Neue Wurzelkrankheit bei Erdbeeren

Datum: 23.10.2015
Hauptausgabe
Zürcher Bauer
8600 Dübendorf
044/ 217 77 33
www.zbv.ch
Medienart: Print
Medientyp: Fachpresse
Auflage: 5'076
Erscheinungsweise: 49x jährlich
Themen-Nr.: 540.003
Abo-Nr.: 1088177
Seite: 7
Fläche: 33'546 mm²
INFO
Neue Wurzelkrankheit bei Erdbeeren
Der Verdacht bestand schon seit
einigen Jahren, aber jetzt ist es
der Forschung gelungen, zu beweisen, dass es bei Erdbeerpflanzen
in Europa eine neue Pilzkrankheit
gibt. Sie heisst Pestalotiopsis
longisetula, befällt die Wurzel
und das Rhizom der Pflanze und
kann diese zum Welken und
Absterben bringen.
Hagen Thoss - Fachstelle Obst Strickhof
Der Pilz ist als Pestalotia-Fruchtfäule
oder Pestalotia-Blattflecken bisher vor
allem in subtropischen Ländern (Südamerika, Nordafrika) bekannt und kann
beerenfäule) handelt, der sehr ähnliche
Symptome verursacht.
Ähnlichkeit mit Rhizomfäule
Die Forscher bestätigen, dass die Symptome beider Pilze sehr leicht zu verwechseln sind: die betroffenen Pflanzen welken und zeigen rote Blattstiele.
Im oberen Teil des Rhizoms zeigt sich
ein braunes korkartiges Gewebe, wenn
man es längs aufschneidet. Oft nahe
am Ansatz der Blattachseln. Nur durch
eine Kontrolle im Labor kann eine si-
Was hilft bei Befall?
Unglücklicherweise sind die Fungizide,
die gegen Rhizom- oder Lederbeerenfäule eingesetzt werden, nicht wirksam
gegen den neuen Pilz. Dieser ist ein Vertreter der Ascomyceten und könnte mit
Mitteln der Triazole (Tebuconazol) oder
aus der Gruppe der Benzimidazole wie
Carbendazim, Topsin und Benlate che-
chere Diagnose des Pilzes erfolgen. Der misch bekämpft werden. Da keines diePestalotia-Pilz kann auch andere Nutz- ser Mittel im Erdbeeranbau eine Zulaspflanzen, wie Aprikosen, Pfirsiche oder sung hat, ist Vorbeugung die beste BeTomaten befallen, wie der ägyptische kämpfung. Vor allem beim Einkauf der
dort zu erheblichen Schäden führen. Pflanzenschutzdienst berichtet.
Letztes Jahr ist Forschern von BASF
und PCFruit in Belgien der Nachweis Wärme und Feuchtigkeit fördert
gelungen, dass dieser Pilz bei europäischen Erdbeersorten das Rhizom und
die Wurzeln befällt. Dort führt die Infektion zu Welkesymptomen und zum
Absterben der Pflanze. Das ist neu und
Wassertropfen, Maschinen, Menschen
und durch Wind transportiert und verbreitet werden.
Befall
Wie die meisten Pilze entwickelt sich
Pestalotiopsis longisetulä am besten
bei Temperaturen knapp über 20°C
Jungpflanzen auf absolute Gesundheit
der Pflanzen achten. Und während der
Kultur darauf abzielen, dass die Pflanzen nicht unnötig nass werden und sich
im Wurzelbereich keine Staunässe bildet. Alles Massnahmen, die schon seit
jeher zu den wichtigsten Grundsätzen
im Erdbeeranbau zählen.
und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Daher
sind die Bedingungen in Vermehrungs(Quellen: E.M. Embaby Egypt. J. Phydass es sich bei dem Pilz um Phytoph- betrieben besonders förderlich für den topathology 3512007, P. Lieten Spargel&
thora cactorum (Rhizom- oder Leder- Pilz. Die Pilzsporen können mittels Erdbeerprofi 412015)
bisher war man davon ausgegangen,
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Symptome, wie hier abgebildet, sind im aufgeschnittenen Rhizom und an der Basis
der Blattstiele von Erdbeerpflanzen zu sehen, die mit dem Pilz Pestalotiopsis
longisetula befallen sind. Fast identische Schäden verursacht auch die Rhizomfäule
(Phytophthora cactorum). (Fotos: Hagen Thoss)
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