5. Dezember 2015 – 28. März 2016 - Archaeologisches

Sonderausstellung
»Bärenkult und Schamanenzauber. Rituale früher Jäger«
5. Dezember 2015 – 28. März 2016
Hinweis
Das Pressematerial darf nur im Rahmen der Berichterstattung zur Ausstellung verwendet
werden. Wir bitten um Beachtung der angegebenen Bild- und Urheberrechte.
Bildunterschriften
1. Logo der Sonderausstellung (© Archäologisches Museum Frankfurt).
2. Plakat der Sonderausstellung (© Archäologisches Museum Frankfurt).
3. Das saamische Bärengrab wurde auf der kleinen Insel Gällholmen im Storuman-See
(Schwedisch-Lappland) entdeckt. Für die Gebeine hatte man eine flache Grube über der
beim Bärenfest genutzten Feuerstelle ausgehoben und mit einem Grabhügel überdeckt
(Saamen, 18.Jahrhundert; © P. Engman, Västerbottens museum, Umeå).
4. Der Schädel eines jungen, aber großen Bären wurde unter einem Steinblock mit weiteren
Knochen entdeckt und ist das südlichste bekannte Bärengrab. Aus dem Oberkiefer war
der rechte Reißzahn gewaltsam herausgebrochen worden um ihn als Amulett zu
verwenden. In seinem rechten Jochbein war eine Kette aus Messing eingehängt. Messing
wurde besondere Schutzkraft nachgesagt (© NTNU Vitenskapsmuseet, Trondheim).
5. Die in ihrer Form einmalige Darstellung eines Vogels ist aus Rengeweih und gehört in die
jüngere Altsteinzeit. Vielleicht war das Stück ursprünglich auf eine Stange gesteckt und könnte
in Verbindung mit schamanischen Handlungen stehen (© J. Vogel/LVR-LandesMuseum Bonn).
6. Der einzigartige späteiszeitliche Knochenstab aus dem Doppelgrab von Oberkassel, ist
möglichweise der erste Nachweis für die ab dem Mesolithikum auftretenden Tierkopfstäbe,
die als Grabbeigaben und in Felszeichnungen im Norden Eurasiens zu finden sind. Sie weisen
darauf hin, dass bereits in der späten Altsteinzeit die Geweih tragenden Tiere eine besondere
symbolische Bedeutung für den Menschen hatten (© J. Vogel/LVR-Landesmuseum Bonn).
7. Bei dem noch mit dem Schädelknochen verbundenen Elchgeweih aus Äsperöd in
Schweden wurden die Geweihschaufeln stark bearbeitet. Möglicherweise wurde das
Stück ebenso wie die Hirschgeweihaufsätze als Kappe bei schamanischen Zeremonien
getragen (© L. Larsson, Lund).
Archäologisches Museum Frankfurt • Karmelitergasse 1 • 60311 Frankfurt • Tel.: 069/212-35896; Fax: 069/212-30700
• Eintritt: Erwachsene € 7; ermäßigt € 3,50 • An jedem letzten Samstag im Monat ist der Eintritt frei
• [email protected] • www.archaeologisches-museum.frankfurt.de
• Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr, Mo geschlossen
8. Die Elchkopfaxt wurde bereits 1910 bei Erdarbeiten in einem Moor entdeckt. Die Steinaxt
diente nie als Arbeitswerkzeug, hingegen wird ihr eine Verwendung in zeremoniellem Kontext
oder eine andere symbolische Funktion zugeschrieben. Das Objekt wird in das Neolithikum
datiert. Vermutlich wurde das Stück importiert, da der für ihre Herstellung verwendete
Grünstein nicht aus der Umgebung von Uppland stammt (© The Swedish History Museum,
CCBY 2.5 SE).
9. Der aus Speckstein gearbeitete Elchkopf ist durchlocht und wurde als obere Bekrönung
eines
Stabes verwendet, vermutlich in kultischem Kontext (©Rauno Träskelin, National Board of
Antiquities (or just NBA) 1994).
10.
Darstellung eines trommelnden saamischen Schamanen in Ekstase und Trance.
11.
Heilungszeremonie vor einer kranken Niwche, um 1854/56.
12.
Bärenschmaus bei den Niwchen um 1855. Im Zentrum der Kessel mit dem gesottenen
Bärenfleisch; die Speisegemeinschaft sitzt auf den Wandbänken im Holzhaus. Das
Bärenfell samt Schädel ist aufrecht in einem Gestell platziert als menschenähnliches,
noch lebendes Wesen, dem man Fische zur symbolischen Speisung vorgelegt hat. Der
Originalbefund ist in der Ausstellung inszenatorisch rekonstruiert.
13.
Angekettete Bären in einem Haus der Niwchen um 1855.
14.
Mann und Frau der Niwchen in Winterkleidung, um 1855.
15.
Tanzender Schamane der sibirischen Tungusen mit Geweihaufsatz und Trommel.
Gezeichnet nach den Berichten des holländischen Reisenden Nicolaas Witsen, 1692.
16.
Historische Aufnahme des Bärenfests der Niwchen (Giljaken): Reizen des Bären am
Tötungsplatz (© Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.).
17.
Historische Aufnahme des Bärenfests der Niwchen (Giljaken): das Schießen auf den Bären
(© Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.).
18.
Ein Schamane besaß verschiedene Kopfbedeckungen, unter anderem eine einfache
Stoffhaube und einen speziellen Hut mit Rehgeweih. Sie halfen ihm bei Ritualen, Kontakt
zu den Geistern aufzunehmen (Nanai, Ende 19. Jahrhundert; © J. Christen, rem).
19.
Der Schamanengürtel ist mit 18 metallenen Anhängern versehen. Der Schamane
benutzte ihn, um die Geister herbeizurufen. Während er sich in Trance tanzte, bewegte
er die Hüften auf eine bestimmte Weise. Dabei schlugen die eisernen Anhänger
gegeneinander und verursachten besondere Klänge (Nanai, Ende 19. Jahrhundert; © S.
Gottsmann, rem).
20.
Der Schamanenmantel mit der graphischen Darstellung von Schutzgeistern wurde
aus Fischhaut angefertigt (Nanai, Ende 19. Jahrhundert; © L. Messerschmidt, rem).
Archäologisches Museum Frankfurt • Karmelitergasse 1 • 60311 Frankfurt • Tel.: 069/212-35896; Fax: 069/212-30700
• Eintritt: Erwachsene € 7; ermäßigt € 3,50 • An jedem letzten Samstag im Monat ist der Eintritt frei
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• Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr, Mo geschlossen
21.
Zum Schutz vor Krankheiten und als Glücksbringer dienten Amulette. Meist wurden sie
am Körper getragen oder an der Kleidung angebracht. Schamanen konnten die
Krankheitsursachen mithilfe besonderer Amulette aufspüren, die in die Welt der Geister
»sehen« konnten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © C. Breckle/ M. Schumann, rem).
22.
Die Bedeutung dieser Tierfiguren ist unklar. Neben der Verwendung als Schmuck,
Kinderspielzeug oder Anschauungsobjekt für Jagderzählungen wurden sie als Amulett
oder Glücksbringer genutzt. Sie könnten aber auch eine rituelle Bedeutung bei
Schamanenzeremonien gehabt haben (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © C. Breckle/ M.
Schumann, rem).
23.
Figuren waren Gefäße für Geister und spielten eine wichtige Rolle bei schamanischen
Zeremonien. Einige stellten Ahnen- oder Hilfsgeister dar, die den Schamanen bei seinen
Reisen in die Geisterwelt beschützten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © C. Breckle/ M.
Schumann, rem).
24.
Figuren waren Gefäße für Geister und spielten eine wichtige Rolle bei schamanischen
Zeremonien. Einige stellten Ahnen- oder Hilfsgeister dar, die den Schamanen bei seinen
Reisen in die Geisterwelt beschützten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © C. Breckle/ M.
Schumann, rem).
25.
Die Lederpuppe diente als Amulett (Nanai, Ende 19. Jahrhundert; © J. Christen, rem).
26.
Figuren waren Gefäße für Geister und spielten eine wichtige Rolle bei schamanischen
Zeremonien. Einige stellten Ahnen- oder Hilfsgeister dar, die den Schamanen bei seinen
Reisen in die Geisterwelt beschützten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © L. Kaluza, rem).
27.
Figuren waren Gefäße für Geister und spielten eine wichtige Rolle bei schamanischen
Zeremonien. Einige stellten Ahnen- oder Hilfsgeister dar, die den Schamanen bei seinen
Reisen in die Geisterwelt beschützten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © S. Gottsmann,
rem).
28.
Figuren waren Gefäße für Geister und spielten eine wichtige Rolle bei schamanischen
Zeremonien. Einige stellten Ahnen- oder Hilfsgeister dar, die den Schamanen bei seinen
Reisen in die Geisterwelt beschützten (Korjaken, Ende 19. Jahrhundert; © J. Christen,
rem).
29.
Holzgeschirr der sibirischen Niwchen für den Bärenschmaus und andere Mahlzeiten
(Ende 19. Jahrhundert; © Archäologisches Museum Frankfurt).
30.
Holzlöffel der Niwchen zum Verzehr von Bärenfleisch (Ende 19. Jahrhundert; ©
Archäologisches Museum Frankfurt).
31.
Saamische Schamanentrommel. Die als heilig geltenden und mit Tabus behafteten
Trommeln waren wesentliches Werkzeug zur Einleitung einer ekstatischen Seelenreise
Archäologisches Museum Frankfurt • Karmelitergasse 1 • 60311 Frankfurt • Tel.: 069/212-35896; Fax: 069/212-30700
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• Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr, Mo geschlossen
des
Schamanen (Ende 17. Jahrhundert, wohl Lule-Lappmark, Schweden; © J.
Christen, rem).
32.
Bärenspieß und Riemen aus Seehundsfell zum Anbinden eines kleineren Bären (Niwchen,
Ende 19. Jahrhundert; © Archäologisches Museum Frankfurt).
33.
Der Bärenspieß hat an einem eine lange vierkantige Eisenspitze, die zum Töten des Bären
benutzt wurde, und am anderen Ende eine kurze Vierkanteisenspitze zum Steuern und
Bremsen beim Skifahren (Sörsele, Västerbotten; Schweden; © N. Kurdve, Västerbottens
museum Umeå).
34.
Bärenschädel, der beim Bärenfest an der Opferstelle auf eine Stange gesteckt wurde.
(Niwchen, 19. Jahrhundert; © Archäologisches Museum Frankfurt).
35.
Die Maske ist aus dem Gesichtsfell eines Bären herausgeschnitten. Sie wurde beim
nächsten Bärenfest als Tanzmaske benutzt (Niwchen, 19. Jahrhundert; © Archäologisches
Museum Frankfurt).
36.
Die Felszeichnung aus Alta in Norwegen zeigt vermutlich einen Mann, der innerhalb einer
zeremoniellen Handlung den Kopf des Elches im Bereich der Nase mit einem Stab
berührt. Der Stab hat an seinem Ende den Kopf eines Elches (© Altamuseum).
37.
Bei dem »Dieu Cornu«, dem gehörnten Gott, handelt es sich um eine jungpaläolithische
Höhlenmalerei aus der Höhle Les Trois Frères in Frankreich. In der Darstellung vereinen
sich tierische und menschliche Züge.
38.
Landschaft im russischen Tschukotka, 2009 (© Diamar Erlebnisreisen).
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