Ungeklärter Bauchschmerz
Rund 30 Prozent aller Patientinnen, die sich einer
gynäkologischen Untersuchung unterziehen, leiden an
akuten oder chronischen Unterbauchbeschwerden. Die
angegebenen Symptome sind äusserst vielfältig. Meist
klagen die Frauen über ein unbestimmtes Schmerzempfinden. Sehr häufig veranlassen auch unvermittelt
auftretende Unterbauchschmerzen die Patientinnen,
den Arzt zu konsultieren.
Schmerz ist eine subjektive Empfindung bei innerer oder
äusserer Schädigung des Körpers. Der Schmerz ist keine
Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern häufig Ausdruck einer körperlichen Veränderung. Mitunter ist der
Schmerz auch ein Alarmzeichen des Körpers, welches
auf eine beginnende Erkrankung hinweist.
Schmerzarten und worauf sie hindeuten
Bei einem sogenannten viszeralen Bauchschmerz
(Eingeweideschmerz) handelt es sich um eine Reizung
der Nerven, die durch Organerkrankungen im Bereich
des Bauches und/oder des Beckens hervorgerufen wird.
Davon zu unterscheiden ist der parietale Bauchschmerz
(Schmerz auf Reize wie Berührungen oder Bewegungen),
der bei einer Erkrankung des Bauchfells auftritt.
Die Ursache von unvermittelt auftretenden Unterbauchschmerzen kann unter anderem eine Eileiterschwangerschaft, eine grosse Eierstockszyste oder eine Entzündung der Gebärmutter, der Eierstöcke sowie des
Blinddarms sein.
Im kleinen Becken finden sich in unmittelbarer Nähe
zu den inneren Geschlechtsorganen andere anatomische
Strukturen wie der Blinddarm, die Harnblase, die Harnleiter oder auch der Dickdarm, welche krankhaft verändert sein können. Treten kolikartige Schmerzen auf, deutet das auf einen möglichen Harnleiterstein hin.
Diagnostik
Um eine Diagnose stellen zu können, ist der erste
Schritt – nebst der Erhebung der Krankengeschichte –
die körperliche Untersuchung. Nach einem bestimmten
Stufenkonzept kommen hochauflösende Ultraschalluntersuchungen, spezifische Labortests und die Computertomographie zum Einsatz. Ergibt sich daraus kein klares
Krankheitsbild, werden mittels der sogenannten Schlüssellochchirurgie weitere Abklärung vorgenommen. Allenfalls erfolgt gleichzeitig schon die Therapie.
Gynäkologisches Sprechstunden-Angebot
• Gynäkologische Vorsorge (Jahreskontrolle)
• Schwangerschaftskontrollen: Schwangerschaftstest,
Schwangerschaftsbegleitung, Geburten
• Geburtshilflicher Ultraschall: pränatale Diagnostik
(Nackentransparenzmessung und Blutuntersuchung)
• Abklärung und Behandlung von Hormon- und
Zyklusstörungen, Prämenstruelles Syndrom (PMS)
• Abklärung und Behandlung bei Kinderwunsch
• Beratung bei sich auf den Körper auswirkenden
psychischen Belastungen
• Brusterkrankungen: Untersuchung, Bildgebung
(Mammographie, Ultraschall)
• Inkontinenzabklärungen und Altersgynäkologie
• Jugend- und Teenagersprechstunde
• Naturheilkunde
• Akupunktur
Herisau, September 2016
Gebärmutter mit gutartigen Gewebeknoten (Myome)
Auslöser für chronische Beschwerden sind eher Verwachsungen, die sogenannte Endometriose, aber auch
gutartige Vergrösserungen der Gebärmuttermuskulatur.
Jürgen Lerner
Leitender Arzt
Frauenklinik
Spital Herisau
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