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«Meine Wahlchancen
sind intakt»
SVP-Nationalratsliste: M. Haab auf Platz 12
«Meine Wahlchancen sind
intakt», sagt SVP-Kantonsrat
Martin Haab, nachdem ihn die
Parteileitung auf der Nationalratsliste auf Platz 12 gesetzt hat.
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von werner schneiter
Im Vorfeld der Nominierung wucherten die Spekulationen. Nachdem der
Zürcher Bauernverband Martin Haab
zum Spitzenkandidaten gekürt hatte,
sahen bäuerliche Kreise den Mettmenstetter auch auf einem absoluten
Spitzenplatz auf der SVP-Nationalratsliste – sogar inmitten von Bisherigen.
Dies schon aufgrund eines «Gewohnheitsrechts», wonach dem Bauernverband ein solcher Spitzenplatz zusteht.
Und delikaterweise zog der Bauernverband bei seiner Nomination Haab dem
bisherigen Nationalrat Ernst Schibli
vor.
Und dieser ist nun auf Platz 8 zu
finden, weil allen Bisherigen die vorderen Plätze zugestanden wurden –
auch Hans Fehr, der die erforderliche
Zweidrittelmehrheit auf die Stimme
genau erreichte.
Medialem Wirbel ausweichen
Martin Haab hat auch mit einer besseren Platzierung spekuliert, ist nun
aber gemäss eigenen Aussagen «keineswegs vergrämt» über den Entscheid des Kantonalvorstands, der ja
noch von der Delegiertenversammlung abgesegnet werden muss (und
wohl auch wird). «Eigentlich ist es mir
wohler, unmittelbar hinter den Bisherigen klassiert zu sein», sagt er mit
Blick auf den medialen Wirbel, dem
die an der Spitze platzierten Kandida-
tinnen und Kandidaten
ausgesetzt
sind. «Sonst wird
womöglich
noch
nach meinen Parkbussen
gesucht»,
scherzt Haab. Und
er glaubt auch, das
Stimmenpotenzial
zu besitzen, das
ihn auf der Liste
bei den Wahlen
nach vorne brin- Martin Haab: Vom
gen kann. Die Zu- Kantonsrat in den
versicht liefert ihm Nationalrat?
sein Abschneiden
bei den Kantonsratswahlen, als er innerhalb seiner Partei zum Panaschierkönig mutierte. Es hat auf der Liste zudem vor Haab Klassierte, die bei den
vergangenen Wahlen nach hinten gerutscht sind, zum Beispiel der Otelfinger Bauer Ernst Schibli. Und es figurieren auch hinter ihm klassierte Leute
wie Bruno Walliser, Claudio Zanetti
und Mauro Tuena, die bei den letzten
Wahlen ebenfalls Terrain eingebüsst
haben. Auch die unmittelbar vor Haab
platzierte Barbara Steinemann ist parteiintern nicht unumstritten. Dass
Roger Köppel erst auf Platz 17 folgt,
ist für Martin Haab keine Überraschung.
Dass
Ständeratskandidat
Hans-Ueli Vogt nur Platz 10 bekommen hat, erstaunt den Mettmenstetter
Landwirt jedoch schon.
Seine Wahlchancen taxiert Martin
Haab also als intakt – auch mit Blick
auf die Möglichkeit, dass die SVP
einen 12. oder sogar 13. Sitz holen
kann, auch deshalb, weil der Kanton
Zürich neu 35 Nationalratssitze hat
(+1). Da könnte also sein 12. Listenplatz reichen, um ab Herbst vom Rathaus an der Limmat ins Berner Parlament zu wechseln.