„Die bekennende Lesbe”, „der überzeugte Homosexuelle”, „die Transe” und derlei Beispiele mehr lesen wir täglich in Zeitungen, Magazinen, Blogs und den sozialen Netzwerken. Die Umkehrung zeigt: „der überzeugte Heterosexuelle” klingt schräg und würde niemand so schreiben. Warum klingt es dann, wenn es um Nicht‐Heterosexuelle geht, offenbar für viele druckreif? „Die Darstellung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in den Medien bietet leider immer wieder Anlass, die Vorurteile und die verdeckten oder offenen Botschaften mancher Schreibender zu hinterfragen und sich mit wertfreier Sprache auseinanderzusetzen”, sagt Caroline Frank, Projektleiterin der Kampagne „anders und gleich – Nur Respekt Wirkt”. Die Kampagne wird gefördert vom Emanzipationsministerium des Landes Nordrhein‐Westfalen und soll für Gleichstellung und Akzeptanz in der Bevölkerung werben. Die Medien spielen dabei eine wichtige Rolle. Selbst als renommiert geltende Medien, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und der Focus, rutschen immer wieder in populistische Sprache ab. Hier bedürfe es dringend der Aufklärung, damit über die Sprache, ein diskriminierungsfreies und offenes Klima geschaffen werden könne. Offenbar halten viele Schreibende nicht‐heterosexuelles Leben und Lieben per se für schrill, bunt und sexualisiert. Dass damit nur eine mögliche Facette unter sehr vielen beschrieben und damit propagiert wird, fällt der Unsichtbarkeit zum Opfer. Ebenso geht es z.B. Lesben und Bisexuellen, die unsichtbar gemacht werden, indem sie meist pauschal unter dem Wort „schwul” subsummiert werden. Ziel ist es den eigenen Sprachgebrauch zu reflektieren, Alternativen zu finden und diese praktisch anzuwenden. Hierfür werden die maximal 12 Teilnehmenden gebeten, Beispiele von in ihren Augen besonders guter oder besonders schlechter Berichterstattung mitzubringen. Durch gemeinsam erarbeitete Alternativen sollen die Schreibenden nicht nur sensibilisiert werden, sondern sie erhalten auch konkrete Praxistipps zur Vermeidung von Diskriminierung und Verletzung. Er findet am 22.10.2015 von 18‐21 Uhr in der Frauenbibliothek Lieselle (GA 02/60) an der Ruhr‐ Universität Bochum statt. Geleitet wird er von Caroline Frank [anders und gleich – Nur Respekt wirkt] und Andrea Kriegen [SchLAu NRW] Der Workshop richtet sich an Studierende und Mitarbeiter*innen der RUB und anderer Hochschulen. ALL GENDERS WELCOME (Alle Geschlechter sind willkommen!) Anmeldung unter: info@feminismus‐im‐pott.de
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