Innovationen für nachhaltige Entwicklung – Neue Partnerschaften (NoPa) Konkrete Ergebnisse der Neuen Partnerschaften Brasilien-Deutschland von 2010 bis 2015 Ausgangssituation Um den globalen Herausforderungen Klimawandel und Schutz der biologischen Vielfalt zu begegnen – ohne dabei das wirtschaftliche Wachstum oder den sozialen Fortschritt zu gefährden – ist Brasilien auf innovative Lösungen angewiesen. Brasilien hat als einer der bevölkerungsreichsten Staaten und als sechstgrößte Volkswirtschaft im globalen Innovations¬index 2014 nur Rang 61 von 142 erreicht. Durch eine verstärkte internationale Zusammen¬arbeit und engere Kooperation zwischen Forschung und Praxis kann das Land diese Position verbessern und dabei seine exzellenten Forschungseinrichtungen und Universitäten nutzen. Die Förderung von Forschung, deren Praxisrelevanz durch die Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik und Privatwirtschaft gewährleistet wird, bietet ein hohes Innovationspotenzial. Durch innovative Zusammenarbeit können zudem die selbst gesetzten Klimaschutzziele Brasiliens schneller erreicht werden: beispielsweise die Reduktion von Treibhausgasemissionen, den Schutz der Artenvielfalt und der Tropenwälder, sowie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger und von Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz. Erfolgsgeschichten Zwischen 2010 und 2015 wurden im Rahmen des Programms Neue Partnerschaften (NoPa) 15 ergebnis- und praxisbezogene Forschungsprojekte durchgeführt: drei im Bereich Schutz und nachhaltige Nutzung der Tropenwälder und zwölf im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Darüber hinaus wurde Anfang 2015 eine dritte Ausschreibung für Forschungsprojekte veröffentlicht. Bis heute wurden im Rahmen des NoPaProgramms neue Partnerschaften zwischen 46 brasilianischen und deutschen Universitäten sowie weiteren 55 Partnern aus Politik, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft gefördert. Puxirum: Wertschöpfungskette der Paranuss Im Rahmen des PuxirumProjekts wurde durch die Freie Universität Berlin, das Institut für Höhere Amazonasstudien, die Bundesuniversität Pará, die Bundesuniversität West-Pará, die Ländliche Bundesuniversität Amazoniens und die Süddänische Universität die Wertschöpfungskette und örtliche Produktion der Paranuss im brasilianischen Teil Amazoniens untersucht. Dabei wurden in den Gemeinden Oriximiná und Óbidos eine Arbeitsgruppe zur technologischen Weiterentwicklung (mit fünfjähriger Finanzierung durch einen Partner aus dem öffentlichen Sektor) und ein Governance-Ausschuss zur Wertschöpfungskette der Paranuss ins Leben gerufen. Die durch das Vorhaben entwickelte Handpresse zur Herstellung von Briketts aus Paranuss-Abfällen ist in der Gemeinde Oriximiná weiterhin im Einsatz. CSP-Tools Dank starker Sonneneinstrahlung und günstiger geographischer Lage verfügt Brasilien über hohes Potenzial für die Nutzung solarthermischer Energie (Concentrating Solar Power CSP). Bei diesem Projekt modellierten die Partner der Universität Stuttgart und der Bundesuniversität Rio de Janeiro die Integration von CSP in den Energiemix Brasiliens und erarbeiteten praxisrelevante Empfehlungen für Politik und Industrie. Darüber hinaus wird die entwickelte Planungsmethode vom brasilianischen Institut für Energieforschung (EPE), vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie von der Stromregulierungsbehörde ANEEL und dem Energieversorger CHESF bereits in der Praxis angewandt und weiterentwickelt. Fotos: © GIZ Fotos: © GIZ Kraft-Wärme-Kopplung mit Zuckerrohrbagasse NoPa – was ist das? Während der Erntezeit erzeugt die brasilianische Zucker- und Alkoholindustrie durch Kraft-WärmeKopplungsanlagen Energie auf Basis von Zuckerrohrbagasse. Im Rahmen des von der Universität DuisburgEssen, der Bundesuniversität Santa Catarina und der Bundesuniversität São Paulo durchgeführten Forschungsprojekts wurde die Möglichkeit der Integration von Solarenergie in diese Anlagen untersucht, um die Energieerzeugung über die Erntezeit hinaus auf das gesamte Jahr auszuweiten. Zurzeit wird eine Pilotanlage durch die Unternehmen TGM Turbinas, Valmont und den gemeinnützigen Verein der Kohleindustrie von Santa Catarina errichtet. Alle genannten Projekte sind Teil des Programms Neue Partnerschaften (NoPa). Dessen Ziel ist die Verbesserung der Voraussetzungen für die praktische Anwendung von Ergebnissen bilateraler Forschungskooperationen in den Bereichen der Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung: Schutz und nachhaltige Nutzung der Tropenwälder sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Abfallwirtschaft in Jundiaí Dieses von brasilianischen und deutschen Universitäten (TU Braunschweig, PUC Rio de Janeiro, Universität Anchieta Jundiaí) sowie von der Stadtverwaltung von Jundiaí (Bundesstaat São Paulo) durchgeführte Vorhaben befasste sich mit der Sortierung und Verwertung von Abfällen zur Biogaserzeugung. Zum Ausbau technologischer Kapazitäten wurde das Zentrum für Forschung, Bildung und Demonstration in der Abfallwirtschaft (CReED Brasil) eingeweiht. Die Stadtverwaltung von Jundiaí gründete zudem eine Arbeitsgruppe verschiedener Schlüsselakteure, um binationale Zusammenarbeit und praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse weiterzuführen. Herausgeberin Durch die Einführung innovativer Technologien und Konzepte und die Dokumentation erfolgreicher Beispiele erschließt das Programm neue Anwendungsfelder für Forschungsergebnisse. Diese finden auch Eingang in die übrigen Programme der brasilianischen-deutschen Zusammenarbeit. NoPa ist durch drei Merkmale geprägt: Nachfrageorientierte Ausschreibung der Forschungsmittel Neue Partnerschaften zwischen Forschern und zukünftigen Nutzern von Forschungsergebnissen Durchführung deutsch-brasilianischer Forschungsprojekte sowie Begleitung bis zur Integration der Ergebnisse in die Praxis Interessierten forschungsfinanzierenden Institutionen wird der innovative NoPa-Ansatz zur Aufnahme in ihre Ausschreibungen zur Verfügung gestellt. Ein Beispiel sind MatchmakingVeranstaltungen als zentrale Treffpunkte für Vertreter aus Politik, Privatsektor und Zivilgesellschaft – also potentielle Anwender der Forschungsergebnisse. Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Sitz der Gesellschaft: Bonn und Eschborn Adressen des BMZ BMZ Bonn Dahlmannstraße 4 53113 Bonn, Germany T +49 (0)228 99 535-0 F +49 (0)228 99 535-3500 NoPa – Deutsch-Brasilianische Hochschulkooperation GIZ-Büro Brasília SCN Quadra 01 Bloco C Sala 1501 Ed. Brasília Trade Center 70.711-902 Brasília DF T + 55-61-2101-2151 F + 55-61-2101-2166 [email protected] www.giz.de/brasilien Verantwortliche Juliane Dammann Autorin Anna Lena Mohrmann Stand Juni 2015 Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. [email protected] www.bmz.de BMZ Berlin Stresemannstraße 94 10963 Berlin, Germany T +49 (0)30 18 535-0 F +49 (0)30 18 535-2501
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