Formelle Instrumente und Verfahren der pädagogischen

Formelle Instrumente und
Verfahren der pädagogischen
Diagnostik
Stand: 15.06.2015
In der pädagogisch diagnostischen Praxis an österreichischen Schulen finden sowohl in Österreich als auch
in Deutschland entwickelte Diagnoseverfahren wie z.B. Lesetests, Lernstandserhebungen, Schulleistungstests, Verfahren zur Sprachstandsdiagnostik Verwendung. Im Gegensatz zu Persönlichkeitstests, Intelligenztests und klinischen Verfahren, die Psycholog/inn/en vorbehalten sind, dürfen und sollen diese Instrumente
von Lehrer/inne/n im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit eingesetzt werden. Dabei muss aber sichergestellt
sein, dass Lehrer/innen Theoriewissen, Kompetenz und Routinen beim Einsatz solcher Verfahren erworben
haben und die gewonnenen Ergebnisse im Hinblick auf die Planung und Durchführung einer zielgerichteten
Förderung der Schüler/innen nutzen. Diagnosebasierte Unterrichtsentwicklung wirkt, wenn
 ... die extern zur Verfügung gestellte Verfahren im Sinne von Förderdiagnostik eingesetzt,
 ... die Ergebnisse zeitnah, differenziert und verständlich rückgemeldet und
 ... konkrete Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Informelle Kompetenzmessung (IKM)
Die Informelle Kompetenzmessung (IKM) ist ein formelles, auf wissenschaftlichen Grundsätzen basierendes
Verfahren, das vom BIFIE Wien in Kooperation mit universitären Projektpartner/inne/n und Praktiker/inne/n
für die 3. bzw. 6. und 7. Schulstufe entwickelt wurde. Es steht den Lehrenden zum freiwilligen (= informellen)
Einsatz in ihrem Unterricht zur Verfügung. Die Aufgabensammlung, auf der die IKM basiert, ist analog zu
den Standardüberprüfungen gestaltet. Mit der IKM können Lehrende den Leistungsstand der Klasse und
jede/r/s einzelnen Lernenden bezogen auf die österreichischen Bildungsstandards feststellen. Die Ergebnisse werden differenziert nach Kompetenzbereichen rückgemeldet und bieten eine Grundlage für individuelle
Förderung.
Beispiele:
Aufsätze
Die folgenden Sätze stammen aus Aufsätzen, die von Kindern als Hausübung geschrieben worden
sind:
Aufsatz 1: Murmeltiere habe ich noch nie gesehen. Die Wanderung dorthin ist allerdings anstrengend.
Aufsatz 2: Am meisten freue ich mich aufs Fischen mit meinem Opa. Da sind wir den ganzen Tag allein
am See.
Aufsatz 3: Mit den Kindern vom Nachbarhof gibt's immer viel Spaß! Voriges Jahr hatten die dort ganz
kleine süße Kälbchen. Was ich sonst noch tun werde? Im Heu liegen und lesen!
Aufsatz 4: Mit meinem Strolchi werde ich in die Hundeschule gehen, vielleicht ist er dann nicht mehr so
wild. Wenn es regnet, möchte ich ins Kino.
Aufsatz 5: Mit allen meinen Freunden werde ich am Meer Geburtstag feiern. Eine Riesentorte gibt es
sowieso - aber ob ich auch neue Flossen bekomme?
In




all diesen Aufsätzen geht es um …
Familienfeiern
Ferienpläne
Geburtstagswünsche
Haustiere
© BIFIE – Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens
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Der Mops von Fräulein Lunden
Der Mops* von Fräulein Lunden war eines Tags
verschwunden.
Sie pflegte - muss man wissen - tagtäglich ihn zu
_____________.
Das hat dem Mops wie allen, die ehrlich sind, missfallen.
Gedicht von James Krüss
* Mops: ein kleiner, dicker Hund
Welches Wort passt in die Lücke?
 fressen
 küssen
 lassen
 messen
© BIFIE – Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens
Mehr:
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Diagnoseinstrumente zur Informellen Kompetenzmessung (IKM)
Schultests /Schulleistungstests
Schulleistungstests decken Bereiche ab, die Lehrende ein Berufsleben lang beurteilen: Leistungen, Wissen,
Kompetenzen, Lernvoraussetzungen und spezifische Inhalte von Schulfächern. Deshalb unterstützen und
ergänzen diese wissenschaftlich fundierten Messinstrumente die subjektiven Werkzeuge der Leistungsbeurteilung im Schulalltag.
Mehr:
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Übersicht über in Österreich gebräuchliche Schulleistungstests
Sprachkompetenzdiagnose bei mehrsprachigen
Kindern und Jugendlichen
Bildungserfolg steht in einem engen Zusammenhang zu (bildungs-)sprachlichen Kompetenzen in der Schulsprache. Aufgrund unterschiedlicher sozioökonomischer und sprachlicher Bedingungen in den Familien der
Schüler/innen ist die sprachliche Ausgangslage für die Aneignung von Bildungssprache heterogen. In den
vergangenen Jahrzehnten sind verschiedene Konzepte entwickelt worden, um Schüler/innen, deren
Deutschkenntnisse für das erfolgreiche Bestehen im österreichischen Schulsystem nicht hinreichend sind,
zu unterstützen. Bislang handelt es sich dabei überwiegend um Ansätze additiver Sprachförderung (also z.B.
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Deutschkurse am Nachmittag), in jüngerer Vergangenheit lässt sich jedoch eine Zunahme integrierter Förderung (wie im Konzept der Durchgängigen Sprachbildung, siehe Gogolin, I.; Lange I. 2011) verzeichnen, die
sich vor allem bei Kindern in der Primarstufe als effizienter erwiesen hat (siehe Gogolin, I. et al. 2011).
Unabhängig vom Sprachbildungskonzept, das eine Lehrkraft oder eine Schule verfolgt, ist es ratsam, die
Sprachkompetenz der Schüler/innen hin und wieder festzustellen, um sicherzugehen, dass die Sprachbildungsangebote an die Ausgangslage anschlussfähig sind. Hierfür steht eine Vielzahl an Verfahren zur Verfügung – zu unterscheiden sind drei Typen: Beobachtungsverfahren, Profilanalysen und Tests. Für individuelle Förderdiagnosen besonders geeignet sind Beobachtungsverfahren und Profilanalyen.
Beobachtungsverfahren
... eignen sich besonders gut, um den Stand der Sprachaneignung über einen längeren Zeitraum hinweg
wiederholend festzustellen. Es handelt sich im weitesten Sinne um Zusammenstellungen von sprachlichen
Kriterien, die dabei unterstützen, die sprachlichen Fähigkeiten von Schüler/inne/n systematisch zu erfassen.
Beobachtungsverfahren knüpfen dabei einerseits an die Unterrichtsbeobachtung der Lehrkräfte an, andererseits geben sie konkret vor, auf welche sprachlichen Merkmale zu achten und wie Beobachtetes im Kompetenzspektrum zu verorten ist.
Beobachtungsverfahren lassen sich gut in den Unterrichtsalltag integrieren und bieten dadurch die Möglichkeit, unterrichtsbegleitend umfassende Kompetenzprofile einzelner Schüler/innen zu erstellen, die Stärken
und Schwächen aufzeigen und sich daher gut als Grundlage für Förderentscheidungen eignen. Beispiele für
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Beobachtungsverfahren sind BESK (siehe Breit, S.; Schneider, P. 2008), BESK DaZ (siehe Breit, S. et al.
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2009) für den vorschulischen Bereich und USB DaZ in Ö (siehe Heller, L. et al. 2012) für die Schule.
Beispiel:
i
USB DaZ in Ö (= Unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtung Deutsch als Zweitsprache in Österreich) ist ein Beobachtungsver-
fahren für die 1. bis 8. Schulstufe, das von Lehrkräften aller Fächer eingesetzt werden kann. Es wird im Auftrag des BMBF (vormals
BMUKK) vom Institut für Germanistik der Universität Wien, Institut für Germanistik, Zentrum für Sprachstandsdiagnostik entwickelt und
im Frühjahr 2013 veröffentlicht.
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Profilanalysen
Bei Profilanalysen handelt es sich um Verfahren, bei denen Kompetenzprofile anhand von Sprech- oder
Schreibproben ausgearbeitet werden. Dazu werden die Schüler/innen in der Regel mit einem Bildimpuls
konfrontiert und durch Aufforderungen und Fragen gezielt zu bestimmten Sprachhandlungen veranlasst.
Dabei wird auf alterstypische Situationen geachtet, um nahezu spontansprachliche Äußerungen und/oder
Texte von den Schüler/inne/n zu erhalten. Die Proben werden anschließend entlang eines auf den Bildimpuls zugeschnittenen Rasters analysiert, wobei altersgruppenspezifische Schwerpunkte gesetzt werden
(z. B. bildungssprachliche Elemente ab der Sekundarstufe).
Das Angebot an Profilanalysen ist überschaubar: Für Kinder am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule eignet sich das Verfahren HAVAS 55 (Reich H. H. / Roth H. J. 2004), für Kinder im Alter zwischen 10
und 12 Jahren steht das Verfahren FörMig-Tulpenbeet6 (siehe Reich, H. H. et al. 2008) zur Verfügung, für
Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr kann FörMig-Bumerang7 (siehe Reich, H. H. et al. 2009) eingesetzt
werden. Die drei genannten Verfahren sind nicht nur für das Deutsche, sondern auch für einige Migrationsund Minderheitensprachen verfügbar, sodass die Feststellung der Sprachkompetenz bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern und Jugendlichen nicht auf die (Zweit-)Sprache Deutsch reduziert ist und gesamtsprachliche Kompetenzprofile erstellt werden können.
Tests
Testverfahren sind klassische diagnostische Instrumente und weithin bekannt: Mit ihnen kann das individuelle Kompetenzniveau diagnostiziert werden, indem den Probandinnen und Probanden Testaufgaben gestellt
und, sehr knapp gesagt, das Ausmaß angemessener Antworten bzw. Reaktionen festgestellt wird. Die Ergebnisse einzelner Schüler/innen werden mit Normwerten verglichen, wodurch festgestellt werden kann, wie
sich das festgestellte Kompetenzniveau im Vergleich zu den Ergebnissen einer repräsentativen Stichprobe
verhält. Tests ermöglichen damit die Beantwortung der Frage, ob bei einer/m Schüler/in eine Kompetenz
„normal“ oder altersgemäß ausgeprägt ist oder ob Förderbedarf besteht. Anders als bei den beiden anderen
genannten Verfahrenstypen, mit denen Stärken und Schwächen in verschiedenen sprachlichen Teilbereichen beschreibende Kompetenzprofile erstellt werden können, bieten Tests in der Regel nicht die Möglichkeit festzustellen, worauf unterdurchschnittliche Ergebnisse zurückzuführen sind. Hierfür müssten weitere
Diagnoseschritte angeschlossen werden. Da Tests zudem (zeit-)ökonomisch durchführbar sind, eignen sie
sich besonders für Screeningzwecke.
Seit einigen Jahren besonders verbreitet sind Tests zur Feststellung der Lesekompetenz, wie z. B. das
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Salzburger Lesescreening (siehe Mayringer, H.; Wimmer, H. 2003) für die Klassenstufen 1–4 bzw. die Klas9
senstufen 5–8 .
Seit einigen Jahren werden Vor- und Nachteile, Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren der Sprachkompetenzdiagnose intensiv diskutiert. Unter anderem findet eine Auseinandersetzung darüber statt, welche Qualitätskriterien sprachkompetenzdiagnostische Verfahren erfüllen und welche sprachlichen Merkmale erfasst
werden sollten, wenn Sprachkompetenz festgestellt werden soll (siehe Ehlich, K. et al. 2005). Das Angebot
an sprachkompetenzdiagnostischen Verfahren ist mittlerweile etwas unübersichtlich geworden; wer sich
einen Überblick verschaffen möchte, der bzw. dem sind die folgenden Veröffentlichungen zu empfehlen:
Mehr:
 Einen ersten Einblick ermöglichen Döll, M.; Dirim, I. (2011). Sprachstandsdiagnose. In: Erziehung
und Unterricht 1–2, S. 56–64.
 Um eine detaillierte theoretische Einführung handelt es sich bei Ehlich, K. et al. (2005). Anforderungen an Verfahren der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung als Grundlage für die frühe und indivi10
duelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Berlin: Bundesministerium für
Bildung und Forschung.
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Eine umfassende Zusammenstellung und Klassifizierung von aktuell im amtlich deutschsprachigen
Raum verfügbaren Verfahren bieten Redder, A. et al. (2011). Bilanz und Konzeptualisierung von
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strukturierter Forschung zu „Sprachdiagnostik und Sprachförderung". Hamburg: ZUSE Berichte 2.
(Download kostenpflichtig)
Diagnostik bei Lernschwierigkeiten
Lernschwierigkeiten werden meist Schüler/inne/n zugeschrieben, die vorgegebene Lernziele nicht erreichen,
die sich am Ende der Leistungsrangordnung in einer Klasse befinden oder deren Leistung sich verglichen
mit bisherigen Leistungsergebnissen gravierend verschlechtert. Dabei werden Lernschwierigkeiten im pädagogischen Alltag selten mit Hilfe eindeutiger Kriterien erfasst.
Um bei Lernschwierigkeiten (z.B. einer Lese-/Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche) erfolgreich
intervenieren und individuell fördern zu können, ist jedoch eine differenzierte Abklärung der Ursachen durch
speziell ausgebildete Lehrer/innen und gegebenenfalls durch die/den zuständigen Schulpsychologin/Schulpsychologen unerlässlich.
Gänzlich außerhalb des Handlungsfelds von Lehrer/inne/n liegen Lernschwierigkeiten, die auf persönlichen
Krisen, Suchtproblemen, Essstörungen, Mobbing etc. basieren. Ihre Abklärung erfordert eine intensive therapeutische Ausbildung und umfassende Kenntnisse in psychologisch begründeten Diagnoseverfahren.
Aufgabe von Lehrer/inne/n ist es in solchen Fällen, erste Ansprechpartner/innen für Schüler/innen und Eltern
sein, dabei aber nicht die Rolle von Psycholog/inn/en, Psychotherapeut/inn/en oder Sozialarbeiter/inne/n zu
übernehmen und stattdessen Hilfe von Spezialist/inn/en hinzuzuholen bzw. zu vermitteln.
Formelle Instrumente und Verfahren der pädagogischen Diagnostik
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Beispiel:
Quelle: BMUKK (Hg.): Die schulische Behandlung der Rechenschwäche. Eine Handreichung. Wien, 2008, S. 1712
© BMUKK – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Mehr:
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 Website der schulpsychologischen Bildungsberatung
 BMBF (Hg.): Leseschwächen erkennen. Schüler/innen individuell fördern. Fertigkeiten sichern und
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erweitern. Wien, 2007. (= Arbeitshefte zur multimedialen Schulbibliothek)
Diagnostische Verfahren zur Feststellung von
besonderen Begabungen
Für die Identifizierung von Lernenden mit besonderen Begabungen bedarf es einer methodisch fundierten
Diagnose von Expert/inn/en der psychologischen Diagnostik. In den Bereich der pädagogischen Diagnostik
und somit in das Handlungsfeld von Lehrenden fallen eine erste Einschätzung und die zielgerichtete Förderung.
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Mehr:
 FAQs zur Begabungs- und Begabtenförderung. Die häufigsten Fragen in Zusammenhang mit
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(Hoch)Begabung
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 Österreichisches Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF)
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 Weißbuch zur Begabungs- und Exzellenzförderung
Formelle Instrumente und Verfahren der pädagogischen Diagnostik
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Internetverweise
1 https://www.bifie.at/node/154 (05.09.2012)
2 http://www.sqa.at/pluginfile.php/951/mod_folder/content/0/schulleistungstests.pdf?forcedownload=1
(24.07.2013)
3 https://www.bifie.at/node/309 (05.09.2012)
4 https://www.bifie.at/node/307 (05.09.2012)
5 http://www.blk-foermig.uni-hamburg.de/web/de/all/mat/diag/havas/index.html (05.09.2012)
6 http://www.blk-foermig.uni-hamburg.de/web/de/all/mat/diag/tulp/index.html (05.09.2012)
7 http://www.blk-foermig.uni-hamburg.de/web/de/all/mat/diag/bum/index.html (05.09.2012)
8 http://www.testzentrale.de/programm/salzburger-lese-screening-fur-die-klassenstufen-1-4.html
(05.09.2012)
9 http://www.testzentrale.de/programm/salzburger-lese-screening-fur-die-klassenstufen-5-8.html
(05.09.2012)
10 www.bmbf.de/pub/bildungsreform_band_elf.pdf (05.09.2012)
11 http://de.scribd.com/doc/98132357/Zuse-Berichte-02 (24.07.2013)
12 http://www.schulpsychologie.at/lernen-leistung/rechenschwaeche/ (05.09.2012)
13 http://www.schulpsychologie.at/lernen-leistung/ (05.09.2012)
14 http://www.eduhi.at/dl/broschuere_lesefoerderung_onlineversion.pdf (05.09.2012)
15 http://www.oezbf.at/cms/tl_files/Publikationen/Veroeffentlichungen/faqs komplett download.pdf
(08.09.2014)
16 www.oezbf.at (08.09.2014)
17 http://www.oezbf.at/cms/tl_files/Publikationen/Veroeffentlichungen/weissbuch_Web.pdf (08.09.2014)
Formelle Instrumente und Verfahren der pädagogischen Diagnostik
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