SVAR FactSheet - SchlĂĽsselloch-Chirurgie am Spoital Herisau

Schlüsselloch-Chirurgie am Spital Herisau
Was ist Schlüsselloch-Chirurgie?
In der Umgangssprache wird die minimal-invasive
Chirurgie (MIS) als Schlüsselloch-Chirurgie bezeichnet.
Dies ist die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre in der
Chirurgie. Mit kleinen Schnitten wird in den Bauch- und
Brustraum sowie in die Gelenke eingedrungen. Durch
«kleine Schnitte» wird das Gewebe geschont, Beschwerden werden nach dem Eingriff minimiert, der Spitalaufenthalt verkürzt sich.
Zu den im Bauchraum oft durchgeführten, laparoskopischen Eingriffen gehören die Entfernung der Gallenblase wie auch des Blinddarms bei einer Blinddarmentzündung sowie von Teilen des Dickdarms bei Tumoren
und bei Divertikulitis (Entzündung von Ausstülpungen der
Darmschleimhaut). Die Methode wird auch bei der Versorgung von Hernien mit Netzen sowie bei Magenoperationen eingesetzt.
Für diese Operationsmethoden mussten spezielle, sehr
feine Instrumente und entsprechende Optiken zur Videokontrolle entwickelt werden. Prinzipiell kann fast alles
mit der Schlüssellochmethode operiert werden, es ist
aber nicht immer sinnvoll. Längere Operationszeiten und
die Gefahr der zeitlich zu späten Zugriffsmöglichkeit bei
intraoperativen, insbesondere bei lebensbedrohlichen
Komplikationen sowie Kostengründe sprechen oft gegen
einen Eingriff in dieser Form.
Zum minimal-invasiven Leistungsspektrum gehören auch
arthroskopische Operationen an Gelenken, beispielsweise am Schulter-, Ellbogen-, Knie-, Hüft- sowie am
oberen Sprunggelenk mit entsprechender Therapie von
Sehnenrissen, Bänderrissen, Meniskusverletzungen etc.
Ein Blick in die Zukunft
Natürlich macht auch die Schlüsselloch-Chirurgie weiterhin kontinuierliche Fortschritte. Aktuell ist man mit der
Entwicklung von HD-Optiken sowie 3D-Optiken beschäftigt. Für spezielle Indikationen werden heute neuestens
die endoskopischen Operationen über nur einen Zugang
mit speziellen Instrumenten durchgeführt (SILS), bei
ausgesuchten speziellen Zentrumskliniken wird sogar
ausnahmsweise über natürliche Körperöffnungen
laparoskopisch operiert, beispielsweise über den Magen
oder durch die Gebärmutter (NOTES). An Zentrumskliniken wird neu mit der Roboterchirurgie begonnen, wie
zum Beispiel bei radikalen Prostataresektionen.
Herisau, Januar 2016
Laparoskopische Dickdarmoperation
Leistungsspektrum im Spital Herisau
Häufig durchgeführte, endoskopische Operationen im
Brustraum sind Tumorbiopsien, Verschweissung des
Lungenfelles (Pleurodese), Entfernung von atypischem
Lungengewebe (Wedge Resection) und Nerven (des
Sympathicus) bei übermässiger Schweissproduktionunter den Achseln, an den Händen und Füssen.
Dr. med. René Fuhrimann
Chefarzt
Departement für Chirurgie
SVAR
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