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Hürden zum Nächsten - Ich glaub’s – die
Chance, dass deine Freunde Jesus kennen
lernen
Wie reden wir mit unserem Freund über Jesus? Oft gelingt es nicht. Immer häufiger
gibt es Gesprächsblockaden. Hürden bauen sich auf und Beziehungen gelingen
nicht. Wie kann man Hürden nehmen, die einem auf dem Weg zum Anderen gestellt
werden? Welche Hürden begegnen uns auf dem Weg zum Anderen, Jesu Botschaft
in Tat und Wort weiterzugeben. Hier kommen ein paar:
I.
Persönliche Hürden:
1. Was denken andere über mich?
Wie wichtig ist es mir, wie ich bei anderen „ankomme“ und wie wichtig ist es mir,
dass der andere bei Jesus ankommt? Es geht nicht um mich, sondern darum dass
der Andere den Weg zu Jesus findet. „Trachte zuerst nach dem Reich Gottes,…“
(Matthäus 6,33) – darum geht’s.
2. Was denke ich über andere?
Jesus dreht es den Magen um, als er die Menschen sieht, wie sie ohne Orientierung
und Halt durch das Leben wanken und verloren gehen. Ich denke an das alte
Manfred Siebald - Lied „Wer das Wasser in der Wüste kennt und es verschweigt, der
ist schuld, wenn’s andere übersehen.“ Ist das nicht zu hart gedacht? Oder leide ich
zu wenig mit Jesus mit, habe ich zu wenig von Gottes Leidenschaft für verlorene
Menschen?
3. Ich kann das nicht!
Was soll ich als Kleinster der Familie, als Jüngster der Mannschaft,… schon sagen.
Nun, unsere Bescheidenheit in allen Ehren, aber sie darf weder zum Alibi für
Bequemlichkeit noch zum Motiv für Stillschweigen verstanden werden. Gott hat Leute
zu Sprechern und Führern gemacht, die sich dieser Rolle anfangs überhaupt nicht
gewachsen fühlten (z.B. Mose, David, Petrus, Gideon…). Gib Gott deine fünf Brote
und zwei Fische und lass Gott daraus die Fülle machen, die wirklich satt macht.
Stelle du dich ihm nur mit dem zur Verfügung, was du ihm geben kannst.
4. Müdigkeit
Unser Glaube und damit auch unsere Leidenschaft für Menschen schläft ein, wenn
die Verbindung zu Jesus nicht mehr offen ist und die Lebensader nicht mehr fließt.
Wenn mein Bein nicht mehr richtig durchblutet ist, dann schläft es ein und ich falle
fast um, wenn ich dann versuche aufzustehen. Wenn die Lebensader zwischen
Weinstock und Rebe nicht mehr ordentlich fließen kann, dann schlafen Glaube und
Leidenschaft ein. Wer dann plötzlich in der Schule oder im Beruf aufgefordert wird für
seinen Glauben aufzustehen, darf sich nicht wundern, wenn er „fällt“. Ist dein Glaube,
ist deine Leidenschaft durchblutet?
© Thorsten Riewesell
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5. Was kann einer schon tun?
Wer diese Frage stellt, kennt sich wenig in Geschichte aus. Die Geschichte ist ein
großes Geflecht vieler kleiner Lebensgeschichten, in der immer wieder Einzelne den
Ausschlag gaben. Es waren immer wieder Einzelne, die mit Gottes Hilfe und in seiner
Kraft zu „Historymakern“ wurden. Was kann einer nicht tun, in dem Gott wirkt?
II.
Gesellschaftliche Hürden
1. Persönlicher Bezug
Wir sehen uns oft am Rand der Gesellschaft und fühlen uns ohnmächtig angesichts
der „Welt“. Nun, es mag sein, dass wir uns selbst an den Rand der Gesellschaft
bugsiert haben, Jesus aber ruft uns eindeutig in das Weltgeschehen hinein.
Versuchen wir doch mehr wie ein Dynamo zu wirken – angetrieben vom Heiligen
Geist, aber am Rad der Zeit. In der Kombination daraus geben wir der Welt
Orientierung und Licht.
2. Die Schwellen-Angst
Es gibt die sagenumwobene Schwelle an der Kirchtür, aber diese Schwelle betrifft
nicht nur die, die „draußen“ sind, sondern auch die, die drinnen sind. Petrus hatte
Wellen-Angst, wir haben Schwellen-Angst – beides wurde und wird überwunden im
Blick auf Jesus, der uns die Angst und Sorge nimmt und aus Boothockern
Wellenreiter macht. Übrigens sprachgeschichtlich kommt „Hürde“ von den Zäunen,
die um die Schafe oder andere Tiere aufgebaut waren. Das gilt wohl auch für uns
Gemeinde-Schafe.
3. Kennen wir das Leben?
Kennen wir die Fragen der Menschen um uns her? Oder geben wir in unseren
Gemeinden Antworten auf Fragen, die niemand stellt? Lerne die Welt des Anderen
kennen und lass Jesus in ihre Situation sprechen.
4. „Ein harter Acker“
Ein beliebtes Sätzchen. „Hier geht nichts Missionarisches, es ist ein harter Acker“.
Als die vier Freunde ihren gelähmten Kumpanen nicht auf dem „normalen“ Weg zu
Jesus bringen können (Mk. 2), da erfinden sie einen „unnormalen“ Weg und gehen
über das Dach. Lasst uns nicht über den Acker stöhnen und resignieren, sondern
neues Werkzeug erfinden und visionieren.
III. Geistliche Hürden
1. Diabolos = Durcheinanderwerfer
Der Teufel (griech. Diabolos = Durcheinanderwerfer) hat seit jeher das Ziel die guten
Worte Gottes durcheinander zu werfen und damit auch das Vertrauen zwischen
Mensch und Gott zu zerstören („Sollte Gott gesagt haben?“). Natürlich müssen wir
mit dieser Kraft der Verwirrung rechnen, aber bitte niemals höher bemessen als die
einzigartige und vollmächtige Kraft Gottes. Lasst uns nicht wie ein Kaninchen auf die
schreckliche teuflische Schlange starren ganz so als wäre Golgatha nie passiert, als
© Thorsten Riewesell
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wäre der Sieg nicht errungen. Lasst uns lieber auf Jesus blicken, den Anfänger und
Vollender unseres Glaubens, denn er allein ist der Herr!
2. Eigene Zweifel
Was ist, wenn ich selber anfange zu zweifeln? Was tat Johannes der Täufer in der
Zeit seiner Zweifel? Er sandte seine Leute zu Jesus und hakte nach. Jesus äußert
sich nicht traurig oder enttäuscht über den großen Johannes, weil er Zweifel hat und
lässt auch den Jünger Thomas (Johannes 20) nicht fallen. Nein, er zeigt und erweist
sich ihnen neu. Also, wenn die Zweifel zu dir kommen, dann schicke sie weiter zu
Jesus und lass sie von ihm selbst überwinden.
3. Geistliche Zuschauerschaft
Manche möchten nur wie Zachäus aus sicherer Entfernung einen Blick auf Jesus
werfen, irgendwie im Jugendkreis dabei sein, aber nur als Zuschauer auf der
Tribüne, nicht als Spieler. Gott aber ruft dich aufs Spielfeld, ruft dich ins Abenteuer
Nachfolge hinein. Jemand sagte mal stolz: „Ich stehe schon 30 Jahre in der
Nachfolge!“ Klingt toll, ist aber Mist, denn ich kann nicht stehen und nachfolgen.
4. Geistliches Hinken
Hast du dich für Jesus entschieden? Ja, aber…? Manche erscheinen so, als hätten
sie eine Blume in der Hand und rupfen ein Blatt nach dem anderen ab mit dem
„Bekenntnis“: „Ich bin entschieden“ – „Ich bin nicht entschieden“ – „Ich bin
entschieden“…- Was wenn diese Blumen tausende von Blättern hat, wann gehst du
dann los? Wer die ganze Tiefe und das ganze Reichtum einer Beziehung erfahren
möchte, muss sich für einen Ehepartner entscheiden und nicht hin und her hinken
zwischen mehreren Beziehungen. Entschieden für Christus – das ist mehr als ein
Programm, das ist Leben mit Tiefe und Reichtum.
5. Uneinigkeit unter Christen
„Friendly Fire“ nennt man das – eigentlich nicht gewollte - Feuern auf Verbündete.
Das passiert auch in Gemeinden oder unter Gemeinden. Dabei geht es doch darum,
gemeinsam die Netze einzuholen und alle Boote zu füllen. Es gibt mehr Fische da
draußen als jemals in all unsere Boote passen, also achtet darauf einander zu
unterstützen.
6. Fehlendes Gebet – fehlendes Vertrauen
Natürlich wissen wir von der Bedeutung des Gebets – wirklich? Natürlich glauben wir,
dass Jesus auch heute noch wirkt – wirklich? Lasst uns wieder neu wahr-nehmen,
dass Jesus in der Stadt ist, um zu retten und gewaltige Verheißungen unser Gebet
begleiten.
Man könnte noch weitere Hürden benennen, die uns auf dem Weg zum Anderen
behindern und uns ins Stolpern bringen. Das Wichtigste aber bei allem ist, Jesus und
seine vorgelebte Liebe und seinen errungenen Sieg fest im Blick zu haben und nach
seinem Reich zu trachten. „Mit meinem Gott kann ich Wälle zerschlagen, mit meinem
Gott über Mauern springen“ (nach Psalm 18,30) - was sind da noch meine Hürden?
© Thorsten Riewesell
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