Lammersdorfer Jecken im Kamelleregen - bei dem SV

Dienstag, 9. Februar 2016 · Nummer 33
LokaLes
Seite 17 A2
Lammersdorfer
Jecken im
Kamelleregen
Zahlreiche Narren kommen zum Rosenmontagszug
nach Lammersdorf. Dort erhalten die karnevalisten
kräftige Unterstützung der kG aus dem Nachbarort.
Lammersdorf. Auch im Eifeler Karneval gilt im Hinblick auf die Wetterlage offensichtlich: „Et hätt
noch emmer joot jejange“. Dementsprechend startete trotz Sturmtief Ruzica der Rosenmontagszug
im Dorf der Bessemsbenger, auch
wenn ein frischer Wind wehte, zu
dem sich aber freundliche Sonnenstrahlen gesellten. Wenn auch weniger als im letzten Jahr, hatten
sich die Jecken doch in beachtlicher Anzahl am Straßenrand zum
Warm verpackt lässt sich so mancher sturm aushalten.
stürmischen Karneval abfeiern
eingefunden.
Sieben Prunk-, Prinzen- und
Gardewagen, neun Fußgruppen
und vier Musikkapellen hatten
sich zunächst auf dem JunkerParkplatz mit knapp 400 Zugteilnehmern eingefunden, um von
hier aus durch den Ort zu ziehen.
Traditionell dampfte vorneweg die
schwarze Vennbahn-Lokomotive
mit Oberheizer Kacmarek. An der
ersten Hauptschlagader des Zochs,
der Ecke Stüttgesgasse/Im Pohl,
hatte es die übliche Zusammenballung kostümierter Jecken gegeben,
die Wetterkapriolen und Kamelleregen über sich ergehen ließen.
Hier wurden auch die Fußgruppen
entsprechend gefeiert, egal ob sie
vom TuS, den Pfadfindern oder
von sonstigen dörflichen Initiativen kamen.
Eine ansehnliche Verstärkung
hatte der Laimischter Zoch auch
von den befreundeten Klev Botze
aus Rollesbroich erhalten. Neben
der eigenen Musik, dem spielfreudigen TPK, stellten die Klev Botze
mit vier großen Wagen das Hauptkontingent des Zuges. Da die Lammersdorfer in diesem Jahr auf eine
Tollität verzichten mussten, waren
die Rollesbroicher Narrenherrscher beim Kamellewerfen natürlich besonders gefordert. Am Ende
dann letztlich bei allen Zugteilnehmern und Zuschauern allgemeines Aufatmen und ab in das beheizte Festzelt auf dem Otto-Junker-Platz, wo wie üblich lange und
ausgiebig abgefeiert wurde. (ho)
Die schlümpfe des Tus Lammersdorf waren unter dem Motto „Mehr blau als schlau“ im Rosenmontagszug unterwegs.
Fotos: k.-H. Hoffmann
Die showtanzgruppe „Dancefire“ macht nicht nur auf der Bühne eine gute Figur: auch beim Rosenmontagszug sorgten die jungen Frauen für stimmung.
sie sorgte im Lammersdorfer Rosenmontagszug für ausgelassene stimmung: Die Brösel-Gruppe ganz im kölschen Look.
Willkommen im wilden Westen: auf ihren niedlichen Pferden ritten diese Cowgirls im Rosenmontagszug durch
Lammersdorf.
Jungen Eicherscheider Herrschern die Wünsche vom Munde ablesen
Das kinderprinzenpaar Bastian arnolds und Maja offermann erobert auf dem Narrenschiff die Herzen des Eicherscheider Karnevals-Nachwuches im sturm.
Eicherscheid. Eemol Märcheprenz
un Fastelovends-Mädche-Prenzessin van Eeschend ze sin: Dieser
Herzenswunsch erfüllte sich am
Tulpensonntag für Bastian (Arnolds) und Maja (Offermann). Das
Eicherscheider Teenager-Prinzenpaar folgte als Höhepunkt im Rahmen der traditionellen Kindersitzung, Leon I. (Bertram) im Amt. Er
krönte seine Regentschaft in der
Session 2015/16 mit „schönen Erinnerungen an einen imposanten
Fastnachtszug, hoch auf dem geschmückten Wagen, doch auch
mit ein bisschen Wehmut, weil die
schönen Tage nun vorüber sind“.
Fideles Seeräubernest
Vorjahres-Alleinregent Leon übergab die Insignien seiner Macht den
künftigen Herrschern über Eicherscheids närrische Untertanen in
Doppelspitze. Bastian und Maja
sollen fortan humorvoll das Zepter
über die Fastnachts-Junioren
schwingen, selbstredend in blauweißem Germania-Ornat.
Rund 300 teils fantasievoll kostümierte Jecken, fast die Hälfte von
ihnen Kinder und Jugendliche,
verwandelten Eichescheids Tenne
schon lange vor dem ersten Tusch
in ein fideles Seeräubernest. Eine
fröhlich tobende, wahre Rasselbande verbannte ihre Begleiteskorten aus Oma und Opa in die Cafeteria und drohte, dass, bei zu früher Rückkehr aus der Genussecke,
die wilden Piraten gnadenlos „hött
dat Scheff ze versenke“ gedächten.
Moderator Thomas Jansen erläuterte das Programm eines bunten Nachmittages. Dieser wurde,
wie alle Veranstaltungen dieser
„fünften Jahreszeit“, vom Musikverein „Eifelklänge“ ausgerichtet.
Die Auftritts-Nummern und Darbietungen wurden von Keyboarder
Karl und Gesangssolistin Lirana
(Petra Snieders) aus Alsdorf temperamentvoll musikalisch umrahmt.
Das Paar wusste, was kleine Karnevalisten zur „fünften Jahreszeit“
mundet; die Unterhaltungskünstler spendierten „Jung-Eicherscheid“ und vielen auswärtigen
Besuchern reichlich Kamelle, süße
Kraftreserven für die anstrengenden „tollen Tage“. Lirana wurde
unlängst vom Verband Deutscher
Musikschaffender (VDM) mit dem
Prädikat „Beste Nachwuchssängerin der Bundesrepublik“ ausgezeichnet.
Leons musikalische Verabschiedung und die Inthronisation der
neuen Jungmajestäten gingen einher mit lustigen Spielen, Liedern
und Tänzen. Über 30 Jungen und
Mädchen kaperten das Tennenschiff, verwandelten die Bühne in
ein Schunkelkabinett, amüsierten
sich köstlich beim Fitness fördernden, überdimensionalen Tüchertanz. In der Rolle des kommandierenden Käptens: Keyboarder Karl
in Batman-Montur. Dann gab es
kein Halten mehr, das Narrenschiff musste geentert werden! Daran beteiligten sich der Hofstaat
des Prinzenpaares, süße Honigbienen, die zu kleinen bissigen Monstern mutierten. Muntere Cheerleader brachten unter Ägide von
Christel Hüpgens noch mehr Stimmung in den Saal. Als versierte
„Imkerin“ eines temperamentvollen Immenschwarms erwies sich
Pia Sawallich. Lotsen und eloquente Moderatoren des humorvollen Nachmittags für den karnevalistischen Nachwuchs: Simon
Schrouff und Maurice Kell.
Flotter Friedenstanz
eine fröhliche Rasselbande kleiner Jecken mit dem kinderprinzenpaar Bastian und Maja im Mittelpunkt enterte zum kinderkarneval in eicherscheid
das Narrenschiff Tenne.
Foto: Manfred schmitz
Ein Höhepunkt von vielen war der
flotte Friedenstanz von Cowboys
und Indianern, das geschwungene
Lasso war da nur Staffage.
Raketen, Orden und Präsente für
die kleinen Akteure bildeten freigiebig spendierten Naturalienlohn
für gekonntes Rollenspiel.
Zwischen Einlagen der Tanzbie-
nen und rockenden Minimonstern fand dann die Proklamation
des Herrscher-Duetts statt. Bastian
und Maja verlasen eine Elf-GeboteTageslosung. Ihr Kern: die Erwachsenen müssen während der Faschingskampagne dem Zweigestirn die Wünsche vom Munde ablesen. Vor allem für EifelklängeVorsitzenden Jochen Jansen hielt
die Antrittsrede der Würdenträger
für Spaß und Frohsinn Pflichten
gegenüber der jungen Generation
bereit: „In Schneewittchen-Kluft
immer für genügend Getränke sorgen, Riesenpartys feiern, das Gefolge der frisch gekürten Gebieter
hat stets in Seeräuber-Klamotten
zu erscheinen!“ Ein Trost für Jochen Jansen: donnernde Alaafs aus
hunderten Kehlen und ein Orden
Karnevalensis für seine Verdienste
um den Eescher Fastelär. Mit dieser
Anerkennung und Erinnerung
wurde auch Sabine Jacobs ausgezeichnet. Am frühen Abend ging
die Party für und Klein so richtig
los: Denn Bastian und Maja baten
zur Proklamationsgala.
(M. S.)