GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 15. Oktober 2015 Nr. 42 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Lärmschutz: Einsprachen blockieren 20 Millionen Franken Wie der Lärm reduziert werden soll Die Stadt Zürich will bis 2018 die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen. ACS, TCS und VCS blockieren aber die Umsetzung von Massnahmen an der Quelle, also Tempo 30. Dies könnte die Stadt die Bundessubventionen in der Höhe von 20 Millionen Franken kosten. Der Bund bestätigt dies. Kosten die Einsprachen der Automobilverbände und anderer Rekurrenten Archivfoto: phs. die Stadt und die Steuerzahler Millionen? Pia Meier In Zürich leben über 130 000 Menschen an Strassen mit hoher Lärmbelastung, davon 11 000 über dem Alarmwert. Die Lärmschutzverordnung verlangt von der Stadt, dass sie bis März 2018 Massnahmen an der Quelle (Tempo 30) ergreift, um die Immissionsgrenzwerte zu erreichen. In den vergangenen Jahren und Monaten hat Umwelt und Gesundheit Zürich zusammen mit dem Tiefbauamt, der Dienstabteilung Verkehr und den Verkehrsbetrieben kreisweise über Massnahmen informiert, die auf einem öffentlich aufgelegten, sogenannt akustischen Projekt und auf intensiven Gesprächen der beteiligten Stellen beruhen. «Wir werden, wenn im November die Kreise 1, 4 und 5 kommuniziert werden, unsere Hausaufgaben gemacht und alle möglichen Massnahmen ausgeschöpft haben», hält Bruno Hohl, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz, fest. Es herrsche Konsens in der Stadtverwaltung – dieser beruht auf Grundsatzentscheiden des Stadtrats und der Bundesnorm –, dass der Lärmschutz eine eminente Bedeutung für die Gesundheit und die damit verbundenen Folgekosten hat. Bis Frühling 2016 sollen alle Massnahmen geklärt und beschlossen respektive verfügt sein. Stadt will Bevölkerung schützen «Allerdings sind die typisch urbanen Massnahmen zur Reduktion der Geschwindigkeit durch Einsprachen der Automobilverbände TCS und ACS aber auch VCS blockiert», erläutert Hohl. «Das bindet unheimliche Ressourcen in den zahlreichen Rechtsmittelverfahren, die angesichts bereits vorliegender Bundesgerichtsentscheide eigentlich nicht nötig wären.» Was ihn besonders nervt, ist die Tatsache, dass in der Agglomeration immer mehr Geschwindigkeitsreduktionen erfolgen, während das Recht der Stadt beschnitten werden soll, die eigene Bevölkerung zu schützen. 2009 wurde an der Kalchbühlstrasse ein Pilotversuch mit Tempo 30 durchgeführt. Dies stiess bei der Bevölkerung auf Akzeptanz. Wenn die Stadt Zürich die Massnahmen bis März 2018 umsetzt, erhält sie vom Bund bis 32 Prozent der Lärmschutzkosten vergütet. Das sind gemäss Schätzungen fast 20 Millionen Franken. «Die Gerichtsverfahren werden wohl länger dauern als bis 2018», so Hohl. Da die Verzögerungen aber nicht an der Stadt liegen, hofft er, dass man das Geld vom Bund trotzdem erhält. Beachtet werden muss: Nach 2018 können Lärmbetrof- Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt von der Stadt Zürich, wie von allen Strassenhalterinnen, dass sie bis Ende März 2018 Massnahmen ergreift, um die Immissionsgrenzwerte einzuhalten. Das Lärmschutzrecht des Bundes fordert, dass primär Massnahmen an der Quelle geprüft und umgesetzt werden. Erst wenn sich dafür keine Möglichkeiten ergeben, sind Lärmschutzwände (Ausbreitungsweg) und Lärmschutzfenster (= keine Sanierung, nur Erleichterungen) zulässig. An der Quelle wirken Motoren und Pneus, was jedoch natio- fene Schadenersatz fordern. Das könnte in der Stadt jährliche Zahlungen in Millionenbeträgen auslösen. Die Stadt habe deshalb ein grosses Interesse, die Auflagen des Bundes zu erfüllen, sagt Hohl. Wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage mitteilt, müssen die Kantone ihre geplanten Massnahmen beim Bundesamt einreichen, um Subventionen zu erhalten. Die Sanierungsfrist März 2018 sei rechtlich geregelt und die damit verbundenen Subventionen via Programmvereinbarungen auch. Wenn nötig, dürfe auch die Bausaison 2018 für den Abschluss der Sanierungsarbeiten benutzt werden, so das Bafu. Anschliessend müssten jedoch zu viel bezogene Gelder dem Bund zurückerstattet werden. Wenn die Frist verpasst wird, müssten die Zürcher die geforderten nales Recht betrifft. In der kommunalen Zuständigkeit liegen Beläge (hierzu gibt es Versuche, die jedoch noch keine lärmreduzierende Wirkung auf Dauer belegen) und natürlich die Reduktion der Verkehrsgeschwindigkeit. Die beiden Automobilverbände ACS und TCS verzögern durch Rechtsmittel die Umsetzung des Lärmschutzes an der Quelle (durch Tempo 30), während der VCS sich gegen einzelne Erleichterungen ausspricht, die seines Erachtens nicht nötig wären, wenn lärmreduzierende Massnahmen realisiert würden. (pm.) Massnahmen mit eigenem Steuergeld umsetzen. Der TCS gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Lorenz Knecht, Geschäftsführer ACS, schreibt: «Die Lärmschutzmassnahmen sind unserer Meinung nach in dieser Ausführung nicht notwendig und zielführend. Der ACS hat sie darum angefochten und andere Massnahmen verlangt. Die Stadt Zürich hat genügend Zeit, andere Massnahmen zu prüfen und durchzuführen.» Und: «Wenn die Stadt Zürich an den von uns angefochtenen Massnahmen in den Rechtsmitteln festhält, vergibt sie sich selbst den Bundesbeitrag, und dafür kann nicht die ACS-Sektion Zürich verantwortlich gemacht werden.» Die Stadt muss aber die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen. Interview mit abtretendem UGZ-Direktor Bruno Hohl auf Seite 6 Eine «neue» Polizei Ein alter Zwist Ein neues und auch altes Stück Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer bürgernahen Polizei: Dass er vermehrt Personen mit Migrationshintergrund rekrutieren wollte, sorgte für Aufregung. Was ist der aktuelle Stand der Dinge? Seite 9 Zürichs EM-Stadion waren der städtische Stolz. Doch Baumängel und Uneinigkeiten mit dem Generalunternehmer führten zu einem Rechtsstreit. Diesen hat die Stadt Zürich nun mehrheitlich für sich entschieden. Seite 4 Zwei Maturandinnen führen in der Aula des Literargymnasiums Rämibühl ein Musiktheater auf. Mit dabei sind 34 Kinder. 14 davon bilden das Musikensemble, dessen Zusammenstellung einige Zeit in Anspruch nahm. Letzte Seite 2 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AKTUELL Irische Musiklegenden im Volkshaus Seit über 20 Jahren bringt das Irish Folk Festival die renommiertesten Künstlerinnen und Künstler der traditionellen keltischen Musik in die Schweiz. Theater ohne Sprach- und Kulturgrenzen: Mummenschanz. Foto: zvg. Maskentanz mit Mummenschanz Nach fast vierjähriger Welttournee kehrt die beliebte Theatertruppe Mummenschanz zurück nach Zürich. Mummenschanz prägt die Theaterwelt seit über 40 Jahren mit der Magie seines ganz eigenen, fantastischen Universums. Ohne Worte, ganz ohne Musik und Bühnenbild, nur mit Masken und Körper vor schwarzem Hintergrund, treten die Künstler auf. Damit haben Mummenschanz eine sehr unterhaltsame Bewegungssprache erfunden, die überall in der Welt verstanden wird. Neben den Klassikern kommen in der Maag-Halle auch Sketches auf die Bühne, die bis anhin nur in New York zu sehen waren. Gegründet wurde die Theatertruppe 1972 von Bernie Schürch, Andres Bossard und Floriana Frassetto. Im Lauf der Jahre entwickelte sich Mum- Wettbewerb Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für Mummenschanz in der Maag-Halle, Datum nach Wahl. Wer dabei sein will, schickt bis 19. Oktober, eine E-Mail mit Betreffzeile «Mummenschanz» und vollständigem Absender an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. menschanz zu einer der weltweit beliebtesten Theaterattraktionen. Die Masken- sowie die Spieltechniken und das Repertoire wurden auf über 100 Nummern erweitert. Das Überraschende, das Unerwartete, das Zauberhafte und das Neue sind die wichtigsten Zutaten an der intensiven Improvisationsarbeit. (pd./ mai.) Dienstag/Mittwoch, 27./28. Oktober, 19.30 Uhr, Maag-Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich ANZEIGEN Wanderwege in der Stadt Zürich Dass es im Zentrum der Stadt Zürich auch Wanderwege gibt, mag erstaunen; sie bilden aber Anfangsoder Endpunkte von überregionalen Wanderrouten. Und auch auf einem solchen Wanderweg in der Stadt Zürich gibt es viel zu entdecken: das Landesmuseum, die idyllische Parkanlage am Platzspitz, das Angebot im Jugendkulturhaus Dynamo, die Rotachhäuser von 1927/ 1928 als frühestes Beispiel des Neuen Bauens in der Schweiz, den einstigen Bahnhof Letten von 1894, das Kraftwerk Letten von 1892, das Wipkinger Viadukt und was vom «Konzept Westtangente» aus den 1950er-Jahren übrig geblieben ist, die Badeanstalten und die Einkehrmöglichkeiten. Die Fuss- und Wanderwege als Bundesaufgabe sind in Artikel 88 der Bundesverfassung festgehalten. Der Kanton Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» (ZWW, 7000 Mitglieder) mit dem Unterhalt beauftragt und trägt den finanziellen Aufwand von jährlich rund 400 000 Franken. Wanderwege in der Schweiz sind mit den bekannten gelben Wegweisern signalisiert. Die kennen zwar alle, aber wer sich darum kümmert, das ist vielen Wandernden nicht klar. 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen das 2745 Kilometer lange Netz der Wanderwege in den 171 zürcherischen Gemeinden, sorgen für die klare Signalisation und veranlassen nach Bedarf einen allfällig nötigen Wegunterhalt durch die Gemeinden. Kurse für die Ortsmitarbeitenden Neue Revierpfleger, sogenannte Ortsmitarbeiter, lernen ihre Aufgaben in Mit dabei am dreistündigen Festival vom 23. Oktober im Volkshaus sind Grössen des Irish-Folk wie das Trio um Máirtin O’Connor – der grosse Meister des irischen «button-box»Akkordeons. Er spielte schon in den 70ern in wegweisenden Bands, war Musikalischer Direktor von «Riverdance» und ist neben seinen vier Solo-CDs auch auf Werken von Mark Knopfler, Rod Stewart, Tanita Tikaram sowie auf über 100 weiteren Tonträgern zu hören. Begleitet wird O’Connor von Seamie O’Dowd (Gitarre) und Cathal Hayden (Geige), einem der besten Fiddler der Grünen Insel und auch Gründungsmitglied von «Four Men and a Dog». Einen internationalen Namen haben sich auch bereits die jungen «Friel Sisters» aus Glasgow erworben. Die talentierten Schwestern Anna, Sheila und Clare Friel spielen Geige, Flöte und Uilleann Pipes und singen traditionelle irische Volkslieder aus dem Repertoire ihrer Familie und ihrer Heimatregion. Liam O’Flynn ist einer der begabtesten Uilleann-Pipes-Spieler. Er hat das traditionelle irische Instrument seinem Publikum in der ganzen Welt näher gebracht. Neben seiner Solokarriere und seiner Zusammenarbeit mit der Band «Planxty» ist er auch mit vielen internationalen Musikern Der Kanton Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» mit dem Unterhalt beauftragt. Foto: zvg. den jährlich stattfindenden Ausbildungstagen kennen. In erster Linie natürlich durch die praktische Arbeit, aber auch im Theorieteil und danach beim gemeinsamen Abschlussessen. Zum ersten Mal hat ein solcher Kurs im Zentrum der Stadt Zürich stattgefunden. Damit konnten der für dieses Gebiet zuständige Kreisleiter Constantin Hürlimann und sein Ortsmitarbeiter Andy Krummenacher tatkräftig unterstützt werden. Der Weg von der Walchebrücke bis zum ehemaligen Bahnhof Letten als Teilstück des offiziellen Wanderwegs Zürich–Baden ist dabei «wanderwegmässig» saniert worden. (pd.) Wer die Arbeit für die Zürcher Wanderwege sinnvoll findet und diese unterstützen möchte, kann Mitglied (jährlich 30 Franken) werden oder vielleicht sogar als zukünftiger Mitarbeiter aktiv werden. Weitere Informationen gibt es unter folgendem Link: www.zuercher-wanderwege.ch oder bei der Geschäftsstelle ZWW, 8712 Stäfa. «Irish Legends»: Akkordeonist Máirtin O’Connor mit dem Gitarristen Seamie O’ Dowd (r.) und dem Geiger Cathal Hayden (l.). Foto: zvg. wie etwa Kate Bush, Mark Knopfler, The Everly Brothers, Emmylou Harris, Mike Oldfield, Enya und Sinéad O’Connor aufgetreten. Paddy Glackin ist ein bekannter irischer Fiddler und Gründer der Folkband «The Bothy Band». 1977 erschien sein erstes Soloalbum «Glackin», das mittlerweile ein Klassiker des Genres geworden ist. Auf seinen zahlreichen Platten sind zudem prominente Irish-Folk-Musiker wie Paddy Keenan, Dónal Lunny, Robbie Hannon oder Mícheál Ó Domhnaill zu hören. (pd./ mai.) Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3×2 Tickets für das Irish Folk Festival am 23. Oktober. Wer dabei sein will, schickt bis 19. Oktober ein E-Mail mit Betreffzeile «Irish» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Irish» Buckhauserstr. 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Züriberg AKTUELL IN KÜRZE Mehr Arbeitslose Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich leicht von 3,4 auf 3,5 Prozent gestiegen. Von der schon mehrere Monate dauernden konjunkturbedingten Zunahme sind sämtliche Branchen betroffen. Am stärksten nahm die Arbeitslosigkeit in der Industrie zu, da diese direkt von der Frankenaufwertung betroffen ist. Höhere Mietpreise Im Kanton Zürich sind die Angebotsmieten im September leicht gestiegen. Der monatlich erhobene Mietindex des Immobilienportals Homegate steht neu bei 116,3 Punkten, was einem Anstieg von 0,17 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Auf die gesamte Schweiz bezogen blieb der Wert unverändert. Der Mietindex misst die qualitätsbereinigte Mietpreisveränderung für neue und wieder zu vermietende Wohnungen anhand aktueller Marktangebote. Nachwuchs im Zoo Der Zoo Zürich verkündet Nachwuchs. Am 3. Oktober erblickte ein weibliches Haus-Yak das Licht der Welt. Das Jungtier wog bei seiner Geburt rund 20 Kilogramm und ist das sechste Mitglied der Zürcher Yak-Herde. Diese ist seit Mai zusammen mit Kamelen und Kaschmir-Ziegen in der neu eröffneten mongolischen Steppe untergebracht. Bauprogramm Der Regierungsrat hat das Bauprogramm für Staatsstrassen 2016 bis 2018 verabschiedet. Die Schwerpunkte sind die siedlungsverträgliche Gestaltung der Kantonsstrassen in dicht besiedelten Räumen sowie Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr. Welternährungstag Terre des hommes Zürich organisierte am Dienstag eine Aktion im Rahmen des Welternährungstags. Rund 50 Restaurants und Hotels in Zürich beteiligten sich daran und spendeten 200 Franken oder 10 Prozent der Tageseinnahmen für Ernährungsprojekte. Die Terre-des-hommes-Kinderhilfe hat zum Ziel, die Lebensbedingungen von besonders benachteiligten Kindern zu verbessern. Kunstmesse Die 17. Kunstmesse wird heute Donnerstag im Kongresszentrum Zürich eröffnet. Die Vernissage findet von 18 bis 22 Uhr statt. Die Messe ist anschliessend von Freitag bis Sonntag jeweils zwischen 11 und 20 Uhr geöffnet. Wahlen im «Karl» Das Restaurant Karl der Grosse an der Kirchgasse lädt am Wahlsonntag, 18. Oktober, zum Public Viewing. Ab 12 Uhr wird die Berichterstattung des Schweizer Fernsehens im Restaurant live auf Grossleinwand projiziert. Nr. 42 15. Oktober 2015 Spendengala für Kinder auf der Flucht: Kirchgemeinde Balgrist handelt AUF EIN WORT Helfen in der Not ist eine Kernaufgabe der Kirchen. Deshalb organisiert die reformierte Kirchgemeinde Balgrist am Samstagabend, 28. November, um 18 Uhr im Kirchgemeindehaus eine Spendengala. Der Erlös geht an das SOS-Kinderdorf in Syrien. Thomas Hoffmann Gabriela Blass In Syrien ist die Lage für die Bevölkerung prekär. Nach Schätzungen sind neun Millionen Menschen vor dem Bürgerkrieg geflohen, davon die Hälfte Kinder. Das SOS-Kinderdorf in Syrien hilft als eines der wenigen Hilfswerke direkt im Land. Es bietet den Kindern und Familien sichere Zonen, wo für medizinische Betreuung, Lebensmittel und Kleider gesorgt wird. Betroffenheit zeigen reicht nicht Die Nachrichten aus den Krisengebieten machen viele Leute aus der Bevölkerung betroffen. Gerade im Hinblick auf den hereinbrechenden Winter möchten viele sinnvolle Unterstützung bieten. Was kann man als Einzelperson hierzulande tun? Momentan wird vor allem Geld für die Flüchtlingsbetreuung auf den Fluchtrouten gebraucht. Mit der Teilnahme an der Spendengala bietet die Kirch- Vertrieben und manchmal auch mutterseelenallein: Syrische Kinder. gemeinde den Menschen aus dem Quartier und Interessierten aus der Umgebung die Möglichkeit, sich für Flüchtlinge sinnvoll zu engagieren. Elisabeth Kopp engagiert sich Namhafte Grössen aus der Politik wie alt Bundesrätin Elisabeth Kopp, Esther Girsberger, Esther Straub und Filippo Leutenegger sowie Peter von Matt und Ariane Wildberger aus der Kunst- und Kulturszene sorgen mit ihren Auftritten für ein spannendes, abwechslungsreiches Programm. An einer amerikanischen Versteigerung können originelle Gegenstände ersteigert werden. Apéro und Dessert werden von den umliegenden Quartierläden gestiftet. Das Abendessen wird durch das Catering Paprika geliefert. «Paprika» ist ein Integrationsund Teillohnprojekt für Frauen mit zvg. Migrationshintergrund von der AOZ (Asylorganisation Zürich). Wer daran interessiert ist, mit einer Teilnahme an der Benefizveranstaltung den Kindern auf der Flucht eine Hand zu reichen, um direkt und sinnvoll zu helfen, kann sich unter der Telefonnummer 044 381 31 51, beim Sekretariat der Kirchgemeinde Balgrist oder über E-Mail yvonne. [email protected] melden. Die Tickets werden mit Einzahlungsschein per Post versandt. Eine Teilnahmekarte kostet 150 Franken, der Wein wird am Tisch verrechnet. Platzzahl ist beschränkt. Wem es nicht möglich ist, an der Gala teilzunehmen, und trotzdem spenden möchte, kann dies auf folgendes Konto tun: PC 80-8568-8, mit Vermerk «Kinder auf der Flucht». AUS DEM GEMEINDERAT Ein Gruss aus den Herbstferien Liebe «Züriberg»-Redaktion, lieber momentan nicht tagender Gemeinderat, liebe Seefelderinnen und Hottinger zu Hause. Ich schicke Euch und Ihnen beste Grüsse aus meinen Herbstferien im mässig idyllischen, aber ziemlich aufregenden Napoli. Als ich vor einem halben Jahr zum ersten Mal hierher kam, erlebte ich einen Kulturschock, der mich in Erstaunen versetzte, wenn man bedenkt, dass sich die Stadt, sagen wir verhältnismässig, in unserer Nähe befindet. Das Erste, was mir ins Auge fiel, als ich den Bahnhof verliess, war ein kleiner Laden, der in seinem Schaufenster zwei Dinge anbot: niedliche Kleintiere sowie Schussund Stichwaffen. Es stinkt zum Himmel ... Ungeachtet aller veganen und pazifistischen Prinzipien muss ich zugeben, dass dieses originelle Angebot eines Anger-Management-Sets mich nicht wenig amüsierte. Ich sollte im Lauf meines Aufenthalts noch verschiedene Vorstellungen darüber entwickeln, was das Konzept dieses Ladens zu bedeuten hatte. Zunächst einmal fiel mir auf, dass es nicht nur mir, sondern offensichtlich den meisten Leuten schwerfiel, in den vom Verkehr und dessen Gestank überschwemmten Strassen Ruhe zu bewahren. Es fahren eigentlich alle immer so, als hätten sie eine Gebärende auf dem Rücksitz, nichtmotorisierte Fahrzeuge gibt es nicht, und über die Strasse gehen können Sie erst, nachdem Sie vor dem Spiegel eine Mimik und Gestik eingeübt haben, die deutlich macht, dass Sie sich sicher sind, dass Ihnen Ihr Leben egaler ist, als Ihrem Gegenüber Ihr Blut auf seiner Motorhaube wäre. Verständlich also, dass man da am Abend, anstatt fernzusehen, zu stri- «Napoli: Als ich vor einem halben Jahr zum ersten Mal hierher kam, erlebte ich einen Kulturschock» cken oder zu kuscheln, lieber erst einmal einen jungen Hasen erschiessen oder einen Wellensittich aufschlitzen möchte. Das Erste, was ich nach meiner Ankunft im Hostel mitbekam, war eine Räubergeschichte. Die Mafia habe heute eine Gruppe von afrikanischen Drogendealern zusammengeschlagen, weil diese in ihrem Revier geschäftet hatten. Mit Flaschen. Tagsüber auf einem belebten Platz. Teilweise auch in mehreren mit Touristen bevölkerten Strassencafés. Die Geschichte endete mit der Erklärung, man habe zwar die Polizei gerufen, der sei nach ihrem Eintreffen aber durch die Verantwortlichen erklärt worden, man müsse sich noch ein wenig gedulden mit Aufräumen, weil die Schlacht noch nicht zur vollen Zufriedenheit beendet worden sei. Diese Erzählung brachte mich dazu, zu überlegen, ob der Laden möglicherweise ein Nebenprojekt der Polizei sei, das einen Versuch darstellte, der Gewalt, der man nicht direkt entgegentreten könne, dafür ein Ventil zu bieten. Am Tag zwei musste ich mir eingestehen, dass dieser Ort mehr an meinen Nerven zerrte als die meisten anderen, die ich je besucht hatte. Trotzdem bin ich schon wieder hier in Napoli. Meine Sympathie erwachte schliesslich doch noch, nämlich dann, als ich eines Abends völlig erschöpft zurück ins Hostel kam und einige meiner zeitweiligen Mitbewohner über dieses Chaos von einer Stadt jammern hörte. Warum ich Ihnen das erzähle? Ob es da am Ende doch noch eine politische Moral gibt? Vielleicht dass entweder Ordnung eben doch das halbe Leben sei und wir froh sein können, dass das, das stört, nicht erlaubt ist bei uns? Oder das Gegenteil, nämlich dass der tief im zürcherischen Wesen verankerte Glaube, die Welt gehe unter, wenn jemand am falschen Ort die falschen Geräusche mache, doch etwas übertrieben sei und uns eine Prise Tortuga ab und zu ganz guttun würde? Nein, so viel habe ich mir dazu nicht überlegt. Ich werde nur gerne – besonders, während ich mich mit Politik befasse – ab und zu daran erinnert, wie wahnsinnig verschieden die Systeme sind, die Anhäufungen von Menschen zusammen (und meistens teilweise auch gegeneinander) so konstruieren, wenn das Jahrhundert lang ist. Corin Schäfli, Gemeinderätin AL 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Einkaufen ist eigentlich ganz einfach. Und die Technik macht es immer einfacher. Nun ja, ein paar Tücken gibt es schon. Als ich bei meinem Grossverteiler zum ersten Mal die digitalen Coupons auf dem Handy aktivieren will, muss ich feststellen, dass es hier keinen Handyempfang gibt. Beim zweiten Mal bin ich schlauer, aktiviere die Coupons zuhause: jenen für 5-fache Punkte, jenen für 2-fache Punkte und jenen für vergünstigte Bananen. Heute erhalte ich also siebenmal so viele Punkte, wie mein Einkauf wert ist. Zuerst hol ich einen Blumenstrauss, dann kann es losgehen. Einfach einkaufen? Samstags kauf ich zwar nicht gerne ein, wegen der Schlangen an den Kassen. Aber die Technik meines Grossverteilers machts erträglich: Ich kann das Vollkornbrot, das Naturejoghurt und die Quarktorte mit Aprikose selber scannen. Salat, Muscheln, und dazu passen – ja, Ofen-Pommes-frites. 50% Aktion sind sie auch noch. Vorbei geht’s an den Warteschlangen zum Zahl-Automaten. Das Scanngerät in die Halterung, die Kundenkarte gezückt und – hä? Der Bananen-Coupon wurde zwar aktiviert, aber den 5-fachen und den 2-fachen zeigt es nicht an. Eine freundliche Dame nimmt mein Handy, wischt auf der App meines Grossverteilers ein bisschen hin und her, nützen tut es nichts. Sie storniert den Zahlvorgang, ich blicke besorgt auf meine tiefgefrorenen Ofen-Pommes-frites. Ihr Rat: Ich soll vors Einkaufscenter und die Coupons erneut aktivieren, sie tippe an der Kasse nochmals alles ein. Ich gehorche – kann aber auf dem Handy weder den 5-fachen noch den 2-fachen Coupon finden. Zurück zur Dame. «Ah, dann hat es die Coupons zwar aktiviert, aber nicht angezeigt.» Ich atme auf. Doch die nette Dame muss mich enttäuschen: «Die erste Rechnung mit den 103.40 Franken ist storniert.» Mir bleibe nur, die neu eingetippten Waren ohne den Vergünstigungs-Coupon zu zahlen. «Bei den digitalen Coupons können wir hier gar nichts machen.» Sie drückt mir eine Karte mit Internetadresse und Telefon des Grossverteilers in die Hand. Pro Minute würde ein Anruf 8 Rappen kosten. Auf dem Weg nach draussen kommt mir ein Verdacht. Ich hole die Quittung für die Blumen aus dem Portemonnaie. Für die 8.90 Franken hat es 5-fach und 2-fach Punkte gegeben. Nun geht’s zum Kundendienst, mitsamt den 2 Kilo nicht mehr ganz tiefgefrorenen Pommes. Es funktioniert ganz einfach: die 7-fachen Punkte bei den Blumen rückgängig machen und beim Wochenendeinkauf verbuchen. So stell ich es mir vor, aber «da können wir gar nichts machen». Wenn die Coupons aktiviert seien, genüge es, einen Café im Restaurant zu trinken. Kauf ich halt beim anderen Grossverteiler ein. Wenn ich dort an der Kasse zahle, erhalte ich Märkli, wie früher im TanteEmma-Laden. Die kann ich in ein Heft kleben, und wenn ein Feld voll ist, erhalte ich ein Vielfaches meiner Punkte. So einfach geht das. 3 4 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AKTUELL Solaranlage auf Lärmschutzwand Heute ist Tag des weissen Stocks Lärmschutzwände zusätzlich für Photovoltaikanlagen nutzen – bei sorgfältiger Planung eine Win-win-Situation. Das Beispiel Leugrueb an der Forchautostrasse A52 zeigt, wie es geht. Dies teilt der Regierungsrat mit. Bei der Planung der Sanierung der Lärmschutzwand entlang der Forchautostrasse wurde geprüft, ob es möglich wäre, Lärmschutz und Photovoltaik zu kombinieren. Eine erste Projektstudie hatte das Potenzial für eine Photovoltaikanlage auf einer Länge von rund 300 Metern in Zumikon (Abschnitt Leugrueb) aufgezeigt. Eine mögliche Stromeinspeisung, Auswirkungen auf die Akustik, eventuelle Blendungen durch die Anlage sowie die Wirtschaftlichkeit wurden abgeklärt. Die Montage der Photovoltaikanlage erfolgte in einem reservierten Zeitfenster von drei Wochen, integriert in die angepasste Verkehrsführung auf der Forchautostrasse für den Bau der Lärmschutzanlage. Der erwartete elektrische Jahresertrag der Anlage von 89,5 MWh entspricht etwa dem Jahresbedarf von 22 Haushalten. Ein hoher Anteil an Glaselementen sollte in der Lärmschutzwand die Aussicht der Anwohner gewährleisten, gleichzeitig jedoch vogelsicher sein. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein früher geprüftes Punkteraster entwickelt. Dieses wurde so gewählt, dass die Punkte ab einer gewissen Distanz zur Lärmschutzwand, nicht mehr einzeln wahrnehmbar sind. An einer Informationsveranstaltung wurde dieses Glasmuster vorgestellt und stiess auf grosse Akzeptanz. (pd./pm.) Wenn Sehbehinderte und Blinde von A nach B kommen wollen, sind eine Reihe von Vorkehrungen und Rahmenbedingungen nötig, damit sich diese unterwegs sicher bewegen können. Das Einsetzen des weissen Stockes zur Wahrnehmung ihrer Seheinschränkung ist dabei sehr wichtig. Sehende sind immer wieder erstaunt, wie sich Sehbehinderte und Blinde mit dem weissen Stock im öffentlichen Raum orientieren. Für die richtige Handhabung absolvieren Betroffene eine Schulung in Orientierung und Mobilität. Diese befähigt sehbehinderte, blinde sowie auch mehrfach behinderte Personen, sich in der Umwelt sicher und selbstständig zu bewegen. Das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität können dadurch wesentlich gesteigert werden. ANZEIGEN Die Stadt muss die geforderten 23 Millionen nicht zahlen, der Letzigrund bleibt somit unter Budget.Archivfoto: ho. Stadt muss nur 340 000 Franken bezahlen Das Bezirksgericht Zürich hat im Werklohnprozess zum Stadion Letzigrund sein Urteil gefällt: Von den von der Implenia Schweiz AG geforderten 23 Millionen Franken hat die Stadt Zürich lediglich 340 000 Franken zu bezahlen. Ausserdem muss die Klägerin der Stadt eine Prozessentschädigung zahlen und die Gerichtskosten übernehmen. Somit bleibt das Stadion-Projekt kostenmässig leicht unter Budget, wie das Hochbaudepartement der Stadt Zürich mitteilt. Im Zusammenhang mit dem Bau des Stadions Letzigrund hatte die Implenia Schweiz AG im Jahr 2010 gegenüber der Stadt Zürich Klage über einen Betrag von rund 23 Millionen Franken erhoben. Sie begründete dies mit einer Auslegung des Totalun- ternehmervertrags, welche von derjenigen der Stadt Zürich in grundsätzlichen Fragen abwich. Zusätzlich machte die Implenia 1392 Bestellungsänderungen der Stadt Zürich geltend, welche sie zu Mehrvergütung berechtigen würde. Das Bezirksgericht Zürich hat den Standpunkt der Stadt Zürich bestätigt. Die Stadt hatte seinerzeit die zwei letzten Akontozahlungn über 475 000 Franken zurückgehalten, weil die Implenia die Regieleistungen noch nicht abgerechnet hatte. Von dieser Werklohnrestanz hat die Stadt Zürich nun gemäss dem Urteil des Bezirksgerichts Zürich noch 340 000 Franken nachzuzahlen. Die Implenia muss der Stadt Zürich eine Prozessentschädigung von 370 000 Franken entrichten und die Gerichtskosten von 490 000 Franken anteilig zu 98,5 Prozent übernehmen. Sie wird somit das Projekt Stadion Letzigrund leicht unter dem budgetierten Totalpreis von insgesamt rund 100 Millionen Franken abschliessen können. Implenia analysiert das Urteil und prüft weitere Schritte, wie das Unternehmen mitteilt. Das Gericht sei nicht auf die Argumente von Implenia eingegangen. Mit Erstaunen habe man zudem zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Zürich eine zusätzliche Klage wegen eines behaupteten Wassereintritts im Stadiondach im Letzigrund eingereicht hat. Die Stadt verlangt die Nachbesserung oder eine Entschädigung von 10 Millionen Franken. (pd./pm.) Selbsthilfeorganisation Der Schweizerische Blindenbund ist eine Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Blinde und Sehbehinderte mit praktischen Massnahmen, die ihnen in sozialer, materieller, beruflicher sowie kultureller Hinsicht eine weitgehende Selbstständigkeit ermöglichen. Menschen mit einer Sehbehinderung haben anspruchsvolle Herausforderungen zu bewältigen. Die über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den acht Beratungsstellen und der Geschäftsstelle des Schweizerischen Blindenbunds unterstützen und fördern die Ratsuchenden kostenlos im Sinne der Hilfe zu Selbsthilfe. Gemeinsam nach vorne sehen. blind.ch. (pd./pm.) Züriberg VE R M I S C H TE S Nr. 42 15. Oktober 2015 5 Neuer Segelverein in Zürich gegründet Seit kurzem hat sich unter dem Namen «Sailing Team Zürichsee» (STZS) ein neuer Segelverein in der Stadt Zürich etabliert. Der Verein ermöglicht seinen Mitgliedern attraktiven Segelspass zu äusserst günstigen Konditionen. te Plätze zu erringen. Aber es gibt auch lose Teams, die sich mehr oder weniger regelmässig zum Freizeitsegeln treffen und den Spass in den Vordergrund stellen. Um auch Mitgliedern, die das Segeln noch nicht beherrschen, Gelegenheit zum Segeln zu bieten, finden jeden Montagabend und Samstagnachmittag kleine Törns statt, die von erfahrenen Skippern durchgeführt werden. Mitglieder mit den notwendigen Segelausweisen (D-Schein für die «Surprise», A- und D-Schein für die «Grand Surprise») und einer gewissen Segelerfahrung können die Klubschiffe auch für private Segelausflüge mit Familie, Freunden oder andern Klubmitgliedern nutzen. Wer Lust hat, den Verein näher kennen zu lernen und einmal unverbindlich Segelluft schnuppern möchte, kann sich direkt im Eventkalender auf der Website www.stzs.ch zu einem Montagabend-Törn anmelden. (zb./pd.) Das «Sailing Team Zürichsee» ist aus einem früheren Firmensportklub einer Schweizer Grossbank hervorgegangen, der bereits vor zwanzig Jahren gegründet wurde. Seit diesem Jahr ist der Segelklub nun als eingetragener Verein selbstständig und offen für weitere Mitglieder, die sich für das Segeln interessieren. Der Verein besitzt zwei Segeljachten: Eine «Surprise» (7,65 m Länge) und eine «Grand Surprise» (9,54 m), die am Zürichhorn im Bojenfeld des Zürichsees liegen. Beide Schiffe sind schnell, lassen sich gut segeln und eignen sich damit sowohl für Regatten als auch für Segelausflüge. Hundert Mitglieder Die knapp hundert Mitglieder des STZS bringen sehr unterschiedliche Segelerfahrungen mit. Erfahrene Hochsee-Skipper trifft man hier genauso wie interessierte Segellaien. Entsprechend vielfältig ist das Programm des Vereins. Es gibt RegattaTeams, die regelmässig in einem festen Verband trainieren, um an den Wettbewerben auf dem Zürichsee gu- Gleich zwei Segelboote nennt der neue Verein Sailing Team Zürichsee sein Eigen. Die «Surprise» und die «Grand Surprise». Beide Schiffe liegen im Bojenfeld des Zürichsees, wenn sie nicht gerade unterwegs sind. Foto: zvg. Friedenskirche sucht Sänger für einen Gospelchor 250 Skelette unter dem Münsterhof entdeckt Die Equippers-Friedenskirche sucht Teilnehmer für ihr Community-Gospelchor-Projekt. «Alle, die Freude am Singen haben, sind herzlich eingeladen, im Chor mitzusingen. Auch Einsteiger sind willkommen, denn Chorerfahrung ist keine erforderlich», betont Projektleiter Michael Pellaton. Das Projekt soll Menschen zusammenbringen, die ihre Leidenschaft für das Singen teilen und diese unabhängig vom Glauben gemeinsam ausleben wollen. Dabei werden die Teilnehmer von mehreren international erfahrenen Profimusikern begleitet. Der Chor trifft sich insgesamt fünf Mal zur Probe und gibt am Sonntag, 6. Dezember, als Höhepunkt ein Gospelkonzert in der Friedenskirche im Hirschengraben. Bereits in den vergangenen Jahren fand das Projekt regen Anklang und konnte jeweils auf rund 50 Laiensänger und -sängerinnen unterschiedlicher Herkunft und Altersklassen zählen. Mit über 250 Zuhörern war auch das abschliessende Konzert gut besucht. (msa.) Anmeldung bis 25. Oktober via www. communitygospel.ch. Alle weiteren Daten und Informationen finden Sie ebenfalls online. Aufwendigere Befunde der Archäologie führen zu einer Verzögerung des im November vorgesehenen Abschlusses der Bauarbeiten. Zwei Drittel des Platzes sind jedoch ab November nutzbar. Der Zeitaufwand für archäologische Grabungen erwies sich wegen reichhaltiger Funde als grösser als angenommen. So stiess man auf gegen 250 Skelette, die pietätvoll freigelegt und geborgen werden müssen. Zudem war es aus bautechnischen Gründen nötig, an einzelnen Stellen Gräben anders zu führen und grösser zu dimensionieren. Das führt nun insgesamt dazu, dass die Arbei- ten am Münsterhof nicht wie vorgesehen bereits im November, sondern erst Anfang April abgeschlossen werden können. Trotz den erwähnten Verzögerungen wird der Münsterhof Ende November zu gut zwei Dritteln fertig gebaut und gepflästert sein. Das Tiefbauamt informierte Anwohnende und Gewerbe im Rahmen einer Veranstaltung. Weder der Silvesterlauf noch die Züri-Fasnacht sind von der Verzögerung der Bauarbeiten betroffen und können mit Einschränkungen wie geplant durchgeführt werden. (zb.) AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN Die Heuschrecke im Grossraumbüro Die meisten Mitarbeiter sind umgänglich und hilfsbereit. Aber manchen scheint ein gutes Arbeitsklima ein Dorn im Auge zu sein. P. Rakti-Kant * Draussen ist es noch dunkel. Ich bin der Erste im Büro und geniesse die Stille. Denn es dauert nicht lange, bis sich das Grossraumbüro gefüllt hat. Auch der mir gegenüberliegende Platz ist nun besetzt. Mit dem einzigen Mitarbeiter, der nicht in die Kategorie «angenehm» fällt. Wie er mit starren Augen seinen Computerbildschirm fixiert, dann plötzlich aufsteht und mit wippenden Schritten das Büro durchquert, erinnert er mich an eine überdimensionale Heuschrecke. Im Gegensatz zu Heuschrecken ist er aber schon als einzelnes Individuum eine Plage. Keine Gelegenheit lässt die Heuschrecke aus, ihre Unzufrie- denheit an anderen Mitarbeitern auszulassen. Wer ihr zu nahe kommt, braucht eine dicke Haut. Dem Opfer wird vor der gesamten Belegschaft schonungslos aufgezeigt, dass es alles falsch macht und sowieso nicht den Anforderungen genügt, die sie an ihre Mitarbeiter hat. Nein, die Heuschrecke ist weder Mitglied der Geschäftsleitung noch sonst in einer Position, die die Bewertungen von Mitarbeitern rechtfertigen würde. Aber da scheint sie selbst anderer Ansicht zu sein. Einstein und Co. Bei der Erniedrigung bedient sich die Heuschrecke der englischen Sprache, wobei sie die Hälfte der Wörter frei erfindet. Man merkt, dass sie sich gerne dabei zuhört, wie sie gleichgestellte Mitarbeiter in einer Fremdsprache blossstellt. Und als wäre das nicht genug, lobt die Heuschrecke ihre eigene Genialität, während sie ihr Opfer demütigt. Ja, sie wagt es sogar, sich selber in die Liga von Einstein und Co. emporzuheben. Eine realisti- sche Einschätzung der eigenen Person scheint ihr schwerzufallen. Wo ist die Zivilcourage? Bis heute bin ich dem scharfen Beisswerkzeug der Heuschrecke entkommen. Denn ich bin ja nur der Praktikant, ein Mitarbeiter, der die Mühe nicht wert ist, sich zu ereifern. Nur wenn mich eine Erkältung plagt und mein Gegenüber Ruhe statt Gesundheit wünscht, verdrehe ich hinter meinem Bildschirm die Augen. Wieso hat ihr noch niemand das Handwerk gelegt, frage ich mich. Wo ist die Zivilcourage? Als Praktikant bin ich leider nicht in der Position, mich gegen die Heuschrecke aufzulehnen. Sonst hätte ich diesem Terror natürlich schon lange ein Ende gesetzt. Aber ich bin mir sicher, dass sich ein solches Heuschrecken-Verhalten rächt. Ich stelle mir vor, wie sich der Tag dem Ende zuneigt, die Heuschrecke aufsteht und das mittlerweile leere Büro verlässt. Mit hängendem Kopf macht sie sich einsam auf den Heimweg. Sie hat heute keine Pläne. Für weitere Informationen stehen Elke Jeromin, Präsidentin des STZS, oder Daniel Künzle, Ressort Mitglieder, zur Verfügung. Beide können ebenfalls über die Website des Vereins (www.stzs.ch) kontaktiert werden. Räbeliechtliumzug im Quartier Oberstrass Am Freitag, 6. November, veranstaltet der Quartierverein Oberstrass einen Räbeliechtliumzug. Die Kinder der Schulhäuser Scherr und Turner ziehen dabei mit ihren kunstvoll verzierten Räben unter musikalischer Begleitung der Harmonie Zürich Oberstrass durch das Quartier. Abmarschiert wird um 19.15 Uhr beim Schulhaus Scherr. Der Umzug führt von der Stapferstrasse via Narzissen- und Turnerstrasse zur Ottikerstrasse und schliesslich über die Herrenbergstrasse zurück zum Schulhaus Scherr. Im Anschluss sorgen die Kinder und der Musikverein auf dem Pausenplatz für musikalische Unterhaltung, während der Quartierverein Märli-Tee ausschenkt. Die Anwohner sind herzlich eingeladen, Fenster, Gärten und Zäune entlang der Umzugsroute mit leuchtenden Räben zu dekorieren. (msa.) Räbeliechtliumzug, Freitag, 6. November, Besammlung 19 Uhr, Abmarsch 19.15 Uhr, Schulhaus Scherr. ANZEIGEN P. Rakti-Kant P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig und studiert Sozialwissenschaften an der Universität Zürich. Um sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags. Das hat sie nie. Denn Mitarbeiter kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. * In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schreibt er unter einem Pseudonym. 6 Stadt Zürich Nr. 42 AKTUELL 15. Oktober 2015 «Ich würde mich heute noch stärker einmischen» Bruno Hohl, Direktor vom Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), verabschiedet sich morgen, 16. Oktober, altershalber von seinem Amt. Sein grösstes Highlight war die Abstimmung im Jahr 2008 zugunsten der 2000-WattGesellschaft. nehmen im Bereich der «green economy» tragen zu wichtigen Wirtschaftsentwicklungen bei. Viele Unternehmen sind sehr umweltfreundlich und tun einiges dafür. Allgemein und langfristig betrachtet gilt: Was gut fürs Portemonnaie ist, ist auch gut für die Umwelt. Pia Meier Bruno Hohl, was machen Sie ab dem 17. Oktober? Ich habe keine grossen Pläne. Ich will mir mehr Zeit für meine Familie und für Menschen, die mir wichtig sind, nehmen. Während meiner Amtszeit war es manchmal hektisch. Mein Hobby sind Menschen, ihr Leben, Sein und Werden, ihre Herkunft und die Zusammenhänge ihres Tuns. Ich interessiere mich für die gesellschaftlichen Prozesse, Politik und historische, gesellschaftskritische Bücher. Wie lange waren Sie bei der Stadtverwaltung? Ich war 16 Jahre im Gesundheitsund Umweltdepartement und vorher 15 Jahre im Sozialdepartement. Also insgesamt 31 Jahre bei der Stadt. Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass die Stadtzürcher 4200 Watt brauchen. Ist die 2000-Watt-Gesellschaft überhaupt erreichbar? Ja, auf alle Fälle. 2008 wurde mit der Volksabstimmung und der 76-prozentigen Annahme, die 2000-WattGesellschaft mit einer Tonne CO2 bis 2050 zu erreichen, die Richtung bestimmt, und das ist entscheidend. Wenn man in Betracht zieht, dass es von 2008 bis 2050 insgesamt 42 Jahre dauert, sind noch viele wegweisende Entscheide, zum Beispiel im Bereich der Planung, der Förderung erneuerbarer Energien, des Baus und Unterhalts von Gebäuden und des Konsums, möglich. Ich bin überzeugt, dass wir insbesondere auch durch begünstigende Faktoren in der Stadt (zum Beispiel den öV, die Dichte und geringere Quadratmeter-Bedürfnisse) dieses Ziel erreichen werden, sofern Bund, Kanton, WirtANZEIGEN Bruno Hohl, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz, gibt morgen sein Amt an François Aellen ab. schaft, Wissenschaft und die privaten Haushalte uns darin unterstützen. das Stadtgebiet beschränkt. Wir atmen die Luft der Schweiz, Europas ... Die Stadtzürcher brauchen schon jetzt weniger Energie pro Jahr als der Durchschnittsschweizer. Was sind die Gründe dafür? Die Gründe sind kürzere Wege, eher kleinere Wohnflächen und der EWZStrom aus erneuerbarer Energie. Zudem zeigen die Stadtzürcher allgemein Interesse an Ökologie- und Umweltfragen. Sie sind gut gebildet, erkennen, dass weniger auch mehr sein kann, und sind in der Lage, bewusst auf etwas zu verzichten, was mit grossem oder unsinnigem Ressourcenverbrauch verbunden ist. Das zeigte zum Beispiel auch der Erlebnismonat «Zürich isst» im September. Zürich ist auch die einzige Stadt, die den motorisierten Individualverkehr konstant halten kann, im Gegensatz zur Schweiz. Was machen Sie persönlich für das Ziel 2000-Watt-Gesellschaft? Ich bin täglich mit dem Velo unterwegs, halte seit 20 Jahren kein eigenes Auto und kaufe regionale Produkte ein. Zudem leiste ich mir ein GA, denn der öV ist sehr gut in der Schweiz. Seit 16 Jahren setze ich mich mit voller Kraft für eine nachhaltige, im Blick auf den Klimawandel zukunftsfähige Stadt ein. Der UGZ hat in dieser Zeit viel für die Umsetzung dieser Ziele getan. Auch die Luftqualität ist in den letzten 20 Jahren besser geworden. Das hängt zum Beispiel mit technischen Neuerungen wie dem Katalysator zusammen. Weiter fahren immer mehr Menschen Velo oder Tram/Bus/ Zug. Die Luftthematik ist aber nicht auf Wo im Alltag spürt man das? Das UGZ ist eine Vollzugsinstanz, die keine eigene Planungszuständigkeit hat. Wir netzwerken deshalb innerhalb der Stadt sowie mit Stellen des Kantons, des Bundes und privater NGOs, mit dem Ziel, Zürich der 2000-Watt-Gesellschaft näherzubringen und Einfluss in allen Gremien auf Entscheide für mehr Lebensqualität zu nehmen. Informationen über Internet, Merkblätter und Prozessberatungen tragen zur Vorsorge bei, damit nicht später teure Reparaturen erfolgen müssen. Wo immer wir kön- Foto: pm. nen und es Sinn macht, melden wir uns zu Wort bei allen Kooperationspartnern. Laut dem neuesten Umweltbericht besteht bei «Ressourcen und Rohstoffen» einer der grössten Handlungsbedarfe. Was kann jeder Einzelne dazu beitragen? Es geht in erster Linie darum, unsere Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Brauche ich ein paar neue Schuhe, oder soll ich die alten reparieren lassen? Es kann auch durchaus lustvoll sein, sich zum Beispiel an Tauschbörsen zu beteiligen, sich in Secondhand-Möbelgeschäften umzusehen und Vintage-Unternehmen zu besuchen. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen. Auch zum Beispiel, indem man Geräte reparieren lässt oder sie richtig rezykliert. Allgemein sind die Recyclingprozesse wichtig, wie die Papierabfuhr, die Grünabfuhr, die Glassammlung, da sie helfen Stoffkreisläufe zu schliessen. Wir müssen aber einfach alle immer dranbleiben. Hat Umweltschutz auch einen Zusammenhang mit der Wirtschaft? Ja, eine gute Wirtschaftslage unterstützt den Umweltgedanken. Unter- Welches waren Ihre grössten Erfolge? Die bereits erwähnte Abstimmung im 2008. Diese Abstimmung führte in eine Phase des Aufbruchs zu einem Konsens in der Stadtverwaltung, die auch heute völlig anders unterwegs ist als damals, aber auch international stiess sie auf grosses Interesse. Umwelt- und Energiethemen sind heute in der Stadtverwaltung präsent und akzeptiert. Der UGZ arbeitet in wichtigen Steuerungsgremien mit. Das war vor 16 Jahren anders. Und, was mir besonders wichtig ist und mich sehr freut: Ich habe motivierte, engagierte und kompetente Mitarbeiter auf allen Stufen, die loyal sind zu ihrem Auftrag und zur Arbeitgeberin Stadt Zürich. Welches waren Ihre Niederlagen? Ich bin beharrlich unterwegs, musste allerdings da und dort Umwege machen, die richtige Zeit abwarten, Taktiken ändern. Ich habe aber alle wesentlichen Ziele erreicht. Enttäuschend für mich sind das gesellschaftspolitische Klima, das sich immer wieder am Neid orientiert, das Spielen auf den Mann oder die Frau statt das Streiten um die Sache, die Infragestellung des Service public und der Mangel an gegenseitigem Vertrauen. Wir leisten uns Unmengen von Franken für Kontrollen und Überprüfungen. Was würden Sie heute anders machen? Ich würde in einzelnen Aktionsfeldern früher Opinionleaders und Betroffene mit einbeziehen. Und mich noch stärker einmischen. Was geben Sie ihrem Nachfolger François Aellen, der ja vom Tiefbauamt der Stadt Zürich kam, mit? Der UGZ bietet dem Direktor die wohl vielseitigste, spannendste und in vielen Facetten menschlichen Lebens beteiligte Aufgabe. Ich gebe ihm mit, die sich damit bietenden strategischen Chancen zu nutzen. Züriberg AKTUELL Nr. 42 15. Oktober 2015 7 Altweibersommer ist heute nur noch Mythos Die Bäume werden wieder bunt. Kommt mildes Wetter dazu, redet man vom Altweibersommer. Doch was braucht es meteorologisch dazu? zu erahnen, am ehesten an den Tagen um den 12. Oktober, aber nicht fundiert ersichtlich. Dies war aber nicht immer so. Früher war die Singularität des Altweibersommers im Zürcher Klima deutlich nachweisbar. Altweibersommer im Wandel Silvan Rosser Der Oktober gilt als Übergangsmonat vom Spätsommer in den Herbst. Die Vegetation verabschiedet sich vor der Winterruhe in milder Farbenpracht. Die sanfte, goldene Oktobersonne verliert täglich an Stärke und steht nur noch tief über dem Horizont. Während einer Schönwetterphase im Herbst lassen sich die Facetten des goldenen Herbsts am besten geniessen. Der Altweibersommer beschreibt diese ruhige und farbenfrohe Zeit und ist ein willkommener Witterungsregelfall mitten im Herbst. Als Witterungsregelfall oder Singularität wird eine an bestimmten Kalendertagen mehr oder weniger regelmässig auftretende Abweichung vom mittleren jährlichen Gang der meteorologischen Elemente bezeichnet, wie MeteoSchweiz schreibt. Am deutlichsten zeigt sich der Altweibersommer in Berglagen über dem Nebelmeer. Während die Wahrscheinlichkeit eines Schönwettertages im September um 40 Prozent liegt, steigt diese um Mitte Oktober auf knapp 60 Prozent an, bevor sie Ende Oktober wieder bei rund 40 Prozent zu liegen kommt. Aus der Bestimmung der Schönwetterhäufigkeit an den Tagen der Monate September und Oktober in Davos wird klar, dass der Altweibersommer ein Oktoberphänomen ist. Die Tage vom 12. bis zum 17. Oktober zeigen in den Alpen am häufigsten schönes Wetter. Doch wie steht es um den Altweibersommer im Flachland? Und wie hat sich der Altweibersommer in den letzten Jahren unter veränderten Klimabedingungen verändert? Alles so schön bunt hier: Farbige Blätter und Sonnenschein laden zum Lustwandeln in Wälder ein. Foto: A. J. Minor Altweibersommer am Zürichberg Der Altweibersommer zeigt sich erfahrungsgemäss mit milden Temperaturen, Sonnenschein und trockenen Verhältnissen. Bei den Temperaturen gibt es in der gesamten betrachteten Periode von 1901 bis 2014 am Zürichberg kaum nachweisbare Signale. Erwartungsgemäss wird es von Anfang bis Ende Oktober im langjährigen Durchschnitt von Tag zu Tag ein wenig kälter. Eine kleine Abweichung (Singularität) zeigen nur die Tage vom 11. bis zum 13. Oktober, wo die TemperatuANZEIGEN Auf den klassischen Altweibersommer war früher (1925 bis 1954) in Zürich Verlass. Mitte Oktober gab es deutlich weniger Regen als zum Monatsanfang und -ende. Dieses Muster verschwand aber in der Periode von 1955 Grafik Silvan Rosser bis 1984. In den letzten 30 Jahren kehrte es jedoch zögerlich zurück. ren im Durchschnitt an drei Tagen in Folge höher sind als noch am 10. Oktober. Der Altweibersommer dringt in Zürich temperaturtechnisch also nur ganz schwach durch. Ähnliches gilt für die Besonnung. Naturgemäss werden die Tage bis zum 21. Dezember immer kürzer, sodass auch die durchschnittliche Anzahl der Son- nenstunden im Oktober täglich abnehmen sollte. Dies trifft auch weitgehend zu. Eine schwache positive Abweichung zeigt sich in der Periode 1901–2014 an den Tagen vom 11. und 12. Oktober, die im Mittel wieder mehr Sonne erhalten als die Vortage. Auch bei den Niederschlägen zeigt sich kein klares Bild. Die Nieder- schlagsmengen zeigen über den ganzen Oktober hinweg deutliche Schwankungen. Mit viel Goodwill ist eine Reduktion der Regenmengen zwischen 10. und 21. Oktober auch in der langjährigen Statistik der Wetterstation in Zürich ersichtlich. Der Altweibersommer ist in der langjährigen Klimatologie von Zürich also nur In den letzten 90 Jahren hat sich der Altweibersommer im Zürcher Oktoberwetter sehr dynamisch entwickelt. In der 30-jährigen Periode von 1925 bis 1954 war dieser in Zürich an den Tagen vom 12. bis zum 20. Oktober deutlich zu erkennen. So sank in dieser Zeitspanne die durchschnittlich zu erwartende Regenmenge auf 1,5 mm ab. Vor und nach der Periode des Altweibersommers lag diese doppelt so hoch bei rund 3 mm. In den darauffolgenden 30 Jahren von 1955 bis 1984 verschwand dieses Muster spurlos. Die Tage vom 12. bis zum 20. Oktober brachten nun gleich viel wie oder sogar mehr Niederschlag als alle anderen Tage im Oktober. Auch in den letzten 30 Jahren (1985–2014) ist das alte Muster nicht wieder zurückgekehrt. Es gibt jedoch Anzeichen eines langsamen Comebacks. Dabei lassen sich zwei Phasen erkennen, eine erste vom 13. bis zum 18. Oktober und eine zweite vom 25. bis zum 28. Oktober, doch die Jahr-zu-Jahr-Schwankungen sind zu ausgeprägt, als dass ein stabiles neues Altweibersommermuster erkennbar wäre. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Höchsttemperaturen. Während in der Periode 1925–1954 die Temperaturen zwischen 10. und 21. Oktober konstant auf mildem Niveau verharrten, war dies in den darauffolgenden 30-jährigen Perioden nicht mehr zu erkennen. Vielmehr sinken die Temperaturen vom Monatsanfang bis Monatsende kontinuierlich schrittweise ab. Der Altweibersommer zeigte sich im früheren Zürich von 1925 bis 1954 auch in der Besonnung. Die Tage vom 12. bis zum 20. Oktober brachten durchschnittlich deutlich mehr Sonne als die Tage vor und nach dem Altweibersommer. Während dieses Muster in der Periode 1955–1984 gänzlich verschwand, kehrte es in den letzten 30 Jahren zaghaft zurück. Ab in die Berge Verlässlicher Altweibersommer Mitte Oktober ist unter heutigen Klimabedingungen im Flachland also nicht mehr ersichtlich. Die Anzeichen einer Rückkehr des Altweibersommers sind jedoch zu erahnen. Etwas besser stehen die Chancen auf goldiges Herbstwetter in den Bergen, die ja nicht so weit von der Region Zürich entfernt liegen. 8 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 Publireportage Steuern sparen durch Vorsorgen Mit den richtigen VorsorgeProdukten sparen Sie fürs Alter und zahlen erst noch weniger Steuern – bei vollem Versicherungsschutz. Lulzim Maliqi in seinem Laden. zvg. Publireportage Neu: Pick Fresh liefert gratis nach Hause «Wir führen ein grosses Angebot an Frischprodukten wie auch RegionalMarkenprodukte und eine grosse Auswahl von Artikeln des täglichen Bedarfs», sagt Lulzim Maliqi, nicht ohne Stolz. «Auch Hauslieferungen bieten wir nach Absprache», betont er. Lulzim Maliqi und sein Team haben die Pick-Fresh-Filiale an der Zürichbergstrasse 64, gleich am Vorderberg, übernommen und kürzlich neu eröffnet. (zb.) Pick Fresh, Zürichbergstrasse 64, 8044 Zürich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 21 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag geschlossen. ANZEIGEN MARKTPLATZ Die Beiträge aus AHV und Pensionskasse reichen oft nicht aus, um nach der Pensionierung den gewohnten Lebensstandard zu halten. Deshalb gewinnt die private Altersvorsorge stetig an Bedeutung. Mit den Säule3a-Produkten einer Lebensversicherung haben Sie gegenüber dem normalen Banksparen einen wesentlichen Vorteil: Falls Sie durch einen Unfall oder eine Krankheit erwerbsunfähig werden, zahlt Zurich die Prämien für Sie weiter – wenn nötig bis zum Ablauf der Versicherung. Die private Vorsorge im Rahmen der Säule 3a bietet Ihnen zudem attraktive Steuervorteile: Die einbezahlten Prämien dürfen Sie vom Einkommen abziehen. So zahlen sie weniger Steuern. Was, wenn sich Ihr Sparziel im Verlauf der Zeit ändert? Wenn Sie zum Beispiel eine Babypause einlegen? Oder wenn Sie einen Sprachaufenthalt im Ausland absolvieren? Kein Problem. Zurich unterstützt Ihre Plä- Marcel Strangis. Foto: zvg. ne und lässt Sie Ihre Prämienzahlungen vorübergehend unterbrechen. Sie bleiben in dieser Zeit trotzdem voll versichert. Ihr Geld können Sie sogar vorzeitig beziehen. Etwa wenn Sie sich beruflich selbstständig machen. Oder wenn Sie Wohneigentum erwerben. Möglich ist all dies mit dem Säule-3a-Produkt «CapitalFund eaZy» von Zurich. Marcel Strangis, Zurich Versicherung Interessierte können unverbindlich mit der Zurich Generalagentur Seefeld in Kontakt treten. Bellerivestr. 20, 8008 Zürich, Tel 044 387 73 73, [email protected] ANZEIGEN Stadt Zürich AKTUELL Nr. 42 15. Oktober 2015 9 «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff» zeilichen Assistenzdienst werden auch Ausländerinnen mit Niederlassungsbewilligung C zugelassen. Für die Stadtpolizei sei wichtig, dass Polizistinnen und Polizisten sich mit den in der Schweiz geltenden Werten identifizieren würden und integriert seien. «Der rote Pass ist ein Indiz dafür», erklärt Michael Wirz, Chef Kommunikation Stadtpolizei. Deshalb würden sich Ausländer einbürgern lassen, die Polizisten werden wollten. Wer Stadtpolizist werden will, muss den roten Pass haben. Trotzdem sucht die Polizei mehr Vielfalt und multikulturelle Hintergründe. Mit einer Werbekampagne will sie Migranten für eine Karriere bei der Stadtpolizei begeistern. Nadine Siegle Keine messbaren Kriterien Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer bürgernahen und glaubwürdigen Polizei, als er vor zwei Jahren Bilanz über seine ersten 100 Tage als Polizeivorsteher zog. Dass dafür unter anderem vermehrt Personen mit Migrationshintergrund rekrutiert werden sollen, sorgte für Aufregung. «Die Polizei soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein», erklärte Wolff danach im Interview mit der «SonntagsZeitung». Um Vielfalt werben Sportliche Schweizer in der Polizeischule. Im Strategischen Plan 2014–2018 des Polizeidepartements ist deshalb das Diversity Management einer der Schwerpunkte im Bereich Mitarbeitende. Unter Diversity Management versteht das Polizeidepartement den «Umgang mit Vielfalt, Heterogenität, Verschiedenartigkeit der Mitarbeitenden in Bezug auf Lebensstile, Arbeitsformen und unterschiedliche Identitätsmerkmale». Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass Verschiedenartigkeit in der Herkunft der Mitarbeitenden eine Bereicherung bedeute. Deshalb wolle die Stadtpolizei bei der Rekrutierung vermehrt Personen mit Migrationshintergrund berücksichtigen, sieht die Strategie vor. Die Stadtpolizei lancierte deshalb Anfang 2014 eine Rekrutierungskampagne mit dem Ziel, mehr Stadtzürcher, Frauen sowie Personen mit Migrationshintergrund für den Beruf als Stadtpolizistin und Stadtpolizist zu begeistern. Die multimediale Kampagne ist auf mehrere Jahre angelegt und kostet knapp 100 000 Franken. Darin wird mit Slogans wie «Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund» und Foto: Aspirantenbroschüre Stadtpolizei «Sich grenzenlos für die neue Heimat einsetzen» um Personen mit ausländischer Herkunft geworben. Pass als Indiz für Integration Allerdings meint die Stadtpolizei damit nicht Ausländer. Wolff hatte schon im Vorfeld gegenüber der «SonntagsZeitung» betont, dass es dabei um eingebürgerte Personen gehe, die Migrationshintergrund hätten. Der Schweizer Pass wird für die Anmeldung zur Polizeiausbildung weiterhin vorausgesetzt. Nur zum Lehrgang für den Poli- Die Plakate der Rekrutierungskampagne schmücken nun bereits seit eineinhalb Jahren die Zürcher Trams. Zum Erfolg der Kampagne in Bezug auf Polizisten mit Migrationshintergrund kann die Stadtpolizei jedoch keine konkreten Ergebnisse präsentieren. Das Problem: «Den Migrationshintergrund kann man nicht messen», sagt Michael Wirz. «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff. Ein einzelnes Kriterium wie beispielsweise den Nachnamen dafür zu verwenden, wäre völlig unseriös.» Obwohl zum Migrationshintergrund keine Zahlen vorliegen, stellt die Stadtpolizei fest, dass sich auch vermehrt Menschen mit multikultureller Herkunft, mit ausländischem Namen und verschiedenen Religionen für die Polizeischule interessierten. Wirz ist überzeugt, dass die Stadtpolizei damit auf dem richtigen Weg sei. Ob für die Polizeiausbildung die Schweizer Staatsbürgerschaft verlangt wird oder nicht, kann jeder Kanton selbst entscheiden. Wenige Kantone, wie zum Beispiel Schwyz und Basel-Stadt, lassen Ausländer bereits seit Jahren zur Polizeischule zu. In der Mehrheit der Kantone werden allerdings nur Schweizer Bürger in das Polizeikorps aufgenommen. Die Bevölkerung repräsentieren In Basel-Stadt können Personen mit einer Niederlassungsbewilligung C seit fast 20 Jahren Polizist werden. Derzeit haben rund 25 von insgesamt 700 Polizistinnen und Polizisten keinen Schweizer Pass. Die Zahl der ausländischen Neueinsteiger bewege sich seit Jahren im gleichen Rahmen, bestätigt Andreas Knuchel, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons BaselStadt. Die Gesamtzahl der ausländischen Mitarbeiter schwanke aber immer ein wenig, da sich viele mit der Zeit einbürgern liessen. «Besonders von Vorteil sind die Sprachkenntnisse», erklärt Knuchel. Die Polizisten stammen unter anderem aus Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien und der Türkei. Ob die Stadtpolizei Zürich auf ihrer Suche nach Diversität irgendwann auf den Schweizer Pass verzichten wird? Mathias Ninck, Mediensprecher des Polizeivorstehers, erklärt: «Die Frage ist brisant und wird sicher diskutiert werden.» Rund 40 Prozent der Menschen in der Schweiz seien zugewandert oder hätten einen Elternteil, der zugewandert sei. «Das Funktionieren des staatlichen Gewaltmonopols bedingt auch, dass die Polizei nicht nur den Staat repräsentiert, sondern – zumindest annäherungsweise – ebenso die Bevölkerung.» ANZEIGEN KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Züriberg KULTUR Nr. 42 15. Oktober 2015 11 ANZEIGEN Zürichs Kulturleben in den stürmischen 30er-Jahren «Stürmische Jahre» heisst das neueste Buch von Eveline Hasler. Darin entführt die Schriftstellerin ihre Leser ins Zürich der 1930er-Jahre und zeigt anhand der Ereignisse rund ums Schauspielhaus, wie die Stadt eine wichtige Rolle für deutsche Kulturschaffende im Exil spielte – ein Umstand, der auch Widerstand hervorrief. Philippa Schmidt «Ich hätte nie gedacht, dass es in den Ferien so voll sein könnte», raunt kurz vor Lesungsbeginn eine Frau ihrer Sitznachbarin zu. Tatsächlich drängen sich gut 80 Leute in die Küsnachter Buchhandlung Wolf, als Eveline Hasler am letzten Donnerstag aus «Stürmische Jahre. Die Manns, die Riesers, die Schwarzenbachs» liest. Einen besonderen Platz nehmen in dem Buch die Riesers ein. Ferdinand Rieser hatte das Schauspielhaus am Pfauen 1926 erworben und betrieb es zwölf Jahre lang. Dass die städtische Bühne zwölf Jahre in privater Hand war und ohne Subventionen betrieben wurde, erstaunt manch einen im Publikum. Zu seinem Engagement fürs Theater wurde dem Sohn eines Likörhändlers damals allerdings nicht nur applaudiert. «Er bringt das Schauspielhaus auf ungeahnte Höhen, aber trotzdem spottete man über ihn», erzählt Eveline Hasler. Schauspielhaus in privater Hand Dass dieser Spott völlig unangebracht war, offenbart ein tieferer Einblick in die damalige Zeit. Rieser spielte nicht nur Stücke, in denen der nationalsozialistische Rassenhass angeprangert wurde, er rettete auch zahlreiche deutsche und österreichische Theaterschaffende, indem er ihnen Engagements verschaffte, darunter Gustav Hartung, Leopold Lindtberg, Therese Giehse und Grete Heger. Ganz davon abgesehen, dass gerade die provokativen Stücke die Zuschauer in Scharen ins Schauspielhaus lockten. «Mit 939 Sitzplätzen war das Schauspielhaus ein Schlachtschiff», so Eveline Hasler. Nach Kräften unterstützt wurde Ferdinand Rieser von Marianne, seiner Frau. Sie sei die heimliche Direktorin gewesen, schilderte Hasler den Einfluss der Schwester des bedeutenden Schriftstellers Franz Werfel. Eveline Hasler liest nicht nur aus ihrem Buch, das Fiktion mit Fakten vermengt, sondern erzählt auch die Geschehnisse der damaligen Zeit. Mit ihrer unaufgeregten, aber eindringlichen Art schafft die Historikerin und Psychologin es, das Publikum vom ersten Moment an in ihren Bann zu ziehen. Nicht nur die Handlung thematisiert Hasler, auch ihre Arbeitswei- Nicht nur Wolf-Inhaberin Ursula Bieri applaudierte Schriftstellerin Eveline Hasler (rechts) nach ihrer gelungenen Lesung in Küsnacht. se kommt an diesem Abend zur Sprache. «Ich mache das relativ pingelig und nehme keine Veränderungen an den Lebensläufen vor», erläutert sie ihre Herangehensweise. Ihr Ziel sei es gewesen, diese Zeit, in der man nicht mehr atmen konnte, einzufangen. Ein Ziel, das sie definitiv erreicht hat. Auch die Manns prägten in jenen Jahren das kulturelle Leben in Zürich. Während die Riesers und Schwarzenbachs am linken Seeufer in Rüschlikon und Horgen residierten, waren die Manns in Küsnacht zu Hause. Doch die Sehnsucht nach Deutschland blieb und der Schmerz angesichts der Verbrechen, die die Nationalsozialisten in der Heimat verübten. Thomas Mann bekundete denn auch Mühe damit, sich an die neuen Lebensumstände zu gewöhnen. «Thomas Mann empfand das Haus als dilettantisch gebaut», so Eveline Hasler. Er habe sich aber später an das Haus attachiert. Die imposante Villa, gebaut von der bekannten Küsnachter Architektin Lux Guyer, thront auch heute noch über der Schiedhaldenstrasse und begrüsst jeden auf dem Weg nach Küsnacht-Itschnach. Sorgen bereitete Thomas Mann auch seine Tochter Erika, die mit ihrem politischen Kabarett «Pfeffermühle» das kulturelle Leben Zürichs bereicherte. «Sie darf das eine Wort, Hitler, nie erwähnen, aber die Zürcher sind gewieft genug, um zu verstehen, was sie meint», erzählt Eveline Hasler. Dass Erika aufgrund ihrer Aktivitäten gefährdet war, macht eine Stelle im Buch klar, in der Polizisten das Haus der Manns bewachen. «Eine Entführung Erikas (nach Deutschland) sei geplant. Schauderhafte Vorstellung», notierte der Vater in sein Tagebuch. Dass die Autorin immer wieder aus Tage- büchern und Briefen ihrer Protagonisten zitiert, gibt «Stürmische Jahre» viel Authentizität. Strassenschlachten und Stinkbomben der Frontisten Doch nicht nur die Nationalsozialisten waren eine Gefahr für widerständige Kulturschaffende, auch die Frontisten, die im Zürich der 1930er-Jahre wüteten, machten Menschen wie Erika Mann und dem Ehepaar Rieser das Leben schwer. Hier schlägt Eveline Hasler die Brücke zur Familie Schwarzenbach: James Schwarzenbach, Sohn von Edwin Schwarzenbach hielt bei dieser NS-nahen Vereinigung die Zügel fest in der Hand. Auch nach dem Krieg sollte der damalige Nationalrat mit seiner Schwarzenbach-Initiative zu zweifelhaftem Ruhm gelangen. «Viele waren begeistert von Hitler, hatten das Gefühl, der mache Ordnung», schildert Hasler die Stimmung in der Schweiz. Die Judenfeindlichkeit sei auch über die Schweiz geschwappt. Stücke wie «Die Rassen», «Professor Mannheim» oder die Aufführungen der Pfeffermühle wurden von den Frontisten mit Stinkbomben und Protestaktionen torpediert. «Es gibt richtige Schlachten, bei denen es jedes Mal auch Gefangene gibt», verbildlicht Hasler die «Stürmische(n) Jahre». Doch der Familie Schwarzenbach gehört nicht nur James, sondern auch die junge, empfindsame und hoch intelligente Annemarie Schwarzenbach an. «Ihre Familie ist sehr für Hitler eingestellt, sie ist gegen Hitler», erläutert Eveline Hasler. Auch das Verhältnis dieser doch sehr unterschiedlichen Cousins thematisiert die Autorin: «Er fand sie reizvoll, eine kühne Schön- Das Lux-Guyer-Haus, in dem Thomas Mann gewohnt hat, thront auch Fotos: phs. heute noch über der Küsnachter Schiedhaldenstrasse. heit.» Doch das Herz der Literatin ist schon vergeben: Sie hat sich unglücklich in Erika Mann verliebt. Annemaries kurzes und ereignisreiches Leben verläuft tragisch, verfiel sie doch den Drogen, mehr als ihr guttat. «Sie fällt von einem Fahrrad», schildert Hasler den frühen Tod von Annemarie Schwarzenbach und fügt an: «Ausgerechnet sie, die mit dem Auto nach Afghanistan gefahren ist.» Auch von kultureller Seite schlägt Ferdinand Rieser und emigrierten Kulturschaffenden ein eisiger Wind entgegen. Wie Felix Moeschlin, Präsident des Schweizerischen Schriftstellerverbands, gegen die Exilanten agierte, macht «Stürmische Jahre» klar. «Man müsse sich wehren gegen die internationale Gesinnung des Schauspielhauses und gegen die Stückwahl des Jud Rieser, der wie bei seinesgleichen üblich, nur auf die Kasse schaue!», gibt Eveline Hasler die antisemitischen Ausfälle des Schriftstellers wieder. Dass sogar Max Frisch in seinen jungen Jahren für solche Propaganda anfällig war, offenbart eine weitere Textstelle. «Frisch befürchtet, das Theater könne es mit seiner Toleranz übertreiben und zum Sammelbecken verbotener Autoren werden, zum Emigrantentheater», kommentiert die Autorin einen Brief, den Frisch 1934 seiner jüdischen Freundin Käthe Rubensohn geschickt hat. Wie die Nazis mit oppositionellen Kulturschaffenden umsprangen, schildert die Autorin ziemlich früh in ihrem Buch. In einer eindrücklichen Szene zeichnet sie die Ankunft des deutschen Schauspielers Wolfgang Langhoff im rieserschen Anwesen in Rüschlikon nach. 13 Monate verbrachte Langhoff zuvor in einem Kon- zentrationslager, 13 Monate, die aus dem «jugendlichen Liebhaber» von einst einen anderen Menschen gemacht haben. «Im Salon unter den farbig getönten Gläsern des Muranoleuchters suchten die Blicke der Riesers unter den drei Eintretenden nach Langhoff. Doch neben den Bekannten Vaucher und Artaria stand nur ein kahlgeschorener Mann, unbestimmten Alters mit fahler Gesichtshaut, hohlwangig, die Augen entzündet und der Mund eingesunken. Gespenstisch. Doch er musste es ja sein!» Mit dieser Szene berührt Hasler den Leser im Innersten und zeigt auf, dass Ferdinand Rieser nicht nur viel für die Kultur getan, sondern auch Menschenleben gerettet hat. Es waren nicht nur stürmische, es waren für viele Menschen auch schreckliche Zeiten. Zum Andenken Ferdinand Riesers Das Andenken Riesers war für Hasler denn auch die grösste Motivation «Stürmische Jahre» zu schreiben. «Es hat mich ungeheuer beschäftigt, dass Ferdinand Rieser total vergessen worden ist», sagt sie nach der Lesung. Schliesslich habe er das Schauspielhaus zwölf Jahre in höchster Blüte betrieben. Dass Eveline Hasler die Nacht nach der Lesung bei Küsnachter Freunden, ganz in der Nähe von Thomas Manns Lux-Guyer-Haus verbrachte, ist eine schöne Anekdote am Rand. Schade ist es indes, dass nicht mehr junge Menschen zur Lesung fanden. Denn was uns zeitlich weit weg scheint, ist angesichts einer stetig wachsenden Angst gegenüber dem Fremden aktueller denn je … Eveline Hasler: «Stürmische Jahre. Die Manns, die Riesers, die Schwarzenbachs». ISBN: 978-3-312-00668-7. Nagel & Kimche. 12 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 13 14 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 Auch Spitzensportler sind von Aqua-Sport begeistert Das ist doch motivierend für alle: Aqua-Sport und im besonderen Aqua-Jogging betreiben nicht «nur» Bewegungsmuffel, sondern auch Spitzensportler. Nützlich und gesund ist diese Art von Sport also für alle. Wie ein 1000-Meter-Lauf Lorenz Steinmann Aqua-Fitness ist ein ganzheitliches und gelenkschonendes Körpertraining im Wasser. Die Bewegungen im Wasser sind effizient und erhöhen die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Durch ein abwechslungsreiches Angebot werden Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit gefördert, und es ist somit für alle Altersgruppen und Fitnessniveaus geeignet. In und um Zürich bietet z.B. Sportaktiv eine Vielzahl von Kursen, die für unterschiedliche Niveaus und Alter geeignet sind. Spannend ist, dass nicht nur plaudernde Sportmuffel dieser Bewegungsart frönen, sondern auch Spitzensportler. Markus Ryffel, Silbermedaillen-Gewinner der Olympiade in Los Angeles, erklärte kürzlich dem «Spiegel», warum Aqua-Sport so gesund und effizient ist: «Mithilfe von Vorbei die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Auch für Spitzensportler ist das ein sinnvolles Trainingsmodell. Foto: zvg. Auftriebswesten trainieren Spitzensportler die Laufbewegung im Wasser und können somit eine Trainingseinheit mehr absolvieren, ohne Gefahr zu laufen, sich durch Überbelastungen zu verletzen.» Ryffel nennt das Deep Water Running. Damit lässt sich nicht nur die Regeneration verbessern, sondern auch die Lauftechnik. Ryffel erzählt, er habe sich so eine optimierte Zugphase an- geeignet und an Land seine Endschnelligkeit verbessert. Vorbei also die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Beispiele von Kursanbietern: sportaktiv.ch, Nussgasse 4, 8008 Zürich, Telefon 044 388 99 99/ Rheumaliga Zürich, Badenerstrasse 585, 8048 Zürich. Kursleiterin Wasser: Monika Pfister: Telefon 044 405 45 50. www.rheumaliga.ch/zh Aquajogging ist, ganz einfach gesagt, Laufen im Wasser. Aber gesünder! Denn das Körpergewicht spielt bei dieser Bewegungsform eine untergeordnete Rolle. Vor allem werden Hüft- und Kniegelenke extrem geschont. Man läuft im Wasser, wobei der Auftrieb durch einen Gürtel so gross ist, dass die Füsse keinen Boden berühren sollen, die Schultern werden vom Wasser umspült. Mit den Händen kann man die Laufbewegung unterstützen. Besonders geeignet ist diese Bewegungsart bei Übergewicht und Gelenkproblemen und generell für ältere Senioren. Aquagymnastik steht in der Regel im gleichen Angebot und umfasst Gymnastikübungen im Wasser. Einmal pro Woche, etwa 45 Minuten, reicht aus, um eine gesunde Fitness zu stabilisieren. Wussten Sie, dass 5 Minuten intensives Joggen im Wasser etwa einem 1000-m-Lauf an Land entspricht! So wird trotz geringerer Belastung der Gelenke ein hoher Kalorienverbrauch erreicht! (pd.) Publireportage Im Chor des Aventin singen – Lebensfreude pur Am 1. Oktober hat der Chor des Aventin das Aventin-Lied im «AVENTIN – Leben im Alter» uraufgeführt. Man kann es kaum glauben, dass es nun bereits ein Jahr her ist, seit das ehemalige Alters- und Pflegewohnheim Neumünster in «Aventin – Leben im Alter» umbenannt wurde. Im Hinblick auf diese Geburtstagsfeier ergriff Chorleiter Benjamin Blatter die Initiative und komponierte ein schwungvolles Lied zu Ehren der Jubilarin. Die Musik und der Refrain, der auch aus der Feder des Chorleiters stammt, gefiel den Sängerinnen und Sängern und allen, die sie hörten. Das Lied hatte nur noch einen kleinen Mangel: Es hatte noch keinen Text für die Strophen! Wie das im Aventin üblich ist, involvierte die Geschäftsführung die Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen einer Umfrage. Viele von ihnen ergriffen die Gelegenheit festzuhalten, was sie mit dem Leben im Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an Veranstaltungen. Aventin verbindet: Sie freuen sich daran, selbstbestimmt wohnen zu können und genussvoll zu schmausen. Sie schätzen die Gemeinsamkeit bei Sport und Spiel und na- Foto: zvg. türlich an den schon legendären, regelmässig stattfindenden Abendveranstaltungen. Sie geniessen den wundervollen Garten und die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden. Aus solchem Stoff entstand das wunderbare Aventin-Lied, eine einmalige Sache, auf die alle Bewohnerinnen und Bewohner des Aventin stolz sind. Der Chor studierte für die Geburtstagsfeier vom 1. Oktober nicht nur dieses Highlight ein, sondern ebenfalls die Ode «Freude schöner Götterfunken» von Ludwig van Beethoven. Auch die Leserinnen und Leser können die Freude am Singen und an der Gemeinsamkeit mit dem Aventin teilen, indem sie im Chor mitmachen. Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an öffentlichen Veranstaltungen des Hauses. Geprobt wird an jedem ersten und dritten Freitag im Monat von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im Vortragssaal des Aventin an der Minervastrasse 144. Im Anschluss an die Chorprobe offeriert das Haus den begeisterten Sängerinnen und Sängern Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde. (pd./pm.) Einen ersten Eindruck vom «Aventin»-Lied und unserem Chor erhalten Interessierte auf der Homepage unter www.aventin.ch. 15 16 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AU TO M O B I L Erstes US-ElektroPolizeiauto: LA-Cops fahren i3 Tesla bringt Model X 2016 auf den Markt Polizeiautos mit Elektroantrieb sind ohnehin ungewöhnlich – sehr aussergewöhnlich sind sie allerdings in den benzinverliebten USA. Dennoch wird in der kalifornischen Metropole Los Angeles in den kommenden zwölf Monaten ein BMW i3 als Einsatzfahrzeug patrouillieren. Es ist das erste Elektrofahrzeug für die US-Polizei. Leihweise stellt BMW dazu dem Los Angeles Police Departement (LAPD) ein solches Fahrzeug in polizeitypischer, schwarz-weisser Bemalung mit Sirene und Blaulicht zu Testzwecken zur Verfügung. In den kommenden Monaten soll die Elektroflotte der Polizei in L.A. auf bis zu 150 Autos ausgebaut werden. «Mit diesem Auto machen wir den Anfang, die Kommune mit der grössten Flotte batteriebetriebener Elektrofahrzeuge in den USA zu werden», sagte Bürgermeister Eric Garcetti. Er will die CO2-Belastung in L.A. in den kommenden Jahren um 80 Prozent senken. (zb.) Der i3 für das LAPD. Foto: zvg. Jaguar XE und XF gefallen den Autofans Die neuen Jaguar-Modelle kommen an: Bei der Autonis 2015, einer Leserwahl des deutschen Fachmagazins «Auto Motor und Sport», haben die Leser die schönsten Autos gekürt. Jaguar hat dabei mit gleich zwei Neuheiten abgeräumt: Der XE wurde in der Kategorie der Mittelklasse zum schönsten Fahrzeug gewählt und liess dabei die C-Klasse von Mercedes-Benz und den 3er-BMW hinter sich. Der neue XF (Foto) gewann in der Oberklasse, vor dem neuen Audi A6 und dem neuen BMW 7er. (zb.) Toyotas Car-Sharing-Projekt wird in Tokio um 25 Coms erweitert. zvg. Toyota entwickelt Car-Sharing weiter Das Car-Sharing-Projekt von Toyota geht in eine weitere Runde: In Tokio können nun neben fünf Toyota i-Road auch 25 Toyota Coms benutzt werden. Beide Fahrzeuge werden von Radnaben-Elektromotoren angetrieben und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Mit nur rund einem Meter Breite und lediglich 2,4 Metern Länge bieten sie einer Person gute Mobilitätsbedingungen in der Grossstadt. Toyota testet seit drei Jahren Car-Sharing-Lösungen, unter anderem auch in Europa in der französischen Alpenstadt Grenoble. Auch dort können 70 i-Road und Coms ausgeliehen werden. (zb.) Bis sieben Sitze, 2,5 Tonnen Leergewicht und eine Reichweite bis 400 Kilometer – das klingt realistisch für ein riesiges SUV. Der Tesla Model X ist die lange erwartete, dritte Baureihe des amerikanischen Elektrowagenherstellers und soll beweisen, dass ein reiner Elektroantrieb auch für riesige, schwere Fahrzeuge machbar ist. Ab rund 142 000 Franken soll das elektrische SUV in den USA kosten, in der Schweiz muss mit höheren Preisen gerechnet werden. Das Topmodell P90 D leistet 760 PS, von null auf hundert in 3,5 Sekunden. Der Tesla Model X soll Anfang 2016 auf den Schweizer Markt kommen. (zb.) Platz für die ganze Familie und viel Gepäck: Der neue Subaru Levorg ersetzt den Legacy. Fotos: zvg. Aus dem Legacy wurde der Levorg Sportlich orientierte Autofahrer, die den Familienkompromiss finden müssen, kommen im Subaru Levorg auf ihre Kosten. Der Nachfolger des Legacy für Europa zeigt optische Anleihen des WRX STi und punktet auch unterm Blech mit Charakterzügen des RallyeStars. Straffes Fahrwerk Im Grunde kommt während des Fahrens im Levorg aber nie das Gefühl auf, einen Kombi zu bewegen. Es sei denn, man dreht sich um und lässt den Blick durch den Fond schweifen oder schaut in den Rückspiegel. Der Levorg verkörpert das Gegenteil eines schwerfälligen Autos. Er reagiert präzise auf Gasbefehle und Lenkimpulse. Das Fahrwerk federt den Kombi straff bei familientauglichem Komfort über die Strassen und ermöglicht dem Fahrer präzise Linien. Egal, ob man in der flüssigen Kurvenhatz nach einem Bremsmanöver zackig Volvo Volvo wird beim Projekt «Drive Me – selbstfahrende Autos für eine nachhaltige Mobilität» mit dem Zulieferer Autoliv zusammenarbeiten. Das Projekt umfasst 100 selbstfahrende Volvo-Fahrzeuge, die ab 2017 von Familien und Pendlern unter Alltagsbedingungen auf öffentlichen Strassen in Göteborg genutzt werden. Skoda Skoda bietet den Octavia RS nun auch mit Allradantrieb an – zumindest die Dieselversion 2.0 TDI mit 184 PS. Die Kraft wird ausschliesslich über ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die vier Räder geleitet. In der Schweiz kostet der neue Octavia RS 4×4 ab 38 220 Franken (Limousine) beziehungsweise 39 390 Franken (Kombi). Mathias Wohlfeld Zwar klingt der Name des neuen Subaru etwas sperrig, doch gibt es dafür einen Grund. Als Nachfolger des Legacy in Europa steht Levorg gewissermassen für die Essenz von «Legacy Revolution Touring». Denn die ersten beiden Buchstaben von Legacy, der dritte und vierte Buchstabe von Revolution sowie der vierte und siebte von Touring ergeben den Namen des sportlichen Japaners im Kombiformat. Der zeigt sich optisch durchaus kultiviert, verhehlt seine Verwandtschaft mit dem prominenten Sportler des Hauses WRX STi aber nicht. Die grosse Lufthutze in der Motorhaube über dem prägnanten Hexagonalgrill und scharf dreinblickende Scheinwerfer verbünden sich mit leicht ausgestellten Radkästen und einer eleganten Kombilinie samt Dachspoiler zum sportlichen Allradkonglomerat mit 522-Liter-Gepäckfach, das sich von der bekannten Designsprache westeuropäischer Sportkombis sichtlich abhebt. 4,69 Meter lang, 1,78 Meter breit und rund 1,49 Meter hoch, platziert er sich auch grössentechnisch gut im Umfeld seiner Mitbewerber und ist ab 27 900 Franken zu haben. Das Kofferraumvolumen schafft im Maximalfall übrigens 1446 Liter. Zudem bietet das Gepäckabteil mit doppeltem Boden viel nützlichen und praktischen Stauraum. IN KÜRZE Der Subaru Levorg setzt als Kombi sportliche Akzente. einlenkt oder tief in eine Kurve hineinbremst – der Japaner gibt sich wie ein Sportler im besten Alter und vermittelt dabei ein sicheres Fahrgefühl. Dazu lässt er Korrekturen zu. Heftiges Untersteuern muss provoziert werden, und selbst dann meistert das Fahrwerk den Übergang in den linientreuen Modus souverän. Permanenter Allradantrieb Der permanente, symmetrische Allradantrieb arbeitet für optimale Traktion und Stabilität mit einem «Active Torque Split». Das System passt die Verteilung des Antriebsmoments auf die Vorder- und Hinterräder in Abhängigkeit vom Fahrbahnzustand und von der Fahrweise an und nutzt dafür Informationen über den Lenkeinschlag, den Schräglaufwinkel und der Querbeschleunigung. Der 1,6-Liter-4-Zylinder-Boxer unter der riesigen Lufthutze in der Motorhaube hat den sportlichen Kombi prinzipiell gut im Griff und lässt mit seinen 170 PS nur Federn, wenn man mit Schmackes aus flüssig gefahrenen, engen Kehren rausbeschleunigen möchte. In diesen Momenten wünscht man sich schon mal mehr Dampf im Kessel, wie man es vom WRX STi her kennt. Einen rundum knackigeren Boxersound vermisst man dagegen bei jedem gefahrenen Meter. Das Klangpotenzial für Emotionen verhält sich antiproportional zu dem des Fahrgefühls. Doch zugegebenermassen sind das Luxusprobleme und zum Teil Geschmackssa- Fotos: zvg. che. Voll beladen und mit der Familie im Gepäck fährt man ohnehin zivilisierter und geniesst die Ruhe. Für das mobile Familienleben bietet der Levorg ein hohes Mass an Reisekomfort. Windgeräusche und Fahrbahnunebenheiten werden angenehm weggedämmt, der Motor ist bei normalen Drehzahlen kaum zu hören und das Platzangebot auch im Fond für Erwachsene angenehm bemessen. Dabei lassen sich die Lehnen der hinteren Sitze in der Neigung verstellen – formidabel für ein Nickerchen, sofern der Fahrer nicht im WRX-Stil unterwegs ist. 170 PS mit Turbobenziner Motorenseitig wird der Levorg zumindest in Europa vorerst ausschliesslich mit dem 170 PS starken, direkt eingespritzten Turbobenziner angeboten und mit dem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe kombiniert. Das fühlt sich zwar eher an wie ein Automat und kann im manuellen Modus über Schaltwippen am Lenkrad auch so bedient werden, was von Subaru gewollt ist. Denn die Japaner wissen, dass sportliche Fahrer gerne persönlich Einfluss auf die Getriebeuntersetzung nehmen. Den Spurt von null auf Tempo 100 absolviert der Levorg in 8,9 Sekunden und beschleunigt, sofern er es darf, bis 210 Stundenkilometer. Wer es gemütlich angeht, soll mit 6,9 Litern für 100 Kilometer auskommen. Er steht ab sofort bei den Schweizer Händlern. Ford DAB+ serienmässig für alle Modelle. Schon heute kann in der Schweiz für die meisten FordModelle ein DAB+-Radio bestellt werden. Künftig will Ford diese Technik standardmässig in allen Fahrzeugen integrieren. Die Umstellung wird im Verlauf des Januars 2016 abgeschlossen. Ford bietet ausserdem preiswerte Nachrüstlösungen für Fahrzeuge, die bereits in Verkehr gesetzt sind. Toyota Der Toyota-Prius-Plug-in-Hybrid erhält im aktuellen Eco-Test des Deutschen Automobilclubs ADAC fünf von fünf Umweltsternen. Im Vergleich mit drei anderen Vollhybriden, die sich ebenfalls an jeder haushaltsüblichen Steckdose aufladen lassen, bekam das japanische Modell als einziger der Testkandidaten die Bestwertung. Baic Der chinesische Autokonzern Baic hat eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Deutschland. Dort sollen neue Antriebskomponenten für Elektrofahrzeuge entwickelt werden. Zusammenarbeiten wird Baic BJEV mit dem Motorenhersteller Meta und der Entwicklungsfirma Energie-Technik. Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Ein Prosit auf die Gemütlichkeit von Chefin Stephanie Portmann, Geschäftsführerin der Fred Tschanz Management AG. Bereits zum 20. Mal stach ein Prominenter das Fass an. Der Aargauer Komiker Peach Weber sorgt für die Bierfontäne 2015. Extravagant: «Le Meta Hiltebrand. Chef»-Wirtin «O’zapft is» mit VIPs auf dem Bauschänzli München in Zürich mit echt bayrischer Bedienung und Blasmusikkapelle. Peach Weber wurde eigens aus dem Aargau «importiert», um mit zwei imposanten Schlägen das Fass anzustechen. Dabei ging ein Masskrug kaputt und Festzeltchef Ralph Bolli wurde geduscht. Mit Fässern kenne er sich aus, meinte Blödelbarde Weber und deutete auf seinen Bauch. Bereits zum 20. Mal findet das Oktoberfest statt (bis 11. November). Gegründet wurde es vom legendären Gastronom Fred Tschanz. Heute führt es Enkelin Stephanie Portmann weiter. Sie ist seit dem Tod ihres Grossvaters Chefin der Tschanz Management AG. Nur gerade zweimal ist das diesjährige Oktoberfest für einen Privatanlass reserviert. Am 15. Oktober lädt It-Boy Reto Hanselmann (bekannt von seinen Halloween-Partys) zu «Hanselmann’s Wies’n». Am 26. Oktober wird der «Pink Monday» von Männerpaaren gefeiert. Am Fassanstich sah man auch einen gut gelaunten Stadtrat Raphael Golta mit Gattin. In die Krachledernen wagte er sich aber nicht. Ganz anders Gemeinderat Mauro Tuena, der stilecht daherkam und seine Begleitung fragte, ob sie denn eine Weisswurst richtig verzehren könne? Wie Stephanie Portmann nämlich sagte, werden die Weisswürste nicht geschnitten, sondern «gezuzelt» (ausgesaugt). Wirtin Meta Hiltebrand («Le Chef») kam in Leder-Hotpants und zeigte ihre makellosen Endlosbeine. Dazu trug sie Fuchspelzstiefel, angefertigt von ihrer Mutter. In Dirndl und langen Lederhosen kamen auch Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby-Peter und Andrea Marco Bianca, Pfarrer in Küsnacht, die ihre Herbstferien in Österreich verbracht hatten. Immer gern dabei: Gastroberater Otto Gisiger. In stilechten Klamotten: SVP-Gemeinderat Mauro Tuena mit Begleiterin Nicole Rüttimann. Festhallenchef Bolli hat alles im Griff. Stadtrat Raphael Golta und seine Frau, Catherine Heuberger Golta. ANZEIGEN Neueröffnung Conceptstore Seefeldstrasse 12 8008 Zürich 043 268 52 00 www.friolet.ch Benneton-Model Melanie Alexander, Reto Hanselmann. Pfarrerpaar mit Mass: Katharina Hoby und Andrea Marco Bianca. 18 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Amüsante Schweiz Susann Sitzler und die Buchgestalterinnen von «no.parking» stellen in amüsanten Schaubildern und Grafiken mit viel Humor all das dar, was die Schweiz ausmacht: Von Schweizer Käse und Schokolade, Birchermüesli und Ricola über Alphörner, Bernhardiner und Einbürgerungen geht die Reise durch die Eidgenossenschaft mit Heidi, Emil, Tell und Generalabonnement bis aufs Rütli, zu den Landsgemeinden und ins Cern. Susann Sitzler schaut in alle Ecken der Kantone, wagt den Blick über den Röstigraben und beleuchtet sogar Privatbunker und Bankgeheimnisse. Grüezi wohl! Susann Sitzler, 1970 in Basel geboren und dort aufgewachsen, lebt als Journalistin und Autorin in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu gesellschaftlichen Themen. Über die Schweiz u. a. «Grüezi und Willkommen: Die Schweiz, ein Länderporträt» (6. Auflage, 2012). «no.parking» ist eine Agentur für Kommunikation und Gestaltung in Vicenza: Vier Frauen begreifen Design als etwas, was unser Leben schöner macht, nützlich ist und allen zugänglich sein sollte. Susann Sitzler: Total alles über die Schweiz – The Complete Switzerland. Infografiken von «no.parking». Folio, 2015. Unterhaltsam und bedenkenswert Der neue Band von Gerhard Binggeli versammelt seine Mundart-Kolumnen, die jede Woche im «Bund» erscheinen. Es sind Trouvaillen der Erinnerung, Anekdoten aus seinem Leben. Mit wachem, heiterem Blick macht der Autor auf unscheinbare Details aufmerksam, weckt Fernweh und Neugierde. Dank seinem Erzähltalent sind die Texte leicht und flüssig zu lesen. Sie regen zum Schmunzeln an, stimmen nachdenklich, sind folglich immer unterhaltsam und bedenkenswert. Ein Büchlein, das nicht ausgelesen ist, das man immer wieder hervornehmen kann, um darin zu schmökern. Ihm ist eine CD beigelegt, auf der zwanzig ausgewählte Kolumnen, vom Autor gelesen, zu hören sind. «I bsinne mi – Gschichte vo hie u dert», heisst der erste Band von Gerhard Binggeli, der 2014 erschienen ist. Darin unterhält er ebenfalls mit klugen und feinen Schreibkunststücken. Binggeli Gerhard: O das no. I bsinne mi – Band 2. Inkl. CD mit 20 Geschichten aus «I bsinne mi» und «O das no», gelesen vom Autor, und Zwischenmusik von Mathias Jakob. Zytglogge Verlag, 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 15. Oktober Dienstag, 20. Oktober 14.30 Marionettentheater: Mit den Tösstaler Marionetten. Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 17.00 Spezialführung «Mich wundert»: Ausgewählte Gäste erzählen ihre Geschichte. Die Skulpturen von Marcel Bernet lösen in jedem Menschen andere Assoziationen aus. Nach der Führung Apéro. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 18.15 «Persönlich»: Veranstaltung «Flüchtlingstragödie im Mittelmeer, Asylanten-Tsunami in Zürich?» mit Kathrin Stutz, Leiterin der Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende. Ladenkirche Schwamendingen, Winterthurerstrasse 659. 19.00–20.30 Vortrag: Vortragstrilogie: Zwei Drittel verletztes Gehirn – verletzte Arbeitswelt. Zurück in den beruflichen Alltag mit einer Hirnverletzung. Ein Arbeitgeber und ein Versicherungsfachmann sprechen über ihre Erfahrungen mit Hirnverletzungen im Alltag. Gemeinschaftszentrum Riesbach, Seefeldstr. 93. 19.30 Theater: Die Flüchtlings-Theatergruppe Malaika spielt ihr neues Stück «Überraschung Zürich». Überraschendes, Multikulturelles, Nachdenkliches und viel Humorvolles. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Dufourstrasse 160. 12.30–13.00 Führung Herbstfärbung: Herbstfärbung im alten botanischen Garten. Völkerkundemuseum der Universität Zürich, Pelikanstrasse 40. 14.30 Filmnachmittag: «Westaustralien». Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 15.00 Reise nach Dänemark: Samuel Haldemann bringt Reiseeindrücke aus Dänemark mit. DiaVortrag. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 19.30 Konzert: Zürcher Kammerorchester und Fazil Say, Klavier. Leitung: Willi Zimmermann, Konzertm. Nicola Mosca, Violoncello. Tonhalle, Claridenstrasse 7. Freitag, 16. Oktober 20.00 Novelle: Eine Geschichte der Autorin von «Out of Africa» («Jenseits von Afrika»). Mit Graziella Rossi, Hansjörg Betschart, Carlo Lienhard. Regie: Daniel Rohr. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 17. Oktober 6.00–16.00 Flohmarkt: Bürkliplatz. 16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Nun muss ich Sie doch ansprechen». Ein Frauenstadtrundgang mit Monika Stocker. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Kreuzgang Fraumünster (Eingang Limmatseite), Kämbelgasse 2. 20.00 Pink Floyd meets Edgar Allan Poe: Ein Musiktheaterabend, der die Musik von Pink Floyd mit der Welt von Edgar Allan Poe verschweisst. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Sonntag, 18. Oktober 13.00–17.00 Detektivparcours «Heisse Spur»: Mit der ganzen Familie im Museum knifflige Fragen und spannende Rätsel lösen. Ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 14.00 Kinder-Akro-Theater Sterntaler: Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1. 17.00 Kinder-Akro-Theater Sterntaler: Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1. Mittwoch, 21. Oktober 14.30 Familienprogramm: «Georg in der Garage». Wenn einer sich was wünscht, aber den anderen nichts davon erzählt. Ab 5 Jahren, hochdeutsch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 18.30 Herbstzyklus: Internationale Orgelkonzerte 2015. Rudolph Scheidegger, Organist am Grossmünster 1987–2007. Konzertkasse ab 17.45 Uhr. Grossmünster, Zwingliplatz. 18.30–20.00 Vortrag: Thema: «Schuld- und Schamgefühle bei Angehörigen und Nahestehenden von Suchterkrankten». Kirchgemeindehaus Neumünster, Seefeldstrasse 91. 19.00 Vortrag: Jin Shin Jyutsu, jap. Selbstheilungsmethode. Restaurant Oberhof, Zürichbergstr. 24. 19.00–20.30 Vortrag: Verletztes Hirn – verletzte Arbeitswelt. Zurück in den beruflichen Alltag mit einer Hirnverletzung. Ein Arbeitgeber und ein Versicherungsfachmann sprechen über ihre Erfahrungen mit Hirnverletzten im Alltag. GZ Riesbach, Seefeldstr. 92, 8008 Zürich. 19.30 Lesung Hans Vontobel: Apéro ab 19 Uhr. An sieben Schauplätzen blickt der 99-jährige Patron der Bank Vontobel auf sein bewegtes Leben zurück. Römerhof Verlag, Konkordiastrasse 20. Donnerstag, 22. Oktober 13.30–15.30 Internet- und Computercorner: Freiwillig Mitarbeitende stehen bei Fragen rund um Computer & Internet zur Seite. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40. 17.00–22.00 Vernissage: Bilder und Objekte von Jacky Di Natale. Ausstellung vom 21. bis 26. Oktober. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 18.30 Lesung: Der Schriftsteller und Journalist Martin Steiner schrieb poetische Märchen zu ausgewählten Werken von Kurt Josef Haas, die er nun im Beisein des Künstlers vorliest. Musée Visionnaire, Predigerplatz 10. 19.30–21.00 Wer sich liebt, umarmt die Welt: Mit Ute Lauterbach. Buchhandlung am Hottingerplatz, Hottingerstrasse 35. 20.00 «Zürich liest»: Wohnzimmerlesung: Im Rahmen von «Zürich liest» wird Ruth Binde vom Autor Martin Walker über ihr Leben befragt. Eintritt frei, Apéro, Kollekte. Anmeldung: [email protected]. Platzzahl beschränkt. Ruth Binde, Aretstrasse 28. Freitag, 23. Oktober 19.00 Sonderkonzert: Offenes Sonderkonzert für Mitglieder, Freunde und Bekannte. Kirche Fraumünster, Stadthausquai 19. 19.00 Zürich liest – Lenin dada: Einführung, Theater-Werkstatt mit Jan Morgenthaler. Sogar Theater, Josefstrasse 106. 19.30–21.00 Bündner Doppel: Mit Leta Semadeni und Angelika Overath. Buchhandlung am Hottingerplatz, Hottingerstrasse 35. 22.00 Lesung mit Said: Türöffnung 21.30. Anlass im Rahmen von «Zürich liest». Grossmünster (Krypta), Zwingliplatz. Samstag, 24. Oktober 6.00–16.00 Flohmarkt: Bürkliplatz. 11.00–22.00 Mostfest: Ehrengast: Raphael Golta, Stadtrat Zürich. Musik: Blue Boulevard. Ab 11 Uhr: Most ab Presse; 11–17 Uhr: Durchgang zum Obstsortenmarkt; 11–18 Uhr: Blasio Sprung-Matte; ab 12 Uhr: Mittagessen, Kaffee und Kuchen; 13–17 Uhr: Spiele und Attraktionen; 15 Uhr: Raphael Golta; ab 17.30 Uhr: Abendessen. Quartierhof Weinegg, Weineggstrasse 44. 11.00–22.00 Mostfest Weinegg – Obstsortenmarkt: Verschiedene Produzenten stellen an einem Markt eine Vielfalt regionaler Obstprodukte vor. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 11.00 Vernissage: Begrüssung: 16 Uhr. Ausstellung «Aus dem Moment heraus» von Velimir Ilisevic, bis 28. November. Öffnungszeiten: Mi bis Fr 14 bis 18.30 Uhr, Sa 14 bis 16 Uhr. Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4. 14.00–18.00 Finissage: Orlando Geremia. Möbel aus Schwemmholz von Nik Achermann. Zeichengalerie Grenacher, Hofstr. 19. 14.30 Familienprogramm: «Georg in der Garage». Wenn einer sich was wünscht, aber den anderen nichts davon erzählt. Ab 5 Jahren, hochdeutsch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 17.00–18.30 Zwischen Tabu und Pride: Mit Corinne Rufli. Braida Caflisch bringt und serviert Spezialitäten aus dem Münstertal. Buchhandlung am Hottingerplatz, Hottingerstrasse 35. Sonntag, 25. Oktober 11.00 Saisonauftakt für alle: «Das Frühstücksmärchen». Vorstellung, Brunch, Minutenskulpturen und mehr. Ab 6 Jahren, hochdeutsch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Foto zvg. Erpel Georg hat ein Problemchen Der Erpel Georg versteckt ein Geheimnis unter seinem Entenfrack. Nach einem Unfall kann er seinen rechten Flügel nicht mehr bewegen. Wie gut, dass er von Ezzas Änderungszauberei gehört hat. Dort kann man sich alles Mögliche «umzaubern» lassen. Ensemble Materialtheater (D), «Georg in der Garage», Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, Tel. 044 261 02 07. Mehr Infos unter www.theater-stadelhofen.ch. Aufführungen: Mi, 21. Oktober, 14.30 Uhr; Sa, 24. Oktober, 14.30 Uhr. Ab 5 Jahren. Hochdeutsch. (zb.) BEGEGNUNGSZENTREN GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Winteröffnungszeiten im Pflegiraum ab 19. Okt.: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr; Mi 9 bis 12 Uhr. Eltern-Kind-Singen: je Do, 10.15 bis 11 Uhr für Eltern mit Kindern von 1½ bis 4 Jahren im Pflegiraum, Klosbachstrasse 118, Zürich. Anlaufstelle Kinderbetreuung Artergut Klosbachstr. 25, 8032 Zürich Tel. 044 412 72 07 E-Mail Elterninfo-Kreis 7–[email protected] www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung Standorte und Öffnungszeiten: Kinderhaus Artergut, Klosbachstrasse 25, Mo 13 bis 16 Uhr, Do 16.30 bis 18.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asyl- str. 36, jeden ersten Do im Monat, 14 bis 15.30 Uhr. GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden 2. Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstr. 286, jeden letzten Do im Monat, 14 bis 15.30 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 20. Okt., 10 bis 12 Uhr. Prima Volta – Kammermusik: Do, 22. Okt., 20 bis 21.30 Uhr. Bastel-Labor: Fr, 23. Okt., 15 bis 17 Uhr für Schulkinder. GZ Witikon Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch E-Mail [email protected] Krims-Krams-Werkstatt: Mi, 21. Okt., 14 bis 17 Uhr. Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Tel. 044 422 75 61 E-Mail [email protected] Schöner Wohnen – selbst gemacht! jeden 1. und 3. Di im Monat, 19 bis 21 Uhr, ab 20. Okt. Anmeldung im GZ. Offene Werkstatt im Kreativ-Atelier: je Mi 14 bis 17 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren. Quartiertreff Fluntern GZ Riesbach Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Herbstferien: bis 18. Okt. geschlossen. Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Tel. 044 387 74 50 www.gz-zh.ch/riesbach Kleidertausch: nur für Frauen: Fr, 23. Okt., 19.30 bis 22 Uhr, mit Barbetrieb und Kollekte. Altstadthaus ANZEIGEN GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren E-Mail [email protected] Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahren. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Tel. 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Eine Reise zum Frühstück: So, 18. Okt., um 10 Uhr. Brunch: So, 25. Okt., 10 Uhr. Anmelden bis 23. Okt. um 14 Uhr unter 079 597 87 00. Märchenstunde: So, 25. Okt., 15.30 Uhr. Ein klingendes CH-Märchen für die ganze Familie. Nr. 42 15. Oktober 2015 19 20 Züriberg Nr. 42 15. Oktober 2015 L E T Z TE S E I TE «Die Sterntaler» als Akrobatiktheater Zwei Maturandinnen des Literargymnasiums Rämibühl inszenieren das Märchen «Die Sterntaler» als musikalisches Kinder-Akrobatiktheater. Manuel Sackmann Der Quartierrundgang stiess auf grosses Interesse. Foto: msa. In Fluntern bewegt sich etwas Manuel Sackmann Fluntern ist das zweitälteste Quartier Zürichs: Rund ein Fünftel der Einwohner ist über 65. «Älter werden in Fluntern» ist ein zentrales Thema, denn vieles ist nicht altersgerecht. Das Ortszentrum besteht aus einer Kreuzung von acht Strassen und es mangelt an Alterswohnungen oder organisierter Nachbarschaftshilfe. Am Quartierrundgang vom letzten Samstag wurde klar: Es tut sich etwas. Katharina Hürlimann-Siebke vom Quartierverein bestätigt: «Es haben sich Leute gefunden, die etwas bewegen wollen. Eine organisierte Nachbarschaftshilfe befindet sich derzeit im Aufbau.» Auch in der Wohnungsfrage gibt es Fortschritte. Die allgemeine Bau- genossenschaft Zürich (ABZ) ersetzt ihre alten Wohnsiedlungen an der Toblerstrasse durch 13 Neubauten mit unterschiedlichen Wohnungsgrössen. «Dadurch gibt es die Möglichkeit, im Alter in eine kleinere Wohnung zu wechseln, ohne die vertraute Siedlung verlassen zu müssen», erklärt Faust Lehni, Leiter Soziokultur der ABZ. Zusätzlich entsteht auf der nördlichen Strassenseite eine Hausgemeinschaft für Menschen über 55. Keine Lösung in Sicht ist stattdessen beim Ortszentrum. «Verkehrsplaner und Architekten zerbrechen sich schon seit Jahren den Kopf über die Gestaltung», so Ursula Perez von der Quartierkoordination. Solange sich daran nichts ändert, wird die Bevölkerung weiterhin von 54 Verkehrsschildern über die Kreuzung gelotst. Die ABZ baut 13 neue Wohnsiedlungen an der Toblerstrasse. INSERAT Eine Reise zum Frühstück Bei dieser Matineeserie hat man jedoch die Möglichkeit, die eigenen Fotos live zu zeigen und über die nahe oder ferne Reise zu berichten. Das Team des Quartiertreffs unterstützt beim Zusammenstellen des Reiseberichts. Und die Cafeteria nimmt bei der Frühstücksgestaltung Bezug auf die Reise. Am Sonntag, 18. Oktober, um 10 Uhr geht es auf die Azoren. Eine Inselgruppe, die unser Wetter beeinflusst sowie von der Conservation International Organisation als Biodiversitäts-Hotspot ausgewiesen wurde. Ohne Anmeldung. (pd.) Sonntag, 18.10.15, um 10 Uhr, Quartiertreff Hirslanden, Forchstr. 248. Mehr Infos unter www.qth.ch. Inseltraum: die Azoren. Foto: zvg. Foto: msa. Die Stars im Vordergrund sind die 34 Kinder, die auf der Bühne stehen. Die Stars im Hintergrund sind zwei 17jährige Schülerinnen des Literargymnasiums Rämibühl. Im Rahmen ihrer Maturaarbeit inszenieren Anna Landolt und Julia Gut am kommenden Sonntag das Märchen «Die Sterntaler» als Akrobatiktheater mit Live-Musik. Schauspieler, Artisten und Musikanten sind dabei alle im Alter zwischen 8 und 14 Jahren. Vierzehn Kinder aus ganz Zürich bilden das Musikensemble, dessen Zusammenstellung einige Zeit in Anspruch nahm. «Ich klapperte unzählige Kontakte ab, die ich von Lehrern erhalten habe. Bis ich die Gruppe zusammen hatte, verstrich rund ein halbes Jahr», erzählt Anna, die für die musikalische Leitung verantwortlich ist. Julia, zuständig für die 20 Schauspieler und Akrobaten, hatte es da einfacher: «Meine Kinder kommen alle vom Turnverein Egg, bei dem ich aktiv bin.» Kein Mainstream Anna spielt Geige und ist Jungstudentin an der ZHdK. Julia ist leidenschaftliche Turnerin und war im Kinder- und Jugendtheater Mezenthin. Gemeinsam entwickelten sie die Idee, ein Märchen als Kindertheater zu inszenieren und dieses mit Akrobatik und Musik zu verbinden. Dass es schlussendlich «Die Sterntaler» wurde, war nicht von Anfang an klar. «Wir haben lange nachgedacht, welches Märchen wir aufführen wollen. Disney-Klassiker wie ‹Schneewittchen› waren uns zu Mainstream», sagt Julia. «Schliesslich haben wir einfach einen Kollegen nach seinem Lieblingsmärchen gefragt.» «Die Sterntaler» ist eine kurze Geschichte: Das Märchen eines armen Stars im Hintergrund: Anna Landolt und Julia Gut inszenieren das Märchen «Die Sterntaler» als Kinder-Akrobatiktheater mit Live-Musik. F: msa. Waisenkindes, das seinen ganzen Besitz verschenkt, bis schliesslich die Sterne als Taler vom Himmel fallen, ist schnell erzählt. «Wir mussten die Geschichte etwas ausschmücken, damit wir genügend Länge hatten», bestätigt Anna. Nicht nur die Länge musste eigenständig angepasst werden, auch musikalisch war Eigeninitiative gefragt. «Es existierten zwar Noten zum Märchen, jedoch keine richtigen Aufnahmen. Da Julia die Musik aber für die Zusammenstellung der Choreografie benötigte, musste alles zuerst eingespielt werden», so Anna. Damit Cho- reografie und Musik am Sonntag auch perfekt harmonieren, wird die ganze Woche intensiv mit den Kindern geprobt. Das Stück wird gleich zweimal in der Aula des Gymnasiums Rämibühl aufgeführt. Anna und Julia sind voller Vorfreude und wünschen sich möglichst viele Zuschauer: «Die ganze Quartierbevölkerung ist herzlich eingeladen, insbesondere Kinder und ihre Eltern. Wir freuen uns über jeden Besucher!» «Die Sterntaler»: So, 18. Oktober. Je eine Aufführung um 14 Uhr und um 17 Uhr, Aula Rämibühl, Rämistr. 56, 8001 Zürich.
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