Studium Forum Politik Hausärzte: Aussteiger unter den Ärzten, oder? „Bilden wir die Richtigen aus? Und bilden wir richtig aus?“, hat sich die Gesellschaft der Hochschullehrer für Allgemeinmedizin gefragt. Die Antwort ist schwer, zeigt aber eines: Um Hausärzte ranken sich an Unis einige Mythen. Ein weiteres Ergebnis: Der HausarztBeruf hat bei Studierenden durchaus Potenzial. Immerhin 37 Prozent können sich vorstellen, sich „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ als Hausarzt niederzulassen, wenn sie die Facharztausbildung abgeschlossen haben. An Platz eins rangiert aber die Tätigkeit in der Klinik (72 Prozent). Es stellt sich also die Frage: Warum finden von den stark Interessierten später im Schnitt nur zehn Prozent den Weg in die Allgemeinmedizin? „Es gibt viele Mythen und Vorurteile gegen die Allgemeinmedizin“, ist Prof. Rüdiger 36 Serie Nachwuchssicherung Folge 7 Jacob von der Uni Trier überzeugt, der das Berufsmonitoring ausgewertet hat. Ein Beispiel: Hausärzte würden etwa als Aussteiger gesehen, die mit dem harten Klinikalltag nicht zurechtkämen. Auch meinten viele, dass man schlecht verdiene, die Tätigkeit langweilig sei – und wenn es mal interessant werde, müsse man überweisen. Allerdings geben die Studierenden auch an, sie fühlten sich nicht gut über die Arbeitsbedingungen und Anforderungen in der ambulanten Versorgung informiert. Ein guter Nährboden für Vorurteile. Ärzte: wichtige Multiplikatoren Träumen vom späteren Alltag: Die Tätigkeit als Hausarzt erfüllt vieles von dem, was sich Medizinstudierende wünschen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Allgemeinmedizin künftig an allen medizinischen Fakultäten vertreten ist. Das unterstreicht auch Jacob: „Ärzte sind die wichtigsten Multiplikatoren für Studierende, um Informationen über Berufsfragen zu erhalten.“ Nicht nur werden praktizierende Ärzte mit Abstand am meisten konsultiert, wenn es um Fragen zur späteren ärztlichen Tätigkeit geht, sie genießen auch seitens der Studierenden das höchste Vertrauen. Dass die Mythen mit dem hausärztlichen Alltag kaum etwas zu tun haben, belegen Befragungen von Quereinsteigern und angehenden Allgemeinmedizinern. „Alle haben angegeben, sie hätten sich die Weiterbildung in Allgemeinmedizin leichter vorgestellt“, Der Hausarzt 16/2015 Foto: krefografie - Fotolia Es ist paradox: Das Medizinstudium wird immer begehrter, der Nachwuchsmangel bei einigen Fachärzten, allen voran Allgemeinmedizinern, wächst aber stetig. „Von 2000/2001 bis heute hat sich die Wartezeit auf einen Studienplatz für Medizin von vier auf zwölf Semester verlängert“, berichtet Dr. Irmgard Streitlein-Böhme, die an der Medizinischen Fakultät in Freiburg das Studiendekanat leitet. Selbst Abiturienten mit einem Notenschnitt von 1,9 müssten inzwischen mit einem Jahr Wartezeit rechnen. Denn derzeit würden sich etwa 40.000 Interessenten auf 10.000 Plätze bewerben. Sehr verschiedene Auswahlverfahren erschwerten den Bewerbungsprozess zusätzlich. Dabei erhalten die meisten (54 Prozent) über diesen Weg einen Platz, wie das Berufsmonitoring Medizinstudenten von 2014 zeigt. Forum Politik erläutert Dr. Ute Schnell vom Uniklinikum Halle. In ihrem Weiterbildungsverbund hat sie Quereinsteiger befragt. Auch waren alle überzeugt, mit dem Wechsel zur Allgemeinmedizin die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Das weiß auch Dr. Marco Roos von der Jungen Allgemeinmedizin Deutschland (JADE): 90 Prozent der Ärzte in allgemeinmedizinischer Weiterbildung (ÄiW) würden diesen Weg wieder wählen. „Die Allgemeinmedizin zeichnet sich durch eine hohe Berufszufriedenheit aus“, meint Roos. Er ist sich auch sicher, wie man die Studierenden für das Fach begeistern kann. „Wir müssen schon im Studium vermitteln, dass es eine hohe Übereinstim- mung gibt zwischen den Wünschen der Studierenden, wie sie sich ihren Beruf vorstellen, und der Realität, wie sie die Ärzte in allgemeinmedizinischer Weiterbildung erleben“, erklärt Roos. So möchten Medizinstudierende später ▪▪ Familie und Beruf gut vereinbaren können (95 Prozent), ▪▪ abwechslungsreich arbeiten (93 Prozent), ▪▪ flexible Arbeitszeiten haben (84 Prozent), ▪▪ gut verdienen (82 Prozent) sowie ▪▪ die Krankengeschichte und Lebensverhältnisse der Patienten kennen (72 Prozent). Alle fünf Aspekte spiegeln den Alltag von Hausärzten wider. Nach den Erfah- rungen der Nachwuchs-Hausärzte können Familie und Hausarzt-Tätigkeit gut aufeinander abgestimmt werden. Der Alltag ist geprägt durch Patienten mit einem breiten Krankheitsspektrum – also vielseitig und abwechslungsreich. Als „eigene Chefs“ können sie ihren Alltag flexibel und unabhängig einteilen. Auch sind die ÄiW der Meinung, dass man als Allgemeinmediziner angemessen verdient. Und: Hausärzte begleiten ihre Patienten und deren Familien oft ein Leben lang, sodass sie als einzige Fachärzte den ganzheitlichen Zugang zu ihren Patienten haben. Johanna Dielmann-von Berg Quelle: 40. GHA-Symposium, Baierbrunn, 13./14. Juni 2015 Praxisbörse PLZ 1 Termin: 01.07.2016 Hausarztpraxis in Berlin Lichtenberg zum 01.07.2016 aus Altersgründen abzugeben. Hohe Scheinzahl, verkehrsgünstige Lage. Kontakt: medizin + medien Verlag, Chiffre HA 8-15, Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Foto: Fotolia PLZ 2 Termin: Juli 2016 / nach Absprache Schöne Landarztpraxis, Großraum Bremen sucht jungen Allgemeinmediziner oder hausärztlichen Internisten zur Kooperation/ Weiterführung. Kostengünstige und kooperative Lösungen für Sie, flexible Arbeitszeiten, gesicherter u. wachsender Patientenzuwachs im schönen, eigenen u. freistehendem Praxishaus ab Juli 16 oder nach Absprache. Kontakt: medizin + medien Verlag, Chiffre HA 7-15, Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln PLZ 3 Termin: ab sofort Teilzeitstelle als angestellter Arzt oder Ärztin in hausärztlich-internistisch geführter Praxis/Palliativmedizin/hausärztliche Geriatrie für sofort anzubieten! Sehr gutes Arbeitsklima! Nettes Praxisteam!!! Ein- Der Hausarzt 16/2015 zugsgebiet: ländlich/Kleinstadt. Sehr gute Verkehrsanbindungen in alle Richtungen Kontakt: [email protected] mächtigung liegt vor. Kontakt: Tel. 027211551 oder [email protected] oder [email protected] PLZ 4 Termin: ab 2016 Gut gehende langjährige allgemeinmed. Praxis in hübschen Örtchen (ca. 10000 Einw.) abzugeben. Geringe Bereitschaftsdienste (6-8/Jahr). Abgabe flexibel ab 2016 (anfängliche gemeinsame Tätigkeit möglich). Kontakt: medizin+medien Verlag GmbH, Chiffre HA 4-2015, Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln PLZ 5 Termin: spätestens 01.04.2016 Alteingesessene hausärztliche Praxis in liebenswerter Kleinstadt im Kreis Olpe/Sauerland abzugeben. Überdurchchnittliche Scheinzahl, geregelter Notdienst, alle Schulen und Konfessionen am Ort, gute Autobahnanbindung A 45/A 4. Vorhergehende Mitarbeit möglich, Weiterbildungsermächtigung 12 Monate. Möglichkeit einer neuen Gemeinschaftspraxis mit benachbarter Praxis möglich. 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Bei ernsthaftem Interesse Tel. 0175-4777 912 PLZ 9 Termin 2016 Gut eingeführte, umsatzstarke Allgemeinarztpraxis mit versiertem Praxisteam als Einzel- oder Doppelpraxis im westlichen Landkreis Bayreuth im Jahr 2016 abzugeben. Weiterbildungsermächtigung vorhanden. Zuschriften an medizin + medien Verlag, Chiffre HA 9-15, Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln So funktioniert’s: Ihr Kontakt für eine Klein anzeige rund um Ihre Praxis: mm medizin + medien Verlag GmbH, Barbara Kanters, [email protected] Mitglieder im Deutschen Hausä rzteverband können zweimal im Jahr eine kostenlose Kleina nzeige platzieren. 37
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