Opern der Zukunft 2018_8. Vorlesung_FORUM STADTPARK_160122 8. Vorlesung, 22. Jänner 2016, 18 Uhr, Forum Stadtpark Foto: Ernst Binder, 2015 FORUM STADTPARK Opern der Zukunft 2018: 8. Vorlesung: "Ich und kein Ende." Denn alles ist biographisch, auch das Erfundene. Seit dem Sommersemester 2015 findet wieder das Opernprojekt der Kompositionsklassen der KunstUniversität Graz in Zusammenarbeit mit dem Grazer Opernhaus statt. Die Projektleitung obliegt diesmal dem Autor und Regisseur Ernst M. Binder. Er wird die Studierenden in enger Zusammenarbeit mit ihren Professoren, den Komponisten Beat Furrer, Clemens Gadenstätter, Gerd Kühr, Klaus Lang und Alexander Stankovski, bis zur Uraufführung in der Grazer Oper im Frühjahr 2018 begleiten. Öffentliche VorLesungen oder VorAufführungen der im Entstehen begriffenen Werke sollen einem interessierten Publikum die Möglichkeit bieten, diesen Prozess zu verfolgen. An den Anfang der Vorlesung wird Ernst Binder ein Zitat aus Alexander Beks Roman 1 Opern der Zukunft 2018_8. Vorlesung_FORUM STADTPARK_160122 WOLOKALAMSKER CHAUSSEE stellen: "Sollte es einem Menschen beschieden sein, Außergewöhnliches zu erblicken, als da sind: der Ausbruch eines feuerspeienden Berges, der blühende Ortschaften wegfegt, der Aufstand eines geknechteten Volkes wider seinen allmächtigen Gebieter oder der Einfall eines nie gesehenen und nicht zu zügelnden Volkes in sein Heimatland - so möge er alles Gesehene dem Papier anvertrauen. Sollte er aber der Kunst, Worte mit der Spitze eines Rohrstäbchens aneinanderzureihen, nicht mächtig sein, so möge er seine Erinnerungen einem erfahrenen Schreiber lebendig machen, damit dieser das Gesagte auf dauerhaften Blättern verzeichne, den Enkeln und Urenkeln zur Belehrung." Binder wird vom gleichnamigen Theaterstück Heiner Müllers erzählen, von der Inszenierungsarbeit und der Schwierigkeit, eine Musik dazu zu komponieren. Und er wird vom Besuch in der Berliner Wohnung des Dichters berichten, deren Einrichtung eigentlich nur aus leeren Whisky-Flaschen, ungefähr fünfzehn randvollen Aschenbechern mit halbgerauchten Zigarren und aus Büchern, Büchern, Büchern bestanden hat. Am Ende werden die letzten Sätze der Aufführung zitiert werden, als Inschrift, Brandmal und als Wegweiser: "DER AUGENBLICK DER WAHRHEIT WENN IM SPIEGEL / DAS FEINDBILD AUFTAUCHT ... Die Alternative ist der schwarze Spiegel, der nichts mehr herausgibt." Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich die Aufführung von Heiner Müllers WOLOKOLAMSKER CHAUSSEE anzusehen. Der Eintritt ist frei. 2
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