Pflege stößt immer mehr an ihre Grenzen.

PRESSEMELDUNG
24.11.2015
Pflege stößt immer mehr
an ihre Grenzen.
Aktuelle Studie weist auf erhebliche Mängel
bei den Rahmenbedingungen in der Pflege hin!
Die vor einigen Tagen vorgestellte Studie von Prof. Christel Bienstein, Uni Witten/Herdecke, stellt die dramatischen Zustände in der Pflege nun in Zahlen schwarz auf weiß
dar. Auch der Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V. als einer der größten Träger in
der stationären Pflege in der Region greift ihre Ausführungen auf: „Ich freue mich sehr,
dass eine so renommierte Pflegewissenschaftlerin wie Frau Professor Bienstein, unsere
Einschätzungen und bisherigen politischen Stellungnahmen zu notwendigen Veränderungen bestätigt!“, so Christian Stockmann, sozialfachlicher Vorstand des Verbandes.
Zurzeit wird im Bundestag der Gesetzesentwurf für das neue Pflegegesetz erarbeitet, Pflegestufen sollen
in Pflegegrade umgewandelt und Pflege leichter zugänglich gemacht werden. Hört sich ja erst einmal
gut an. Kaum jemandem ist allerdings bewusst, dass die Überleitung von Pflegestufen auf Pflegegrade
in einigen Fällen vermutlich eine Verschlechterung der Leistungen bedeuten wird und das auch bei der
neuen Einteilung in Pflegegrade wieder keine Bemessung der personellen Betreuung des Betroffenen
durch die Beurteilung des Einzelfalls erfolgt, sondern weiter nach „Kategorien“ eingestuft wird. Wie sich
die Änderung der Gesetzeslage also tatsächlich auswirkt, bleibt abzuwarten, bis Details vorliegen.
Was bedeutet genau diese fehlende individuelle Betrachtung im Alltag und was bedeutet das für die soziale Verantwortung, die so eine Wohneinrichtung für Senioren und Seniorinnen trägt?
Prof. Bienstein thematisiert unter anderem die dramatischen Bedingungen unter denen z.B. Nachtdienste in Pflegeeinrichtungen arbeiten müssen. Aber auch tagsüber bedeutet gute Pflege für die Fachkräfte
einen Knochenjob. Pflege im Minutentakt, keine Zeit für Zwischenmenschlichkeit, hohe psychische Belastung durch die sich ständig verdichtende Arbeitsbelastung.
Träger:
Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V.
Vorstand: Christian Stockmann, Timo Halbe
Vorsitzender Caritasrat: Heinrich Steinkemper
www.caritas-arnsberg.de
Spenden: Spk. Arnsberg-Sundern
Caritas-Altenhilfe Arnsberg-Sundern GmbH
IBAN: DE50 4665 0005 0001 0911 49
BIC: WELADED1ARN
Impressum
Caritas-Verband
Arnsberg-Sundern e.V.
Miriam Lutter
Hellefelder Str. 27-29
59821 Arnsberg
[email protected]
Tel.: 02931 5450611
PRESSEMELDUNG
24.11.2015
Der Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V. als Träger von vier Seniorenhäusern in Arnsberg und Sundern steht auch ständig vor diesem Dilemma: „Es ärgert mich sehr, welcher Druck auf uns als Träger
ausgeübt wird und welchen Druck unsere Pflegekräfte in der alltäglichen Arbeit spüren. Die Bedingungen
in der Pflege sind doch bis heute nicht für eine älter werdende Gesellschaft akzeptabel. Wo ist hier die
politische Willenserklärung und Wertschätzung den Pflegekräften und den zu Pflegenden gegenüber“,
mahnt auch Christian Stockmann kritisch. „Denn: der Mensch pflegt den Menschen“. Deshalb ist der
Verband auch froh so viele engagierte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in seinen Einrichtungen mit
der Berufung zu dieser Arbeit zu haben.
„Ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in allen Seniorenhäusern und das hohe Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten unsere Einrichtungen längst nicht mehr die
häusliche Atmosphäre, die in unseren Häusern vorherrscht, aufrecht erhalten.“ ergänzt Andrea Bertram,
Bereichsleiterin der Seniorenhäuser im Verband.
„Was fehlt ist ein verbindliches Personalbemessungsinstrument!“ so Ulrich Sölken, als Fachbereichsleiter. „Der Personalschlüssel mit dem derzeit bemessen wird ist seit vielen Jahren unverändert und wird
nicht detailliert und individuell an dem Pflegebedarf des Bewohners ermittelt. Obwohl Pflegegutachten
erstellt werden, die eine genaue pflegerische Einschätzung geben, werden die dort berechneten Zeiten
nicht als Grundlage für die Personalermittlung beim Kostenträger berücksichtigt. Auch der Kostenträger hat keinen Spielraum, weil dieser gemäß den gesetzlichen Rahmenbedingungen mit dem veralteten
Schlüssel weiterarbeitet. Die aktuell geplante Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade berücksichtigt auch keine Neuerungen in der tatsächlichen Personaleinsatzzeit.“
Die Pflegesituation verändert sich ständig und wird zunehmend komplexer, der demografische Wandel
wird weitere Herausforderungen mit sich bringen. Pflegeabläufe werden aufgrund der voranschreitenden
medizinischen Möglichkeiten zwar immer besser, aber auch immer zeitintensiver. Darauf wird seitens des
Gesetzgebers keine Anpassung vorgenommen. Wie die Ausbildung der Pflegekräfte in Zukunft aussehen
soll und wie diese finanziert wird, und zwar nicht mehr auf Kosten der Träger der Altenpflegeschulen, wird
seit vielen Jahren zwar politisch diskutiert, aber bis heute nicht beantwortet.
„Für uns als Caritas ist es wichtig, dass die verschiedenen Angebote zur Pflege und Unterstützung -seien
sie ambulant, teilstationär oder stationär- an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet
werden können und eine dementsprechende Finanzierung für alle Pflegebedürftigen möglich ist.
Das zu gewährleisten ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht zu Lasten Einzelner, seien es die Betroffenen oder die Träger der Angebote, gehen darf. Altenpflege betrifft jeden, irgendwann!“, so die
Caritas in der Region.
www.caritas-arnsberg.de
Träger:
Träger:
Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V.
Vorstand:
Caritas-Verband
Christian
Arnsberg-Sundern
Stockmann, Timo
e.V.
Halbe
Vorstand: Christian
Vorsitzender
Caritasrat:
Stockmann,
Heinrich
Timo
Steinkemper
Halbe
Vorsitzender Caritasrat: Heinrich Steinkemper
Spenden: Spk. Arnsberg-Sundern
Caritas-Altenhilfe
Spenden: Sparkasse
Arnsberg-Sundern
Arnsberg-Sundern
GmbH
IBAN: DE50 4665 0005 0001 0000
0911 49
66
BIC: WELADED1ARN
WELADED1ARN
Impressum
Caritas-Verband
Arnsberg-Sundern e.V.
Miriam Lutter
Hellefelder Str. 27-29
59821 Arnsberg
[email protected]
Tel.: 02931 5450611