"Ressourcenorientierte Zusammenarbeit": Bildungsort Kita

Fachtagung Flüchtlingskinder in Kitas/ 10.07.2015 Hannover/Forum Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit
Eltern/Zusammenfassung aus der Arbeitsgruppe
Bildungsort Kita - Selbstkonzept und Selbstwert sichern
„Nur mit Hilfe eines sicheren Selbstkonzeptes und eines guten Selbstwertgefühls ist
ein Kind fähig, sich angemessen sozial auszutauschen und einzubringen.“
(Prof. Dr. mult. W.E. Fthenakis, in: Meine Kita, 02/2015)
Wodurch gelingt es uns, den unterschiedlichen Familien Notwendigkeiten,
Hintergründe und Abläufe von Strukturen in unserer Einrichtung so zu vermitteln,
dass diese verständlich sind?
Welche Möglichkeiten nutzen wir, die Eingewöhnungsphase den Bedürfnissen der
Kinder und Familien anzupassen?
Zusammenfassung der Beiträge:
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Selbstverständlichkeiten hinterfragen
Infoblätter sprachlich begleiten
Zeit investieren für direkte Absprachen und Einführungsgespräche
Den eigenen Anspruch beachten: „Kann ich aushalten nicht alle Eltern perfekt
zu informieren…etc.?“
Auseinandersetzung im Team mit „fremden“
Kulturen/Gewohnheiten/Sichtweisen
Elternabende? oder offener Nachmittagstreff
Handlungsfähigkeit von Familien fördern, stärken; nicht nur alles abnehmen,
sondern begleiten
Beziehungsaufbau
Hausbesuch
Eltern Gelegenheit geben einfach dazubleiben
Hospitationen anbieten
Potenziale von anderen Eltern/Institutionen nutzen
Vorbehalte respektieren
mit Bildern arbeiten
Papierflut überdenken bzw. ändern
Achtung! Kinder werden leicht zu Dolmetschern. Eltern stärken
Fachtagung Flüchtlingskinder in Kitas/ 10.07.2015 Hannover/Forum Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit
Eltern/Zusammenfassung aus der Arbeitsgruppe
Vielfalt - Diversität in der Kita als Chance Reflektion der eigenen kulturellen
Haltung
„Kinder mit Fluchterfahrungen sind eine Bereicherung und Lernchance für kulturelle und
sprachliche Vielfalt. Unsere Gesellschaft braucht diese Kinder.“
(Prof. Dr. mult. W.E. Fthenakis, in: Meine Kita, 02/ 2015).
Welche kulturell bedingten Erziehungsvorstelllungen sind mir bekannt? Was weiß ich über
sie?
Wie tragen wir als Kita-Team dazu bei, Inklusionsprozesse vor Ort mitzugestalten? Und wie
tragen wir dazu bei, Vorurteile abzubauen?
Wodurch machen die Kinder und Familien in unserer Einrichtung die Erfahrung, dass ihre
Familienkultur wertgeschätzt wird?
Haben Sie jemals erlebt, dass ihre Kultur von Menschen ihrer Umwelt nicht anerkannt und/
oder wertgeschätzt wurde?
Was sind Aspekte von Vielfalt?
Zusammenfassung der Beiträge:
− Mädchen werden anders behandelt als Jungen: Jungen „Prinzen“, Mädchen wird
mehr zugetraut
− Bilderbücher sind unbekannt
− Geburtstagsrituale sind ganz anders
− Sprachprobleme sind erheblich
− Kiga in Albanien ist schrecklich - zufrieden mit Kiga in Deutschland
− Trennung von Eltern und Kinder ist unüblich
− Kein Elternabend im Ramadan
− „Kulturtasche“ packen
− Eigenes „Halbwissen“ verbessern durch Gespräche mit Familien
− Gespräche über länderspezifische Dinge z.B. Teetrinken in der Türkei
− Beziehungsarbeit ist wichtiger als Angebote
− Rückblick im Team: Wie sind wir eigentlich groß geworden?
− Viel Geduld aufbringen
− Stadtteilmütter oder –väter als Vermittler
− Kitastrukturen überdenken, z.B. Beginn 8.00
− Schauen: wo fängt Unterschiedlichkeit an?
Fachtagung Flüchtlingskinder in Kitas/ 10.07.2015 Hannover/Forum Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit
Eltern/Zusammenfassung aus der Arbeitsgruppe
Beantwortung der Fragen allein, dann gemeinsamer Austausch
Themen der Eltern – ein Perspektivwechsel
Was brauchen Eltern in der Kita?
„Wenn es durch Dialoge zwischen Eltern und Pädagoginnen gelingt, Unterschiedlichkeit als
Faktor mit Auswirkungen und nicht als Instrument zur Ausgrenzung wahrzunehmen, machen
sich die Kommunikationspartner auf den Weg, sich als gemeinsam Lernende zu erleben.“
(Schlösser, E.: Zusammenarbeit mit Eltern – interkulturell, Ökotopia Verlag, 3. Auflage, 2013)
Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Mutter, ein Vater bzw. ErziehungsberechtigteR
deren/ dessen Kind in diese Kita geht.
Versuchen Sie sich in die Gefühlslage desjenigen hineinzuversetzen.
Ich vertraue mein Kind den ErzieherInnen an.
Mein Kind befindet sich viele Stunden in der Obhut von fremden Menschen.
Ich weiß nicht genau, wie es meinem Kind geht.
Ich weiß nicht, womit sich mein Kind den Tag über beschäftigt, mit wem es spielt und
was es lernt.
• Ich hoffe, dass sie mein Kind nach meinen Erziehungsvorstellungen erziehen.
• Ich frage mich, ob sie die Sprache meines Kindes verstehen.
• Ich frage mich, ob mein Kind von dem/ der ErzieherIn genug wahrgenommen wird
und wie er/ sie sich meinem Kind gegenüber verhält.
Versuchen Sie, dabei ihre eigenen Erwartungen an Eltern und auch Erfahrungen mit Eltern
beiseitezulassen, die vielleicht auch negative Gefühle wie Befürchtungen oder Frustration
ausgelöst haben. Nehmen Sie dabei eine wohlwollende Haltung ein: Gehen Sie davon aus,
dass die Mutter/ der Vater/ die/der Erziehungsberechtigte das Beste für ihr/sein Kind will.
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Beantworten Sie folgende Fragen und machen sich bitte Notizen dazu:
Wie fühlen Sie sich?
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Erleichtert
Alleingelassen
Unsicher
Zerrissen
angekommen
Erwartungsvoll
Machtlos
Hilflos, ausgeliefert
Ängstlich
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Misstrauen: passen die richtig auf mein Kind auf?
Was brauchen Sie?
− Rückmeldung
− Bezugserzieherin/Ansprechpartner kennen
− Information Wissen
− Bilder zur Orientierung
− Akzeptanz/Haltung
− Transparenz
− nettes freundliches angenehmes Gegenüber
− Verständnis für meine Situation
− Zeit
− Interesse an meiner Geschichte und Kultur (gegenseitig)
− Mut auf beiden Seiten
− Respekt
Was erwarten Sie von der Kita bzw. von dem Erzieher/ der Erzieherin des
Kindes?
− Das mein Kind angenommen und gut behandelt wird
− das mein Kind (schnell) deutsch lernt
− Wertschätzung
− Geduld