Cattenom Non Merci e.V. Bahnhofstrasse 69 66706 Perl Kontakt: [email protected] http://www.cattenom-non-merci.de Mobil: 0049(0)152 55775158 Cattenom Non Merci e.V., Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl An: Dr. Wolfgang Cloosters, Ministerialdirektor, Leiter der Abteilung RS Sicherheit Kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz, Nukleare Ver-und Entsorgung. [email protected], [email protected] Frau Ministerin Eveline Lemke, Wirtschaftsministerium Rheinlandpfalz, z.Hd. Frau Nina Mueller, [email protected], [email protected] Herrn Minister Reinhold Jost, Umweltministerium Saarland, [email protected], [email protected] Herrn Meiser Klaus, Fraktionsvorsitzender der CDU Fraktion im saarl. Landtag, [email protected] Herrn Pauluhn Stefan, Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion im saarl. Landtag, [email protected] Herrn Lafontaine Oskar, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Die Linke im saarl. Landtag, [email protected] Herrn Hilberer Michael, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Piraten im saarl. Landtag, [email protected] Herrn Ulrich Hubert, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im saarl. Landtag, [email protected] Frau Brigitte Artmann, Kreisrätin/Kreisvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN KV Wunsiedel Am Frauenholz 22 95615 Marktredwitz/Germany, [email protected] Bure Zone Libre, 2 rue de l’eglise, F – 55290 Bure, [email protected] AntiAtomNetz Trier, Herrn Markus Pflüger, [email protected] NABU Ortsgruppe Mettlach-Perl, Herrn Kurt Robinius, 1. Vors. [email protected] 1 Cattenom Non Merci e.V. , Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl, Kontakt: [email protected], http://www.cattenom-non-merci.de Perl, den 10 Aug. 2015 Nur via E-Mail Perl, den 13 August 2015 Betreff: Öffentliche Einforderung einer grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung für das französische Endlager für mittel – und hochradioaktive Abfälle in Bure – namens Cigeo. Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, die französische Regierung hat das Gesetz „Macron“ am 09.07.2015 verabschiedet. Im Gesetz „Macron“, ein Wirtschaftswachstumsgesetz, wurde in letzter Minute der Passus für die Lagerung radioaktiver Abfälle im Artikel 201 - ab Seite 211 im Gesetzespaket – hinein geschmuggelt und somit festgeschrieben. Das Endlager, namens Cigéo in Bure wird im Gesetz „Macron“ namentlich nicht erwähnt. Fakt ist aber, dass bis Dato kein anderer Standort als Bure, der seit 1994 bis Dato in Frankreich auf die Eignung eines Endlagers für mittel – und hochradioaktive Abfälle untersucht wird, im Gesetz „Macron“, Artikel 201 – ab Seite 211 in Frage kommen kann. Zudem ist im Gesetz „Macron“ angeführt, dass das Genehmigungsverfahren vom Jahr 2015 auf 2017 verlegt werden soll. Des Weiteren ist im Gesetz „Macron“ erwähnt, dass bis 2025 ein Endlager für mittel – und hochradioaktive Abfälle errichtet werden soll. All diese Hinweise zeigen eindeutig auf, dass hinsichtlich dessen nur der Standort Bure für jene endgültige gesetzliche Festschreibung für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Betracht kommen kann. Mittlerweile hat das französische Verfassungsgericht in der 2. Augustwoche 2015 den Artikel 201 aus dem o.a. Macron – Gesetzespaket gestrichen, da primär festgestellt wurde, dass die Lagerung radioaktiver Abfälle nicht in ein Wirtschaftswachstumsgesetz hinein gehören. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/atommuell-frankreichs-endlager-plaeneim-dorf-bure-in-lothringen-erhalten-daempfer-vom-verfassungsgericht-13736897.html Auf die schriftliche Einforderung vom 18.07.2015 von der Aarhus Konvention Initiative, Frau Brigitte Artmann an Ségolène Royal sowie Dr. Wolfgang Cloosters – eine grenzübergreifende strategische Umweltprüfung einleiten und ausführen zu lassen sowie auf unsere via Mail versendete Anfrage vom 19.07.2015 zu einer grenzübergreifenden strategischen Umweltprüfung hat sekundär Frankreich wohl festgestellt, dass die „Macron“ Gesetzesartikel zur Einlagerung radioaktiver Abfälle im Artikel 201 - ab Seite 211 mit Aarhus Konvention kollidieren. Laut einer Pressemitteilung im Volksfreund teilt Frau Ministerin Eveline Lemke mit, dass mögliche Risiken umfassend untersucht und diskutiert werden müssen. Um jedoch mögliche Risiken verbindlich grenzübergreifend erfassen zu können, muss eine grenzübergreifende Strategische Umweltprüfung für das französische Endlager für mittel – und hochradioaktive Abfälle in Bure in die Wege geleitet und ausgeführt werden, da es sich derzeit noch um kein konkretes Projekt, aber um den Plan oder das Programm „Bure“ handelt, der zum konkreten Projekt führen kann. 2 Cattenom Non Merci e.V. , Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl, Kontakt: [email protected], http://www.cattenom-non-merci.de Perl, den 10 Aug. 2015 Dieser Plan oder dieses Projekt mit dem Namen Cigéo im Ort Bure unterliegt in Frankreich der UN Aarhus Konvention Artikel 7 (plans, programmes and policies). Die Konvention wiederum wurde mit diesem Artikel umgesetzt in die EU-Direktive 2001/42/EU, die sogenannte SUP-Direktive, und wird damit relevant für die betroffenen Nachbarstaaten. Es muss eine breite, rechtlich verbindliche Öffentlichkeitsbeteiligung der BürgerInnen nicht nur in Frankreich, sondern auf EU-Ebene, auf jeden Fall aber im Nachbarstaat Deutschland, in die Wege geleitet werden. Eine solche Öffentlichkeitsbeteiligung für BürgerInnen ist bis Dato nicht EU-weit in die Wege geleitet worden, obwohl ein Anrecht der betroffenen Öffentlichkeit auf Beteiligung von Anfang an, dass heißt wenn alle Optionen offen sind, besteht. Nach Ankündigung von Wirtschaftminister Macron vom Donnerstag, den 06. August 2015 werden die Vorgaben für die Pilotphase des Endlagers mit einem eigenen Gesetz festgelegt, http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/atommuell-frankreichs-endlager-plaeneim-dorf-bure-in-lothringen-erhalten-daempfer-vom-verfassungsgericht-13736897.html Wir weisen darauf hin, dass das Gutachten des Öko - Institutes Darmstadt, welches seitens Rheinland-Pfalz, Luxemburg und dem Saarland vor zwei Jahren in Auftrag gegeben wurde, nicht den Tatsachen entspricht. Zu jenem Gutachten gibt es ein französisches Gegengutachten, welches von Herrn Antoine Goginot, einem überaus renommierten Geologen aus Frankreich erstellt wurde. Jenes Gutachten zeigen Geothermische Probleme unterhalb im Bure– Tonschiefer auf. Nach dem franz. Gutachten haben sich Erkenntnisse ergeben, dass unterhalb im Bure – Tonschiefer heiße Quellen vorhanden sind, die Temperarturen bis 60° aufweisen. Im Gutachten von Herrn Antoine Godinot wird eindeutig aufgeführt und belegt, dass die heißen Quellen durch Einschlüsse und Erdverschiebungen nach oben einschießen können, dort wo die mittel – und hochradioaktiven Abfälle eingelagert werden sollen. Diese Tatsachen werden jedoch im Gutachten des Öko - Institutes Darmstadt weder erwähnt, noch angeführt, also totgeschwiegen. Das Gutachten von Herrn Antoine Godinot, habe ich Ihnen in englischer Kurzform angefügt. In französischer Langform bekommt man es auf Anfrage von Herrn Godinot. Seine Kontaktdaten finden sich leicht zugänglich im Internet. Die betroffene Öffentlichkeit sieht also einen schwerwiegenden Grund, diese Fakten in eine rechtliche verbindliche grenzübergreifende Strategische Umweltprüfung einzubringen. Dänemark hat ein Verfahren in Form einer grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung für ein Endlager für schwach - und mittelradioaktive Abfälle in die Wege geleitet und ausführen lassen. Das Bundesumweltministerium informiert auf seine Website über diese Verfahren. Die Öffentlichkeit in Deutschland beteiligte sich daran. Nach der EU und den Völkerrecht–Bestimmungen, ist eine grenzübergreifende Strategische Umweltprüfung durchzuführen, wenn mit potenziellen grenzübergreifenden Auswirkungen zu rechnen ist. Ziel ist es, Pläne und Programme einer Umweltprüfung zu unterziehen, unter Einbeziehung der betroffenen Öffentlichkeit alle möglichen umweltrelevanten Fakten erfassen soll. Das beinhaltet auch die rechtlich verbindliche Einbeziehung der Öffentlichkeit in den Nachbarstaaten. Nach den einschlägigen Bestimmungen der Europäischen Union und des vom Bundesumweltministerium genannten Völkerechtes, fordern wir, Cattenom Non Merci e.V., Sie, meine Damen und Herren, darum sicherzustellen, dass eine grenzübergreifende Beteiligung der Öffentlichkeit in Form einer grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung für das französische Endlager für mittel –und hochradioaktive Abfälle in Bure mit Namen Cigéo jetzt eingeleitet und ausgeführt wird, 3 Cattenom Non Merci e.V. , Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl, Kontakt: [email protected], http://www.cattenom-non-merci.de Perl, den 10 Aug. 2015 bevor die Lagerung von mittel – und hochradioaktiven Abfällen in Frankreich gesetzlich festgeschrieben wird und damit gegen die Aarhus Konvention (Artikel 3, 7, 6.4 und 9) und gegen die EU-Direktive 2001/42/EU verstoßen wird. Sollte es nach dieser grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung ein Ergebnis geben, dass zum Projekt Bure führt, so kann die Planung fortgesetzt werden. Erst danach kann eine projektbezogene, grenzübergreifende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Alle atomaren Anlagen fallen unter die Aarhus Konvention Annex I sowie unter die Espoo Konvention, die Staaten verpflichtet verbindliche Beteiligung anderer Mitgliedsstaaten durchzuführen. Eine Débat Public (öffentliche Debatte), die im Übrigen nur in Frankreich durchgeführt wurde – wovon die erste Débat Public am 23. Mai 2013 in Bure stattfand, wurde kaum 15 Minuten nach der Eröffnung der Sitzung in der Dorfhalle Bure abgebrochen, weil vom Publikum ausgehend zu kritische Fragen zum Projekt Bure gestellt wurden. Seitdem wurden weitere Treffen geplant, die am 30. Mai in Saint-Dizier, am 06. Juni in Joinville und am 20. Juni in Nancy stattfinden sollten, aber verschoben wurden. Die Débat Public vom 17. Juni in Barle-Duc, dauerte nur 30 Minuten – weil jene vom selben Schicksal begleitet war, wie die in Bure vom 23. Mai 2013. Summa Summarum hat sich die Débat Public bis Dato nur an französische Bürger gerichtet, von den Methoden einer Débat Public ganz zu schweigen. Zudem hat mich persönlich und die betroffene Öffentlichkeit im Saarland, aber auch in Rheinland-Pfalz .solch eine Débat Public nie erreicht und kann zusätzlich durchgeführt werden, ersetzt aber nicht das von internationalem und europäischen Recht gesetzlich vorgeschriebene rechtlich verbindliche Prozedere für dieses Planungs – und Genehmigungsverfahren. Verstöße lassen das Projekt Bure zu einem Schwarzbau werden und werden letztendlich zu Vertragsverletzungsverfahren sowohl gegen Frankreich als auch gegen die Bundesrepublik Deutschland führen. In der Verpflichtung dafür zu sorgen, dass die betroffene Öffentlichkeit ihre von internationalem und europäischem Recht vorgeschriebenen Rechte erhält, sind nach deutschem Recht das Saarland und RheinlandPfalz. Es sind also Sie, sehr geehrte Damen und Herren aus dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz, die sich an das Bundesumweltministerium wenden und dieses auffordern müssen, für die betroffene Öffentlichkeit eine rechtlich verbindliche Beteiligung in Form einer grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung von Frankreich einzufordern! Wir behalten uns alle rechtlichen Schritte vor. Von unseren französischen Kollegen auf Parlamentsebene hörten wir, - man wird eine grenzübergreifende Strategische Umweltprüfung für Bure einfordern. Wir fordern Sie auf, meine Damen und Herren, mit dem Saarland und Rheinland-Pfalz diese Initiative zu unterstützen. Bitte fordern Sie auch Ihre französischen KollegenInnen auf, eine grenzübergreifende Strategische Umweltprüfung zu fordern, respektiv durchzuführen. Um ausreichende Motivation auf den verschiedenen politischen Ebenen zu bewirken sowie zur Kenntnisnahme an die verschiedenen Umweltschutzverbände, erlauben wir uns, das Schreiben an Sie alle, sehr geehrte Damen und Herren, zu adressieren. Mit freundlichen Grüßen, Gez. Ute Schlumpberger 1. Vors. Cattenom Non Merci e.V. Bahnhofstrasse 69 D - 66706 Perl Kontakt: [email protected] http://www.cattenom-non-merci.de Mobil: 0049(0)152 55775158 4 Cattenom Non Merci e.V. , Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl, Kontakt: [email protected], http://www.cattenom-non-merci.de Perl, den 10 Aug. 2015 ANLAGEN: - Gutachten von Herrn Antoine Godinot – Nuclear wastes – The french way. - Gesetz „Macron“ vom 09. Juli 2015. - Einforderung vom 18.07.2015 von der Aarhus Konvention Initiative, Frau Brigitte Artmann an Ségolène Royal sowie Dr. Wolfgang Cloosters eine grenzübergreifende strategische Umweltprüfung einleiten und ausführen zu lassen. - Von Cattenom Non Merci e.V. via Mail versendete Anfrage zur grenzübergreifenden strategischen Umweltprüfung vom 19.07.15. - Pressemitteilung – Frankreichs Endlager – Pläne erhalten Dämpfer - faz.net/aktuell. 5 Cattenom Non Merci e.V. , Bahnhofstrasse 69, 66706 Perl, Kontakt: [email protected], http://www.cattenom-non-merci.de Perl, den 10 Aug. 2015 Dateiname: Öffentliche Einforderung einer grenzübergreifenden Strat Umweltprüfung - Bure Verzeichnis: C:\Users\VogelKakashi\CNM - Bure Endlager beschlossen\SUP Einforderung Vorlage: C:\Users\VogelKakashi\AppData\Roaming\Microsoft\Templates\Nor mal.dotm Titel: Thema: Autor: VogelKakashi Stichwörter: Kommentar: Erstelldatum: 13.08.2015 21:54:00 Änderung Nummer: 2 Letztes Speicherdatum: 13.08.2015 21:54:00 Zuletzt gespeichert von: VogelKakashi Letztes Druckdatum: 13.08.2015 22:04:00 Nach letztem vollständigen Druck Anzahl Seiten: 5 Anzahl Wörter: 2.030 (ca.) 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