Sprachsensibel unterrichten

Nr. 49 | 2016
Sprachsensibel
unterrichten
ZUM THEMA
UNTERRICHTSIDEEN
4 Zur Sache
Unterricht gestalten
Schülerorientiert und sprachsensibel
14 Der Schulanfang ist keine „Stunde Null“
Die Starterklasse: Kooperation mit dem
Elementarbereich
Anja Wildemann und Claudia Rathmann
1
Susanne Huttanus
8 Lernvoraussetzungen
Mehrsprachigkeit und sprachsensibler Unterricht
Sprachliche Fähigkeiten und Bildungserfolg
17 Jeder für sich und alle gemeinsam
Eine Unterrichtsidee zum kooperativen Lesen
1–2
Claudia Rathmann und Viola Papenfoht
Ingrid Gogolin
20 Gib mir ein Wort
Individuelles Lernen mit einem Bilderbuch
11 Beobachten & Bewerten
Sprachliche Kompetenzen ermitteln
Wie Sie sich ein differenziertes Bild machen
2
Sonja Birkle
23 Manege frei für den Knotentrick!
Lesen – handeln – präsentieren
Sarah Fornol
2–4
Claudia Rathmann
26 Sprachsensibel unterrichten: die Kartei
Lernbeobachtung – Unterrichtsgestaltung –
Lehrerhandeln
1–4
Sarah Fornol
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Sprachsensibel
unterrichten
• Lernbeobachtung
• Unterrichtsgestaltung
• Lehrerhandeln
49
Inhalt
Nr.
1. Quartal | 2016
Eine Kartei für Lehrerinnen und Lehrer
Sprachsensibel unterrichten
von Sarah Fornol, Anja Wildemann und Claudia Rathmann
Bestell-Nr. 18961
Die Kartei richtet sich an Sie als Lehrerinnen und Lehrer.
Die Vorderseite dient dazu, für spezifische sprachliche Herausforderungen im
Unterricht zu sensibilisieren.
Dazu passend werden dann auf der Rückseite konkrete Hinweise
für den Unterricht angeboten.
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Canis lupus familiaris
Inhalt:
• Karte 1 : Lehrerinnen und Lehrer als sprachliches Vorbild
• Karte 2 : Modellierungstechniken
• Karte 3 : Mündliche Kompetenzen ermitteln
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Kläffer
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Sensibilisierung
• Karte 4 : Schriftliche Kompetenzen ermitteln
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• Karte 5 : Formulierung von Lernaufgaben
Mündliche Kompetenzen ermitteln
• Karte 6 : Umgang mit kontinuierlichen Texten
Machen Sie sich die unterschiedlichen Anforderungen, die mit mündlichen
Sprachhandlungen einhergehen, bewusst und prüfen Sie, ob Ihre Schülerinnen
und Schüler diese erfüllen können.
• Karte 7 : Umgang mit diskontinuierlichen Texten
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• Karte 8 : Sprachhandlungen
Mündliche Kompetenzen umfassen:
• Karte 9 : Textverständnis fördern
• das Hörverstehen, das heißt die Verarbeitung des Gehörten zu einem
Sinnzusammenhang,
• Karte 10 : Wortschatzerweiterung
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Sprachsensibel
unterrichten
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• den mentalen Arbeitsspeicher, um Gehörtes zu speichern sowie um Wissen
aus dem Gedächtnis abrufen zu können,
• Karte 11 : Sprechanlässe schaffen
• Karte 12 : Förderung des alltäglichen Erzählens
• den Wortschatz, um Gehörtes zu verstehen (passiver Wortschatz) und
sich an der Kommunikation zu beteiligen (aktiver Wortschatz),
• Karte 13 : Förderung des Geschichtenerzählens
Umsetzung
• Karte 14 : Stolpersteine bei DaZ: Lesen
1b
• Karte 15 : Stolpersteine bei DaZ: Schreiben
Lehrerinnen und Lehrer als sprachliches Vorbild
• die Fähigkeit, auf Äußerungen anderer Bezug zu nehmen
(zum Beispiel durch Nachfragen oder Ergänzungen),
• die Fähigkeit, einen erzählenswerten Inhalt zu erkennen und auszuwählen,
Sarah Fornol,
Ihr eigenes sprachliches Handeln können Sie unter anderem anhand
derAnja Wildemann und Claudia Rathmann
• narrative Fähigkeiten, um Geschehnisse und Geschichten so zu erzählen,
folgenden grundlegenden Hinweise für die Lehrersprache reflektieren:
dass andere der Erzählung folgen können,
• Sprechen Sie angemessen laut und deutlich (aber nicht überbetont).
• Wissen über verschiedene Textsorten die unterschiedliche Sprachhandlungen (wie beschreiben, berichten, informieren, usw.) erfordern
(siehe auch Karte 8 a + 8 b),
• Achten Sie auf Ihre Wortwahl.
Beispiel: „Jeder nimmt ein Arbeitsblatt.“ Nicht: „Jeder nimmt einen Zettel.“
• Setzen Sie unterstützend nonverbale Kommunikationsmittel wie Mimik
und Gestik ein.
• pragmatisches Wissen, um sich sprachlich angemessen zu verhalten: in Bezug auf die Situation, den Adressaten und die Zielsetzung der Sprachhandlung,
• Gliedern Sie Ihre Anweisungen in kurze, prägnante Aussagesätze.
Beispiel: „Nimm das Ergebnis der Rechnung. Schreibe die Zahl in das Kästchen
links. Addiere sie mit der andere Zahl.“ Nicht: „Die Zahl, die du als Ergebnis erhältst, wird in das Kästchen links geschrieben und mit der anderen Zahl addiert.“
• diskursives Wissen, um Sprecherwechsel nachvollziehen und realisieren
zu können.
Wichtig: Jenseits des genannten sprachlichen Wissens spielt das Weltwissen
eine zentrale Rolle für das Verständnis und die Produktion sprachlicher
Äußerungen.
• Verzichten Sie möglichst auf mehrere Anweisungen in einem Satz.
Beispiel: „Nimm zuerst die Schere. Schneide dann die Vorlage aus. Klebe die Vorlage auf die bunte Pappe.“ Nicht: „Nimm dir die Schere, schneide die Vorlage aus
und klebe sie auf die bunte Pappe.“
• Formulieren Sie Anweisungen in der Reihenfolge, in der die Kinder sie
durchführen sollen. Beispiel: „Schreibe die Hausaufgaben ab. Danach kannst
du deine Sachen einpacken.“ Nicht: „Du kannst jetzt deine Sachen einpacken.
Vorher musst du aber noch die Hausaufgaben abschreiben.“
• Formulieren Sie offene Fragen. Beziehen Sie dabei auch Sprachhandlungen mit ein. Beispiele: „Warum …?“ „Wieso …“ „Du kannst uns bestimmt erklären, warum …“ „Erzähl uns doch, was du beobachtet hast.“ „Berichte uns, was
wir in der letzten Stunde gemacht haben.“ Nicht: „Ist das so richtig?“
„Hat Gretel die Hexe überlistet?“
• Warten Sie einige Zeit, nachdem Sie eine Frage gestellt haben.
• Geben Sie Ihren Schülerinnen und Schülern Zeit für eine Selbstkorrektur.
• Setzen Sie gegebenenfalls Modellierungstechniken ein (vgl. Karte 2a +2b).
© Friedrich Verlag, Grundschule Deutsch 49 / 2016
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© Friedrich Verlag, Grundschule Deutsch 49 / 2016
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Sprachsensibel unterrichten:
Lernbeobachtung – Unterrichtsgestaltung –
Lehrerhandeln
Von Sarah Fornol, Anja Wildemann und Claudia Rathmann
Die Kartei macht auf 16 Karten im A5-Format Vorschläge
für die Planung und Umsetzung eines sprachsensiblen Unterrichts. Dabei nimmt sie verschiedene Aspekte in den
Blick wie Modellierungstechniken, Stolpersteine bei DaZ
oder Wortschatzerweiterung und macht ganz konkrete
Vorschläge für die Umsetzung.
© Friedrich Verlag | Grundschule Deutsch 49 | 2016
GSD_49_01-03.indd 2
22.03.16 09:10
Fotos: S. Huttanus / S. Birkle / S. Oejen
28 Sprachsensiblen Fachunterricht vorbereiten
Ein Vorschlag für eine Checkliste
1–4
44 Ankommen in Deutschland
Ein Erfahrungsbericht
Ruth Stockmann
30 Inklusion konkret: Förderbedürfnisse
mehrsprachiger Kinder
Das Beispiel der Schülerin Miriam
Munira Hodžić und Ruth Stockmann
1–4
ZUM WEITERDENKEN
Annette Kracht und Sven Ohneberg
33 Vom Lesen zum Erzählen
Sprachlehrstrategien im Unterricht
LESEINSEL
1–3
46 Sprache: Schlüssel zur Integration
Qualifikation für sprachsensiblen Unterricht
Timm Albers
36 Erzählen mit dem Kamishibai
Zuhören – Nacherzählen – freies Erzählen
Anna Kleiner und Michael Becker-Mrotzek
1–4
MAGAZIN
Guylène Colpron und Mechthild Dörfler
39 Bombardierkäfer und Fischinator
Fit für eine besondere Schreibaufgabe
3–4
Lena Bien
49 Autorinnen und Autoren / Impressum
Sabine Oejen
42 Wer spricht eigentlich so?
Jugendsprache im Unterricht
48 Rezensionen
4
Laura Brandenburg
Inhalt
CD-ROM: 40 Seiten extra
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© Friedrich Verlag
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Autorin: A. Wildemann
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2016 | Zum Beitrag
S. 17 – 19
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49 | 2016
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GmbH | Grundschule
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R. Stockmann
2016 | Zum Beitrag
S. 28 – 29
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Inhalt
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Inhalt
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Auf der dem Materialpaket beiliegenden CD-ROM finden
Sie zu vielen der Unterrichtsideen fertig ausgearbeitetes
Material und Arbeitsblätter, von dieser Ausgabe an
im PDF- und im Word-Format, damit Sie die Materialien
passgenau für Ihre Klasse vorbereiten können.
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Liebe Kinder
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jeder seinen
Text genau und
In jedem Text
gründlich lesen.
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er Hinweis zum
Diesen Hinwei
Foto zu finden.
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auf sein Feld
Danach tauscht
auf dem Placem
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die Hinweise
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Liebe Grüße
und bis bald
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Brief zum Einstieg
2
Nimm zwei Kanne
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Gieße etwas
Wasser hin und
her!
Was kannst
du beobachten?
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3
22.03.16 09:10