- Wohin geht der erleuchtete Mensch, wenn er stirbt? – Ich weiß nicht; bin in diesem Leben noch nicht gestorben. die Albulaquelle und die Landschaft um die Albulaquelle. „Die Albula (rätoromanisch Alvra) ist der grösste Nebenfluss des Hinterrheins und verläuft im Schweizer Kanton Graubünden.“ Walter Ohler mit seinen Fragen an die Umweltanalytikerin und Naturexpertin Kerstin Wille Gesundes Wasser und artesische Quellen - ein perfektes Paar? Wir Menschen müssen unser natürliches Wasser wieder ehren. J a, mein Wasser. Das brauche ich, jeden Tag. Für mich. Für meine Gesundheit. Ich brauche gesundes Wasser. Doch was ist gesundes Wasser? Wo finde ich es? Sind es artesische Quellen? Fragen über Fragen. Ich habe Kerstin Wille getroffen. Eine Umweltanalytikerin. Eine Naturexpertin. Sie lebt in unmittelbarer Nähe des Bodensees. Sie liebt die Alpen. Lesen Sie, welche Antworten Sie auf meine Fragen hat. Walter Ohler (WO): Frau Wille, gilt für Sie auch der „Slogan“ ‚Ohne Wasser kein Leben‘? Kerstin Wille (KW): Ja, klar. Aman Iman – Wasser ist Leben - sagen Menschen in der Wüste. Ich hoffe, es ist auch bei uns allgemein mehr als nur ein Slogan. WO: Welche Rolle spielt Wasser in Ihrem Leben? KW: Ich liebe das Wasser in allen seinen Formen und Gestalten. Eis, Regen, Nebel, Schnee, Quelle, Bach, unterirdischer See, Karstwasser… es sind alles Wunder der Natur, die viele glückliche Erinnerungen hervorholen. Ich hatte das Glück, dass ich im Rahmen von Datenbeschaffung für geowissenschaftliche Forschungsprojekte viel draußen im Gelände unterwegs sein konnte. Wenn man frierend bei Wind und Wetter auf einem einsamen Bergrücken hinter einem Vermessungsgerät steht und einen Gletscher vermisst, sammelt man dabei weit mehr als Daten! Es waren viele tief berührende Erfahrungen mit der Natur dabei. -1- WO: Können Sie diese Erfahrungen in Wasser besitzt auffallend seltsame einem Beispiel beschreiben? Eigenschaften, die dem naturwissenschaftlichen Weltbild kaum entspreKW: Mehr als diese Szene auf dem Berg chen. Was interessiert Sie an diesen rücken in etwa 2800m Höhe kann ich ei- Themen? gentlich nicht beschreiben. Ich stehe da, stundenlang. Während drei Wochen jeden KW: Ich finde diese Themen alle interesTag der Aufstieg über den Gletscher an sant. Mich beschäftigen die Detailfragen, diesen Ort, wo der Theodolit aufgebaut die man meistens nur unter Laborbedinwird. Manchmal schneit es, manchmal gungen untersucht, allerdings nicht so regnet es, manchmal stürmt es so, dass sehr. Ich habe Laborantin für Umwelt wir in einer winzigen Hütte Schutz suchen analytik gelernt, habe im Wasserlabor müssen. Es gewittert, graupelt, über Nacht gearbeitet und finde die meisten Unterhat es 30cm Neuschnee und das alles im suchungen in Bezug auf ganz bestimmAugust. Unser Zeltlager ist auf 2200m te Fragestellungen auch sinnvoll. Unter Höhe. Dann ist es in den nächsten Tagen manchen künstlichen Versuchsbedingunwieder warm, sogar heiß, in der Hitze fan- gen erfährt man allerdings eher etwas gen Wolken an, sich über dem Tal aufzu- über den „Leichnam“ des Wassers, als ettürmen. Bald werden wieder die Donner was über dessen Lebendigkeit. Eine Analygrollen und die Spannungen in der Luft se kann ohne Erfahrung mit Wasser in der werden sich in einem Gewitter entladen. Natur, ohne ein „Gefühl“ für Wasser auch Wir steigen vorher ab und verkriechen uns erheblich falsch interpretiert werden. in den Zelten. Und dann stehe ich morgens Mich interessiert mehr das, was ich ohne wieder auf dem Bergrücken, allein, die technische Hilfsmittel unmittelbar in der Luft ist klar, es ist ganz still. Ich stehe mit- Natur erfahren und beobachten kann. Vor ten in dieser gewaltigen, kraftvollen Natur allem die Frage: Was braucht das Wasser und fühle mich geborgen. In diesem Mo- von uns, damit es uns geben kann, was wir ment weiß ich, wer ich bin. Unter mir der brauchen? Geben und Nehmen. Ich hoffe Gletscher und noch weiter unten rauscht aber, dass alle neuen Geheimnisse, die in der Gletscherbach. Experimenten gelüftet werden, dazu führen, dass wir Menschen das natürliche WO: Stecken hinter dem Wort Was- Wasser wieder ehren und aufhören, desser nicht etliche Geheimnisse, die wir sen Lebensumfeld zu verbrauchen und zu Menschen, - Wissenschaftler, For- zerstören. scher und Laieninteressierte - endlich lüften wollen? Beispielsweise der WO: Welche Rolle spielt für Sie die Wellencharakter des Wassers, seine Qualität des Wassers? Hartes, weiches Bindungsfähigkeit, die Wasser-Clus- Wasser, Quellwasser, Leitungswasser, ter, das Gedächtnis des Wassers usw. Flaschenwasser, unterschiedliche GeFLIEGE / Lebens|t|räume Magazin Ausgabe November 2015 Das wertvollste Ding der Welt? Der Kopf einer toten Katze! Warum? Weil keiner seinen Preis nennen kann. schmacksrichtungen. Ist Wasser nicht lich zu sich zu nehmen, Abfüller zu finden, gleich Wasser? die sorgsam mit dem Wasser umgehen und die Quellwässer ab und an zu wechKW: Alle Wässer gehören zu dem einen seln. Ich kann empfehlen, das LeitungsWesen Wasser. In vielen Bereichen wird wasser aus dem Netz mit guten Gedanken Wasser durch achtloses Verhalten ge- zu beschenken, es in harmonischer Weise schädigt. Es braucht dann mehr unsere zu verwirbeln, einen Lieblingsstein in eine Hilfe und nicht bloß eine abwertende Qua- Karaffe zu legen,... alles zu tun, was der litätsbeurteilung. Hilfe, insbesondere in Mensch, der es trinken will, denkt und von der Form, dass wir mit dem schädigenden Herzen fühlt, dass es dem Wasser gut tut Verhalten aufhören. Wo das Wasser aber .... Das geht eigentlich alles in winzigen schon geschädigt ist, sollten wir ihm mit Momenten und man bekommt doch eine Methoden helfen, die auch seinem Wesen Beziehung zum Wasser. entsprechen. Woran will ich Qualität fest machen? Sicherlich nicht, in dem ich zwei, WO: Könnten Sie sich vorstellen, dass drei technische Messparameter nehme von Wasser Heilkräfte ausgehen, die und daran Wasser prinzipiell in gut und uns Menschen gut tun? schlecht einteile. Das wird dem Wasser auf keinen Fall gerecht. Wasser, das ich in KW: Auf jeden Fall. Ich denke an berühmintakter Natur antreffe, ist auf jeden Fall te, heilige Quellen, an denen UngewöhnliWert, es einmal zu probieren. Probieren, ches geschehen ist. Über die Jahrhunderte die eigene Sensorik verfeinern, auf den oder Jahrtausende haben Menschen diese Körper hören, der Intuition lauschen, das Orte gehütet und geehrt. Das schafft eilandschaftliche Umfeld der Quelle beob- nen besonderen Energie- und Bewusstachten, Schlüsse aus eigener Anschau- seinsraum. Das Wasser entspringt in ung ziehen. Auf diese Weise wird jeder diesem Raum. Auf diese Weise kann die sehr schnell merken, dass Quellen je nach Heilkraft eines Wassers erhalten und Quellort unterschiedliche Charakteristi- wahrscheinlich auch gesteigert werden. ka haben. Außerdem schult es die eigene Wenn die Quelle nicht gepflegt wird, wird Entscheidungsfähigkeit, welches Wasser sie schlimmstenfalls zubetoniert und ist gut oder schlecht für mich ist, enorm. Der einfach weg, nicht mehr im Bewusstsein, Körper wird für mich ungünstige Wässer vergessen. Mir fällt ein Wandgemälde in immer deutlicher ablehnen. Und die, die einer der Kapellen von St. Odile im Elsass mir gut tun, mit Freude aufnehmen. Auch ein. Eine ungewöhnliche Darstellung der in der Natur kommen extreme Wässer vor, Taufe Christi. Dieses Bild beschreibt sehr die die Pole bilden, zwischen denen die einfach und eindrücklich, wie Geist, WasVielfalt des Lebens stattfindet. ser und Leib zusammenwirken. WO: Haben wir Menschen in unserer schnelllebenden Gesellschaft dafür noch eine „Antenne“? Oder anders gefragt: Ist die von Ihnen geforderte Aufmerksamkeit für das Wasser erlernbar? Für Menschen, die sich tagein tagaus mit anderen Fragen beschäftigen müssen? Für Menschen, die keine Muße haben, sich die Zeit zu nehmen, um herausfinden zu können, welches Wasser das Passende für sie ist? KW: Für Menschen, die keine Gelegenheit haben manchmal in die Natur zu gehen, kann ich empfehlen, beim Wassertrinken - erstmal egal welches Wasser- nur Wasser zu trinken und in diesem kleinen Moment nicht mit anderen Fragen beschäftigt zu sein. Damit ist die Aufmerksamkeit schon da. Ich kann empfehlen, abgefülltes Quellwasser so naturbelassen, wie mög- Meine persönlichen Heilquellen sind allerdings ein „normaler“, 5m breiter, flacher, aber unberührter Bach im Karwendelgebirge und die Albulaquelle, eine der großen Quellen des Rheins. Keine berühmten Heilquellen, keine besonderen Inhaltsstoffe, simples Oberflächenwasser. Ob wir je das Geheimnis der Heilkraft des Wassers vollständig lüften? Ich hoffe nicht, denn es lohnt sich, dem Geheimnis auf der Spur zu sein. Der Ursprung aller Quellen ist hinter den Quellen WO: Der kürzlich gegründete Verein Quellen des Lebens beschäftigt sich mit der Frage „Was ist eigentlich gesundes Wasser?“ Was ist für Sie gesundes Wasser? KW: Meinen Sie, ob das Wasser gesund ist, oder ob es für mich gesund ist? Eigent- FLIEGE / Lebens|t|räume Magazin Ausgabe November 2015 Quellen des Lebens e.V. lädt ein: Neu in München – Geheimes Wasser-Wissen Neu ist der Verein - Quellen des Lebens. Neu ist seine Vortragsreihe Münchener Wasser-Forum - im Haus des Stiftens. Und Neues aus der geheimnisvollen Welt des Wassers erzählen seine Referenten. Es sind Geschichten aus Wissenschaft und Volkskunde. Kann Wasser aus guten Quellen zu unserer Gesundheit beitragen? Können WasserBilder aus dem Dunkelfeld-Mikroskop auf einen therapeutischen Wert hinweisen? Was ist gesundes Wasser? Lebendig, reif und artesisch? Welchen Wert hat Wasser für unser Leben? Sind Wasser und Frieden ein ungleiches Paar? Auf diese und weitere Fragen haben die Referenten Antworten gefunden: Dr. Kirsten Deutschländer, Allgemeinmedizinerin, mit ihrer Studie. Berthold Heusel, Wasserforscher, mit seinen Tropfenbildern aus dem Dunkelfeld. Kerstin Wille, Umweltanalytikerin, mit ihrem Quellen-Wissen. Und Nadeen Alt hoff, Wasser- und Friedensforscher, mit seinem Wasser-Wissen. Start: 10. Nov. 2015, 19.30 Uhr. Teil 2 am 8. Dez. 2015, 19.30 Uhr Beide im Münchener Haus des Stiftens (Landshuter Allee 11 in München). Fortsetzung mit Jahresprogramm folgt ab Januar 2016. www.quellen-des-lebens.com -2- - - der Welt leben, aber nicht abhängig sein vom Staub der Welt, das ist der wahre Weg. In Quellen des Lebens e.V. stellt sich vor: Gegründet: im Juni 2015 • Geburtsort: München • GeburtshelferINNEN: Ärzte, Biologen, Heilpraktiker, Präventologen, Physiker, Chemiker, Wasserforscher, Psychologen, Juristen, Ökonomen, Lehrer, Hydrologen, Ernährungswissenschaftler, Wasserfreunde, Friedensbewegte • • Patiententage: Damit die Leistungen einer lebendigen Medizin erkennbar sind Vortragsreihen: Damit Menschen die Quellen des Lebens kennen lernen können Schulprojekte: Damit die Quellen des Lebens Teil des Unterrichts werden können Wanderungen: Damit die Quellen unseres Lebens bekannt werden können Heilungsgeschichten: Damit aus Fiktion das reale Leben werden kann Erweiterte Wasserforschung: Damit die Geheimnisse des Wassers erklärt werden können. Prävention: Damit der Mensch lernt, wie man möglichst lange gesund bleiben kann Lebens-Mittel: Damit Lebens-Mittel wieder ihrem Namen gerecht werden können Friedensarbeit: Damit wir Menschen zu Architekten einer friedlichen Gesellschaft werden können Hauptziel: Suche nach den wichtigsten Quellen des Lebens • Haben Sie Interesse an diesem Thema? Auf der Suche nach den Quellen unseres Lebens. Diese Quellen haben wir gefunden: • Wasser. Lebendiges Wasser aus artesischen Quellen. Denn ohne Wasser gibt es kein Leben. • Lebens-Mittel. Lebendige Nahrungsmittel. Denn ohne gesunde Lebens-Mittel gibt es keine Gesundheit. • Frieden. Denn ohne Frieden gibt es kein gemeinsames Leben. • Wer sind wir? Wen suchen wir für unsere Arbeit? Ein interdisziplinäres und internationales Team von wissenschaftlich interessierten Laien und Experten. Wir tragen unser Fachwissen zusammen. Mit der Intuition unseres Herzens und unserem rationalem Denken. Wir wünschen eine neue Ethik in neuen Gewändern. Die Grundlage für neue Ansätze in Medizin, Wissenschaft und Forschung. Eine lebendige Ethik. Alle, die an unseren Themen interessiert sind. Inspirierte Wissenschaftler verschiedener Disziplinen. Kreative Köpfe mit lebendigen Ideen. Ganzheitlich denkende Ärzte, Heilpraktiker und Präventologen. Gesundheitsarbeiter für Körper, Seele und Geist. Alle, denen das bisher Erreichte nicht ausreicht. Welche Projekte bringen wir auf den Weg? Quellen des Lebens e.V. ... wissen, wo man Wissen findet Waisenhausstr. 38 D-80637 München +49 89 14903431 [email protected] www.quellen-des-lebens.com • -3- Fortbildung: Damit lebendige Forschung und Wissenschaft für alle relevanten Berufsgruppen zugänglich wird • • • lich hängt das natürlich zusammen, aber ich denke an die extremen Wässer, die ja auch natürlich vorkommen und die mir im Krankheitsfall helfen können, für den Alltag aber nicht so gut sind. Ein gesundes Wasser finde ich in einer gesunden, lebendigen Natur. Wo die Lebendigkeit der Natur gestört ist, ist auch das Wasser gestört. Das passiert, wo wir das Wasser mit nicht „artgerechten“ , technischen Apparaturen etwas aufzwingen, damit es in die moderne Welt passt. Welches Wasser ich lieber nicht dauerhaft trinken sollte, sagt mir mein Körper sofort. Dann suche ich natürlich ein Wasser, das mein Körper will, das mich gesund und fröhlich macht. Manche Menschen hören auf Wasser zu trinken, wenn ihnen ihr Wasser nicht schmeckt, weil sie denken Wasser schmecke allgemein nicht. Das wäre natürlich eine tragische, dehydrierende Schlussfolgerung. WO: Die „Lebensquellenforscher“ haben sich für Quellwasser entschieden. Lebendiges, reifes Wasser aus artesischen Quellen. Was sind artesische Quellen per definitionem? KW: Bei artesischen Quellen kommt - vereinfacht gesagt – das Grundwasser unter eine wasserundurchlässige Schicht. Wenn die Grundwasserzone mit Wasser gesättigt ist, kann weiter nachkommendes Wasser nicht weiter frei aufsteigen, sondern kommt unter der Deckschicht unter Druck. Der Wasserspiegel ist gespannt. Wird die Deckschicht durchbohrt oder ist sie durch eine Kluft oder einen Riss natürlich durchbrochen, kommt das Wasser durch den hydrostatischen Druck (Prinzip kommunizierende Röhren) nach oben. WO: Eine besondere Qualität scheinen die Wässer aus artesischen Tiefenquellen zu haben. Was sind diese, und haben Sie eine Erklärung für die angenommene besondere Qualität dieser Wässer? Wie erreichen Sie uns? KW: Nun, da muss ich ein wenig ausholen, weil es hier schon des Öfteren zu Missverständnissen gekommen ist. Aus hydrogeologischer Sicht kann es eine artesische Tiefenquelle nicht geben. Eine Quelle ist ein natürlicher Wasseraustritt an der Erdoberfläche. In der Balneologie, also der Lehre von den Heil-, Mineral- und Thermalwässern, wird aber auch ein künstlich FLIEGE / Lebens|t|räume Magazin Ausgabe November 2015 Drücke deine Gefühle aus, aber drücke nicht mehr aus, als deiner wahren Natur entspricht. angebohrtes Grundwasservorkommen, dass in der Tiefe gefasst und durch eine Brunnenanlage gefördert wird, als Quelle bezeichnet. Sind die hydrostatischen, geologischen Bedingungen so, dass das Wasser im Rohr von selbst – artesisch - bis an die Oberfläche treten kann, kann man es rein rechtlich als artesische Tiefenquelle bezeichnen, praktisch ist es aber ein artesischer Brunnen. Bei einem Brunnen ist das Wasser durch die Anlage während des Aufsteigens vor Vermischung mit anderen Grundwässern geschützt. Das ist Sinn und Zweck eines Mineral-Brunnens. Kann das Wasser im Brunnen artesisch aufsteigen, wird es in seiner inneren Struktur nicht durch technische Förderanlagen gestört, was für die Qualität des Wassers natürlich gut ist. Ansonsten gilt für alle diese tiefen Thermal- und Mineralwässer (bis 1000m unter der Erdoberfläche), dass jedes individuell betrachtet werden muss - zu unterschiedlich sind die Gegebenheiten im Untergrund. Ob es Sinn macht ein Wasser zu trinken, das allein nur aus so großen Tiefen stammt, ist eine andere Frage. Wasser immer tiefer in die Erde zu bohren – je tiefer desto salziger, desto gashaltiger, desto... weniger trinkbar. Auch eingeschlossene Grundwasservorkommen, die nicht am Wasserkreislauf teilnehmen, sollte man nicht einfach leer pumpen. Die beste Gewähr für gutes Trinkwasser ist ein intakter Boden, die gut belebte Bodenwelt, saubere gesunde Luft...wir wissen eigentlich alle, wie es geht. Grund und Boden zu kaufen und für umweltgerechte Nutzung zu sichern, wäre ein Weg, auch gesundes Wasser zu sichern. Wenn wir von lebendigem, reifem Wasser aus natürlichen, artesischen Quellen an der Erdoberfläche sprechen, ist es noch wichtiger die Individualität jeder einzelnen Quelle zu beachten. Es ist sehr schwierig, genau zu bestimmen, wann von wo aus welcher Tiefe welches Wasser unterirdisch einer Quelle zufließt und in welcher Mischung es letztlich an der Oberfläche austritt. Für mich sind die Tiefe eines Grundwasservorkommens oder das Alter eines Wassers allerdings auch nicht die Kriterien, die wichtig für ein gesundes Wasser sind. Eine gesunde Mischung von tiefen, mittleren und oberflächennahen Wässern finde ich wunderbar. Die Furcht vor oberflächennahem Grundwasser ist nicht flächendeckend berechtigt. Mit dieser Angst wird auch viel Geschäft gemacht und sie ist ja auch letztlich der Grund, warum „Tiefenwasser“ aktuell so populär ist. Wo der Boden offensichtlich geschädigt wird, ist oberflächennahes Grundwasser natürlich bedroht, mehr als ein Grundwasser, das von einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt ist, - wie es bei artesischen Quellen immer der Fall ist. Allerdings ist das kein Schutz auf ewig und wenn ein tieferes Grundwasser einmal geschädigt ist, ist es noch schwieriger bis unmöglich dort etwas zu sanieren. Es hilft nicht, in der Hoffnung nach gutem KW: Auf jeden Fall. Wasser ist Leben und bringt uns heilende und gesund erhaltende Lebenskräfte zu. Die Wässer dieser Studie sind meines Wissens ja auch gerade nicht Wässer aus künstlichen, artesischen Tiefenbrunnen, sondern es sind artesische Quellen, die an der Erdoberfläche natürlich in unseren Lebensbereich fließen. Frei artesisch-aufsteigenden Quellen haben eine bestimmte „Fließgeschichte“ durch den Untergrund. Eine frei ausfließend - absteigende Schichtquelle, hat einen anderen Weg genommen und andere „Informationen“ aufgenommen. Ich halte beides für gut. Verschieden, aber beides gut. von hohem Verbrauch in der Gemeinde wird Bodenseewasser zugemischt, das in der heute üblichen Weise aufbereitet wird. Das nehme ich hin und helfe dem Wasser dann zu Hause mit dem Belebungsverfahren. Neben dem Leitungswasser trinke ich aber auch immer wieder Quellwasser draußen in der Natur oder auch ein abgefülltes Quellwasser, das ich gerne mag. Mineralwasser, das aus großen Tiefen gefördert wird und vielfältigen, groben Behandlungen unterworfen war, möchte ich lieber nicht trinken. WO: Frau Dr. Kirsten Deutschländer Frau Wille, vielen Dank für das Intervom Verein Quellen des Lebens hat view. kürzlich eine Praxisstudie über die Heilkräfte dieser Wässer abgeschlossen. Mit überraschenden Ergebnissen. Zur Person: Kerstin Wille (45) Denn die Studie liefert einige Hinweise, dass Quellwässer gute therapeutische Wirkungsfaktoren aufweisen. Kommt damit der Suche nach einem gesunden Wasser für sein Alltagsleben nicht eine entsprechend hohe Bedeutung zu? WO: Braucht der Mensch sein individuelles Wasser, seine individuelle Quelle? Was sagt Kerstin Wille dazu und welchen Lösungsweg haben Sie eingeschlagen? KW: Mir fällt da keine für alle gültige Antwort ein. Ich trinke unser Leitungswasser sehr gerne. Wir wohnen unmittelbar unter dem Wasserhäuschen der Gemeinde, in dem das Wasser nur für den Ort Owingen (Bodenseeregion) gesammelt wird. Das ist unser individuelles Wasser, an dem Ort, an dem wir wohnen. Wir verwirbeln es nach der Zuleitung, im Haus, mit einem bionischen, harmonischen Verfahren. In Zeiten FLIEGE / Lebens|t|räume Magazin Ausgabe November 2015 • Ausbildung zu Laborantin für Umweltanalytik • Studium in Hydrologie und Geographie • Mitarbeit an Forschungsprojekten der LWF Freising (Bayr. Landesanstalt für Wald-u. Forstwirtschaft) und des Instituts für Hydrologie der Universität Freiburg • seit dem 5. Lebensjahr regelmäßig wandernd im Gebirge unterwegs, besonders in den Alpen Kontaktdaten: Zwischen den Wegen 27 88696 Owingen Mailto: [email protected] -4-
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