03.06.2015 Analyse des Hochwassers 2013 – Ergebnisse der Evaluierung seitens des Landes OÖ nach der Jahrhundertflut Geplante Hochwasserschutzprojekte in Oberösterreich im Überblick DI Gerhard Fenzl – Amt der OÖ Landesregierung, Abt. Oberflächengewässerwirtschaft Hochwasser 2013 an der Donau 300-jährliches Hochwasserereignis im Juni 2013 an der Oö. Donau: Flugaufnahme 3.6.2015, LPD-OÖ interne Evaluierung + externe Studien Aufzeigen von Schwachstellen und Optimierungspotenziale Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 1 03.06.2015 Hydrografischer Dienst des Landes OÖ Grundlage: Studie "Hochwasser 2013: Evaluierung des Prognosemodells und der Kommunikation", Univ. Prof. Dr. Blöschl, Technische Universität Wien Aufnahme weiterer Prognose- und Wasserstandspegel an der Donau, Inn und Enns Pegel Achleiten/Donau unterhalb von Passau als 5. Vorhersagepegel Prognosepegel Steyr Ortskai/Enns und Ach/Salzach (2015 geplant) Zusätzlicher Wasserstandspegel an der Donau: Engelhartszell und Wilhering veröffentlichter Vorhersagezeitraum wurde von 24 auf 48 Stunden verlängert Redundante Auslegung der Pegelmessungen und der Übertragungsleitungen Ausbau bestehendes Frühwarnsystem mit SMS-Warnung an kleinen und mittleren Gewässern, zusätzlich 8 neue Pegelstellen geplant Verbesserung des Internetauftrittes auf der Landeshomepage für Vorhersagen Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Hydrografischer Dienst des Landes OÖ Ereignisanalyse der größeren Hochwässer seit 1991 an der Donau Nacheichung des Vorhersagemodells Donau unter Berücksichtigung der extrem starken Niederschläge Zusätzlich vereinbart: Regelmäßige Hochwasserwarnungen in regionalen Radios zumindest stündlich nach Nachrichten und Verkehr und regionalen TV (ORF OÖ, LT 1) in Form von sog. Liveticker; entsprechende Vereinbarungen mit den Medien abgeschlossen Wasserstände und Prognosen (noch in Bearbeitung) im ORF-Teletext und in Online-Nachrichten Verbesserung der Hochwasserberichte: für 8 Pegel Wasserstand, Tendenz und Vorhersage; automatische aktive Versendung und über Newsletterdienst; auch auf Landeshomepage Internetseite Hydro im HW Ereignis auf Startseite Landeshomepage Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 2 03.06.2015 Hydrografischer Dienst des Landes OÖ Hochwasserberichte NEU: Automatische Übermittlung an Politik, Landeswarnzentrale, Direktion Inneres und Kommunales, Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften, Rotes Kreuz, Samariterbund und Landespolizeidirektion (lt. Oö. Notfallplan – Donauhochwasser) Aktualisierung auf 3 Stunden verkürzt (früher: bis zu 6 Stunden) Historische Höchststände (aus 2002 und 2013) als Vergleich mit aufgenommen Verbesserter Inhalt: Beschreibung der hydrologischen Situation + Einschätzung der meteorologischen Situation Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Oö. Notfallplan – Donauhochwasser für Hochwässer an Donau und Inn in Oberösterreich regelt Zuständigkeiten für die behördliche und technische Einsatzleitung auf Landesebene; den Alarmierungs- und Benachrichtigungsablauf und die erforderlichen Maßnahmen in Abhängigkeit der Alarmstufen (Vorinformation, Alarmstufe 0/Vorwarnung, Alarmstufen 1-3) zusätzliche Stufe „Vorinformation“: möglichst frühzeitige Information über drohendes Hochwasser für Vorbereitungsmaßnahmen, Informationsbeschaffung, Verständigung betroffener Bevölkerung, Kontakt mit Pflichtbereichskommandanten, ... wenn seitens HD erwartet wird, dass Alarmstufe 0 innerhalb der nächsten 12 Stunden überschritten und Wasserspiegel weiter ansteigen wird im UA „Hochwasser- und Katastrophenschutz“ behandelt und von der Regierung beschlossen. Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 3 03.06.2015 Oö. Notfallplan - Informationsschema Hydrografischer Dienst Beginnend ab Alarmstufe "Vorinformation" Schärding / Inn Achleiten/Donau Linz / Donau Mauthausen / Donau Q = 2450 m3/s W = 570 cm W = 550 cm W = 550 cm 1-2: Nummerierung definiert die Reihenfolge der aktiven Information * zuständige Landesräte für Katastrophenschutz, sowie Bereich Wasser und Umwelt ** Regelmäßige Information der Bevölkerung durch den ORF (z.B. über Prognosen und Pegelstände) Aktuelle Wasserstände der Pegel Schärding, Achleiten, Wilhering, Linz, Wels, Steyr, Mauthausen, Grein *** z.B. Tourismus, Schifffahrt, Betriebe, ... Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Externe Studien zu Wehrbetriebsordnungen (WBO) und Abflussgeschehen Prof. Dr.Theobald, Uni Kassel: Einhaltung der WBO an der oö. Donau Auswirkungen der Abweichungen auf das Hochwasser im Eferdinger Becken Einfluss der Änderung der WBO Abwinden Asten auf das Hochwasser im Eferdinger Becken Optimierungspotenziale bei den WBO durch Stauraummanagement (Vorabsenkung) Einfluss von Anlandungen im Flussschlauch auf das Abflussgeschehen Zuständig für WBO: Oberste Wasserrechtsbehörde beim BMLFUW Task-Force-Gruppe „Donau-Hochwasser, Wehrbetriebsordnungen“ und Task-Force „Sedimente“ beim BMLFUW eingerichtet zur Frage Sedimentmanagement und Prüfung von Optimierungsmöglichkeiten bei WBO unter Einbindung Gutachten Prof. Theobald Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 4 03.06.2015 Darstellung des Abfluss- und Überflutungsgeschehens erste animierte Visualisierung des Abflussgeschehens im Eferdinger Becken genaue Darstellung des Abflussgeschehens mit 2D-Modell Ende April fertig gestellt Lamellenberechnung für Eferdinger Becken fertig, wurde Gemeinden und Katastrophenschutzbehörden bereits zur Verfügung gestellt Lamellenberechnungen für St. Georgener Bucht und Enns-Enghagen in Bearbeitung Veränderungen der Vorländer durch Anlandungen von Feinsedimenten aus der Donau – Erfassung mittels Laserscan und Berücksichtigung in einem neuen Geländemodell bis Ende 2015 Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Verbesserungen an den großen Seen Zuständig für WBO: BMLFUW: für Attersee, Mondsee, Hallstättersee, Mondsee LH: für Traunsee (Steuerung über KW Gmunden) WBO beim Hochwasser 2013 eingehalten Optimierungsüberlegungen bei denkmalgeschützter Klause Hallstättersee (Machbarkeitsstudie fertig) und beim Kraftwerk Traunsee (Studie liegt vor) Gefahrenzonenplanungen für Salzkammergutseen wurden erstellt (Darstellung HQ30, HQ100 und rote Gefahrenzone-Überflutungshöhe größer 1,5 m bei HQ 100); Pläne werden im Internet ersichtlich gemacht und bei den Gemeinden aufgelegt Neu: aktuelle Wasserstände der Pegel Gmunden/Traunsee, Kammer/Attersee und Strobl/Wolfgangsee auf Landeshomepage abrufbar Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 5 03.06.2015 EU - Hochwasserrichtlinie Jahrhunderthochwässer 2002 und 2013 noch stark im Bewusstsein Integrales Risikomanagement zur Verringerung des Schadenspotentiales: bauliche HWS Maßnahmen Vorsorge (Gefahrenzonenplanungen, Raumordnungskonzepte) Sicherung und Erhalt von Retentionsflächen Kenntnis der persönlichen Gefährdung Beschränkung der Nutzung in Überflutungsgebieten bautechnische, raumplanerische, und bewusstseinsbildende Maßnahmen Gefahrenabwehr (Katastrophenschutzplan, Prognosemodelle) Vorhersage von Wasserständen Schwerpunkt auf Vermeidung, Schutz und Vorsorge Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Hochwasserschutzmaßnahmen in OÖ Größtes Hochwasserschutzprogramm der Landesgeschichte seit 2005: 560 Schutzprojekte verwirklicht: Investitionsvolumen 700 Mio. € Maßnahmen haben sich beim HW 2013 bestens bewährt Derzeit in Ausführung: 58 Projekte, 80 Instandhaltungsprojekte Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 6 03.06.2015 Weitere größere Hochwasserschutzprojekte in OÖ Hochwasserrückhaltebecken Rettenbrunn, Wasserverband Antiesen Hochwasserschutz Weissenbach – Schneegattern, Gemeinde Lengau Hochwasserschutz Schärding Altstadt Obere Traun – Hochwasserschutz und Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit, Gemeinde Obertraun Vöckla – HWS Gampern – Neukirchen an der Vöckla – Timelkam Sanierung Hochwasserschutzdamm – Ottensheim an der Donau Rückhaltebecken Innernsee am Rottenbach in Bau Hochwasserschutz Gebersdorferbach Hochwasserrückhaltebecken Krems-Au Gusen – Hochwasserschutz St. Georgen an der Gusen Sanierung Aist-Dämme, Hochwasserschutz Furth-Aisting Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Hochwasserrückhaltebecken Rettenbrunn Auleitenbach, WV Antiesen Rückhaltevolumen: 260.000 m³ Baukosten: 2,7 Mio. Euro Finanzierung: Bund 50 % - Land 45 % - WV-Antiesen 5 % zur Zeit in Bau, Fertigstellung Sommer 2015 Durchlassbauwerk Quelle: Gewässerbezirk Braunau Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 7 03.06.2015 Gemeinde Obertraun – Obere Traun Hochwasserschutz und Verbesserung ökologische Funktion Profilaufweitungen, Dämme, mobile Sperren, ökologische Verbesserungen Baukosten: 5,2 Mio. Euro Finanzierung: Bund 83 % - Gemeinde Obertraun 17 % Gesamtfertigstellung 2017 Profilaufweitung und Strukturierung Quelle: Gewässerbezirk Gmunden Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Hochwasserschutz Gebersdorferbach Marktgemeinden Schlüßlberg und Bad Schallerbach 2 Hochwasserrückhaltebecken mit Gesamtvolumen von 155.000 m³ Schutzmauern, Schutzdämme und 5 Brücken Baukosten: 5,33 Mio. Euro Baubeginn: Herbst 2015 Rückhaltebecken Aigendorf Quelle: Gewässerbezirk Grieskirchen Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft 8 03.06.2015 Gusen – Hochwasserschutz St. Georgen an der Gusen Aufweitung des Abflussquerschnittes Schutzmauern, Erhöhung bestehender Ufermauern, Dämme Baukosten: 7,2 Mio. Euro Baufertigstellung: Dezember 2015 Quelle: Gewässerbezirk Linz Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft - Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 9
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