gräf u.a., Ice bucket challenge und strukturelle Investitionslücke, Deutsche Bank Research, 2. Sept. 2014. 2) Dies haben wir zum Zeitpunkt der beginnenden Internationalisierung deutscher Unternehmen Anfang der 80er Jahre für mehr als 20 Wirtschaftszweige unter Einbeziehung unternehmensbezogener Daten eingehend analysiert (siehe Werner Olle, Strukturveränderungen der internationalen Direktinvestitionen und inländischer Arbeitsmarkt, München 1983). 3) Als Direktinvestitionen im Ausland gelten Finanzbeziehungen zu ausländischen Unternehmen, sofern dem Kapitalgeber 10% oder mehr der Anteile oder Stimmrechte unmittelbar bzw. unmittelbar und mittelbar zusammen mehr als 50% zuzurechnen sind. Quelle: Deutsche Bundesbank, Bestandserhebung über Direktinvestitionen, Statistische Sonderveröffentlichung 10. April 2015. Wir verwenden die Summe der unmittelbaren und mittelbaren Bestandsdaten nach Zielbranchen im Ausland. 4) Deutsche Bundesbank, Zahlungsbilanzstatistik April 2015, Statistisches Beiheft zum Monatsbericht. 5) Scania, Annual Report 2013. 6) In der Tabelle wurde Russland trotz der Zuwächse 2010 – 2013 nicht aufgeführt, da ab 2014 eine deutliche Reduzierung eingetreten ist. Dies gilt allgemein für alle Sektoren und Herkunftsländer. Siehe UNCTAD, Global Investment Trends Monitor No. 18, 29 January 2015. 7) Die Besonderheit dieser Region als Standort für kosteninduzierte Investments mag man auch daraus ersehen, dass in den genannten 5 osteuropäischen Ländern 2014 insgesamt 3,3 Mio. PKWs produziert wurden, die heimische Nachfrage (gemessen an Neuzulassungen) jedoch nur 0,7 Mio. PKWs betrug. Quelle: OICA, Production Statistics/ Sales Statistics. 8) Diese Daten entnehmen wir den Publikationen des VDA. 9) Der Auslandsumsatz der gesamten Automobilindustrie liegt mit ca. 65% um 10 Prozentpunkte unter dem Exportanteil bei Fahrzeugen. Ursache hierfür ist vor allem der extrem unterschiedliche Anteil des Auslandsum © Chemnitz Automotive Institute satzes bei Herstellern (71,8%) und Zulieferern (37,4%). Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 4.1.1 (2014). 10) Diese Zahlen fallen etwas geringer aus, wenn der Kreis der erfassten Unternehmen ausschließlich auf die von deutschen Investoren kontrollierten Unternehmen (Anteil >50%) begrenzt wird. Siehe hierzu Deutsche Bundesbank, Statistik über Struktur und Tätigkeit von Auslandsunternehmenseinheiten deutscher Investoren (Outward FATS), November 2014. 11) Diese Richtwerte ergeben sich für den Zeitraum 2010 – 2014 aus den Daten der UNCTAD für Auslandsdirektinvestitionen aller Herkunftsländer. 12) Die ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen beziehen sich auf die dem Wirtschaftszweig 29 (Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen) statistisch zugeordneten Unternehmen in der Klassifikation seit 2008 (WZ 2008). Hinzu kommen durch Vorleistungen von Unternehmen aus anderen Branchen weitere ca. 1 Mio. Beschäftigte, so dass sich für die Relation der Beschäftigten bei den OEM und denen in der Zulieferindustrie ein Multiplikator von 1:3 ergibt. D.h. auf jeden Arbeitsplatz bei einem OEM entfallen 3 Arbeitsplätze in der inländischen Zulieferindustrie. Da die dieser Bewertung zugrunde liegenden Input-/ OutputTabellen zur Vorleistungsverflechtung jedoch fast 15 Jahre zurückliegen und sich seitdem die automobilen Wertschöpfungsstrukturen nachhaltig verändert haben (Stichworte: Modularisierung, Outsourcing, Global Sourcing), wird diese Thematik Inhalt eines CATIProjektes sein, das gegenwärtig in Vorbereitung ist. 13) So Helmut Becker in seinen zahlreichen Beiträgen in n-tv (23.02.2015: Hat die Autoindustrie ihren Zenit erreicht? – 24.11.2014: In der Autoindustrie geht es ans Eingemachte – 25.08.2014: Crasht die Autoindustrie das Wachstum?). 14) Hierauf wird in zahlreichen Publikationen von Vertretern des VDA zu Recht hingewiesen. Siehe etwa Klaus Bräunig/ Marius Baader in: ifo Schnelldienst Nr. 18/2014, S. 9 – 15. Bei der Bewertung des positiven Beschäftigungsef- 25 Investitionen folgen dem Wachstum fektes für die inländischen Standorte über alle Phasen der Internationalisierung hinweg sollten jedoch pauschale Quantifizierungen vermieden werden. „ ... Drei neue Arbeitsplätze im Ausland schaffen oder sichern einen im Inland“ (Klaus Bräunig, Automobilindustrie im Wandel – Strategien und Forderungen der Industrie, VDA-Präsentation 2011). 15) PwC Autofacts, Globales Wachstum – Chance oder Risiko?, Analyse und Prognose der Automobilproduktion in Deutschland, Europa und weltweit (Autor: Philippe Funda). In den TOP 5 – Märkten der EU (D, F, I, ES, UK) betrug 2013 das Durchschnittsalter des Fahrzeugbestandes 9,2 Jahre. 16) OICA, Sales Statistics, New Passenger Cars Registrations or Sales. 17) World Bank Group, Doing Business 2015 – Going Beyond Efficiency. Im Ranking werden 189 Volkswirtschaften bewertet, wobei die genannten Länder folgende Positionen einnehmen: Malaysia (18), Thailand (26), Peru (35), Chile (41), Türkei (55) und Indonesien (114). Zum Vergleich: Mexico (39), China (90), Brasilien (120). 18) So Felix Kuhnert (PwC) in seinem Beitrag auf dem 5. Kongress der ‚Automobilwoche‘, Nov. 2011. 19) A.T. Kearney, Mega Market for Ultra-LowCost Cars, 2008. 20) The Economist, Ultra low-cost cars get a reappraisel, April 24th 2014. – Gegenwärtig bereitet der weltweit größte Hersteller von 2und 3-Rad-Fahrzeugen, die indische Bajaj Auto, die Einführung eines ULCC vor, ohne die erwartete Kooperation mit Nissan-Renault. Produktion erfolgt in Aurangabad, die Markteinführung jedoch in Sri Lanka (Dimension Today 06-03-2015). 21) Horni Kharas, The emerging middle class in developing countries, OECD Development Centre Working Paper 285, Paris 2010. Hier ist allerdings auf das Einstiegsniveau und die erhebliche Spannbreite der definierten ‚middle class‘ hinzuweisen. 22) Beispiel ist das seit geraumer Zeit diskutierte Projekt ‚Budget Car‘ bei Volkswagen, das nun mit den chinesischen Joint Venture – Partnern realisiert werden soll (so Martin Winterkorn auf der diesjährigen Hauptversammlung von Volkswagen). © Chemnitz Automotive Institute 23) CAAM, Automotive Statistics, The sales and production of passenger cars kept growth, 2015-04-16. 24) Im I. Q. 2015 wurden in China 16.113 reine E-Fahrzeuge und 11.158 Plug-In-Hybride verkauft. Faktor 3,8 bzw. 2,1 gegenüber Vorjahr. Quelle: CAAM, Automotive Statistics, New energy vehicles enjoyed a high-speed growth, 2015-04-16. 25) OICA, Production Statistics: Production by manufacturer, make, country and type. Div. Jahrgänge. 26) Porsche AG, Geschäftsbericht 2014. 27) Statistisches Bundesamt, Fachserie 4 Reihe 4.1.1: Beschäftigung und Umsatz der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes 2014, März 2015. Die Daten beziehen sich auf Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten. 28) KfW Economic Research, Internationalisierung im Mittelstand, Frankfurt 2012. 29) DIHK, Auslandsinvestitionen in der Industrie Frühjahr 2015, Berlin 2015. 30) VDA, Auslandsaktivitäten der deutschen Automobilindustrie 2010, Berlin 2011. 26 Investitionen folgen dem Wachstum Der Autor Prof. Dr. Werner Olle ist Mitglied des Direktoriums des Chemnitz Automotive Institute (CATI). Über 10jährige Tätigkeit in der empirischen Wirtschaftsforschung mit Schwerpunkt Außenwirtschaft/ International Economics. Danach Wechsel in die Automobilindustrie mit langjähriger Erfahrung als Logistik-Manager und Vorstand sowohl auf der Hersteller- wie auf der Zulieferer- und Dienstleister-Seite. © Chemnitz Automotive Institute (CATI) Geschäftsbereich der TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH an der TU Chemnitz Reichenhainer Str. 29, 09126 Chemnitz © Chemnitz Automotive Institute 27
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