Filmgeschichte Südtirols

taxe perçue - Economy-C
ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt
39100 BOZEN/ITALY
März 2016
Filmgeschichte Südtirols
Foto: Günther Masnovo
Alpenkino Sand in Taufers
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THEMA
H&W | März 2016
Filmland Südtirol
Vom Filmemachen, von Menschen und Kinos
n Wer früher im Bereich Film arbeiten wollte, musste aus Südtirol weg. An eine Rückkehr war nicht mehr zu denken. Heute hat sich die
Situation geändert. Anders geworden ist auch die allgemeine Kinosituation. Das Buch „Cinema. Film in Südtirol seit 1945“ erzählt davon.
Der ehemalige Bozner Schauspieler Peter Martell (l.) beim Zusammen­
treffen mit Regisseur Wim Wenders und dem Südtiroler Filmpionier
Martin Kaufmann (r.) anlässlich der Bozner Filmtage 2006. Martell
wäre 1967 fast Filmpartner von Bud Spencer in einem Django-Western
geworden. Weil er verletzt war, bekam Terence Hill die Rolle.
Foto: Digital Photo Image OHG Bozen, Manuela Tessaro
„Ich habe acht Jahre lang bei der Firma
Birfield in Bruneck gearbeitet. Glücklich
war ich dabei nie. Gleichzeitig wusste ich
nicht, was ich wirklich machen will. Irgendwann wollte ich einfach weg“, sagt
Anton M. Algrang (Jg. 1965), der Pusterer
aus St. Georgen bei Bruneck, der heute
als Schauspieler erfolgreich ist. Das ist nur
eine von vielen Geschichten aus dem Filmland Südtirol. Immer sind es auch Geschichten vom Hierbleiben und Wegmüssen, häufig sind es abenteuerliche Geschichten. Das Konzept Filmland schließt
nämlich vieles mit ein, die Filmbeschaffung, die vor Öffnung der Grenzen mehr
als schwierig war, das Filmemachen und
das Produzieren, den Drehort Südtirol, die
Regie, das Schauspiel, das Kulturkino in
beiden Sprachen, Festivals und die Kinosäle, von denen es heute nur mehr wenige
gibt.
Der Drehort Südtirol
Südtirol ist als gefragter Drehort heute in
der ganzen Welt bekannt. Erst 2014 war
Der aus Bruneck stammende Produzent Karl „Baumi“ Baumgartner (l.)
hat nicht nur den Weltruhm von Jim Jarmusch (r.) begründet sondern auch
Aki Kaurismäki, Emir Kusturica, Yilmaz Güney, Andrej Tarkowskij, Sally
Potter, Kim ki-duk und viele andere berühmt gemacht. 2014 wurde er
mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet
Foto: Pandora Film, Archiv
Hollywood für Aufnahmen zu „Everest“
mit Josh Brolin und Jake Gyllenhaal am
Schnalser Gletscher. Die Attraktivität Südtirols hat mit Landschaft und Wetter zu
tun und mit dem Geld, das es gibt, als
Wirtschaftsförderung sozusagen. Die geförderten Projekte müssen nämlich mindestens 150 Prozent der Mittel, die aus
dem Landestopf kommen, wieder im Land
ausgeben. Als „Standort mit viel Sonne“
sei Südtirol beliebt und auch, weil „das
Lösen von Problemen hierzulande sehr gut
funktioniert“, weiß Andreas Pichler. Der
Bozner ist selbst Regisseur und Produzent
mit europaweiten Verbindungen. Bis es
soweit war, musste ein langer Weg zurückgelegt werden. Drehs im Land waren zwar
nicht neu, schon Hitchcock war da, Pasolini oder Polanski. Eine echte Filmförderung konnte nur durch die Hartnäckigkeit
einzelner Filmbegeisterter durchgesetzt
werden. Denn Film hatte in Südtirol länger als anderswo nicht als Kultur sondern
als eher fragwürdige Schaustellerei gegolten. Der Nachholdbedarf war bis herauf
in die 1990er Jahre groß.
Es war das Schönste,
einen Film umarmt anzusehen
In der Anfangszeit des Kinos war Südtirol
als Teil der Donaumonarchie durchaus auf
der Höhe der Zeit. Schon 1907 enstanden
in Bozen zwei feste Kinos, der TheaterKinematograph unter den Lauben und der
Weltbiograph in der Mustergasse. Beide
überlebten sehr lange. Der Theater-Kinematograph wurde als Eden-Kino erst 2012
geschlossen, der Weltbiograph war bis in
die 1960er Jahre als Zentral-Kino gegenüber der Hauptpost in Betrieb. Den ersten
großen Kinoboom gab es in Bozen zur
Zeit der Faschismus. In der Nachkriegszeit
zog das Kino dann aufs Land. In 1960er
Jahren hatte fast jedes Südtiroler Dorf sein
eigenes Kino. Eines der langlebigsten unter ihnen war das Laurin-Kino in
Welschnofen. Von 1957 bis 1992 wurde
es von der Familie Kaufmann betrieben.
In den 1970er Jahren begann der stetige
Niedergang der Kinos. Die Haushalte hatten immer mehr TV-Geräte, und dank der
Autonomie auch Programme in deutscher
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Sprache. Viele waren zu träge weiter ins
Kino zu gehen, auch wenn Kinobesuche
auf ganz unterschiedliche Art reizvoll
sein konnten. Es gab Menschen, die nutzten den beheizten Saal, um sich aufzuwärmen, wenn die eigene Wohnung zu
kalt war, andere genossen die schummerige Atmosphäre. „Im Kino gab es kleine
Logen, wo wir hingingen, wenn wir etwas
allein sein wollten. Es war das Schönste,
einen Film umarmt anzusehen“, erzählt
Annalisa Cagol von ihren Besuchen im
Corso-Kino in Bozen. 1980 wurde dieses
schöne Kino geschlossen, 1988 abgerissen. In den dreißiger Jahren hatte es in
Bozen sogar ein Kino gegeben, das „Cinema Palpa“ genannt wurde. Natürlich
hieß das Kino nicht wirklich so: „Palpare“ bedeutet berühren, betatschen –
wenig geeignet als Bezeichnung für eine
seriöse Lichtspielstätte. Die Einrichtung
hatte gar keinen offiziellen Namen, es
handelte sich nämlich um eine soziale
Einrichtung. Kinobetreiber war das Fürsorgeinstitut der Post- und Telefongesellschaft, die es auch ärmeren Menschen
erlaubte, sich zu unterhalten. Soldaten
zahlten weniger. „Für 50 Centesimi konnten wir von 14 bis 18 Uhr im Kino bleiben“, erzählt der Quireiner Paul Zenleser, damals ein Bub.
1987 entstand in Bozen die damals schon
zweisprachige Filmschule ZeLIG. Heute genießt
die inzwischen dreisprachige und auf Doukumentarfilm spezialisierte Filmschule internationales Renommee. Derzeit studieren junge Menschen aus 18 Ländern in Bozen. Hier bei
einem Filmdreh.
Foto: Filmschule ZeLIG
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THEMA
Inhalt
Persönlichkeiten
Es war nicht nur Luis Trenker, der das
Filmland Südtirol prägte, auch wenn er
vielleicht der erste ist, der spontan einfällt. Mindestens genau so wichtig für die
Filmwelt war und ist der Brunecker Karl
„Baumi“ Baumgartner, ein Produzent, der
irgendwann aus dem engen Pustertal
nach Frankfurt aufgebrochen ist und
wichtige Weichen für den europäischen
Film gestellt hat. Nicht umsonst wurde
er 2014 mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet. Die Liste der Preisgekrönten
aus Südtirol wird immer länger. Erst im
Jänner gab es für die Filmeditorin Evi Romen, die Schauspielerin Gerti Drassl, die
Produzenten Andreas Pichler und Valeria
B. Moser den österreichischen Filmpreis.
„Österreich liebt Südtirol“, titelten die
Zeitungen.
THEMA
Filmland Südtirol
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SÜDTIROL AKTUELL
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Ein besonderes Kapitel in der Filmgeschichte Südtirols ist jenes des Filmschmuggels. Bis weit in unsere Zeit herauf
mussten deutschsprachige Filme aus dem
Ausland an den Grenzkontrollen vorbei
importiert und wieder exportiert werden.
Wer dabei war, kann noch immer abenteuerliche Geschichte erzählen, Martin
Kaufmann aus Welschnofen zum Beispiel,
Max Pörnbacher aus Sand in Taufers oder
Hubert Prast aus Klobenstein. Dieser
hatte Filmkartons sogar mit dem Flugzeug
ins Land gebracht. Nachzulesen sind einige dieser Abenteuer und viele andere in
„Cinema. Film in Südtirol seit 1945“, das
erstmals die besondere Geschichte des
Films in Südtirol erzählt. Besonders deshalb, weil es in Südtirol immer zwei
Sprachgruppen sind, die im Auge behalten
werden sollten, um Geschichte vollständig
darzustellen. Dies gilt z.B. für das Kulturkino, das auf italienischer und auf deutscher Seite nach dem Krieg unter der Obhut der Pfarrer begonnen, das sich dann
selbständig gemacht hat und verschiedene
Wege gegangen ist, heute aber so langam
zusammenfindet.
> Renate Mumelter,
Vereinbarung in Rom, Vorwort
Autonomiekonvent
Digitale Dörfer, Museion,
Romedius-Pilgerweg
Südtirol innovativ: Pertinger Herde
Klimahouse, „Der Schlern“,
Buchvorstellung
Autonomieabkommen, Auszeichnung,
Natura2000
Gewonnene Jahre
EXPERTEN
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Schwierige Grenze
Kurzmeldungen
Das Erbrecht
INTERN
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Südtiroler in Stuttgart und NRW
Südtiroler in Hamburg
H E I M AT U N D W E L T
David Calas
IMPRESSUM
HEIMAT & Welt
Herausgeber und Eigentümer:
Südtiroler in der Welt
Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper
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Redaktion: Irene Schullian
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Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen
Journalistin und Filmkritikerin,
Autorin des Buches
AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
Cinema. Film in Südtirol seit 1945,
siehe Buchvorstellung Seite 9
PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL
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SÜDTIROL AKTUELL
Kurz notiert
Meldungen aus Südtirol
n STUDIUM
n BILDUNG
n TOURISMUS
n NEUES DEKRET
Südtiroler Studierende
Wettbewerb
Fernradweg
Bußen für Müllsünder
12.294 Südtiroler waren laut einer ASTAT-Erhebung im akademischen Jahr 2013/14 an italienischen und österreichischen
Universitäten eingeschrieben.
Knapp die Hälfte waren in Italien inskribiert, davon 26,2 Prozent an der Freien Universität
Bozen und 13,9 Prozent an der
Claudiana. Wer Österreich als
Studienort wählte, den zog es
vor allem nach Innsbruck (63,4
Prozent) und Wien (26,2 Prozent). Sozialwissenschaftliche
und pädagogische Studienrichtungen standen hoch im Kurs.<
Zwei Südtiroler Schulklassen
ist es gelungen, beim internationalen Schülerwettbewerb zur
politischen Bildung in Bonn
den Hauptpreis in ihrer Kategorie zu gewinnen. Sieben weitere Schulklassen aus Südtirol
konnten sich im oberen Mittelfeld platzieren und ebenfalls
attraktive Preise holen. In der
Kategorie „Lebensmittel für die
Tonne“ holte die zweite Klasse
der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg in Tisens den ersten Preis
und gewann eine Reise nach
Berlin mit Fototermin bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. In
der Kategorie „Politik brandaktuell“ gewann die Klasse 3 G
der Mittelschule Oswald von
Wolkenstein in Brixen mit einem berührenden Video zur
Flüchtlingsthematik den Hauptpreis, der mit 1.500 Euro dotiert ist.
<
Der seit vergangenem Herbst
neu erschlossene Fernradweg
München-Venezia zählt mit
fast 600 Kilometern zu den abwechslungsreichsten Radtouren Europas und ist mit 3000
Höhenmetern im Anstieg die
leichteste Alpenüberquerung.
In den Regionen entlang der
Strecke spielt das Radfahren
eine wichtige Rolle in der Tourismusentwicklung. Um dies
noch weiter auszubauen und
die gemeinsame Vermarktung
zu verbessern, haben sich Tourismusorganisationen aus Bayern, Tirol, Südtirol und Venetien zusammengeschlossen. <
Was bisher einzelne Gemeinden
im Land per Verordnung geregelt hatten, ist nun Staatsgesetz:
Raucher, die ihre Zigarettenstummel auf die Straße oder in
den Abwasserschacht werfen,
machen sich strafbar. Mit 2. Februar trat ein Dekret aus Rom
in Kraft, das für Kleinmüll-Sünder teils saftige Geldbußen vorsieht. Über 20 Kilogramm achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sammelt die Müllabfuhr allein in der Fußgängerzone
in Bozen beinahe Monat für Monat ein. Wer dabei erwischt wird,
wie er einen Stummel zu Boden
wirft, muss mit einer Strafe von
110 Euro rechnen. <
n SPORT
Kitz-Sieger Peter Fill
Peter Fill hat das Hahnenkammrennen in Kitzbühel gewonnen. In seinem 301. Weltcuprennen hat er seinen größten Sieg gefeiert. Der 33-jährige Kastelruther zähmte die
Streif, die Topathleten abwarf.
„Heute ist für mich ein Traum
in Erfüllung gegangen. 300
Rennen habe ich gebraucht,
jetzt ist der Sieg beim bekanntesten Skirennen der Welt Realität geworden. Auf einer
Piste, die im alpinen Skizirkus
ein Mythos ist. Ich bin so
glücklich, das kann man gar
nicht in Worte fassen“, sagt Peter Fill.
<
Peter Fill Foto: facebook
n POLITIK
n FORSCHUNG
Ötzis Mutter
Ankunft in Venedig Foto: Frescura
Gemeinderatswahlen
Der 8. Mai ist als Termin für
Neuwahlen in insgesamt 21 Gemeinden in Trentino-Südtirol
festgelegt. In Südtirol wird in
Bozen sowie in Freienfeld, Niederdorf und Schluderns gewählt, Die Bürgermeister-Stichwahl in Bozen fällt damit, so
sie denn notwendig wird, auf
den 22. Mai. In Bozen fallen im
Frühling auch die vom kommissarischen Verwalter Michele
Penta angekündigte Bürgerbefragung zum Kaufhaus-Projekt
von René Benko und die landesweite Volksabstimmung
zum Ausbau-Projekt für den
Bozner Flughafen an. <
n DESIGN
Auszeichnung
Für sein Projekt „Stibile“, das in
seiner Formensprache an die Ursprünglichkeit traditioneller Südtiroler Bauernstuben anknüpft,
erhielt der Pusterer Innenarchitekt und Designer Kurt Steurer
den Design Award. Dem Fachmann aus St. Lorenzen war es
ein Anliegen, modernes Design
mit der Behaglichkeit und stimmungsvollen Atmosphäre von
Holz zu kombinieren. Steurer
liefert sein „Stibile“ (Stube) an
heimische und ausländische
Wohnliebhaber.
<
Die genetische Linie des Vaters
findet sich auch in heutigen Populationen, wie man seit 2012
aus der Analyse des gesamten
Genoms der Gletschermumie
weiß. Für die aktuelle Studie
verglichen die Forscher das
Erbgut von Ötzis Mitochondrien – den Energiekraftwerken
der Zelle – mit 1077 modernen
Proben. Die mitochondriale
Erbsubstanz wird ausschließlich von den Müttern an die
Nachkommen weitergegeben
und verändert sich nur sehr
langsam; Analysen der mitochondrialen DNA geben deshalb Aufschluss über die Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen von Menschen. Die
mütterliche Abstammungslinie
hat demnach ihren Ursprung in
den Ostalpen und ist aufgrund
der kleinen Population ausgestorben. <
H&W | März 2016
SÜDTIROL AKTUELL
Vereinbarung in Rom
VORWORT DER LANDESRÄTIN
A22 wird öffentlich und lokal verwaltet
n „Weitere 30 Jahre lang wird
die Brennerautobahn-AG, als rein
öffentliche Gesellschaft, die A22
führen“, freuen sich die Landeshauptleute Kompatscher und Rossi, und sprechen von einer historischen autonomiepolitischen Errungenschaft. Gemeinsam mit
Minister Delrio und den weiteren
zwölf öffentlichen Gesellschaftern
haben sie in Rom das diesbezügliche Einvernehmensprotokoll unterzeichnet.
„Jahrelang haben wir verhandelt
und nach Lösungen gesucht, damit die für uns äußerst wichtige
Verkehrsader öffentlich und unter Beachtung der lokalen Anforderungen und Bedürfnisse
geführt werden kann. Die Unterzeichnung ist das sichtbare
und nachhaltige Ergebnis dieser
Bemühungen“, betonten nach
der Unterzeichnung die Landeshauptleute Arno Kompatscher
und Ugo Rossi. Demnach überträgt das Ministerium für Transport und Infrastruktur die Konzession zur Führung der Brenner­
autobahn einer In-House-Gesellschaft mit rein öffentlicher Beteiligung. Die Konzession soll über
einen Zeitraum von 30 Jahren,
also bis zum Jahre 2045, zugewiesen werden. Die Gesellschaft
hat dafür Konzessionsgebühren
von 1,4 Milliarden Euro – also
45 Millionen Euro jährlich – zu
bezahlen. Die Vereinbarung
macht die angepeilte Querfinanzierung Autobahn-Eisenbahn
möglich: Neben der Bereitstellung der 550 Millionen Euro,
welche die bisherige Brennerautobahn-AG für die Finanzierung
des Brennerbasistunnels sowie
der Zulaufstrecken zurückgelegt
hat, beinhaltet sie ein umfassendes Investitionsprogramm für
die Brennerachse von geschätzten 3,5 Milliarden Euro zur Modernisierung und Instandhaltung
der Verkehrsinfrastruktur. Die
Vereinbarung räumt auch Spielräume bei der Tarifgestaltung
ein. Zwar werden die Autobahngebühren auf gesamtstaatlicher
Ebene vorgegeben und dürfen
nicht über das Ausmaß der Inflation steigen, doch besteht die
Möglichkeit, über die Tarifpolitik
im Sinne der Eurovignette Luftund Lärmbelastung zu steuern.
„Die Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität auf der Brennerachse werden nicht nur der
Wirtschaft zugute kommen“, so
die Landeshauptleute von
Trentino und Südtirol, „vielmehr wird die gesamte Bevölkerung längs der Brennerachse daraus Nutzen ziehen: die Mobilität wird verbessert und gleichzeitig sollen Umwelt- und Lärmbelastung verringert werden, so
dass die Lebensqualität steigt.“
Um diese Chancen optimal zu
nutzen, sei ein gutes Zusammenspiel gefragt. <
Landeshauptmann Kompatscher bei der Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolls in Rom mit Minister Delrio und Landeshauptmann Rossi
Foto: LPA/Katharina Tasser
Südtirol
im Kino
Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt,
ein spannendes Drehbuch, ein kreativer Regisseur, ein fähiger Produzent, überzeugende Schauspieler und nicht zuletzt eine authentische Kulisse sind nur einige der Voraussetzungen, die es für einen gelungenen Kinofilm braucht.
Dass sich unsere Heimat mit ihrer vielfältigen Landschaft
als Drehort empfiehlt, wusste bereits der legendäre – wenn
auch nicht unumstrittene – Grödner Bergsteiger, Schauspieler und Filmemacher Luis Trenker (1892-1990). Die
schroffen Berge und die grünen Wiesen, die idyllischen
Bergdörfer und die gepflegten Altstädte bieten auf kleins­
tem Raum viele der geforderten Ingredienzien für „großes
Kino“. Und es ist immer wieder ein Genuss, Südtirol auf
der Leinwand zu erleben und in historischen Filmen wie
„Berge in Flammen“, in actionreichen Hollywoodproduktionen wie „Cliffhanger“ und „Everest“ sowie in neuen
Projekten wie „Das finstere Tal“, „Honig im Kopf“, „Der
stille Berg“ oder „Un passo dal cielo“ unsere einmalige
Landschaft wieder zu erkennen. Vielleicht gerade für die
Kino- und Filmfans unter Ihnen, die damit auch in der
Ferne ein Stück Heimat erleben können.
Eine beeindruckende Kulisse beeinflusst jedoch nicht nur
den Erfolg des Kino- oder Fernsehfilmes: Die wirtschaftlichen Effekte durch produktionsbedingte Ausgaben vor Ort
wie die Unterbringung und Verpflegung der Filmteams,
aber auch der Transport, die Bauten, die Mieten und die
Gagen für heimische Filmschaffende sowie die indirekte
Tourismuswerbung sind mitunter positive Begleiterscheinungen. Wenn man bedenkt, dass es nicht wenige eingefleischte Fans gibt, die gezielt zu den Drehorten ihrer Lieblingsfilme reisen, werden die mittel- und langfristigen Vorteile eines attraktiven Filmstandortes bewusst. In Südtirol
zeichnete seit 2010 die „Business Location Südtirol“ als
Finanzierungs- und Servicepartner für Filmproduktionen
verantwortlich. Mit der Fusion aller Südtiroler Wirtschaftsdienstleister (BLS, EOS, SMG und TIS) zum Sonderbetrieb
von Land und Handelskammer „Innovation – Development – Marketing IDM Südtirol“ wird es möglich, im engen Netzwerk unser Land noch besser zu positionieren,
unter anderem auch als Filmland. Damit Sie Südtirol immer öfter im Kino sehen und von der Sehnsucht nach der
Heimat gepackt werden, um unser vielfältiges Land neu zu
entdecken und vor Ort live und ungefiltert zu erleben.
In Verbundenheit
Martha Stocker
Landesrätin
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H&W | März 2016
SÜDTIROL AKTUELL
Autonomiekonvent ‑ Südtirol mitdenken
Autonomiereform soll mit breiter Bürgerbeteiligung erarbeitet werden
n Der Landtag hat die Einsetzung eines Konvents beschlossen, der einen Entwurf zur Überarbeitung des Autonomiestatuts
für Trentino-Südtirol erarbeiten
soll. Im Laufe der Jahre hat sich
nicht nur die Autonomie geändert, sondern auch das Verständnis von Politik und Demokratie. Umso mehr ist eine Einbeziehung der Bürgerinnen und
Bürger wichtig, wenn es um die
Erarbeitung einer neuen Grundlage geht, auf der das Land sich
weiter entwickeln kann.
Träger des Projekts ist der Südtiroler Landtag. Ihm obliegt die
Organisation des gesamten
Prozesses. Die Europäische
Akademie Bozen (EURAC) begleitet das Projekt wissenschaftlich. Das Präsidium des
Landtags (Präsident Thomas
Widmann, Vizepräsident Roberto Bizzo und die Präsidialsekretäre Maria Hochgruber
Kuenzer, Helmuth Renzler und
Roland Tinkhauser) hat den
zeitlichen Fahrplan für das
Projekt festgelegt: Der Konvent der 33 nimmt seine Arbeit
im Frühling 2016 auf. Im Jänner startete die Bürgerbeteiligungsphase, die neun Diskussionsveranstaltungen vorsieht.
Alle interessierten Bürgerinnen
und Bürger, gleich welchen Alters, können dabei – angeleitet
durch Moderatorinnen und
Moderatoren – ihre Ideen und
Wünsche für die Zukunft Südtirols einbringen. Sie bilden
die erste Phase des mehrstufigen Prozesses des SüdtirolKonvents und stellen die Vor-
schläge der Bevölkerung in den
Mittelpunkt. Die eingebrachten
Themen sind Grundlage für die
Arbeit des Forums der 100,
dem Gremium der Bürger. und
des Konvents der 33, dem Gremium mit Experten aus Politik,
Wissenschaft und der organi-
sierten Zivilgesellschaft, die ab
April tagen werden.
Auf www.konvent.bz.it gibt es
Antworten auf die wichtigsten
Fragen rund um den Südtirolkonvent, seine Tätigkeiten und
die Formen und Möglichkeiten
der Mitbestimmung.
<
In der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) hat Ende Jänner der
erste Open Space im Rahmen des Südtirol-Konvents stattgefunden.
Der Andrang war enorm: Über 350 Personen fanden den Weg in
Foto: Südtiroler Landtag
die EURAC. Im Bild Blick auf die Themen.
Hochpustertal und Drei Zinnen
Foto: TVB Hochpustertal-landschaft/photogruener
Wanderwoche vom 27. August bis 3. September 2016
Wir möchten Sie auch in diesem Jahr wieder ganz herzlich zur nächsten Wanderwoche ins Pustertal einladen. Die Wanderwoche führt Sie
zunächst ins Ahrntal, wo Sie von Rein in Taufers aus, zusammen mit
unseren Vorstandsmitgliedern Siegfried Gufler und Georg Daverda
weiter ins Knuttental wandern. In Terenten steht die Erkundung des
bekannten „Mühlenwegs“ an. Der Höhepunkt der Wanderwoche ist
die Umrundung der Drei Zinnen, dem markantesten Gebirgsstock der
Dolomiten und Wahrzeichen des Hochpustertals. Sie ist ein absolutes
Muss für jeden Wanderer im Oberpustertal. Nach weiteren Wanderungen in Sexten, Gadertal und im Antholzertal können Sie sich
wieder im Hotel REI­SCHACH in Reischach bei Bruneck erholen, und
die erlebten Eindrücke in geselliger Runde Revue passieren lassen. Auf
Wunsch können wir Ihnen das Faltblatt mit weiteren Infos gerne via
Email zusenden.
Zeitraum: vom 27. August bis 3. September 2016
Preis: 540 Euro pro Person im Doppelzimmer, 645 Euro im Einzelzimmer, jeweils mit Halbpension
Anmeldefrist: bis 10. Juli
Für weitere Informationen und Anmeldung: [email protected] oder Tel. 0039 0471 309176
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SÜDTIROL AKTUELL
Projekt für „Digitale Dörfer"
Mehr Zukunftschancen für Gemeinden in ländlichen Gebieten
n Mit modernen Informations- und
Kommunikationstechnologien will
das Fraunhofer-Institut ländliche
Gemeinden auf die Überholspur
bringen. Auf Einladung von ITLandesrätin Waltraud Deeg stellte
Forschungsleiter Mario Trapp Ende
Jänner Vertretern von Land, Gemeinden und der Wirtschaft das
Projekt „Digitale Dörfer” vor.
„Die zentrale Herausforderung
in ländlichen Regionen liegt in
der geringen Bevölkerungsdichte
und den großen Distanzen, die
zum Einkaufen, Arbeiten oder
der medizinischen Versorgung
zurückgelegt werden müssen“,
sagte Mario Trapp, Hauptabteilungsleiter des Fraunhofer-Institutes für experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslauten bei einem Vortrag
über die Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum in Bozen. Eingeladen wurde er von
IT-Landesrätin Waltraud Deeg
und der Landesabteilung für Informationstechnik. Auch in Südtirol lebt 56 Prozent der Bevölkerung in Kleingemeinden und
ländlichen Gebieten. „Besonders
dort ist es wesentlich, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, um den ländlichen Raum
trotz der Standortnachteile mit
all seinen Potentialen zukunftsfähig zu erhalten“, betonte Landesrätin Deeg. Wie digitale Dörfer funktionieren können, erläuterte Trapp anhand einiger Pilotprojekte. In zwei Testregionen in
Rheinland-Pfalz erforscht das
IESE derzeit gemeinsam mit Lokalverwaltungen und der Wirtschaft, wie der Einsatz intelligen-
ter Informations- und Kommunikationstechnologien die Mobilität, die Nahversorgung und medizinische Versorgung verbessern und auch neue Arbeitsmodelle schaffen kann. „Dadurch
können Dienste vernetzt, Kosten
gesenkt und die Gemeinschaft
gestärkt werden“, Ein weiterer
Forschungsbereich ist die medizinische Versorgung im Notfall
auf dem Land. Fernüberwachungen mittels Armband oder eine
Überwachung der Räume mit
unaufdringlichen Sensoren wurden vom Fraunhofer-Institut bereits mit Erfolg getestet. Voraussetzung für die Digitalisierung
im ländlichen Raum sei laut
Deeg eine funktionierende Infrastruktur. „Die flächendeckende
Breitbandversorgung, gerade
auch in der Peripherie, bleibt daher weiterhin eine Priorität in
der digitalen Entwicklungsstrategie“, so Deeg.
<
Digitalisierung bringt ländliche Gemeinden auf die Überholspur Foto: LPA/kl
Ausstellungsdesign
Pilgern über Grenzen
n Das Museion eröffnet das
Ausstellungsjahr 2016 mit Gastkurator Francesco Vezzolis außergewöhnlichem Ausstellungsprojekt Museo Museion.
n Es ist der erste Pilgerweg, der
Nordtirol, Südtirol und das Trentino miteinander verbindet. Er führt
in zwölf Tagesetappen von Thaur
bei Innsbruck über 180 Kilometer
bis nach San Romedio am Nonsberg. Er wurde im Mai 2014 eröffnet.
Gastkurator Vezzoli im Museion
Francesco Vezzoli gehört international zu den bekanntesten
italienischen Künstlern und
zeigt – als Gastkurator – eine
Ausstellung über die Sammlung
Museion und – als Künstler –
die erste Retrospektive seines
bildhauerischen Werks. „Heute
ist es sehr schwer, intellektuell
anspruchsvolle Einrichtungen
zu finden, die dezentral aufgestellt sind. Denn die Gegenwartskunst folgt kommerziellen
Gesetzen und zieht daher zentrale Standorte vor, an denen die
ökonomischen Voraussetzungen, ein großes Einzugsgebiet
Auf den Spuren des heiligen Romedius
und ein Publikum, das gewohnt
ist, sich mit komplexen kulturellen Angeboten auseinanderzusetzen, Aufmerksamkeit und
Rentabilität gewährleisten. Mein
Ausgangspunkt bei der Konzipierung dieses Projekts war daher diese ganz besondere Situation, dieses Oxymoron zwischen
einer Provinz und einer Identität, die auf die üblichen musealen Kompromisse verzichtet“,
so Francesco Vezzoli.
<
Francesco Vezzoli
Foto: L. Meneghel
Der heilige Romedius gilt als
der Schutzpatron der Pilger und
Wanderer. Er soll, adeliger Herkunft vom Schloss zu Thaur,
sein gesamtes Hab und Gut
verschenkt haben, um nach
Rom zu pilgern und wurde dann
in Tavon auf dem Nonsberg
Einsiedler. Meist wird der heilige Romedius mit dem Pilgerstab, der Pilgermuschel und oft
auch auf einem Bären reitend
dargestellt. Der Pilgerweg ist für
Bergwanderer mit guter körper-
licher Verfassung geeignet. Einzelne Streckenabschnitte verlangen Trittsicherheit, Orientierungsvermögen und Bergerfahrung. Das Pilgerheft kann man
unter www.romedius-pilgerweg.at
lesen oder herunterladen. <
Das Pilgerziel San Romedio am
Nonsberg Foto: ÖAV Akademische Sektion Wien
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SÜDTIROL AKTUELL
H&W | März 2016
Zündende Ideen für den Herd
Südtirol innovativ
Das Pertinger-Sortiment unmfasst Heizungs-, Kombi-, Wirtschafts-, Bausatzoder Maß- Herde, Elektro-Backöfen, Abzugshauben, Kochfelder, Arbeitsflächen und Becken. Fotos: Pertinger
n Seit fast 80 Jahren sorgt Pertinger aus Vahrn mit seinen Herden
für sichere, wohlige und gemütliche Wärme. Die Herde, ein Produkt mit Jahrhunderte alter Tradition, werden neuen Bedürfnissen
angepasst und mit modernster
Technik verwirklicht.
Die Entwicklung des Unternehmens Pertinger baut hauptsächlich auf drei Grundsätze:
hohe Funktionalität, gemütliche Wärme, umweltfreundliches und nachhaltiges Heizen.
Tradition, Qualität, Innovation
So entstehen bei Pertinger innovative Lösungen wie der hochwirksame, umweltfreundliche
Biofeuerraum. Das innovative
System sorgt dafür, dass der Wirkungsgrad und die Temperatur
wesentlich höher sind als bei traditionellen Feuerräumen. Die
Verbrennung ist viel sauberer
und gleichmäßiger, die Umweltbelastung wird reduziert, der
Verbrauch an Holz nimmt ab
und es gibt weniger Ascheres­te.
Wohlige Wärme, Zubereitung von Speisen und gleichzeitig warmes
Wasser für Bad oder Heizkörper: das alles steckt in einem Pertinger
Heizungsherd. Im Bild ein traditioneller Herd mit Holzfeuerung.
Sämtliche Pertinger Küchenherde können mit einer speziellen Durchheizklappe ausgerüstet
werden, mit deren Hilfe der
Rauch aus dem Feuerraum in
eine Nachheizwand, die in einem
daneben liegenden Raum aufgestellt werden kann, geleitet wird.
Durch die hohe Wärmespeicherung müssen Herd oder Nachheizwand nicht ununterbrochen
versorgt werden. Dank der konstanten Strahlungswärme wird
in den folgenden Stunden eine
angenehme Wärme abgegeben.
„Wir sind stets offen für neue
Technologien, wir arbeiten ständig an der Verbesserung der
Wärmewirksamkeit und setzen
auf individuelles Design“, erklärt
Firmeninhaber Othmar Pertinger, der das Unternehmen in
zweiter Generation führt.
Jeder Herd ein Einzelstück
Hochmodern, funktional und mit klaren Linien präsentiert sich die Pertinger-Herdmanufaktur in Vahrn. Im Firmensitz gibt es auch eine Schauküche
und Schulungsräume für Kundenveranstaltungen. Foto: by Oskar Dariz
„Herde auf Maß müssen von
höchster Qualität und den individuellen Bedürfnissen an
gepasst sein“, so das Credo von
Othmar Pertinger. Jeder Pertinger Herd ist daher ein Einzel-
stück, der im werkseigenen
Büro geplant und gezeichnet,
im Werk gefertigt und von den
Betriebsmonteuren beim Kunden eingebaut wird.
Erschließung neuer Märkte
Mittlerweile hat die Traditionsfirma über 50 Mitarbeiter und
fertigt jährlich rund 2.500 Herde. Zudem wird stetig an der
Erschließung neuer Märkte gearbeitet und auch an der Erweiterung des Produktportfolios
und an der Qualität der Produkte. Neben Italien und
Deutschland werden PertingerHerde auch nach Skandinavien,
Großbritannien und Osteuropa,
ja sogar nach China und in die
USA verkauft. Dabei ist sich
Othmar Pertinger der besonderen Natur seiner Produkte bewusst. „Wer mit Feuer arbeitet,
trägt eine besondere Verantwortung, auch unserer Umwelt gegenüber“, so der Firmeninhaber. Sein Credo ist klar: Ein
Pertinger-Herd steht nicht nur
für Produktqualität, sonder
auch für Nachhaltigkeit. <
H&W | März 2016
9
SÜDTIROL AKTUELL
Klimahouse expandiert nach China
Messe Bozen und Messe Frankfurt bringen Klimahouse nach China
n Die erste Auflage des internationalen Fachkongresses Klimahouse
China, die anlässlich der ISH China
Ende Mai 2016 in Peking stattfindet, ist vor allem eine Schulungsund Informationsplattform, die Inputs und Lösungen rund um das
Thema energieeffizientes Bauen
und Sanieren verbunden mit hoher
Wohnqualität bieten will.
China muss sich mit dem Thema
Green Economy auseinandersetzen, da es aufgrund des hohen
Energieverbrauchs seiner Gebäude der weltweit größte CO2Emittent ist. In China rechnet
man im Bereich der effizienten
Energiesysteme mit einem
Marktvolumen von rund 220
Milliarden Euro bis zum Jahr
2020. Nachhaltiges Bauen
schützt den Planeten und die Gesundheit seiner Bewohner und
bietet auch großen wirtschaftlichen Nutzen. ISH China der
Messe Frankfurt ist die größte
Fachmesse Asiens für Sanitär,
Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie für Anlagen im
Bereich der neuen Energien.
„Wir sind erfreut, dass Messe
Bozen ISH China als Plattform
ausgesucht hat, um Klimahouse
und damit die aktuellsten Themen für nachhaltiges Bauwesen
nach China und damit einem der
am stärksten wachsenden
Märkte weltweit zu bringen“,
meint Donald Wich, Geschäftsführer der Messe Frankfurt Italia: „Diese Zusammenarbeit bereichert das Angebot der Veranstaltung um interessante Themen
Vivat, crescat, floreat
90. Jahrgang der Zeitschrift „Der Schlern“
n Südtirols Monatszeitschrift für
Landeskunde feiert den 90. Jahrgang. In der Jubiläumsausgabe
blickt „Der Schlern“ zurück: Im
Mittelpunkt stehen die Menschen,
die die Zeitschrift in diesen neun
Jahrzehnten besonders geprägt
haben.
Gegründet
wurde
„Der
Schlern“ im Jahr 1920, in den
für Südtirol schweren Jahren
zwischen 1938 und 1945 ist er
nicht erschienen, deshalb beginnt der 90. Jahrgang erst
heuer. Auf insgesamt über
60.000 Seiten haben in diesen
Jahren zahlreiche Autorinnen
und Autoren gezeigt, wie vielfältig Landeskunde ist. „Der
Schlern“ erreicht eine Leserschaft in aller Welt, liegt an
Universitätsbibliotheken ge-
nauso auf wie an Archiven.
Ein Beitrag der Jubiläumsausgabe ist dem Gründer des
„Schlern“ gewidmet: Franz
Junger. Nach dessen Tod im
Jahr 1934 leitete Karl M.
Mayer bis 1965 die Geschicke
der Zeitschrift. Anschließend
war Karl Wolfsgruber war
Schriftleiter bis 1971. Ihm
folgte Hans Grießmair, er war
30 Jahre lang der Schriftleiter.
2006 übernahm Irmgard Flies
bis zu ihrem Tod 2014 die
Schriftleitung. Seither hat Beate Gatterer die Schriftleitung
inne. Zum Jubiläum gibt es ein
besonderes Geburtstagsgeschenk; Das „Schlern“-Register, das mti dem Jahr 1997 endet, soll fortgesetzt werden
und in den ersten Ausgaben
des Jahres 2017 erscheinen. <
und Anreize für den gesamten
Sektor.“ „In Südtirol sind die Arbeiten für ein KlimaLand Südtirol voll im Gange. Wir haben
uns mit dem Klimapaket 2050
ehrgeizige Ziele gesetzt und es
gibt noch viel zu tun, um sie zu
erreichen. Aber mit Sicherheit
sind wir auf diesem Gebiet eine
Modellregion“, so Armin Hilpold, Präsident der Messe Bozen:
„Diesen Weg werden wir unter
Beteiligung aller Akteure des
Sektors beharrlich weitergehen.
Messe Bozen schaut in die Zukunft: Die Zusammenarbeit mit
einem in China bereits präsenten
und erfahrenen Partner bietet
uns die Möglichkeit, den chinesischen Markt zu erkunden und
mit einem Kongress innerhalb
der ISH China einen weiteren
Schritt in Richtung internationale Vernetzung zu machen.“ <
Null Emission dank Wasserstoff in Bozen
Foto: Marco Parisi
BUCHVORSTELLUNG
Cinema.
Film in Südtirol seit 1945
Die Geschichte des Kinos in Südtirol
ist noch nie umfassend erzählt worden.
Auch dieses Buch wird die Lücke nicht
füllen, es versucht aber, einen Einblick zu geben, eine Zusammenschau
anzubieten, in der das deutsche und
das italienische Südtirol Beachtung
finden. Das ist gar nicht so einfach,
denn blinde Flecken in der Wahrnehmung sind in Südtirol fast schon naturgegeben.
In diesem Buch geht es um Kinosäle genauso wie um das Filmemachen und die Kulturarbeit rund um Film und Kino, es geht auch
um Menschen, die in irgendeiner Weise mit dem Kino zu tun
hatten oder haben.
„Cinema. Film in Südtirol seit 1945“
von Renate Mumelter in Zusammenarbeit mit Martin Kaufman
Edition Raetia 2015
ISBN 978-88-7283-536-4
10
H&W | März 2016
SÜDTIROL AKTUELL
Autonomieabkommen für Südtirol
Nationalpark Stilfser Joch und Festlegung der jagdbaren Tierarten
n Staatspräsident Mattarella hat
die vom römischen Ministerrat vergangenen Dezember genehmigte
Durchführungsbestimmung zum
Nationalpark Stilfser Joch unterzeichnet. Südtirol kann nun seinen
Parkanteil autonom verwalten. Einen weiteren Durchbruch in Sachen
Jagd gab in Rom: Südtirol und das
Trentino erhalten mehr Spielraum
bei den nicht-jagdbaren Wildarten.
„Die Verwaltung des Südtiroler
Parkanteils wird vom Land
übernommen. Die seit Jahrzehnten von Südtirol angestrebte autonome Verwaltung
des eigenen Flächenanteils am
Nationalpark Stilfser Joch ist
somit Wirklichkeit“. Das teilt
der Südtiroler SVP-Senator
Karl Zeller, Mitglied der Zwöl-
fer- und Sechser-Kommission,
in einer Aussendung mit. „Jene
zum Nationalpark Stilfser Joch
war eine der schwierigsten
Durchführungsbestimmungen,
der jahrelange und zähe Verhandlungen vorausgegangen
sind. Tatsächlich handelt es
sich um eine sehr wichtige autonomiepolitische Errungenschaft: Die Verwaltung unseres
Parkanteils erfolgt nun endlich
vom Land Südtirol und nicht
mehr wie bisher über Bormio.
Durch die autonome Verwaltung wird es möglich sein, den
Stilfser Joch Park aufzuwerten
und bürgernäher zu gestalten“,
so Zeller.
Südtirol und das Trentino erhalten mehr Spielraum bei den
nicht-jagdbaren Wildarten wie
Murmeltier und Steinbock.
Hierzulande dürfen die Tiere
seit Jahren nur aufgrund von
Sonderdekreten erlegt werden.
„Die nun vorliegende neue
Durchführungsbestimmung
sieht vor, dass erstmals den autonomen Provinzen von Bozen
und Trient die Zuständigkeit
eingeräumt wird, die jagdbaren Tierarten selbst festzulegen, sofern ein positives Gutachten des ISPRA (staatliche
Umweltbehörde) sowie des
Landwirtschaftsministeriums
und das Einvernehmen des
Umweltministeriums vorliegt“,
erklärt Zeller. Falls das Ministerium nicht innerhalb von 30
Tagen auf den Antrag des Landes antworte, gelte dieser als
genehmigt. „Natürlich kann
diese Sonderregelung nur dann
in Anspruch genommen werden, wenn eine stichhaltige
wissenschaftliche Begründung
vorliegt, bestimmte Voraussetzungen gegeben sind – wie
zum Beispiel eine MurmeltierÜberpopulation – und Auflagen eingehalten werden“, so
erklärte Zeller weiter. <
Im Bild der Ortler vom Stilfser Joch
aus gesehen. Foto: LPA
Auszeichnung
Natura2000
n Der europäische online Campingführer Camping.Info hat die
beliebtesten europäischen Campingplätze 2016 ermittelt. Unter
24.890 Campingplätzen ging
Camping Seiser Alm als Sieger
hervor.
n Um ein zusammenhängendes
europäisches ökologisches Netz zu
schaffen, wurden auch in Südtirol
Natura2000 Gebiete ausgewiesen.
Europas beliebtester Campingplatz
Camping Seiser Alm in Völs am
Schlern ist seit Jahren unter den
besten Campingplätzen Europas
zu finden und hat nun den
Sprung auf die Position eins ge-
schafft. Die Familie Mahlknecht
hat die Anlage im Jahr 1974 erbaut und führt diese mittlerweile in der zweiten Generation.
Besonders beliebt sind die Dolomiten Lodges, Unterkünfte
mit alpin-moderner Innenausstattung aus heimischem Zirmholz. Rang drei ging an Genießer&
Komfortcamping
Schlosshof Lana und Rang sechs
an den letzjährigen Sieger Caravan Park Sexten. <
Camping Seiser Alm in Völs am Schlern Foto: Camping Seiser Alm
Umwandlung in Besondere Schutzgebiete
Für 35 „Gebiete von Gemeinschaftlicher Bedeutung“ (GGB),
die in „Besondere Schutzgebiete“ umgewandelt werden müssen, hat die Landesregierung
das Verfahren eingeleitet. Gemäß der Flora Fauna Habitat
Richtlinie der EU vom Mai
1992 müssen die Mitgliedsstaaten für den Schutz von Arten
und Lebensräumen von gemeinschaftlicher Bedeutung Natura
2000 Schutzgebiete ausweisen.
Diese Gebiete sind weiters laut
Richtlinie innerhalb von sechs
Jahren nach Ausweisung in sogenannte „Besondere Schutzgebiete“ (BSG) umzuwandeln. Die
Umwandlung ist an die Festlegung spezifischer Entwicklungsund Erhaltungsmaßnahmen für
die einzelnen Gebiete gekoppelt.
„Für jedes Gebiet wurden Maßnahmen für Lebensräume und
Arten, deretwegen das Gebiet
als Natura2000 Gebiet anerkannt wurde, vorgeschlagen,
damit diese Lebensräume und
Arten erhalten werden, sich gegebenenfalls erholen und einen
stabilen Erhaltungszustand erreichen können“, erklärt Landesrat Richard Theiner. <
Castelfeder im Unterland Foto: LPA
H&W | März 2016
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SÜDTIROL AKTUELL
Gewonnene Jahre - Neues ZeitAlter für Frauen
Sonderausstellung im Frauenmuseum in Meran
n Das Frauenmuseum hat einen
Teil der Ausstellung „Die Gewonnenen Jahre – Neues ZeitAlter für
Frauen“ vom Frauenmuseum in
Fürth/Nürnberg übernommen,
die sehr viele Diskussionen und
Anerkennung bekommen hat. Dazu wurden lokale regionale Recherche und Beispiele eingebracht
sowie auch demografische Entwicklungen angeben. Künstlerinnen aus Südtirol setzen sich mit
dem Thema des Alterns auseinander. Ihre Werke sind integrierender Bestandteil der sehr interaktiven und abwechslungsreich gestalteten Ausstellung.
„Wenn ich älter bin, möchte
ich nicht jünger aussehen, sondern glücklich sein“. Immer
mehr Frauen werden immer
älter – sind das gewonnene
Jahre? Ja, denn die meisten
Frauen erwerben durch ihre
gestiegene Lebenserwartung
weltweit zusätzliche Lebenszeit bei noch relativ guter Gesundheit und häufig kaum eingeschränkter Aktivität. Die
meisten Menschen über 50
fühlen sich heute rund zehn
Jahre jünger als sie sind, das
subjektive Bild ist überwiegend von Zufriedenheit mit
dem eigenen Leben und von
Optimismus geprägt. Was aber
machen Frauen mit der „gewonnenen Zeit“, wie erleben
sie den Lebensabschnitt nach
Erwerbstätigkeit und Familienpflichten? Eine Lebensphase,
die im Gegensatz zu anderen
Lebensphasen, frei und gestalt-
bar erscheint. Keine fremdbestimmten Aufgaben, keine Verhaltsregeln mehr. Die Sonderausstellung
„Gewonnene
Jahre“ fragt: Wie werden diese
Jahre zu neuer Lebensqualität?
Was können Frauen tun? Was
probieren Sie aus und welche
Erfahrungen machen Sie? Machen Frauen einfach „weiter
so“ oder gehen sie einen neuen
Weg, wagen sie den Umbruch
und Neubeginn? Braucht es einen Neubeginn?
<
Die Ausstellung ist noch bis Ende September zu sehen.
Foto: museia.it
Gutes tun: für Körper, Geist und Seele
Genusstage für Frauen im Kloster Neustift
19. bis 22. Mai 2016
Termin: vom 19. bis 22. Mai 2016
Ort: Vahrn bei Brixen, im Bildungshaus Kloster Neustift
Preis: 450 Euro im Einzelzimmer mit Vollpension und umfassende Seminar-Einheiten mit qualifizierten
Referentinnen.
Ausführliches Programm und Informationen: [email protected] oder 0039 0471 309176
Fotos: Pixelio.de/
Zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Maria Malleier und Maria Luise
Schuurbiers erfahren Sie bei einer gemeinsamen Kräuterwanderung mit
Kräuterreferentin Christiane Gruber Vieles zur Kraft der heimischen Kräuter,
zu deren Anwendungsgebieten und können bei der gemeinsamen Verarbeitung
verschiedene Möglichkeiten selbst erproben. Die Referentin Monika Engl, diplomierte Kneipp- und Gesundheitstrainerin, vermittelt Ihnen alles rund ums Thema
Kneippen und zeigt Ihnen Möglichkeiten, die Selbstheilungskräfte zu stärken, Gesundheit mit altbewährten
Hausmitteln zu erhalten und wie Sie dem Körper, dem Geist und der Seele etwas Gutes tun können.
Das Bildungshaus Kloster Neustift in Vahrn bei Brixen bietet die richtige Umgebung für diese gemeinsame
Auszeit, und neben der Entspannung kommt auch dank der mediterranen und traditionellen Südtiroler Küche,
zusammen mit dem hauseigenen Weingut des Kloster Neustifts, der kulinarische Genuss nicht zu kurz!
Reiner Sturm, Jörg Brinckheger, Michael Krah, uschi dreiucker
Die Genusstage für Frauen bieten wunderbare Voraussetzungen um vom
Alltag abzuschalten und neues Wissen und neue Kraft zu tanken.
12
?
H&W | März 2016
NÜTZLICHES
Sie fragen, Experten antworten
Italienisches und internationales Erbrecht
TREFF.Heimat im September
n Im Rahmen des Vortrages vom
21. Jänner für den TREFF.Heimat
hat Rechtsanwalt Thomas Wörndle die wichtigsten Grundsätze des
italienischen Erbrechts erläutert.
Gleichzeitig wurden die Grundzüge des länderübergreifenden internationalen Erbrechts mit besonderem Augenmerk auf die umliegenden Nachbarländer und die
EU-Erbrechtsverordnung angesprochen, die im Wesentlichen seit
August 2015 wirksam wird.
Italienisches Erbrecht
Erbfolge ohne Testament
Wenn jemand bei seinem Ableben keine letztwillige Verfügung
hinterlässt, wird die Erbfolge
vom Gesetz geregelt, welches
vorsieht, dass die Verwandten
bis zum sechsten Grad sowie
der Ehepartner erbberechtigt
sind: siehe Tabelle unten.
Dem Ehepartner stehen überdies das Wohnungsrecht an
der als Familienwohnsitz genutzten Wohnung sowie das
Gebrauchsrecht an deren Einrichtung zu.
Stirbt der Erblasser ohne Verwandte innerhalb des sechsten
Grades und ohne Ehegatten,
erbt der Staat.
Die Erbberechtigten erben jeweils eine Quote des gesamten
Vermögens und so auch jedes
einzelnen Vermögenswertes,
d.h. erben z.B. drei Kinder
drei Wohnungen des Vaters, so
steht jedem Kind eine Quote
von einem Drittel an jeder
Wohnung zu.
Die gesetzliche Erbfolge (ohne Testament)
Erben
Erbvermögen
Ehepartner
Alles
Ehepartner und 1 Kind
1/2 Kind
1/2 Ehepartner
Ehepartner und
mehrere Kinder
1/3 Ehepartner
2/3 Kinder
Ehepartner, Eltern
und Großeltern
2/3 Ehepartner
1/3 Verwandte
1 Kind
Alles
Mehrere Kinder
Alles zu gleichen Teilen
Eltern oder Großeltern
Alles zu gleichen Teilen
Ehepartner, Eltern, Großeltern
und Geschwister
2/3 Ehepartner
1/4 Eltern bzw. Großeltern
1/12 Geschwister
Ehepartner und Geschwister
2/3 Ehepartner
1/3 Geschwister
Eltern, Großeltern
und Geschwister
1/2 Eltern oder Großeltern
1/2 Geschwister
Geschwister
Alles zu gleichen Teilen
Andere Verwandte bis zum
6. Grad
Alles zu gleichen Teilen
Ausgleichspflicht
Die Nachkommen und der
Ehegatte des Erblassers müssen, wenn sie in der Erbfolge
zusammentreffen, die Schenkungen, die sie vom Verstorbenen erhalten haben, ausgleichen, außer wenn sie der Verstorbene davon befreit hat.
Somit werden zu Lebzeiten
erhaltene Schenkungen zwischen diesen Personen auf deren Erbanteil angerechnet. Der
Erblasser kann sie bei der
Schenkung oder in seinem Testament von der Ausgleichspflicht befreien.
Erbfolge mit Testament
Der Erblasser kann über sein
Vermögen durch ein Testament
verfügen. Ein Testament kann
von jedem Volljährigen, der
nicht voll entmündigt ist oder
zum Zeitpunkt der Abfassung
unzurechnungsfähig ist, gültig
verfasst werden. Das Testament
soll Ausdruck des letzten Willens des Erblassers sein und
kann daher jederzeit widerrufen oder abgeändert werden.
Testamentsformen
Das eigenhändig
geschriebene Testament
Um gültig zu sein, muss dieses
Testament allein vom Erblasser
zur Gänze mit der Hand geschrieben, datiert und unterzeichnet werden. Wer ein eigenhändig geschriebenes Testament in Verwahrung hat (Notare, Rechtsanwälte, Wirtschaftsberater, Private) muss
dieses bei Ableben des Erblassers einem Notar zur Veröffent-
lichung aushändigen. Ein eigenhändig geschriebenes Testament muss, um erfüllt werden
zu können, im Original vorliegen, daher ist auf eine sichere
Aufbewahrung zu achten.
Das öffentliche Testament
Das öffentliche Testament
wird von einem Notar in Gegenwart zweier Zeugen in einer öffentlichen Urkunde verfasst. Der Erblasser erklärt vor
dem Notar in Gegenwart der
Zeugen seinen Willen, der vom
Notar schriftlich festgehalten
wird. Anschließend verliest
dieser den Text, welcher vom
Erblasser, den Zeugen und
vom Notar selbst unterschrieben werden muss.
Das geheime Testament
Das geheime Testament kann
vom Erblasser selbst oder von
einer anderen Person geschrieben werden. Falls es vom Erblasser eigenhändig geschrieben
wird, reicht eine Unterschrift
am Ende. Wurde es gänzlich
oder teilweise von einer anderen
Person oder nicht handschriftlich vom Erblasser verfasst, so
muss es der Erblasser am Ende
jedes halben Bogens (ein Bogen
sind vier Seiten) unterzeichnen.
Das Testament wird in einem
Umschlag versiegelt und einem
Notar in Anwesenheit von zwei
Zeugen überreicht.
Das Pflichtteilsrecht
Der Gesetzgeber sieht für den
Ehepartner, die ehelichen und
unehelichen Kinder sowie die
ehelichen Vorfahren (Eltern,
H&W | März 2016
Großeltern usw.) Pflichtteile
vor: siehe Tabelle rechts.
Trotz dieser Bestimmungen
könnte der Erblasser zu Lebzeiten durch Schenkungen
über sein gesamtes Vermögen
verfügen und so die Pflichtteilsberechtigten um ihren Anspruch bringen. Um dies zu
verhindern, bestimmt der Gesetzgeber, dass die zu Lebzeiten des Erblassers gemachten
Schenkungen bei der Berechnung des Pflichtteils mitberechnet werden müssen. Es
wird hierbei der Wert der
Schenkungen zum Zeitpunkt
des Ablebens herangezogen.
Der Wert der Schenkungen
wird zum Todeszeitpunkt bestimmt, wobei eventuell getätigte Investitionen in Abzug
gebracht werden können.
Eine besondere Regelung betrifft das Pflichtteilsrecht des
Ehepartners. Dem Ehepartner
stehen das Wohnungsrecht an
der als Familienwohnsitz genutzten Wohnung, sowie das
Gebrauchsrecht an deren Einrichtung zu.
Internationales Erbrecht
Das internationale Erbrecht
befasst sich mit Erbfällen mit
einem Bezug zu zwei oder
mehreren staatlichen Rechtsordnungen. Z.B. Es verstirbt
ein italienischer Staatsbürger
mit Wohnsitz und Vermögen
in Deutschland. Dieser Erbfall
enthält drei der für das internationale Erbrecht wichtigsten
Anknüpfungspunkte an eine
Rechtsordnung:
1. Staatsangehörigkeit
2. Wohnsitz
Nächster
13
NÜTZLICHES
3. Lageort des Vermögens.
Welcher Anknüpfungspunkt in
solchen Fällen ausschlaggebend ist und welche Rechtsordnung demzufolge bei der
Abwicklung der Erbschaft
oder im Streitfall zur Anwendung kommt, wird von den Bestimmungen des internationalen Privatrechtes (IPR) festgelegt. Da jeder Staat eigene
IPR-Bestimmungen hat, kann
es zu verschiedenen und auch
widersprüchlichen Ergebnissen
kommen. Internationale Erbrechtsfälle können sich daher
als sehr komplex erweisen.
Um eine Vereinheitlichung und
Rechtssicherheit auf europäischer Ebene zu erzielen, wurde
kürzlich die sogenannte EUErbrechtsverordnung verabschiedet.
frei verfügbarer Teil
Ehepartner
1/2
1/2
Ehepartner und
1 Kind
1/3 Ehepartner
1/3 Kind
1/3
1/4 Ehepartner
1/2 Kinder
1/4
Ehepartner, Eltern
und Großeltern
1/2 Ehepartner
1/4 Verwandte
1/4
1 Kind
1/2
1/2
Mehrere Kinder
2/3
1/3
Eltern oder
Großeltern
1/3
2/3
Pflichtanteile beim Erben
Erblassers zum Zeitpunkt seines Todes bestimmt. Verstirbt
z.B. ein italienischer Staatsbürger mit gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland, so kommt
auf die gesamte Erbfolge deutsches Recht zur Anwendung.
Die EU-Verordnung gibt allerdings keine Definition des gewöhnlichen Aufenthaltes vor
und überlässt die entsprechende Interpretation somit
den nationalen Gerichten.
Durch die „Rom-V“ Verordnung (EU) Nr. 650/2012, die
auf die Rechtsnachfolge von
Personen Anwendung findet,
die seit dem 17.8.2015 verstorben sind, werden einheitliche Regeln darüber festgelegt,
welches Erbrecht auf einen internationalen Erbfall anzuwenden ist. Weiters wurde ein europäisches Nachlasszeugnis
eingeführt. Nach wie vor nicht
geregelt ist hingegen die Besteuerung von internationalen
Erbrechtsfällen.
Rechtswahl
Die EU-Erbrechtsverordnung
sieht auch die Möglichkeit vor,
eine Rechtswahl zu treffen,
d.h. eine Person kann mit einer
Verfügung von Todes wegen
(Testament) das Recht des
Staates wählen, dem sie zum
Zeitpunkt der Rechtswahl
oder ihres Todes angehört.
Z.B. Ein italienischer Staatsbürger mit gewöhnlichem Aufenthalt bestimmt mittels Testament, dass auf seine gesamte
Erbfolge italienisches Recht
Anwendbares Recht
Das anwendbare Recht wird
durch die EU-Erbrechtsverordnung einheitlich für alle EUMitgliedstaaten nach dem gewöhnlichen Aufenthalt des
TREFF•Heimat
Foto: Walter Dejori
Informationen bei Südtiroler in der Welt,
Tel. 0471 300213 oder [email protected].
Pflichtteil
Ehepartner und
mehrere Kinder
EU-Erbrechtsverordnung
Stadtbesichtigung Glurns und Besuch der Whisky-Brennerei Puni
14. April 2016
Erben
zur Anwendung kommt.
Siehe auch Heimat & Welt Oktober 2015.
Gerichtsstand
Für die Entscheidungen in Erbsachen sind die Gerichte jenes
EU-Mitgliedstaates zuständig,
in welchem der Erblasser zum
Todeszeitpunkt seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte.
Ferner wird durch die EU-Erbrechtsverordnung ein europäischer Erbschein („europäisches Nachlasszeugnis“) eingeführt, dessen Verwendung für
die Erben jedoch nicht verpflichtend ist. Der europäische
Erbschein ersetzt auch nicht
die bisher verwendeten staatsinternen Nachlasszeugnisse.
> Thomas Wörndle
Rechtsanwalt
Wörndle bietet montlich eine
kostenlose Beratung für KVW
Mitglieder an. Informationen
unter Tel. 0471 300214
14
INTERN
H&W | März 2016
Spielenachmittag in fröhlicher Runde
Südtiroler in Stuttgart
n Die letzte Veranstaltung im
Vereinsjahr 2015 war ein Spielenachmittag. Es war eine große
Spieltischrunde in weihnachtlicher
Atmosphäre. Sigi und Waltraud
freuten sich über die zahlreichen
Mitspieler.
Mit Eifer und Spielehrgeiz saßen alle an den Tischen, die
Stifte in der Hand, die Scheine
vor sich liegen, die Kugeln
rollten – die mit Spannung erwarteten Glückszahlen rief
Sigi in die Runde – dann laut
und vernehmlich: Bingo! – der
Gewinner strahlte, denn ein
Preis ward ihm gewiss. Die
nächste Runde konnte beginnen und immer wieder auch
die Hoffnung, selbst einen
Preis mit nach Hause nehmen
zu dürfen. Als Überraschung
hatte Waltraud die Gewinnerpreise liebevoll weihnachtlich
verpackt. Für die Gewinner
war an diesem Tag schon
„Weihnachten“ – doch sollte
heute keiner mit leeren Händen nach Hause gehen – für
alle anderen gab es einen
Trostpreis.
Mit einem Weihnachtsgeschenk bedankten sich die begeisterten Mitspieler bei Waltraud und Sigi für die gute Organisation und Durchführung
der Spielenachmittage. Anschließend saßen unsere Kart-
Der Spielnachmittag kommt bei
den Besuchern immer gut an.
ler bei einem „Watter“ bis in
die späten Abendstunden noch
beieinander.
> P. Goller
Gnocchi, Frittatten und Knödel
Südtiroler in Nordrhein-Westfalen
n Viele Köche verderben angeblich den Brei. Die Südtiroler in
NRW ließen sich davon nicht
beirren und pilgerten an zwei
Abenden zahlreich zum Kochen
in die Großküche von In Via nach
Köln.
Das Resultat des emsigen Treibens konnte sich trotz Bienenhausatmosphäre durchaus sehen lassen. Während die Königinnen erhaben Regie führten und mit den Kochlöffeln
dirigierten, waren die Drohnen - erkenntlich an ihren
blauen Schürzen - für die
niedrigen Dienste zuständig.
Sie schälten und schnibbelten
fleißig und rollten unermüdlich den Teig, um dann mit der
Maschine handgemachte Nudeln hervorzuzaubern. Der
Küchencrew war es wieder gelungen ein ausgewogenes Programm auf die Beine zu stellen. Unverkennbar war der
mediterrane Einfluss, denn am
Freitag gab es Bandnudeln mit
Lachs und am Samstag standen Gnocchi in allerlei Variationen auf dem Programm
(selbstgemacht natürlich). Tra-
ditionelle Gerichte durften
auch nicht fehlen: Frittatensuppe erinnerte an Mutters
Küche und Speckknödel sind
nun mal nicht wegzudenken,
wenn Südtiroler an die Töpfe
rufen. Ein Blick in die Runde
zeigte durchwegs zufriedene
Gesichter, selbst Sonderwünsche gingen in Erfüllung. Ein
guter roter Tropfen trug an
beiden Tagen erheblich zur
ausgelassenen Stimmung bei.
Vergeblich wartete man jedoch auf das Erscheinen des
ZDF - die Verhandlungen mit
dem Zweiten scheinen sich
doch noch etwas in die Länge
zu ziehen.
> Egon Santer
H&W | März 2016
15
INTERN
Törggele-Veranstaltung
Südtiroler in Hamburg
VEREINSKALENDER
APRIL 2016
1. April
Südtiroler in Augsburg
Monatstreffen im Vereinsraum
2. April
Südtiroler in Kufstein/Wörgl
Südtiroler in Innsbruck
Hoangart
Hoangart
3. April
Südtiroler in Nordrhein-Westfalen
Mitgliederversammlung in Köln
6. April
Südtiroler in Innsbruck
Südtiroler in Kitzbühel
Gitschler Wanderung zum Graf-FerdinandHaus im Kühtai
Hoangart
7. April
Südtiroler in München
Südtiroler in Landeck/Zams
Sport
Hoangart
8. April
Südtiroler in Oberösterreich Hoangart mit dem Verein der
Südtiroler in Linz
9. April
Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in München
Südtiroler in Kitzbühel
Hoangart mit dem Verein der
Südtiroler in Wels
Planetarium
Tirtlen-Krapfenessen
13. April
Südtiroler in Oberösterreich Hoangart mit dem Verein der
Südtiroler in Steyr
15. April
Südtiroler in Salzburg Stadt
Südtiroler in München
Monatsversammlung
Film Option
16. April
Südtiroler in Hamburg
Südtiroler in Nordrhein-Westfalen
Südtiroler im Engadin
Bosseln
Brauereiführung in Düsseldorf
Vorstandsreise (bis 17.4.)
Heimat & Welt-Lesereise: 20. bis 23. Oktober
17. April
Südtiroler in Hessen
Besuch der Vogelburg Weilrod (Vogelpark)
Die Stadt Aosta, auch „Rom der Alpen“ genannt, hat aufgrund ihrer
tausendjährigen Geschichte sehr viel römische Sehenswürdigkeiten
zu bieten. Die Region bietet Spitzenweine, Käse in unterschiedlichen
Geschmacksrichtungen, Wurstwaren mit ganz speziellen Herstellungsmethoden, verfeinert mit dem Aroma von Bergkräutern.
20. April
Südtiroler in München
Südtiroler in Reutte
Kaffeekränzchen
Jahreshauptversammlung
21. April
Südtiroler in Schwaz, Innsbruck, Kufstein
Ausflug Staffelsee
22. April
Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Vorarlberg/Dornbirn
Südtiroler in Kitzbühel
Frühlingsfahrt mit dem Verein der
Südtiroler in Steyr
Hoangart
Blütenfahrt nach Südtirol
23. April
Südtiroler in Hallein
Südtiroler in Innsbruck
Kegel- und Asphaltstock-Turnier
Tirtlnachmittag
24. April
Südtiroler in Bodensee-Oberschwaben-Allgäu
Frühjahrswanderung
28. April
Südtiroler in Bischofshofen
Südtiroler in Salzburg Stadt
Vereinsabend
Südtirol Reise (bis 1.5.)
29. April
Südtiroler in Oberösterreich Maibaumaufstellen in der Stadt Linz
n Wie jedes Jahr im Herbst fanden sich wieder die Mitglieder
und Südtirolfreunde des Südtirolvereins Hamburg zum Törggelen
im Kleingartenvereinshaus ein.
Nach dem gewohnten Kaffee
und Kuchen wurden wieder
typische Südtiroler Spezialitä-
ten wie Speck, Käse, Wein
und leckere Kastanien serviert.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Musiker
Duo „Franz & Franz“ aus
Südtirol, sie sorgen für eine
gute Laune bis in die späten
Abendstunden.
<
Aosta für Genießer
Informationen und Anmeldung: bei KVW Reisen unter
www.kvw.org/reisen, [email protected], Tel. 0039 0471 309919
TERMINE
Sommertreffen in Brixen/Milland
Am Samstag, 25. Juli, findet das Sommertreffen für die Südtiroler
in der Welt und ihre Angehörigen in Brixen und Milland statt.
Heimatfernentreffen in Welschellen und Mühlwald
Am 28. und 29. Mai in der Gemeinde Mühlwald;
am 11. September in Welschellen.
Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen
PORTRÄT
Südtirol wird kreativer
David Calas, Architekt in Wien
n Der Bozner David Calas ist
selbstständiger Architekt, Urbanist und Lehrbeauftragter an der
Technischen Universtät Wien.
Was hat Sie dazu bewogen ins
Ausland zu gehen?
Calas: Andere Länder hatten
für mich immer eine besondere
Anziehungskraft. Durch das
Reisen hat sich der Wunsch
nach einem anderen Lebensumfeld verstärkt. Mit 19 Jahren
und der Matura in der Tasche,
begleitet von einer ausgeprägten
Sturm-und-Drang Zeit, wollte
ich einfach aus Südtirol weg.
Mein primärer Wunsch war der
Abnabelungsprozess und die
Erfahrung, auf sich alleine gestellt zu sein. Ich entschied
mich ganz spontan für Wien,
einer nicht allzu fernen Destination, um dort zu studieren.
Die Entscheidung fiel ebenfalls
spontan auf Architektur, diese
bereue ich bis heute noch nicht.
Was hat Sie bewogen im Ausland
zu bleiben? Welche Erfahrungen
haben Sie gemacht?
Calas: Anfangs stellt man sich
eine gänzlich unbekannte Stadt
und die bevorstehenden Erlebnisse darin äußerst fantastisch
vor. Bald jedoch holt die Realität einen auf den Boden der Tat-
sachen zurück. Die erste Zeit
war ziemlich hart, da ich auf
mich gestellt war, weshalb auch
etwas Heimweh aufkam, da das
vertraute Umfeld fehlte. Doch
mit der Zeit erlernte ich die nötige Gelassenheit, wodurch sich
ein tolles Lebensgefühl in der
neuen Umgebung entwickelte.
Die Studienzeit war zwar intensiv, jedoch konnte ich diese
auch zum Teil mit all ihren Facetten auskosten, die eine Stadt
wie Wien bietet. Die Entscheidung im Ausland zu bleiben
kam unmittelbar nach Studien­
ende, da mir äußerst verlockende Jobs angeboten wurden.
Der Reiz als Architekt an tollen
Projekten zu arbeiten und Wien
als Drehscheibe von Zentralund Osteuropa zu nutzen, war
ausschlaggebend für einen weiteren Verbleib im Ausland. Von
Wien aus konnte ich an verschiedenen Projekten in Kroatien, Serbien, Slowenien jedoch
auch in Südtirol arbeiten, weshalb die kulturelle Einsicht
wuchs ohne die eigenen Wurzeln zu missen. Hinzu kam dann
vor einigen Jahren die Lehre an
der TU Wien, die mich immer
wieder in verschiedenen Studentenprojekten, unter anderem
auch in Südtirol, involviert
sieht. Durch meine Selbststän-
STECKBRIEF
David Calas
- 25.9.1984 geboren und aufgewachsen in Bozen
- Oberschule für Geometer
- Architektur in an der TU Wien
- Studium der Politikwissenschaften (Bachelor)
- Lebt und arbeitet in Wien
- Gründung des eigenen Archtitekturbüros
STUDIO CALAS – build - social cultural - sustain
- URBAN SYNC – City yourself
- Lehrbeauftragter an der TU Wien – Abteilung für Wohnbau
und Entwerfen
digkeit (STUDIO CALAS) und
als Gründer einer Startup
(URBAN SYNC) konnte ich
Wien auch von unternehmerischer Seite kennen- und schätzen lernen. Die kreative Energie
ist enorm und ansteckend!
Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?
Calas: Mein Weggang liegt bereits zwölf Jahre zurück, weshalb sich einiges getan hat. Abgesehen von den traditionellen
Strukturen, diese finde ich äußerst wichtig wenn sie mit der
Zeit re-interpretiert werden,
möchte ich mich nur auf die positiven Veränderungen in Südtirol beziehen. Ich merke, dass
sich eine Veränderung anbahnt,
die in der Selbstorganisation interessierter Menschen liegt. Das
Anpacken erfolgt dynamischer,
kreativer und immer öfters abseits von öffentlich-politischen
Institutionen. Mit der Lage Südtirols, der Plurilingualität und
dem aufkommenden Esprit entsteht eine gewisse Attraktivität.
Diese finde ich als seine sehr
wichtige, jedoch auch ausbaufähige Veränderung.
Fühlen Sie sich noch als Südtiroler? Wie würden Sie heute Ihre
Identität beschreiben?
Calas: Südtirol hat mich geprägt
und wird mich in Zukunft prägen, weshalb ich Südtiroler bin!
Falls unzustellbar bitte zurück an:
David Calas ist öfters für Projekte
in Südtirol Foto: www.svenwuttej.com
Ich sehe Identität jedoch nicht
als territoriale Grenzlinie, sondern auch als Ausgangspunkt für
weitere kulturelle Erfahrungen.
Was wünschen Sie sich für die
Zukunft Südtirols?
Calas: Dass es sein Potential
erkennt, dieses auch nutzt und
das nicht nur in internen Beziehungen. Das gute „Standing“ Südtirols sollte zur
Schaffung einer kulturellen
Verbindungsachse im zentraleuropäischen Raum verwendet
werden.<
Für Österreich:
Gesamtverband der Südtiroler in Österreich
Für Deutschland:
Zeughausgasse 8
Verband der Südtiroler Vereine
A-6020 Innsbruck
in der Bundesrepublik Deutschland
c/o INVIA Köln e.V.
Für die Schweiz:
Stolzestraße 1a
Südtiroler Verein Zürich und Umgebung
D - 50674 Köln
c/o Arthur Altstätter
Auhaldenstrasse 26
CH-8427 Rorbas