Vorbereitung auf die Waffensachkundeprüfung für

Vorbereitung auf die
Waffensachkundeprüfung
für Berufswaffenträger und
Sportschützen. Inhalte nach
§7 des Waffengesetzes
Pascal Jean-Marie
Reinhalter
Vorbereitung auf die
Waffensachkundeprüfung für
Berufswaffenträger nach §7 des
Waffengesetzes
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Waffensachkunde nach §7 des Waffengesetzes
Geeignet für Berufswaffenträger und Sportschützen
Alles was zum Bestehen der Theorieprüfung mit gutem
Ergebnis notwendig ist
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Impressum
Copyright: © 2013 Pascal Jean-Marie Reinhalter
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-6155-4
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Inhalt
Vorwort .................................................................................... 7
Warum eine Waffensachkundeprüfung? ................................. 8
Was umfasst die Waffensachkundeprüfung? ........................10
Sicherheitsgebote...................................................................11
Die geschichtliche Entwicklung von Feuerwaffen ..................13
Das Radschloss ...................................................................13
Das Steinschloss .................................................................14
Das Zündhütchen – Erfindung und Nutzen ............................16
Technik heutiger Waffen ........................................................19
Revolver ..............................................................................19
Selbstladepistolen ..............................................................21
Langwaffen .............................................................................25
Züge und Felder (Läufe)..........................................................27
Was bewirken Felder und Züge? ........................................29
Alles rund um die Patrone ......................................................31
Pulver..................................................................................32
Geschosse ...........................................................................33
Besonderheit Revolverpatrone ..........................................36
Typische Revolverpatronen ................................................37
Typische Pistolenpatronen .................................................38
Ballistische Grundbegriffe ......................................................39
Aussenballistik ....................................................................39
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Umgang mit Waffen ...............................................................41
Waffenherstellung..............................................................45
Waffenhandel .....................................................................45
Definition „Schusswaffe“ und wesentliche Waffenteile ........48
Verbotene Gegenstände ........................................................50
Verbotene Munition und Geschosse..................................52
Allgemeine Voraussetzungen für Waffenrechtliche
Erlaubnisse .............................................................................53
Grundnormen im Waffengesetz.........................................53
Altersregelung im Waffengesetz ........................................53
Zuverlässigkeit ....................................................................55
Haftpflichtversicherung ......................................................56
Gewöhnlicher Aufenthalt ...................................................56
Aufbewahrung von Schusswaffen und Munition ...............57
Waffenaufbewahrung in ständig bewohnten Gebäuden ..57
Aufbewahrung in nicht ständig bewohnten Gebäuden .....58
Häusliche Gemeinschaft .....................................................58
Munitionsaufbewahrung ....................................................59
Beschusszeichen .....................................................................61
Prüf- und Zulassungszeichen ..............................................63
Vorschriften über Notwehr ....................................................65
Notwehr..............................................................................65
Abschluss ................................................................................67
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Vorwort
Liebe(r) Leser(in),
mit diesem Sachbuch möchte ich Ihnen gerne dabei helfen,
den theoretischen Teil der Sachkundeprüfung erfolgreich zu
bestehen.
In diesem Buch erhalten Sie das komplette Rüstzeug um die
Prüfung erfolgreich mit einem hohen Prozentsatz zu bestehen
und erfahren interessante Detail und auch ein bisschen zur
Geschichte von Schusswaffen. Die Geschichte der
Schusswaffen ist kein Thema der Prüfung, jedoch nehme ich
den Teil für interessierte mit in das Buch auf.
Für den praktischen Teil der Prüfung, sollten Sie, sofern Sie
nicht schon einen Lehrgang besuchen, in Ihrem örtlichen
Schützenverein nachfragen wann die nächste Prüfung für
Sportschützen stattfindet.
Dieses Buch richtet sich zwar vornehmlich an Personen die
die Waffensachkundeprüfung als Berufswaffenträger ablegen
möchten, dies unterscheidet sich jedoch hauptsächlich im
Bereich der Rechtsvorschriften zum Tragen der Waffen im
öffentlichen Raum. (Notwehrregelungen)Ich bin bemüht den
Lehrstoff möglichst leicht verständlich und nicht zu trocken
darzustellen. Viel Spass beim lernen 
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Warum eine Waffensachkundeprüfung?
Wer eine Waffe und Munition erwerben1 will benötigt immer
die Erlaubnis der Zuständigen Behörden. Je nachdem wie die
Verwaltung bei Ihnen aufgebaut ist, kann dies das Waffenoder das Ordnungsamt sein. Natürlich gibt es auch
Ausnahmen. Diese werden separat im §12 des
Waffengesetzes geregelt.
Im Volksmund ist die Redewendung „Du brauchst einen
Waffenschein wenn du Waffen kaufen willst.“ Sehr verbreitet.
Dies ist jedoch falsch. Sollten Sie eine Waffe beantragen und
dem Antrag wird stattgegeben erhalten sie eine
Waffenbesitzkarte. Diese Waffenbesitzkarte oder WBK kann
je nach Verwendungszweck unterschiedliche Farben haben.
So gibt es zum Beispiel die rote Karte für Sammler und die
gelbe für Sportschützen sowie einige andere.
Sie müssen also zu allererst eine Waffensachkundeprüfung
ablegen bevor Ihnen die Behörde überhaupt eine Erlaubnis
geben kann. Dies gilt für jeden der mit Waffen zu tun haben
möchte, also auch für Sammler.
Jäger und Büchsenmacher müssen jedoch in der Regel keine
Waffensachkunde ablegen da diese schon von Berufswegen
mit und an der Waffe ausgebildet sind.
1
Erwerben ist ein spezieller Begriff im Waffenrecht. Es bedeutet
8
Bitte denken Sie daran den Antrag auf Zulassung zur
Waffensachkundeprüfung mindestens 2 Wochen vorher bei
der zuständigen Behörde zu stellen. In der Regel braucht die
Behörde solange um eine Überprüfung Ihrer Person
durchzuführen.
Es ist immer unterschiedlich wie viele Prüfer sich bei der
praktischen- als auch bei der theoretischen Prüfung mit Ihnen
beschäftigen. Sollte der Prüfer eine staatliche Zulassung
haben um alleine Ausbilden zu dürfen ist niemand von der
zuständigen Behörde mit vor Ort. Beamte der Behörde sind
nur dabei falls der Prüfer die entsprechende Zulassung nicht
hat.
Sollten Sie sowohl die theoretische- als auch die praktische
Prüfung bestehen, müssen Sie jedoch nicht erst zu Behörde
um Ihr Zertifikat zu bekommen. Dieses wird Ihnen nach
bestehen sofort an Ort und Stelle ausgegeben.
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Was umfasst die
Waffensachkundeprüfung?
Die Inhalte der Waffensachkundeprüfung sind im AWaffV2
geregelt.
Unter §1 Abs. 1 im AWaffV wird bestimmt, dass die
Sachkunde nach §7 Abs. 1 (WaffG) die Kenntnisse im sicheren
Umgang mit Waffen und Munition zu prüfen sind.
Dies beinhaltet:

Waffentechnik
Schusswaffen (Lang-,
Kurzwaffen, und Munition. Funktionsweisen von Waffen.
Innen- und Aussenballistik. Reichweite und
Wirkungsweise von unterschiedlichen Geschossen.
Kenntnisse über verbotene Gegenstände

Rechtsvorschriften
Notwehr und Notstand

Schiesstechnik3
Sichere Handhabung von
Schusswaffen. Fertigkeiten im Schiessen
2
3
Waffen-, Beschussrecht,
Allgemeine Waffenverordnung
Dies können Sie nur praktisch am Schiessstand erlernen
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Sicherheitsgebote
Die korrekte Handhabung von Waffen setzt voraus, dass der
Besitzer der Waffe bestimmte Verhaltensweisen antrainiert
und quasi automatisiert. Aber Vorsicht! Wie bei allem was
Routinemässig abläuft, können sich auch hier schnell Fehler
einschleichen. Bedenken Sie, dass diese für Sie und auch Ihre
Mitmenschen in diesem Fall jedoch potenziell tödlich sein
können! Bitte unterschätzen Sie auf keinen Fall das
Gefährdungspotenzial das von einer Schusswaffe ausgeht.





Die Waffe darf niemals auf Personen gerichtet
werden. Es tut hierbei nichts zur Sache ob die Waffe
geladen ist oder nicht. Egal ob geladen oder nicht,
eine Waffe ist immer als geladen und schussbereit
anzusehen!
Der Abzug darf erst mit dem Abzugsfinger berührt
werden wenn ein Ziel anvisiert worden ist.
Bei Manipulationen an der Waffe (Laden, Entladen
und Störungsbeseitigung) sowie bei anvisieren des
Zieles bleit der Abzugsfinger immer gestreckt an der
Waffe.
Die Waffe darf niemals in eine Richtung gehalten
werden welche für den Schützen nicht vollständig
einsehbar ist.
Bei Zündversagen ist die Mündung der Waffe noch
mindestens 10 Sekunden in Richtung des Kugelfangs
zu halten. Erst dann darf die Waffe entladen werden.
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




Die Waffe ist erst zu laden wenn die Benutzung
unmittelbar bevorsteht. Nach Gebrauch muss die
Waffe sofort wieder entladen werden4.
Die Waffe darf niemals geladen oder noch schlimmer
geladen und gespannt abgelegt werden.
Solange sich Personen vor dem Schützen aufhalten,
darf weder die Waffe noch Munition angefasst
werden.
Waffen und Munition müssen immer getrennt
voneinander transportiert werden. Die Waffe darf
auf keinen Fall beim Transport geladen sein.
Waffen und Munition sind immer so aufzubewahren,
das unberechtigte keinen Zugriff darauf haben.
4
Bitte legen Sie die Waffe immer so ab, dass die Schiessaufsicht die
Patronenkammer bzw. die Trommel einsehen kann.
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Die geschichtliche Entwicklung von
Feuerwaffen
Den Teil der geschichtlichen Entwicklung möchte ich bewusst
recht knapp halten da dies für die Prüfung nicht relevant ist.
Nach allem was wir heute wissen, war die erste Schusswaffe
die sogenannte „Baumkanone“. Hierbei handelte es sich um
einen ausgehöhlten Baumstamm welcher mit metallenen
Fassreifen umwunden war und ein Zündloch am hinteren
Ende hatte. Angeblich wurde diese Kanone gehauenen
Granitkugeln und Schwarzpulver geladen.
Scannen Sie mit Ihrem Smartphone hier für Bilder:
Das Radschloss
Die nächste Entwicklungsstufe war das Radschloss. Hier
befand sich seitlich am Lauf der Waffe ein Rad welches
mittels 4-Kant Schlüssel aufgezogen werden musste. Beim
Betätigen des Abzuges wurde dann ein Mechanismus in Gang
13
gesetzt welcher das Rad wieder nach vorne klacken lässt.
Aufgrund dieser Bewegung wurde dann ein Schwefelkies an
einer Reibfläche gerieben wodurch Funken entstehen. Diese
Funken entzündeten dann das Pulver in der Pulverpfanne.
Diese Weiterentwicklung hatte jedoch viele Nachteile. Zum
Beispiel war die Kadenz 5sehr niedrig.
Das Steinschloss
Hier konnte die Kadenz deutlich gesteigert werden da die
Feuerbereitschaft mit wenigen Handgriffen hergestellt
werden konnte. Genau wie beim Radschloss war dieses
System jedoch auch sehr Wetterabhängig. Bei Regen und
Wind konnte es gut sein, dass Pulver nass wurde oder gar aus
der Pulverpfanne geweht wurde.
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Kadenz bezeichnet die Anzahl von Schüssen die pro Minute
abgegeben werden können
14
Platz für eigene Notizen
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Das Zündhütchen – Erfindung und Nutzen
Eine erhebliche Verbesserung erzielte man im Jahr 1807 mit
der Erfindung des Zündhütchens. Die Zündhütchen sind kleine
Näpfe aus Kupfer oder ersatzweise Messing mit einer kleinen
Ladung Zündmittel. Am Anfang hat man für dieses System
noch Knallquecksilber genutzt. Das Zündhütchen sitzt auf
einem kleinen Kolben der auch Piston genannt wird. Dieser ist
mit einer Bohrung für den Zündstrahl versehen.
Schlägt der Hahn auf das Zündhütchen auf, entzündet sich
das Zündmittel. Dies führt dazu, dass sich der Zündstrahl im
Piston Richtung Pulverladung bewegt und diese letztendlich
entzündet. Der Druck der innerhalb des Pistons entsteht
beträgt ca. 100 Bar.
Die Zündung mittels Zündhütchen nennt man auch
Perkussionszündung6.
Um 1830 hatte sich das System dann endgültig durchgesetzt.
Damals wurden viele Waffen von Büchsenmachern von
Steinschloss- auf Perkussionszündung umgebaut. Man spricht
in diesem Fall von Adaption bzw. von aptieren. Ein enormer
Vorteil entgegen den anderen Systemen war die weitgehende
Unabhängigkeit von Witterungseinflüssen sowie ein
reduzieren der Zündversagerquote auf ca. 0,5%. Die
6
Perkussion wird abgeleitet vom Wort „Percussio“ und bedeutet
Schlag.
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Ende der Leseprobe von:
Vorbereitung auf die Waffensachkundeprüfung für Berufswaffenträger
und Sportschützen. Inhalte nach §7 des Waffengesetzes
Pascal Reinhalter
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