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Spürbare Entlastung der Gesamtschule
109 Plätze bei 146 Anmeldungen für 5. Klasse
Spürbare Entlastung der Gesamtschule
Soest: Weniger Kinder abgewiesen
18.02.16
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Weil es mehr Gesamtschulen im näheren Umkreis gibt, ist die Lage bei den Anmeldungen an der HannahArendt-Gesamtschule entspannter als noch vor einigen Jahren. - Archivfoto: Dahm
Soest - Die Zeiten, an denen die Soester Gesamtschule gut 100 Schüler zurückweisen
musste, gehören der Vergangenheit an. 146 Eltern entschieden sich, ihr Kind zur
Hannah-Arendt-Gesamtschule zu schicken. 109 Fünftklässler bekamen einen Platz –
37 Kinder mussten abgewiesen werden. Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders:
In Spitzenzeiten gab es sogar mal über 200 Anmeldungen, obwohl es Platz nur für 120
Schüler gab.
„Dass es jetzt drei Gesamtschulen in unmittelbarer Nähe gibt, spüren wir deutlich“,
erklärt Birgit Rottmayer, Schulleiterin der Hannah-Arendt-Gesamtschule. „Die Lage
hier an der Soester Schule ist wesentlich entspannter“, sagt sie. Denn seit kurzem gebe
es ein Gesamtschule im benachbarten Bad Sassendorf, ab kommenden Schuljahr ist
auch die Lippetaler Gemeinschaftsschule eine offizielle Gesamtschule und auch
Lippstadt hat inzwischen seine Gesamtschule.
Statt 120 Schülern werden im kommenden Schuljahr nur noch 109 Fünftklässler
angenommen. „Das hängt mit den Inklusionskindern zusammen. Wir haben im
kommenden Schuljahr neun Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf“, sagt
Birgit Rottmayer.
90 Eltern wollten ihre Kinder zur INI-Gesamtschule in Bad Sassendorf schicken, doch
auch hier wurden nur 54 angenommen und 36 abgewiesen.
Parallel zur Gesamtschule lief Anfang Februar auch das Anmeldeverfahren an der
Sekundarschule, die im Sommer in ihre zweite Runde geht. „Wir haben unsere
Dreizügigkeit wieder erreicht und sind hoch zufrieden“, freute sich Schulleiter Jörg
Fitzian. „Unsere Schule ist in Soest gut angenommen worden.“ Doch auch an der
Sekundarschule mussten zwischen zehn und zwölf Kinder abgewiesen werden, denn
mit 75 Kindern in drei Klassen ist die Kapazität auch an der Sekundarschule erschöpft.
„Einige Eltern waren ganz überrascht, als sie hörten, dass an der Hansa-Realschule
keine Anmeldungen mehr angenommen wurden, weil die Schule ausläuft“, so Fitzian.
Von 82 Kindern konnte die INI-Gesamtschule in Bad Sassendorf 54 annehmen. „Wie
bei anderen Gesamtschulen auch haben wir eine Durchmengung von Haupt-, Realund Gymnasialempfehlungen bei unserer Aufnahme“, sagt Schulleiterin Armgard
Steinbrück. Sie geht aber davon aus, dass einige Eltern ihre Kinder parallel auch noch
an anderen Schulen angemeldet haben.
An der Lippetalschule in Herzfeld, die im Sommer offiziell zur Gesamtschule wird,
haben sich 127 Kinder angemeldet, die auch alle einen Platz bekommen werden. „Wir
bleiben fünfzügig, das ist kein Problem. Wir mussten niemanden aus Lippetal
abweisen“, sagt Schulleiter Erich Zajac.
Was geschieht nun mit den rund 70 Kindern, die rein rechnerisch (von einer
Doppelanmeldung mal abgesehen) an den Soester und Sassendorfer Gesamt- und
Sekundarschulen abgewiesen worden sind? Weil die Hauptschulen in Soest auslaufen
und die Pauli-Hauptschule künftig in der Sekundarschule aufgehen wird, bleibt den
abgewiesenen Schülern jetzt nur noch die Wahl zwischen der Christian-RohlfsRealschule und einem der drei Gymnasien. Doch was machen die eher schwachen
Schüler, die früher zur Hauptschule gegangen wären?
„Die Abgewiesenen müssen dann ersatzweise aufs Gymnasium oder die ChristianRohlfs-Realschule“, sagt Benno Wollny, Schulexperte der SPD im Rat. Der Andrang
an den Gesamtschulen in Soest und Sassendorf wie auch an der Sekundarschule habe
gezeigt, dass längeres gemeinsames Lernen ausdrücklicher Elternwille sei. Die SPD
arbeite daher mittelfristig weiter an dem Ziel, die Sekundarschule in eine vierzügige
Gesamtschule inklusive Oberstufe umzuwandeln. „Nach wie vor fordern wir eine
zweite Gesamtschule.“
Damit auch in Sassendorf keine Schüler abgewiesen werden müssen, könne man dort
einen dritten Zug einrichten. Wollny: „Da muss man eben manchmal kreativ sein.“
Von Astrid Gunnemann aus Soester Anzeiger vom 18. 2. 2016