Schulprogramm als Umsetzung der pädagogischen Konzeption der Johannes-Schule Merseburg Ersatzschule in evangelischer Trägerschaft Ganztagsschule christliche Werteorientierung Jahrgangsmischung gemeinsamer Unterricht Betreuung von 06:00 bis 17:00 Uhr angeschlossener offener Hortbetrieb christliche Schulgemeinschaft reformpädagogische Grundsätze 1 Schulprogramm der Johannes-Schule Merseburg Vorwort „Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.“ (Aus: Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen Artikel 26; Absatz 3) Die Johannes-Schule Merseburg ist grundsätzlich jedem Kind zugänglich, unabhängig seiner religiösen Vorbildung und seines sozialen Hintergrunds. Sie gibt den Eltern die Möglichkeit, eine Schule zu wählen, die von christlichen Werten geprägt ist. Dabei steht die Einzigartigkeit jedes Kindes im Mittelpunkt der ganzheitlichen Erziehung. Evangelische Schulen sind Ausdruck des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Kirche und wirken eigenverantwortlich bei der Erfüllung der allgemeinen öffentlichen Bildungsaufgaben mit. Sie spiegeln damit nach der Auslegung des Bundesverfassungsgerichts von 1987 den vom Grundgesetz im Artikel 7, Absatz 4 und 5 gewollten „schulischen Pluralismus“ in der Bundesrepublik Deutschland wieder. Der Reformator Martin Luther, welcher seine Wurzeln in unserer Heimat – dem Land Sachsen-Anhalt – hat, steht programmatisch für die christliche Bildung und forderte schon 1524 in einem Schreiben „An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes“: Dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen. Die Johannes- Schule Merseburg ist eine Schule in evangelischer Trägerschaft und versteht sich als christliche Bekenntnisschule. Die Evangelische Schulstiftung der EKM unterstützt mit dem Betrieb der JohannesSchule sowohl die Gedanken des Reformators Martin Luther sowie den „schulischen Pluralismus“ der Bundesrepublik. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und eines christlich orientierten Sinn- und Werterahmens versucht sie ihre Verantwortung bei den öffentlichen Erziehungs- und Bildungsaufgaben zu übernehmen. Das oberste Ziel ist es, die Schülerinnen und Schülern auf ein Leben in einer immer komplexer werdenden Welt vorzubereiten. 2 1 Leben und Lernen in christlicher Gemeinschaft Miteinander leben und lernen in der christlichen Schulgemeinschaft bedeutet, sich immer wieder damit auseinander zu setzen, in wieweit das Verhalten mit Aspekten der Toleranz, Nächstenliebe, Menschenwürde, Rücksichtnahme auf Andersdenkende und Hilfe für die Schwächeren in Übereinstimmung zu bringen ist. Dies gilt nicht nur für Schüler, sondern auch Schulleiter und Mitarbeiter, aber auch Eltern sollten sich einer ständigen Reflexion unterziehen. Die Johannes-Schule Merseburg sieht ihren Auftrag in der Gestaltung von Unterricht und Erziehung mit dem Ziel, dass eine christliche Gemeinschaft entsteht, in welcher der Geist des Evangeliums und der Liebe lebendig ist. Die christliche Gemeinschaft gewinnt Gestalt in einer Atmosphäre der Offenheit, Geborgenheit und Zuwendung und äußert sich in gegenseitiger Toleranz, Annahme und Wertschätzung. Die christliche Gemeinschaft von Schulträger, Elternschaft, Lehrerschaft, Schülerinnen und Schülern und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden ist eine Lebensform des Miteinanders und Für-Andere-Daseins. Deshalb ist die JohannesSchule ein Ort, an dem Familie, Schule und Kirche gemeinsam und aufeinander bezogen handeln. Religiöse Formen wie Andachten, Meditation und Gebet, Gottesdienste, Feste und Feiern des Kirchenjahres werden in den Schulalltag einbezogen. Auch die Johannes-Schule ist von Menschen gestaltet, die Fehler machen, gleichzeitig aber ihre Arbeit kritisch begutachten und verbessern. 3 1.1 Name der Schule – Bedeutung für den Schulalltag Der Engel sprach zu Zacharias: Dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; und mit dem heiligen Geist erfüllt werden. Er wird zurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist. (Vgl. Lukas-Evangelium 1,13-17) Die Person des Täufers ist mit Merseburg eng verwoben. Das Wappen der Stadt Merseburg zeigt das Haupt ihres einstigen Schutzheiligen Johannes. Der Bezug der Schule zu Johannes ist darum zugleich ein Bezug zur Stadt und zu ihrer Bewohnerschaft und gibt zu verstehen: Das Angebot der evangelischen JohannesSchule Merseburg richtet sich nicht nur an die Angehörigen einer bestimmten Konfession, sondern an die Mitbürgerinnen und Mitbürger in einem Gemeinwesen, in welchem Menschen verschiedenen Glaubens und verschiedener Weltanschauung in bürgerschaftlicher Verantwortung aufeinander angewiesen sind. Der Name des Täufers erinnert an die Anfänge der Christenheit in Merseburg. Im Jahr 931 wurde auf dem Gelände der Königspfalz die erste steinerne Kirche Merseburgs Johannes dem Täufer geweiht. Als Nachfolger der Johanneskirche führt der Dom zu Merseburg als den ersten seiner Patrone auch Johannes den Täufer in seinem Namen. Von diesem Ort entfalteten Pfalz und Bistum mit der Kultur und dem Ethos des christlichen Abendlandes eine bleibende zivilisatorische Kraft für Merseburg und Umgebung. Das Angebot der Johannes-Schule ist darum auch ein Zeichen eines christlich motivierten Neuanfangs, der eine ethische und kulturelle Wirkung für den Ort und das Umland entfalten möchte. Die Person des Täufers ist ein Beispiel eines konsequenten und glaubwürdigen, darum unbequemen Lebens, das seine Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit aus der Kraft des kommenden Christus gewann. Der Ruf des Täufers zur Umkehr bedeutet zweierlei - einerseits die Besinnung auf das Getane und selbst Verantwortete und die dazugehörige Erkenntnis des Guten und des Bösen im eigenen Handeln, Denken und Fühlen; andererseits die Hinwendung zum Evangelium, d.h. die Befähigung, in der Kraft der biblischen Botschaft die Orientierung für das eigene Handeln, Denken und Fühlen zu finden. So wurde der Name für die evangelische Schule in Merseburg auch gewählt in der Hoffnung: Ebenso wie bei Johannes möge der Glaube für den ganzen Menschen - für sein Handeln, sein Denken und sein Fühlen - Orientierung stiften, und alle, die sich von diesem schulischen Angebot einladen lassen, zu einem geradlinigen und aufrichtigen Leben verhelfen. 4 1.2 Christliches Menschenbild Die Johannes-Schule Merseburg sieht ihre Aufgabe darin, die ihr anvertrauten Kinder an ein aus christlicher Sicht geprägtes Weltverständnis heranzuführen und sie zu einer individuellen Lebensgestaltung ermutigen, die sich im Wertekontext der evangelischen Kirche wiederfindet. Die Johannes-Schule ist ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler lernen und erleben, wie sich Wissen, Glaube, Kultur und Leben miteinander verbinden. Sie ist aber auch ist ein Ort, an dem christliche Lehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern helfen, Wissen und Kenntnisse auf ihre Haltung und ihr Handeln zu beziehen und nach einem glaubwürdigen Lebenssinn zu suchen. Die Johannes-Schule weckt die religiöse, freiheitliche und demokratische Gesinnung, auf der das Zusammenleben unseres Gemeinwesens gründet. Die Mitarbeiter sehen sich in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit dem biblischen Menschenbild verpflichtet. Jeder Mensch ist Geschöpf und Abbild Gottes. Darin ist seine Würde, seine Freiheit, Einmaligkeit und Eigenart begründet. Er ist von Gott geschaffen (Gen. 1,27) mit eigenen Begabungen und Fähigkeiten und ist zu einer Lebensgemeinschaft mit Ihm und seinen Mitmenschen berufen. In seinem Leben bleibt der Mensch Gott und seinen Mitmenschen viel schuldig: durch Eigensucht, durch Kleinmütigkeit, durch Verletzungen, durch Gleichgültigkeit. Deshalb bedarf jeder Mensch des helfenden Handelns Gottes. Dies widerfährt ihm im Glauben an Jesus Christus, im Hören auf sein Wort und in der Befreiung zum Tun des göttlichen Willens, wofür die biblische Botschaft insbesondere durch die 10 Gebote (Exodus) und das Doppelgebot der Liebe Maßstäbe bietet. So liebt Gott alle Menschen, trotz aller Schuld und vor aller Leistung. Dies ist für Christen Hoffnungsgrund und Kraftquelle, um in der Welt wirken und bestehen zu können. Einem so begründeten biblisch Menschenbild entspricht eine personale, ganzheitliche Erziehung, welche die Entfaltung und Förderung aller Anlagen jedes einzelnen Kindes zum Ziel hat und die Achtung seiner Individualität, seiner Selbstbestimmung, Mündigkeit und Verantwortung anstrebt, und jeden Menschen befähigt, seine eigenen Grenzen und die der anderen zu erkennen und zu respektieren. So ist die Johannes-Schule ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbst anzunehmen und Vertrauen zu sich selbst zu fassen, den Anforderungen der Schule angstfrei und mit Neugier zu begegnen, offen, tolerant und behutsam mit anderen Menschen umzugehen, Selbständigkeit und Eigenverantwortung auszuüben. 5 1.3 Praxis der christlichen Schulgemeinschaft Die christliche Schulgemeinschaft gewinnt Gestalt • in der Verbindung von Wissensvermittlung, Erziehung und Wertevermittlung auf der Grundlage eines christlichen Weltverständnisses und eines biblischen Menschenbildes, • im Urvertrauen darauf, dass jede Bemühung um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung von Gott gewollt und behütet ist, • durch die Annahme eines jeden Geschöpfes durch Achtsamkeit im Umgang miteinander und mit allem Lebendigen und durch Ehrfurcht vor dem Leben, • in der Erfahrung der Wertschätzung und Anerkennung unabhängig von der Leistung, • in der Ermöglichung religiösen Lernens im Unterricht und Schulleben im Geist ökumenischer Offenheit, • in der Einladung auch an Fernstehende und Suchende, christlich verantwortetes Denken, Fühlen und Handeln näher kennen zu lernen. 6 Die Schülerinnen und Schüler erfahren durch die Rhythmisierung des Kirchenjahres, bestimmt von Feiern und Festen, dass uns Gott Freude und Kraft für ein gelingendes Leben schenken möchte. 1.4 Schulsituation und räumliche Bedingungen Die Johannes-Schule ging 2003 aus einer Elterninitiative innerhalb der Stadt Merseburg hervor und befindet sich heute in der Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung der EKM. Derzeit werden Kurse mit maximal 20 Kindern sowie zwei Kurse mit mehr als 30 Kindern, aufgeteilt in je zwei Lerngruppen, von vier Kursleitern, bzw. sechs Lerngruppenleitern unterrichtet. Die Kinder kommen aus Merseburg und den verschiedenen umliegenden Ortschaften. Derzeit beträgt das Schulgeld 62,50 € und das Hortgeld 58,00 € im 7 Monat. Da unsere Schüler aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen, werden die Familien, denen es nicht möglich ist diesen Beitrag in vollem Umfang aufzubringen, unterstützt. Seit dem Schuljahr 2006/ 2007 befindet sich die Johannes-Schule zusammen mit der Grundschule Juliot Curie in einem Gebäude in der Von-Harnack-Str.73. Der Eingang befindet sich auf der der Von-Harnack-Str. zugewandten Seite. Gemeinsam mit der Curie-Schule nutzen wir die Aula, die Turnhalle, das Außengelände und die Sanitäranlagen. Außerdem stehen unseren Kindern noch sechs Klassenräume, ein Musik-, ein HSU-, ein Computer- und ein Gestaltenkabinett, eine Lernwerkstatt, vier Horträume, ein Andachtsraum, eine Teeküche und ein Schulgarten zur Verfügung. Desweiteren gibt es an unserer Schule ein Lehrerzimmer, ein Schulleiterzimmer, ein Sekretariat, ein Arbeitszimmer für die Sozialpädagogen sowie ein Archiv. 8 2 Pädagogische Leitlinien Das Konzept unserer Schule unterstützt die Fähigkeit der Kinder, aus eigenem Antrieb nach ihren persönlichen Entwicklungsbedürfnissen zu lernen. Dabei erinnern wir uns an Peter Petersens Führungslehre des Unterrichts: „Gott, Natur und Menschenwelt, sind die drei großen Wirklichkeiten, in denen und von denen jeder Mensch sein Leben gewinnen und führen muss und allein Mensch werden kann.“1 Vor dem Hintergrund der veränderten Bedingungen der Lebenswelt, des tiefgreifenden Wandels der Gesellschaft und der Einstellung und Werte, an denen sich unser Leben orientiert sowie der Anforderungen zur Bewältigung der Lebensverhältnisse, bedürfen Schülerinnen und Schüler einer Schule, die sich nicht nur als Einrichtung begreift, an der sie besondere Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, sondern die sich auch als Lebens- und Erfahrungsraum versteht. Die Johannes-Schule will die neuen Aufgaben und Probleme, die sich auf Grund der gesellschaftlichen Veränderungen ergeben haben, verstärkt im Unterricht und im Schulleben aufnehmen und dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler mit den Möglichkeiten und Risiken unseres Lebens vertraut sind. „Das Kind hat uns das Prinzip des Erziehungsprozesses offenbart und so formuliert: lehre mich, allein zu handeln. “2 Maria Montessori hat damit die Quintessenz verschiedener reformpädagogischen Ansätze formuliert. Das pädagogische Konzept der Johannes-Schule Merseburg orientiert sich an diesen. In den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen wir Peter Petersens Konzeption der „Jena-Plan-Schule“, das 1923 an der Jenaer Universität entwickelt wurde. Unser Unterricht beruht auf den Lehrplänen für die Grundschulen des Landes Sachsen-Anhalt, aus denen wir für unser Konzept besondere schulinterne Lehrpläne entwickeln. Unsere Lehrtätigkeit entspricht somit den gesetzlichen Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus bieten sich einer freien Grundschule mehr Möglichkeiten, eigene Lehr- und Lernziele zu formulieren, sowie geeignete Methoden der Wissensvermittlung zu erproben und anzuwenden. Inhaltliche Vorgaben werden entsprechend der Christlichen Sinngebung umgesetzt. Anders als an staatlichen Grundschulen kann der Schulbetrieb an der JohannesSchule auf der Grundlage eines einheitlichen Wertekonsens zwischen Schulträger, Pädagogen, Eltern und Schülern stattfinden. 1 2 Peter Petersen: Führungslehre des Unterrichts. Weinheim 1971. Seite 27 Maria Montessori: Frieden und Erziehung. Freiburg 1973. Seite 51 9 Aus diesen Vorbemerkungen ergeben sich für das pädagogische Profil der Johannes-Schule folgende Grundsätze: - ganzheitliches Lernen - besondere Unterrichtsformen - Sinnorientierung im Schulalltag - sozialpädagogische Arbeit - vorschulisches Lernen - gemeinsamer Unterricht 2.1 Ganzheitliches Lernen Neben den Unterrichtsinhalten und dem Lehrplan stellt das ganzheitliche Lernen das Kind in seiner Person in den Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler begreifen sich dabei als ganzheitlichen Menschen, bei dem sie vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten, Neigungen, Interessen und Bedürfnisse entdecken und entwickeln sollen. Musische, künstlerische und sportliche Begabungen werden den kognitiven Lernprozessen in Mathematik oder Deutsch gleichgestellt. Unterstützung findet die pädagogische Arbeit bei den reformpädagogischen Ansätzen von Peter Petersen und Maria Montessori. 2.2 Gemeinsamer Unterricht und Inklusion Die Johannes-Schule steht allen SchülerInnen offen, auch wenn sie langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben. Sie werden in den Lerngruppen im gemeinsamen Unterricht mit nicht behinderten Kindern nach besonderen und individuellen Lern- und Förderplänen beschult. Einschränkungen der Aufnahme beruhen auf den räumlichen und personellen Voraussetzungen unserer Schule. Gemeinsamer Unterricht und Inklusion sind auch ein Ausdruck der christlichen Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Menschen. Die Betreuung der einzelnen Schüler erfolgt sowohl durch Unterrichtsbegleiter (Integrationshelfer) als auch durch ausgebildete Sonderpädagogen mit einem Stundenumfang von 2 Wochenstunden. 10 2.3 Unterrichtsformen Unter besonderen Unterrichtsformen verstehen wir Freiarbeit, gebundener Unterricht, Unterricht in Stammgruppen, Projekte und Ganztagsangebote. 2.3.1 Freiarbeit sieht sowohl Tages- und Wochenplan als auch die individuelle Aufgabenwahl des Kindes, vor allem in den Lernbereichen Deutsch, Mathematik und Sachunterricht, vor. Sie dient dem Erlernen neuer Inhalte, das Vertiefen von Wissen, sowie dem Erkunden von Sachzusammenhängen. Dabei steht der Erweiterung des Interessen und der Entdeckungen eigener Neigungen nichts im Wege. Die Kinder wählen in einer vorbereiteten Umgebung ihr Arbeitsmaterial und bestimmen selbständig die Arbeitsdauer, die Intensität und die Wahl iherer Arbeitspartner. Dabei stellt die Selbständigkeit des Lernens den zentralen Punkt dar. 2.3.2 Gebundener Unterricht umfasst die lehrerzentrierten Einheiten, die thematisch und/ oder organisatorisch stärker festgelegt sind. Der Unterricht in Jahrgangsklassen dient zur Einführung neuer Themen und Materialien, sowie zur Vertiefung der selbst erarbeiteten Lerninhalte. Eine besondere Form des gebundenen Unterrichts bildet der Morgenkreis, der den Tagesbeginn als Ritual kennzeichnet. 11 2.3.3 Unterricht in Stammgruppen Die Stammgruppen setzen sich aus Schülern der Klassen 1 und 2 sowie aus den Klassen 3 und 4 zusammen. Die Stammgruppen sind in Bezug auf Leistungen und Geschlecht heterogen und bilden die Unterrichtsform in den Lernbereichen Musik, Sport, Gestalten und Schulgarten. 2.3.4 Projekte 12 sind themenzentrierte Arbeitsformen, die mehrmals im Jahr stattfinden. Sie verbinden Schule mit außerschulischer Wirklichkeit. Durch ganzheitliches Lernen, in dem Wissen Erfahrung, Denken, Fühlen und Handeln in ihrer Wechselwirkung erlebt werden, sollen die Schüler die Fähigkeit zu gemeinsam problemorientiertem und selbstverantwortetem Handeln erwerben. 2.3.5 Ganztagsangebote Die Johannes-Schule Merseburg sieht sich als offene Ganztagsschule mit erweitertem Hortangebot. Dabei sind die Konzeptionen von Schule und Hort untrennbar miteinander verbunden. Beide Inhalte werden von einer christlichen Grundorientierung getragen. Um das Ganztagsschulkonzept zu verwirklichen, wurden mit verschiedenen Institutionen und Vereinen Kontakte hergestellt. Für die Schüler ergeben sich unter anderem somit folgende Ganztagangebote: • Schülerzeitung/ Schulchronik • Musik-Theater • Schach • Sport und Spiel • Fußball • Trompetenunterricht • Chor • Karate • Schulgarten / Umwelterziehung • Französisch • Kreatives Gestalten • Kochen und Backen 13 • Tanz • Progressive Muskele lentspannung 2.3.6 Verantwortlicher er Träger und Kooperationspartne er Der verantwortliche Träger er ist die evangelische Schulstiftung der er EKM mit Sitz in Erfurt. Die Stiftung betreut ut die Schule verwaltungstechnisch und pädagogisch. Als Träger ist sie für einen n reibungslosen Betrieb der Schule in pädagogischer, räumlicher und personellerr Hinsicht verantwortlich. Um den Betrieb der Schu hule zu gewährleisten, stützen wir uns auf a verschiedene Kooperationspartner. Um den christlichen Hinter ergrund der Johannes-Schule zu stärken, n, arbeiten wir eng mit den evangelischen und d der katholischen Gemeinde zusammen. n. Die zuständigen Pfarrer halten regelmäßig Andacht A in unserem Haus und unterstütze zen uns bei Fragen der christlichen Bildung. Um den Nachmittagsunt nterricht zu gestalten (Ganztagsangeb ebote) haben wir Kooperationsvereinbarunge gen mit verschiedenen Vereinen und Institu titutionen. An unserem Standort in Merseburg M befinden wir uns in einem G Gebäude mit einer kommunalen Grundschule. e. Mit der Grundschule Joliot Curie beste steht seit 2008 ein Kooperationsvertrag. Diese ser Vertrag bezieht sich besonders auff die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeite iten und die gemeinsame Organisation u und Durchführung von Veranstaltungen. Weitere Kooperationspartn tner haben wir auch in den Wirtschaftsu tsunternehmen der Umgebung. Diese unterstü tützen uns mit großzügigen Geld- oder Sa Sachspenden. Hier ist besonders das „e.on Kra raftwerk Schkopau“ zu nennen. 14 2.4 Sinnorientierung im Schulalltag Unter dem Gesichtspunkt einer Bildung, die sich auf alle Bereiche ausdehnt, will die Johannes- Schule, Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Werten und Moral nicht hinter der normalen Stoffvermittlung zurückstellen. Sowohl im täglichen Miteinander, als auch in der Unterrichtspraxis, bekommen diese Aspekte einen besonderen Stellenwert, die das charakteristische Zusammenleben an unserer Schule ausmacht. 15 2.5 Sozialpädagogische Arbeit Im Vordergrund der sozialpädagogischen Arbeit an der Johannes-Schule steht der sozialpädagogische Unterricht/ Gruppenarbeit in allen vier Jahrgangsstufen. Durch die Auswahl bestimmter Themen sollen bei den Schülern Fähigkeiten, wie Toleranz, Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösungen, Gemeinschaftsgefühl und Wertschätzung gestärkt werden. Gleichzeitig sollen sowohl der Klassenverband als auch jeder einzelne Schüler in seinen Stärken und Ressourcen gefordert und gefördert werden. Weitere sozialpädagogisch. Aufgabenbereiche sind die Betreuung verhaltensauffälliger Schüler mit individuellen Problemen und deren Eltern sowie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen, Projekten etc. 16 2.6 Vorschultage Eine Besonderheit der Johannes-Schule Merseburg ist die kontinuierliche Betreuung der Vorschulkinder; diese beginnt bereits ein halbes Jahr vor der Einschulung. Aller 14 Tage werden die neuen Erstklässler in das Unterrichtsgeschehen einbezogen. Die zukünftige Klassenlehrerin erhält die Gelegenheit, die Kinder individuell einzuschätzen und zu fördern. Durch die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen, wird der Start in den Schulalltag erleichtert. 2.7 Leistungsbewertung Zum Nachweis des Leistungsstandes haben Schüler der Johannes-Schule, wie Schüler an staatlichen Grundschulen, in den einzelnen Fächern schriftliche, mündliche und praktische Leistungen zu erbringen. Die Leistungen der Schüler des ersten Schuljahrgangs werden nicht benotet. Ab dem zweiten Schuljahrgang erfolgt eine Benotung in Deutsch und Mathematik. Alle anderen Fächer werden verbal eingeschätzt. Um die Schüler auf den Übergang in weiterführende Schulen gut vorzubereiten, erfolgt ab dem ersten Schulhalbjahr des dritten Kurses eine Zensurenbewertung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht. Ab dem zweiten Halbjahr des dritten Kurses werden alle Fächer benotet. Die Schullaufbahnempfehlung zum Halbjahr des vierten Kurses erfolgt durch ein Zensurenzeugnis auf der Grundlage des Erlasses des Landes Sachsen-Anhalt. An der Johannes-Schule findet keine Benotung des Lern- und Sozialverhaltens statt. Jedes Kind erhält halbjährlich zu den einzelnen Fächern eine schriftliche individuelle Beurteilung seiner Leistungen und persönlichen Entwicklung. 17 3 Realisierung des Schulalltages 3.1 Tagesablauf Uhrzeiten Schule 6.00-7.30 Uhr Hort Betreuung der Kinder im Frühhort 7.30-7.40 Uhr Morgenkreis, Andacht 07.40-09.10 Uhr Unterrichtsblock 09.0-09.30 Uhr Hofpause 9.30-9.45 Uhr Frühstück 09.45-11.15 Uhr Unterrichtsblock 11.15-11.35 Uhr Hofpause 11.35-13.05 Uhr Unterrichtsblock 13.05-14.00 Uhr Mittagessen und Traumreise Kl. 1&2 Mittagessen Kl. 3&4 Freies Spiel 14.00-14.45 Uhr Pädagogische Hausaufgabenbetreuung 14.45-15.30 Uhr Ganztagsangebote 15.30-17.00 Vesper Freies Spiel Dienstag und Donnerstag ist Hausaufgabentag, Montag und Mittwoch ist Unterricht bis 14:45 Uhr. An diesen Tagen werden keine Hausaufgaben erteilt. Die Woche endet freitags mit der Abschlussandacht um 13:15 – 13:35 Uhr. 18 3.2 Konferenzen An der Johannes-Schule finden, wie an anderen Schulen auch, Klassenkonferenzen und Gesamtkonferenzen statt. Durch die Konferenzstruktur der Schulstiftung müssen Beschlüsse durch das Schulkuratorium bestätigt werden. Besondere Entscheidungen (Schulgeld, Hortgeld, Konzeption) bedürfen der Zustimmung des Stiftungsvorstandes. Innerhalb der Konferenzen des Kollegiums unterscheiden wir an der JohannesSchule zwischen großen und kleinen Teamberatungen. An der großen Teamberatung nehmen alle pädagogischen Mitarbeiter der Schule und des Hortes teil. Sie dienen der Terminabsprache und der Entscheidungsfindung über Themen, die sowohl den Schul- als auch die Nachmittagsbetreuung betreffen. An den kleinen Teamberatungen nehmen nur die Lehrkräfte teil. Hier werden konzeptionelle und fachliche Fragen besprochen. Die kleinen Teamberatungen ersetzen die sonst üblichen Fachkonferenzen. Weiterhin wurde eine Arbeitsgruppe SEP gegründet, die sich mit Aufgaben und der Ausgestaltung der Schuleingangsphase befasst. Verantwortlich ist jeweils die Kursleiterin der Lerngruppe 1-1. Entscheidungen über den laufenden Schulbetrieb fällt die Steuergruppe in wöchentlichen Arbeitstagungen. 3.3 Schulverpflegung Die Mittagsverpflegung in unserer Ganztagsschule ist nicht nur ein Bindeglied zwischen Vor- und Nachmittagsbereich, sondern Zeit zur Erholung, zur Entspannung und Gelegenheit, zu einer bewussten und abwechslungsreichen Ernährung sowie angemessener Esskultur zu erziehen. Die Johannes-Schule bietet allen Kindern die Wahl zwischen zwei warmen Mittagsmahlzeiten durch die Firma Seiffert. 19 3.4 Nachmittagsbetreuung Die Nachmittagsbetreuung an der Johannes-Schule wird durch die Zusammenarbeit der Schule mit dem Johannes-Hort abgesichert und gestaltet. Der Hort der Johannes-Schule verfügt über ein eigenes Konzept. Die Umsetzung erfolgt in offener Betreuungsarbeit. Am Nachmittag finden auch verschiedene Unterrichtseinheiten und die Ganztagsangebote statt. Die Ganztagsaufgabenzeit findet Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 14:00 Uhr bis 14:45 Uhr statt. Die Betreuung nehmen Erzieher zusammen mit den Lehrer wahr. Mindestens ein Lehrer ist bis 15:30 Uhr in der Schule anwesend. Durch die enge Zusammenarbeit von Schule und Hort kann in unserer Schule eine einheitliche Betreuung in der Zeit von 06:00 Uhr bis 17:00 Uhr gewährleistet werden. 20 3.5 Mitarbeiter An der Johannes-Schule sind sechs Kursleiter, ein Fachlehrer, ein Schulleiter, ein Sozialpädagoge, sechs Erzieher und zwei pädagogische Mitarbeiter fest angestellt. Unterstützt werden sie von einer Religionslehrerin. Schulleiter: Frank Waeder stellvertretende Peggy Grünke Schulleiterin / Kursleiterin Kurs 1-1: Sekretärin Iris Steinki Kursleiterin Kurs 1-2: Cornelia Handschak Kursleiterin Kurs 2: Tina Pudras Kursleiterin Kurs 3-1: Katharina Morawe 21 Kursleiterin Kurs 3-2: Andrea Pillwitz Kursleiterin Kurs 4: Ines Galander Sport- und Dirk Lange Mathematiklehrer Religionslehrerin Christine AechtnerLörzer Hortleiterin / Erzieherin Anke Pöschmann Kurs 4 Erzieherin Kurs 1-1 Anja Krupa Erzieherin Kurs 1-2 Cornelia Brömme Erzieherin Kurs 2 Juliane Dietze 22 Erzieherin Kurs 3-1 Renate Wachsmuth Erzieherin Kurs 3-2 Birgit Weber Sozialpädagogin Elisabeth Lauterbach Integrationshelferin Simone Krenkel Pädagogische Petra Schömer Mitarbeiterin Pädagogische Sandra Blumentritt Mitarbeiterin Pädagogischer Jan-Erik Meyer Mitarbeiter Hausmeister Michael Meinhardt 23 24
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