Medienmitteilung EPFL - ETH-Rat

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Pressemitteilung
Martin Vetterli wird neuer Präsident der EPFL
Heute morgen hat der Bundesrat auf Vorschlag des Rates der Eidgenössischen
Technischen Hochschulen (ETH-Rat) den künftigen Präsidenten der Ecole
Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ernannt. Prof. Martin Vetterli wird
das Amt am 1. Januar 2017 vom aktuellen Präsidenten Prof. Patrick Aebischer
übernehmen.
Der 58-jährige Ingenieur Martin Vetterli, Präsident des Nationalen Forschungsrats
des Schweizerischen Nationalfonds und Professor für Kommunikationssysteme an
der EPFL, ist ein brillanter Forscher, versierter Pädagoge und ausgewiesener Kenner
der Schweizer Ausbildungs- und Forschungslandschaft. Er wurde am Ende eines
unter der Leitung des ETH-Rats durchgeführten Auswahlverfahrens vom Bundesrat
ernannt. Prof. Vetterli wurde vom ETH-Rat einstimmig vorgeschlagen.
Martin Vetterli wurde am 4. Oktober 1957 in Solothurn geboren. Seine Schulzeit bis
zur Matura absolvierte er im Kanton Neuenburg. Er ist Elektrotechnikingenieur der
ETH Zürich (1981), Inhaber eines Master-Abschlusses der Universität Stanford
(1982) sowie Doktor der Wissenschaften an der EPFL (1986) und unterrichtete als
Assistenzprofessor und später als ausserordentlicher Professor an der Columbia
University. Anschliessend wurde er zum ordentlichen Professor der Abteilung
Elektrotechnik und Informatikwissenschaften an der Universität Berkeley ernannt,
bevor er im Alter von 38 Jahren als ordentlicher Professor an die EPFL zurückkehrte.
Des Weiteren unterrichtete er an der ETH Zürich und an der Universität Stanford.
Seine Forschungstätigkeiten in den Bereichen Elektrotechnik,
Informatikwissenschaften und angewandte Mathematik trugen ihm zahlreiche
nationale und internationale Auszeichnungen ein. Dazu gehört auch der Nationale
Latsis-Preis 1996. Er ist «Fellow» der Association for Computing Machinery und des
«Institute of Electrical and Electronics Engineers» sowie Mitglied der National
Academy of Engineering (NAE). Martin Vetterli hat über 170 Artikel und drei
Referenzwerke veröffentlicht.
Seine Arbeit über die Theorie der in der Signalverarbeitung verwendeten Wavelets
wird von seinen Kolleginnen und Kollegen als von grosser Tragweite anerkannt, und
seine bevorzugten Themen wie die Komprimierung von Bildern und Videos oder die
selbstorganisierten Kommunikationssysteme stehen im Mittelpunkt der Entwicklung
neuer Informationstechnologien. Als Gründungsdirektor des Nationalen
Forschungsschwerpunkts «Mobile Informations- und Kommunikationssysteme» setzt
sich Prof. Vetterli dezidiert für die fächerübergreifende Forschung ein.
Martin Vetterli ist bestens mit der EPFL vertraut. Nach seiner Zeit als Doktorand
unterrichtete er dort ab 1995, war von 2004 bis 2011 Vizepräsident für internationale
Beziehungen und später institutionelle Angelegenheiten der Hochschule sowie 2011
und 2012 Dekan der Fakultät für Computer- und Kommunikationswissenschaften.
Neben seiner seit 2013 ausgeübten Funktion als Präsident des Nationalen
Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds leitet er das EPFL-Labor für
audiovisuelle Kommunikation (LCAV).
Martin Vetterli hat in der Schweiz und in den USA über 60 Studierende während ihres
Doktorats begleitet und lässt es sich nicht nehmen, ihre Laufbahn auf höchster
akademischer Ebene oder als Unternehmer zu verfolgen.
Der Ingenieur ist Urheber von rund 50 Patenten, die zur Gründung mehrerer aus
seinem Labor entstandener Start-ups wie Dartfish und Illusonic sowie zu einem
Technologietransfer durch den Verkauf von Patenten (Qualcomm) führten. Er
ermutigt junge Forscherinnen und Forscher, diese Anstrengungen fortzusetzen und
die Ergebnisse ihrer Arbeit zu vermarkten.
«Es ist eine besondere Ehre, den Staffelstab von Patrick Aebischer zu übernehmen»,
erklärte Martin Vetterli. «Die EPFL ist eine grossartige Hochschule mit
beeindruckendem internationalem Ruf. Ich freue mich, die Institution in ihrer
zukünftigen Entwicklung leiten zu dürfen und sie noch weiter bringen zu können.»
Patrick Aebischer erklärte, er sei «sehr glücklich, die Schlüssel der Hochschule an
einen so talentierten und herausragenden Nachfolger übergeben zu können. Ich
habe vollstes Vertrauen in Martin, den ich gut kenne.»
Unter dem Präsidium von Patrick Aebischer (2000 bis 2016) hat sich die EPFL
tiefgreifend verändert. Die Anzahl Studierender ist von weniger als 5000 im Jahr
2000 auf über 10'000 im Jahr 2015 gestiegen, und die Anzahl Lehrkräfte hat sich
mehr als verdoppelt. Gemäss den wichtigsten akademischen Ranglisten gehört die
EPFL heute zu den zehn besten Ingenieurschulen Europas und auf den
verschiedenen Gebieten des Ingenieurwesens zu den 20 besten Universitäten der
Welt.
Martin Vetterli wird sein Amt als Präsident der EPFL am 1. Januar 2017 antreten. Er
wurde für eine vierjährige, erneuerbare Amtszeit gewählt.
Kontakt für weitere Auskünfte:
Madeleine von Holzen, Sprecherin der EPFL
[email protected] Tel. +41 79 305 86 25
Links zu
Medienmitteilung des Bundesrates
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Website von Prof. Vetterli an der EPFL