" Eingabe Excellence publique 2015 Wettbewerbskategorie «Intelligentes Sparen» Projekt «Öko-Kompass», die Umweltberatung für KMU in der Stadt Zürich Verfasser/in: Stadt Zürich Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich UGZ Geschäftsstelle Öko-Kompass Walchestrasse 31 Postfach 3251, 8021 Zürich Tel. 044 412 50 55 [email protected] www.stadt-zuerich.ch/oeko-kompass Kontaktperson: Samuel Perret, Leiter Geschäftsstelle Öko-Kompass [email protected] Zürich, 5. Mai 2015 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 1 Inhalt und Relevanz des Projekts 1.1 Das Öko-Kompass-Profil: Gut für die Umwelt - gut fürs Geschäft „Um erfolgreich am Markt tätig zu sein, ist Kosteneffizienz sehr wichtig. Alle Nebenkosten wie Gebühren, Abgaben, Energie, Entsorgung sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen. Diese Nebenkosten sind gewichtiger als Mietkosten geworden und müssen somit professionell bewirtschaftet werden. Die Öko-Kompass-Beratung hat uns Wege aufgezeigt, ökologisch und effizient zu sein.» Das sagt der Patron des Zürcher Restaurants Zeughauskeller, Tony Hammer. Er ist einer der über 600 KMU-Verantwortlichen, die sich seit 2009 vom Öko-Kompass beraten liessen. Und er bringt es auf den Punkt: Der Öko-Kompass setzt dort an, wo kleine und mittlere Betriebe mit Umweltschutzmassnahmen Ressourcen und Kosten einsparen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Der Öko-Kompass ist gut für die Umwelt und gut fürs Geschäft. Zwei Fliegen auf einen Streich. Mit seiner spezifisch auf KMU zugeschnittenen Umweltberatung versteht sich der ÖkoKompass komplementär zu bereits bestehenden Beratungsangeboten. Er zeigt der Kleinunternehmerin, dem Kleinunternehmer auf einfach Weise auf, wie Material und Energie gespart werden können, welche Investitionen in die Infrastruktur sich lohnen, ob Chancen auf Fördermittel bestehen und wo weiterführende Informationen zu bekommen sind. Er arbeitet eng mit lokalen Akteuren aus der Verwaltung, dem Energiesektor oder anderen Umweltbereichen zusammen. Zielgruppe sind KMU, die nicht von grossen Effizienzprogrammen oder privaten Beratungsdienstleistungen profitieren können, aus Kostengründen, oder weil sie unter dem Schwellenwert für eine Teilnahme liegen. Der Öko-Kompass füllt diese Lücke mit kostenlosen Impulsberatungen. Unterstützt wird das Angebot durch die öffentliche Hand und durch Partnerschaften mit privaten Unternehmen. 1.2 Die Ausgangslage: Auftrag trifft auf Bedürfnis Am 30. November 2008 fällte die Bevölkerung der Stadt Zürich einen Entscheid von grosser Tragweite: Sie beschloss mit 76% Ja-Stimmen, die 2000-Watt-Gesellschaft als Ziel in der Gemeindeordnung zu verankern. Dieses ehrgeizige Ziel ist nur erreichbar, wenn alle Teile der Zivilgesellschaft darauf hin arbeiten. Der Stadt kommt die besondere Aufgabe zu, alle Akteure für die Ziele der 2000Watt-Gesellschaft zu sensibilisieren und sie bei der Umsetzung ihrer Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen. Denn es braucht alle: die Verwaltung und ihre Einrichtungen, Bauherrschaften, private Organisationen, Einzelpersonen – und natürlich die Wirtschaft. Hier haben kleine und mittlere Unternehmen einen besonderen Stellenwert. Während grosse Unternehmen meist über ein spezifisches Umweltmanagement verfügen und an wirkungsvollen Effizienzprogrammen teilnehmen können, sind KMU mit Umweltmassnahmen oft überfordert. Es fehlt an Zeit und Geld und vieles bleibt an der Person der Geschäftsführerin oder des Geschäftsführers hängen. Dabei sind gerade Effizienzfragen mitentscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Mit dem Slogan «Gut für die Umwelt, gut fürs Geschäft» vermittelt der Öko-Kompass denn auch, dass es nicht «nur» um ökologisches Verantwortungsbewusstsein geht, sondern auch um Rentabilität. Bei Beratungen durch den Öko-Kompass werden betriebswirtschaftliche Ziele genauso berücksichtigt wie Umweltziele. Eine Win-win-Situation, die in den Betrieben brachliegendes Potenzial nutzbar macht und einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft darstellt. Seite 2 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Der Ansatz des Öko-Kompass ist auch auf nationaler Ebene von Bedeutung: Es gibt bisher schweizweit kein vergleichbares Angebot, das alle für KMU umweltrelevanten Themen umfasst und Erstanalyse mit Sofortmassnahmen-Beratung kombiniert. Bestehende Angebote von Bund, Kantonen, Städten, Energieversorgungsunternehmen und Privaten decken meist nur einen Bereich ab. Im Dschungel der vielen Anbieter fehlt die Übersicht und oft ist es für die Verantwortlichen in den KMU nicht transparent, welche Interessen hinter den Angeboten stehen. Der Öko-Kompass bietet neutrale Unterstützung und Orientierung. Dass das Beratungskonzept einem Bedürfnis entspricht, zeigt die Tatsache, dass es zunehmend auch bei anderen Gemeinden und institutionellen Akteuren auf Interesse stösst. Das Modell Öko-Kompass macht Schule. 1.3 Die Zielsetzung: Zwei Fliegen auf einen Streich Beim Ansatz des Öko-Kompass geht es immer darum, sowohl die Unternehmensseite als auch Umweltinteressen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschft im Blick zu behalten. Auf einen Nenner gebracht, lässt sich die leitende Zielsetzung folgendermassen formulieren: Der Öko-Kompass erreicht mittels Nutzung von Optimierungspotenzial in KMU eine positive Umweltwirkung. Die BeraterInnen zeigen den Verantwortlichen bei einer Vor-Ort-Beratung das vorhandene Potenzial, attraktive Nutzungsmöglichkeiten und Verhaltensalternativen auf. Die Rundum-Impuls-Beratung deckt die vier Themenfelder Energie & Gebäude, Mobilität, Material und Information & Zertifizierungen ab. Dabei stehen drei Aspekte im Vordergrund: 1. KMU sind sensibilisiert für Umweltthemen, auch ausserhalb des Tagesgeschäfts. Dies kann bedeuten, dass ganz prinzipielle Themen erörtert werden, oder auch auf den aktuellen Stand der Technik (Best available technology, BAT) eingegangen werden kann. 2. KMU kennen ihr Potenzial und Optimierungsmöglichkeiten im Umweltbereich. Mit einer einfachen, semi-strukturierten Potenzialanalyse und einer spezifischen Beratungsmethodik werden nebst Verbesserungsmöglichkeiten auch unmittelbar Umsetzungsmassnahmen vorgeschlagen. 3. KMU wissen, wie sie Massnahmen umsetzen können und wo sie weiterführende Angebote finden. Dank einem laufend aktualisierten Portfolio mit rund 70 weiterführenden Angeboten von ca. 40 Angebotspartnern können passende Angebote vermittelt werden. Das Portfolio bietet zudem einen Gesamtüberblick über die verfügbaren Umweltangebote. 1.4 Der Beratungsprozess: pragmatisch und auf Augenhöhe Ein KMU, das sich freiwillig durch den Öko-Kompass beraten lässt, zeigt ein hohes Mass an Umweltengagement. Als Gegenleistung erhält es passgenaue Unterstützung durch eine Beratungsperson, die pragmatisch vorzugehen weiss und die Sprache der Unternehmerin, des Unternehmers spricht. Die Öko-Kompass-BeraterInnen sind ausgewiesene Generalisten, teilweise mit Spezialknowhow für Branchen, in denen eine grosse Nachfra- Seite 3 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric ge besteht. So sind mehrere Beraterinnen und Berater auf die Gastronomie- und Hotellerie, sowie auf Immobilien und Bau spezialisiert. Bei der Impulsberatung macht die Beraterin bzw. der Berater einen Betriebsrundgang und führt mit der verantwortlichen Person ein Gespräch. Gemeinsam wird festgehalten, was das Unternehmen im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes bereits umgesetzt hat, welche Potenziale bestehen, welche Massnahmen sinnvoll und machbar sind und wie die Prioritäten gesetzt werden. Das Ergebnis wird in einem Bericht dokumentiert. Nach einem halben Jahr wird telefonisch und auf Vertrauensbasis abgeklärt, welche Massnahmen umgesetzt werden konnten, bzw. ob weitere Unterstützung nötig ist. Zum Abschluss erhält das Unternehmen ein Mitmach-Zertifikat, das die Beratung durch den Öko-Kompass und die Umsetzung der Massnahmen bescheinigt. Die freiwillige Beratung ist für das Unternehmen kostenlos, sofern es mindestens eine der vereinbarten Massnahmen innert sechs Monaten umsetzt. Ansonsten wird eine Kostenbeteiligung von 200 Franken fällig. Die niedrige Eintrittsschwelle hat sich als wirkungsvoll erwiesen. Kostenlose Beratungen ohne Umsetzungsziel hätten eine zu geringe Wirkung und volle Kostenbeteiligung würde sich negativ auf die Nachfrage auswirken. In KMU, die sich vom Öko-Kompass beraten liessen, ist eine grosse Bereitschaft, die vereinbarten Massnahmen umzusetzen, zu beobachten: In der Periode 2009-2014 musste in keinem einzigen Fall die Kostenbeteiligung wegen nicht umgesetzter Massnahmen eingefordert werden. Es hat sich auch gezeigt, dass die Frist von sechs Monaten genügt. Von den vereinbarten Massnahmen werden rund 50 Prozent innert eines halben Jahres umgesetzt. Für Massnahmen mit grösserem Zeithorizont wird eine längere Umsetzungsfrist vereinbart. Schematische Darstellung des Beratungsprozesses: 2 Zielgruppe und Kundennutzen 2.1 Die Kernzielgruppe: rund 8000 KMU In der Stadt Zürich sind gemäss der Betriebszählung von 2008 rund 26 000 Unternehmen angesiedelt. Die Kernzielgruppe des Öko-Kompass besteht aus Unternehmen mit 5-250 Mitarbeitenden, das sind rund 8 000 Unternehmen. Ganz kleine Unternehmen mit 1-4 Mitarbeitenden werden nicht aktiv angegangen, da das Verbesserungspotential bei diesen Mikrounternehmen bescheiden ist. Seite 4 Seite 5 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Arbeitsstätten in der Stadt Zürich, nach Anzahl Beschäftigten (2008) 807, 3% 156, 1% 1301, 5% 2055, 8% <9 MA 10-19 MA 20-49 MA 50-249 MA >250 MA 21699, 83% Quelle: Statistik Stadt Zürich 2.2 Die Beratungsnachfrage: Ein Fünftel sagt Ja Der Öko-Kompass hat in der Periode 2009-2014 rund 2 800 der in Zürich ansässigen Unternehmen aktiv kontaktiert. Davon liessen sich rund 600 Unternehmen vor Ort oder telefonisch beraten. Dies ergibt eine durchschnittliche Quote von rund 20 Prozent. Im Vergleich mit ähnlichen Beratungsangeboten kann diese Quote als sehr hoch bezeichnet werden. Etwa 95 Prozent der 26 000 Unternehmen in der Stadt Zürich haben 1- 49 Mitarbeitenden. So fanden denn auch rund 80 Prozent aller bisherigen Öko-Kompass-Beratungen für Unternehmen dieser Grösse statt. Beratene KMU 2009-2014, nach Unternehmensgrösse (Anzahl Mitarbeitende) 6%1% 11% 25% 1-9 MA: 10-19 MA: 20-49 MA: 50-99 MA: 29% 28% 100-250 MA: >250 MA: Seite 6 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 2.3 Die Ausrichtung: branchenunabhängig Das Beratungsangebot ist branchenunabhängig. Zu rund je einem Viertel wurden Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor und aus der Gastronomie / Hotellerie beraten. Viele dieser Unternehmen stehen unter einem enormen Kostendruck und es besteht dringlicher Handlungsbedarf. Bei Dienstleistungsunternehmen stehen Themen wie Büroökologie (Beschaffung Verbrauchsmaterial und Geräte), Green IT, Geschäftsmobilität und Energiesparen am Arbeitsplatz im Vordergrund. Bei der Gastronomie / Hotellerie ist das Themenspektrum sehr breit (Wärme/Kälte, Lüftung, Abfälle, Beleuchtung, Einkauf, Mobilität etc.) Beratene KMU 2009-2014, nach Branchen Dienstleister Gastronomie / Hotellerie 2% 3% 3% 3% 4% Handel / Verkauf 25% 6% Bau- und Baunebengewerbe Architekten / Immobilienbewirtschaftung Soziale Einrichtungen / Lehre 8% Transport/Automobil 11% 23% 12% Gesundheit / medizinische Versorgung Druck und Vervielfältigung Datenverarbeitung/IT Kultur / Sport 2.4 Der Kundennutzen: Einsparungen und Umweltbewusstsein Die Wirkung der Öko-Kompass-Beratungen wird mit den Nachfassgesprächen qualitativ erhoben. Da der Aufwand für eine systematische Evaluation gerade bei kleinen Unternehmen mit tendenziell lückenhafter Dokumentation sehr gross ist, liegen quantitative Aussagen zu Einsparungen nur in einzelnen Fällen vor. Der Effekt der erzielten Umweltwirkungen kann jedoch mittels vorhandener Studien abgeschätzt werden. Demnach beläuft sich das ohne grosse Investitionen erreichbare generelle Einsparpotenzial eines KMU auf 1020 Prozent. Diese Schätzung deckt sich mit der Erfahrung des Elektrizitätswerkes der Stadt Zürich (ewz) und stützt sich auf allgemeine technische Studien wie z.B. FHNW 2011: Ebert Meyer, Reber Weibel: Steigerung der Energieeffizienz bei kleinen und mittleren Unternehmen. Viele Massnahmen zeigen erst auf längere Zeit Wirkung und sind somit schwer messbar. Zudem liegt ein Schwerpunkt des Öko-Kompass bei der Sensibilisierung durch Gespräche und Impulse. Wie sich dies längerfristig auswirkt, lässt sich quantitativ nicht ermitteln. Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Die Rückmeldungen zeigen jedoch auf Kundenseite nebst grosser Zufriedenheit mit den Beratungen auch ein Umdenken in Richtung Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. 3 Neuartigkeit des Projekts 3.1 Schweizweit einzigartiges Pilotprojekt Der Öko-Kompass konnte nicht auf der Erfahrung bereits existierender Projekte aufbauen. Das Beratungsangebot, die Prozesse und Instrumente wurden von Grund auf neu entwickelt, weshalb von einem eigentlichen Pionierprojekt gesprochen werden kann. Der Weg von der Idee bis zum gut vernetzten und nachgefragten Angebot verlangte viel Initiative und Engagement. Die Stadt Zürich, die das Projekt als Pilot lancierte, die neu gebildete Trägerschaft, die Angebotspartner und auch die beteiligten KMU trugen dazu bei, dass sich der Öko-Kompass zu einem Erfolgsmodell entwickelte. Mit seiner Kombination von umfassender Erstanalyse, Angebots- und Sofortmassnahmen-Beratung ist es bis heute einzigartig in der Schweiz: Es gibt kein vergleichbares Angebot, das alle für KMU umweltrelevanten Themen umfasst und mit niedriger Eintrittsschwelle optimal auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet ist. Der Öko-Kompass hat sich mittlerweile im Markt etabliert und geniesst Bekanntheit – nicht nur bei KMU sondern auch bei anderen Anbietern: Sie profitieren von der Drehscheibenfunktion der Erstberatungen, bei denen Angebote der Stadt Zürich und Dritter vermittelt werden. Dabei gilt der Grundsatz der Komplementärität gegenüber bestehenden Angeboten von Bund, Kanton und Stadt Zürich. Die Einzigartigkeit des Öko-Kompass lässt sich in folgenden vier Punkten zusammenfassen: Neu entwickeltes, auf Zielgruppe zugeschnittenes Modell Public Private Partnership mit breiter Trägerschaft (Stadt Zürich, Privatunternehmen, Umwelt- und Wirtschaftsverbände) Breite Vernetzung mit anderen Akteuren aus dem Umweltbereich Vermittlungsfunktion für andere Anbieter 4 Generalisierbarkeit 4.1 Der Öko-Kompass als Exportschlager Zunehmend zeigen anderer Gemeinden und institutioneller Akteure Interesse, den ÖkoKompass zu übernehmen. Sie sehen im Öko-Kompass einen Beitrag auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Unterstützung beim Erreichen von Ressourcen-/Energiezielen eine Chance zu Standortförderung/-marketing eine Massnahme zum Erhalt von Arbeitsplätzen durch Risikominimierung bei Unternehmen (Energieverfügbarkeit und -preise) Übersicht der verfügbaren Angebote Die zunehmende Nachfrage hat die Stadt Zürich veranlasst, ein Konzept zu erarbeiten, mit dem das Beratungsangebot ausserhalb der Stadt Zürich zur Verfügung gestellt werden kann. Seite 7 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 4.2 Regionalzentren-Modell für andere Gemeinden Das „Regionalzentren-Modell“ sieht künftige Öko-Kompass-Regionalzenten vor, die das Recht haben, das gesamte Beratungskonzept (Methodik und Instrumentarium) des ÖkoKompass anzuwenden und zu bewerben. Die Stadt Zürich verrechnet dafür eine Nutzungsgebühr, die sich an vergleichbaren Tarifen orientiert. Ein detailliertes Regelwerk für die Leistungspakete und -vereinbarungen wird im Laufe des Jahres 2015 ausgearbeitet. Gewisse Rahmenbedingungen wurden jedoch bereits festgelegt: Um die gewünschte lokale Breitenwirkung des Öko-Kompass zu erreichen und das Angebot für möglichst viele KMU nutzbar zu machen, soll ein Regionalzentrum mindestens zwei Jahre lang betrieben werden. Für die Finanzierung sind die Öko-Kompass-Regionalzentren selber verantwortlich, ebenso für die lokale Adressbeschaffung und Kontaktierung der KMU. Je nach Akquisitionsstrategie kann der Service des etablierten Call Centers des ÖkoKompass in der Stadt Zürich genutzt werden. Da die lokale Verankerung zentral ist, muss das Regionalzentrum selber Beraterinnen und Berater rekrutieren, die mit den Gegebenheiten vertraut sind und wenn möglich schon Kontakt zum Gewerbe haben. Die Ausbildung (Grundschulung) der lokalen Beraterinnen und Berater hinsichtlich Öko-Kompass-Beratungsmethodik und Instrumentarium übernimmt der Öko-Kompass Stadt Zürich. Um gegenseitig von den Erfahrungen zu profitieren, die hohe Qualität der Beratung über alle Regionalzentren zu gewährleisten und sich gegenseitig auszutauschen, sind jährliche ERFA-Runden vorgesehen. 4.3 Der Aufbau von Regionalzentren läuft Übersicht der Aktivitäten hinsichtlich Übernahme des Öko-Kompass in den interessierten Gemeinden und Regionen: Stadt Uster Beschluss des Stadtrats zur Einführung Öko-Kompass im April 2015. Energie Uster finanziert 50% der Beratungskosten via Ökofonds. Vorgesehener Start Öko-Kompass im 4. Quartal 2015. Stadt Basel Konkrete Planung zur Übernahme des Öko-Kompass läuft. ÖkoKompass soll als Teil des Programms ENERGIE IMPULSE Region Basel vom Gewerbeverband Basel-Stadt angeboten werden. Vorgesehener Start Öko-Kompass im 1. Halbjahr 2015. Kanton Zug Konkrete Planung durch Institut für Wissen Energie und Rohstoffe (Gemeinden Zug, Cham, Baar) Zug (WERZ) läuft. Start Öko-Kompass in 2015 vorgesehen. Stadt Meilen Grundsätzliches Interesse, Pilotberatungen im 1. Quartal 2015. Region Zimmerberg Im 1. Halbjahr 2015 Formierung zur Energieregion, (Gemeinden Thalwil, Horgen, Start Öko-Kompass per 2016 vorgesehen. Wädenswil, Adliswil, Richterswil, Hirzel, Kilchberg, Langnau, Oberrieden, Rüschlikon) Stadt Wallisellen Grundsätzliches Interesse, Pilotberatungen im 1. Halbjahr 2015 Seite 8 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Kanton Tessin 4.4 Verein TicinoEnergia klärt kantonsweiten Einführung und Betrieb des Öko-Kompass ab. Der Öko-Kompass punktet für das Energiestadt-Label Bei der Vergabe des Labels Energiestadt®Gold für die Stadt Zürich im Jahr 2012 spielte auch das Angebot des Öko-Kompass eine Rolle. In Zusammenarbeit mit dem Trägerverein Energiestadt wurde abgeklärt, bei welchen Massnahmen andere Gemeinden mit dem Öko-Kompass punkten können. Bei rund 10 der 79 Massnahmen aus dem standardisierten Energiestadt-Katalog bewirkt der Öko-Kompass eine positive Bewertung – ein Umstand, der für andere Gemeinden von Interesse sein kann. 5 Umsetzungsstand innerhalb der Organisation Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat dem spezifischen Beratungsangebot als Massnahme aus dem Legislaturschwerpunkt 2006-2010 «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft» am 23. Januar 2009 für eine Pilotphase und am 22. August 2012 für die Konsolidierungsphase befristet bis 31. März 2016 zugestimmt. Die Vorlage zur unbefristeten Weiterführung des Öko-Kompass ab 2016 wird dem Gemeinderat der Stadt Zürich Mitte 2015 vorgelegt. 6 Projekterfolg und Einschätzung der Nachhaltigkeit Der Öko-Kompass, als Pilotprojekt aufgebaut, ist in der Stadt Zürich etabliert und wird rege genutzt. Die Nachfrage aus anderen Gemeinden zeigt, dass das Angebot als effektiv beurteilt wird. Privatunternehmen, die sich in der Trägerschaft engagieren, bringen dem Öko-Kompass grosses Vertrauen entgegen und sehen in ihm einen zukunftsträchtigen Beitrag für die „grüne Wirtschaft“. Die Mehrheit der beratenen Unternehmen ist mit der Dienstleistung des Öko-Kompass zufrieden. Besonders geschätzt wird die kurze Beratungsdauer das Ansprechen aller relevanten Themen die neutrale Übersicht zu anderen Angeboten und Technologien der unverstellte Blick einer aussenstehenden Person die Zweitmeinung zu bereits getroffenen Massnahmen oder gesteckten Zielen die unbürokratische und persönliche Beratung auf Augenhöhe. Weitere Indikatoren für den Projekterfolg: Zusage-Quote von 20 Prozent 600 Beratungen seit 2009 Allgemeines Einsparpotenzial mit Umweltmassnahmen von 10-20 Prozent Alle Unternehmen setzen innerhalb von sechs Monaten nach der Beratung mindestens eine Massnahme um. Seite 9 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 7 Anhang I: Projektorganisation, Finanzierung, Art und Umfang externer Partnerschaften 7.1 Organisation Die Geschäftsstelle Öko-Kompass ist beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) angesiedelt. Für die Koordination der Beratungen (Auftragsmanagement), Qualitätskontrolle, Kommunikationsarbeit und das Bereitstellen der erforderlichen Grundlagen stehen auf der Geschäftsstelle 130 Stellenprozente zur Verfügung, die von drei Personen in Teilzeit abgedeckt werden. Die Beratungen werden von externen Beraterinnen und Beratern durchgeführt, die im Mandat angestellt sind und pro durchgeführte Beratung, inkl. Evaluationsgespräch ein fixes Honorar erhalten. Die externen Beraterinnen und Berater sind ausgewiesene Fachleute und selbst in KMU tätig, teilweise Geschäftsführende und somit mit den Problemen und Bedürfnissen von KMU vertraut. Für die Auftragsabwicklung und das Kundenmanagement wurde ein eigenes SoftwareSystem aufgebaut, das eine effiziente Abwicklung der Beratungen erlaubt. Die Beraterinnen und Berater können via Internet-Browser die Ergebnisse der Beratungen erfassen und mit den beratenen Unternehmen kommunizieren. 7.2 Aktives Marketing und telefonische Kontaktierung von KMU Die Erfahrung bei der Vermarktung des Öko-Kompass hat gezeigt, dass der direkte persönliche Kontakt mit den KMU am effektivsten ist. Das Beratungsangebot wird deshalb telefonisch beworben. seit 2014 ist damit ein professionelles Call Center beauftragt, das spezialisiert ist auf die Kundenbewirtschaftung von Non Profit-Organisationen. Die externe Ausführung und Professionalisierung ermöglicht, den Prozess der Kundengewinnung besser zu steuern und zu messen. Die Kosten des Call Centers pro Zusage (inkl. dem Aufwand für nicht erreichbare KMU und Absagen) liegen bei rund 65 Franken. 7.3 Breite Trägerschaft der Public Private Partnership Der Öko-Kompass ist eine Public Private Partnership mit einer breiten Trägerschaft aus Vertretern der Stadt Zürich, Privatunternehmen sowie Umwelt- und Wirtschaftsverbänden. Die finanziellen Beiträge der Trägerschaft deckten von 2009-2014 37 Prozent des Gesamtaufwands. Einen massgeblichen Beitrag leistete als Haupt-Partnerin die Zürcher Kantonalbank. Weitere Partner sind: Energieberatung des Elektrizitätswerkes (ewz) Energie 360° AG Implenia Schweiz AG Flumroc AG Hoval AG Mobility Car Sharing Gewerbeverband der Stadt Zürich (GVZ) Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Reffnet.ch Seite 10 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Einmalige Sponsoring-Beiträge haben bisher die AVINA-Stiftung, das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und das Bundesamt für Energie (BFE) geleistet. 7.4 Enge Zusammenarbeit mit anderen Umweltakteuren Die Zusammenarbeit der Aktivitäten des Öko-Kompass mit anderen Akteuren aus dem Umweltbereich und den zahlreichen Angebotspartnern, deren Angebote im Portfolio der weiterführenden Angebote sind, wird aktiv gepflegt. So wird sichergestellt, dass das Wissen auf der Geschäftsstelle und bei den Beraterinnen und Berater stets aktuell ist. Wichtige Angebotspartner, denen die beratenen KMU bei Bedarf und auf Wunsch weitervermittelt werden, sind die Effizienzprogramme des Bundes Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW), act Cleantech Agentur Schweiz und Reffnet.ch (Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz). Mit der Öbu, dem Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften und insbesondere mit der von ihr von Energieschweiz in Auftrag gegebene und bewirtschaftete Plattform für nachhaltige KMU „Proofit“, besteht ein enger Austausch. Im Fokus stehen dabei die Information von KMU durch gemeinsame Veranstaltungen und Erarbeitung von für KMU nutzbaren Inhalten. Bei der Zusammenarbeit mit anderen Umweltangeboten der Stadt Zürich, wie die Energieberatung des Elektrizitätswerkes (ewz), das Energie-Coaching des Umwelt- und Gesundheitsschutzes und des gemeinsamen Angebotes von Kanton und Stadt Zürich Mobilität in Unternehmen (MIU), wird grossen Wert darauf gelegt, die Angebote zu ergänzen. Mit ewz wurde eine Vereinbarung zur Regelung der Zusammenarbeit getroffen, um KMU bei Bedarf und auf Wunsch für eine vertiefte Energieberatung effizient weitervermitteln zu können. Zudem ist einer der Öko-Kompass-Berater auch Energieberater bei ewz. 7.5 Beteiligung beim neuen nationalen Netzwerk Ressourceneffizienz Schweiz Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat im Rahmen des Aktionsplans zur Grünen Wirtschaft die Schaffung eines „Netzwerkes zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in Unternehmen“ beschlossen. Die zentrale Aufgabe des neuen Netzwerkes mit Namen Reffnet.ch ist es, die Ressourceneffizienz in Unternehmen zu verbessern und die erzielte positive Wirkung auf die Umwelt auszuweisen. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf den nicht-energetischen Ressourcen. Der Öko-Kompass erbringt einen Teil des vom BAFU geforderten Leistungsauftrags, nämlich Sensibilisierung, Potentialanalyse und Massnahmenplanung, für das Segment der kleinen und mittleren KMU auf dem Gebiet der Stadt Zürich bereits heute. Der Öko-Kompass beteiligt sich daher als Subunternehmer bei Reffnet.ch. Die Beteiligung bei Reffnet.ch ermöglicht es, das vorhandene Know-how und die mehrjährige Erfahrung bei der Beratung von KMU einzubringen und das ÖkoKompass-Beratungsangebot gemeinsam mit den darin vertretenen Partnerorganisationen, gesamtschweizerisch anzubieten, wodurch gleichzeitig die Wahrnehmung und Bedeutung des Angebotes in der Stadt Zürich gestärkt wird. Für die Jahre 2014 und 2015 wurde eine Leistungsvereinbarung aufgesetzt, während der Reffnet.ch den Öko-Kompass in 2014 und 2015 mit jährlich CHF 10‘000 unterstützt. Der Öko-Kompass bringt Eigenleistungen in gleicher Höhe ein. Seite 11 Seite 12 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 7.6 Budget Für die Pilotphase 2009-2012 stand ein Budget von Fr. 2 040 000 und für die Konsolidierungsphase 2013-2015 ein Budget von Fr. 1 350 000 zur Verfügung. Über die gesamte bisherige Laufzeit des Öko-Kompass von 2009-2014 wurde das bewilligte Budget um rund 30 Prozent unterschritten. Der Grund liegt hauptsächlich in der gegenüber der Planung geringeren Anzahl durchgeführten Beratungen. Der Kommunikationsaufwand lag deutlich tiefer als budgetiert, weil die Ressourcen hauptsächlich in die Entwicklung der internen Prozesse (Übrige Sachmittel) flossen. Der Aufwand für die übrigen Sachmittel lag 15 Prozent höher als budgetiert. Dies ist vor allem auf die Weiterentwicklung des Beratungsangebotes, die Verfeinerung der Beratungsmethodik und die Konfiguration des Kundenmanagement-Systems zur Effizienzsteigerung der internen Prozesse zurückzuführen. Die Quote der finanziellen Erträge durch die Partnerinnen und Partner, sowie Sponsoren, lag bei 37 Prozent des Gesamtaufwands. Das Gewinnen von passenden Partnerinnen und Partnern und das Erarbeiten von ausgewogenen Leistungsvereinbarungen hat sich als sehr anspruchsvoll erwiesen. Erfolgsrechnung Öko-Kompass, 2009-2014 Personalaufwand Geschäftsstelle Vor-Ort-Beratungen Kommunikation Übrige Sachmittel Total / Jahr Erträge PartnerInnen / SponsorInnen Anteil Erträge an Gesamtkosten 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rechn. Rechn. Rechn. Rechn. Rechn. Rechn. 93'820 130'730 154'820 157'220 9'170 36'560 136'570 86'250 127'320 98'430 55'760 99'550 16'480 24'500 329'860 184'240 179'420 2009-2014 Total Total Budget Rechn. 940'000 900'250 83'530 93'010 1'050'000 445'090 42'210 26'990 29'850 650'000 380'560 28'320 93'680 82'540 300'000 345'070 282'200 371'650 314'000 388'440 189'500 146'900 118'100 80'224 98'810 57% 52% 32% 26% 25% 384'820 2'940'000 2'070'970 127'700 1'450'000 33% 761'234 37% Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric 8 Anhang II: Was sagen unsere Kunden? Beispiele aus der Praxis 8.1 Was hat unsere Kunden überzeugt? Was Unternehmerinnen und Unternehmer über den Öko-Kompass sagen: «Der Auslöser für ein verstärktes Umweltengagement bei uns war der Reaktorunfall in Fukushima. Das Angebot des Öko-Kompass kam daher genau zur richtigen Zeit, da wir entschieden hatten, nicht Geld zu spenden, sondern bei uns selbst anzusetzen. Dank dem systematischen Vorgehen des Standortberaters konnten wir zielführend, in relativ kurzer Zeit, unser Umweltverhalten und vier Umsetzungsprojekte ermitteln. Vom Resultat her war es nicht so, dass wir komplett überrascht wurden, sondern die Beratung hat uns gezeigt, dass unsere eingeschlagene Richtung stimmt. Ich finde das Angebot gut, aber dass man etwas macht, zählt der eigene Wille und der muss von innen kommen.» Dominik Weber, CEO, VERIT Immobilien AG «Um erfolgreich am Markt tätig zu sein, ist Kosteneffizienz sehr wichtig. Alle Nebenkosten wie Gebühren, Abgaben, Energie, Entsorgung sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen. Diese Nebenkosten sind gewichtiger als Mietkosten geworden und müssen somit professionell bewirtschaftet werden. Die Öko-Kompass-Beratung hat Wege aufgezeigt, ökologisch und effizient zu sein.» Tony Hammer, Patron/CEO, Restaurant Zeughauskeller «Das Angebot des Öko-Kompass, für eine unbürokratische und kostengünstige Beratung habe ich gerne angenommen. Ich erlebte die Beratung und das Gespräch über mögliche Potenziale bei uns als sehr partnerschaftlich und in keiner Weise als belehrend. Ich halte den Öko-Kompass deshalb für eine gute Art, auf Firmen zuzugehen und an sich sehr einfach realisierbare Energie-Einsparungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ohne diese Anregung hätten wir einige dieser «low hanging fruits» in unserem Betrieb nicht erkannt.» Guido Brüggemann, Geschäftsführer, Freudenberg Simrit AG (Technologie-Spezialist für Dichtungstechnik) Seite 13 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric «Durch die Öko-Kompass-Beratung wurden auch Themen mit kleinerer Wirkung angesprochen. Ökologisches Denken beginnt genau dort! Dank dem Öko-Kompass werden wir einen Teil unseres Showrooms umbauen und eine zeitgemässe Beleuchtung einbauen. Ein weiteres Ziel ist das Ersetzen der einfach verglasten Schaufenster. Nach der Öko-Kompass-Beratung haben wir die Verwaltung angesprochen und die Umsetzung angestossen, welche aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Den ÖkoKompass würde ich jedem ans Herz legen. Es ist ein spielerischer Umgang mit dem Thema und es riecht nicht nach Birkenstock und Wollpullover. Sondern es wird einem aufgezeigt, dass wir alle im Alltag Möglichkeiten haben, unseren Energiekonsum einzuschränken. Es tut gut, über diese Dinge nachzudenken.» Priska Bauer-Heeb, Mitglied der Geschäftsleitung, Rüegg-Naegeli AG, BüroArchitektur & WohnKultur 8.2 Praxisbeispiele Was bringt eine Beratung durch den Öko-Kompass und welchen konkreten wirtschaftlichen Nutzen bieten Effizienzmassnahmen? Rund 600 KMU verschiedener Branchen haben sich durch den Öko-Kompass beraten lassen und erfolgreich Umweltmassnahmen umgesetzt. Dank der spezifischen persönlichen Beratung nutzen sie heute Energie und Ressourcen effizienter und sparen damit Geld. GMC-Instruments Schweiz AG: aktiv vernetzt und einfach 50% Energie gespart GMC-Instruments Schweiz AG hat die ständige Optimierung des eigenen Betriebs im Blick: So wurde im Jahr 2012 allein im Bereich Hauptlager, durch die Montage von Thermostatventilen an den Heizkörpern und Bewegungsmeldern, eine Energieeinsparung von 25 Prozent erreicht. Mit zusätzlichen, teilweise sehr einfachen Massnahmen, wie den Einsatz von energiesparenden LED-Lampen, abschaltbare Stromzufuhr für alle Arbeitsplätze, permanente Energieüberwachung für den ganzen Betrieb und Sensibilisierungsmassnahmen der Mitarbeitenden, konnte der Energieverbrauch 2013 um weitere 25 Prozent gesenkt werden. Nach der Beratung durch den Öko-Kompass wollte sich GMC-Instruments Schweiz AG noch stärker für die Umwelt engagieren. Die Firma wurde Mitglied bei der Öbu, dem Schweizerischen Netzwerk für ökologisch bewusstes Wirtschaften (www.oebu.ch). Für Geschäftsführer René Weber ist klar, dass es für ein verstärktes Umwelt-Engagement und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Partner und Netzwerke braucht: „Wir sind überzeugt, dass wir diese mit der Öbu gefunden haben.“ Seite 14 Öko-Kompass, die Umweltberatung für KMU in der Stadt Züric Druckerei Hürlimann: mit Velokurier 1 600 Franken pro Monat gespart Bisher schickte die Druckerei Hürlimann an der Trittligasse für Auslieferungen ihren eigenen Lieferwagen auf die Strasse. Angeregt durch die Beratung des Öko-Kompass wird neu ein Velokurier mit der Auslieferung beauftragt. Die Überschlagsrechnung zeigt: Mit der neuen Lösung können pro Monat rund 1 600 Franken eingespart werden, Lohn-, Benzin-, und Kurierkosten mit eingerechnet. Der ehemalige Fahrer wurde umgeschult und wird nun in der Druckerei eingesetzt. Zudem entlastet der saubere Transport mit dem Velokurier die Umwelt. Restaurant Giesserei: Einsparung von 10 000 Franken pro Jahr, dank EnAW KMU-Modell Das KMU-Modell der EnAW (Energie-Agentur der Wirtschaft) ist ein Effizienzprogramm, das von den Betrieben langfristige Effizienzmassnahmen verlangt. Es bietet aber auch deutliche finanzielle Vorteile, wie z.B. den ewz Energieeffizienz-Bonus, bei dem bei Einhaltung einer EnAWZielvereinbarung die Stromkosten um 10 Prozent reduziert werden. Beim Geschäftsführerwechsel im 2011 war unklar, ob sich das Restaurant Giesserei in Oerlikon weiter am KMU-Modell der EnAW beteiligen will. Die Beratung durch den Öko-Kompass kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt: Der Öko-Kompass konnte aufzeigen, in welchen Bereichen Massnahmen möglich sind und dass sich eine Fortführung des Umweltengagements lohnt. Motiviert durch das Gespräch mit unserem Berater bleibt die Giesserei nun im KMU-Modell. Das Restaurant wird seinen Energiebedarf durch den mit der EnAW erarbeiteten Massnahmenplan um mehr als 30 Prozent senken und Energiekosten von rund 10 000 Franken pro Jahr einsparen. Letziapotheke: Die Stromrechnung halbiert Enzo Tettamanti, Geschäftsführer der Letziapotheke an der Winterthurerstrasse, verbraucht nur noch halb so viel Strom in seiner Apotheke, seit er Schritt für Schritt die Empfehlungen des Öko-Kompass umgesetzt hat: 1. technisch veraltete Leuchtmittel wurden durch energieeffiziente ersetzt 2. Licht wird über Mittag konsequent gelöscht 3. Apothekerkreuz ist nur noch bis 22h statt bis Mitternacht angeschaltet 4. Beleuchtung im Treppenhaus und Archiv wird durch Bewegungsmelder reguliert Herr Tettamanti ist mit dem Resultat zufrieden: «Es ist erstaunlich, wie viel Einsparpotenzial in der Summe von ganz einfachen Massnahmen liegt. Diese kosten zwar alle etwas, doch unter dem Strich spare ich langfristig Geld. Dank dem Öko-Kompass kann ich unkompliziert Geld sparen und etwas für die Umwelt tun.» Seite 15
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