Sonderpostwertzeichen Thema: „125. Geburtstag Nelly Sachs“

Sonderpostwertzeichen
Thema: „125. Geburtstag Nelly Sachs“
Anlass
Am 16. Mai 1940 gelang Nelly Sachs (1891–1970), die aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie stammte, mit einer der letzten
Passagiermaschinen die Flucht aus ihrer Heimatstadt Berlin und dem nationalsozialistischen Deutschland. Vor ihr lagen 30 Jahre
Exil in Stockholm. Dort entstand ein dichterisches Werk, das 1966 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Sachs
verarbeitete in ihrem Werk aus der Opferperspektive das Schicksal der Juden und das Morden in den Gaskammern. Sie zählt zu
den wichtigsten Vertretern der Holocaust-Literatur und gilt als eine der größten Lyrikerinnen deutscher Sprache.
Im schwedischen Exil bezogen Nelly Sachs und ihre Mutter eine kleine Wohnung. Das nur 41 Quadratmeter große Apartment
war fortan Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Während sie tagsüber die kranke Mutter pflegte, schrieb sie des Nachts Gedichte.
Als Nelly Sachs im Winter 1942/43 Kenntnis erhielt von dem Massenmord an den europäischen Juden, veränderte sich ihr Stil
radikal. Der lyrisch-elegische Duktus wich einem knappen und sachlichen Ton. Später verfügte sie, dass nichts, was vorher von
ihr verfasst wurde, gedruckt werden solle. 1947 erschien Nelly Sachs’ lyrischer Debütband „In den Wohnungen des Todes“, zwei
Jahre später der Band „Sternverdunkelung“. Die Texte kreisen um die Toten des Holocaust, ihre Lyrik diente in erster Linie der
„Durchschmerzung“.
Der Tod der geliebten Mutter im Jahr 1950 löste eine tiefe Lebenskrise aus. Die Transzendenz der Leiderfahrung verarbeitete sie in
der Sammlung „Flucht und Verwandlung“ (1959). Ende der 1950er Jahre verschlechterte sich der psychische Gesundheitszustand
von Nelly Sachs. Fortan prägten Krankheitsschübe und Aufenthalte in Nervenheilanstalten ihr Leben. Als „Dichterin jüdischen
Schicksals“, wie sie der Germanist Walter Berendsohn (1884–1984) bezeichnete, wurde Nelly Sachs dennoch einem breiteren
Publikum bekannt. Krönung ihres Lebenswerkes war die Verleihung des Literaturnobelpreises am 10. Dezember 1966 in
Stockholm.
Ausgabetag
07.04.2016
Wert (in Euro Cent)
70
Entwurf Postwertzeichen und Stempel
Prof. Daniela Haufe und Prof. Detlef Fiedler, Berlin
Papier
Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck
Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei
Leipzig
Größe Postwertzeichen
34,89 x 34,89 mm
Konfektionierung
Zehnerbogengröße:
209 x 104 mm
Anordnung der PWz:
5 PWz nebeneinander, 2 PWz untereinander
Bestellnummer bei der Philatelie Weiden 004724
Bestellung
Tel.: 0961 3818 - 3818
Fax: 0961 3818 - 3819