Pressemitteilung - Bayerischer Bauernverband

Pressemitteilung
Generalsekretariat
München, 14. April 2016
Mercosur: Schutz für bäuerliche Landwirtschaft sicherstellen!
Bauernverband bekräftigt Forderungen vor allem zu Milch, Fleisch und Zucker
München (bbv) – Viele Jahre verhandeln die EU und der südamerikanische Länderbund Mercosur
schon über Freihandel und den Abbau von Zollschranken, bislang ohne Ergebnis. Nun erneuert
die EU-Kommission ihr Angebot zum Zollabbau gegenüber den süd- und mittelamerikanischen
Agrarstaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela – für die bäuerliche
Landwirtschaft in Europa stehen hier große Sorgen im Raum. Vor dem erneuten
Verhandlungsbeginn Anfang Mai bekräftigt der Bayerische Bauernverband daher seine
Forderungen, die europäische Landwirtschaft zu schützen.
„Die Umwelt-, Tierschutz- und Arbeitsschutzvorschriften im Mercosur-Raum unterscheiden sich
erheblich vom europäischen Niveau. Wir fordern die EU-Kommission, die Bundesregierung, die
europäischen Agrarminister und die Europaabgeordneten dazu auf, bei den Beratungen mit den
Mercosur-Staaten die hohen Umwelt- und Erzeugungsstandards für Europa sicherzustellen“,
betont der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl. Insbesondere bei den Außenhandelsregeln
sei ein umfassender Schutz für die bäuerliche Landwirtschaft und letztlich auch für die
europäischen Verbraucher unabdingbar.
Die Südamerikaner wollen mehr Agrarrohstoffe auf den EU-Binnenmarkt exportieren, dabei haben
sie insbesondere die attraktiven europäischen Agrarmärkte bei Rind-, Schweine- und
Geflügelfleisch sowie zum Beispiel bei Zucker, Milch und Biokraftstoffen im Blick. Für die
europäische Landwirtschaft wäre das fatal, denn die hohen EU-Anforderungen führen zu Kostenund Wettbewerbsnachteilen für europäische Landwirte. Heidl macht aus diesem Grund deutlich:
„Die hohen Standards dürfen nicht unterlaufen werden! Wir fordern deshalb, sensible Produkte zu
definieren und damit den freien Marktzugang zu begrenzen.“
Der Kommissionsvorschlag soll nach aktuellen Hinweisen aus Brüssel für einige sensible
Agrarprodukte Einfuhrkontingente enthalten. Dem Vernehmen nach soll das zollfreie
Einfuhrkontingent für Rindfleisch sogar erhöht werden. Lateinamerika gilt als höchst
wettbewerbsstarker Exporteur und könnte daher insbesondere alle EU-Fleischsektoren negativ
beeinflussen.
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