PDF-Download - Gemmotherapie

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Die Kraft der Bäume lindert
Erschöpfungs­zustände
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Die Heilpraktikerin
Angelika WagnerBertram hat ihre
Masterprüfung im
Studienfach Komplementäre Me­dizin, KulturwissenAngelika
Wagner-Bertram
schaften und Heilkunde an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder abgelegt. Sie wendet in ihrer Praxis in Wolfsburg bewährte tradi-tionelle und moderne Naturheilverfahren an, die sich im Sinne einer ganzheitlichen Heilkunde ergänzen.
Unterstützung in der Praxis von Angelika Wagner-Bertram wegen ständiger
Magenbeschwerden vor, die sich nicht
besserten, obwohl er bereits seit Monaten Omeprazol, einen Protonenpumpenhemmer, einnahm. Der Patient machte durch sein sicheres Auftreten einen sehr selbstbewussten Eindruck und berichtete, er sei Restaurantbesitzer und könne sich als selbstständiger Unternehmer keine krankheitsbedingten Fehlzeiten erlauben,
auch wenn er sich zunehmend krank
fühle und deshalb der Wunsch nach
einer Auszeit immer stärker werde.
und er habe schon mehrere Ärzte konsultiert, aber bisher sei keine körperliche Ursache gefunden worden. Er habe
zu viele Baustellen und keine Kraft
mehr, den vielfältigen Ansprüchen, die
das Leben an ihn stelle, zu genügen.
„Ziel meiner Therapie musste deshalb
sein, eine Linderung der körperlichen
Beschwerden und eine Verbesserung
der psychischen Widerstandskraft zu
erreichen“, erklärt Wagner-Bertram.
„Ich entschied mich, den Patienten
phytotherapeutisch zu behandeln und
verordnete ihm die fünf starken Bäume
der Gemmotherapie.“
Ein 41-jähriger Mann stellte sich auf
der Suche nach naturheilkundlicher
Diagnose: Akute Stressbelastung
Therapie: Die fünf starken Bäume
der Gemmotherapie
natürlich gesund & munter · 3/2013
In der ausführlichen Anamnese stellte
sich heraus, dass der Patient die Fassade des erfolgreichen Managers nur
noch mit größter Anstrengung aufrechterhielt. Er stand unter großem
finanziellen Druck, litt unter den sehr
unregelmäßigen Arbeitszeiten, hatte
massive Eheprobleme und fühlte sich
den ständig zunehmenden Ansprüchen
nicht gewachsen, so dass er permanent
von Versagensängsten geplagt wurde
und in den wenigen Stunden, die ihm
zum Schlafen blieben, keine Ruhe finden konnte. Sein schlechter Allgemeinzustand sei beängstigend für ihn, erklärte der Patient der Heilpraktikerin,
Im vorliegenden Fall wählte die Heilpraktikerin fünf Gemmotherapeutika
aus, die aus der Silberbirke, der Eiche,
des Mammut- und des Feigenbaums sowie der Silberlinde gewonnen wurden.
Für deren Herstellung werden die jungen Knospen und Triebe der jeweiligen
Bäume verwendet, so dass die genetische Information der Pflanze und die
gesamte Energie in den Präparaten enthalten sind. Diese entfalten im Rahmen
der „pflanzlichen Stammzelltherapie“
eine sanfte und dennoch hochwirksame und immer positive Wirkung auf
den Körper und die Psyche.
Foto: Hitdelight – shutterstock
In Knospen und Schößlingen konzentriert sich die Vitalität und Energie
einer Pflanze. Aus ihnen hergestellte Pflanzenauszüge kommen erfolgreich
in der Gemmotherapie zum Einsatz, wie unser Fallbeispiel zeigt.
Wagner-Bertram erläutert ihre Pflanzenauswahl: „Da chronische Stressbelastungen in der Regel zu einer Säurebelastung des Bindegewebes führen,
verschrieb ich Betula linfa (Silberbirke) zur morgendlichen Einnahme.“
Die Silberbirke wirkt stoffwechselreinigend und ist deshalb ein wichtiges
Entgiftungs- und Ausleitungsmittel.
Außerdem wurde sie bereits seit indogermanischer Zeit bei Beschwerden
durch seelische Verstimmungszustände angewendet. „Mittags empfahl ich
die Einnahme von Sequoia gigantea
(Mammutbaum) und Quercus peduntulata (Eiche). Der Mammutbaum hat
einen starken Bezug zur Psyche und
dem Nervensystem, indem er die Widerstandskraft gegen übermäßige
äußere Einflüsse erhöht und so als
Tonikum bei erschöpften und ausgebrannten Patienten eingesetzt werden
kann. Die Eiche ist tief verwurzelt in
der Erde und dient in der Gemmotherapie zur Kräftigung und Erdung,
wodurch sich der Allgemeinzustand
des Patienten verbessert.“ Eine Einnahme dieser beiden Pflanzenpräparate in der Mittagszeit ist deshalb sinnvoll, weil so der häufig zu beobachtende mittägliche Leistungsabfall ausgeglichen werden kann. „Zum Abend verordnete ich zur Linderung der Magenbeschwerden, deretwegen der Patient
mich vordergründig aufgesucht hatte,
Ficus carica (Feigenbaum).“ Dessen
Knospenextrakte regulieren die Magensaftsekretion, schützen die Magenschleimhaut und wirken angstlösend
und beruhigend. Zur Nacht sollte der
Patient Tilia tomentosa (Silberlinde)
gegen seine Schlafstörungen einnehmen. Sie ist ein sanftes Beruhigungsmittel nach nervlicher Überanstrengung und deshalb vorteilhaft bei
Schlafproblemen.
Erfolg: Nach wenigen Wochen
Bereits nach 4 Wochen berichtete der
Patient, er habe seine Magenbeschwerden im Griff. Da er aber das Gefühl
habe, gerade das Feigenbaum-Präparat
tue ihm besonders gut, wollte er auch
in Zukunft keinesfalls darauf verzichten. Insgesamt fühlte sich der Patient
viel besser, war wesentlich leistungsfähiger, ausgeglichener und psychisch
stabiler. Wagner-Bertram empfahl ihm,
die fünf Baumpräparate noch 8 Wochen lang weiter einzunehmen. Bei der
Wiedervorstellung nach insgesamt
3 Monaten setzte sie das Stoffwechselpräparat Silberbirke ab und verordnete
den Feigenbaum als Dauertherapie.
„Die drei anderen Baumpräparate
Mammutbaum, Eiche und Silberlinde
hat der Patient zu Hause und kann sie
bei Bedarf einsetzen.“/awb-gvu
die heilsame Kraft von Pflanzenknospen
In der Gemmotherapie (lat. Gemma = Knospe ) werden frische Knospen und
Pflanzentriebe verwendet. Diese werden in einem speziellen Verfahren mit
einem Gemisch aus Glycerin, Wasser und Alkohol schonend aufbereitet. Das
Endprodukt ist ein wertvoller reiner Pflanzenextrakt zum Einnehmen.
Diese hochwirksamen Präparate unterstützen den Körper bei unterschiedlichsten Heilungs- und Regenerationsprozessen und helfen somit bei akuten
und chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Allergien, Schlafstörungen,
Stress und Erschöpfung, aber auch Wechseljahrbeschwerden und Stoffwechselstörungen. Gemmopräparate gibt es in der Apotheke.
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