1 Mit Resilienz in Führung gehen Resilienz steht für die Kompetenz, auf Anforderungen wechselnder Situationen flexibel und souverän zu reagieren sowie aus Rückschlägen und Krisen für künftige Herausforderungen gewinnbringend zu lernen. Stressereignisse und Problemsituationen werden weniger als Belastung als vielmehr als Herausforderung wahrgenommen. Das Konzept der Resilienz lässt sich auf individueller Ebene (z. B. einzelne Führungskräfte) betrachten, aber auch auf Teams und ganze Organisationen übertragen. Sowohl einzelne Mitarbeiter als auch Teams und Unternehmen müssen heutzutage anpassungsfähig und belastbar sein. Bei der Umsetzung von Resilienz in der Unternehmenspraxis sind einige Hürden zu überwinden. Warum das in der Unternehmenspraxis häufig schwierig ist und inwiefern Führungskräfte dank Resilienz mit ihrem Team "in Führung gehen" können, beschreibt Resilienztrainer und -coach Alexandra Trautmann in diesem Beitrag. Mikromanagement: Feind der Mitarbeiterbindung Sind Sie eine leistungsorientierte Führungskraft? Dann verfügen Sie bestimmt über einen ehrgeizigen Eigenanspruch, ein ausgeprägtes Pflichtgefühl und ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, inwiefern sich diese – durchaus ehrenwerten Charaktereigenschaften - in Ihrem Führungsverhalten widerspiegeln? Viele Führungskräfte denken für andere mit, tun viele Dinge oft selbst, anstatt zu delegieren, standardisieren soweit wie möglich und stellen zu übertragenen Tätigkeiten häufig Rückfragen an ihre Mitarbeiter. Interessanterweise beklagen jedoch die gleichen Führungskräfte, ihre Mitarbeiter schauten nicht über den Rand des eigenen Schreibtischs und zeigten zu wenig Eigeninitiative, um z. B. Schnittstellenthemen zu identifizieren. Dabei übersehen sie, dass es eben auch Opportunitätskosten einer fokussierten, zielorientierten Führung gibt: Einzelkämpfertum, Vertrauensverluste, geringe Identifikation mit dem Team bzw. dem Unternehmen und Frustration. Dienst nach Vorschrift die Regel Laut aktuellen Zahlen der Gallup-Studie zum Engagement Index 2014 haben lediglich 15% der Arbeitnehmer eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber, 70% leisten Dienst nach Vorschrift, 15% haben innerlich gekündigt. Wird durch die Führungskraft überwiegend kontrolliert, wird impliziert, dass Misstrauen die Norm ist. Vielleicht Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 2 sucht man deshalb in vielen Organisationen Leidenschaft und Begeisterung, möglicherweise sind deshalb Arbeitszufriedenheit und Motivation gering ausgeprägt. Zudem fühlen sich viele Mitarbeiter überlastet, beklagen die Bürokratie und dass sie durch das dauernde Reporting von der eigentlichen Arbeit abgehalten werden. Jeder zweite Arbeitnehmer fühlt sich „ausgebrannt“ – so die Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus 2013. Freiraum als Basis für Resilienz Der negative Einfluss von Mikromanagement auf die persönliche Resilienz von einzelnen Mitarbeitern sowie die organisationale Resilienz des gesamten Teams lässt sich mit dem viel beschriebenen Einfluss von „Helikoptereltern“ auf die Entwicklung ihrer Kinder vergleichen. Freiraum ist wichtig für die Entfaltung von Potenzialen. Kinder, die nie gelernt haben, Problemsituationen aktiv anzugehen (weil sie vor Überbehütung nicht in die Verlegenheit kommen), haben Schwierigkeiten, ihre persönliche Resilienz zu entwickeln. Es liegt nahe, dass diese Kinder bei zukünftigen Herausforderungen im Erwachsenenalter eher unter Stress geraten werden. Genauso werden Mitarbeiter, die von Ihrem Vorgesetzten weitgehend Entscheidungen abgenommen bekommen, in ihrer Selbstwirksamkeit beschränkt. Selbstwirksamkeit – das Bewusstsein für die eigenen Ressourcen, um Anforderungen und Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können – ist jedoch ein wesentlicher Faktor für die Selbstmotivation… - … und nicht umsonst einer der Resilienzfaktoren. Reflektieren Sie kritisch, welches Arbeitsumfeld Ihr Verhalten als Führungskraft oder Projektmanager fördert. Wie könnten Potenziale Ihrer Mitarbeiter besser genutzt werden? Fokus Effizienz: Und was ist mit Belastbarkeit? Innovation? Flexibilität? Warum wird bisher nur in wenigen Unternehmen Resilienz gelebt? Weil sich viele Unternehmen nach wie vor zu einseitig am Ziel Effizienz orientieren. Finanzexperte Bernard Lietaer 1 (University of California, Berkeley) zeigt hingegen, dass ein zu hoher Grad an Effizienz eines Systems seine Instabilität steigert. Wie das zu verstehen ist? Lassen Sie uns beispielsweise eine Fichten-Monokultur betrachten. Diese ist leicht anzulegen und effizient zu ernten, jedoch sehr anfällig gegenüber Krankheiten. Ein Schädlingsbefall kann unter Umständen den gesamten Wald in Mitleidenschaft ziehen. Um dies zu verhindern, können Gifte eingesetzt werden, welche jedoch langfristig Lietaer, Bernard A.: Das Geld der Zukunft, Riemann, 2005. Vgl. auch: Interview mit Bernard A. Lietaer in Brandeins „Erhöhte Unfallgefahr“, Ausgabe 1/2009, Schwerpunkt Wirtschaft neu. 1 Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 3 Schäden im Ökosystem verursachen. Mischkulturen sind deutlich weniger anfällig gegen Schädlingen, dafür aufwändiger in der Holzernte. Vielfalt ist also ein Faktor, der die Belastbarkeit deutlich erhöht. Wie sieht das im Unternehmensalltag aus? Die Prinzipien Lean Production bzw. Lean Management sind vielerorts leitbildprägend für Effizienzsteigerungen, ohne dass gleichzeitig die Belastbarkeit der Organisation bei der Einleitung von Verschlankungsund Kostensenkungsprojekten Berücksichtigung findet. Wer aber gerade so mit seiner Zeit und Kraft das Tagesgeschäft bewältigt, dem wird es kaum gelingen, in Zeiten großer Dynamik, Komplexität und Unsicherheit sinnvolle Veränderungen umzusetzen. Innovationen und Zukunftsgestaltung benötigen Zeit, Ressourcen und Freiräume - zum Nachdenken und zum Umsetzen. Veränderungen erschöpfen sich nicht darin, das Gleiche wie bisher in schnellerer Geschwindigkeit zu erledigen, sie zielen vielmehr darauf ab, neue Wege einzuschlagen. Effizienzsteigerungen mögen für gestrige oder heutige Anforderungen sinnvoll sein, aber vielen hocheffizienten Organisationen gelingt es angesichts des „Durchhetzens“ nicht, zu lernen und sich an zukünftige Anforderungen anzupassen. Interne Veränderungsprojekte kommen beispielsweise nur schleppend voran, da sie meist mit Mitarbeitern besetzt werden, die bereits mit dem Tagesgeschäft bereits voll ausgelastet sind und die Mehrbelastung nicht dauerhaft tragen können. Zudem wird die Organisation relativ träge, da oft Ressourcen für die Korrektur von Fehlentwicklungen eingespart wurden. Keine Frage von Entweder-Oder sondern von Sowohl-als-Auch: Effizienz und Belastbarkeit! Effizienz ist von Bedeutung, keine Frage. Allerdings sollten wir uns zwei Aspekte vor Augen halten: a) An welchen Stellen schießen wir mit unserem Bedürfnis nach Effizienz und Produktivität über das Ziel hinaus? Inwiefern gelingt es uns, in der VUKA-Welt – geprägt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz - mit klassischen Methoden wirklich noch effizient zu steuern, zu kontrollieren und zu entscheiden? Ist es beispielsweise sinnvoll, für Vertriebsmitarbeiter auf Tage herunter gebrochene Ziele zu definieren und messen zu wollen – oder ist dies vielmehr kontraproduktiv angesichts des Aufwands für die Erfassung, Auswertung und Steuerung im Reporting und Controlling? b) Um mit Veränderungen und Unerwartetem umgehen zu können, hilft es, flexibel und wendig zu sein und die kollektive Intelligenz bzw. die gesamten zur Verfügung stehenden Ressourcen und Talente der Organisation auszuschöpfen. Ein Unternehmen, das sich ausschließlich darauf konzentriert, Abläufe hinsichtlich der Ressourcen Zeit und Kosten zu optimieren, gewährt nicht die erforderlichen Freiräume. Bezeichnend dafür ist, dass Führungskräfte in der Regel 70-80% Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 4 ihrer Aufmerksamkeit und Zeit für die Arbeit im System (d. h. für die Effizienzsteigerung), jedoch nur 20-30% für die Arbeit am System (z. B. Erhöhung der Belastbarkeit, Potenzialentfaltung der Mitarbeiter) einsetzen 2. Wie sieht das bei Ihnen aus? Im Sinne eines nachhaltig stabilen Systems ist also eine Balance zwischen Effizienz und Belastbarkeit anzustreben. Basis für organisationalen Resilienzaufbau: Aktives Gestalten von Freiräumen Grundvoraussetzungen für den organisationalen Aufbau von Resilienz sind a) KontrollSpielräume und b) zeitliche Freiräume, um bewusst über Neuerungen und sinnvolle Veränderungen nachzudenken. Neben dem Tagesgeschäft muss Zeit zur Verfügung stehen, um Zusammenarbeit, Austausch und Interaktion zu ermöglichen, Veränderungen zu initiieren und umzusetzen. Es ist selten zielführend, alleine an seinem Schreibtisch zu sitzen und sich zu fragen, wie Kollegen wohl wesentliche Herausforderungen anpacken würden. Vielmehr sollte die Möglichkeit bestehen und wahrgenommen werden, aus der Isolation herauszutreten und sprichwörtlich „über den Tellerrand des eigenen Schreibtischs“ hinauszublicken. Das aktive Gestalten von gewährten Freiräumen ist wichtig, um nicht nur die Chance auf Resilienz, Innovation und Veränderung entstehen zu lassen, sondern auch tatsächlich zu nutzen. Freie Kapazitäten sind mit qualitativen Interaktionen, der Förderung von Belastbarkeit und mit kontinuierlichen Veränderungsprojekten zu füllen. Welche weiteren Hebel können Führungskräfte ansetzen, um die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen? 1. Resilienz orientierte Selbststeuerung Intelligenter Umgang mit eigenen Ressourcen Individuelle Resilienz ist eine Schlüsselkompetenz, um weise mit eigenen Ressourcen umzugehen und im Sturm der täglichen Aufgaben, trotz hoher Anforderungen, komplexer Arbeitsbedingungen und ständigen Veränderungen eine gewisse Gelassenheit an den Tag zu legen. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und Denis Mourlane aus dem Jahr 2013 3 zeigt, dass Resilienz ein protektiver Faktor ist: Menschen mit einem hohen Resilienzfaktor berichten über weniger Burn-Out-Symptome bzw. psychosomatische Beschwerden. 2 Wüthrich, H./ Osmetz, D./ Kaduk, S.: Musterbrecher- Führung neu leben, 3. Aufl., Wiesbaden 2009. Bertelsmann-Stiftung, Hollmann, Detlef / Mourlane, Denis: „Führung, Gesundheit und Resilienz“, 2013. 3 Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 5 Selbstreflexion und Regeneration Dabei ist vor allem die innere Haltung eines Menschen von Bedeutung: Sie entscheidet u. a. darüber, ob eine schwierige Situation eher als Herausforderung oder als Überforderung wahrgenommen wird. Erster Schritt zur Verbesserung Ihrer individuellen Resilienz: Werden Sie sich Ihrer persönlichen Gedanken, Einstellungen, Bewertung von Situationen und Ihrer Handlungsfähigkeit bewusst! Diese Art von Achtsamkeit sich selbst gegenüber erzeugt zum einen die nötige Distanz in stressigen Situationen. Zum anderen ist Selbstreflexion der erste wichtige Schritt für Verhaltensänderungen. Oft kommt das eigene Nachdenken im Alltag zu kurz. Die meisten Führungskräfte haben viel Zeit, Kraft und Geld in ihre Kompetenzentwicklung investiert, die strukturierte und zielgerichtete Reflexion des eigenen Verhaltens, der eigenen Haltung, der eigenen Potenziale ist ihnen hingege nicht vertraut. Zeit zur Reflexion und Regeneration, das Betrachten einer Situation mit einer gesunden Distanz, in unserer „Zeit ohne Zeit“ ist jedoch gesund. Und das Entschleunigen – so paradox es scheinen mag – kann im richtigen Moment auch beschleunigend wirken, wenn beispielsweise hierdurch Über-Aktivismus und Übersteuerung vermieden werden. Resilienz als Verantwortung sich selbst und dem Team gegenüber Persönliche Resilienz der Führungskraft ist natürlich ein Gesundheits-, Zufriedenheits- und Karrierefaktor für den Manager selbst, er ist aber auch die Basis für ein belastbares Team. Zahlreiche empirische Studien zeigen, dass Vorgesetzte zentralen Einfluss auf den Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter haben. Führung wirkt als direktes Vorbild und im Kontakt mit Mitarbeitern z. B. indem Ressourcen durch Unterstützung, Wertschätzung und Sinnvermittlung gefördert oder Stressoren durch Abwertung, Distanz, Bevormundung, etc. verstärkt werden. Mittlerweile ist bekannt, dass allein das Beobachten von Menschen in Stress eine körperliche Stressantwort bei Beobachtern auslösen kann (sog. empathischer Stress). Hinzu kommt: Wenn Sie als Führungskraft gestresst, schlafgestört, verspannt sind, sind Sie mit der Aufmerksamkeit bei sich und nicht imstande, etwaige Überforderung bei Mitarbeitern zu erkennen. 2. Resilienz orientierte Führung Loslassen, Zutrauen, Ermutigen, Einbeziehen Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften zeigen: Menschen streben intrinsisch danach, positive Gefühlszustände zu erzielen. Diese stellen sich jedoch bei Erfolg automatisch ein. Sofern Menschen einen Sinn in Ihrem Tun sehen, ist kein Druck von oben erforderlich bzw. dieser sogar kontraproduktiv. Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 6 Zudem wird der Unternehmenserfolg gemäß einer groß angelegten Bertelsmann-Studie zu 94% durch die emotionale Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen bestimmt. Mit Kontrolle lassen sich keine Potenziale entfalten, keine Mitarbeiteridentifikation, keine Leidenschaft wecken. Zu viele Regeln verhindern das Selberdenken. Das Wissen um die Opportunitätskosten einer ausschließlich fokussierten, zielorientierten Führung kann ein erster Schritt sein, loszulassen und zuzutrauen, zu ermutigen, mit einzubeziehen. Was das bedeutet? Mitarbeitern werden Aufgaben übertragen, ohne ihnen dabei ständig über die Schulter zu schauen. Sie werden sie bei wesentlichen Entscheidungen mit einbezogen. Kontrolle „von oben“ wird weitgehend durch Selbstkontrolle bzw. das Kollektiv ersetzt. Lebt die Führungskraft „begleitende Führung“, deren Grundlage die vertrauensvolle Beziehung zu den Mitarbeitern ist, unterstützt dies deren Eigenverantwortung und Lösungsorientierung. Dabei versteht sich die Führungskraft nicht als oberster Trouble Shooter oder als oberster Sachbearbeiter, sondern als Begleiter. Dieser weiß zusammen mit seinem Team flexibel mit Herausforderungen und Veränderungen umzugehen. Die Führungskraft vermittelt im Wesentlichen Visionen und fördert das Streben nach gemeinsamen Zielen. Wesentliche Grundvoraussetzung: Empathie – frei nach dem chinesischen Schriftzeichen für Zuhören: Dieses enthält nicht nur das Zeichen für Ohr, sondern auch für Augen, Aufmerksamkeit und Herz. Überzeugung von der eigenen Selbstwirksamkeit Viele Manager betrachten sich selbst als Opfer des Systems „Unternehmen“, das sie – willentlich oder unwillentlich – dazu bringt, sich entgegen ihrer eigenen Überzeugungen zu verhalten. Oft wird viel Zeit und Kraft darauf verwendet, sich über Faktoren zu beklagen, die nicht beeinflussbar sind. Darüber wird vergessen, die Spielräume zu nutzen, die in der Tat bestehen (Stichwort: Selbstwirksamkeit). Resilienz orientierte Führung heißt: Im Rahmen der Möglichkeiten eine Balance zu finden zwischen einer positiven Beziehungsgestaltung mit ausreichenden Freiheiten für die Mitarbeiter einerseits und fordernder Führung mit klaren Erwartungen und Zielen andererseits. Führungskräfte benötigen eine gewisse innere Gelassenheit, um die Spannung zwischen Vertrauenserwartung und Vertrauensmissbrauch aushalten zu können. Vertrauen kommt nicht umsonst von „sich etwas zu trauen“. Was hierbei hilft: Legen Sie das Menschenbild zu Grunde, das sie auch für sich selbst in Anspruch nehmen! So unterstützen Sie ein Umfeld, das Selbstverantwortung fördert. 3. Resilienzförderung im Team Jeder Mitarbeiter bringt seine eigene Kapazität an Resilienz in das Team mit ein. Die Resilienz des Teams ist jedoch mehr als die Summe der individuellen Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 7 Belastbarkeit der zugehörigen Mitarbeiter: Das Geheimnis resilienter Teams liegt in der Qualität der Interaktion seiner Mitglieder. Dazu bedarf es eines Umfelds, in dem die Mitarbeiter ihre volle Leistungsfähigkeit zeigen können (vgl. Punkt 2), und einer Führungskraft, die in Sachen Resilienz als Vorbild fungiert (vgl. Punkt 1). Eine qualitativ hochwertige Interaktion gelingt aber tatsächlich nur dann, wenn auch im Team wahrgenommen und angenommen wird, was ist: Werden Stärken und Potenziale erkannt? Sind Kommunikations- und Reaktionsmuster reflektiert? Werden Konflikte und gegenseitige Erwartungen offen angesprochen? Inwieweit ist ein Team beispielsweise in der Lage, gesammelte Erfahrungen in Form von Erfolgen oder Niederlagen in Erkenntnisse und Verbesserungen umzusetzen? In welchem Maße gehen die Teammitglieder offen und vertrauensvoll miteinander um? Inwieweit suchen sie selbstaktiv nach Lösungen, anstatt darauf zu warten, dass andere ihre Probleme lösen werden? Der offene Austausch im Rahmen von kontinuierlichen Teamentwicklungs-Gesprächen kann Ausgangspunkt sein, um a) existierende „Brandbeschleuniger“ aufzudecken und zu bereinigen sowie b) sich als Team kontinuierlich in Richtung Verbesserung zu bewegen. Der Begriff „Resilienz“ ist in aller Munde und wird meist als Ansatz zur gezielten Burnout-Prävention im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements propagiert. Tatsächlich ist Resilienz eine wesentliche Kompetenz, die als Coping-Strategie bei Stress und Herausforderungen fungiert. Damit aber nicht genug! Ein positives Resilienzfeld wirkt sich eben nicht nur auf den Gesundheitsstatus, die Belastbarkeit und die Leistungsfähigkeit auf individueller Ebene aus, sondern auch auf Teams und Organisationen. Die Resilienzförderung im Unternehmen ist ein sinnvoller Ansatz, um an Agilität – Wendigkeit und Flexibilität – in einem Umfeld ständiger Veränderung, hoher Komplexität und Unsicherheit zu gewinnen und damit als Organisation „in Führung“ zu gehen. Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de 8 Über die Autorin Alexandra Trautmann ist seit 2011 Trainerin, Coach und Beraterin. Als ehemaliger Projektleiter, Inhouse Consultant und Referent des Vorstandsvorsitzenden einer großen Bank bringt sie jahrelange Praxiserfahrung in der Organisations- und Unternehmensentwicklung mit. Ihr Unternehmen explosim versteht sich als Partner von Unternehmen, welche die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter als wichtigen Beitrag zur Erreichung ihrer Unternehmensziele betrachten. Ein Teil des Angebots stellen Vorträge, Workshops, Team- und Einzelcoachings dar, welche die Resilienz gezielt auf den drei Ebenen – Individuum, Team, Organisation – stärken. Mehr Infos unter: www.explosim.de/resilienz Prof. Dr. Michael Otte & Alexandra Trautmann GbR Training | Beratung | Coaching · Gaisbachstraße 55 · 76599 Weisenbach Tel.: 07224 93 21-357 · Fax: 07224 93 21-358 · [email protected] · www.explosim.de
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