Protokoll GR 28 vom 7. Juli 2015 1. System Poweruser Thomas Sonderegger von der Drehscheibe erläutert: Es werden fünf bis zehn Leute gesucht, die sich in der Haustechnik etwas auskennen. Hintergrund ist, dass der Personalaufwand für ständiges Pikett sehr hoch ist und die 130 Stellenprozente schon sonst nicht allzu generös berechnet sind. Viele der anfallenden Arbeiten sind Trivialfälle. Da es sich aber nicht um ein Haus mit nur einem Wasserverteiler und einer Heizung handelt, sind die Aufgaben doch leicht komplexer als in einem normalen Mietshaus. Interessierte würden deshalb geschult und mit Unterlagen versehen. Die Arbeiten würden tendenziell abends / am Wochenende anfallen; die Drehscheibe wäre auf jeden Fall auch erreichbar. Voraussetzungen für Anwärter sind, dass sie abends auch tatsächlich des Öfteren da sind, dass sie bereit sind, die Arbeit zu übernehmen und dass sie keine Berührungsängste haben – wobei grundsätzlich nicht viel falsch gemacht werden kann. Zeitlich ist geplant, gegen Ende Oktober mit der Einführung der Personen zu beginnen. Begleitet wird dies durch ein Schreiben an alle Mieter, das erläutert, in welchen Fällen die PowerMieter überhaupt angefragt werden sollen – Aufgaben der Feuerwehr oder Sanität sollen selbstverständlich nicht übernommen werden. Thomas Sacchi führt aus, dass es auch etwas darum ginge, sich grundsätzlich mit dem Haus auszukennen – spezifisch, mit einem etwas anderen Blick durchs Haus zu gehen und mögliche Probleme frühzeitig zu sehen. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte es sich um ein bis drei Anfragen im Monat handeln; in den Wintermonaten tendenziell etwas mehr. Es haben sich bereits vor dem Gemeinrat sechs Freiweillige gemeldet; weitere Interessierte sollen sich gerne per Mail bei Thomas Sonderegger melden: [email protected] 2. Hof zweite Runde Es gab Gespräche zwischen BewohnerInnen und Gastrobetreibern. Suzanne erläutert, dass es dabei darum ging, die gegenseitigen Sorgen und Probleme wertfrei anzusprechen. Grundsätzlich gilt: Die Kalkbreite ist nicht als reine Wohngenossenschaft konzipiert; das Gewerbe zahlt rund 40% der Miete und ist entsprechend wichtig, um das Haus wirtschaftlich zu betreiben. Alle Gastrobetriebe haben eine Bewilligung, den Aussenraum bis 24:00 Uhr zu bewirtschaften (ohne Musik). Diese Verlängerung wurde von der Genossenschaft eingereicht, nicht von den einzelnen Betrieben. Eine Verkürzung liegt für die Gastrobetriebe definitiv ausserhalb der Möglichkeiten, da sie für ein erfolgreiches Wirtschaften darauf angewiesen sind. Der Hof hingegen muss nur zwingend bis acht Uhr abends offen gehalten werden. Auf durch Menschen ver- ursachten Lärm wird grundsätzlich erst eingegangen, wenn dieser den Verkehrslärm übertönt. Leute in der Wohnzimmerbar werden anscheinend oft vom Hof mit Zigaretten beschmissen und mit Bier begossen. Viele Jugendliche besetzen die Bänke auf der Nordseite bis tief in die Nacht und hinterlassen sehr viel Abfall. Es werden immer wieder Gläser und sogar Möbel aufs Bahntrassee geschmissen. Bebek: Auch hier werden Besucher mit Wasser begossen; in diesem Falle aus den Wohnungen. Des Weiteren wird mit Velos durch die Gartenwirtschaft gefahren, was vor allem für das Personal sehr schwierig ist. Bewohner: Es gibt viel Abfall und Geschirr im Hof. Manuel will die Leute direkt ansprechen. Die direkten Anwohner bei der Wohnzimmerbar werden durch die Musik verstärkt durch das Treppenhaus - gestört; insbesondere auch dann, wenn die Tür zum Lager geöffnet wird. Es sind einige Schallschutzmassnahmen geplant: der DJ soll eine Dezibelmessung bekommen und die Lautsprecher sollen anders aufgehängt werden. Es wird gebeten, bei Problemen direkt mit der Bar Kontakt aufzunehmen. Das Bebek will die Tische in Zukunft mit Nylon- statt Stahlseilen zusammen binden. Als weitere Sofortmassnahme anbei die Telefonliste der Betreiber, um bei Problemen direkt Kontakt aufnehmen zu können: Bebek: Hin & Weg: Houdini: Wohnzimmerbar: 044 297 11 00 044 545 18 13 044 455 50 33 076 376 07 40 (Barchef Marc) / 076 575 07 40 (Backup Dani) Die Bewohner sind gebeten, konkrete Vorschläge zur Kommunikation (wie & was) der Ruhebedürfnisse gegenüber der Kundschaft der Beizen und der Besucher im Hof einzureichen. Dominik und Manuel werden eine Umfrage starten, um herauszufinden, welche Probleme tatsächlich bestehen und in welchem Umfang. Diese soll aus ca. zehn Fragen bestehen, um konkrete Quali- und Quantitäten der Belastung zu verorten. Sie sollte ursprünglich in einigen Tagen in die Briefkästen verteilt werden; nach längerer Diskussion kristalliert sich aber heraus, dass von verschiedenen Seiten Einwände bestehen, wie die Umfrage gestaltet werden soll, um tatsächlich aussagekräftig zu sein. Entsprechend dürfte sich die Ausführung noch etwas verzögern. Die Arbeitsgruppe Hof betont wiederholt, dass sie auf einen möglichst grossen Rücklauf angewiesen ist. Ein präsentierter Vorschlag besteht daraus, auf der Treppe das Ruhebedürfnis in verschiedenen Sprachen und Farben anzumerken (in eher persönlicher oder eher höflicher Sprache). Auch eine Kordel wie auf den Treppen oben wäre möglich. Weitere Vorschläge sind sehr willkommen. Es besteht ein Antrag, den Hof von zehn Uhr abends bis morgens um Acht zu schliessen. Allerdings ist unklar, ob der Gemeinrat dies überhaupt beschliessen kann; auch kommt aus dem Plenum der Wunsch, den Antrag konkreter auszuformulieren (in welcher Art soll die Massnahme umgesetzt werden?). Eine diesbezüg- liche Abstimmung würde frühestens am nächsten Gemeinrat durchgeführt. Es wird ein Gegenantrag gestellt, das Thema zurückzustellen, bis die Hofgruppe konkretere Vorschläge ausgearbeitet hat. Von verschiedenen Seiten kommt der Wunsch, die Problematiken „Lärm“ und „Leute/Abfall“ voneinander zu trennen, was aber als schwierig bis nicht möglich eingestuft wird. Die Umfrage ist entsprechend breit angelegt und soll möglichst viele verschiedene Problematiken erfassen. Auch in der Hofgruppe sind mehr Mitglieder sehr willkommen. 3. Audio-Sensibilisierungsrundgang Bea Schwager von der Sans-Papier Anlaufstelle stellt das Projekt vor. Neben dem Beratungsangebot für die Sans-Papiers ist ihnen auch die Öffentlichkeitsarbeit wichtig. Ursprünglich war geplant, bei der Eröffnung einen Rundgang zu machen, der aber nicht zustande kam. Sie haben nun eine IT-Firma gefunden, die sich auf Audiorundgänge spezialisieren möchte und den Rundgang vorbereitet hat. Der Rundgang würde regelmässig durchgeführt; startend von der Anlaufstelle würden die Leute bewaffnet mit Brille und App losgeschickt. Die Strecke würde vor allem bei den Gewerben - aber auch bei der Nähbox - vorbei gehen und soll Informationen aus der Erlebniswelt der Sans-Papier kommunizieren. Die Rundgänge würden nur tagsüber stattfinden und hauptsächlich auf dem Hof und ausserhalb des Hauses vorbei führen; ein kleines Stück aber auch auf der Rue Interieure. Dauer eines Rundgangs wären ca. 45 Minuten. In erster Linie richtet sich das Angebot an Personen aus der Stadt, die etwas mehr über die Realitäten der Sans-Papiers erfahren möchten. Geplant wäre, das Ganze am Jubiläum am 10. September einzuführen und in der Grössenördnung eines halben Jahres beizubehalten. Die Gewerbe haben sich bereits mit der Idee einverstanden erklärt. Von Seiten der BewohnerInnen kommen diverse Vorschläge, was auch noch eingefügt werden könnte; Bedenken werden hingegen keine geäussert. Der Vorschlag wird einstimmig angenommen. 4. Milchdepot Basimilch Pasquale stellt das Projekt zusammen mit Laurent und Lukas von der Basimilch vor: Es besteht bereits seit einigen Monaten ein Gemüsedepot vom Dunkelhölzli, das eifrig und bis anhin problemslos genutzt wird und auch quartieröffentlich ist. Dieses Depot soll nun durch Basimilch aus Dietikon erweitert werden. Basimilch ist eine Genossenschaft, die versucht, ProduzentInnen und KonsumentInnen zusammen zu bringen, und die den Konsumenten ein Mitspracherecht bieten möchte, sowie die Möglichkeit mitzuarbeiten. Die Produkte sollen ökologisch und regional sein. Basimilch besitzt ein paar Kühe und liefert verschiedene Milchprodukte. Für das Depot müssten ein bis zwei (energiesparende) Kühlschränke hingestellt werden, deren Stromkosten selbstverständlich durch Basimilch gedeckt würden. Wer ein Abo - das für ca. zwei Personen gedacht ist - wünscht, muss Anteilsscheine erwerben und nimmt dann ähnlich Ortoloco oder Dunkelhölzli regelmässig Milchprodukte ab (jährlich im Voraus). Eine Mitarbeit von ca. einem halben Tag vier mal im Jahr wird erwartet. Geplant ist, mit 120 Abos insgesamt zu starten; Kapazitäten würden bis ca. 180 Abos bestehen, davon sind sie allerdings noch weit entfernt. Gestartet wird voraussichtlich im Januar 2016. Es taucht die Frage auf, ob das Gewerbe nicht konkurrenziert werde. Mit dem Bachser Märt wurde gesprochen, da bestehen keine Reibungspunkte. Es werden auch zu diesem Projekt keine Bedenken geäussert. Der Antrag wird einstimmig angenommen. 5. Ping-Pong-Tisch Greenpeace hatte früher einen Ping-Pong-Tisch, den sie weggaben, weil sie nicht wussten, ob Platz dafür besteht. Da sie sehr gerne wieder einen Tisch hätten würden sie ggf. einen beschaffen oder gerne auch den bestehenden von der Terrasse herunter zügeln – als Gewerbetreibende ist ihnen der Zugang zur Terrasse prinzipiell untersagt. Der Tisch würde zusammengeklappt in einem Schopf untergebracht. Es gibt diverse Stimmen, die sich für einen Tisch im Hof im Sinne einer Belebung der Fläche aussprechen. Andere vertreten die Meinung, dass der Tisch oben eigentlich genügen sollte und tagsüber gerne auch von Greenpeace bespielt werden dürfe. Allerdings würden sich dann auch andere Gewerbetreibende entsprechende Privilegien wünschen. Es besteht ein Konsens, dass jede gewählte Lösung vorerst temporär sein müsste. Beschlossen wird, dass der Tisch wie beantragt unten hinkommt – vorausgesetzt, es besteht genügend Platz und die Nutzungszeiten sind auf 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends eingeschränkt. Gegenstimmen kommen nur von Personen, die finden, der Tisch oben würde genügen; sie sperren sich aber nicht. Am nächsten Gemeinrat soll aufgrund der gemachten Erfahrungen über eine Weiterführung entschieden werden. 6. Varia • Die Liste fürs Putzen der Caféteria ist eingeschlafen. Es besteht der Wunsch, dass sich wieder mehr Personen einschreiben. • Die „Operation Katzenpisse“ scheint erfolgreich zu sein; viele Personen haben eine Verbesserung festgestellt. Das Treppenhaus B3 und der Spielplatz seien aber immer noch stark betroffene Stellen. Die Katzenpatrouillen treffen regelmässig auf Hundekot; es wird gewünscht, dass sich die Hundebesitzer mit der Katzenpatrouille in Verbindung setzen. Es ist durchaus auch möglich, dass es sich um externe Hunde handelt. • Die Umfrage Zollhaus hatte sehr guten Rücklauf. • Lotti Hermann ist neu im Vorstand und wird sich voraussichtlich an einem der nächsten GRs vorstellen kommen. • Eva bedankt sich bei allen ganz herzlich für das wunderbare Hoffest. Es hat alles wunderbar geklappt. Einige Salatschüsseln blieben liegen; wer eine vermisst, kann sie in der Küche des Grosshaushalts abholen. Die Zelte wurden (von der Genossenschaft, nicht übers Festbudget) gekauft und können auch in Zukunft benützt werden (Organisation via Drehscheibe). Die Abrechnung ist noch nicht ganz fertig, aber es dürfte sich um ein Defizit von ungefähr CHF 3000.- handeln – was klar innerhalb des bewilligten Rahmens liegt. Es wird • • eine organisatorische Zusammenfassung zur Vereinfachung zukünftiger Feste geben. Für Fotos soll es evt. noch eine allgemein zugängliche Internetplattform geben. Einige Getränkegebinde wurden nicht vollständig aufgebraucht und sind als "Rest vom Hoffest" angeschrieben; diese dürfen gerne ausgetrunken werden. Der Gemeinrat hat letztes Jahr beschlossen, ein internes Addressbuch zu kreieren. Da ging lange Zeit nichts, inzwischen sind wir aber technisch so weit und ein entsprechender Aufruf wird in den nächsten Wochen raus gehen. Die Einträge sind selbstverständlich freiwillig. Der Gemeinrat vom August fällt traditionellerweise aus. Nächster Gemeinrat: Dienstag, 1. September 2015, 20 Uhr, Cafeteria
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