Presseaussendung Gesundheit / Oberösterreich / 12.2.2016 / Kepler Universitätsklinikum GmbH Singledasein Ein Leben zwischen Lust und Frust In Österreich leben lt. Statistik Austria rund 1,5 Mio. Singles - Tendenz steigend. Doch nicht alle sind zufrieden mit ihrer mehr oder weniger frei gewählten Lebensform. Viele sehnen sich nach einer neuen Beziehung, stehen sich dabei jedoch selbst im Weg. Mit den aufkeimenden Frühlingsgefühlen oder zu speziellen Anlässen, wie etwa dem Tag der Liebe, fühlen sich insbesondere unfreiwillige Singles noch einsamer. Nicht selten wird das Alleinsein zur seelischen Belastung und kann zu psychischen Erkrankungen führen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und sucht Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten. Bekommt er diesen Kontakt nicht, kann das nicht nur krank machen, sondern sogar die Lebenserwartung verkürzen, wie Studien belegen. Des Einen Leid, des Anderen Freud Die Gründe für ein Singledasein sind vielfältig. Während sich „freiwillige“ Singles bewusst für diese Lebensform entscheiden und die damit verbundenen Vorteile genießen, schlittern andere unfreiwillig in diese Situation. „Nach dem Verlust eines Partners ist man häufig noch in seinen Gewohnheiten mit dieser Person verbunden und die Tagesabläufe sind auf die Zweisamkeit abgestimmt. Durch das Fehlen des Gegenübers wird man allerdings immer wieder mit dem Verlust konfrontiert“, weiß Mag. Eva Pröll, Klinische Psychologin am Kepler Universitätsklinikum. „Die in dieser Phase durchlebten Gefühle wie Verzweiflung, Angst, Schuld und Enttäuschung aber auch Wut und Hass, sind ganz normal und wichtig. Das Akzeptieren dieser Leidenszustände ist der erste Schritt in die Bewältigung.“ Um zu verhindern, dass daraus beispielsweise eine Depression Kepler Universitätsklinikum GmbH Krankenhausstraße 7a 4020 Linz/Austria [email protected] T+43 732 7680 DW 1350 oder 1360 www.kepleruniklinikum.at 1/2 entsteht, ist es wichtig, verschiedene Phasen der Aufarbeitung zu durchlaufen - ein individueller Prozess, der von den Umständen der Trennung, den vergangenen Beziehungserlebnissen und der eigenen Persönlichkeit abhängt. Der Leidensdruck ist häufig auch ein Auslöser für Veränderung. „Um den Leidensdruck zu minimieren ist es zunächst wichtig, sich selbst sowie die aktuelle Situation zu akzeptieren und ganz bewusst eigene Ziele und Wünsche zu definieren“, empfiehlt die Expertin. „Das Singleleben bietet eine wertvolle Chance, sich darüber klar zu werden, wer man ist und was man wirklich will.“ Damit verbunden sehen sich Singles mit weiteren Problemen konfrontiert. Einsamkeit, Langeweile, gesellschaftliches Leben, Urlaub, Sexualität und die finanzielle Situation können die Lebensqualität beeinträchtigen. Häufig sind sie auch mit Vorurteilen konfrontiert und werden als „übrig Gebliebene, sozial unsicher, beziehungsunfähig, unselbstständig mit versteckten Fehlern“ usw. bezeichnet. „Das wirkt sich auf das Selbstbild der Singles aus und führt zu Hemmungen und Unsicherheit im Umgang mit anderen“, sagt Pröll. Insbesondere bei der jüngeren Generation spielt auch der gesellschaftliche Druck, einen Partner zu finden, eine große Rolle. Professionelle Unterstützung suchen Wenn das Einsamkeitsgefühl übermächtig wird und den sozialen Alltag eines Menschen zu sehr belastet ist es sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu suchen. Im ambulanten Setting unterstützen Klinische Psycholog/-innen und Psychotherapeut/-innen die Betroffenen, ihre Selbstsicherheit zu stärken, Angst vor Nähe abzubauen und ihre Beziehungsfähigkeit zu fördern. Bei Depressionen, Angstzuständen oder psychosomatischen Beschwerden kann auch ein umfassendes Behandlungsprogramm im Rahmen eines (teil-)stationären Aufenthaltes in einer psychiatrischen Abteilung in Anspruch genommen werden. Mit Unterstützung der Expert/-innen sollen Betroffene sich selbst wieder schätzen und lieben lernen und offener für soziale Kontakte werden. Rückfragen-Kontakt: Mag. Ulrike Jachs stv. Pressesprecherin Stabsstelle Unternehmenskommunikation Kepler Universitätsklinikum Gmbh Neuromed Campus A-4020 Linz, Wagner-Jaureggweg 15 T +43 (0)5 7680 87 - 22250 [email protected] www.kepleruniklinikum.at Kepler Universitätsklinikum GmbH Krankenhausstraße 7a 4020 Linz/Austria [email protected] T+43 732 7680 DW 1350 oder 1360 www.kepleruniklinikum.at 2/2
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